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02-Abendausgabe Dresdner Nachrichten : 19.01.1902
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1902-01-19
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19020119025
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1902011902
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1902011902
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1902
- Monat1902-01
- Tag1902-01-19
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Diese» Vlatt wird oen Geiern von Dresden und Umgebung am Tage vorher bereit« als öerugrgedühr: Abend-Ausgabe Dt».Pr»K«er»!»a>rickto<'»rtck»ti»« SA» ««»»», di, «,»ie»«r in DrM« »di« ntLiio, Um«»»,, w» di, Sntra,«, d«r»«taa,k «oto, »«Lmnmimoniir, atolat. erbalt»» d,» Blau « ««ckentoa». dir nickt a»i E««. »«N^rri«« iola«. Vitt »Ick«», ^»^andt« ckckrVi, v,r»>vr»ck»»ickl»d: L,l,«ramm-»dr«iie: zugestellt, während es die Post Abonnenten am Morgen in einer Gesammtonrgabc -rholten. Znreigen-Läii!. KegvünSet 18S« Vevtag von Ktrpsftr ^ Neicftkrrdt. I'I- Annakmr von Antiinbiau».,^ -riolat in de, tldllt>l<,k>ck,dfl<'jielle und den NkdeiuiimadmeiieUrn in Lrejden tnd NackmNiaa« LUbr Sonn - und Neiertaae nur Äanennraße 3« von Zldie- ,UIn Tie lwalüae Grund «eile «ca. « Süden» un Pi,-. An kün»i,un,eu du, dcrPrwatnit, .>iie « Piu me u,vail>,c 3»ile «!>-> .iküi,el<mdr' oder aui Lerlicnc öv P, ,- ,>n Nummern nach Lonn und 4eier >„en I be<- r-palli,, Grundzeilo, uv, 4v de» so und «v P»,. nad, deionderem Lari». NudWarNgc A,miaue nur ,c,e» Bora»öbe;ad>un,. Lcic«olaucr werde» mir n> L,,. vereaincl. Vu»»»rä8ve1 v°° cksr Lomksiiorvi rttockor- n 8edüllroek8 I^LvdL. I088ml2, vertreten onren EM« »MM,»» V»«» w»» ck» »M M»v»»»ck LvllSv L ILudried ^ SsiillgeseliSst ^ Svv8lrL88v 12. aR» Lnickn«s« Neueste Dmhtberichte. Hosnachrlchten. Männerturnvereln. SchwurgerichtSveckandlungc», GerichtSvelliandlungen. I 1 sb Uptrsztt.Sinsonieconcert der Kgl. Kavcllc. VolkS-Tingakadeinie. ! R ep» ^gUlliIui R5^Ve«» Der Kaiser empfängt Königs. Schauspielhause beute Mittag den sran- gaitirende» Schauspieler Neueste Drahtmeldrrrrgen vom 18. Januar. Berlin, zafischen. im CoaZieltn. Stuttgart. In der volkSwirthsckastlichen Kommission wurde mitgetbeilt. die Einnahmen der StaatSbal, n seien im vergangenen Jahre mn mehr als 2 Millionen hinter dem EtotSansabe zurückgeblieben. Die Steuerkommission letzte mit großer Mehrheit unter entschiedenem Widerspruch deS Finanz Ministers die Progression der Einkommensteuer bis z> 6 Prozent fest. Kiel Die Kaiieniacht ,Hobenrollern" hat heule Vor- niittag 9> u Uhr di, Auürei'e nach dlmerika «»getreten Beim Paisiren der im Hafen liegende» Kriegsschiffe brachten die Mann schaften der letzteren ein dreimaliges Hurrah au». Weiderich. In der Zeckfe Neumühl Ivurdcu gestern drei iGesteinshauer und der die Aussicht führende Obersteiger durch herabstürzendes (Heskem verschüttet. Wie die „Neue Meide,. Zta." meldet, gelang eS. die Verunglückten, welche schwerverletzt sind, zu besreten. Brüx. Die Arbeiten im