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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 02.08.1900
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1900-08-02
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19000802014
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1900080201
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1900080201
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1900
- Monat1900-08
- Tag1900-08-02
- Monat1900-08
- Jahr1900
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 02.08.1900
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Nngnst Im Anschluß an den Aufruf des deutschen Hilfscomist; für Mstasien bezw. des Albert-Vereins und des Landesausfchnsses vom Rothen Kreuz im Königreich Sachsen ergeht von dieser Stelle aus „o.lnuals ein herzlicher Appell an die Mildthätigkeit unserer Landsleute ;u reichlichen Spenden für unsere ostasiatischcn Truppen. Der Verlag UN- die Geschäftsstelle der „Dr?esörrev -Ncrcl-irrHlen" (Dresden, lNacienstraße zs) erklären sich zur ^unalimv v«n <Mttbvn und Uebermittelling derselben an den Albert-Dcrein oder den Sandes- Ausschuß vom Rothen Krcnz im Königreich Lachse» gern bereit. Ueber die beim Verlag und der Geschäftsstelle ein gehenden Spenden wird an dieser Stelle sortlausend tl»nnlicli«t mnxolienel öffentlich guittirt werden. Anarchismus und Sozialdemokratie. Der Mörder des Königs Humbcrt, Bressi. hat sich als Anarchist bekannt, ebenso, wie das s. Z. die Mörder deS Präsi denten Carnot und der Kaiserin Elisabeth von Oesterreich gethan haben. Es ist nicht zu zweifeln, daß sie das waren, was sie zu sein Vorgaben. Persönliche Motive, Rachsucht. Eigennutz u. dergl., von denen sich sonst Mörder leiten lassen, lagen in diesen Fällen nicht vor. Die drei Mörder waren Propagandisten der That und die Propaganda der That ist von den Anarchisten öffentlich ver kündet worden. Die Anarchisten haben auch leinen Zweifel darüber gelassen, ans welchem Grunde sie Verbrechen verüben, durch welche unmittelbar in dem Bestehenden nichts geändert wird: Tie heutige Gesellschaft soll in Schrecken verletzt, soll terrorisirt werden, um ihre Widerstandsfähigkeit gegenüber einem entscheidenden Versuch, die gesammte bestehende Ordnung über den Haufen zu werfen, abzuschwächen. Dem gegenüber ist die sozialdemokratische Presse nach alter Gewohnheit bemüht, das Verbrechen Bressi's als die That eines einzelnen Wahnwitzigen hinzustellen unk über die Suche nach Mit- schuldigen zu spotten. Sie wird zwar nicht müde, zu er klären. dass sie mit den Anarchisten nichts gemein habe, aber in demselöen Athem, in welchem sie gegen eine solche Gemeinschaft Vwtcstirt, wendet sie sich eifrig dagegen, dass Heute wie Bressi, Lnccheni und Caserio den Anarchisten zugezählt werden, obgleich diese das ja selbst thun. Auch die Anarchisten haben noch nie Einspruch dagegen erhoben, wenn sich Leute vom Schlage Bressi's ihnen beizählten. Wozu also die sozialdemokratischen Versuche, die Anarchisten davon weih zu waschen, daß sie an jenen Verbrechen Theil haben ? Es lässt sich das nur durch ei» Gefühl der Mitschuld erkläre». In demselben Athem auch, in dem die sozialdemokratische Presse Thaten wie die Bressi's verurtheilt, weniger aus moralischen als aus Zweckmäszigkeitsrücksichten. ergeht sie sich in Angriffen gegen die bestehende Gesellschaft und die, welche an deren Spitze stehen. Mitempfinden mit dem Opfer des Verbrechens wird man in ihren Spalten vergeblich suchen. Dagegen wird die Frage 6ai bono eingehend erörtert, um darzuthun, daß bei der That politische Motive nicht obgewaltet haben könnten, da ja kein politischer Zweck damit erreicht werden könne. Was die Anarchisten selbst als Zweck anführen, wird einfach