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02-Abendausgabe Dresdner Nachrichten : 09.11.1900
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1900-11-09
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19001109025
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1900110902
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1900110902
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1900
- Monat1900-11
- Tag1900-11-09
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Donnerstag Abendausgabe für Dresden und Umgebung. rie, and >g«r hier eiiie »Ng oer- ao,z Hera arr. war Han chen vor chen war lte» an das bat, um, ckiev um, bi ' : sie crte chür war der betl. Alte s S0U- ahn :te». icrz- vor :icd- was eine iiieu cibcu c sie , cr- ltc», inen anm d cs cbl." aus etter 'lus- ein i ge- inde, >.1 » au<b ?u«I^n I.2S 1.30 SS r.so -ss -7S eie. i «fS. s Fuhr' i vte» LI» n« e^aa-, ipreew.). SeriigrgedMin Di» ,DnS>n«rNa»rM«'' ^llck ««am»: die Bezieher in Dletdeo wld der utM» Umeriom«. wo di« Zutraaima duilb etoeoe Bot« oder Kom-niiioickr« rriolot. «daN« dst Biari a» LoLentaa«. die nickt aot Som, - oder heienaae i»I«r». a t»ei Ldetla-daadm »»«»« «L «tor,«» umeitellt. KL «iUoade «wen-idter kcdriN- düM kein« verd«dlt«ett. »er»«vreck»»>S»>»b: UM I Sir. u mrd Nr. »oos. relearamm-ildreli«: Nachricht«« Dresden. HegvünSeL 1838 Verlag von Kiepsttr L Reithardt. Fsnresgen.(rM. Die Rtmüdme v«m N>SIt»bia««>» «kklat d, der k>ail»t,eiMit»kte!l- «h den Nebenamialmleitell« in Drcckd« bi» Nail>«üto,« z Ubr. Soml-wü» tzeiertaa» mir M-nenitrab, » von U bt»'/^ Mir, Die > ivaltiae chomd, ,etie (ca. « Silbe», « Pi^. S» Nindiomr,« aus der Pridatieite Zeile L Pia.: die »IvoUiae Zeile alt -Luiieimdt" oder au« Lertletie so M«. Än Nnnrmern nach Sonn- und 8«ier tagen l- d«. rivatliae Snwd«eil« oo, « b«. « and « Bi», -aid besonderer» Lartt. N«I»Sriiae NuiirSae nur Lormiüdezablima. BeleadlLia wer»« «tt »o Bi». derrLneu ^7S//VM7/k «r-, -Am/. kodvrl Lödmv juu. empüsdlt LIviäorslottv i° LkMter LUMM. VeorLpIatr 16. chH« «Z/iLd Liiisool' Neueste Trahtberichte. Hosnachrichten. Stadwerordneten-ErgSnzungswahl. Schulpflicht der Zimder, St. Petri-Gemeinde. , /ST« «Dvv« Zspirslri. Gewerbeverrin. Vergnügen der Feuerwehr Ressourcen-Concert. Berliner Leben. Kreitag, 9. November 1900. Neueste Drahtmeldungen vom 8. November Der Krieg in China. Paris. Der „Ngence Havas" wird aus Peking unlrrin 6. d. M. über Syarmhar gemeldet: 2 Bataillone Marine- Infanterie, Zuaven. 2 Batterien und 1 Eskadron Kavallerie sind nach Coning abgegangcn, um das dortige Kaisergrab zu be setzen. London. Die Blätter berichten in einer aus Peking stammenden Tevciche: Entgegen dem bei chinesischen amtlichen Schieiben üblichen Brauche, den Nomen des Diplomaten, von dem das Schriftstück stammt, an den Kopf des Schreibens zu setzen, ist dies in einem Schreiben der Friedens Unter händler Li-Hung-Tichang und Tiching, in dem sie über angeb liche Plünderungen »nd Ausschreitungen der verbündeten Truppen zwilchen Peking und Paotingsii Klage sichren, nicht der Fall gewesen. Die deswegen befragten chinesischen Stellen baden erklärt, mit der Fortlassung dieser Namen ici beabsichtigt, den Geiandten Mißachtung «»siudrücken. Es ist von den Mächten noch keine gemeinsame Mion in Folge dieses Verhaltens