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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 06.05.1919
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1919-05-06
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19190506018
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1919050601
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1919050601
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1919
- Monat1919-05
- Tag1919-05-06
- Monat1919-05
- Jahr1919
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 06.05.1919
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Dtwa imr ße« Zustand van vor 1871 und 1818 »vtederherzu-. Gellen, sondern den von 1048. Auch tu» damalige» Arie. L - -ensvcrtrag war in, wie schon vor zwei Jahren Naumann toi deutsche» Reichstag »nitgeteilt lmt, von einer „?»x die Rede. Dieser ..christliche Friede", der Deutschland aus zwethundert Jahre hinan» zerfetzte, lxißt 1,eute offenbar .^Völkerbund" oder „RechtSfriede". Amerika schlieft» eine» Bund mit Frankreich, die Entente beh«»» sich ,Re 'Bü»idttisl»ögtt»hkeiten vor, Oesterreich wird neutrali stert, »oomöglich auch Tirol»- das bedeutet, dab Deutschland wenn es nirch seinem zur Zufriedenheit Llvvd George» «-rlsmrnccans und Wilsons absolvierte» Probejahr in den Kvlkerbunü ausgenommen nnrd, nichts andere- bleibt, als «n VerivaltungSobjekt der andern. I»n Pergleich zu dein vmö Mi- devvrstebt. war die Stellung, die einst die deut .'chen Fürsten Ludwig XIV. gegenüber oder der uü,clnbnnd Napoleon gegenüber einnalunen, geradezu souverän» von der Rolle, die ,Frankreich in der ..Heiligen Allianz" und im »kreise der Sieger von 1815 spielte, gar nicht zu reden. Lavifse will "Revanche nehmen für Bis rnnrck, Wilhelm 1., Blücher und Friedrich den Groben — in der Tat aber scheint sich Frankreich rächen zu wollen dafür, dab die Deutschen einmal einen Ariovist und Armin bervorgebracht haben. Wir sollen als Volk und Staat ansgelöscht werden. Man hat es schon manchmal versucht, im Lause der Jahr Hunderte, von den E infällen Ser Hunnen her bis aus die Zeit Ser Einkreisung, vis zu dem Tage von BersailleS: gelungen ist es noch keinem, gelingen wird cs allch Herrn Elömen. reau nicht. Der deutsche Finanzminister hat kürzlich rech neriich bewiesen, dab wir dem Nichts gegenüberstesten. In Paris will man.uns eine ..Anzahlung" von 125 Milliarden erpressen und uns zu gleicher Zeit die Erträge unserer relativ kärglichen Bodenschätze beschneiden. Der Bersnch bedeutet nichts anderes, als ein 70-Millionen Volk in lebenslängliche Slimloknechtschast zu zwingen. 70 Millionen Menschen entweder zu versklaven oder sie der Gefahr deS Hungertodes anszusetzen. Ein solcher Plan must an seiner 'nneren Unmöglichkeit scheitern, mögen nun die deutschen Vertreter in BersailleS unterschreiben oder nicht. Der Rat -er Drei statt ca vermutlich für sehr staatsmäniiisch, nnse reu Unterhändlern die Nolle der Zaungäste zuzuweisen, er glaubt vielleicht sehr klug zu sein, wenn er dem ganzen deutschen Bolle in der Welt den Platz hinter dem Zannc anweist. Tie Zukunft wird beweisen, ivie töricht das war. Tie Tinge liegen sa längst nicht mehr so, dag man .uns etwas ncstmen kann, — die Franzosen können das Laar-' Geöiet annektieren, französischer Besitz wird eS nie werde»: die Polen können Danzig nehmen, polnisch wird die Stadt in aller Ewigkeit nicht. Man kann uns wahnwitzige Ent schädigungen auserlesen, eintreiven könnte man sie selbst bann nicht, wenn die Möglichkeit bestände, jedem Deutschen einen Gerichtsvollzieher ins HauS zu schicken. Unseren Verpflichtungen können mir nur durch Aröeit gerecht wer den. Wie aber sollen wir arbeiten, wenn unS unerfüll bare Arbeitsbedingungen auserlcgt werden? ..ES gibt ein letztes Mab des UnsinnS," sagt einmal Treitschke, „das in einer geordneten Ltaatengesellschaft cu»f die Tauer nickt überschritten werden kann." Tie Pariser Diplomaten haben dieses Mast überschritten, »rüber oder später werden sie sich beugen müssen vor der den Dingen innewohnenden Vernunft. 