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02-Abendausgabe Dresdner Nachrichten : 23.11.1902
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1902-11-23
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19021123024
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1902112302
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1902112302
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1902
- Monat1902-11
- Tag1902-11-23
- Monat1902-11
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Diese« Blatt wird d« Lesen» von Dresden und Umgebung am Lage vorher bereit« al« Abend-Ausgabe zugestellt, während es die Post-Abonnenten am Morgen in einer Geja»»»tauLgabe erhalten. Mreigen-tasif. Lnnabme rou A»tündiau»o>» tu» diactinniiaas 2 Ul». Sonn, und ttkn'iiauo nur Maiientiralic 2« von II bis ' .l Utr. Tie i walliue Grund .nie ea « Li!den> 20 Pt». Äi> ?uii»unm»e>, nu> tc> PnvalieiieK-ile 2b P » . die rioulllde.Zeile Li« Ei» ui'untl" »der »ui Terileile oc> P>^. JiNIüimmein n»a> Tonn- und ijeiei lasen I tu. oimlnae Äiundzeile» 20. «n de. w und na Pt». nach I>e ioudnrm Last' VI»ewin>>»e A»> Haue »ur »e»ci> 4tcnau»l>e„iktuu». BeIcubIaN>r werden u»t WP>» derecknel. NkrntvrcUiautltituv: «Ml I Rr. N und Dir liOUti luedvLrvu. i». Küliiizeliei'f jr. Iiiwor » LiLonsieuorvi L iLivIüirvokdrlk 8pkcisl-fsd»-ilt fUi> LloLtrisvkau Lalräßv mit ImUmMien«, "Ä" ° zIZ» Neueste Diahlberichte. Hofiiachrichlen. Verein lül Lustschckssabit, Schivuigenchlsprpgranim, Gesichts vT«» Vstltss»». Verhandlungen. ,Der Wasieniehimed", „Ter Tanbeiihof". Loilutlijl. 23. Novemlier l^02. Neueste Drahtmeldungen vom 22 November. Wildpark. Ter Kaiser tras heute früh 8 Uhr hier ein und begab sich ins Neue Palais. Berlin. iPriv.-Tel.j In den Kreisen der ReichstagSmehr- heil wird über Unnachgieoigkeit der Regierung bezw. des Reichskanzlers geklagt. Trotzdem besteht die Ueberzeugnng, namentlich auch unter de» führende» Parieimäiinern der Mehr- heit, fort, dah etwas zu Stande kommen müsse. Deshalb sieht man auch mit einiger Hoffnung auf die erste Konferenz der ost'iziellen Parteidclegirten mit dem Reichskanzler, die heute Abend slaltfindct. Die Zahl der Parleiversieter hat sich um zwei vermcbrt, indem das Zentrum noch zwei Vertreter für Süddentschland, die Abgg. Speck und Gröber, gewählt hat. Aus der Rechten erblickt man darin eine der Verständigung günstige Maßnahme. Das Eenlrum tritt morgen. Sonntag, Vormittag wieder zu einer Fraklionsberathung zusammen München. Tie außerordentlichen Professoren an der Uni- versilät Würzburg Chroust und Förster wurden zu ordent lichen Professoren ernannt. Flensburg. Heute früh 5 Uhr sind aus der Station Pattburg der Eisenbahn Flcnsbiirg-Vamdrup beim Rangiren des Güterzuges Nr. 8584 sechs Güterwagen entgleist. Hierbei wurde der Bremser Ehlers aus Neumünster gelödtet. Ein Güter wagen ist nach Uebersahren eines Prellbocks >n ein dahinterstehcn- des Bahnwärterhaus aesahrcn, von dessen Bewohnern ein Kind durch herabsallendes Mauenverk leicht verletzt wurde. Duisburg. Wie die „Rhein- u. Ruhr-Zeitung" meldet, platzte