Suche löschen...
01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 04.06.1902
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1902-06-04
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19020604016
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1902060401
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1902060401
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1902
- Monat1902-06
- Tag1902-06-04
- Monat1902-06
- Jahr1902
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 04.06.1902
- Autor
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
kt. VerugzgeMr: WnlM»,'» >«« «W», AN« »t« «o» » vtt. Di,»»«* «n» »" nick,.«,»«««»«»» MO dt» 8»ra«uii« d»rck et«»« v««« «dn I»««nil»»ar, »ck»t«i. »rd«t»>« dl «I«, a, »t« »uin »»> »-»>- oder «l» A tw«t rlxi>Lu««ade» »»«». «ck M»r,,»1 »u,»keilt. Hr »«»ld» 6»«ei«ndler «MM. tnüt, tktx »ndUtLlMeU. »,r,>»»»««»»»>»»: »«I U und «r. »0»» r«I«,r»min>»tr»It»: ichMÄL ^ I L»«Ivv«Rc «> I «tiiirel 1886 »o«U»l«»»»» «e «— »»Ul <7Looo2»ck»L», <7»o»o». DvSMSL^M. kinr«Ir»rk»ul I»!-»»«!«», Xftm»rtck 2. Haupt-SesLäftlsielle: Mirteuftr. »8. /lnreigen-cans. Li» »nnadm« von Aiitündldu»«»« rrtolai in dkl k>«uvI«ei<dLU»i>ell» und de» Nedenannatimeiiellen in Dresden dt« NactnniN««- 3 »kr Sonn und .eien»«« nur Martenlirahe » von H dt» /,l Udr Die l >va»r«e Äruad- «e»e <ca « Stldrnt « Via. Nn Iüudt„m«e» aul der Bilduttette geile » Li«,, du iivo»i«e geile «l» .Emskiandl oder aut Trrileiie «o Pt, Sn Nummern nack Sonn- und Sein. m«en ». de» r wallt«« Srundteile» «, « de«. « und so Pl«, naL dklouderein Laut. Lttlwärll,» «luilrü,» nur ,e«e» lLorauddeiaklun«. vtle-dlätler werden mU UI Hs,. bcreamU. ß Klinik e--.Kon.tr.26 k kudrUl tolnvr I^«lvrv»»roi>. H V«s4uuckh»t»t1« ka«t,»W»e.t. tv«ek,»tit1«n nie t.»<«r»rd«lt„ z von II«»»«, UolUeckar»«. S«ln«r <!«» K»t«r» uncl klönt?». »» «»»«»»»»«»«ii«» »»a iu»^»»«.pi»»»». ürä«»t>> >«„»»>«,«»»» t ^ >» »cl>»»e» »,eb 0»n>«I, Svkisuvkv kembsi-dr l^eupolt, Oresäen-^., Somwiuelürwv °" v. L. kvtsedkg, V» 11. siL::.'! 12um Laitdiagsichluß. Gewerbeauffich». LandlngSveihandlungeii. Soimriistich. Baivier-, Fliscur-und > Mnthmnßl Witterung:! «I»; in«,,/I I ItzltzüH Penückeninacher-Juttnna. Gerichtsverhandlungen. LiSzt-Denlinal in Weimar ! H»e»ft und trvlfe». ! «v» ^ Znm LandtaftSschlufie. Die Arbeiten der Ständeversammlung stehen unmittelbar vor dem Abschlüsse und eS ist wohl anzuiiehme». daß die Landboten airSnabmsloS ein Gefühl der Erleichterung bei dem Gedanken empfinden werden, daß der Tagung Last und Hitze endlich über wunden sind. ES war eine arbeitsreiche, im höchsten Grade an gestrengte Session, die außergewöhnliche Ansordeningen an den Pflichteifer der Abgeordneten von Anfang bis zu Ende gestellt hat. wwohl in den Deputationen wie im Plenum Unsere Landbolen baden sich dieser schwierigen Lage in jeder Beziehung gewachsen geieigt. In rastloser Thütigkeit ist dieses Mal ihre parlamentarische .»seit dahingeslossen und manches umfangreiche Aktenstück zeugt von dem regen Fleche aller betheiligtcn Kräfte, insbesondere der Herren Berichterstatter. Im Mittelpunkte der positiven aufbauenden Thütigkeit des Landtags stand die Steuerreform, die besonders lebhafte knipse und Meinungsverschiedenheiten zwilchen allen betheiligtcn Faktoren, der Regierung, der Ersten und der Zweiten Kammer, zeitigte. Nach den Vorschlägen der Regierung sollte der