4- 2 -» SZ 1 « »» Sie Befreiung Münchens. tDratztnielduna unsrer BerlinerSGriitleltsng.) Berlin, 5. Mai. Ter bäurische Ministerpräsident Hoffmann trifft heute, begleitet vom Kricgsministcr S ch n e p p e n l> o r st , hier ein. Privatmeldungeu aus München Hnlolge ist der gestrige Bormittag ruhig ver laufen. Nachmittags kam es wieder zu Straften- kämpfen. Zwei Veichen von erschossenen Geiseln sind bisher noch nicht rekognosziert. ES wurden einzelne Gliedmassen gefunden, woraus man schliefst, Haft die Zahl der gel ö t eteu Geis-eln me h r al,S 1 0 beträgt. Die in München angerichteten Zerstörungen sind außerordent lich umfangreich. Bedauerlich ist insbesondere die Vernich tung wertvoller Schriftstücke. Es bestätigt sich, daft Lan dauer getötet worden ist. Santhofer wurde-, gefangen und bei einem Fluchtversuch erschossen. Erschossen wurde ferner der Spartakist Nagler. Tie Preßfreiheit in München ist sofort nach Einzug der Regierinigstruppen wi.'dcrhergestcllt »vorder». München. 5. Mai. Tic bayrische Regierung dürste laut ..Siaatszeitnng" noch einige Zeit in Bamberg verbleiben, ivo wohl auch bis in absehbarer Zeit der Landtag zuc- lammcnkveten wird. Das Militärministerium soll aller dings in aller Kürze nach München zurüekkehren. Berlin, 5. Mai. Wie wir erfahren, kam eS gestern »achmittag besonders an der Max»Kaser«e und in der Dachauer Strafte z« Ltraftenkämpse». Stuck und DSderlein sind nicht als oermiftt gemeldet. Die Kämpfe am Tonntag. München, 5. Mai. Am Sonntag nachmittag setzte wieder heftiges Geivehr- und Masch inen- gcwehrfeuer ein. Bald hörte man »nieder Schläge von Kanonen und Minen. Im Nymvyenburg-vicrtcl wurde bciltig aus rückwärts gelegenen Häusern geschossen. Der .Kamps war sehr hartnäckig. Auch in der Gegend des Roten-Krenz-PiatzeS kam es in den Nachmittagssrunden des Sonntags zu heftigen Kämpfen, die mehrere Stunden anöauercc». Am erbittertsten »var der Kampf um daö Rescrvclazarett E. in der Schutstrahe. Dort schossen Verwundete auS den Fenstern. Aus den gegenüber liegenden Häusern wurde ebenfalls geschossen und Hand granaten geworfen. Schließlich gelang es den Regierungs- »rnppen, die Svartakistcnnester auszuheben. Gegen IliO Ge rangene. darunter auch Frauen, wurden unter starker Be wachung ins MititärgefnngniS gebracht. Aus einem Laza rett wurden 70 Gewehre und ein Maschinengewehr heraus gebrach:. Achnlich ging es auch bei dem Garnisonlazarctt zu. Näber die Gesamtzahl der bisherigen Opfer liegen noch keine zuverlä'sigen Nachrichten vor. Verletzt wurden nach bisherigen Feststellungen rund IW Soldaten und Zivil- m rsvnen. Im gerichtlichen medizinischen Institut nno den -stnzelnen Fri'dhöfen lagen bis zum Sonntag etwa 7 50 Tote. Stuttgart. 5. Mai. TuS Kriegsministcrium teilt mit: Die Lage in München ist ruhig. Die Entwaffnung schreitet fort. Die Bildung der Reichswehr in Bayern. Berlin. 