Jupiterschachtc werden un unterbrochen fortgesetzt. Bisher sind weitere Leichen nickt gesunden worden. Erstem begann die Auszahlung der statutenmäßigen Unterstützungen aus der Krankenkasse der Centralbruderlade. Jede Wittwe hat 200 Kronen, jedes unmündige Kind 10 Kronen erhalte». Ministerpräsident v. Koerber hat 1000 Kronen zur Unterstützung der Hinterbliebenen übersandt. Tie Berdämmungs- und Fördcr- unaSackeiten geben nur sehr langsam vor sich, da auch weiterbin die größte Vorsicht geboten ist. Der Wassersland ist gegen gestern unverändert. Die Güterschäckte sind au den Füllort«» wasserfrei. TaS Wasser in den Pingcn ist trotz unausgesetzten PumvenS über Nacht um 00 Ceutimeter gestiegen, da der Bielafluß ausgetreten ist und das umliegende Terrain übcr- üutbet bat. Die vbertägigen BerdämmungSarbeiten werden durch die schleckte, warme Witterung lehr erschwert und verzögert. Konstantinonpel. Die Konzession für die Bagdad- b a b n ist auf SO Iabre ertbellt und auch die KonzeisionSdaner der sur daS bestehende Netz Haidar-Pascha-Ankona und ESkischekr- Ankona ist auf 00 Jahre vom Zeitpunkt der Ertbeilung der Kon zession kür die Bagdadlinie festgesetzt worden. Die Bagdadlinle wird ihren Ausgangspunkt in Koma haben, über Bagdad gehen und am Persische» Golk an einem noch später mit der Pforte gemeinsam festzusetzcndcn Punkte endigen. Die Gesellschaft wird daS oben bezeichnet«: bisherige Netz verbessern, um den Anforderungen des direkten ErvreßdiensteS Konstantinopel- Persischer Golf zu genügen. Die Regierung wird aber der Gesell schaft 30 Jahre lang lährlich 350000 Francs als Entschädigung für die Kosten dieser Verbesserung und weitere 350000 Francs lährlich während der ganzen Dauer der Konzession zur Be streitung der Erhöhung der Betriebskosten bezahlen, die sich auS der Einrichtung des direkten Erpreßdienstes ergiebt. Tic Bagdadlinie wird mit ihren Zwciglinien eine Gcsammtlängc von etwa 2500 Kilometer haben. Der in der Angelegenheit der Bagdadbahn für die anatolischc Bahngesellschast erzielte Erfolg ist m erster Linie ans das Wohlwollen deS Sultans, sodann auf den Eifer zurückzufükrcii, den der Präsident und der Viceprä- sident der anatolsschcn Bahngesellschast der Angelegenheit zuge- wendet haben. Wa > hington. Der erste Sekretär der deutschen Botschaft Graf v. Quadt. der stellvertretende Staatssekretär Hill und der Generaladjutant Corbin werden den Prinzen Heinrich von Preußen bei seine», Eintreffen in New-?wrk begrüßen. LaS EinpfangSkomitee wird ein Programm aufstellcn, daS einen Aus flug nach St. Louis einschlicßt. Mexiko. Der panamerikanische Kongreß hat heute einstimmig seinen Beitritt zu den Beschlüssen der Haager Ko » vention bezüglich der Schiedsgerichte erklärt, ohne zu der Frage deS Vertrages betreffend obligatorische schiedsrichterliche Entscheidung, die 9 Republiken unabhängig von ihrer Theilnahme am Kongreß unterzeichnet haben, Stellung ,n nehmen. Dieses Ergebnitz entspricht den Bestrebungen der chilenischen Regierung, einen einstimmigen Beschluß zu Gunsten der Haager