Suche löschen...
01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 16.07.1902
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1902-07-16
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19020716013
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1902071601
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1902071601
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1902
- Monat1902-07
- Tag1902-07-16
- Monat1902-07
- Jahr1902
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 16.07.1902
- Autor
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
Veru-rgedlldk: —«VLNK« — i, «»«> »»in»«'«>d «»«»>» »»»«« »ch«,. » r«»ew O« NokUe 1enu»t«» Kr 6e» HüLi^ voo S«cU»va. Seiriiaket 1856 I <7Looo2»«r«Z», L7»o»o», «»,»»»»,, , «,or«t,-rk»uk 1,^-»^«». >Itimcric4 2 Haupt-Geschäftssielle: «erieiistr. 88. isnrekgen«^,!'. UttlmtttX v»» A,ilü«t'!-!il'»k ' die «ailimMa«» 3 Mu. k»!»» iou- «einl«,» nur MortnriMcl«' v-ar -»> bis >/.r Nt» Die > Iva»«»' Grnni <»'>» tca » Silv'iu <<o Oft . *l»ick>»uuac» aut »cr BrwaN'irr eZeil,- «PI« « !»eL>vol»«-Üeile«I» .Eiu- u'Iniii-l" odcr a»I TrrU'l» voOft. 2» Nun»»'»» nach So»«- und I rrer- ia«ui i d'< rwairi-,' «rnndte'1'u :>o. M de« co und so PI« nach dc- «ondri'in Tarr« r»ie«var»i«k »>««- tracie nur «c«e» LorauSde«aNU«aar Bele»dl!>tlkr »xrdcn urst w Kie. vercchiikt. ' tternIvr«i1>onILlus!' «Mt I Nr. U uud Nr. 20-e. M« >««««««> ck-tS,»- Vieiiiig. V»iM>»mti'. 34. R«»d«i1va ?»rt»«r. «vi« vlgvsr AlxivUllittv vornutu»«« »Ut«, t» »uviUanut luu»ter^ültl>ror Xuulüluun«. WM' 8»Uv1n»«»untik« p«naünllvl»« LInIti»»»« uurl SIo«Ie»t»«il«o t>» I» 4rNI 8. -- OsL O/e-re-' Sr//e^ws^s-'. fei'll.llettliiM IVr« ««!« >», . Optiscli - »iveliu». liu-titut «rate» tianxe». VdvLtor- lwä Leisve^er. MtteMMeMe uls« li«»i»Ir»toren uucl «edurebrUloa xoxrair Dtimpte, itnucb u»ä rueebcmisclrs tlintll'isue. Ve>t»uuä- kiint««, 8ielrer>>«it!«tai»pen, uiiuivssntv nstvr Nuiuin- »ielrvr« UrtrlvIrluiix-stNelce tartigst als ^poriulitut: V"»>L'L"»L ütrMrim» n SpikAtll Hostrachrichte», Säcl Reiserücksichten. Leipziger Baukprozeß ich preubitcheEijeubglttipolitik. Meißner Dombau, Ausstellung >» Trptttz. Gerichtspcrhaudlnirgen. Mirlhmgßl. Witterung: Schwül. «»sewitterurigung. I Mittwoch. 16. Juli >'.»<» L. 88k hie Vilüt- Ill!l> Reisezeit. Die geehrten Leser der „Dresdner Nachrichten", welci«c unser Blatt durch die hiesige Geschäftsstelle beziehen und dessen Nachseudung »ach den ivünsche», «vollen der Unterzeichneten Geschäsisslelle rechtzritia darüber Millhcilung zugeheu lassen, dainit die Neberweisung bezw Weiierscndung durch die Kaiscrl. Post pünktlich erfolgen kann. Den« llebenveisungsnirltagk ist deutlich« NamenS«, LrtS- und Wohnungsangabe bciznsttgcii. auch ist die im Deutschen Reichspvstgebiete — Oesterreich berech««cl noch besondere Gebühre» — ersordclliche Ueberweifnngsgebülir von l Mt. sür ein Kalender-Biertcliahr, 70 Ps. siir 2 Monate und 40 Ps. sür l Monat nebst etwa noch zu entrichtender Bczugdgebühr vor der Ahreise an UN» einzuschickcn. Die Uebcrivcistingen verstehen sich post lagernd, können im Deutschen lltcichshvstgebielc aber auch uüt Zu stellung de» Blattes bis in die Wohnung beantragt werde»« da» Bestellgeld von >e 14 Ps. sür den Monat winde dann gleichsallS vorher an UN» mit zu zahlen sein. Für Diejenigen, welche die „Dresdner Nachrichten" täglich aus Neiscn zu lesen wünschen, aber ihre«» Auseulhalteort haujlg wcchjclu, sind besondere Neisc-Kreuibandscndnngen eingerichtet und beträgt bei täglicher Versendung nach jedem Olle im Deutschen Nciche und Oesterreich-Ungarn (bis zu 100 Gramms monatlich 2 Mk. 80 Pf., nach den Ländern des Wcllpostvcrcins monatlich 4 Mk. !»0 Ps. Die Leser, welche die „Dresdner Nachrichten" dnriii die Post empfangen» wollen dagegen sich in gleicher Angelegenheit NU» au da» Postamt ihres Wohnortes wende», bei welchem ihre lausende Bestellung erfolgt ist. Ueberweijiiiige» iimclhald des Deutschen NcichSpost- gcbictes werden seitens der Postämter gegen eine Gebühr von 50 Ps., im Verkehr mit Oesterreich und fremden Ländern gegen eine solche von 1 Mk. auLgesührt. GtsWMk iti.Dnsim MnAkti' Marienstraste 88. Italien. »Ist ein Land, cs heisst Jlalia, blüh'» Orangen und Lltronen l . . Von keinem Lande ist in der lebten Zeit In der internationalen Politik mehr gesprochc» worden, als von dem schönen Lande im Süden der schneebedeckten Gipset der Alpen, dem Lande der Sonne und des Weines, dem herrlichen Italien. In Jraulreich bat Tclcassö. in England Lord Cranborne .Auf klärungen'' über die italienische Politik gegeben, nachdem schon vorher österreichische, deutsche und italienische Staatsmänner ihnen hierin vorausgegangen waren : aber trotz aller Erklärungen wurdc» die vielen Räthsel, mit welchen die italienische Diplomatie sich umgeben hat. keineswegs gelöst. Vielmehr schienen die Aus einandersetzungen der auswärtigen Politiker, welche sich vor ihren Parlamenten in Erörterungen über die italienische Politik er ginge». dazu angethan, den Schleier, der Italien zur Zeit ver hüllt, noch mehr zu verdichten und ganz undurchsichtig zu machen ES glcbt besonders zwei Punkte, aus die man Hinweisen muh, wenn man Italiens Stellung als internationale Macht skizziren will. Zunächst ist die Stellung als DreibundSstaat zu nenne». Aber der bloße Abschluß des Dreibundes ist siir Italien nicht ein Ziel, das es an und für sich befriedigte, sondern mehr ein Mittel zu neuen Zielen. Das Lebensintercsse Italiens drängt nach einer allmählichen Beherrschung derjenigen Ländergebiete am Rande deS Mittelmrere», welche auch zur Zeit des Emporkommcns des antiken Rom den Nährboden für die damalige römische Macht- Politik abgaben. Durch den Dreibund erhält Italien zwar einen starken Rückhalt, aber nicht die ihm außerdem noch nothwcudige Unterstützung, nm eine gewisse Expansionspolitik aus dem Gebiete zu treiben, welches es im Interesse seiner nationalen Weiter- cntwickelung immer mehr zu seiner Einflußsphäre zu machen suchen muß Denn der Dreibund verfolgt eine rein descnsive Tendenz Zrüb verband sich daher Italien mit England und hoffte, durch diese Macht eine Förderung seiner Mittelmeerinteressen zu er langen. Wie England mit seinen Bundesgenossen zu verfahre» beliebt» ist bekannt. Italiens auswärtige Politik wurde durch England in alle möglichen Konflikte bereingezogcn und allein im englischen Interesse gegenüber Frankreich und den übrigen Mittet meermächte» verwerthet