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02-Abendausgabe Dresdner Nachrichten : 31.10.1900
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1900-10-31
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19001031021
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1900103102
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1900103102
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1900
- Monat1900-10
- Tag1900-10-31
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verugrgeMr: LlertüiLkirlich 2 Ml. «o ; dlrrii' »re Dock L Mk. ?s P«a. Die .DreStmerNackirtchleu' crV-kiirm ,»,ach M-r,-»«; di- B-jicucr in LreSdcn und der nckckilicc, Umgeduii«. wo die Ziltraguna durch eigene Boten oder Komminwnäre eriolgt. erbalte» da« Blatt an Wochentagen die nicht an' Sonn- oder Feiertage >olgen, in ewei Tdeilausaade» «dends und Morgenr Wgesiellt. Für Rückgabe rmge'andter Schritt lckckc lcme Vcrbmdlichlcit. Fern>vrechan°ck,I»b' »Mt » »r. U u. Lr. L0S0. Trtegramm°8dre"c! Lachrtcht,» »rr»d»n. . Dienstag-Abendausgabe für Dresden und Umgebung. önresgen-canl. Die Annakme von Ankündiaunasn erfolgt m derüauvtgeichmtSstelle und den Rebenannanmetreltcn in Dresden bis Iiachmitrags sMr Eon», und Feiertags nur Marienstratzc M von II bis' ilUbr Die ItvaUige lvrnno- tkils tca. » Silben) rs P'g . Au- luiidiaungcn au> der Vrivatteite Zeile so Pig.. die slvalngc Zecke als .Lingc'andt" voer aut Tcrttcitc so Pi» Fn iliummern nach Somi- und Feier tagen I- bei. Livaltigs Änindjeilen so. «a bei. m und so Big. „ach bewndercm Tarif. Auswärtige Auitrage nur gegen Lorausbszabluiig. Bctegblütler werden mck Ick Wg. berechnet. ///7t/^S/tSF//s////7?SS «L/ ^ö/c/rc?/s/7 Lodert Vüdmv Zu«, am o ° LLMvrstoUv IN kvorxplLtrlS. Nr. MIO. LpieBl Neueste Drahtberichte. Hosnachrichtcm, Gesammtrathssitzmig. Garnilongemeinde. 2Nilitärpcrsichcrungsvcrein, Wirtliichastl. Frage» i» der Elektrotechnik. Eoneert Oltermaun. Ein Wort zum Dresdner Fraucnkongreß. Mittwoch, 8l. Lktover I»vv. Aernjchreib- und Hcrnkprech-Berichte vom 30. Otrober! Der Krieg in Cliina. New - Norl. Ein Telegramm des „Evening Journal" mel det, daß in Amon 150 (Geschäftshäuser nahe bei der englischen und j amerikanischen Niederlassung durch eine Feuersbrun st zerstört wurden. Das Jener dauert noch an - britische, ruisischc und java nische Marinesoldaten seien gelandet, um das Feuer zu bckämpsen.! Berlin. Der Kaiser emvfing beule im Königlichen j Schloß den Rektor der Universität Berlin Pros. Adols Harnack. j Berlin-, Dem Veniebmen nach beaicbt sich der Finanz- j minister v. Miquel morgen nach Hildesheim, um bei der Ent- i hüllung des Denkmals Kaiser Wilbeims I. zugegen zu sein. Berlin. Die dieswochentiiche Plenarsitzung des Bundes-' ratbs findet bereits morgen statt. Hamburg. DaS gestrandete Bremer Viermastschiff ,.H. Bischof" ist samnrt seiner Ladung völlig verloren. DaS Schilf ist zwei Mal aufaebrochen. Bon dem mit 8 Personen besetzten Boot des „H. Bisrbos" und von dem mit -1 Mann besetzten Rettungsboot des 2. Eibfcneiichifies ist trotz eifrigen Suchens keine Spur gesunden worden. Es erscheint als zweifellos, daß beide Boote untergegangen und alle 12 Personen ertrunken sind. Bremen. Am 5. November stellt der ..'Nordd Llohd" seinen neuen Dampfer „Großer Kurfürst" inden Reichspostdamvser- dienst. Bei den an Bord des Dämmers riattnndcnden Festlich keiten werden die Staatssekretäre v. Pvdbielskr, Tirvitz und andere bervorragcnde Periviilichkeiken nnweseird rein. Tie Absichtt des Dampfers soll ani 7. November