der Chinesen eiiigclcitet. Die Geiandten Deutschlands. Großbritanniens. Frankreichs und Italiens haben die Annahme des chinesischen Schreibens abgelehnt. die Gesandten der übrigen Mächte werden cs wahrscheinlich jguorire» Tientsin. (Rentermeldrma.) General Campbell, der. wie bereits gemeldet, von Paotingsii hierher zurückgekebrt ist, bat aus 'einem Wege keinen ernstlichen Wideistand gciunden. Er hat 26 Boxerdörser beschossen und in Brand gesteckt und die Be festigungen von Menanhsien zerstört. Er zwang der. richterlichen Beamten Jenchin, die Borer keines Tislnkts ergreifen und Hin sichten zn lassen mid den Christen eine Entschädigung zu gewähren. — Die Rollen sandten am Sonntag zwei Kolonnen vün Lnta! nach Vangtiun. Aokohama. Ter neue Minister des Aeußeren hielt in Tokio eine Rede, in der er erklärte, das jetzige Kalnnet weide die Politik der gemeinsamen Aktion in China befolgen. Diele Politik müsse aber nach so vielen Verzögerungen einen gewissen Fortschritt in sich schließen. Das Kabinel beabsichtige, die Ocneiit lichkeit in sein Vertrauen zu ziehen, inwwcit dsi'S im .Hinblick ans die Staalsinieresien möglich lei. Er könne aber nicht versprechen, vor der Regelung einer jeden Frage deren Details zu cnlhüUcn. Potsdam. Heute Vonnittag fand im Langen Stall die Vereidigung der Rekruten der hiesigen Garnison statt. Anwesend waren der Kaiser und die Kauert» mit ihrer Schwester, der Prinzessin Feodora zu Schleswig-Holstein. Prin^und Prinzessin Friedrich Leopold von Preußen, Prinzessin van Sachien-Altenburg. viele sremdherrliche Offiziere und die direkten Vorgesetzten der Regimenter. Ter .Kronprinz war bei seiner Kompagnie eingctrcten. Den Gottesdienst hielt für die evangelischen Rekruten der Divisionspiarrer Keßler, für die katho lischen Dr. Mittendorf. Nach dein Gottesdienst hielt der Kaffer eine Awprache. Generalmajor v. Moltkc crw'derte ans dieselbe und schloß mit einem dreifachen Hnrrah ans den Kaiser. Die Musik spielte „Heil Dir im Siegerllanz". Nack, der Vereidigung begab sich der Kaffer nach dem NegimentShmise des 1. Gardc- Regiments z. F. »nd nahm daselbst das Frühstück ei». Berlin. <Priv.-Tel.) Es wild angenommen, daß die gestrige Besprechung des Kaisers mit einer Anzahl hoher Mili tärs der Frage einer Reform des Ingenieur- und Pionierkorps im deuljche» Heere gegolten habe. — Ter Kolvnialrath trat heute Nachmittag im Rcickstagstagsaebände unter Vorsitz des Direktors Wirkt. Geh. Legationsrntb Dr. Stuliel zusammen. Zur Berathung stehen die Etats der Schutzgebiete, die Frage der Ge währung Vau Ansiedelungsbeihilic» in Südwestairika. die Kön- o.'lsion der Ialuitqcsellülmit i» den Karolinen, die Zollordnung für Neu-Guinea. d'eUtah-Minenkonzejsion, die Frage der Erwerbiingvon Grundbesitz seitens der Missionen in der Südiec, sowie die Ver ordnung betr. das Verbot der Schaustellung von Farbigen. Tic Berathunge» werden 3 Tage in Anspruch nehmen. — Tic Schiedsgerichte der Arbeiterveisicherung. die »ach der letzten Novelle des Uiiiall-Veisicheningsacjetzes an Stelle der bisherigen nach Beruisgeiwssenichasten errichteten Scllledoaerichte zur Ent scheidung von Streitigkeiten aus der Unfallversicherung treten, sollen nach einer kallerlichen Verordnung, über welche sich heute der BundeSraih schlüssig zu machen hat. am 1. Januar 1MI