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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 03.05.1924
- Erscheinungsdatum
- 1924-05-03
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-192405036
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19240503
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19240503
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1924
- Monat1924-05
- Tag1924-05-03
- Monat1924-05
- Jahr1924
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 03.05.1924
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6. Die «kehrten Herren Wahlvorsteher und deren Stellvertreter werden hiermit nochmals gebeten, bel her morgigen ReichStagSwahl nach erfolgter Fest- stellnng der abgegebenen Stimmen das Ergebnis sofort und schnellstens durch Fernsprecher Riesa Nr. SO dem Riesaer Tageblatt mitzuteilr». Zur Be. schleunigung des Fernsprechverkehrs wolle man bei Abgabe der ErgebniSzahlen die Reihenfolge vom amtlichen Stimmzettel benutzen. Dnrch nur pünktliche und zuverlässige Mit» Hilfe von feiten der Herren Wahlvorsteher und deren Stellvertreter kann eS uns möglich werden, das Gesamtergebnis vom hiesigen Bezirk baldigst heranSznbringen. Oerttiches mn> Sächsisches. Riesa, den S. Mai 1924, —* Die Wahlpflicht ruft! Morgen, am 4. Hai, soll das deutsche Volk an die Wahlurne treten, nm den neuen Reichstag zu wählen. Jeder hat die Pflicht, sein Wahlrecht auszuüben und jeder, dem das Schicksal beS Vaterlandes nicht gleichgültig ist, wird begreifen, daß Wahlenthaltung unzulässig ist. Feder Wahlbe rechtigte möge ledenke», daß das Geschick des Einzelnen und der Familie mit dem des öffentlichen und politischen LebenS eng und unzertrennlich auf Gedeih und Verderb verknüpft ist. Jeder hat das in den letzten Jahren augen- und mageufällig am eigenen Leibe erfahren müssen. Der Reichstag mit seiner Mehrheit und die von ihm abhängige Regierung üben nicht nur die Regierungsgewalten aus, sondern wirken auch stark bestimmend mit an dem Lose jedes Einzelnen. Der beste und schlagendste Beweis dafür ist die Nentenmark. SS ist deshalb für niemand gleich gültig, wie der Reichstag zusammengesetzt ist. Auch ist «S irrig, wenn Nichtwähler aller Verantwortung enthoben zu sein und ein besonderes Recht zu l»aben glauben, über Mißwirtschaft in Start und Gemeinde und in ihrem Ge folge über untragbare Steuern, unerschwingliche Preise, Sittenverfall usw. zu donnern und zu wettern. Sie ver gessen dabei in der Regel, daß gerade s 1 e e» sind, die durch ihr Verhalten die Herstellung eines Zustandes zu einem großen Teile erst ermöglicht haben, den sie nicht wün schen. Die nationale Aufgabe, die des neuen Reichstags harrt, ist unendlich schwierig. Die Aufgaben sind riesen groß und nicht minder die Verantwortung der künftigen Volksvertreter im Reichstag. Der politisch orientierte Wähler muß und wird sich also darüber klar sein, wem er morgen ferne Stimme zu geben hat. Er wird sich nickt verleiten lassen, zu stimmen für eine der vielen Nebenlisten, die ja doch kein Mandat erreichen können und insofern die für sie abgegebenen Stimmen der Allgemein heit verloren gehen. — Darum, deutsche Männer und Frauen, weil eS um Euer Wohl und Wehe geht, über daS Ihr mitentscheiden sollt, muß für morgen, den 4. Mai, für Euch alle die Losung sein: Auf zur Wahl! Auch an dieser Stelle sei ausdrücklich darauf hinge- wiesen, daß auch diejenigen Wahlberechtigten, die nicht mehr im Besitze eines Wab laus weises sind, selbstverständlich ibr Wahlrecht ausiiben