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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 08.11.1900
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1900-11-08
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19001108010
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1900110801
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1900110801
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1900
- Monat1900-11
- Tag1900-11-08
- Monat1900-11
- Jahr1900
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 08.11.1900
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Serugsgebilbr: BinMiwrUcki 2 MI. so Ma.; durch die Loli s Mk. Die.Dresdner Nachrichten" erschein« ,z,1Ich Morgen«: die Btticder i« Dresden nnd der nächnen Umgedung. va die tzutraauna durch eigene Boten oder Kommissionäre erfolgt, erdalten da» Bichl an Wochentagen, die nicht au! Sonn- oder zeicrtagc totgen. m t«ei TdeilaiiSaadcn «beud« und Morgen« zugelieUt. 8ür Rückgabe cingefandter Schrift- stücke leine Perbindlichlcit. Sernlviechanichlutz: »«t I Lr. II u. Lr. LOS«. Leltgramm-Adrelie: vichrichtin Lrosdr«. Segrülldek 1856 k»Iet«k! ülSiitel! 8MsMe! -r- 8vLI»1r«vIt-^Iv^vr -»> 7 nur Vr»u«n8lr. I»ITL8IBL!V 1'ruuvnrzlr. nar 7. .liMIl! K ^u!lvr _ I« chm die« I«, pari. ll. l.IN. H > SelelleblanesesgensUiuSs .? - ^ ns ^ Tclegr.-Adresic: Nachrichten. Dresden. L. ii. l-ölre. l'sMl'IiMlllig. I.öOluu, >o. 1. chnnalimv von I»!-ierst«ii ui ! chNniin« i»t>nt^ kürcliv Z Z„I>r«ds^nv L' ^ « I» r L«; I» t v n . " E ß 1.». k«ml>»tr L -USImirrciiim Htz »unrili«« n«z>h»r>lt «ßA« ^ Rioß'iivt^i'nuL HI, <M,d088i»irLijii>, ^iltim^otlinoukabLilc. 8,... .. , . , r» . , «, „ . M Ä Ik«'li,''irt'r',1iu*K<'1t <kluL?. in : ks'liuld.iriid.dit'i:e K biottrt. vtets nur <lL2 ^<:uo«to unü Vci.t.o dilll^wu 1'iol^on. '»«>,. un I»ro!k;:»ie^ir,«..' >.. ^gei' Koeiisglnkl' likulse!,»!' u. mlkeii. eiklisntel' knrun-, ÜÜ88N- u. prlsivWilg üvi mriun ^itt8iksv!, L dLL» ^ j„ gjjg„ Müligl-NLN fzi^ll llNl! s'l'ims-hlläil'tstsn ru bilülirtsil fM8k!!,. ^ ir». j>U« ls,llit»Nt»I' Präsidentenwahl in ^Nordamerika. Gerichtliche Zeugen, Einlvnmiensteucr, e>VO» PtUklUT. Erzgebirger, Mililär- und EivilgerichtSverhandtungen. Stern-Vortrag. ! Mnthmaßl. Witternng: I Eintritt von Niederschlägen. Timnerstli^ 8. Nlivemlier Die Präsidcntenwnhl in Amerika. Die von den Anhängern Mae Kinlev's ausgemachte Wahr scheinlichkeitsrechnung hat sich bewährt nnd Mac Kinlep ist aber mals als Sieger aus dem Wcihlfeldzugc hervorgegangen. Es handelt sich vorläufig allerdings nur um daS Ergebnis, der Ur- § Wahlen, also um die Anzahl der Electoren oder Wahlmänner, die auf den Namen Mac Kinlev's gewählt worden sind. Indessen ikt, auch so das Endresultat schon heute ganz nnzweiselbast. da es seit dem Bestehen der nordainerikanischcn Verfassung noch nicht ein ein ziges Mal vorgekommen ist, das, ein Wahlmann bei der endgiltigcn Präsidentenwahl anders nbgcstimmt hätte, als seine Wahlparole lautete. Wenn einmal der eine von zwei ausgestellten Präsident schaftskandidaten bei den Urwahlen die absolute Mehrheit