Nachts in der Wohnung des Rechtsanwalts Kühneman» ein Gasofen. Die Frau des Rechtsanwalts wurde gelobtet: er leibst erlitt leichte Brandwunden Wien Wie die „N. Fr. Pr." meldet, sei der österreichisch- ungarische Gesandte in Dresden v. Clary u. Aidlingen für den gleichen Posten in Brüssel ausesiehcn Der Generalkonsul in Kairo Dr. Volles v. Läszlösalva sei sür den Dresdner Posten bestimmt. St. Etieune. Zum Schiedsrichter der Bergwerks- Gesellschaften wurde der Berg-Ingenieur Chollat, zum Schieds richter der Bergarbeiter der Aufseher Briand gewählt. Madrld. Ungeachtet der sür die Regierung günstigen Ab slimimittg in der gestrigen Sitzung der Kammer nimmt man an. dak die gegen die Politik der Regierung gerichtete Debatte sich beule foitietzen werde, an der sich insbeioudrre Silveia be- lheiligen werde. Der Schlich der gestrigen Sitzung war >cl» stüi- iniich Nocedgl beschwor Eanaleias. ihn t« unterstützen, damit die liberale Politik weggetcgt würde. Die Eiiibringnng eines An trages. worin ei» Tadel gegen die Regierung nnSgeipivche» wird, enliessclte einen waliri,asten Stimn; cs wurden Ruse und Be leidigungen laut. Dem Präsidenten war es nickt möglich, die Ruhe wieder herzustcllrii. Nach der Sitzung hatten die Minister eine Besprechung. PelerSbu r g. Zum konniiaiidirendcn General des Garde- tart'S an Stelle des Großfürsten Paul Alerandrowilich von Richlano wurde Finst Wasilischikafs uns ;uni Generalgoiweineilr und HöchstkommandireilSeii im Amurgcbict. wozu auch die in der Mandtchurei befindliche» Trupveu gehöicn. General Subvtitich einaiint. K v »stanti» opel. Zu Ehren der anwesenden Oftiziere und Kadetten des deutschen Scbulschisscs ,,Stei»" sauo gcstetu Abend nach dem Tiner im Mldiz-Pcnciis eine Theatervorstellung statt, der ebenso wie dem Tiner die sü»t kaiserlichen Prinzen bei wohnten. Ter Sultan empfing darauf den deutschen Bosichaster, Freiherr» Marschall v. Bieberstein, in längerer Audienz. Heute entsandte der Sultan kurz vor der Abfahrt des Stein" den Prinzen Burbon Eddiii an Bord des Schisses, um in teinem Name» einen Besuch abzustatten. An Bord des „Stein" war Freiherr v. Marschall mit einige» Mitgliedern der Boischaft zngcae». K on stan tinopel. Aus amtlicher türkischer Quelle wird berichtet: Nach Meldungen des Gencralgouverneurs des Bilajet Salonichi über den vor Kurzem erfolgten Zusammenstoß türkischer Truppen mit einer bulgarische» Bande bei Raglog geht hervor, das, die Mitglieder dieser Bande, 400—500 an der Zahl, rößteiilheils Deserteure der bulgaritchcn Armee waren, und das; ic Mannlicheraewehre. die Patronen und die Mäntel, die sie zurücklieken, dieselben sind, wie sie bei der genannten Armee im Gebrauch sind. Ter Zusammenstoß endigte inst einer vollständigen Niederlage der Bande, die sich nach Bulgarien flüchtete und gegen 50 Todte und Berwnndete mit sich nahm. Washington. Eine Tcvesche aus Caracas besagt, der Sekretär der amerikanischen Gesandtschaft in Caracas haste die Blockade von Ci udci'd Bolivcir sür effektiv. Ter amerika nische Geiandte Bowen babe dem Präsidenten Castro den Rath er- tbcilt. sich