können. Ratsam ist für die Wähler, soweit sie dem Wahlvorstand nicht persönlich bekannt sind. daS Mtbringcn irgend eines Aus weises, z. B. Wohnungsschein, Paß oder ähnliches/, Entgegen den Gepflogenheiten bei den zurückliegen den Wahlen, wo von 9 bis 6 Uhr gewählt wurde, dauert die Abstimmungszeit diesmal von 8 Uhr vor mittags bis 5 Uhr nachmittags. Es ist aber dringend zu empfehlen, den Gang nach der Wahlstelle be sonders diesmal so zeitig wie möglich zu machen, da die Art der Abstimmung diesmal doch ganz neuartig -nd manchem ungewohnt ist. 1. Bezirk „Stern 2 - 3. 4. —* 15 098 Wähler und Wählerinnen sind in der Wahlkartei für die morgige ReichStagSwahl verzeichnet. Auf die einzelnen Wahlbezirke verteile» sich die Wahl berechtigten wie folgt: Alt-Riesa: 1550 Wahlberechtigte 1463 1291 1701 1896 1913 «laden. Die Vortrag-foige enthielt wertvolle Schätze ver Kammermusikltteratur. Zunächst kam B. Smetana mit seinem Streichquartett in E-moll zu Gehör. ES war sinnreich, daß man ans Anlaß der Wiederkehr seines 100. Geburtstages (geb. am 2. Mär» 1824 zu Leitomischl Böhmen) gerade dieses Werk wählte. „Aus meinem Leben" betitelt der Komponist dieses Streichquartett, das in vier Teilen seinen LebemSlauf in Tönen versinnlichen will. 1. Satz, Allegro vivo apvassionata: Leidenschaftliche Hin gabe und Liebe zur Kunst in seiner Jugendzeit; 2. Satz, Allegro moderato a la Polka: Seine früluiche Jugend uno die Huldigung des Tanzvergnügens, (erinnert sei auch an seine komische Oper „Die verkaufte Braut"); 8. Satz, Largo sostenuto: Erinnerungen an die Liebe zu jenem Mädchen, das später stine Gattin wurde; 4. Satz, Divaea: Die Freude über den errungenen Erfolg, plötzlich das iano- gedchnte E der viergrstrichnen Oktave, jenes unheilver kündende Erklingen im Ohre des Komponisten vor seiner Taubheit, ein schmerzliäzeS Erinnern an seine Jugend- »eit, endlich die Ergebung in das unabwendbare Schicksal. Ein Werk, das in seiner Fülle lebhaft an des Meisters svmphonische Dichtung „kie Moldau" erinnert. An »weiter Stelle hörten wir ein Duo für Violine und Cello frei nach Händel, bearbeitet nach der Weise einer Passacaglia von dem Norweger I. Halvorsen. In der dem Canon ähn lichen Bearbeitung, den verschiedenen Variationen und dem eigenartigen dorischen Schluß in Dur ist ganz die Art Händelscher Musik gewahrt. Den Höhepunkt erreichte der Abend in Ed. Griegs Streichquartett op. 27 in G-moll. In seinen vier Sätzen ist es das Spiegelbild echter nor discher Musik. Chromatische Gänge, kleine Sekunden und Svnkopen geben dem Ganzen das eigenartige harmonische Gepräge. J'n höhere Sphären glaubte man entrückt zu sein bei dem Schluß der melvinereicl>en Romanze. Und doch vermißte man auch nicht die Fülle und fast orchestrale Wirkung im ersten Satz. — Nun noch ein kurzes Wort zur Wiedergabe dieser drei Werte durch das Riesaer Kam mer-Quartett. Es wäre vollkommen verfehlt und ungerecht geurteilt, wollte man einem der vier Künstler den Vor rang geben. Sie waren den technischen Schwierigkeiten (z. B. Passagen des Cello in der Passacagliai voll und ganz gewachsen. Eine kleine Nervosität, die sich der Künstler in 1. Satz von Smetanas ls-moll-Quartett bemächtigt hatte, wurde bald beseitigt. Mit geistiger Vertiefung, feinen dynamischen und rhythmischen Schattierungen und Heransarbeitung gewaltiger Steigerungen musizierten sie in Griegs G-mvll-Quartett. Es war nur zu bedauern, daß der Saal so bedenkliche Lücken zeigte. Ein kunst- und musik- liebendes Publikum, wie cs das Riesaer