Suche löschen...
01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 25.07.1900
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1900-07-25
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19000725012
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1900072501
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1900072501
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1900
- Monat1900-07
- Tag1900-07-25
- Monat1900-07
- Jahr1900
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 25.07.1900
- Autor
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
VerugzgebM: >1»ttclj«br»ch , MI. « P-a,; durL di« L°!> » MI. 7b Ls,. DK.DrkSdnerMchrichten- erlchclnkn <i,»q Morgen-; die Bk,klier in Dresden und der »Eien Umaedung. wo die Zutragunn duriii eigene Boten oder Loinmiüivnäre eriolgi. erl>a»en das Blatt an Wochentagen, die nickt aus Sonn- oder Feiertage solgcn, in »wei Tbeilanögabcn «bend- und Morgen- „igencllt. Für Rückgabe eingciandter Schritt- stück« keine Lerbindtichleit. Sernsvrechanschluß: »ml l »r. U u. Sr. »00». Telearamm'Adrelse: S«chrichtrn »rrwdoa. Gegruu-et 1856 S«. IkttfUokorPQten kr. ^Injestül. äs« LSvIxs von krieksell. tstnrslvsrkaut Idr«^ei«ii, ^Ilrrini^St 2. Tclegr.-Adresse: Nachrichten, D/tsdcn. I. vrotzänsr « ^«Illt-ireli« "L" K Sillmlsll^ l LloktrotdsrspvllUsvdss < Illstitllt ersten lianFSS. D ^ Xustükrl. Mu«t,r. ^ Oio Lk>jllvir!i.unr;t>ll 6. Lloklr-iLitrii.^ g- zeo «> M, A Brnnpvltt« rn.t. c» ItSStLUMNt Illkadsr: Oarl komderx pmpLsdlt ssiiis sußMsIim rsntrlirten I-okalliLtsn einer xsnsixten LvaoiittinA. voors«» Vistrivl», Vowour .I«Ii»nn«8--1IIee, im 0»16 Lönlx. ^6^/V/S - Lr/h/75. D t idlla. ISO ^Ilt. IO 8a«I»8«»n-4^11«« IN ^KSNlur- u. Itommi88lttN8-(»e8eIlllkt Ii D empsieblt sich nur Annahme von Inssraten u. ^dcmnsments D Z iür äio „I-rv8«LZivr As»«IirivI,t«ii «. lli'eslliiei' VLrlliokvIunxs-Lnstalt von vtto Vüttavr, Nr. 202. Müel: Sozialrevolntioiiärc Jnteruationalität, Stenographentag. Vorturncrtag. Maria-Anna- Kindcrhospitol. Ockviiomischc itzrsellschast, Gerichtsverhandlungen. Tschaikowsty. Mnthmaßl. Witterung: Trocken. Mittwoch- 25. Juli 190V. Sozialrevolutionäre „Jnteruationalität". Die ostasiatischen Vorgänge drängen so sehr jedes aiidere volitische Tagesintcresse in den Hintergrund, das; das fortgesetzte Narrenspiel der „chinesische» Regiemng" in Betreff der an geblichen .Rettung der Gesandten" weit mehr die allgemeine Auf merksamkeit sesselt als innerpolitische Begebenheiten, die unter anderen Umständen ein wahres Wcttschreiben in der Presse entfacht hätten. Zu den Gegenständen, die infolge der ostasiatischen Wirren derart an Beachtung eingebüßt haben, gehören die zahl reichen Nusstände grossen Stils, die letzthin von den sozial demokratischen Drahtziehern in Seenc gesetzt worden sind, und der jetzt in Berlin vcrsanimelt gewesene internationale Tcxtilarbeitcr- kongreß. Die Ausstände der Hafen- und Werftarbeiter, die ziemlich gleichzeitig in verschiedenen Plätzen des In- und Auslandes von der sozialistischen Führerschaft delretirt wurden, hatten offenbar einen weitansschaiiendcn agitatorischen Zweck. Es sollte abermals der schon oft missglückte Versuch geinacht werden, der nebelhaften Idee von der „internationalen Solidarität" der gelammten Ar beiterschaft der Erde, ohne Rücksicht ans die nationale Abgrenzung und die durch sie bedingte Verschiedenheit dcS Vvlkscharakters, der Sitten und Anschauungen, der wirthschaftlichen und geistigen Interessen, in der Praxis des weltwirthschastlichcn Getriebes greif bare Umrisse zu verleihen, die Arbeiter in aller Herren Ländern für ein theoretisches Ziel „aufmarschiren" zu lassen, io der Welt ein imponirendes Schauspiel von der grandioseu Macht der „schwieligen