nach Australien slattfinden. Könitz. J»r Verlaufe der beute fortgesetzten Verhandln»» gegen den Arbeiter Maslow »nd Genosse» wegen M e ne dS wurde ans Antrag des Rechtsanwalts Hunralli die Oeisentlichteit auch für die Vertreter der Presse ausgeschlossen. Gnelen. Die Strafkammer verurtbeilte den polnischen RittcrglltLb-sitz-r 2->lr>s v- «.'Lcielski aus Miloslaw, Alilglied dcd HKrenbauses. wegen öffentlichen Beleidignnr, m-trrcrrr Mtlgltrdcr des Mannergesangvereins zu Miioslaw zu 200 Ml. Geldstrafe. Wien. Ministerpräsident Dr. v. Korber wurde vom Kaiser in längerer Audienz empfangen. Hierauf wurde der »ugarbchc Ministerpräsident v. Srell vom Kaiser empfangen. Tie beide» Ministerpräsidenten iowic die Minister Hegedüs und Dr. v. Wittck hatten hierauf im Ministerium des Aeußeren eine besondere Kon ferenz. Die gemeinsame Mimsterkonseren; wurde insvlgcdcssen erst um 4 Uhr fortgesetzt. Wien. Der deutsche Botschafter Fürst Eulenbnrg bcgieüt sich am Mittwoch nach Licbenberg in Brandenburg, wo Kaffer Wilhelm als Gaft zur Jagd erwartet wird. Madrid. In Iguaiada sind 30 Earlistcn gesekeu wor den. Der Vertreter Don Earlos' erklärte, daß er die Bildung der Earlistentrnppe nicht befoblen habe, deren Erscheinen dem Minister des Innern gemeldet worden sei, und sagte, ihr Austauchcn sei auf ein Börienmanöver zurückzurübren. Madrid. Kapitän Arcllano hat endgiltig das Marine- Portefeuille abgelchnt. Belgrad. Der im A t ten ta t s pr o; eß zu 30 Jahren schweren Kerkers verurtbeilte und vom König Alerandcr begnadigte Oberst Nikolic wurde wieder in den Genuß seiner Pension ein geletzt: ebenso wurde dem zu gleicher Stritte vcrnrtheillen Erz- Priester Giuric die Priesterwnrdc wieder verliehen. London. In K irn verleb herrscht Panik, ei» Bnrenkorps steht in unmittelbarer Nähe. Die Garnison ist unter Waffen. Bukarcst. Die „Agence Roumaine" bestätigt amtlich die Nachricht von Unruhen im Dorfe Buda. deren erstes Opfer der auf der Flucht vor den Bauern von einem Herzschlag betroffene UntervrSfekt war. Vom Militär wurden ein Hanvtmami und niedrere Soldaten schwer verletzt: von den Bauern wurden I ge- tödtet und 7 verwundet. Nach Einschreiten des Militärs trat Ruhe ein. LertUches nud TächfifcheS. Dresden. 27- Oktober. Se. Majestät der König begab sich heute früh mit Ihren Kvniyl. Hvheile» den Prinzen Gevra und Friedrich August, sowie mehreren Kavalieren zur Jagd nach dem Revier ..Dresdner junge Haide". Die Zusammenkunft erfolgte Vormittags halb lO Uhr am Tracbancr Wafferwerk an der Bordvrser Straße. TaS Jagdstnhsiück wurde im Gailhof zur Bahnwiese eingenommen. Die Iagdtafel wird heule Abend 0 Ubr in der Kvnigl. Billa Strehlen stattfinden. —^ Ihre Königs. Hobelt die Frau Prinzessin Karl A nton Vv n Hol, cnzolle r n traf gestern Nachmittag 1 Uhr 22 Min., begleitet von der Hofdame Irl. v. d. Decken, liier effr, wurde im Allerhöchsten 'Aufträge von der Hofdame Gräfin Rcnttner v. Weist und dem Oberhofmcistec Wirkt. Geh. Rath v Malortie am Hauplbahnbof empfangen und nach der König!. Billa Strehlen geleitet, wo sie Wohnuua genommen hat. Das Militär-Verordnungsblatt Nr. 11 enthält an seiner Spitze folgende Bekanntgaben Ich verleihe Meinem Fuß- a r t i l l c r i c - R e g i in e n t Nr. 12 eine von dem ersten Bataillon zu tragende Fahne. Wegen des Zestpunttcs der Ueber- gabe der Fahne an das Fnßartillerie-Rcaiment Nr. 12 behalte 7rch Mir weitere Bestimmung vor. Für die Auszeichnung des Fahnen trägers der FnßaNillerie gilt Meine Ordre vom Ab Sltober MM. Moritzburg, den 22. Oktober 