dauernde Mehrbedarf de- Staates vom I Januar 1904 an neben der un bedeutenden Steuer vom Gewerbebetriebe im Umherziebeu sowie der Erbschaftssteuer und dem Urkundenstempel in der Hauptsache durch eine erhöhte Einkommensteuer und durch eine neu ein- zufübrende Vermögenssteuer gedeckt werden. Die Zugrundelegung dcr beiden neuen Steuern bereits für die Jinanzpcriode 1902/03 er klärte die Regierung in der Begründung des Entwurfs auS prakti schen Gründe» für unthunlich und trat deshalb an die Stände mit dem weiteren Anträge heran, für l902/03 zur Deckung de- Mehrbedarfs einen allgemeinen Mprozentigen Zuschlag zu dem geltenden alten Tarife z» bewilligen. Dieser SOprozentige Zuschlag flieh in der Zweiten ttzammer entsprechend der Stimmung im Lande auf leb haften Widerspruch. Behufs Vermeidung des Zuschlags brachte die Zweite Kammer zunächst den von der Regierung ausgearbeitetcn neuen Tarif <2üproze»tigc Erhöhung des alte» Tarifs unter Weg fall der Horizontale, d. h. des RichenS der Progression bei den Einkommen von 9100 bis 25000 Marks, unter Einfügung einiger Erleichterungen für die untersten Klassen und die Familienväter, so rasch zur Verabschiedung, dah er bei gleich schneller Erledigung der Ersten Kammer noch für die lausende Finanzperiodc 1902 03 als Unterlage der Steuererhebung hätte dienen können. Gleich zeitig nahm die Zweite Kammer den von der Regierung vorgelegten Entwurf eines VcrmögrnSsteuergcsctzes an. demzufolge die Grund- sleucr unter Beibehaltung der Grundsteuerversassung aufgehoben und ans das Vermögen als solches, ohne Unterschied, ob beweg liches oder unbewegliches, eine Ergänzungsstcuer gelegt werden sollte Endlich beschloh die Zweite Kammer noch in Ueberein stimmung mit der Regierung eine Erhöhung der GerichtSkostcn um einen jährlichen Mchrertrag von 1 Million Mark. Durch diese Mahnahmen hoffte die Zweite Kammer erreichen zu können, dah nicht nur der dauernde Mehrbedarf ausreichend gedeckt sein würde, sonden, dah sich auch für 1902 03 bei grvhter Sparsamkeit im Staatshaushalt kein weiterer Zuschlag zu dem neuen Tarif nöthig machen würde. Die Ausführung des von der Zweiten Kanrmer im Einverständnih mit der Regierung begonnenen Werkes scheiterte zunächst an dem Verhalten der Ersten Kammer, die lediglich der Erhöhung der Gerichtskosten ihre Zustimmung ertbcilte, dagegen den erhöhten Tarif ganz verwarf und sich zu der Einführung einer Ergänzungs- steuer nur unter der Voraussetzung bereit erklärte, dah die Grund steuer beibehaltcn würde. Die Ablehnung des erhöhten Tarifs wurde damit begründet, dah cs bedenklich sei, der Regierung schon letzt eine solche Vermehrung zu bewilligen, obwohl der dauernde Charakter deS vergröberten Bedarfs »och gar nicht in zweifelsfreier Form sestgcstrllt sei. Die Erste Kammer verstand sich nur zu dem einen Zugcständnih, dah sie in die Aufhebung der Horizontale in dem alten Tarif einwilligte. Die Ergänzungs steuer fand nur insoweit Zustimmung, als sie sich lediglich aus das von der Grundsteuer nicht betroffene Vermöge» erstreckte. Hierauf griff daS verfasiunasmähigvorgeichriebencVcreinigungS verfahren Platz, daS zu einem Kompromisse führte. Darnach der bleibt e», um dies »och einmal kurz z» wiederholen, für die Deckung des dauernden Mehrbedarfes vom 1. Januar 1904 an bei dem erhöhten Tarif des RcgierungSentwnrfs zunächst bis Ende 1907 unter Ein sügung der von