Konvention herbeizusühren. LaS PalinaS. Aus der Insel Gran Canaria hat ein Zpklon gewüthet, der »ns der ganzen Insel großen Schaden anrichtete. Ans verschiedenen Städten werden Feurrsbrüiistc und SchisfSunfälle gemeldet. OrrtlicheS und Sächsisches. Dresden, 18 Januar. —* Se. Majestät der König jagte heute mit Sr. Königl. Hoheit dem Prinzen Georg, begleitet von den Herren vom Dienst und einigen mit Einladungen beehrte» Herren, aus Pillnitzer Revier Die Zusammenkunft der Schützen erfolgte Vor mittags 0 Uhr ans der Pillnitz-Pirnaer Chaussee. Das Jogd- srühstück wurde i»r Hotel „Forsthaus" eingenommen. Tie Jagd endete gegen 1 Uhr Nachmittage. —^ Ihre Königl. u. Kaiierl. Hoheit Fra» P r i n z e sfin Friedrich August besuchte horte Vormittag das Spezial geschäft für Kinder Bekleidung von S. Nagclstoct und machte dort namhafte Bestellungen. — Gestern erschien die Prinzessin im Blumengeschäft von E. Hölzner. Seestraße 3. —* Den, Senatspräsidentcn beim Reichsgericht, Tr. sur. Dähnhardt, in Leipzig ist daS Komthurtreuz 1. Klasse des AlbrecktSordens verliehen worden. —" Herr Geh. Finanzrath Jenkc. Leiter des Krupp schen Direktoriums, scheidet »ach der „Rheinisch - Wests. Zig " Ende Jahres ans und übcrsiedelt nach Dresden. —" Am 22. ds. M. findet Vormittags ' rll Uhr eine öffent liche Sitzung der hiesigen Gewcrbetanimcr statt. —* Der Männerturnverciu kann auf 10 Jahre seines Bestehens zurückblicken. Er wurde im Januar 1802 gegründet. AuS Anlaß der Vollendung dieses Zeitabschnittes veranstaltete der Verein am 11. dS. M. in der Turnhalle der 18. Bezirksschule, Polierstraße, ein Schauturnen. daS von zahlreichen Zuschauern, darunter Herr Schuldirektor Ebert. die beiden sächsischen Kreis- Vertreter. Direktor Bier und Oberlehrer Frohberg, der Gauvertreter Tr. Norvack. die beiden Gauturnwarte Pötzich und Werthschütz. Vertreter der hiesigen Bruderverrkne. Ehrenmitglieder und frühere Mitglieder des Vereins, sowie "Angehörige der Vereinsmitglieder. besucht war und eine neue Probe ablegtc von dem frischen Geiste, der das Tu,wen der Männer- wie der Turneriniien-Ablheilung deS Vereins durchweht. Insbesondere zeigten die stramm ausaeführten Freiübungen, daß das Turnen bis in's hohe Alter betrieben werden kann: aber auch an den Gerüchen zeigte noch mancher Weißbart die Kraft und Willensstärke, zu der uns das Turnen er ziehen soll. Anmuth und Grazie kamen bei den Stabübungen der Turnerinnen. Wagemuth und kühne Entschlossenheit bei den Tisch- ivrüngc» der Vortnrncrschast zur Geltung. De», Schauturnen folgte eine durch verschiedene Ansprachen und einige Festlieder froh- belebte Festkncipe im weißen Saale der .Drei Rabe»-, in deren Verlaufe Herr RechnungSrath Jnnichcr, der seit nahezu 35 Jahren regelmäßig a» den Turnübungen und Wanderfahrten des Vereins thciigenonimen und lange Zeit verschiedene Ehrenämter bekleidet hat, znm Ehremnitgliedc des Vereins ernannt wurde. — In alt hergebrachter Wesse fand dann an, 10. ds. M. in dem geschmack voll dekorirten Saale des ConcerthauseS ..Zoologischer Garten" zur eier