verschwiegen. Während man kaum eine Stelle findet, die auf Mitempfinden für die Opfer solcher Schrcckensthaten schließen ließen, begegnet man eher einem solchen für den Thäter, der als das eigentliche Opfer hingestellt wird, als da« Opfer der ganzen bestehenden Zustände, durch die ihm erst die Mordwaffe in die Hand gedrückt worden. Wird auch pro korma die That verurtheilt, so erfährt doch gleichzeitig das wirkliche Opfer eine abfällige Kritik, wäre es auch nur die, daß mau cs, wie eS gegenüber dem ermordeten König Humbcrt im .Vorwärts" geschieht, als .unbedeutend" hinstellt, so daß, wer seine Weisheit einzig aus der sozialdemokratischen Presse schöpft, sich schließlich sagen muß: Eigentlich war es gar nicht sonderlich schade, und die Welt hat >a nichts verloren, wenn auch die That keinen rechten Zweck haben mag. Die Sozialdemokratie ist bemüht, aus jeder Blume für ihre Zwecke Honig zu saugen. Es müssen daher auch die Verbreche», die aus dein Sumpfboden ihrer Verhetzung empor- geschossen sind, das Material zu neuen Verhetzungen liefern. So schreibt der „Vorwärts": .Wie immer man auch die Motive des beklagcnswerthen Verbrechens wählen mag, König Humbcrt ward ein Opfer jener finsteren Mächte des Elends, des Aberglaubens, der Unwissenheit, der Gcwaltthätigkeit, die von den führenden Klassen unablässig geschützt und gestärkt werden, deren Ausrottung aber die weltgeschichtliche Mission der internationalen Sozial demokratie ist." Ist es zu verwundern, daß exaltirte Menschen, die man Tag für Tag mit derartigen Anklagen gegen die führenden Klassen aufreizt, schließlich auf die Idee verfallen, mit der Mordwaffe an Die, welche an der Spitze dieser führenden Klassen stehen, heranzuschleichen und in der Meinung, damit der Menschheit einen Dienst zu erweisen, ein Verbrechen zu begehen? So besorgt die sozialdemokratische Presse die Geschäfte der Anarchisten, mit denen sie nichts gemein zu habe» vorgiebt. In der That scheint Zwilche» Sozialdemokratie und Anarchisten hin- sichtlich ihres Zuknnftsvrogramms eine ncwaltige Kluft zu gähnen. Die Sozialdemokratie strebt mit der Vergesellschaftung aller Pro duktionsmittel eine ZwangSorgauisatio» au, die für die persönliche Freiheit des Individuums keinen oder doch nur einen verschwindend geringen Raum läßt, während der Anarchismus überhaupt keine Organisation, keine Gesetze, keine Führer und Leiter, sondern schrankenloseste Freiheit will, in welcher sich Alles von selbst nach ewigen Naturgesetzen regeln werde. Aber darin stimmen beide überein: die bestehende Gesellschaftsordnung und die jetzige Gesellschaft selbst müssen zunächst gewaltsam über den Hansen gestürzt werden. Die Veste der heutigen Staats- und Gesell schafts-Ordnung muß dem Boden gleich gemacht werden, es darf von ihr kein Stein auf dem anderen bleiben. Aus dem Nichts soll sich dann das Neue aufbanen, sollen die Phantasiegcbilde in die Wirklichkeit übergeführt werden, welche den Einen wie den Andere» in nebelhafter Verschwommen heit vorschwebcn und die sich zueinander verhalten wie Tag und Nacht. Wäre erst das Bestellende hinweggcränmt. so würden sich Sozialdemv.catie und Anarchismus gegenüberstehen in erbitterten! Kampfe auf Tod und Leben und sich auf den Trümmern einer in Jahrtausende langer Entwickelung erstandenen Kultur einander auf reiben. bis die Zurückblcibeiiden schließlich einer entschlossenen Herrschernatnr in die Arme fielen und in Sklaverei und Tvrannen- joch eine Erlösung sähen von dem Elend des Kampfes Aller gegen Alle. So lange es sich um die Erschütterung und den Umsturz des Bestehenden handelt, gehen indessen beide Hand in Hand, trotz etwaiger Grobheiten, die sie sich in ihren Blättern und Versamm lungen an den Kopf werfen mögen. Das vorläufige Ziel, dessen