in Thätigkcit treten. — Dem Bundesrath ist der Etat für Samoa zngegange». Ter Reichszuschuß beträgt I tki tjsiO Mk. Seit vorigem Fahre ist den Eingeborenen das Recht der Selbstverwaltung un- delchadet der Aussicht durch den Gouverneur verliehen worden. An der Svitze der Selbstveiwaltung steht ein Hciuvtling. der zugleich die Vermittlungs-Instanz bildet, durch welche die Wünsche und Anordnungen des Gouverneurs den Sanwanern bekannt ge geben werden. Dieser Häuptling erkält ein Jahresgehalt von ÄXD Mk. Der Etat für die Verwaltung der Karolinen, Paola- Jnieln »nd Mariannen erfordert einen Reichszujchuß von 286500 Mk. M ü » che n. Der Che, der Geheimen Kanzlei des Prinz- regcnken, General-Adjutant Freiherr v. Zoller, rst gestorben. Hamburg. Ein pc st verdächtiger Krankheitsfall ist an Bord des von Glasgow hier cingetroffciien Dampfers.Hamm" vorgekommeii. Der erkrankte Matrvw wurde auf Anordnung der Mckstzinalbehörde in der Jsolirbarack des Evvendorfer Kranken hauses unlergebrach!. lieber dos Schiff wurde die Ouarantönc verhängt. Hamburg. Wie der .Hamb. Korrespondent" nunmehr msttheilt. hat die ärztliche Untersuchung mit Bestimmtheit ergeben, daß der pestverdächtiae Matroie an einer ganz ungefährlichen Hals entzündnng leidet. Alle Vorsichtsmaßregeln, die aus Anlaß dieses Krankheitsfalles getroffen waren, wurden daraufhin wieder auf gehoben. Stettin- Infolge des BonunglückeS sind die Unter nehmer Kanitz und Mckel. die den Abbruch ohne Erlaubniß und in nnvorichriitsmäßiger Weise voigenommeu haben, verhaftet worden. In der Stadt herrscht wegen des Leichtsinnes der Unter nehmer Aufregung. Budapest. Fm Abgeordnetenhaus trat der Kultusminister den Bestrebungen schürfstcns entgegen, den deutschen Sprach unterricht ans den Schulen anszumerzen. Der deutsche Sprachunterricht dürfe nicht vernnchläjsigk werden, da selbst Frank reich ihn pflege. Rom. Der König Unterzeichnete beute Vormittag ein Dekret, welches die Auflösung des GemeindcrathK von Neapel an- ordnet. Ein weitere-, Dekret ernennt eine Kommission nnter Vorsitz des Senators Saredo. deren Ausgabe lein soll, eine Untersuchung über alle Zweige der städtischen Verwaltung nnd über alle Aeußer- ungen des öffentlichen Lebens dicier Stadt zu veranstalten. K o n sta »t! n v p c l. Ter Marichall Schatir Pascha, der von! seiner Berliner Mission .zurückgekehrt ist. übeibrachte ein in den! herzlichsten Worten abgesaßtes Hand > chrciben Kaiser Wilhelms! an den Sultan. Der eoultau drückte darauf dem Kaiser seinen besten Dank aus. T auger. Ter deutsche Gesandte Freiherr v. Mentzingen s hat am dem Schulschiff „Gnenenau" die Reffe nach Mazagan! angelreten. um sich dort nach Maraleich an den Hof des Sultans zu beneben. Ncw-Aork. Nach den letzten vorliegenden Meldungen werden die Republikaner eine Mehrheit von über lO Stimmen haben. Ta die Legislatur tw» Delaware im Senat und Repräsentaiiieiihaiffe republikanisch ist, io erscheint die Wahl von zwei revirblitanische» Senatoren gesichert, vorausgesetzt, daß die repiihlckanffcheii Fraktionen Zusammengehen. Die Mehrheit kür Mac Kucken beträgt in Peunmwanien sNOOOO. i» Indiana 300M und in Illinois nahezu 100000 Stimmen. VrN'in's Mehrheit in Colorado beträgt 35000 Stimmen: er wird in der Legislatur dicieS Staates eine große Mehrheit haben. Somit ist die Nieder lage des Senators Wvlevt! sicher. New-Hort. Nach einem Telegramm aus Peking vom > 3. November ist General Jen dort ciiigetrossen. um als Nathgcbec de» chinesischen Flicdensuntcrhüiidlerii zur Seite zu ^ stehen. Oertlichcs und LächsisckcS. Dresden. 