gegenüber England zu gedulden, da Bar Ironside binnen Kurzem den englüchen Gesandte» Hagaard a»i seinem Posten ablöien werde. Qbivohl Hagaard der Regierung Vcne- uelas mitgetheili habe. Enqland bleibe neutral, sei Casiro nickst esriedigk und verlange Gcnngthnnng bezüglich des revolutionären Kreuzers „Pcnrigh". Ein venezolanisches Malt erklär', das; eng lische Fahrzeuge, welche die Blockade brächen, ansgcbracht werden sollen. In diplomatischen Kreisen verlautet. England werde die etwa ausgcbrachtc» Schisse mit Gewalt befreien. .stiinberle » Tie Geiielalvesianinilnng der Debcers Ca»s. Mines-Comp. bewilliglkeinstinimigkineitBeitragvon lOOtioPid. St. iür ei» Eecil RlmdeS in Kapstadt z» eriicdiendes National- Denkmal — Der Bericht der Venvaliung beziffert den Neber- ickuiß des Ende Juni 19i>2 abieichlossenen Oleichästsiahees mit 2 162 709 Pid. Steil. Der Bericht bemerkt, das vorige Geichaitsighr habe mii einem Aktiv-Saldo von 1277811 Pid Sicsi. abgeschlossen Der 'Verlaus von Diamanten zeige eine leichte Zunabmc. Die Geielstchnst errichte geaenwäitlg i» der Fasteba» eine Sl'rengstosi- tabrik, die eine der besten der Welt weiden iolle und >ür die ans die Knndichaft der Johanncsbiirgcr Minen gerechnet wird. Oertliches nuv Sächsisches. Dresden. 22 November. —* Salzburg, 22 November. Se. Königk. Hoheit der Kronprinz Friedrich August hat die letzte Nacht sicbnsrei und schmerzlos in gutem Schlas verbracht. Primararzt Dr. Miiinlch begicbt sich heute NaWmittag »ach llnteovand, von wo morgen siiih der Kronprinz mittelst Wagen dici Stunden Wegs nach Golling und von dort in einem sächsische» .Hostaloinvggeii nach Salzburg gebracht wird. Der Kronprinz trifft um Isst. Uhr Nachmittags in Salzburg ein, und reist um 4' .» Uhr nach Dres den weiter. —* Se. Majestät der König unternahm heute früh mit Sr. Königl. Hohen dem Prinzen Heinrich der Niederlande und den Herren der Umgebung einen Iagdausslug nach dem Lange brücker Revier. Das Iagdsrnhstück fand Mittags > ^12 Uhr ans der Hosewicse statt. Ter Lchiutz der Jagd war ans 8 Ulir seft- gesetzt. Abends 5K4 Uhr wird im Rcsidenzschlosse Iagdlaiei statt- sinden, an welcher Prinz Heinrich mit den Herren des Gefolges thcilnchmcn wird und zu welcher eine Anzayl Einladungen an die zu den Prüinngssnchen sür Schweiszhunde zur Zeit hier an wesenden Mitglieder des Vereins „Hirichmann" ergangen sind und zwar an die Preisrichter: Forstmeister Wallmann-Göhrdc, Forstmeister von Qertzen-Gelbeniandc. von Bertrab»Neuwoscn und Hegemeister Bieling-Tallc. an die Vorstandsmitglieder Forst Meister Mucllcr-Schcuenhage». Iagdschriststcller Brandt-Qslcrode und Hanvtmonn a. D. von Borrics, sowie an die VereinSmilgliedert Forstmeister GrafBernstorsf-Heinnchshagen. Fahr, von Weclhern Grotz-Nendauscn, Qbcrsörstcr von Schalbnrg-Lchildscld lMecklen-j burgl. Gutsbesitzer Tegliiieyer-Riddagshansen-Biaunsckiweig. A. v. Nathusius-Fürstenwerder, Gras Bernsiorss-Quadcn. Schün- seld, Geh. Finanzrath a. T.. Leipoldt-Aachc» und Professor S. v. Nathusius-Icna. Auszcrdem waren noch der Qbcrforst- ineisler Klette, sowie die