Italien aber blieb selbst bei Katastrophen wie der abesspnischen ohne englische Unterstützung. Großbritannien schürte die französisch-italienischen Gegensätze, um selbst ans dem Mittelmeere die unbeschränkte Jührerrolle spielen zu können seinen Bundesgenossen speiste eS mit keiner „Sympathie'' ab, mit Worten, denen Thaten niemals gefolgt sind. So bewegte sich die auswärtige italienische Politik, so weit sie nicht Rückschritte und Mißerfolge zu verzeichnen hatte, in einem verhängnißvollen cirovlm, vitios»,. Kann eS da Wunder nehmen wenn den italienischen Politikern endlich einmal die dämmernde Erkenntntß ka». daß die englische Freundschaft für Rom ein ver derbenbringende» Moment sei k Di« punische Verschlagenheit des alten Carthago und die britische Liebenswürdigkeit des neuen London sind ihrem Wesen nach sehr nahe verwandt, sic wohnen dicht bei einander. Wer einmal und ein zweites Mal und dann wieder ein drittes Mal immer die gleiche traurige Erfahrung mit einem Bundesgenossen macht, der sicht sich, durch die Praxis ge witzigt. nach besserer Kameradschaft um. »ach einem Freunde, der eS ansrichtig und ehrlich meint, nach einem, der Woit hält, aus den mail sich verlasse» kann, zu den« man Vertrauen haben darf ES ist vor wenigen Wochen erst vom Zaren das bedeutsame Wort gesprochen worden, daß eine Interessengemeinschaft zwochcii alle» ehrlich und chrenhast geleiteten 'Nationen der Erde besiehe. Las »in» daraus seinerzeit eine Spitze gegen Großbritannien, so dürfte die jetzige Reise des NvuigS von Italien nach Rußland die eng lische Nation darüber belehren, baß ans die Dauer eine die Intei- csD» eines BuiideSgeiiosien mißbrauchende Bündnißpvlitik nicht am Platze ist. Welch' merkwürdiges Ziisammcnirefsc», daß der Besuch des Königs von Italien am Zarenhvse zeillich znsammeu- iällt mit — dem Rücktritte des engltsche» Premierministers? Wen» man konibinire» wollte, lönntc inan ans dieser eigenartigen Sachlage seltsame Schlüsse ziehen, und eS ist noch nicht gewiß, ob man damit nicht völlig das Richtige getroffen baden würde. Nach all' diesem sicht sich die gegenwärtige italienische Politik keineswegs mehr so entschieden rathselhast an, wie es ii» Eingänge dieser Auseinandersetzung ausgeführt wurde. Italien übt durch den Beiuch des Zaren einen Druck aus die Londoner Politik aus. Ein Italien, welches im Sinne des mssiich-sranzösischcu Bündnisses ihätig wäre, kan» für England i» seinen vielfachen Engagements an allen Punkten der Erde sehr hindernd und hemmend werden, zrnnal eS Italien bereits gelungen ist. sich mit Frankreich, seinem srnhercn Rivale», in Bezug aus das Mittelländische Meer vollständig zu einigen Mg» fugte zwar in der leisten Zeit, auch England habe Italien, welches in Tripolis freie Hand zu erhallen wünschte, seine Bereitwilligkeit zn erkennen gegeben, die italienischen Forder ungen zn berücksichtigen. ES habe ferner den italienische» Wunsch bezüglich der Grenzbcftimiiiungrn zwischen Erhihräa und dein udail. sowie bezüglich des Gebrauchs der italienischen Sprache aus Malta zn crsiille» versprochen. Irden falls werden solche Zu geständnisse eher in Thale» umgcsetzt, wenn England besorgen muß, die wichtige italienische