Faust" zu geben und dadurch — zuletzt, aber nicht am wenigsten — einen neuen Glorienschein um das Haupt der sozialrevolntionären Führer zu weben. Zuerst kam in der Reihe dieser machtpolitischen Ausstände, bei denen die wirthschaftliche Aufbesserung der Ar beiter nur das Anhängeschild biloet, der große Streik der Dvck- aibeiter in London. Ihm folgte der Ausstand der Schisfsanslader in Rotterdam, bei dem die ebenfalls in den Streik eintrctcnden dortigen Bäckergesellen als Schildhalter fnngirtcn. und neuerdings hat sich in Hamburg-Altona der Ausstand der Nieter und Werft arbeiter angeschlossen. In London und Rotterdam endete der vzialrevoluttoniire Vorstoß mit einer völligen Niederlage der Ar beiter. Die dort gemachten Erfahrungen hielten indessen, wie ge wöhnlich, die im sicheren Hintergründe ohne jedwedes eigene Risiko sich haltenden Aufwiegler durchaus nicht ab, in Hamburg nochmals die Arbeiter in's Feuer zu schicken und auch dort über Hunderte von Familien Noth und Elend ini Interesse des sozialrevolntionären Machtkitzcls zu verhängen. In Hamburg-Altona liegen zahl reiche Schiffe reparaturbedürftig in den Werften, und da nun durch die benachbarten Ansstände die Ausbrüche an die deutsche Schifffahrt steigen, so wurde den Schisfsnietern, ebenso wie j. Z. den böhmischen Kvhlenarbeitern. vvrgeredet, „jetzt sei ihre Zeit gekommen", und der Erfolg eines Ausstandes in den glänzendsten Farben auSgemalt. Auch in diesem Falle übte daS Gift der revolutionären Phraseologie seine verheerende Wirkung aus und veranlagte die Nieter, aller besonnenen Ucber- lcgung zum Trotz, die Arbeit einzustellen. „Um den Forderungen der Nieter Nachdruck zu geben", wie es in der Kunstsprache der „Genossen" heißt, schloß sich ein Theil der Werftarbeiter dem Ausstand an. Wenn nun aber die Herrschaften glaubten, durch ihr brüskes Vorgehen die Arbeitgeber in's Bockshorn jagen zu könne», so hatten sie die Rechnung ganz ohne den Wirth gemacht. Der Hamburger Arbeitgeber ist von echtem Schrot und Korn und hat. wie sonst kein anderer in Deutschland, die Nothwendigkeit be griffen, daß den machtpolitischen Anmaßungen der Sozialdemokratie von vornherein mit rücksichtsloser Energie entgegengetretcn werden muß. Die von den Hetzern verführte Arbeiterschaft hat in Hamburg mehrmals die eiserne Unerbittlichkeit der dortigen Arbeitgeber zu kosten bekommen, sodaß man sich nur baß verwundern kann, woher die Leute immer noch den Mnth nehmen, in so leichtfertiger Weise wider den Stachel zu lökcn und sich in ein sicheres Unglück zu stürzen. Dieses Mal haben die Hamburger Werftinhabcr mit einer geradezu vernichtenden Maßregel auf die sozialdemokratische Herausforderung geantwortet, indem sie gleich den ersten Aus- standsregungc» eine umfangreiche Anssperrung von Arbeitern folgen ließen. Hier heißt es einfach: „Macht gegen Macht!" Die Sozialdemokratie hat den Machtkampf herausgefordert und die Arbeiter werden, wie so oft schon, dafür zu büßen haben. Es ist gar keine Aussicht vorhanden, daß irgend ein Vortheil für die verführte Arbeiterschaft bei diesem frivol heraufbeschworencn un gleichen Ningkampfe hcransspriimcn könnte. Ein besonders gehässiges Moment hat die revolutionäre Sozialdemokratie in den „internationale" ger Ausstand der Hamburger Bewegung hat nämlich „beschlossen", die Nacht- und Ueberstniidcnarbeit auf allen Werften zu „verbieten", um dadurch die Werftbesitzer zu verhindern, rechtzeitig Dampfer für den Truppentransport nach Ostasien abzulicfern! Damit hat die vater landslose Sozialdemokratie ihrem ganzen Gebühren gegenüber der chinesischen Krisis die Krone aufgesetzt. Herr Bebel hat jüngst in Zürich die dankbare Offenherzigkeit gehabt, die Welt über die .lieferen Beweggründe der