Erreichung für die Endziele beider die Voraussetzung ist, ist snr Sozialdemokraten und Anarchisten dasselbe. Deshalb ist die sozialdemokratische Presse auch io rasch dabei, Tbaten wie die eines Eascrio. Luccheni und Bressi von dem anarchistische» Schuldkonto weaznlöschen und die Verantwortung dafür der bürgerlichen Ge sellschaft. zu der Alle gehören, die nicht zielbewusste Sozialdemo kraten und Anarchisten sind, znzuschreibcn. Der Anarchismus ist aus der Sozialdemokratie bervorgcgangen. Die deutschen Anarchisten, die sich als solche einen Namen gemacht haben, waren zuvor Sozialdemokraten. wie Johannes Most, welcher sozialdemokratischer Reichstagsabgeordneter war. bevor er seine grvte-ske. darum aber nicht minder gefährliche Anarchistcnrolle zu spiele» begann. Die Sozialdemokratie ist die Nährmutter deS Anarchismus, dem sic durch ihre Verhetzung der Massen, durch die Erschütterung ieder Autorität, durch die Hcrabziehung alles besten, was den Menschen hoch und heilig ist, unausgesetzt neue Nahrung zusührt. Der Anarchismus ist seinem Wesen nach und entsprechend seinen Endzielen ohne Organisation im lgndlänfigen Sinne; er bedarf solcher auch nicht, denn iür ihn arbeitet die sozialdemo kratische Organisation und innerhalb dieser arbeiten die Anarchisten mit. Auch die Schreckensthat von Mvnza wird zu wirklich wirk- * Tokio. Eine Depesche aus Niutschwana bestätigt die Meldung, daß am 26. Juli die Russen das chinesische Lager an griffen und ein etwa zweistündiger Kampf folgte Die Depesche fügt hinzu, daß die Lage in Niutschwang gefährlich iei. Dieselbe meldet ferner, daß ebcnsalls am 26. Juli 10O Russen von 70" Ehinesen bei Taschikiong angegriffen worden sind, woraus den ganzen Tag gekämpft wurde. samen internationalen Vereinbarungen wohl schwerlich führen: vor Allem ist England für solche nicht zu haben. Bei uns dürste auch au»' dem Gebiete der Reichsgcjetzgebiing zur Einschränkung der sozialdemokratischen Mastenvcrhetznng nichts geschehen: die bis herigen Erfahrungen lassen vermntheii, daß eine Mitwirkung der Mehrheit des Reichstags dazu nicht zu erreichen sein werde. Um io mehr wird es Sache der bürgerlichen nationalen Parteien sein, der gemeinsamen Gefahr unter Beiseitelassung aller Differenzen geschloffen entgegen zu treten. Aernschreib- in»d Kernsprech-Berichte vom I. August Der Krieg in China. B r ü ssel. Ter Minister des Aeußcren erhielt von dem bei gischen Geschäftsträger solaendcs vom heutigen Tage datirles Tele gramm aus Shangha i: Die Verbündeten marichircn n us Peking, sie befinde» sich 18 Meilen von Tientsin und wollen in 8 Tagen in Peking einlcefien. Alle Europäer haben sich in die innere Kaiserstadt geflüchtet. London. Ter Vormarsch der verbündeten Truppen von Tientsin aus Peking sollte heute beginnen. Der Weg ist in Folge großer Ansammlungen chinesischer Truppen und vielfach meilen weiter Ueberschwcmmungen durch ununterbrochene Regengüsse schwer passirbar. London. Laffan's Bureau meldet von einem großen Kon greß der chinesischen Reformer in Mncao, der zu dem Zweck zu sammen treten sollte, eine Armee von 100,000 Mann zu bilden, um die Kaiserin zu stürzen und den Kaiser wieder auf den Thron zu bringen. London. Aus Tientsin wird vom 25. Juli gemeldet: Ein eingeborener Missionsschüler ist in den letzten Tagen aus Peking zurückgckehrt, wo er sich 1 Tage aufgehalten hat. Es war ihm nicht möglich, eine Botschaft an die britische Gesandtschaft auszurichten. Während seines Aufenthaltes in Peking wurde nicht gekämpft: am 18. Juli, als er Pekiiig verließ, wurde ein kaiser liches Edikt erlassen, in welchem der Schutz der Fremden befohlen wird. Der Mfisiviisschüler berichtete weiter, Gener st Tung befinde sich mit 8 bis 10.000 Mann Truppen bei ^langtsnn. 