der Zweiten Kammer angeregten Erleichterungen daneben wird die Vermögenssteuer als Ergänzungssteuer aus- schliehlich für das nicht zur Grundsteuer herangezogene Vermögen eingesührt und die Grundsteuer beibebalten. Der vorüvcrgchende Staatsbedarf für 1902 03 soll durch eine» Wprvzcntigen Zuschlag ,u dem alte» noch bi» zum 31. Dezember 1903 in Kraft ver bleibende» Tarife ausgebracht werden. Die Bemühungen der Stände und der Regierung zur Erziel ung eines positiven Erfolges aus dem Gebiete der Steuerreform sind demnach nicht völlig ergcbnihloS geblieben und eS ist gewih ganz berechtigt, wenn sich hierüber im Lande zunächst ein all gemeine» Gefühl der Genngthuung geltend gemacht bat. DaS schlieht aber nicht au», dah man sich auch der zum Theil doch recht erhebliche» Schwächen bcwuht bleibt, die diesem Kompromisse wie allen Vereinbarungen solcher Art anhaften. Insbesondere der Inhalt, der dem neuen Ergänzungssteuergesetz im Wege de» Ber- einlgniigsveffabrens gegeben worden ist, hat in weiten Kreisen eine scharfe Kritik erfahren, die auch in der Zweiten Kammer un verhüllt zum Ausdruck gelangt ist. Die wesentlichste Ungerechtig keit des Ergänzungssleuergesetzes wird darin erblickt, dah das land- wirthschaftliche Betriebskapital von der Ergünzungssteucr befreit bleibt; cs war weiter nichts zu erreichen, als dah diese Ausnahme bestimmung aus den direkten landwirthschastlichen Betrieb beschränkt und wenigstens die landwirthschastlichen Nebenbctriebe in die Ergänznngsstener einbczogen wurden. Befremdlicher Weise ist die Bevorzugung des landwirthschastlichen Betriebsvermögens ersolgt im offene» Widerspruch mit den gegenthciligen Erklärungen aller Vertreter der Landwirthschast, darunter auch anerkannter Fach männer in der Zweiten Kammer, die selbst rundweg zugnben, dah in einer solchen Bestimmung eine Ungerechtigkeit gegenüber allen anderen Steuerpflichtigen erblickt werden müsse. Die Reden der Abgeordneten Tr. Schill, Dr. Stöckel, Schubart und Andrä über diesen Punkt lasse» an Schärfe und Deutlichkeit des Urthcils nichts zu wünschen übrig Es mag nur daran erinnert sein, dah beispiels weise der Abgeordnete Andrä. also gewih ein berufener Wort- üdrer der landwirthschastlichen Interessen, mit Bezug aus die Erste Kammer von .Prinzipienreiterci" sprach. Die Schuld an dem gekennzeichneten Mangel des Ergänzungssteuergesetzes fällt durch aus aus die Erste Kammer, die hartnäckig an dem von ihr ein genommenen Standpunkte festhielt. so dah für die Zweite Kammer eben nur die Wahl übrig blieb, den Vereinigungsvorschlägen zuzu- timmcn oder das gröhere Uebel heraufzubeschwörcn, dah gar nichts zu Stande kam. Dir hohen Steuerzuschläge zu dem alten Tarif, die im Falle des Schciterns der ictzigen Steuerreform n» vermeidlich gewesen wären, hätten eine noch gröhere Ungerechtigkeit, als sie mit dem jetzt geschaffenen Zustande verbunden ist, zur Folge gehabt, während durch das neue Stcuergesetz wenigstens eine gewisse Entlastung der untere» Steuerklassen erzielt worden ist Nach alledem dark man sich nicht darüber täuschen, dah die Zweite Kammer bei ihrer Gutheihung der Vereinigungsvorschläge ich in einer Zwangslage befunden hat und dah das jetzt zu Stande gekommene Steuergesctz nur ein Nothbehels ist, an dessen Stelle in absehbarer Zeit ein Gesetz treten muh. das höheren An- prüchcn der steuerpolitischcn Gerechtigkeit genügt: ein