sozialdemokratischen Zärtlichkeit für die chinesischen Barbaren auszuklären. Bebel sprach nämlich in Zürich in einer stark besuchten Versammlung über die chinesischen Wirre» und prophezeite dabei unter dem tosenden Beifall der Versammelten den „Zusammenbruch der kapitalistischen Gesellschaft", falls die Eifersucht der Mächte in China einen Weltbrand entzünde. Die gelbe,, Mörder lösten also Herrn Bebel, der ja mit feinen viel fachen früheren Voraussagen des großen „Kladderadatsches" bisher schmählich abgefallen ist, herausreißen und den allgemeinen Krach „endlich". zur Wahrheit macken: daher die Krokodilsthränen zu Gunsten der „braven", „ci Reimt sich mit diesem „theoretischen" Standpunkt das praktische Verhalten der Hamburger „Genossen" nicht herrlich zusannpen? In der That, dieses Verfahren ist so hochgradig empöre,ch, daß man nur Denen Recht geben kann, die aus dem vorliegenden Anlaß auf'S Neue auf die Thorheit Hinweisen, die der Reichstag beging, als er seinerzeit die höchst schätzbare» und wirksamen Waffen zurück wies. die von der Negierung zum Kampfe wider den Umsturz ge schliffen worden waren. In dem so leichtfertig begrabenen Gesetz ^iiMs Schuhe ^er Arbeitswilligen war gemde, die, schärfste Strafe Gefährdun da- falbst », rechtigt anerkennen. Natürlich steht es den Hamburger Werft arbeitern auch in diesen kritischen Zellen frei, zu arbeiten oder sie sozialdemokratischen „civillsirten" Chinesen! nicht, so lange sie sich auf gesetzlichem Boden bewegen; eschehen ist. en haben, . . - . die er klärt ermäße» den glatten Verlauf unserer Mobilmachung hcmiiicn wollen, sollte man von Amtswegen doch etwas schärfer in's Auge fassen. Es müssen unbedingt gesetzliche Handhabe» geschaffen werden, die eine energische Anwendung der staatlichen Machtmittel gegen solche im Dunkeln schleichende Aufwiegler im Interesse der nationalen Sicherheit und des Allgemeinwohls gestatten. So etwas nennt die „deutsche" Sozialdemokratie „internationale Solidarität" der Arbeiterschaft und wirft sich dabei auch noch stolz in die Brust! Es gehört die ganze fanatische Verbohrtheit anti- nationaler Gesinnung, die unsere Sozialdemokratie anszeichnct, dazu, um die „Genossen" unempfindlich gegen die Verachtung zu machen, die ein derartiges Gebahren im Auslande sogar in sozialistischen Kreisen erzeugt. Ans dem dieser Tage in Berlin ab- gehaltenen Textilnröetterkongreß war es nur der deutschen Sozial demokratie Vorbehalten geblieben, sich mit ihrer „Jnteruationalität" lächerlich zu machen und den Hohn namentlich der praktischen Eng länder heranszufordern. Die englischen Telegirlen rieben den deutschen „Genossen" mit ruhigem Sarkasmus das Unsinnige ihrer Jntcrnationalitäts-Phantastereien unter die Nase und erläuterten den deutschen Sozialdemokraten in überlegenem Schulmcistcrton, daß man zur wirksamen Vertretung der Arbeitcrinteressen nicht in den Wolken wandeln dürfe, svndern Einfluß im Parlament und in der Regierung des Landes zu bekommen suchen müsse; das aber könne man nicht erreichen, wenn man die nationale Zugehörigkeit und die vnterläiidiicheii Einrichtungen verachte. Ein französisches Vorstandsmitglied des Kongreffcs wurde durch die eienden Schmäh ungen. mit denen Herr Liebknecht sein eigenes Vaterland bedachte, dermaßen von Widerwillen erfaßt, daß er Herrn Liebknecht, als dieser seinen üblen Erguß auch noch in's Französische übersetzen wollte, bat, „sich nicht weiter zu bemühen . Weder in England noch in Frankreich wagt die Sozialdemokratie in so kaltblütiger, ehrverletzender Wciie eine antinationale Gesinnung herausznkehren. In den gcnanntcn Ländern hat vielmehr auch die Sozialdemokratie eine» entschieden nationalen Zug an sich, der bei jeder geeigneten Gelegenheit unzweideutig nach