5. Mai. Heute nachmittag fand zwischen Reichs- wchrmustster Nooke und dem bayrischen Militärminister Schneppen hör st eine Aussprache statt über die Bildung der Reichswehr in B a yern. lieber den von dem bay rnchen Militärminister vorgelegtcn Entwurf zu den bay ri-'chen Ausführungsverordnungen zürn Gesetz über die Bildung einer vorläufigen Reichswehr ist volles Einver nehmen erzielt worden. Rücktransport der amerikanischen Truppen. > Amsterdam, 5. Mai. Ter Riederl. Telegraphen Agentur ans Washington zufolge wird vom Kricczsamt be stätigt, daft nicht die Absicht besteht, nach Unterzeichnung des Frieocnsi»crtrgg«s amerikanische Truppen länger in Deutschland zu lassen, als durch die Schiffstrans- vorte bedingt ist. Man hofft, alle in Europa befindlichen amerikanischen Truppen im September nach den Bereinigten Staaten .zurückgebracht zn haben. Einberufunft de» amerikanischen Konyrcffe» Washington, 5. Mai. lHcwas.i Laut Blättermcldungcn wird W'llon den Kongreß auf den 1. I u n i c i n k e r u f e n. ML^ MM. . MAE m <»tanr» Dr,»,d»r«ch, der »Dre»du. NachrtAt««".) Genf. 5. Mai. Französische Blätter berichten au» Prag, daft an de» ttcbergangen de» im Kvuiitat Ptgrmaros slic ftendrn SajvSflufie wütend« Kürnpfe »wischen ungari- schen Ryten Garben und Tschech^Skvlvaken ent bräunt sind. Die Ts-echo-Slowaken bereiten die Forrlc rung der Fluftübergänge unter starken» Artillerisfeuer vor, da» von den Ungarn ebenso heftig erwidert wurde. Trotz energischen Widerstandes der Roten Garden gelang e» den Tschech »-Slowaken, da» Süduscr des Tajo» .zu gewinnen. Unruh«« 1« Utralsumd. InStralsunb »var es am Sonntag durch unbedachte Aeufterungen von „Fischhändlern" zu Nusschrettnngen ge tomincn, in deren Verlauf in der Innenstadt mehrere Ge schäfte geplündert wurde». Mittags sollte die Ruhe wieder hergestellt sein. Nach einer neueren Meldung jedoch stellen sich die Vorgänge etwa» ernster dar: Stralsund, 5. Mai. DaS Warenhaus Zeeck be- ziffert den Schaden, den es bei den gestrigen Unruhen er litten bat. auf mehrere Millionen Mark. Am Sonntag abend kam cS zu neuen Plünderungen. Die Menschenmenge zertrümmerte den Eingang de» Waren hauses Tietz mit Handgranaten und raubte cS auS, wobei scharfe Schüsse abgegeben wurde». Hierbei wurden zwei Personen aus der Menge verwundet und eine getütet. Ferner wurden drei Soldaten, die dem GreifSwalder Ba taillon angehören, verwundet. Die Schießereien dauerte» vis 4 Mir morgens an. Am heutigen Vormittag sammelt« sich abermals eine große Menge in den Hguplstraftcn und nabm eine drohende Haltung gegen das Warenhaus Wert- Heim an. Die Unruhen dauern fort. Stralsund, 5. Mai. sEig. Doahlmcld.) Neber den Stadlkreis Stralsund wurde wegen der Plünderet der Be lagerungszustand verhängt. Bolschewistische KrirgSerklSrunq a« Rumänien. Paris, 5. Mai. (Havas.) Dem „TenipS" zufolge wird in einem von der Sowjetregierurig am 2. Mai ver breiteten Funkspruch der Wortlaut eines »wischen den ukrainischen und rumänischen Bolschewik! gegen Rumänien beschlossenen B ü n d n i s v e r t r a g e s veröffentlicht. Die beiden bolschewistischen Regierungen fordern sofortige Räumung Befta rav lens, Rückgabe deS von den Rumänen beschlagnahmten russischen MilitäreigcntumS, sowie Rückvergütung der in Beftarabien vorgcnommcnerr Requisitionen. Zur Beantwortung ist eine Frist von 18 Stunden angesetzt. Bei Mchtbeantwortung behalten sich beide Regierungen volle Handlungsfreiheit gegen R u mänien vor. Der Bolschewismus in Bulgarien. tVon unserem Sonderberichterstatters Zürich. 5. Mai. Die Balkanagentur bestätigt, daß in ganz Bulgarien blutige Unruhen stattfanden, die durchaus bolschewistischen Eharakter trugen. Lebcns- mittelgcschäste und staatliche Depots seien geplündert ivvrden und zahlreiche Personen getötet und ver wundet. Der Bürgerkrieg in Rowno. Lemberg, 5. Mai. „Ggzeta Polskn" meldet, daft der ukrainische G e n e r a l Petljura mit seinein Stabe von bolschewistisch Gesinnten in Rowno verhaftet und nach Tnellung i?