20 bis Ott mit Steinen beladene Dschungeln wurden rn den Fluß versenkt n»d breite Gräben gncr über die Etzenbahn gezogen. General Ria befindet sich mit 10.000 Mann bei Peitsangma. hat wenig Lebensmittel und Munition. Das Gebiet von Peking nach Aangtsun ist verhältnißmäßia frei von Truppen, und es werden keine Werke aufgeführt, um dem Bormarsch der Verbündeten Widerstand entgegen zu setzen. Die Lebensmittel in Peking werden knapp. Es ist wahrscheinlich, daß die Verbündeten auf sehr geringen Widerstand stoßen werden, bis sie unter den Wällen von Peking anlangen. Petersburg. Beim Gcncralstabc sind folgende Nach richten eingclaufen: Der Konsul Schichmarow meldet ans Urga vom 27. Juli, daß die Chinesen in Kalgau die russische Kirche und Häuser der Nüssen in Brand gesetzt. Waaren geplündert und anderes Eiaeiithum zerstört haben. Am 28. Juli besetzte General Rennenkampf das chinesische Fort Moche am Amur. Am 20. Juli wurden die Ehinesen aus den Goldgruben Shelttiga verjagt: die Arbeiten sind dort eingestellt, viele Besitzungen verlassen. Am 2!). Juli rückten in BlagvwechtschcnSk die ersten rilssiichen Verstärk ungen ein. Oberst Scrviaiiow zerstreute ein chinesisches Pignet gegenüber Coustnntinovka. und der Dampfer .Selenga" beschäl: das chinesische Ufer. Die Ehinesc» ergriffen die Flucht. Zwei Kanonen wurden erbeutet. Die Nüssen batten keine Verluste. * Ro m. Der König sandte bei der Landung in Reggio di Calabria folgende Depesche an den Ministervräses: Indem ich die - von Ihne» ergriffenen Maßnahmen gntheißc, bestätige ich dem iKabinet dasselbe Vertraue», das ibm mein hochseliger Herr Bäte, > entgcgengebracht hat. — Der Minfiterpräses ist heute früh hie, eingetrossen. führte den Vorsitz im Ministerrathc und reiste Abends wieder nach Monza zurück. ! * Arezzo. Der König und die Königin nahmen heure Vor mittags ll Uhr auf der Reist nach Monza hier kurien Aufenthalt. ! Während dem der König den Senator Tadaro und den Depnttrten : Sanarelli empfing. Die Behörden und eine große Menschenmenge i waren am Rahnhose versammelt. * M onza. Del König und die .Königin sind 7 Uhr Abends hier eingetrossen. * London. Lord Roberts meldet aus Pretoria: Weitere ! 1200 Buren ergaben sich am 31. Juli dem General Hunter. Bei ! Frederiksstad verursachten Buren die Entgleisung eines Vorraths» znges. Hierbei wurden 13 Engländer getödtct und 30 verletzt. Berlin. Der Kaistr trifft am 25. August Mittags in Erfurt f ein. um der feierlichen Enthüllung deS Denkmals für Kaiser ! Wilhelm I. beiziiwohnen. — Ter Berliner Hof legte heute für den verstorbenen Herzog von Sachien-Koburg und Gotha Trauer auf 11 Tage an. Berlin. Ter Kaiser bat grundsätzlich die Annahme von trovendienstfähigen. zu einer Verwendung in China freiwillig sich meldenden Unteroffizieren und Mannschaften des Benrlanbten- standes für etwa nothwcndig werdende Ersntztransvortc genehmigt. Durch die BezirkSkommandos werden in nächster Zeit entivrechende Ermittelungen angestellr werden. Die betreffenden Leute würden Handgeld und einen Löhnungszuschuß erhalten. — Es war gemeldet i worden, daß in Bremerhaven die Zeitringskorrespondenten einen ! Revers unterzeichnen mußten, wonach ihre Telegramme, einem i früheren Gebrauch gemäß, der Censur des Auswärtigen Amtes zu s unterbreiten wären. Wie die .Nat.