Oberförster Bnihm und Hänichen mit Einladungen zu dieser Tasel ausgezeichnet worden. — Prinz Heinrich gedenkt heute Abend 7 Uhr Dresden wieder zu verlassen. —* Tie Herren Oberbürgermeister Geh. Finanzrath Be» tler und Qberbanrath Klette, die kürzlich von Sr. Majestät dem Könige in Audienz empfangen wurden, erstatteten Bericht über den geplanten Neubau der Augustusbrücke. —* Ihre K. und K. Hoheit die Frau Gros; hcrzogin von Toscana mit ihrer Tochter, der Erzherzogin Marga rethe, sind heute Vormittag 9 Uhr 50 Minuten, aus dem Haupt, vahnhosc hier zu mehrtäginem Besuche eingetrosscn und daselbst von Ihrer Majestät der K ö n i g i n - Wittwe und Ihrer König! Hoheit der Frau K ro» Prinzessin empfangen und nach dc r Villa Tlrehlen geleitet worden, wo die Frau Groscherzogin Wohnung genommen hat. während die Erzherzogin sich im Kronprinzlichen Palais am Taichenberge einauartiert hat. In Begleitung der fürstlichen Dame» befinden stch vie Hofdamen Grännnen 'Anna Türckhcim und Marie Türckhcim. —* In Gegenwart des Staatsministers Hcntig Hai dcr Regeln von Sachien-Kobnrg.Gotha die Gesandte» Sr. Majestät des Königs, Graten v. Einsiedel und Freiherr» v. Reitze li ste in, die des Königs Georg Thronbesteigung cimllich onzeigtcn, am 20. d. M. in feierlicher Audienz empfange». —* Gestern Abend nach 9 Uhr wurde im Cafe- des hiesige» H a u v t b o h ii h o ss das Billard-Wdttipiel zwischen dem berühm ten Billard-Künstler Kerkau und einem Dresdner Herrn fort gesetzt. Tie Partie ging bis zu 4000 Points. Herr Kerkau hatte icincm Mitspieler — denn um einen eigentlichen Wettkampf handelte cs sich nicht, obgleich der Dresdner Herr entschieden auch ei» sehr guter Spieler war — 700 Points vorgegeben. Bei Be ginn dcr gestrigen Fortsetzung stand die Partie 500 für K., 725 für den Dresdner Herrn. .Als Kerkau gestern nach etwa zwei Stunden den 4000. Ball machte, hatte sein Mitspieler 858 erreicht: an beiden Spiclabendcn waren von Letzterem also im Ganzen 456 Carambolagen gemacht worden Allzu erstaunlich oroszc Serien wurden von Kerkau gestern Abend nicht erzielt, sodatz lein Gegner wiederholt zum Stotz kam. Tie Stärke Kcrkau's liegt m dem ceichickten Zusammcnbrtngcn und Zusammenhalten dcr Bälle. Hierfür kommen aber säst ausschlietzlich drei Operationen in An wendung: seine Schnitte, so datz alle drei Bälle Überhaupt kaum in's Rollen kommen, kur-c Zurückzicher und Kopfstütze. Hier durch erhält dcktz Spiel freilich eine gewisse Monotonie. Diese drei Arten der Behandlung von „Bällen" beherrscht K. allerdings mit vollendeter Meisterschaft. Bälle mit langen Läuse» kommen Verhältnis,»lässig wenig vor. — Vor Beginn des Wettspiels führte Herr Kerkau auch gestern ein Programm von Kunststöhen vor, deren Ausführung die höchste Bewunderung erregen mutzte. — Herr Kerknu ist in Berlin Inhaber einer „Internationalen Billard- Akademie" mit Spiel-. Turnier- und llntcrrickstssälen, in denen er selbst und angestcllte „Proscssionalc" ihre Lehrthätigkcit ans üben. —" Gelegentlich einer kleinen Henentafcl bei Herrn Augen arzt Dr. nicd. N'enninnn in Bautzen hatte am 