außen bin in die Erscheinung tritt; so ist beispielsweise der 14Vr Millionen-Kredst für Ostasien von der französischen Kammer, in der gegen 40 Sozialrevolutionäre sitzen, mit allen gegen 3 Stimmen ohne Debatte genehmigt worden. Nur die „deutsche" Sozialdemokratie erwirbt sich den traurigen Ruhm, aus Schritt und Tritt nüt ihrer „intcriiativnalen" Gesinnung zu bra- mnrbasireii und den Patriotismus niit Füßen zu treten. Wie viele Rackenichiäge wird sich der patriotische Theil des deutschen Volkes von der Sozialdemokratie noch gefallen lassen, che er sich endlich dazu aufrafst, einen gesetzlichen Zustand herbciznführen, der gegen die antinativnalcn Ausschreitungen der Umsturzparte, einen wirk samen Damm errichtet? Aeruschreili- >md Fernsprech - Berichte vom 24. Juli. Der Krieg in China. Berlin. Ans japanischer Quelle wird nachstehender über Tschifu in Tokio cingetrvffener, vom 20. Juli datirter japanischer Mililär- bericht aus Tientsin veröffentlicht: Das Verhalten der javanischen Truppen war nach der Einnahme von Tientsin in strengster Anf- rechterhaltnng der militärischen Disciplin ein vorzügliches. Die Chinesen, welche in der Stadt geblieben waren, sowie auch die außerhalb derselben, zogen japanische Flaggen mit der Inschrift ans: „Die gehorsamen friedlichen Untergebenen von Großjapan." Ihre Freude über daS ordnungsmäßige Verhalten der japanischen Mannschaften äußerten sie durch Uebcrbringen von kleinen Gaben, wie Früchte. Thcc, Kuchen an die japanischen Posten. Es gelingt den Japanern täglich mehr und mehr, das Vertrauen und die Achtung der chinesischen Bevölkernrg von Tientsin zu gewinne». Tie militärische Okkupation der Stadt ist in vier Distrikte cingetheilt worden, wobei je ein Distrikt von Truppen einer Macht gehalten wird: vom westlichen bis znm südlichen Thor England, von, nördlichen bis znm westlichen Thor Frankreich, vom östlichen bis znm nörd lichen Thor Japan, vom südlichen bis znm östlichen Thor Amerika. Die Ortschaften auf dem linken User des Pcihv wurden von Rußland besetzt. Die Organisation der militärischen Verwaltung von Tientsin wurde durch eine Konferenz der Generäle und Kommandanten der Verbündeten Truppen nach längerer eingehender Konferenz be schlossen und ein internationaler Ausschuß gewählt. Seitdem Admiral Sepmour von Tientsin nach Taku zurückgckehrt ist, ist Admiral Alcxejcff der Rangälteste. Es ist den Japanern sowohl von Seiten der fremden Offiziere wie von Seiten der Eivil- versonen in Tientsin die Anerkennung zu Theil geworden, daß das Hauptvecdienst der Einnahme von Tientsin dem milchigen Angriffe der lapanischcn Truppen zuznschreiben sei. Hamburg. Die „Hamb. Korr." meldet: Nach einem an hiesiger gut unterrichteter Stelle eingctrofseiien Londoner Tele gramm ist das Pekinger Gescmdtschaftspersonal wohlbehalten und ans dem Wege nach Tientsin. Paris. Dem Minister des Auswärtigen gingen vorige Nacht einige vom 13. bis 18. ds. M. dattrte Depeschen des fran zösischen Konsuls in Tientsin zu, in welchen mitgetheilt wird, daß die Verluste der Franzvien bei dem Angriff auf die Ehincsen- Siadt von Tientsin 15 Todte und 50 Verwundete betrugen. Am 17. ds. M. sei die Chinesen-Stadt ruhig gewesen und hätte wieder ihr gewohntes Aussehen angenommen. Ein Bote, der am 17. ds. M. nach Peking geschickt worden sei, könne in sieben Tagen wieder znrückaelangen. Die militärischen Befehlshaber bätfen am 18. ds. M. darüber beralhen. welche Regierung in Tientsin einzusetzen sei. Der französische Konsul fügt hinzu, daß er am 18. ds. Mi noch keines der Telegramme erhalten habe, die seit dem 20. v. M. von Paris an ihn abgcsandt worden seien. London. Ein chinesischer Beamter in Shanghai hat von einem Kollegen in Shantung einen Brief empfangen, dem