der Wahlmänner erzielt, so ist alles Nebrige, was noch folgt, blos eine inhaltlose Förmlichkeit, die keinerlei Ucbcrrajchungen mehr zu bringen vermag. Tie Wahlmänncr treten am ersten Mittwoch in, Dezember in den Hauptstädten der Einzelstaaten zusammen nnd geben ihre Stimme ab. Die beglaubigten und versiegelten Listen werden dem Präsidenten des Senats in Washington übersandt nnd dieser nimmt am zweiten Mittwoch im Februar die Eröffnung der Listen in Gegenwart der Mitglieder beider Häuser vor. Gewählt ist Derjenige, der die absolute Mehrheit des zur Zeit aus -117 Electoren bestehenden Wahlmännerkollegiums, also mindestens 224 Stimme», aus sich vereinigt. Sind mehr als zwei Kandidaten ausgestellt, von denen keiner die absolute Mehrheit erlangt, so er folgt die Wahl des Präsidenten durch das Repräsentantenhaus »ach besonderem Wahlmodus, und zwar unter den drei Kandidaten, welche die meisten Stimmen erhalten haben. Ter nengewählte Präsident übernimmt die Leitung der Geschäfte am 1. März und wird bei seinem Amtsantritt auf die Verfassung vereidigt. Der Eid lautet: „Ich schwöre feierlich, die Pflichten meines Amtes als Präsident zu üben nnd nach meinen besten Kräften die Verfassung zu wahren und zu schuhen." Während der Präsident die ihn, vom Oberrichter (Vorsitzenden des höchsten Bundcsgerichts) vorgclcsenc Eidesformel nachspricht. ruht seine Hand aus der Bibel, die er nach Beendigung des feierlichen Altes küßt. Einer Wiederwahl des bisherigen Präsidenten steht keine positive verfassungsrechtliche Vorschrift entgegen: nur ist es öffentliches Gewohnheitsrecht ge worden, daß eine Wiederwahl zum dritten Male nicht stattfinden darf. Wenn jedoch die Umbildung der Vereinigten Staate» von einer demokratischen Republik zu einem auf die militärische Gewalt gegründeten imperialistischen Gemeinwesen weitere Fort schritte macht, so ist es nicht unmöglich, daß jener alte gcwohnheits- rcchtlichc Grundsatz schon bei der nächsten Präsidentenwahl durch brochen und Mac Kinlc» zum dritten Mal als Kandidat der Republikaner ausgestellt wird. Wenn man den abermaligen Sieg Mac Kinlev's vom Stand punkt der Offenbarung deS amerikanischen Volkswillens würdigen will, so muß man das Verhältnis; der von den Urwählern ab gegebenen Stimmcnzahl in Betracht ziehen. Eine Schwäche des amerikanischen Verfahrens bei der Wahl des Staatsoberhauptes liegt nämlich darin, daß die Minderheiten ganz nnvertretcn bleiben, mögen sie auch noch so groß sein. Beispielsweise siegten 1896 die Republikaner in Kalifornien mit nur 11,>,217 Stimmen über die Demokraten, die 142.626 Stimmen erhielten, und gewannen dadurch die sämmtlichen 9 Wahlmänner des Staates für sich. Es wurden nun 1896 nach amtlicher Zählung im Ganzen 7,122.261 Stimmen von den Urwählern für Mac Kinle» und 6,469,362 für Brpan ab gegeben: im richtigen Verhältnis; zu diesen Urwählerstimmen steht cs jedenfalls nicht, wenn 1896 in dem Wahlmänncrkollcginm lcbenfalls wie letzt insgcsammt 1-17) 272 Republikaner und 172 Demokraten saßen. Der Uebelstand der Nichtvertretung der Minderheiten im Wahlmänncrkolleainm tritt