> gebracht wurde. In Rowno dauern die er-1 bittertstcn Kämpfe zwischen Anhängern Petljura», und den Gegnern an. Infolge des Bürgerkrieges seien die! ukrainischen Truppen aufterstandc, die Rote Armee am. Borrücken zu verhindern. Erfolge gegen die russische» Bolschewisten. Omsk, 5. Mai. sHavasmcldung.i Das Hauptquartier KoltschakS meldet: Längs der Eisenbahn von Perm wird die Offensive energisch fortgesetzt. Auf der Kama erbeuteten unsere Truppen 1« Dampfer und 15 Boot«. Airs der Linie von Taschkent nahmen die sibirischen Truppen Aklobinsk, wodurch den Bolschewisten der Rückzug von Orcnburg nach Taschkent abgeschnitten wurde. »k stchlk» tzkßsi»»»»»«» b, «r »Sch» Serlissil»». «o» unserem nach Weimar entsandte» Sonderberichterstatter. M«l«ar. v. Mat. Der Unterausschuß de» Berfassung». au-schuffe» hat in seiner heuttgrn Sitzung «ine Anzahl Artikel »urückgestellt und tn den angenommenen Artikeln beschlossen, das Wir«schast»leben aus be» Grund, s ätze n -er Gerechtigkeit aufzuvaue« mit dem Ziele, ein menschenwürdige» Dasein für alle brrzustellen. In diesen Grenzen ist die Freiheit de» Einzelnen zu sichern. Die Freiheit von Handel und Gewerbe wir- von der Berfassung in -lesen, Rahmen gewährleistet. Im Wirt- schqftltchen Verkehr gilt dtc Bertragvfrrthctt nach Maß gabe der Gesetze. Der Schub der Schwachen ist ein Leit gedanke der Gesetzgebung. Wucher ist verboten. Geschäfte, die gegen die guten Sitten verstoßen, sind nichtig. Die menschliche Arbeitskraft als höchstes wirtschastllche» Gut steht unter dem besonderen Schutz des Reiche». Jede Arbeit, de» Unternehmer« wie de- Arbeiter-, nimmt an diesem Schutze teil. Wer die Arbeitsleistung steigert, soll daran verdienen. Wegsoü der P»rI««r«tSiüge VerUn—Weiuwr. Berlin. K. Mat. Infolge der beabstchligten Einbenrsung der Nationalversammlung nach Berlin und wegen der »roßen Kohlen,röte fallen die ParlamentSzüge Berlin —Weimar, sowie die Anschluftziige Weimar- Kassel am Mittwoch, den 7. d. M., bis auf weiteres weg. Für die Verbindung nach und von Weimar bleiben die Frankfurter TggeSschncllzüge und die Nachtzüge mit Schlafwagen Berlin—Erfurt bestehen. üveiwor Rücktritt der StirrreichilltzeiSteatrsestetlrr <Bon unserem Sonderberichterstatters ^ Z ii rich. 5. Mai. Rach hier eingelansenen Wiener Mel dungen bestätigt cs sich, daß Dr. Ott» Bauer von der Leitung des Staatssekretariots für Auswärtige» znrück- treten wird. Abgesehen von der Tätigkeit Dr. Bauers im Staatsamt des Aeuheren. die eiue Reihe »o» Miß erfolge» und Uebereilunge« gewesen sei, gestaltet sich seine Position durch die vorausftchtlich »en« Phase i« der An, chi «ftfrage «nhaltdar. Die niederüsterreichischen Landt«gSwahle«. (Drahtmeldunq nnserrl Berichter st alter SO Wien. 5. Mai. Die Wiener Wahlen brachten gegen über den Februar-Wahlen den Ehristlich - Sozialen und Dcutschnationalen die bisherige Stimmen,zahl. Die So zialdemokraten dagegen verloren nicht weni ger als 85 v. H. ihrer früheren Stimmcnzahl. Die niederüsterreichischen LandiagSwahien haben damit keiner Partei die Majorität gebracht und machen eine Koalitionsregierung erforderlich. Die Besetzung der Wiener ungarischen Botschaft. Wien, 5. Mai. Nach einer Meldung der Deutsch-Öester- dischen Staatskvrrespondenz bat sich nach angcstellten Nachforschungen ergeben, -aft der ungarische hksandte un ser ivirrschaftliche Bevollmächtigte von Offizieren in rin Kloster geschafft wurden, wo die letzteren er klärten, im Aufträge der deutsch-österreichischen