der Shanghaier -Daily Mail"-Korrespondent folgenden Passus ent nimmt: ^ ' ..... . wiederhol wachung .... ... , Am 4. Juli lebten nur noch 400 Fremde in äußerster E Als dann während einer Nacht das Bombardement, auf die eng lische Legntion ununterbrochen andauerte, da war Alles zu Ende, und Alle wurden nicdergemacht, obwohl Telegranime es leugnen. — Die „Morning Post" läßt sich ans Washington melden, die UnionSregierung habe beschlossen, mit oder ohne Hilfe der übrigen Mächte am 30. Jrzli eine Entsatzkolonne von 7000 ai Kopenhagen. Die nordische Telegraphengescllschnft sticht bei den ruroväischcn Regierungen um die Erlaubnis; nach, ein neues Telegraphcnkabcl durch die Petschili-Bnclst und zwischen Taku und Cebu. wo die Depeschen jetzt durch Dampfer besorgt werden, n»- zulcgen. Das Kabel kann im Lause von 10 Tagen gelegt werden, wodurch die Nachrichten vom Kriegsschauplätze viel schneller gebracht würden. Petersburg. Ein Telegramm des Generals Grodckow ans Chabarowsk vom 22. ds. M. meldet, daß der am 16. ds. Bi. ans Chardin abgegangene und in Chabarowsk am 21. ds. M. cingetroffene Dampfer „Odessa" einen Bericht des Hnnptingenieurs Jngowitsch übcrbracht habe, in welchem es heißt: Unser 200 Mann starkes Detachement, welches ain 7. Juli mit einem großen Troß von chinesischen Kräften, Frauen und Kindern, von Teil» aufgebrochen war, langte nach drei Tagen, an welchen es beständig Angriffen ansgeietzt war und starke Verluste erlitt, in Schuan-Äbiadzya an. In Folge beunrilhigender Nachrichten wurde aus dem Gebiete nördlich von Schuan-Abiadzya Alles mit genommen, was von der Schutzwache auf zwei Mal fortgeschasst werden konnte. Nach Telin wurden 70 Koiaken mit 15,000 Patrone» abgeschickt. Alle» weiter nördlich Angestellten wurde besohlen, sich mit der Schutzwache nach Sungari südlich von Chardin zu be geben. Dieser Rückzug wurde am 14. Juli beendet. Den Beamten der 11. Sektion mit dem Ingenieur Amvsow wurde befohlen, sich nach der Grenze zu begeben. Der 12. und 13. Sektion wurde kein Befehl znin Rückzüge ertheilt, weil Hoffnung vorhanden war. daß sie schnelle Hilfe ans Nikolskoje erhalten würden. Die Bewegung dehnt sich jetzt südlich von Charbin aus, wo 200 Wachmannschaften befohlen wurde, sich bis zum Aeußersten zu halten. Das Teliner Detachement wird von zahlreichen Banden Aufständischer bedroht. Zur Befreiung der Bedrohten kann Niemand abgehen, da die Ein wohner keinen Proviant und keine Fourage liefern und Charbin vcrtheidigt werden muß. wo sich einige Tausende unbewaffneter Beamter mit ihren Familien befinden. Der letzte Theil der Frauen und Kinder und der zweite Theil der Arbeiter und Beamten der Centraladministration wird zetzt ans Dampfern befördert, die klebrige» müssen das Detachement aus Charbin cibwarten; es ist dann Hoffnung vorhanden, die verlassenen Stationen allmählich wieder einrimehmen. Die Waffen werden nur gegen Rebellen ge braucht. Nach Eintreffen von Verstärkungen aus Rußland werden die Arbeiten wieder aufaenommen. Die Lage ist bis jetzt kritisch, da täglich Ncbersälle seitens der Rebellen und Landstreicher, von denen die Mandschurei überfüllt ist. befürchtet werden. Auch ist nicht ansaeschloffen, daß die chinesischen Soldaten nach dem Bei spiele der Soldaten in der Provinz Mukden, welche Telin angegriffen hatten, ihre Waffen gegen die Eisenbahnbeamteu kehren werden. Die Gouverneure haben zu wenig Autorität, um die Fanatiker im kritischen Moment zu beherrschen, während die Bevölkerung bisher zurückhaltend und friedlich gesinnt ist und sich vollkommen sym pathisch zu dem Eisenbahnverwnal verhält. — Nach den Berichten der Ingenieure Ryihow und Ovvenberg anS Dono Vom22. dS. M. sind die Arbeiter der 2. und 5. Sektion wohlbehalten in