dieses Mal »och drastischer in die Erscheinung, weil nach den vorliegenden Nach- iichien die Zahl der für Brhan abgegebenen lUivählcr- oder Volks- stimmen gegen 1866 eine weitere erhebliche Steigerung auswcist. Ucbcr die Äcrtheilnng des Einstußgebiets der beiden großen Par teien im Lande ist im Allgemeinen nach den Ergebnissen der 1896er Wahl zu bemerken, daß zum republikanischen Besitzstand ge hören der ganze Nordvften. sämmtliche mittleren Staaten eiinchließ- lich vier ehemaliger Sklavcnstaaten (Delaware, Marhtaud. West- Virginien und Kentuckvi. ferner die westlichen Fnrmcrstaaten mit Ausnahme von Süddakvta und Nebraska sowie Kalifornien und Oregon: auf das demokratische Bekenntnis; schwören die ehemaligen Sklavenstaaten von Virginien und Florida bis Missouri und Texas, die Silberminenstaaten des Westens mrd der Farmerstaat Süddakota. In 7 Staaten (Kalifornien, Delaware, Indiana. Ken- iuckv, Norddakota, Oregon. West-Virginia) erMten die Republikaner nuc ganz knappe Mehrheiten, nnd wenn dieie, wir hie Demokraten gehofft hatten, bei der jetzigen Wahl in Minderheiten verwandelt worden wären, so hätten auch die sicheren Nordost- und Mittel staaten die Republikaner nickt heranszureißen vermocht. Hier stehen die Dinge für die Republikaner nach wie vor auf des Messers Schneide und wenn es der wachsenden Volkstbümlichkeit Brvan's vollends gelingen sollte, den Staat New-Iork, mit seinen aus'chlag- gebenden 36 Wadlmännerstimmen auf die Sette der demokratischen Partei hinüber U ' ^ " gebrochen. Daß strcngungen der Demokraten et» solches Erae Labe» ist ein Beweis für die erdrückende Uebermacht. welches das aus die Trusts, die großen Monopolvereimgungen gestützte revublikaniickc Regicninasivstem ausübt. ^ Der diesmalige Wahlkampf ließ eine hochgradige Erbitterung der kämvkenden Parteien hcrvortreten, svdatz die gegenseitigen Angriffe und Befehdungen eine selbst für dle starken amcnkcunichen Nerven ungewohnte nnd aufregende Heftigkeit erreichten. Die Demokraten haben sich verhältnißmäßig immer »och einer gewissen Mäßigung befleißigt. Das Stärkste, was von dieser Seile in Ver unglimpfung der Gegenpartei geleistet wurde, bcstnnd in dem Vorwurf gegen Mac Kinlep. daß er ein „Angestellter der Trusts" sei und dnß seine Stellilngnnhnie in der Politik gegen ..Bncirznhl- ung" erfolgt lei. Demgegenüber hoben die Repnblikciner den zweifellos» Rekord in der persönlichen Herabsetzung Brvan's erzielt. Der Leiter deS revublikanischen AgitationskomiteeS und Intimus Mac Kinlev's. Hanna, nannte Brva» in öffentlicher Rede einen „Heuchler nnd Demagogen", für den „nur Vernickle stimmen könnte»", und behauptete, daß von der ganzen demokratischen Wahlagitation nichts übrig geblieben sei als „Brvan's Maul werk". Ais zahlreiche Zuhörer der „Rede", darunter auch wasch echte Republikaner, in lebhafter Entrüstung gegen die skandalösen Ausfälle Hanna'S protestirfen. zog der „Redner" auch gegen diese los. nannte sie „würdige Jünger eines Meisters, der die Anarchie, Rebellion und de» Kommiliiismns predige" und fügte hinzu. ..Br»an sei der gefährlichste Menich