1000- 'Albert, v. d. Planitz." —* Se Majestät der König bat den nachgenannten Omneren die Erlaub,ug zur Anlegung der ihnen verliehenen nichtiächsischen Anszeiclnningen ertheilt und zwar: des Ehrcnkreuzcs 2. .Klasse des Fürstlich Hobenzollem'ichen HausordenS: dem Königs Flügel 'Adjutanten Major v. Kosvorh: des 8,'llIerkreuzeS 1. Klasse des Herzoglich Sachsen Ernesliniiche» Hausordens: dein Hanpiin. der ilrei. W i e n b o l d des 5. Ins-Negis. Nr 101. —' 2e. Majestät der K ö »ig genehnsigte folgende Personal- Verändemngen : Schmalz. Haupttn. und Koinv. Ebef im 12. In». Regt. Nr. 177. in Gcnchinrgiing seines AbichicdSgeüichcS mit Pension zur Disvontion gestellt und zum Bezirlsosfiffer beim Landw.-Bez. Leipzig ernannt: die Leutnants: Holstfcld im 2. Grc».-stiegt. Nr. 101. zur Untcroifizierlchnle iommandirt. Hering im il. Jnf.-Aegt Nr IM. unter Bettetznng in bas 4. Jrff.-Negt. Nr. 10:1. von de'm Kommando bei der Untervsffzielschule ent- hoben : Frhr. v. Hansen, charakteris. Major z. D. und Bczirksoffiz. beim Landw.-Bez. Leipzig, in gleicher Eigenschaft' zum Landw.- Vcz. Pirna versetzt. —Die katholischen Feiertage 2! l l erb eiligen und Allerseelen fallen aus DonnerSlag und Freitag dieser Woche. Für die verewigten Mitglieder des Königshauses findet am Sonn abend Vorm. 11 Uhr ein Regniem statt. — ° Nach Vereinbarungen, die zwischen dem KriegSminiilcrinm und den für kirchliche 'Angelegenheiten znstcirwigen Behörden ge trosten worden sind, werden in Dresden init der Ingebrauchnahme der Garnisonkirche >28. Oktober 1900- eine selbstständige evan- g e l i sch - l n t h e ri i ch e G a rn i s o n geme in d e und eine be sondere römisch-katholische Garnil v «Pfarrei ge bildet. Hierüber wird vom KciegSministcrium Folgendes bekannt gegeben: 1. Die Militärpcrionen und die Civilbcamten in Dresden und ihre mit ihnen in hänSlicher Gemeinschaft befindlichen An gehörigen 'Eberranen und Kinder: gehören nach ihrer Konfession zur evangelisch-lnthcrischc» Garirisongemeinde oder zur römisch-katho lischen Garnrionpfarrci. 'Auf die der Armee angehörenden Mit glieder des Königlichen HanieS findet vorstehende Festsetzung keine Anwendung. 2. Die zu Uebnngs- und ähnlichen Zwecken nach Dresden einbcruscnen Personen des BcurlaubtenstandeS :c. und Kommandirte ans anderen Orten sind ans die Militäigeirtiicheii in Dresden angewiesen, ohne jedoch für die Dauer der vorübergehen den 'Anwesenheit als 'Angehörige der Garniwngemeinde bezw. der Garnisonpfarrei in kircbcnrechtlschcr Beziehung z» gelten. 0. In Kriegszeiten werden alle Militärversonen und Eivilbeamten der Besatzung von Dresden icinschließlich der Eriaktruppen). mit Ans nähme der Mitglieder des Königlichen HanieS, nach Maßgabe ihrer Konfession als Angehörige der evangeliich-luthcriichcn Garniiongeineinde oder der römisch-katholischen Garnffonpsarrei betrachtet. 1. Die Verwaltung des evangelffch-lutherische» GarnisonpfarramtS ist dem Gamironpsarrer. zur Zeit Oberpsarrer Zschnckc. übertragen. Im Uctnigcn werden die Amtsverrichtungen der einzelnen Geistlichen durch die Garnisonbestrmmrmgen für Dresden geregelt. Die Verwaltung des evangelisch-lutherischen Theils der Garniionkirche und die Regelung und Ueberwachung der ztzemeindeaiigelegcnheiten ist einer Kirchenkommission unter Vorsitz des Stadtkommandanten übertragen >1. Das römisch- katholische Gamisoiwiarramt in Dresden wird von dem katholischen Militürpiarrcr des 12 '1. K. S ) 'Armeekorps, zur Zeit Militär Pfarrer Rentich. nnbeschadet seiner sonstigen