des Stiftungsfestes Tafel und Ball statt. Bei diesem mit »roloa eingeleiteten Feste zeigte die Turnerlcbast ihre Fertigkeit und ihr Können durch tnrnerlichc Grupvenstellunacn. Mehrere Gäste erfreuten die Theilnehmer durch Musik-, Gesangs- und deklamatorische Vorträge. Ter Turnerwabsspruch» Irisch, fromm, roh. frei I wurde durch vier wvhlaelunnene Gruppen von Turner- nnen und Turnern dargcstellt. Ein Geschenk wurde dem Verein von Herrn Gauvertreter Tr. Nowack in einem Bilde des Vor sitzenden der deutschen Turnerschaft. Dr. med. Götz in Leipzig, überreicht. Alles dies, sowie verichiüiene ernste und heitere An sprachen und einige den, Festtage angepaßtc Tafellieder trugen zur Hebung der Festfreude bei. Mitternacht war bereits vorüber, als mit den, üblichen Rundgang der Ball eröffnet wurde. In un getrübter Fröhlichkeit, mit Lust und "Ausdauer gaben sich die in großer Anzahl ersch Freuden des Tanzes kehr mahnte. Der sür morgen geplante .Katerbummel" nach Klotzsche wird die Festtbellnehmer zu einem zwanglosen Beisammensein vereinigen und Gelegenbeit gebe», die frohen Fest stunden bei gegenseitigem Gedankenaustausch in der Erinnerung nochmals zu durchleben. —* "Aus Anlaß der an, 5. d. M. begangenen 25jährigen Jubelfeier der Fach- »nd Fortbildungsschmc der hicsrgeu H l e in p i, e r- I n nung berief Herr Geh. Kommerzicnrath Carl Eschebach, Ehrcnmüglicd der Innung, alle Die zu einer Nach feier zusammen, die in den 25 Icchren an und für die Schule ge wirkt und sie gefördert haben. Das Lehrerkollegium, den früheren und den jetzigen SchulauSschuß und die Jnnungsvcrwaltungs- Mitglicder, Freunde und Gönner der Schule nahmen im kleinen Saale der „Drei Raben" an der Festtafel Thcil. Ten Ebren- vorsitz führte Herr Geh. Kommerzicnrath Eschebach, ihm zur Seil ' saßen die Mitbegründer und Lehrer im ersten Schuljahr, die Herren Loiige und Bcca- Ernste und heitere Episoden aus dem Leben der Schule und der Innung in markigen Ansprachen uns trefflichen Taselliedcrn belebten die Stimmung der Festversowm- luny. Auch Herr Geh. Kommerzicnrath Eschcbach würzte die Unterhaltung durch interessante Rückblicke ans die Entwickelung der Iniung und der Schule und durch allgemeine Vergleiche der früheren mit der jetzigen Zeit, unter Verwerthuny des Stoffes seiner eigenen geschäftlichen Thätüzkcit. Diesen so schlicht vorge- tragenen Schilderungen, aus welchen Bescheidenheit, Fleiß und Schaffensfreude und insbesondere die Anhänglichkeit an daS Ge werbe, dem er entstammt, so wohlthucnd durchleuchteten, fanden jubelnde» Beifall. Einen große» Theil der Errungenschaften der Schule und der Innung ans die Leitung derselben zurück führend, überreichte Redner zum Andenken an diesen Ehrentag der Innung und der Schule Herrn Obermeister Lang« gegen 1000 Mari in Farn, eines Äenußscheines der A.