Freundschaft zu verlieren. Für Rußland aber ist Italien, zumal seitdem die russisch-englischen Differenzen sich jetzt auch aus den afrikanische» Kouiincut. ans Abessynic». erstrecken, ein sehr kostbares Objekt. Es ist keine Frage, daß. wen» Italien dem Zweibunde >» der Milteliiiccriragc beltritt, Rußland sowohl am Bosporus wie auch ans der Balkan- balbiniel eine erhebliche positive Stärkung erführt, während Eng land das PluS, welches der russischen Politik durch Italiens Unter- rützuug zu Theil wird, sich als Minus auichreibe» »ruß. Man kann eS begreifen, wenn in London bei einer solchen die Basis der englische» Mittelmcerpolitik revolutionirenden Thaiiache eine jüngere Krast das Steuer aus des allen Talibur» schwach werdender Hand an sich iitimni Der Wettkampf der beiden großen Nationen, der sich in der letzten Zeit meist im irriren Orient oder in Innernsien abspielie. hat sich nun auch aus den enropüiichcn Kontinent verpflanzt »nd ist damit bedeutend näher vor das Forum der civilisirte» Welt gerückt. Italien sagt sich von seiner tradi tionellen Politik los und will in Europa das Zünglein an der Waage der englisch-russischen Differenzen nach seinem Gutdünken hinüber oder herüber dirrgire». Es hofft, ans diese Weise leine eigenen Zwecke eher als bisher zu erreichen. In Italien mit seinen ollen aus dem aiitikcn Rom stammen den Traditionen schlummert ei» starker Ehrgeiz, ci» Drang nach auswärtiger Bcthätigung. ei» Hang nach neuem Ruhm und frische» Lorbeern. Wird Italien auf dein jetzt cingeschlagenen Wege aber so weit gehen, eine Politik der Konflikte zn beginnen? Wlrd eS. ans die russisch-sranzvsische Unterstützung pochend, im Mittelmecrc brüskirend austreten ? Man wird nicht wünschen, daß Italien die Anzahl der Staaten vermehrt, welche wie die Balkan staaten eine stete Gefahr sür die Anfrcchtcrhalliiiig des europäi schen Friedens bilden. Aber »rau kann gut und gern sich zu der Ansicht bekennen, daß Italien durch eine Loslösring von England keineswegs die Bah» der Abenteuer betritt, sondern sich und Europa einen wirklichen Dienst erweist. Vor» Dreibund und Zweibund zugleich gestützt, kann Italien einen solchen Schritt recht gut wagen; daß aber der Zweibund und der Dreibund keine Gegensätze mehr in dem früheren Maße bedeuten, ist von den Staatsmännern aller in Betracht kommenden Nationen so klar betont worden, daß man nicht mehr daran zweifeln kann. Ja es ist eher anjiniehnien, daß aus Grund der beiden engeren Bündniß- systeme sich eine größere loirtineiitale Interessengemeinschaft herausbildet, die zwar aus dem Papiere nicht in Paragraphen fest- gelegt sein mag. aber in Wirklichkeit besteht. I» einer Zeit, wo Oesterreich-Ungarn sich mit Rußland über die Balkanfrage vertragsmäßig geeinigt hat. wo Italien mit Frankreich in noch nicht näher erkennbare» Beziehungen sich besindet, und wo der Deutsch« Kaiser vier Stunden lang mit dem französischen Staats mann« Waldeck-Roussecrn konsertrt, ist in Wirklichkeit eine Jnter- cssenauSgleichung zwischen den früher Auge gegen Auge stehenden Kontinentalstaaten erfolgt. Dem Kontinentalfriedeii kann diese ganze neuer« Wandlung nur zu Gute kommen. Da sowohl der Zweibund wie der Dreibund Verträge