-Ztg." von zuverlässiger Seite erfährt, halte das Auswärtige Amt von einer solchen Einschränkung ches telegraphischen Verkehrs in Bremerhaven keinerlei Kcnntniß. Berlin. An die Königin Margherita von Italien richtete ! der Kaiser folgendes Telegramm: „Furchtbar erschüttert durch den ! Tod Deines königlichen Gemahls. Meines thcnren Freundes und ^Verbündeten, sende Ich Dir mit der Kaiserin den Ausdruck Unseres tiefsten, innigsten Beileids. Ritterlich durch und durch, gütig, tapfer und treu siel König Hnmbert. wie der Soldat ans dem ! Tchlachtfelde, ein Opfer jener teuflischen Bestrebungen, welche gött- > liche und menschliche Ordnung zu verkehren trachten. Gott tröste : Dich in Deinem namenlosen Schmerze, er stärke den Arm Deines l Sohnes, daß er Szepter und Schwert führen möge zum Hcilc j seines Volke«, für den Ruhm und die Wohlfahrt Italiens. Das Andenken Deines verewigten Gemahls wird in Unseren Herzen nnauslöschlich iortleben. Wilhelm." — König Victor Emamiel III. und Königin Margherita dankten durch persönliche Telegramme dem Staatssekretär des Auswärtigen Grafen Bülow für dessen an sie gerichtete Beileidskuiidgebung. Gras Bülow war vor seiner Berufung nach Berlin Botschafter in Rom. wo er sich des beson deren Wohlwollens des Königs Hnmbert und der königliche» Familie erfreute. — Vom Bürgermeister von Rom ist folgendes Danktelegramm an den Oberbürgermeister Kirichncr aus denen Beileidstelegramm eingeaangen: „Im Namen der Stadt Rom. die unter den Städten Jialiens am besten die Thaten. den Sinn ' und das edle Her; des gesiebte» Herrschers beobachten konnte. I und daher den nnaehenren Schickialsschlag. der Italien getroffen !nnd der die civisisirte Welt tier bewegt hat. am meisten sühli. drücke ich der aeebrten Berliner Stadtverwalinng lebhaftesten Dank ! für die treue Theilnahme an unserem Schmerze aus." Berlin. Der „Köln. Volksztg." wird aus Mailand gcmel det: Angeblich weist» die Wunden des Königs darauf hi», da. Bressi nicht allein der Attentäter sein könne, insofern ans den Wunden auf zwei verschiedene Kaliber, also ans zwei verschiedene Waffen zu schließen sei. Es müßten sonach zwei Personen an den Monarchen geschossen haben. Man will an dem Abend Bressi : niit einem französisch redenden Individuum zusammen gestbc» haben. Am Thatorte wurden zwei Revolver von guter Arbeit gefunden. s Ko bürg. Heute Mittag 12 Uhr fand im Throifiaalc des f herzoglichen Schlipses Ehrenbiirg die feierliche Vereidigung des RcgiernngSvcrwestrs Erbprinzen zu Hvhenlohe-Langciibnrg in ! Gegenwart des gesammte» Staatsminsiterinms statt. Der Verwese: versprach, die Verfassung der Herzogthümer wahren und kräftig schützen zn wollen. Elberfeld. Die Polizei pcrhcistcte den iialieinichen Erd arbciker Bernardi. der Landsleuten gegenüber erklärte: „König Hunibcrt ist knvnt. nächstes Jahr kommt ein anderer Monarch an die Reihe. ' Umfassende Untersuchungen sind eingeleitct worden, weitere Verhaftungen sind wahrscheinlich. Prenzlau. Heute früh fand ein Pistolcndnell '.wischen den Vice-Fcldwebel» Befiaer und Genthe statt. Ter Erstcre erhielt einen Schuß in den Oberschenkel. P e st. Das Eingreifen der ungarischen Negierung in Sachen der lüdisch-rnmänischeu Auswanderer hatte den Erfolg, daß die rumänische Negierung 681 jüdischen Emigranten die Heimkehr nach Rumänien gestattete. R v m. Das Parlament ist zum 6. d. M. cinberufcn. Wie es heißt, würde zunächst eine Sitzung stattfinden, in welcher der König eine kurze Ansprache halten wird. Alsdann werden die Kammer» eine weitere Sitzung abhalten zur Genehmignng der Civilliste und einer Dotation für die Königin Mutter, weiche sich einige Zeit nach Strem zu ihrer Mutter, der Herzogin von Genua, zuriickzichcn wird. — Dem Vernehmen nach sollen heute die näheren Bestimmungen über die Beisetzung des Königs Hnmbert festgesetzt werden, welche wahrscheinlich nin Soniiabend stattsinde» wird. In Mvnza und im ganzen übrigen Italien werden von der Geistlichkeit Dranergottesdienstc abgehaiten. Der Papst hat nach der Berathuna mit den Kardinäle» beschlossen, die Leichenfeier nach PsuiiS's 'fKZ'Z' «WScrmilch. S.7-L rrtsLiitt Molkerei Gebe. Pfund. VautzlierSr. 7S
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