-G. Vereinigte E'chebach'schc Werke znm Zwecke der Vergrößerung der bereits bestehenden Fritz Lange-Stistung. In warm empfunden«' Worten dankte hierfür der Geehrte, die gerühmten Verdienste ans die Thätigkeit der gelammten Innnngsvcrwaltung übertragend Eine weitere Ueberraschung und Ehrung wurde dem Schul- kaisirer und I-nnunas-Scüristsührer Herrn Klem»vermesst« Wfred Olschcr für seine 10jährige Thätigkeit an der Schule durch Ueberreichung einer Blumenvase und eines die Bilder des Schul- ausickuiseS enthaltenden Albums zu Theil: außerdem überreichte ihm Herr Geh. Kommerzicnrath Eschcbach sein in Stahlstich ous- gcführtes Bild. —* Am 1. Januar vollendeten sich 25 Jahre, seitdem die weit und breit bekannte, bestrenommirtc Chocoladensadrik von Ricfi Selbmann, hier, gegründet wurde. Diesen Ehren- und Jreudev- tog der Firma markiric ein Fest, welches der Chef des Hauses. Herr Richard Selbmann, gestern Abend seiner etwa 300 Personen umfassend«, Beamten- und Arbeiterschaft, wozu sich auch Ver wandte, Geichästssreunde und Gönner der Firma eingefunden hatten, im Linckc'schcn Bade gab. Herrliche Blumenarrangements von der Firma Hartwig u. Vogel und den Beamten, sowie viele telegraphische und briefliche Glückwünsche nsw. waren hierzu ein- gegangcn. Ter Saal trug noch die geschmackvolle Dekoration von dem Tags zuvor stattgesundcnci, Maskenbälle. Im Hinter gründe prangte eine prächtige, in architektonischen Linien gehaltene brennende Gasdckoration mit der Zahl 25. Das Fest nahm um 8 Uhr seinen Anfang. Ws Herr Selbmann mit seiner Familie de» Saal betrat, wurde er von einer Fanfare Mitglieder de, Schröder'schen Grenadierkapellej und einem dreifachen Hoch d« Festtbeilnehmer empfangen und von dem Leiter des Festes, Herr» Wcrkführer Hornig, nach den vorbehaltenen Plätzen geleitet. worauf ein geschultes Sängcrguartett das Abl'schc „Gott grüß,- Dich" ansrimmtc. Diesem folgte das Tankgcbet von Kremser. Ein von Frau Hörnig als Genius des Glückes gesprochener Prolog wurde umrahmt von einem Blumenballet, arrangirt von Herrn Bolletmcistcr Friedrich und mit bestem Gelingen nusgeführt von dessen Rallct-Elevcn. Alsdann vereinigten sich die Fcstcheilnchmc, zu einem srohdelcbtcn Mahle, das durch musikalische und gesong liche Darbietungen, mehrere Tasellieder und Trinksprüchc vcr schönt wurde. Zu.Nt ergriff der Jubilar. Herr Selbmann, dos erschienenen VereinSangchörigen "und Gäste den! Wort, um für die ihm zu seinem Geichäffssübiläum gewordene» nzes bin. bis de, herannaycndc Morgen zur Heim- zahlreichen Glückwünsche. Geschenke und sonstige Aufmerksamkeit« Kunst und Wissenschaft. -f* Wochenspielplan der Königl. Hostheater. Opernhaus. Sonntag: „Tannbäuser : Elisabeth Frau DöngeS a. G. Montag: .Mignon". Dienstag: „Der Trompeter von Täkkingen". Mittwoch: „Jphigenia auf Tauriö": Jphigenia Irl. Huhn a. G. Donnerstag: „Ter fliegende Holländer". ,„eitag: „Die RegimcntStochter : ..Pechvogel und Lachtaube". ..Sonnabend: „Figaro's Hochzeit": Gräfin: Frau DöngeS a. G. Sonntag: „Die Atrikanerm". —Schauspielhaus. Sonntag: "Nachmittags halb 1 Uhr: „Schneewittchen": Abends halb 8 Uhr: -Der Herraottschnitzer von Ammergau"; Montag: „Die rothe Robe". Dienstag: „Bürgerlich und romantisch". Mittwoch: Nachmittags 3 llyr: „Schneewittchen": Abends halb 8 Uhr: „Prmz Friedrich von Homburg". Donnerstag: Für die Sonn abend-Abonnenten deS 25. Januar, zur Nachfeier von Lessings Geburtstag: .Ratha» der Weise". Freitag: „Miß HobbS. Sonnabend: Nachmittags halb 1 Ubr: „Schneewittchen": Abends halb 8 Uhr: Zum ersten Male: „DeS Pastors Ricke". Sonntag: Zur Erinnerung an die 1. Aufführung vor 100 Jahren (26. Januar 1802): „Die Jungfrau von Orleans". 