Regierung zu handeln. Als die Polizei davon erfuhr, wurden die beiden sofort befreit. Die -Polizei hat mehrere Per sonen verhaftet. Kärnten wieder befreit. lBorr unserem Sonderberichterstatter.) Wie«. S. Mai. Eine »arlameutartsche Korrespondenz meldet mittags ans «illog: Di« Bes r« in»« KärntenS ist in wenige« Stnnde« zu erwarten. Der letzte,»« de« Slowene« besetzte Winkel dürste «och hcnte gesLnbert werden. Wien. 5. Mai. Wie das slowenische Korrespondenz- Bureau mitteilt, hat die bosnische Landesrogicrung die Ausweisung der in Bosnien ansässigen Deutsch- Oe st erreiche! und Ungarn in Aussicht gestellt» welche angeblich zu Verschwörungen geneigt seien. Wien. 5. Mai. Wie die „Zeit" aus Ententekreisen er fährt» intervenierte der italienische Gouverneur bei der deutsch-österreichischen Regierung wegen der Ereig nisse in Kärnten. Er bemerkte, daft die militärisckien Ber ingungen dort als Bruch des Waffenstillstandes anfgcsnftt iverden könnten. Lüdsinwische Forderungen. lVon uuserem Sonderberichterstatter.) Wien, 5. Mai. Wie das slowcnifche Korrespondenz- Bureau aus Laibach meldet, fanden in Krain zahlreiche Versammlungen statt, in welchen die Zentralregie rung in Belgrad aufgcfordert wird, sofort Schritte zu niiternehmen, damit die von Italien besetzter» südslawifchen Gebiete wieder befreit und ganz Dalmatien mit sämtlichen Inseln, seiner Fiume, Itzrtcn, insbesondere Triest und Pola, sowie Görz bis zum letzten Dorf dem südslawischen Staate einverlctbt würden. Verlegung des Landesjägerkorp» von Weimar, 8. Mai. lEig. Drahtmeld.) W soll das Landcsjägcrkorps von Weimar verlegt wer den und nur eine Kompagnie zum Schutze der Stadt hier verbleiben. Ueber diese Maßregel herrscht starke Besorg nis. da inan allgemein die Verhältnisse durchaus nicht für unbedenklich und völlig gefahrenfrci hält. Im Nattonal- tbeater ist von einer eventuellen Verlegung der Natio nalversammlung ahsol»»>t nichts zu bemerke»», und sämtliche Beamten tu» ihren Dienst wie bisher. Brannschwelg. 5. Mai. General Märker verläßt mit seinem Stabe an» Mittwoch Bra»»nschweig, um sich nach Weimar zu begeben. Seine Vertretung hier geht auf den Kommandeur der 1. Brigade Oberst v. Ncitzenstein über. Airch ein Teil deS LandeSjägerkorps wird abtra«s- portiert iverden, während ein anderer Teil hier bleibt, bis die Aufstellung der Brannschlveiger Formationen voll endet ist. ^ Hollnnd» HUfsaftio« für dns schwergeprüft« Pforzheim. Berlin, 8. Mai. Der Stadtmedizinalrat von Pforz« heim hat durch den dortigen A.-- und S.-Rat der Deutschen Gesellschaft für staatsbürgerliche Erziehung^ Berlin-Halen- cc, einen erschütternden Bericht eingesandt über die trost losen Verhältnisse, in die Pforzheim durch die Erkrankung von mehr als 2100 Einwohnern an Typhus geraten ist. Die Deutsche Gesellschaft für staatsbürgerliche Erhebung hat veranlaßt, daß der Bericht dem holländischen Volke zur Kenntnis kam. Gleichzeitig hat sic die Anregung gegeben, eine Hilfsaktion für Pforzheim durch das holländische Rote Kreuz einzuleiten. Dieser Anregung hat sich im Namen der medizinischen Fakultät von Leyden Professor Teu- deloo angcschlossen, der in der Studienkommisston neu traler Acrzte, -tc kürzlich in Deutschland war. die Univer sitäten Amsterdam und Leyden verireten hatte. Nun kommt aus Holland die Mitteilung, daft auch der Prinzgemahl als Ehrenvorsitzender des Roten Kreuzes eingegriffen hat. In den allernächsten Tagen wird ein Delegierter des holländischen Roten Kreuzes in Pforzheim eintresfen, um festzustcllcn, auf welche Weise der unglücklichen Stadt mög lichst schnell und wirksam geholfen werden kann. Einladung der deutsche« B.» «nd D.