18. d. M-, wie die dvitigen .Nachr." mittlieilen, de» Gastgeber das Un glück, leinen Tiichnacbbar. Herrn Stadtkranlenhatis-Amstenzarit Tr. ined. Ja Hw ans Versehen mit eine,» scharfen, spitzen Messer durch einen Stick, am Unlerleibe so gefährlich zu vcr- ivnndcn, das; dcr Verletzte am 20 d. M. verstorbcn ist, —* Im Saale des „Eldorado" veranstaltete gestern der Dresdner Verein für Lnstichisfsahrt einen Vor- tra gs- A b e nv, welcher ans einem Experimental-Vortrag über „Lcnlbarlcst des Luftballons" von Herrn Professor Tr. Krivvei:- doris und Projektionen mit Erläuterungen über photographische Ausnahmen aus dem Luftballon von Herrn Ballonführer Maz Beckert bestand. Vor Beginn der Vorträge begrützte der Vor- sitzende des Vereins die Erschienenen, unter welchen sich auai die Schwester des vor Kurzem in Paris verunglückten Liistschinc!- von Bradskn-Laboun befand, und warf einen kurzen Rückblick aus die Geschichte des nnnmchr zwei Jahre bestehenden Ver eins. dcr unter dem Triicke der allgemeinen Antipathie, welche im Publikum gegen die Lusticksisssahrt herrscht, mit viel Schwierig keiten zu kämpfen hatte und »och zu kämpse» hat. Hieraus begann Herr Professor Krippendorss seinen Vortrag mit emem Kumt und 4VMei««1,lN». 4* Wochen-Spiclplan der Königl. Hofthcater. Overnhaus. Sonntag: „Hans Helling". Montag: „Tic Meistersinger". sMagdalene: Frl. Carmasini a. G.j Dienstag: ..Martha". sNancy: Irl. Earmasini a. G.j Mittwoch: „Ter Barbier von Sevilla". Tonnerstag: „Die Maicnkönigin". „Ter Bajazzo". ,,Sicilianische Banerneyre". Freitag: 2. Sinsonie- Concert Serie U. Solistische Mitwirkung: Herr Kubclik. Sonn abend : „Tosca". Sonntag: „Der Freischütz". — Schauspiel haus: Sonntag: „Tie Braut von Messina". Montag: „Ter aiibenhos". Dienstag: „Tie Gerechtigkeit". Mittwoch: „Ter Taubenhos". Donnerstag: Egmont". Freitag: „Aschenbachs". Sonnabend: „Der Taubenhos". Sonntag: »Der Kansmann von Venedig". tz* Köuial. Hosopcr. Irl. Lina Carmasini vom Königl. Deutschen Landestheatcr in Prag gastirlc gestern als Irmentraut iu Lortzings „Waffe lisch mied". Dem Gastspiel liegt, wie verlautet, ein Engagementszwcck zu Grunde, um das zur Zeit nicht acnügcnd vertretene Fach der weibliche» Charaktcr- darstcllerin vollgiltia zu besetzen. Da Frl. Carmasini noch in anderen Rollen austretcn wird, wäre ein abschlietzcndcs Urtheil heute vielleicht noch etwas verfrüht, so viel lieh sich indetz bereits aus ihrer Irmgard schlichen, datz man es mit einer bcgab'cn und berufenen Sängerin und Darstellerin zu thun hat. In g»I gewählter Maske »nb Kostümirung, nicht altjüngferlich drastischer, als diese Irmentraut dcr Marie gegenüber zu scheinen braucht, nicht aufdringlich grotesk, wie diese Figur oft gegeben zu werden pflegt, sondern natürlich resolut und geschwätzlg, mit entsprechender, die Sitten eines gutbüraerlicben Hauses wahrender Komik, spielte Frl, Carmasini die nach Liebe und Zärtlichkeit lechzende, bereits etwas abgelagerte Jungfrau mit dem Geschick einer erprobten, von der Routine geleiteten Schauspielerin, die sichts und gefällig z» charakterisircn vcrstebt. War