7* Mittheilung aus dem Bureau derKvnial. Hoftbeater. Im Opernhause wird Mittwoch, den 22. d. M.. „Iphigenie auf ramiS". groß« Oper in 1 Akten von Gluck gegeben. Die Titelrolle singt Frl. Charlotte Huhn als Gast. Die sollen der Oper sind folgendermaßen besetzt: Orest — eidemanjel, PissadeS - Herr AntheS, ThoaS — Herr ffiana — Frl. Knill. Priettermnen — Frl. Lehmann, rl. Schäfer. Griechin — Irl. Rast, Scrsthe — Herr Nrbu chkci. wiener — H«r Gutfchbach. — Die Abonnenten de» Schauspiel hauses werden daran! ansmerkfaw gemacht, daß die BtlletS für da» dritte Abonnement Montag und DtenStag, den 20. und 21. Januar, sowie Donnerstag und Freitag, den 28. und 21. Jannar, und Sonntag, den 26. Januar, zu den üblichen Kassenständen an der Tageskasse deS Königl. Cchanspieihanlrs zur ^ki»fü>i^Änk«rt der 8»ni«l. Kapelle. DaS vierte Concert des Programms das sinfonische Tongcmälde „Don Quixote" von Richard Strauß. Das vielumstrittene, bereits an anderer Stelle hier zur Aufführung gebrachte Werk hat — abgesehen davon, daß man eS gestern von der Königl. Kapelle unter v. Scksuch's Leitung in bBher nicht gekannter Vollendung der Wiedergabe hörte — keinen anderen Eindruck erzielen können, als ehemals: es hat eincstheils lebhaft angesprochen, anderentheilö entschieden ab- gestoßen. Rechtfertiacn läßt sich das Eine wie das Andere — es kommt nur darauf an, unter welchen, Gesichtspunkte man das „Tongemäldc" zu betrachten gewillt oder — befähigt ist. In gleichem Maße erfüllt von effektiv schöner und herrlicher Munk, wie von unglaublichen Kakophonicn, die dem mnii'cssi'chcii Ohr niemals genießbar werden können, appellircn diese phantastischen Nartotionen zunächst an den Verstand als reine I n st r „mental- Ch a^raet,erist> kcn des^ bizarren Stoffeco der sonderlich gut !it ch .. eS Ausgabe der Musik ist. in krassen Dissonanzen den 8riez mit der Hammelherde darzustellen, oder den .Kampf geaen die "Wind mühlen; ob die Musik, als hehrste Kündcrin der Seelen, ausge rüstet mit einer Windmaschine, in die Niederungen flachster Komik hinabsleigen darf, um den billigen Scherz cine-S L»,tristes zn markiren, kommt hier gar nicht in Betracht, hier handelt cs sich lediglich um die Frage: l,cn Strauß die Aufgabe erfüllt, die er sich gestellt, ist es ihm gelungen, den Inhalt des VorwursS zu er- schöpfen'? Und hierüber ist wohl jeder Zweifel ausgeschlossen. D,e Fähigkeit, durch Instrumente zu sprechen bis zur Volleitüniia. in Tonen Alles sagen zu können bis zur Deutlichkeit und Schärf- deS gesprochenen Wortes, ist erreicht. Quixote »nd Sancho stehen in ihren Abenteuern vor »nS. wie von Meisterhand plastisch dar- estcllt. Freilich ist