der Republik, der, verzweifelt über die Unmöglichkeit, bei der Wahl duichzndringcn. die Arbeiter gegen die besitzenden Klassen anslietze, um daS ganze Land in Bürgerkrieg zu stürzen". Wie. wenn nun dieser „fürchterliche" Brno» schließlich doch einmal durch den Willen des amerikanischen Volkes zur höchste» Würde der Nation erhoben wird -' Das politische und w'rthichastliche Programm Mac Kinlev's. das er im Aufträge seiner Partei zur Ausführung z» bringen hat nnd das die nächsten vier Jahre die Politik der Vereinigten Staaken beherrschen wird, lautet ans Iinvcrialisiniis. Freimdichaft mit England und Hochstkutzzoll. Diese drei Leitsätze dürsten um io intensiver desolat werden, je mehr die Korrnvtioiiswirthschgft im Innern, die mit dem Stempel der Trusts gezeichnet ist. eine Ab lenkung »ach außen bin erforderlich macht Es ist datier eine starre Wahrscheinlichkeit dafür vorhanden, daß die Vereinigten Staaten nach vollzogener Präsidentenwahl wieder mehr aktiv in die Welt Politik eingreisen und ihre letzthin aus Wahlrücksichten beobachtete reservirte Haltung auf internationalem Gebiet mit einer impulsiveren Rolle vertauschen werden. der Sprarhgeiehrte Tr. Krebs berufen worden. Tr. Krebs bcgiebk sich in allernächster Zeit auf seinen Posten. — Prinz Prosper-A re» b crg ist zur Verbüßung seiner 12jührigcn Gc fängnißstcaie in das Gerichtsgefängniß zu Hannover eingeliejcrl . worden. — Tie Westasritanischc P f t anzu ngs - G es e l l > ch af t „Bibniidu" beschloß, wie inan aus Hamburg schreibt, i» ihrer " außerordentlichen Generalllcriammtung am Dienstag die Erbvhnng des jetzt 1 200 066 Mt. betragenden Kapitals durch Ausgabe von Vorzugsaktien aus 2220000 Mk. ! Berlin. Den „Bert. Neuesten Nachr." zufolge sind in den .morgen zuiammcittrelenden Kolonialrath berufen: Vice , ndiniral z. D. v. Valois, geschästsfiihrender Vicepräsident der Deutschen Kolonialgesellichait, sein Vorgänger. Wirkt. Geh. Natt, j Sachse, Graf Hntten-Ezapski und Mever-Dilius-Haniburg. Von der Berufung einer größeren Anzahl von Mitglieder» des Rcichs- tags, die früher erwogen wurde, scheint einstweilen Abstand gc- l nomine» zu sein. Berlin. (Priv-Tel.) In der heutigen Verhandlung im § P r v z e ß Ster» b e r g wurde die Vernehmung des Polizcibirel ! tors v. Mecischeidt-Hüllessem fortgesetzt. Er stellt i» Abrede. d,m > er außer den von ihm erwähnten Möbeln geringeren Wcrthes. die j ihm zur Möbsirnng eines Landhciwes gegeben wurden, Geschenke von Sternberg erhalten habe, ebenso wenig hätten seine Frau oder »eine Tochter solche erhalte». Er habe nicht einmal zu seinem ! 22jährigen Jubiläum irgend etwas von Sternberg erhalten. Stier- j städtcr sei nicht verletzt worden, sondern in eine andere Ab.heilung j gekommen. Es hätte Herrn v. Tresckow jederzeit srcigestande», j ibn wieder zuc Sternberg'schen Sache heranziiziehcn. Er habe ^ Slierstädter das cigcninächtiae Recherchiren untersagt ans Grund eines bestehenden Erlasses des Ministers des Innern. Weiter be merkt er noch: Bei uns herrschen keine militärischen Verhältnisse. Neueste Dralitmeldrmgen vom 7 November. eLiiwmtlichc nickst «IS Privat Meldunacn aekrnnzcicknicten DevOnn-» stammen van Wolii's Tel. Bureau; di« mit" veriekencu sind wiilirend des TrnckS ci,is«gange».