doch wohl ist. dürfte sich einen solchen genußreichen Abend nicht ent gehen lassen. Oder sind hier andere Mächte im Spiel?! Solch ernstlich arbeitenden Künstlern sollte man doch mehr Interesse entgegenbringen. Wenn auch die materielle Seite zu wünschen übrig ließ, so können wir doch den 2. Kammer musikabend als einen vollen idealen Erfolg buchen. Lieber eine kleine, andächtig lauschende Zuhörerschaft, als Hun derte von unruhigen Geistern! Mögen sich die vier Künst ler durch den schwachen Besuch nicht entmutigen lassen, sondern unentwegt weiter arbeiten. DaS Gute, Edle und Schöne bricht sich Dahn! Gg. M. Kronprinz" ,Döpfner" .Wettiner Hof' .Elbterrasfe" .Dampfbad" Stadtteil Gröba: 1. Bezirk „Anker" 2. „ „Gemeindeamt' 3. „ .Zentralschule' 4. . „Zentralschule' 1142 Wahlberechtigte 857 . 982 843 Stadtteil Weida: 1. Bezirk „Gasthof Waltber" 682 Wahlberechtigte 2. „ „Cafs Edelweiß" 778 „ zusammen 15 098 Wahlberechtigte Zur Etadtverordncteuwabl am 13. Januar d. I. waren in unserer Stadt 15 205 Personen wahlberechtigt, von denen 12 871 gewählt hatten. —* Bekanntgabe des Wahlergebnisses. DaS Ergebnis des ReichStagSwahl in unserer Stadt und, soweit möglich, aus den Orten der Umgebung gedenken wir morgen, Sonntag, abend gegen 9 Uhr am Schalter unserer Geschäfts stelle, Goethestraße 59, bekanntgebcn zu können. —* Oesfentltche Sitzung des Stadtverord neten-Kollegiums zu Riesa am Dienstag, den 3. Mat 1924, nachmittags 6 Uhr in der Oberrealschule. 1. Ratsbeschluß, die Zusammensetzung des Grundstücks- und Bauausschusses betr. 2. Beitritt zum Verein für öffentliche and private Fürsorge. 3. Abrechnung über das Versorgung»- heim 1921/22. Berichterstatter: Herr Stadtv. Asbeck. 4. Armenkassenrechnung 1921/22. Berichterstatter: Herr stadtv. Asbeck. 5. Ratsbeschluß, die Errichtung der 3. Sexta an der Oberrealschule betr. 6. Wahl eines ElternvertreterS für den SchulauSschuß. 7. Vorfchnßerhebung beim ftädt. Krankenhaus. Berichterstatter: Herr Stadtv. Willkomm. 8. Abänderung des Vertrages mit der Firma Hammersen, den Ausbau der früheren Kaserne 32 betr. Berichterstatter: Herr Stadtv. Claußnitzer. 9. Arealaustausch auf dem Ge lände der früheren Kaserne 32. Berichterstatter: Herr Stadtv. Steinbach. 10. Wahl eines Vertreters der Hausbesitzer in den WohnungSvergebungSauSschuß. 11. Ratsbeschluh, die Gewährung einer WtrtscbaftSbeihilfe an die Erwerbslosen betr. Berichterstatter: Herr Stadtv. Kitz. 12. Wahl eines Bezirksvorstebers für den 10. und eines Stellvertreters für den 11. Bezirk. 13. Antrag der Fraktion der BSPD., di« Verwendung des Kammergebäudes an der Lindenftratz« betr. 14. Bericht über di« für die ausgeschrieben« Stadt- ratSstell« «ingegangrnrn Bewerbungen. — Nichtöffentliche Sitzung. Lichtbildervortrag im Gewerbeverein. Im Höpsner'schen Saale beschrieb gestrrn Herr Oberlehrer Vater aus Löbau unter Vorführung hüb schkolorierter Licht bilder ein« Reise durch reizende deutsche Gefilde. Vom Fichtelgebirge mit-dem hohen Schneeberg« ging es nach der Fränkischen Schweiz die anziehende Bilder von alten Ritter- ourgen, romantischen Tälern und mehreren Tropssteinhöhlen bot. Einen besonderen Teil des Vortrages bildeten di« Städte Nürnberg, Nördlingen, Dinkelsbühl und Rothenburg, seren Sehenswürdigkeiten, im Bilde vorgesührt, in ausge- dehnrem Matz« einer Betrachtung unterworfen wurden. So nanche» schöne Bild mittelalterlichen Baustiles aus diesen elten deutschen Kulturstätten fesselte den Blick. Der Vor tragende fand dankbaren Beifall für dar Gebotene. —* Kammermusik.Abend. Am