-«Ste nach Jena. Jen«, 5. Mai. <Eig. DrahtmeldI Der stark nach links orientierte Aktionsausschuß der drei vereinigten sozial demokratischen Gruppen beschlob in einer hier aügeh.iktenen vcrtranlichen Sitzung zum Ziveck der Wiedervereinigung der deutschen Sozialdemokratie, sämtliche deutschen A., und S.-Räte nach Jrna einzuladeu. Auch in anderen Städten Thüringens machen sich starke Bewegungen für Einftthrnng der N ä t >e r c g i c r u n g in ganz Thürin gen bemerkbar. Sache der Regierung dürfte es sein, hier rechtzeitig einzugreifen. Die Unrwandlnug der Epandauer Glaalswerkftütte» (Drahtmeldung unsrer Berliner Schrtftleitnng.) Berlin, 8. Mai. Die Umwandlung der Svandauer Staats werk st litten bereitet den Behörden außer ordentliche Schwierigkeiten, da die Umstellung der Werk stätten, dtc einen Wert von 7N0 Millionen repräsentieren, so gewaltig« Kapitalien erfordert, daft bei den künftigen ungünstigen Wirtschaftsvcrhältnisscn eine Rentabilität kaum zu erzielen sein wird. Schon in den nächsten Wochen wir- die Verwaltung der Spandauer Betrieb« das Reichs schatza mt, und zwar durch die neu zu errich tende Vcrivaltung der Rcichsvetricbc, übernommen, der alle staatlichen Fabriken, auch die Wersten, unterstellt werden. Die Entlastung der Arbeiter jetzt war unbedingt notwendig, da allein in den letzten drei Monaten 100 Millionen un produktive Ausgaben entstanden waren. Hie MeGÄnnD der T«hüben infolg« de» Upartokns» Unruhen. Berli«, 5. Mai. lTig. Drahtmeld.) Dem Dtaaten- aussch» ft liegt, wie verlautet, eine Vorlage vor, die die Ersatzfrage für die Schäden infolge der Gparta- kuSunruhe'n regelt. Der Entwurf bringt Bestimmun gen über die Verteilung der Schäden aus das Reich. Staat und Gemeinde. Die Reichsregicrung stellt sich mit diefem Entwürfe auf den Standpunkt, daß es unbillig märe, die Schäden allein von den Gemeinden tragen zu lasten, da ein großer Teil der Schäden als ÄriegscreigntS zu gelte» hat. die tm Kampfe zwischen Negierungssoldaten und Aus- ständischen entstanden sind. Die Vorlage wird der National versammlung demnächst zugchen. Der Aufbau Rordfrankreich-. Versailles, 5. Mai. lEig. Drahtm.) Tic hier weilen» den Gewerkschaftler haben positive Vorschläge auS- gearbeitet, die sich damit befassen, wie unsere deutschen Ar beiter, die im A u s t a n s ch f ü r d i c d e u t s ch c „ Kriegs gefangenen nach Belgien und Frankreich gehen, den Wiederaufbau vollbringen solle». Die dcuticken Gewerk schaftler wollen diese Aufgabe nur in völliger Ucberein- stiinmung mit den französischen Gcwerkschastlcrn lösen. Ein Depcschenwcchscl, der noch vor der Abreise nach Versailles erfolgte, zeigt, daß die letzteren damit einverstanden sind, schon aus dem Grunde, da die französische Arbeiterschaft selbst Besorgnisse hegt, daft das »vettere Verbleiben deutscher Kriegsgefangener die Löhne drücken könnte. Keine Gefahr dagegen bestünde, »nenn freie deutsche Arbeiter durch die Gewerkschaften angeworben und die Löhne fordern würden, die den französische», entspreche,>. Neberhaupt sellcn ge werkschaftliche Löhne, annehmbare Arbcitsvrrhältniste, eine unumschränkte persönliche Freiheit, die Möglichkeit, Ur laube bei den Familien daheim zu verbringen, Bedingung sein. Ferner sollen die Roh- und Arbeitsmaterialicn a»S Deutschland bezogen, stir Sicherung tn qesnndhettllchcr Hinsicht beispielsweise bei Unterbringung auf dem Lande gesorgt werden, da dtc primitiven sranzösischen Verhältnisse den deutschen Arbeitern kaum genügen werden.
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