> Ter Krieg in China. Berlin. Die „Nvrdd. Allg. Ztg.", schreibt: Ans der deut schen Presse ist in die auswärtig,-» Zeitungen die Nachricht über gegangen, daß zwiicben Deutschland nnd Japan Verhandlungen wegen eines Kabels von Tsingtau nach Nagasaki gesnhrt worden wären, dessen Legung nunmehr bevorstehe. Tie Nachricht entbehrt der Begründung. Anscheinend liegt eine Verwechselung mit dem Kabel vor. welches demnächst zwischen Tsingtau und Shanghai gelegt werden soll. Shanghai. (Priv.-Tel.) Eine Expedition der Ber ti nndcte n ist bei Tnmiiigsti und Iechnfn crsthieiien. wo der Hoangho »nd der Knverkanat sich treffen. Es werden ihr 20000 Mann chinesische Truppen entaegengeschickt. Des Hofes in Singanfii ioll sich eine Panik bemächtigt haben. * Berlin. (Wolff's Bureau.s lieber daS Gefecht bei Tsn - T > n Kn » gkwnn meldet Graf Waldcrsce folgende Einzel heiten: Der Feind war etwa 200«Mann stark: an Tobten wurde» bei ihm ausgefunden 3 Offiziere und 78 Mann. Diesseitiger Ver lust: Mc»or v. Förster leicht verwundet. 4 Mann tvdt, 2 schwer nnd 3 leicht verwundet. Bei der Verfolgung wurde noch ein Schnellsenergeichütz erbeutet. * R o in. Der „Agencia Steiani" wird aus Peking ge meldet: Tie gemilchte, ans Deutschen und Italienern bestehende Kolnnnc unter dem Befehl des Obersten Garioni ist von Paolingni hierher zurückgekehrt. Die Kolonne, aus 350 Mann bestehend, griff mit großer Kühnheit die befestigte Stadt Kuanhsien an. welche von l20O mit Gewehren bewaffnete» Ehineie» nnd Artillerie per thcidigl wurde. Nach heftigem Kampfe besetzte die gemischte Ko lonne die Stadt, entwaffnete die chinesischen Sotdalen und er beutete 8 Kanonen. Von der Kolonne wurden 1 Mann schwer und einige andere leicht verwundet. * Bremen. „Bösmaim's Telegr.-Bureau" meldet: Zu dem hier vvrgekommenen Pestfall wird uns mitgclheilt. daß sämnit- lirhc in Hamburg nnd hier abgcmustertc Seeleute des Dampfers „Maricnbnrg", zu dessen Besatzung der an Pest gestorbene Matrose Kunze gehörte, ermittelt sind nnd hier unter fortgesetzter ärztlicher Beobachtung stehen bis auf zwei, die in Hamburg cibgemnstert sind und sich nach ihrer Heimath begaben. Die Heimathebehördcn der Letzteren sind entsprechend bcnacyricht'gt. Tic unter Beobacht ung Gestellten befinden sich bis jetzt wohl. New-Avrk. Die große Anzahl der von den Republika nern im Nepräientanteiihanse gewonnenen Sitze bat auch die für den Senat gesicherte Mehrheit vergrößert und wird Mac Kinlep in den Stand ietzen. den Kongreß zu beherrschen. Brhan wünscht, nach seiner Niederlage als Prändentschaflskandidat einen Sitz im Senat zu erlangen, was ihm aber nicht gelingen dürfte, wenn, wie man jetzt annimmt, die Legislatur von Nebraska republi kanisch bleibt. Berlin. (Priv.