Abarainuj und .Hiarad-Znruchajtnj an der russischen Grenze angekonunen. Aus Charbin fehlen weitere Nachrichten. Petersburg. Wie verlautet, wurde der Dampfer der Freiwilligcn-Flotte „Kostroma" von chinesischen Piraten angegriffen und so stark beschädigt, daß er sich nach Saigon flüchten mniste. * Berlin. Wolff's Bureau meldet aus Shanghai: In Peitang kam am 19. Juli für den Direktor der .,6liinssa onxinser am! Limine: Company" in Tientsin ein Bote ans Peking mit der Meldung an. daß die Gesandten am 16. Juli lebten unter dem Schutze des Prinzen Tsching und des Generals Jnngln. Ter hier wellende Li-Hnng-T'chang behauptet ebenso, daß die Fremden in Peking am Leben seien. * London. (Reuter-Meldung.) Der englische Konsul in Tientsin telegraphirt vom 21. Juli: Ich erhielt heute von dem Gesandten Macdonald in Peking einen vom 4. Juli datirten Brief, worin Macdonald Hilfe erbittet und miltheilt, es seien noch hin reichend Lebensmittel auf 14 Tage vorhanden, die Garnison werde sich aber nicht mehr lange gegen den heftige» Angriff halten können. 44 Mann sind todt, die doppelte Anzahl verwundet. * London. Reuter's Bureau erfährt, daß sich in amtlichen Kreisen Londons mit Rücksicht ans die fortdauernden Meldungen, daß die Gesandten in Peking noch am Leben seien, Hoffnung zu regen beginne. * Washington. (Reuter - Meldung,) Der Telegraphen direktor Scheng telegraphirte dem hiesigen chinesischen Gesandten, daß die fremden Gesandten unter Eskorte »ach Tientsin gesandt werden sollen. Die chinesische Regierung habe sic nicht nur be schützt, sondern ihnen auch Nahrungsmittel ziikommen lassen, "Berlin, Das Armeeverordmmgsblntt veröffentlicht eine kaiserliche Verordnung, wonach vorbehältlich der nachträglichen Zustimmung des Bnndcsrathes die Militärstrasgerichtdordmuig vom 1. Dezember 1898 für das ostasiatische Ervcditionskorps am Tage des Verlassens der einheimischen Gewässer in Kraft tritt. Eine fernere von dem genannten Blatt veröffentlichte kaiserliche Verordnung regelt die Strafrechtspflege beim ostasiatischen Expeditionskorps, * Celle. Heute Morgen 3>0 Uhr stießen ans dem hiesigen Gnterbahnhoie ein Güterzug und ein Eilgüterzng zusammen, 2 Brenner erlitten leichte Verletzungen, 10 bis 12 Wagen wurden zertrümmert: der sonstige Materialschaden >st unbeträchtlich. * Wien. Nach dem amtlichen Berichte über de» auswärtigen Handel betrug die aescnnmte Einfuhr im ersten Hnlbiahr 190» 52 Millionen Meter-Eentner gegen 45stz Millionen im ersten Halb jahr 1899, die gesammte Ausjmhr betrug 74"/r<> Millionen Mctcr- Centner gegen M'/m Millionen in dem entsprechenden Zeiträume des Vorjahres. Die Steigerung der Einfuhrmenge ist auf die er höhten Bezüge von Steinkohlen zurückzufnhren, die geringere Aus- snhrmenge ist durch den verminderten Export von Braunkohle be gründet. * Brüssel. Die Revräsentantenkammer nahm die Vorlage betreffend die Genehmicmng der Schlußakte der Friedenskonferenz und der dazu gehörigen Verträge an. Auf eine Anfrage erklärte der Minister des Auswärtigen, die Regierung bringe dem Plane amerikanischen Truppen nach Peking zu entsenden, um die Gesandten zu retten lA. Juli besagt: Aus Kroonstad wird berichtet, daß dort keine Nachrichten von General Hunter eingegangc» sind. Oberst Bnllock meldet aus Honingspruit vom 22. Juli, daß eine Burentrnppc während der Nacht die Eisenbahnlinie südlich von Scrfantein kreuzte. Die Linie ist gegenwärtig frei von Buren, welche augen scheinlich in der Richtung nach dem,Punkte^ marickirten„ wo der, ki'mlrikli L Wjckiier - >».>«>>> > ,» > M»- üls Lperialitilt. -»« vekilverkani: 0rceäen-L.. -Iksaet., -krischledst., kl sehen a. LSKtsn
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder
Erste Seite
10 Seiten zurück
Vorherige Seite