zur Auftrchlcrhaltung des Friedens sind, wird Italien — wenn es sich von England lo- trennt und dem Zweibund arischließt — bei seiner neuen Mitte! meerpolitik zwar das diplomatische Gewicht beider Bündnisstomptece z» seinen Gunsten rn die Waagschale werft» können, sich dabei aber zugleich von >cder aggreffivru Politik sernhallen müssen, so daß der laiigiaiiie und ruhige Gang der Weltgeschichte sein sichere und behäbiges Tempo jedenfalls nicht eiubüße» wird. Neueste Drulitmeldringen vom 15 Juli INachtü eingehende Depeschen befinden sich Seite 4.) Berlin. iPriv.-Tel.j Der Kaiser hat den >ArbeftSminrster Budde zum Bevollmächtigten des BundeSraihs ernannt. Berlin iPriv.-Tcl.i Tie ZolltaristomMillion deS Reichstags erledigte >m wefteren Verlauft ihrer heutigen Sitzung die Zölle sür Holzwciaren. Ter Staatssekretär führte auch ein Zoll dürft nicht jo hoch sein, daß er prohibitiv wirke, aber er müsse io hoch lern, daß die günstigere» Verhältnisse des AnS- landes in Bezug aus billigere Löhne und Rohstoffe ausge glichen werden. Der deutsche Wald könne noch ausgedehnt wer den durch Aufforstung geringwcrtlnaer Flächen. Die von den Sozialdemokraten beantragte Zoliireincit sei deshalb gar nicht am Platze. Die Konkurrenz des 'Auslandes je« im Wachsen. Die Positionen Bau- und 'Nutzholz, sowie Iournrcre fanden gemäß der Vorlage Annahme; für Bau- und 'Nutzholz sind danach die Zolle gegen bisher verdoppelt. — Der Prozeß gegen die „Staalsb. Zig." in der Koni her M o r d a s i a i r c beginnt hier am tzlp September. Es liegen nicht weniger als 27 Anklagepunkte vor; für die Verhandlung sind drei Tage in Aussicht genommen. Berlin. sPrrv. Tei l Zun, Vorsteher der von der Stiftung Dentich-Lvangelrichcr Institute ftir Altcrchumswllsew schalt des heiligen Landes in Jerusalem zn errichtenden Anita!! in vom Vorslandc der Stiftung der außerordentliche Proftisor der Theologie Dr. DaIman zu Lcipz > g gewählt und dies Wahl vom Kaiser bestätigt worden. Eadinc». Die Kalter in ist i» Begleitung der Prinzen Eitel Friedrich, Adalbert, August Wilhelm uud Oskar Nach mittags hier eingctrossen. Leipzig. (P> iv.-Tel.I Die hiesige Handelskammer sprach sich in ibrer letzten Sitzung einNimmig siir die.Herbeiführung einer direkten Zugverbindnug von Mitteldeutschland, Leipzig nach Ruß land bczw für Herstellung eines direkten Verkehrs Leipzig- Glogan—Warschau aus. Köln. (Priv.-Tcl) In Langenfeld wurde dieser Tage ein Anstreicher verhaftet, der als Soldat die Ehinacxpcdition mitgemacht und eine große Menge Gegenstände rnitgebracht ha;, die er anicheinend in Ehina aus nicht rechtmäßige Weise erworben hat. Tie Polizei beschlagnahmte die Stichen: cs heißt, mehrere andere Personen seien gciclffalls an der Sache betheiligl München In der Abgeordnetenkammer erwiderte der Ministerpräsident Gras Crailsheim ans die Rede des Aba Geiger: DieSacblgge ist die. daß dcrKuIinSminisftr wegen zu große, Anstrengung und Aufregung erkrankt ist und deshalb den Urlaub nachgesrrcht hat. Jeder, der den Kultusminister kennt, weiß, daß er wirklich krank war. Ueber die weiteren Dinge steht zur Zei! die Entscheidung noch aus; soviel steht jedoch fest, daß der ctwacm Rücktritt des Kultnsrninislers nicht als Acnderuirg in der bisher'.'