-Tcl.) Bei der heutigen Rekruten- Vere id ig u ng hielt der Karse r etwa folgende Ansprache: „Ihr habt Eurem König und obersten Kriegsherrn soeben einen heiligen Eid geschworen. Ihr seid nunmehr des Königs Soldaten geworden. Der Militärstand ist ein besonderer Stand, er stellt besondere An- , sorderungen und Anstrengungen an den Körper und den Geist. , Ihr müßt Euch insbesondere gewöhnen. Euch unterznordnen, Euch : einrufügen in ein Ganzes. Ohne die Unterordnung kann ein Gebäude nicht bestehen. Ihr habt dem Kaffer Treue geschworen Eurem Kriegsherrn; Eure Brüder jenseits des Oceans haben bereits Gelegenheit gehabt. Proben ihrer Treue abzulegrn. Ihr habt den Feind niedrrzukämvfen. Ihr habt auch im Jiinern die Ordnung ausrecht zu erhalten. Diese Fahnen werden Euch un befleckt übergeben, Ibr habt dafür zu sorgen, dnß sie in Zukunft untieflecjkt bleiben. Ich habe Euch ein schönes Kleid geschenkt: macht Euch dessen würdig." — Morgen findet die Vereidigung der Rekru ten der Potsdamer Garnison statt. — Als erster Dolmetscher bei der deutschen Gesandtschaft in China ist vom Auswärtigen Amte etwa wie zwischen dem Poiizeilentncnrt und dem Schutzmann: das ! liegt in der ganzen Agtnr der Thäiigkeir. die es mit sich bringt, dgß der Kriminalkommissar mit dem Kriminalschutzmann öfter ! weniger formell verkehrt. nlS es sonst üblich ist. Auf die Frage deS Präsidenten, ob v Mcerschcidt-Hnltessem in Folge seiner früheren Vermögensverhälttiiffe in die Lage gekommen sei. Wechsel in die Welt zu setzen, erwidert Zeuge: Bei Herrn Sternberg ledensallS nicht. Der Verthcidiger Dr. Scllv wünscht zu wissen. waS Sternberg getagt habe, als er vor seiner Ueberiühnmg nach Moabit noch ein paar Warle mir v. Meeiicheivt-Hüllessem ge sprochen habe. Dieter erwidert: Meines Ennnerns sagteer: „Ich gebe Ihne» mein Wort, es ist eine Intrigue gegen mich. eS wird sich ja anjltärcn." Ter Präsident macht dann Mittheilung von einem Briefe des Kunstmalers Norman», worin dieser seststellt, daß er niemals mit .Herrn v. Meerichcidt-Hüllesiem in Verbindung getreten sei und niemals einen solchen Brief, wie den in der Ver handlung erwähnten, an ihn geschrieben babe. v. Meeiicheidt- Hültcssem erciäci. daß die Handichrist des Noimann'ichen Briefes vollständig verschieden van der des ihm seiner Zeit zugegangenen Briefes sei. den er auch für psendonvm gehalten^habe. Zeuge bleibt dabei, daß er sich »nr die cigenmächligen Schritte Stier- städter's verbeten habe, und betont, daß, wenn auch nicht sest- gestanden habe, ob die zweite Instanz im Stcrnberg-Prozeß gc strichen werden würde, doch in der ersten Instanz wvh! alles Material festgestcllt worden sei und Stierstädter somit keine unentbehrliche Perivn für Herrn v. Tresckow mehr gewesen sein könne. Kriniinnlloinmmar v. Tresckow erbittet dann das Wort, um falsche Mittheilnngcn »der seine gestrigen Aussagen in einem Tbci! der Auflage eines hiesigen Blattes richtig zu stellen. Er möchte nicht in den Verdacht kommen, daß er gegen Potizeidirekwr v. Hüllcsscin gehässig borgehen wolle. Jener Bericht behaupte, er hätte gesagt, daß, alS Sternberg von ihm. verhaftet worden sei. Herr v. Hnllessem ans das Höchste empört gcweicn sei. das >ei in keiner Weiic gesagt worden und treffe auch nicht zu. Auch die Aenßerung deS Zengcn über die