Obliegenheiten, verwaltet. —' Bkitl heil nngen aus der Gcsammtraths S i tz u n g. Rathsreicreiidar 'Aiedncr. welcher die zweite juristische Staatsprüfung abgelegt hat. wurde zum Ratbsassesior befördert. — Der Natt, beschloß, dem seitherigen ersten Vermessungs- Ingenieur Wolf den Aintsiiainen..Bcrinessnngs-Jnipektor" zu vcr leihen und den Sekretär Schotte beim Armeiwntt am 1. November mit der regttlattvmnßigen Pension in den Ruhestand zu versetzen. — Schon vor mehreren Jahren hatte sich der Rath mit der Frage der Anrechnung der M i l i! ä r d ie n st z e i t der Beamten der der Feststellung der veniiimSsälucicn Dienstzeit beschäftigt und es war im Jahre 18M die Beschlußfassung aus eine dahin abziclenvc Vorlage des BeriasinngsamteS ansgeletzt worden, um zunächst von dem Finanzamt Vorschläge zu erholte», wie im Hinblick aus die bevor sichende Erlsilniiig der Pensionslast auch eine Erhöhung der Pcnsionsbeitrnge der mit eigener Finanzwirthschaft ansgestatteten Betriebe und Änsiattcn herbeizninhren ici, iür welche die Zahlung der Pension aus die Sladtkaiie übernommen ist. Nack wieder holter Erwägung und Berathnng dreier Angelegenheit beschloß der Nalli. die gelammte Militäidienstzert bei der Pensionirung an- znrechnen, soweit si>' nicht vor den Beginn des 20. Lebensjahres 'ülll. und den bereits i» den Ruhestand getretenen Okngestellken die Pension oder Rnhestandsnnterstntznng vom >. Januar 1901 ab durch nachträgliche Hinznrechirniig ihrer Bcilitärdienstzeit enr- ivrechend z» erhöben. Weiter wird, nachdem der Schulausschuß, soweit uötlsig. sich einverstanden erklärt hat. beschlossen, vom 1. Januar INOl a» die Pension--- rnid NuhcstandsunterllützungS- last von den selbstständigen Betrieben und Anstalten, sowie von der Schulgemeinde voll tragen zu lassen, unter Bei behaltung der Einrichtung, das; die Zahlung der Pensionen und Riidestmidsmiterstützungen ausschließlich durch die Stadtkassc eriolgt. — Am Schlüsse de- Jahres 1M0 war beschlossen worden, rar Verringerung der mwerhältnißmnßig angewachsenen Zahl der ständigen Kantter-Hilf-saibeiter vom 1. Januar 1900 an 20 ständige Hilssarbeiterskelleu in Stellen für Kanzleibcamte umzuwandeln und man hatte eine gleiche Maßregel für die Jahre 1901 und 1902 in 'Aussicht genommen. Mit Rücksicht aus die durch die Umwandlung herbeiaesübrte dauernde und steigende Mehrbelastung des Haushalts beichtog der Rath, die Durchführung seines Planes aus eine größere Zahl von Jahren zu vertbeilen und vom Beginne, des nächsten Jahres ab nur lO Hilssarbeiteritellen in Kanzlei- beamtenstcllcn in Grnvvc L Staffel 6 des Beioldungsvlanes um zuwandeln Die in Banvolizeisachen nach K 160 des Allgemeinen Äaugeietzcs für das Königreich Sachsen vom 1. Juli 1900 zu er bebender! Genehmiglings- und Bcsicbtigungsgebübren werden in Gemäßheit von A 17i dieses Gesetzes auf das Doppelte der in 8 167 dieses Gesetzes festgesetzten Beträge erhöht dergestalt, dag die Genebmignngsgebül» 6 Big-, die Besichtignngsgebühr 1 Pfg. für die Gebäude-Einheit beträgt. Dieses Ortsgeieh tritt am 1. Januar 1901 in Kraft. — Ter Rath beschloß, vom 1. 'April 1901 ab neue Stellen zu begründen: a- beim Wettiner Gvmnasium iür einen ständigen wissenschaftlich gebildeten Lehrer i2K00 Mk. AmangSgebalO, ist bei der 2. Realschule sür einen Direktor jsiino Mk. 