Mittwoch, den -0. April, abenüS 8 Uhr hatte das Riesaer Kammer-Quartett »Imem, L «mäb d« LktdterrMe «tw- —* Die Priv. Schützengesellschaft zu Riesa veranstaltet dieses Jahr zum Pfingstfest das KönigSsckießen in größerem Rahmen und vom 3. bis 6. August das 75 jähr. Fahnrn-Jubiläum, verbunden mit einem großen PreiS- schießen auf dem Scheiben-, Wild- und Pistolenstand, woran sich alle deutschen Schützen beteiligen können. —* Der Verein Heimatmuseum Riesa will in nächster Zeit eine Warenverlosung veranstalten, um die Mittel aufzubringcn, die zum Ausbau der Mu- seumsrüume und zum Bau einer Treppe notwendig sind, da dem Verein von der Stadt Riesa im 1. Obergeschoß der früheren Kaserne II./68 derselbe Raum zur Verfügung gestellt werden soll, w-ie vr ihn jetzt im Erdgeschoß rnne hat. Ter Verlosungsausschuß hat jetzt die Gewinne zusammengestellt und geordnet, die von hiesigen Geschäfts leuten und anderen Einwohnern unentgeltlich zur Ver- füguna gestellt worden sind. Schon jetzt kann gesagt wer den, daß die Lotterie, die aus 5000 Losen zu 1 Mark bestehen soll, äußerst günstige Gewinnaussichten bieten wird, da 640 Gewinne im Werte von zusammen 3000 Mark zur Verfügung stehen. Ter Losverkauf wird in etwa 14 Tagen beginnen, zu welcher Zeit auch die Gewinne im Schaufenster des Kaufhamcs Germer ausgestellt werden sollen. Tie Gewinne bestellen ausschließlich aus wert- vollen Gebrauchs- und Kunstgegenständcn, Nahrung?- und Genußmitteln. Weitere Hinweise und Bekanntmachungen werden seinerzeit in dieser Zeitung erfolgen. —* Lachende Gesellen. Das Gastspiel der hier bestens bekannten und beliebten Mitglieder des Staats- theaterS Dresden, Alfred Meyer und Alexander Wierth, daß im Februar infolge Spielplanänderung abgesagt wer- den mußte, findet nunmehr bestimmt am kommenden Freitag, abends 8 Uhr im „Sächsischen Hof" statt. Die Künstler bringen ein Programm zum Vortrag, das, was den Heiterkcitserfolg anbelangt, alle früheren übertrifft und in Dresden mehrere Male wiederholt werden mußte. —* Christliche Eltern, geht zur Reichs tags Wahl! Der neue Reichstag muß in.allererster Lime das Rcichsgesetz nach Artikel 146,2 der Reichsver fassung über die Errichtung christlicher Bekenntnisschulen verabschieden. Das kann aber nur geschehen, wenn eine entsprechende Mehrheit für dieses Gesetz der der bevor- stelrenden ReichStagSwahl gewählt wird. Darum ruft der Gesamtvorstanb des Landesverbandes der christlichen Elternvereine SachsenS alle christlichen Väter uno Mütter auf, unbedingt ihr Wahlrecht auszuüben und den Wahlvorschlägen ihre Stimme zu geben, deren Kan didaten nach ihren Erklärungen für die Bekenntnisschule und entsprechendes Elternrecht eintreten. —* Familien st ammbücher. Fämtlienstamm- bücher sind bereits durch die Verordnung vom 1. 6. 99 empfohlen worden. Bisher fehlte ihnen die im 8 15 des Personcnstandsgesetzes festgesetzte formelle Beweiskraft. Aber durch die Verordnung vom 14. 2. 24. ist den standes amtlichen Eintragungen rn den Familienstammbüchern vom 1.4^ »ttl a» die aleude Beweislvast verliehe» worden, wie den reichsrechtlich neu etngeführten Geburt»-, Hetrats- und TodcSscheinen, d. h. sie beweisen, daß die Geburt, die Eheschließung oder der Sterbefall im Register beur- kündet ist. Eine solche Eintragung wird auch bet der Ge bührenerhebung einem Scheine gleichgestellt. Es wird also für die standesamtliche Eintragung eine Gebühr von 0,20 Goldmark erhoben. Voraussetzung ist hierbei, daß die Eintragungen im Familienstammbuche den für