Gesetz, das den eigentlichen organischen Abschluss der Steuerreform bildet, zu dem daS jetzige Gesetz nach der eigenen Erklärung der Regierung nur einen Uebergang darstcüt Im Zusammenhang mit den Frage» und Ausgaben der uerrefoim standen die Abgeordneten unerschrocken auf der Wacht, wo eS galt, die versassungSmähigen Rechte der Volks vertretung im Punkte der Etatbewilligung gegen Beinträchtigungen zu schütze». Die nachdrückliche Hervorkehrung dieser Seite des parlamentarischen Verhältnisses führte zur Aufdeckung recht erheb licher Mihstände. die sich im Laufe der letzten Jahre in der Finanzverwaltung des Landes cingcschliche» hatten. Etatsüber- schreitnngcn von auhergewöbnlicher Höhe und Aufwendungen aus öffentlichen Mitteln zu verschiedenartigen Zwecken, wie Dienst reisen und Geländeankäusen, die sich weit über daS nothwendige Mah hinaus erstreckten, fanden scharfe unnachsichtliche Rüge gegen über dem damaligen Träger des Finanzporlefenillcs, Herrn von Watzdorf. Der Konflikt spitzte sich schließlich sogar in ungewollter Weite zu einem Gegensätze zwischen der Volksvertretung und der Regierung überhaupt zu. weil die Minister inSgeiammt sich »»- erwartet mit Herrn von Watzdorf solidarisch erklärte», obwohl die Redner der Zweite» Kammer sich bei ihren kritischen Angriffen stets ausdrücklich aus die Person des Finanzministers beschränkt und die übrigen Minister der unveränderten Fortdauer des Ver trauens der Kammer versichert batte» Die so über ihre natürlichen Grenzen hinaus erweiterte Krisis fand schliehlich eine zufrieden stellende Lüning dadurch, dah Sr Majestät der König mir das EntlassnngSgesuch des Herrn von Watzdorf genehmigte, die übrigen Minister aber im Amte beließ. Was die Zweite Kammer niit der Entfernung -des Herrn von Watzdorf beabsichtigt hatte, war nicht sowohl ein Personen- als vielmehr ein gründlicher Systemwechset, der wieder eine völlig selbstständige Leitung und Verantwortlichkeit für den Inhaber des FinanzportefeuilleS zu Wege bringen sollte. Der neue Finanzministcr, Herr Dr. Rüger, hat alsbald mehrfach zu erkennen gegeben, dah er zum Mindesten den ernsten Willen hat, die solcher Gestalt auf ihn gesetzten Erwartungen zu recht fertigen. Insbesondere seine loyalen Erklärungen über die thal- kräftige Verhinderung künftiger EtatSüberschrcrtungen lassen in Verbindung mit dem über den Gegenstand in Aussicht gestellten Gesetzentwürfe zuversichtlich erhoffen, das; scrnerhin keine mißliebigen Vorfälle dieser Art wieder daS gute Einvernehmen zwischen der Regierung und den Ständen trüben, sondern beide in alter ver trauensvoller Wechselwirkung vereint dem Ziele der allmählichen völligen Wicderge,undung der LandcSsinanzen zustreben werden. über ein lebcnSkräsliges Volk verhängte Prüfung hat stets auch ihre guten Folgen gehabt. Tie Buren habe» einsehen gelernt, dah an ihrem Bolkskörpcr so Manches saul war, das Gefühl der Zusammengehörigkeit ist bei den Buren durch diesen Krieg ent schieden gewachsen und der Rassengegcnsatz zwischen Burcnthum und Engländerlhum nichts weniger als gesunken Wohl hat das Burenvolk während der letzten Jahre ungeheure Verluste an Gut »nd Blut erlitten, aber diese niederdeutschen Bauern haben schon mehr als einmal gezeigt, welche unverwüstliche Volkskrast in ihnen steckt; sie werde» sich wieder zu einem starken Faktor emporringen, der Südafrika für die Engländer zu einem