von ihm anSgeivrocbcne Absicht. Sternberg zu pbotvaraphiren. und die entgegengesetzte Ansicht dcs i Herr» v. Hüllcssem seien in jenem Falle durchaus mißverstanden ! worden. Er habe dnrc'oans nicht die Absicht gehabt. Sternberg zur Aufnahme in das Verbrecheralbum zu photographircn, sondern ! lediglich zu Relognosziningszwectcn. Alsdann wird der Chef der Kriminalpolizei, Reaierungsrath Dieterich vernommen. Er er ! klärt, daß es sich Ende vorigen Jahres oder Anfang dicies Jahres darum handelte, eine neue Abtherluny bei der Kriminalvvlizei zu Ichaffen, welche den Vertrieb anstößiger Bilder zu überwachen hatte. Zunächst wurde dem Kriminalkommissar Damm die Leitung übertragen, dann wurde dieser durch Herm v. Tresckow ersetzt i Es sei Herrn Damm fälschlich vorgeworscn worden, daß er sich bei i der Beschlagnahme von Bilden, in einer Kunsthandlung nicht mit i der »öthigen Erfahrung benommen habe. Ter Fall sei in der Presse liest»ochen und alsdann im Abgcordnetenhauic vcr , bandelt worden; dies lei der Grund gewesen, weshalb er durch j den ihm besonders geeignet erscheinenden Kommissar v. Tresckow ^ ersetzt wurde. „Ich nahm an", fährt Zeuge fort „daß Herr !v. Tresckow diele Umänoernng mit Direktor v. Hüllcssem br- i ivrochcn und sich ebenso mit ihm darüber Vereinbari habe, welche ! Nntcrbcanite» stm' zucrtheiit bleibe» sollen. Daß damals von Stierstädter die Rede gewesen, weiß ich nicht: ich habe erst dnrca diese Vervanblnng erfahre», daß Herr v. Hüllcssem zu Sternberg in geiellichastticben Beziehungen stand. Aber selbst, wenn i h damals davon Kenntniß gehabt hätte, würde ich keinerlei Bedenken darüber g äußert haben. Der Prozeß Sternberg war beendet und , die Recherchen somit abgeschlossen: wurden diese wieder aus genommen, >o konnte Herr v. Tresckow nur den Wunsch aus- i sprechen, daß ihm der Schutzmann Stierstädter wieder zur Ver fügung gestellt werde. Soviel ick weiß, ist dies auch geschehen. Eine genaue Trennung der Unterbeamten läßt sich gar nicht durch- ^ führen. Kommt eine Kapilatsachc vor. so werden bisweilen gegen 100 Schutzleute aus allen Abtheilnngen zinammengeholt. Zeuge bekundet ferner aus eigener Kenntniß, daß Herr v. Hüllesscm keines wegs ein besonderes Interesse für Sternberg in seinen amtlichen Verhandlungen zu erkennen gab. sondern alle Verfügungen :e. ihm, dem Zeugen, erst vorgclegt und von ihm havc unterzeichnen lassen. Der Präsident führt an: Das Herrn Thiel betrifft, so sehe ich aus den Akten, daß er mehrfach Unterstntznnaen und Re munerationen empfing. Ist es angesichts dieser Verhältnisse nicht etwas eigenartig. da>; Herr Thiel in verhältnißmäßig kurzer Zeit eine» Kriminaffchutzmanil sechsmal eingcladen und ihn mit Rebhuhn. ' Sauerkohl. Bier und Wein dewirthcl hat ? Man könnte auf den Ge danken kommen, daß dies ein bischen viel kür leine Verhältnisse fei. Regierungsrath Dieteriei erwidert, daß ihm die Privat- verhältnisse des Kommissars nicht bekannt leien. Thiel habe in Ps!„ii.'S "KZI zunscruiilch. LL j rlSiincr UMern bicbr. Pfund. Haukncritr. 7N
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