nach dieser Seite hi» kaum eine wesentliche Aussetzung zu machen^ so bewährte sich Frl. Carmasini auch als bcmerkcnSwcrthc Sängerin. Die Stimme der zweifellos »och jungen Künstlerin ist zwar nicht grob, nicht sonderlich tragfähig, aber sie ist nicht oknc Wärme und Empfind fremden Ensemble sich passend zu snocn. erzielter Erfolg spricht! restlichen Verlauf des Abends mir noch äutzere Ueberraschimgen. lebhaft zu Gunsten des Gastes üno lässt dem weiteren Auftreten deren Erwartung keine Spannung bedeutet, weil sie nicht rasch Frl. Carmasini's mit Interesse entgcacnseheu. — Tic Marie fand > genug am einander folgen. Das; cs trotz aller dieser Schwächen :» Frl. N a st wieder eine vortreffliche Vertreterin, »nd der Gras f der Komödie nicht an mancher seinen Wendung, neltcn Pointen uns Liebenau in Herrn ' ^ '— ^ ' Repräsentanten. Herr schwäbischen Ritter Adclhos in brillanter, mit aut drastischem ^ reck,, zur Geltung nitd werden auch von einem grökcrcn Publiknin Ertcmporc's durchlchossencr Charge, und Herr Erl ist Keule noch j ^ ^ " ^ " ' " " ' ' ein so liebenswürdiger, von fr ' dah er in dieser Rolle kaum Dagegen versagt Herr diebuichka des Ltadinger, wo cs auf echlen, kernigen Humor und aus des Einige beträchtliche Striche, - und der „Taubenhos"'qiebt vicl- Basscs Grundgewalt ankommt, immer empfindlicher. kl. 8,. leicht doch noch einen Schlager und straft seine guten Propheten 7* Königl. Hosschanspicl. Es hätte eigentlich gestern Abend nicht Lüge». — Kommt man dem Stücke gegenüber nicht ohne im Ncustädter Hause eine» großen Erfolg geben müssen: wer das ,.Weni>" und „Aber" aus. so verdient die Ausführung uncingc- Buch vvn Ieromc's vicraktigcm Lustspiel „Ter Taubenhos" 1ch,rä»kte Anerkennung. Vor Allem wnr das Milien, das Herr kannte, hossle sogar ans einen „Schlager". Alle Vorbedingungen scheidemantel einen gleick, hervorragenden f manchen gelungenen Scene fehlt, ist bei Icromc's Esprit und Humor Greder. als geborener Schwobe. gab den > selbstverständlich; aber alle diese Vorzüge kommen diesmal nicht "lhos in brillanter, mit aut drastischem ' recht zur Geltung nird werde» auch von einem größeren Publikum er Charge, und Herr Erl ist beute noch: erst dann gewürdigt werden, wenn der geickunackvollc Uebersetzcr ,on sonnigem Humor getragener Georg. > der Novität,.dcr Dresdner Sch.rijtstellcr'W i l h el m Wolters, kaum einen Rivalen zu scheuen braucht. ^ dem die deutsche Lnslspielbüline schon die amüsante „Mit, Hobsis" lletnochka in tragenden Rollen. w>e die pgrdankt. siel, rasch nilsckllietzi. auch ihr Vearbcster zu werden. »ng und entbehrt nicht des Wohllautes und dcr Fähigkeit, gut zu moduliren. Dazu verfügt Frl. Carmasini über dlsttnauirten Geschmack und genügende Kunst im Vortrage, so dah, Alles in Allem, ihre Irmentraut einen durchweg guten und sehr bc- friedigenden Eindruck hinterlieb. Ein solcher, durch schlicht künst- " ' Slchgebcn und dem lobenswerthcn Bestreben, dem für starke und echte luslspielcirtige Wirkungen stecken in der.Novität: nur schade, datz sic zu einem Thcil nicht anichanlich genug IierauÄ- kommen, zum