zweiten Irland machen wird, das aber weit gefährlicher sein wird als das europäische. — Die .Kreuzztg ' bemerlk zu de» FriedenSbediuguugeu, die Haupt sache ist und dleibt, wie die Friedeusvaragraphen gehandhadt werde» 1681 Ichloh England einen Frieden, in dem es den Republiken die Selbstständigkeit der inneren Verwaltung gewährleistet wurde und dennoch griff Großbrilaninc» rückhaltlos ein Man darf wohl von der Klugheit der britische» Politik voranssetzen, daß sie sich jetzt weislich Hilten wird, den Groll der Bewohner unnütz zu schüren, nachdem England die Zähne der gereizten Buren an seinem eigenen Leibe gefühlt hat, und erwarten, daß die Regierung alles daran setzen wird, aus eiucu verständige» Fuß mit einem Volke zu kommen, daS die Briten, wie die gesammtc englische Presse nun zugiebt, achten gelernt habe». * Wien Die alldeutsche Vereinigung bring! morgen im Abgeordnetenhaus eine» Antrag ein, wonach das HauS seine Genügt«»»»« ansdiückt, daß der Kamps in Südafrika und die englische brutale Knegsühumg beendet ist, sein Bedauern anSipricht über die Härle der KapitnIalianSartikel und beklagt, daß leine Macht den streitenden Parteien ihre Vermittelung an- gelragen habe Paris. sPrw.-Tel.s Der Panier Gemeinderath nahm ein stimmig einen Beschluß des Nationalisten Gail, an, wodurch es gemißbilligt wird, daß Frankreich unthäirg die Burenrepu birken mederwcrsen sah. Ter Gemeinderath votirte Krüger und Steijn seine Sympathie. Brüssel. sPriv.-Tel s Dr. Lcyds ist gestern Abend, aus Paris kommend, hier eingelroffcn. Er lehnte jedes Interview ob. * Utrecht. Bei dem Präsidenten Krüger fand heute eine Konferenz statt, woran Fischer, Wolmarans, Wessels, Debruyn, Groblcr und Vanboeschoten theilnahincn. London. Im Unterhaus erklärte Kriegsministcr Brodrick; Am 3. Mai habe die Gesammtzahl der bis dahin gefangenen Buren 25555 betragen. Der Erste Lord des Schatzes, Balfcmr, sagte, er wolle am nächsten Donnerstag den Antrag stelle», den bri tischen Truppen in Südasrika den Dank der Nation ouSzudrrickcn Die Berath»na des Etats solle dann bis zum Montag verschoben werden. Der Schatzkanzler Hicks Bcach Iheilte mit. daß er ge legentlich der ans morgen Abend angesctzten 3. Lesung der Bill über die Kriegsanleihe sich über die derzeitige finanzielle Lage des Landes äußern werde. London. sPrio -Tcl.s Lord KiIchcner und Lord Milner sollen zu Earls sGrosenI ernannt werden. Kapstadt. Premierminister Sprigg sprach sich in einer gestern nbgchaltcucii vlienllichen Versammlung nachdrücklich gegen iLusvensation der Vcrsnisnng ans und gab der Versicherung Aus druck, daß die Auflösung des Parlaments und ein daraus folgen der Appell an das Land eine starke Regierungsmehrheit bringen werden. Neueste Drahtmeldunnen von, 3. Juni. Zum FsricdcnSschluft. Berlin. iPrip -Del j In einem Artikel über die Zukunft der Buren schreibt die „Deutsche Tageszeitung": Der Krieg, er mag noch so schmerzliche Opfer gefordert haben, einen ganz unschätzbaren Gewinn hat er dem Burenvolke gebracht, der noch Höher steht als die staatliche Unabhängigkeit, das ist ei» starkes nationales Selbstbewusstsein und das Gefühl des unbedingten Gegensatzes zum Engländerlhum. Daß dieses Nationalgesühl »nd dieser Gegensatz gegen das englische Wesen auch auf die rammen den Generationen ubergeht, dafür werden die Frauen sorgen, die jetzt auS den Konzentrationslagern aus die Farmen zurückkehren. Der Krieg selbst hat dem Burenvolke seine nationale Zukunft ge- sichert. — Uebereinstimmend damit schreibt die „Post": Fasse» wir da» grsammte Resultat des fast dreijährigen Völkerrmgcns in Süd- asrika zusammen, so sind freilich vorläufig die Buren als der uister- legene Theil auS dem Kampfe hervorgegangen, aber eine derartige, Berlin. sPriv.