'Ansangsgebalt) und für einen ständigen wisscnschafflich gebildeten Lehrer (2800 Mk. Anfangsgekalt). e> bei der Neustädte» höheren Töchterschule für einen ständigen wissen ichastlich gebildeten Lehrer (2800 Mk. Ansangsgebalt- und sür einen seminaristisch gebildeten Lehrer (1800 Mk. Aittangsgehalt. und -IM Mk. Fnnktivnsziilage). Der JahreSgedenktag der glücklichen Errettung der russischen Kaiicriamilie bei dem Eisenbahnunglück in der Nähe von Borki im Jakre 1888 wird in ganz Rußland kirchlich geleiert. 'Auch in der hiesigen russischen Gesandtschaft skirche sand heute Vonnittag anläßlich dieses Erinnerungstages ein Dankgottesdienst mit anschließendem Tcdenm statt. Kunst und Wissenschaft. Frau Czillag spielen. Tie übrigen Rolle» sind wie früher besetzt. -f* Die Erstaufführung von Jbsen's dramatischem Epilog »Wenn wir Lobten erwachen" ist im König!. Hos- schauspiel bis auf Weiteres verschoben worden. ck* Der Bachverein bat seinen früheren Dirigenten Herrn Musikdirektor Felix Ramotb zum Ehrendirigcnten ernannt: die künstlerische Leitung hat dafür Herr Oberlekrcr Hallig über nommen. Der Verein hält seinen 1. Vortragsabend am 1. Dezember im Hotel zum Schwan ab. -f* Franz Skarbina.der bekannte Berliner Maler, der namentlich alS ausgezeichneter Schilderer des Großstadtlebens in pikant gemalten Aquarellen und Gouachen sich einen guten Namen gemacht hat. wird für den Monat November eine größere Kollektiv-Ausstellung seiner neuesten Werke im DresdnerKunstsalon (ViktoriahauS) veranstalten. ck* Nach einer Mittbeilung des Berliner Gvethebundes werden die Vorstände und Deleoirten der verschiedenen Bereinigungen des GocthebundeS in Deutschland am 10. November in Weimar -uiammeirtreten. Auf die Tagesordnung in Weimar soll nament lich die Frage der Theatercensnr und die der Organisation des Bundes gesetzt werden P* Ein neues an dessen soll, wird auffübrniig erleben. Den Stoff zu der neuen dramatischen Arbeit hat eine Novelle von Tbun geliefert, der schon mehrfach mit Mol« zusammen gearbeitet, ohne selbst festen Fuß auf der Bühne fassen zu können. ck*. Zu Frl. Luise Ottermaun's Lieder Abend Im Miffen- baiffe batte sich ein zahlreiches, gewähltes Publikum eingeiunden, darunter Viele Dresdner Künstler, deren Anwesenbeit die Distinktion der Eorrcertgeberin gleichsam sanktionirte. Sind Beweise der Sympathie und Zuneigung von solcher Seite immer ein Zeichen besonderer Werthschätzung, so gewinnen sie in diesem Falle auch die Bedeutung des Verdienstes. Und Frl. Ottermanu Hai ans solches redlich Anspruch ziOerbcben. Abgesehen von ihrer lauge», erfolgreichen Wirksamkeit als Bühnen-und Coneertsänneriri. hat sie sich auch als Geianglehreri» bereits einen nicht gewöhnliche» Riff erworben, dessen Erweiterung wohl nur eine Frage der Zeit ist. Diesem Zweck war. wie man annchmen darf, m der Hauptsache wohl auch der gestrige Liederabend gewidmet. In der Wiedergabe von Liedern und Gelängen, die io ziemlich die ganze Skala des Empfindens in sich schließen und den Ausdruck, sowie alle Schattir- unge» des Vortrags, vom einsacbcn Liede bis zum virtuosen Kunst- geiange erfordern, wollte Frl. Ollermann zweifellos einen neue» Beweis der Befähigung sür künstlerische 'Ausbildung geben. Dic>e Absicht ist ihr wieder trefflich gelungen, denn so wert die Technik in Betracht kommt, bat die Kritik sich nur der lauten und all gemeinen Anerkennung anzuichließen. die Frl. Ottermann für einen reden ihrer zahlreichen Vorträge zu Tbeil wurde. Wer so intelligent aiiszufassen. den dichterncben Intentionen so nahe zu kommen ver steht, in Verbindung einer mit der Gesangstechnik in Allem ver trauten Kunst, der hat sich ein Recht aus dos Prädikat „Geiong- lehrerin" erworben. Zu verschweigen ist daneben nicht, daß Zeit und