8 November, j —* Se. Majestät der König degab sich mit Sr. König!, i Hoheit dem Prinzen Georg und den Herren des Keivlges! gestern Vormittag 10 Uhr zu Wagen vom Schlöffe Sibbllenort' nach dem Trcffplatz auf der Lossener Landstraße und hielt aus dem Sibhllenorl-Biffchewitzcr Revier eine Jagd ab. Am Jagdfrühstück.' welches am Fasnnenbinch eingenommen wurde, nahmen auch Ihre Majestät die Königin und Ihre König!. Hoheit die Pri« ze > si» Mathilde mit den Damen der UmgebungTheil. — Zur gestrigen MittagStaiel beim Königspaar war Rittmeister v. Smöneveck vom Preußischen Dragoner-Regiment.König Albert von Sachsen" Nr. 10. dessen Meldung Se. Majestät der König vorher entgegcngenommen hatte, mit Einladung ausgezeichnet » worden. —* Heute Vormittag 10 Uhr wohnten Ihre Majestäten der König nnd die Königin und Ihre Könial. Hoheiten der Prinz Georg und die Prinzessin Mathilde einer Seelenmesse sür die verewigte Königin-Mutter in der Schloßkapelle bei. — Zur hentigeu König!. Tafel sind Fürst uud Fürstin v. Hatzfeld-Trachenberg mit Einladung beehrt worden. — 'Tie Frau Erbprinzeisin von S ch ö n b u rg-W akden- t, rirg besuchte das Uhrengeschäft von Wilhelm Peters, in Finna Fritz Müllers Nachfolger, Pragerstraße 2l, und besorgte dort Einkäufe —* Der Schriftsteller Jesco v. Pnttkainer. hier, erhielt vom Sultan den türkischen Medschidje-Orden 3. Klasse. —Der Rach hatte als Wahltag für die diesjährige Stadt verordneten-Ergänzungswahl den N. November w Aussicht genommen. Um icdoch bei dieser Wahl die Veränder ungen im Stadtverordnelenkollegiuni gleichzeitig mit berücksichtigen zu können, die durch die bevorstehende Neuwahl von Raths Mitgliedern voraussichtlich entstehen werden. Hot der Rath be schlossen, den Wahltag sür die Stadtverordneten-Ergänzungswahl auf erneu späteren Zeitpunkt und zwar den 7. Dezember fest zmetzen. Näheres über die Zeit für die Abstimmung rc. wird noch durch amtliche Bekanntmachung veröffentlicht werden. —* Oster» 1901 werden die in der Zeit vom 21. April 1891 bis zu und mit denr I I. Avril 1895 geborenen Kinder schal pflichtig, während die bis zum Juni l895 geborener' Kinder zum Schulbesuche berechtigt sind. Bei der im Januar zu erfolgenden Anmeldung dieser Kinder in den betreffenden Schulen ist GcburiS Tank- und Jmvibescheinigiing vorznlegen. Für hier geborene Kinder stellen die Standesämter, bei denen die Kinder im Geburtsregister eingetragen sind, die Gehurtsbeicheinigunn unentgeltlich aus, auch wird aus diesen durch die hiesigen Psarr äntter die Taute des Kindes beurkundet. Hierbei sei auch au> wlgcnde gesetzliche Bestimmungen bingewieien. Die Kinder sind in der Regel in der Konieffioir des Vaters zu erziehen. Darnach und Kinder aus Eben zwischen Katholiken und Lutherischen gleich falls im Bekenntnisse des Vaters zu erziehen, wenn nicht vor er füllten! 