die Scheine vorgesehenen Inhalt haben (8 15b de» Personenstandsge setzes) und mit der Unterschrift und dem Siegel des Stan desbeamten versehen sind. Damit klare Verhältnisse her- beigeführt werden, sollen fortan nur solche Familienstamm- bücker auf den Standesämtern ausgegcben werden, die den reichsrechtltchen Voraussetzungen entsprechen und des halb mit Beweiskraft ansgestattet, sowie mit einer Ge- btthrenpflicht belegt sind. —* Tagung der sächsischen Böttcher. Der VerbandStag selbständiger Böttcher SachsenS hält vom 17.—20. Mai in Döbeln im Hotel Bahnhof-Ost seinen dies- jährigen VerbandStag ab. Während der Tagung findet eine Ausstellung im Wettiner Hof statt. —* Die Gedächtnis- nnd Wiedersehens feier der sächsischen Grenadiere vom 17.—19. Mai ds. Js. in Dresden umfaßt nicht nur die alten Stammrcgimenter Nr. 100 und 101, sondern auch die Feldsormationen und diejenigen Truppenteile, die vor nehmlich aus den Grenadieren hervorgingen, also Gren.- Res.-Regt. 100, Gren.-Laudw.-Regt. IlX), 192 er, 241er, 350 er nnd 472 er. Die Beteiligung wird sehr stark werden, denn das Verlangen nach einem Wiedersehen ist begreif licherweise groß, da der lebte Grenadiertag im Jahre 191l stattgefunden hat. Der einberusende Militärverein „Säch sische Grenadiere" zu Dresden hat alles vorbereitet, uw den Kameraden einige erinnerungsfreudige Tage zu schaffen. Anmeldungen nimmt noch entgegen Kamerad M Mertzsching, Dresden-A., Arnoldstraße 1. —* Ein böswilliges Gerücht. Aus Sachser wird der Reichötagsfraktion der Deutschen Volkspartei geschrieben, daß in den Kreisen der Reichsbeamtenschaft das Gerücht verbreitet wird, am 1. Juli ds. Js. werde den Reichseisenbahnbeamten das Beamtenverhältnis ge kündigt und sie bei weiterem Verbleiben in das Angestell- tenverhültnis übernommen. Tas Gerücht hat sich sogar derart verdichtet, daß man bestimmte Zahlen nennt. So wird auch oavon gesprochen, daß die Tienstiahre bis Ende Juni ds. Js. und die ans sie entfallende Pension zwar nicht verlustig gehen sollen, daß aber die Zeit nach dein 1. Juli nicht auf das Pensionsfähige Dienstaltcr ange- rechnet werde. Als Ausgleich dafür soll ein Einkommens zuschlag von 40 Prozent gewährt werden. Beamte, die frei willig in Pension gingen, erhalten zu ihrem pensions fähigen Dienstalter als Entschädigung für den Verzicht weitere fünf Jahre hinzngerechnet. Es ist nicht festzu stellen, von welcher Seite dieses sehr weit verbreitete Gerücht ausgeht, nach Erkundigungen an zuständiger Stelle muß das ganze aber als völlig unwahr und als böswillige Erfindung bezeichnet werden, offenbar auSgestreut zu dem Zwecke, um bei den Wahlen in die Beamtenschaft Beun ruhigung zn tragen. —* Zusammenkunft der ehemaligen sächs. Pioniere undtech nischen Truppen in Bautzen. Am 14., 15. und 16. Juni werden in Bautzen die ehemaligen sächs. Pioniere und technischen Truppen ein freudiges Wie dersehen begehen; sie versammeln sich zum 4. sächsischen Pioniertag. Der hiesige junge, sehr rührige Pionierverein hat es sich zur Aufgabe gestellt, den alten Kameraden Ge legenheit zu geben, einige Tage der Erinnerung zn weihen und die im Felde und in der Garnison geschlossenen Freundschaften aufzufrischen. Die Haupttage sind dec 14., Juni mit dem Festkommers am Abend und der 15. Juni. Am 15. wird die neubeschaffte Vereinsfahne geweiht und dem Verein übergeben; ferner wird an Stelle der von roher Hand zertrümmerten Ehrentafel des Krieger denkmals 1870/71 eine von sämtlichen Bautzner Militär vereinen gemeinschaftlich beschaffte