Studium dem Material die unausbleiblichen Folgen des natur gemäßen Niederganges nicht ganz erspart haben, dan die Kunst hoher einruschäken m. als die Macht des Gesanges, daß sie weitaus mehr künstlerische Wertbichätzung sich gewinnt, als sie in die Herzen zu greifen vermag. Wenn es sich aber darum gebandelt hat. vor Allem die künstlerischen Eigenschaften zur Geltung zu bringen, so hat Frl. Ottermann glänzend bestanden und sich von Neuem ein. Zeugniß hervorragender Befähigung ausgestellt. L. 8t. Ein Wort zum Dresdner Franenkongretz. Meine kämpfenden Mitschwestern haben ibre wohlgrsetzten Reden unter lebhaftem Applaus beim hiesigen Jrauenkongreß ge halten. Do oft ich konnte, bade ich zugehört. Der Frauenbund hat uns Frauen und Mädchen eindringlich ansgefordett. zu denken. — Nun wohl: ich habe gedacht und ich meine, es schadet in dem Falle nicht-, einmal laut zu denken: Ich habe große Svmpatbien für die Frauenbewegung und bin dankbar für das viele Gute, das der Bund schon gestiftet hat. und wodurch er uns die Wege zur Bethätigung unserer Geisteskräfte ebnet. 'Nur seine letzten Ziele scheinen mir unerreichbar. Der Bund wünscht als höchstes Ideal, daß wir „Staatsbürgerinnen werden lollcn, re.btlich vollkommen gleichgestellt mit dem anderen Geschlecht: den Männern soll keine öffentliche Stellung allein Vorbehalten sein: in Gemeinde und Staat hoffen sie bald nicht! nur Väter, sondern auch Mütter zu ffnden". Und wie sucht nun der Bund seine noch nicht ganz io kühnen Schwestern zum Kamps sür dieses Ideal zu entflammen ? Der erste Bortrag des Kongresses warf ein recht cigenthiimtiches Licht daraus! Die Rednerin sprach über „SeIosthils e". Und zwar! meinte sie damit Kampf gegen das Eherecht des neuen Bürgerlichen Gesetzbuches. Und warum ? Weil nach wie vor dem Mann die: entscheidende Stimme in den gemeinsamen Angelegenheiten, die öffentliche Vertretung der Familie gegeben ist. Mit Indignation citirte sie ß 1351: „Dem Mann steht die Entscheidung in allen, das gememicdartliche eheliche Leben betreffenden Angelegenheiten^ zu. Er bestimmt insbesondere Wohnort und Wohnung." Und 8 1363: „Das Vermögen der Frau wird durch die Eherchließung der Verwaltung und Nutznießung deS Mannes unterworfen (ein- gebrachteS Gur). Zum eingebrachten Gut gehört auch das Ver mögen. dns die Fra» während der Ehe erwirbt." Mit gerechten, Zorn verbreitete sich die Redncrin besonders über diele letzte Bestimmung und auch darüver. daß den Frauen ihren Tyrannen gegenüber keine Stimme zum Einspruch gegönnt sei, daß sie in der Ehe die gesetzliche Stellung des „unmündigen KindeS" einnälunen. Und was sagt nun in Wahrheit das Gesetz buch? 8 1351 lautet wörtlich, wie die Rednerin citirt hatte: nur folgt diesem ersten Absatz ein zweiter: „Die Frau ist nicht ver pflichtet. der Entscheidung des Mannes Folge zu leisten, wenn sich die Entscheidung als Mißbrauch seines Rechtes darslellt." Und dierem Zusatz dann noch eine Reihe Paragraphen, welche der Frau als „Leiterin des Hausstandes, als Vertreterin des Mannes" eine doch bedeutend größere Selbstständigkeit sichern und ihr die „Selbsthilfe" auch ohne Geketzesänderung ganz erheblich erleichtern. Ganz ähnlich verhält es sich mit 8 1363. Auch hier folgen dem von der Rednerin citirten ersten Paragraphen eine Anzahl weitere, die zn Gunsten der Frau sprechen. Es sind ihrer sechs: 88 1365 bis 1370. die das »Borbehaltsgut" der Frau bestimmen. Zu meiner Freude ersah ich. daß dazu nicht nur „Kleider,
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