es Programmmusik im Superlativ, die wir Zer hören, ohne eingehenden Kommentar vnllstckndig uiiverstünd- ich, aber die Absicht ist, vermöge einer bisher beispiellosen chvpferischen Technik, vollkommen verwirklicht, Eine Frage für lieli ist und bleckt, ob Strauß m solche» Späßen und Mätzchen, mit dmen er sich ganz zweifellos sehr oft über den Hörer lustig macht mid die alten Herren vom Zopfe veralbert, sieh aus ver- dammenswcrcken Abwegen befindet oder nicht. Aber auch diese F,agc kann »nS gleichgistig lassen- Denn »in die Znkug't der Kunst brauchen wir keine Bange zu haben — das Schöne wird bestehen, das Häßliche untergeben Wer gegen vder für die Sone Musik ä In „Don Quixote" streitet, stellt sich in die große, staub umwickelte Arena der Parteien, theils völlig im Stich gelassen von den Konservativen, die meist überhaupt keine Meinung habcv- theils mit Schmutz beworfen von den „Jungen"- Wer die Wahl hat, io zu kämpfen, oder die Zukunst, die ewigen unabänderlichen Naturgesetze des Schönen enischeidcn zu lassen, der tritt lachend bei Seite, nimmt das Gute- wo er es findet und überläßt den Parteien daS Balgen und Streiten um Ton Quirote's Barl- Großartig. bewundernswert!, war unter allen Umstanden die Wiedergabe des von PvlM'hvnicn, widerhaarigen Rhhthmcn, kvntraviinklischcn Kunststücken und genichtcn Kleinnialercien übe, füllten Werkes durch die Königl. Kapelle, die unter v. Schuch'-.- Leitung daS Höchste leistete, was an Vollendung der Ausführung zn erreichen ist —, was sic bot. sowohl in den Einzelzügcn. wie in dem anS eine», Guß geformten Ganzen, ist einfach „IS koiikiirrenzlo:- ru bezeichnen. Um dieser stutzenden Virtuosität willen würbe man selbst diesen total verrückten „Don Quixote"aern noch einmal hören. Im zweiten Prvgramintheilc trat nach der Aufführung von Franz Schubert's unvollendeter ll-moll-Sinsonie ein bisher hier niibekanntcr Klavierkünstler, Herr Ravul Pugnv von Paris, aus. Aeußcrlicb sehr behäbig, mit den Äümeii eines Kon bcmrsoc>>8 auSgcslattct. ließ er, bevor eS zun, Vorträge des herrlichen -V-msll-ConeerteS von Edvard Grieg kani- kaum etwas von einer hervorragenden künstlerische» Pcrsönlichkeii vermmhen. Kanin hatte c, sich aber in das erste Allegro hinein- gespielt, überzeugte er vollkommen von einer außergewöhnlichen technischen mid musikalischen Begabung, von einem dnrchanS Achtnng gebietenden Künstlcrthum >n> schönsten Sinne des Wortes Er ist einer jener seltenen Pianisten, denen die höchste Kunst de, Technik nicht als Blendwerk gilt, sondern als »nentbebrlicheS Mittel zum Zweck, dem geistigen Inhalt der Aufgabe möglichst vollkommen gerecht zn werden. Dies erreichte Herr Puano „ich! nnr mit dem lssiireißend schönen Vortrag der- Griegsschen Conccrtes. auch die Sowsiiickc von Händel «Gavotte), ^earlatti, LiSzi (ll. Ungarische Rhapsodie) gelangen ihm meisterhaft. Tie Aus zeichnungen. die ihm verdientermaßen zu Theil wurden, gipfelten öfter in ranicheiidrm, Ubevanellendeni Beifall. Hcrrmann Ttarcke.
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