anderen Thci! in allerhand Längen und Breiten ver sanden. Die Fabel ist etwas „aiigloamcnkainjch" wunderlich, aber reizvoll »nd pikant, dcr Humor liebenswürdig und dcccnt, und das Ganze nicht ohne beträchtliche dramatische O.ualitäien. Aber ein gar zu großer Reichlhnm an Motiven und Komplikationen, dazu eine Gesprächigkeit, die in manche» Scciicn geradezu ge schwätzig wird, bringen das Stück »in ssktie besten Wirkungen. Dabei sind die Höhepunkte der Handlung, die sich aus eine ver wickelte Vorsabcl und eine Exposition von «»glaublicher Länge aufbaut, immer sehr geschickt an die Aktschlüsse gestellt, die mir zu sehr auf sich warten lassen, nm zündend cinznschlagen. Das Gleiche gilt von dem Dialog, dcr zwar ohne Frage elegant geführt, aber v'cht lustig genug pomtirt ist, daß man über zwei Stunden bincins dem Geplauder dcr fröhlichen Clienten des Tanbenhoscs zuhören könnte, ohne dabel müde zu werden. Auch stört das be ständige Aninüpscn neuer Fäden, das bis in de» zweiten Akt hinein fortaehtz so daß man thatsächlich sehr auspassen muß, um -mS dem Gewirr immer rechtzeitig klug zu werden. Dieser Um ständlichkeit des ganzen Drum »nd Dran der Komödie widerspricht Oberrcgisscnr Erdmann dcr Komödie gegeben hat. ganz wundernicdlich: dcr Taubenhof, der idyllische Gasthos in Wales, das Stelldichein alter Liebenden und aller - Angler, sah wirklich reizend aus: man Hörle förmlich den Frühling singen und klingen und sah die Rosen blühen. Gespielt wurde ansgczcichnet. Die vier tragenden Rolle» könnten unseren Darstellern, den Damen Bast,'- »nd Gasnv, den Herren Stahl und Rcnö, geradezu aus den Leib geschrieben sein, so lehr deckten sich gestern die Träger des Erfolges mit ihren schauspielerischen Ausgaben. Nicht minder gelungene Leistungen boten in zwei dankbaren Chargen .Herr Müller als abergläubisches Faktotum und Frl. Diacono als streitsüchtige Miß Susan, während von den übrigen Mitspielern nicht viel Aushebens zu machen ist. — Den Bemühnngc» der Dar steller war im Wesentlichen der freundliche Erfolg der Erstaus führung zu danken, der nach dem dritten und letzten Aufzuge auch Wilhelm Wolters wiederholt vor der Gardine erscheinen lieh. E'. tz* Die lung von gestern Abend in London abgchaltene Vers amm- Vertretern der englischen medizinischen Wissenschaft be schloß einstimmig, einen Ausruf zu Beitragen sür das i» Berlin zu errichtende V ir cho w-De n l mal zu erlassen. Im Verlause 2''TV:"'7V''?L' VF"" P"" n-4"" '"lHTG'G" ! der Berathnna thcilte Lord Lislcr mit, daß bereits gegen 400 Ver- ^cr siibrcnden Charaktere, die eigentlich schon Ireter von Universitäten und wissenschaftlichen Instituten des ver- des ersten Ausziiflcs ftx vnd fertig abgeschlossen vor > einigten Königreichs den Wunsch ausgesprochen hätten, sich an dcr u '"^rndc Entwickelmig mehr zulassen, i pet/antcn Ehrung Virchow's Lurch Bcitragslcist,mgen zu bc- Auch den Gang der Handlung kann man vom schlutz des zweiten > «peilinen ^ ^ u >, » ° > Auszuges an vereits vollständig überschauen; er drin;.: iw! " ' —
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