. « Politik des Geiainrntministermms betrachtet werde» kann. W r tragen den parlamentarischen Verhältnissen Rechnung, idcntisrcirc'.i uns aber nicht mit einer politischen Partei. Infolgedessen kann die Frage der Entlassung eines Ministers auch memals als ein Schlau gegen eine Partei betrachtet werde». Tic Frage des Verbleibens des Kultusministers ist lediglich eine Pcrsorrcnfrage Völlig falsch ist die Ansicht des Abg. Geiger, daß der Kultusminister dein Mißtrauensvotum der Minderheit geopfert worden sei. Zu dem ist dieses Misstrauensvotum bereits vor fünf Wochen erfolgt Von einem Imstichlassen des Ministers von seinen Kollege» wegen Meinungsverschiedenheit kann keine Rede sein Redner bespricht dann den Würzburger Vorfall. Es handle sich bei dein Eni hcbliirgsgesuche der Würzburger zehn Senatoren nicht nm direkt: Untergebene des Kultusministers im gewöhnlichen Sinne, so» der» um ein dem Kultusminister unterstelltes Organ der Selbst verwaltung, eine öffentliche Korporation. Die Sache könne nicht <-x nbi'upi» entschieden werden, sondern bedürfe einer vorherigen Untersuchung. Ern gerechtes Urthcil habe einer Regierung noch niemals geschadet, Wohl aber ein voreiliges. Aba. Schädler sCenlr.j antwortet dem Ministerpräsidenten in ichärsstcr Weise Gras v. Crailsheim stelle sich naiv. Wenigstens erfahre man jetzt, daß ein Rücktrittsgcjiich des Knl1uSiiii»istcrs vorliege, daß aber über dasselbe »och nicht entschieden sei. Cs gäbe Leute, die cs für schwierig dielten, einen Nachfolger siir den Kustus- minister zn finden. Die Rücksicht aus de» Landtag erfordere die Vertretung des KultusetalS durch den Minister Das Ministerium idcnlisicirc sich freilich nicht mit einer Parlament» rischen Partei, besorge aber auf's Beste die Geschäfte der Mino, rität. Die Zwischenzeit zwischen dem iicberalen Mißtrauensvotum und dem Urlaub, der dem Kultusminister bewilligt worden sei. verschlage nichts. Ter Kultusminister müsse gehen, weil er eine eigene Meinung gehabt babe und weil er an die geheiligte Ma jestät des akademischen Senats gerührt habe. Die Anaelcgcnbei« Laridmann untergrabe die Autorität. Ministerpräsident Grat Crailsheim entgegnet, er habe sich r.»r gewundert über d Auffassung, daß das Enllaffniigsgesuch des Kultusministers ein Schlag gegen die Mehrheit sei. Ter Kultusminister sei »lchr nur nicht im Stich gelassen, sondern in jeder Weise von seinen Kollege» unterstützt worden. Der Einfluß der Geheimkanzlei am die Krone von dem Geiger gesprochen habe, sei nicht derart vorhanden, twe dieser glaube. Ein Gegensatz zwischen Ministerium uud Gebe»» kanzlei habe nie, auch nicht unter dem Vorgänger des jetzige» Vorstandes der Geheimkanzlei bestanden 'Noch nie sei von der Krone ein Beschluß gefaßt worden, sür de» die Minister nicht die volle Verantwortung übernähmen Wenn mo» das Sehnt- zeseh als Grund der jetzigen Lage oniühre. so vermöge er that- ächlich nicht einzusehen, aus welcher Grundlage eine solche Aiff- affung beruhe. Er habe nicht gesagt, daß e>n Rücktrrttsgcsucp >cs Kultusministers vorliege, sonbern nur über einen etwaigen
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder
Erste Seite
10 Seiten zurück
Vorherige Seite