-Tcl.s Reichstag. Das Haus ist gut bc- ietzt, am Bundcsrathstische Staatssekretär v. Hodbiciski und v. Tbiclmann. Präsident Gras Ballcstrcm begrüßt das HauS und fährt fort; Meine Herren, während wir nach anstrengenden Arbeiten Erholung in der Heimalh genossen, ist unser Nachbarland Frankreich von einem schweren Unglück heimgeincht worden. sDic Mitglieder des Hanies erheben sich von den Plätzen ! Durch ein gewaltiges, säst beispielloses Naturereignis; ist die französische Insel Martinique aus das Allcrjchwcrsie geschädigt worden. Eine blühende Stadt von vielen Tausend Einwohnern ist mit derselben vollständig vernichtet worden. Fruchtbare Felder und Plantagen von größter Ausdehnung sind in eine Wüstenei verwandelt wurden und »och immer droht de» bisher verschont gebliebenen Theilen der Insel dasselbe Schicksal, denn die Naturerscheinung, welche dieses Unheil herbeigesührt, bat noch nicht emsgchört. Innige Thciliiahmc »nd Iie;es Mitgefühl hat das deuische Volk empfunden bei diesem Unglück, welches die edle sranzösischc Nation betroffen hat. Diesen Gefühlen sin Namen der Vertreter des deutschen Volkes Ausdruck zu geben, ist der Zweck dieser Worte. Sic haben sich von den Plätzen erhoben und damit ansbrücklich meine» Worten ihre Zustimmung crtheilt, ich stelle dies fest. — Ans der Tagesordnung steht zunächsl die zweite Berathung des Ssiß- stoss-Gesetz cs; dasselbe wird aus Antrag Becks sEenlrnm! mit Rücksicht aus die durch die Einbringung der Zuckcrkon- vention gcändericn Sachlage an die Zuckersicuerkomnsission zurückverwicscn. Hieraus wird die drille Vcrathung der Novelle z»m Branntwein steuergesctz, aus Grund der nach träglich zu Artikel 2 von der Kommission gefaßten Be schlüsse, fortgesetzt. Tie Kommission bat in der Haupt sache die Brennsteucr wieder eingesührt, mit einer bestimmten Stcuerskala, durch welche »amentlich die gewerbliche» Groß- brennereicn und die Melasscbrcnnereicn hervorragend von der Steuer betroffen werde». 8 1 des bestehenden Branntweinsteuer- gcsetzes ermächtigt in seinem letzten Absatz den Bundesrath, auch solchen Branntwein von der Vcrbrauchsabgabc ircizulassen, der zu wisicnschastlichen oder Heilzwecken verwendet wird. Die Kom- missio» schlägt vor, die Steuerfreiheit aus de» Branntwein zu be schränken, der in öffentlichen Kranken-, Entbindungs- »nd äknlichcn Anstalten verwendet wird. — Abg. Pachnicke sFreii. Vers beantragt, den betreffenden Absatz des tz l i» der bisherigen Fass ung weiter bestehen zu lassen. Redner übt dabei abfällige Kritik n» der ganzen bisherigen Branntivcinslcucrgescbgebung: die Kon- tingenlirung nach dem Gesetz von 1895 hat nur die Ueberproduk- tion vermehrt, wozu nicht zm» Wenigste» auch das Svirituskartell beigetragcn hat. Sollte der Reichstag auch wirkiich das Alles an- nehmen, was die Kommission beschlossen bat, so werde es sehr bald gehen, Ivie der Lehrling zum Meister gesagt hat: „Herr Meister,
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder
Erste Seite
10 Seiten zurück
Vorherige Seite