neue gleiche Tafel zur Aufstellung und Enthüllung gelangen: den von auswärts Kommenden wird durch Führungen Gelegenheit geboten, die älteste Sechsstadt näher kennen zu lernen, ihnen werden die stolzen alten Mauern, Türme und Bastionen gezeigt werden, die sich mit Recht in gleiche Linie mit den Zinnen und Werken des fränkischen Nürnberg stellen können. Vor dem geistigen Auge wird sich die große, wcchselvolle Geschichte der alten Budisfa entrollen und die Besucher hineinversetzen in die Zeit vergangener Jahr- Hunderte, der Hussitenkämpfe, der Nöte des 30 jährigen. des 7 jährigen und der napoleonischen Kriege, deren Schau platz das alte Bautzen war. Die Zeugen jener schweren Zeiten stehen heute noch trutzig in Stein und Erz. Ter 16. Juni wird einem Ausflug nach dem sagenumwobener Czorneboh gewidmet sein. Alle alten Pioniere und tech nischen Truppen sind herzlich willkommen; für Quartiere wird gesorgt werden. Ausführliche Festfolge der drei Tage wird noch zu näherer Kenntnis gebracht werden. S. a. die Anzeige in der vorliegenden Nummer. (Auskünfte erteilen die Vereine.) —* SächsischerGewerbekammertag. Die sächsischen Gewerbekammern hielten am 30. April 1924 in Dresden eine Tagung ab, bei der eine Reihe gemeinsamer Maßnahmen und Bestrebungen auf gcwerberechtlichem Ge biete und einige Angelegenl>eiten von grundsätzlicher Be- deutung beraten wurden. U. a. handelte es sich um die Lehrlingshöchstzahl in einigen Handwerken, um die Aus stellung von Richtsätzen für Kostgeldbeihilfen an Lehr linge, um die Zulassung nicht handwerksmäßig ausge bildeter Personen zu den Gesellen- und Meisterprüfungen. Es wurde weiter die Lehrzeit im Tischlerhandwerk auf vier Jahre festgesetzt und in Beachtung eines Antrages der zuständigen Fachvertretung anerkannt, daß die Metall schleifer und Galvaniseure eine handwerksmäßige Tätig keit ausüben und die für Handwerker geltenden Bestim mungen auf diesen Beruf anzuwenden sind. —" Verband landwirtschaftlicher HauS- f rauenvereine. Sonnabend, den 10. Mai, mittags 12 Uhr findet im Sitzungssaals des Landeskulturrats in Dresden die 12. Vertretcrinnenversammlung des Verbandes landwirtschaftlicher Hausfrauenvercine im ehemaligen Kö nigreich Sachsen statt. Am gleichen Tage wcrsen um Vrll Uhr eine Zusammenkunft des engeren VcrbandSvor- standeS und um 9 Uhr eine Zusammenkunft der Geflügel- zuchtberaterinnen cbgehalten. — Landeslotterie. Die 1. Klasse der 185. Säch sischen Landeslotterie wird am 7. Mai gezogen. —* Verordnung über die Eisenbahnbe triebsdirektionen. Der Reichspräsident und der Reichsverkehrsmintster haben unter dem 28. April nach stehende Verordnung erlassen: Mit Wirkung vom l. Mai 1924 an hören die der Reichsbahndirektion Dresden unter stellten Eisenbahnbetriebsdirektionen Dresden-Altstadt, Dresden-Neustadt, Leipzig 1, Leipzig 2, Chemnitz und Zwickau auf, Reichsbehörden »u sein. Die genannten Eiseu- bahnbetrieb-direktionen bleiben mit ihrer bisherigen Be zeichnung als Aemter der Deutschen Reichsbahn bestehen, auch bleiben sie nach wie vor zum Erlaß bahupolizei- licher Strafverfügungen ermächtigt. Ihre besonderen Zu ständigkeiten als Behörden gehen vom 1. Mai 1924 an aus die Retchöbahndirektion Dresden über. —* Unzulässiger Verschluß von Brief sendungen. Die Nachrichtenstelle der Oberpostdirektiori txtlt mit; In letzter Zeit werden vielfach Briefsendungcn zur Post gegeben, die durch MetallNammern mit scharfen Loitz« verschlosferr Und. Dteler LyMuS ist ruuulM-
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