6. Lcbensiahre des Kindes zwischen den Ehegatten durch gerichtlichen Vertrag etwas Anderes bestimmt worden ist. Aus länder tNichllachieni unterliegen dieser geiehlicbeir Beschränkung nicht: es ist aber auch hier anzuempiehlen die religiöse Erziehung der Kinder vcrkraasmüßig zu regeln, damit bei etwa eintrelenden Meinungsverschiedenheiten, bei dem Tode des einen oder beider Ehegatten und bei sonstigen Aplasien hierin nichts geändert werden kann. Tenn der abgeschlossene Vertrag, der sich übrigens auf mehrere Kinder einer Familie, auch auf solche, die etwa »och crebore» werden, erstrecken kann, kann nicht einseitig, sondern nur, im beiderseitigen Einverständnisse vor Gericht gelost werdeii- Weiter bestimmt 8 1700 des neuen Bürgerlichen Gesetzbuches: das uneheliche Kind erhält den Namen der Mutter. Führt die Mutter in Folge ihrer Verheirathung einen anderen Namen, !o erhält das Kind den Familiennamen, den die Mutter vor der Verheirathung geführt hat. Ter Ehemann der Mutter kann durch Erklärung gegenüber der zuständigen Behörde dem Kind mit Einwilligung des Kindes und der Matter seinen Namen ertheilen. —" Zur Erinnerung an die am 5. November 1890 erfolgte Weihe der St. Petri-Kirchc mar gestern im Saale von „Stadt Leipzig", Leipzigerstraße, ein Famil ie nabend ver anstaltet worden, der sich eines guten Besuchs zu erstellen hatte und dem u. A. auch Herr Ooeckonsistorialrath Superintendent 11. Dibeiius, der frühere Pfarrer der Gemeinde. Herr Super intendent Tr. Albert-Grimma. Geistliche von Schwestergemeindeu und Herr Kömmerzienrcith Grumbt beiwohnten. Das abwechsel- Knust nnd Wissenschaft. 1* Tic Erstausführung des einaktigen Schelmeniviels „Der Fremde" und des dreiaktigeir Lustspiels „Münchhausen" von Fritz Lienhart» ist im Köüigl. H o sich a u iv i el für nächsten Lonnerslag angesetzt. Zu der Premiere der beiden Novitäten, die in Buchform bei Georg Heinrich Meyer (Berlin) erschienen sind, wird der Dichter erwartet. r" Frl. Ebba Laue vom Königs. Theater zu Potsdam ist nach ihrem erfolgreichen Gastspiel als Rita in Fulda'S „Talisman" für das Königl. Hosichauipiel als zweite Naive enaagirt worden. Die junae Künstlerin wird das bislang von Frl. v. Piiido vertretene Rollenfach übernehmen. c* In Folge Erkrankung des Irl. Serda wird in der Freitag, den 9. November. i»r König!. Schauspielbauie slattsindciiden Auf führung von Sudermann's „ I o h n n n i s f cu er" Frl. Charlotte v. Schultz vom Stadttheater in Halle a. d. S- die Rolle der „Marikke" spielen. 1* Ter mehrere Jahre am Dresdner Residenztheater als Schauspieler und Sänger thälig aetpesenc Herr Frltz P ä t s ist bonge Woche in Lodz iRuIsiich-Polen) an den Pocken plötzlich »erstorben. Während ieines Engagements hatte Herr Päts »eine Frau durch den Tod verloren; er hintciläßt eine Tochter im Alter von 12 Jahren. i" Frl. Marie Renard. die seit einigen Monaten aus dem Verbände der Wiener Hosaper getretene Kammersängerin, wird sich am 2l. November in Budavest mit dein Grasen Rudolf Kiust» vermählen. Ter Bräutigam der Künstlerin ist der Bruder des Grafen Eugen Kirisly, des Gatten der Jlka Palinay. Tic künftige Frau Gräfin KinSky tritt, so wie es bei der GM» Kinski,-Palmay der Fall ist. in verwandtschaftliche Beziehungen zur Gemahlin des österreichischen Thronfolgers. f« Die Concertc der Ressource der Dresdner Kaufmann schafr setzten gestern mit der ersten diesjährige» Aufführung mit vollem Erfolge ein — keine überraschende Erscheinung, wenn ei» Eoncertvorstand. wie Hoffniisikalienhändler Plvtner. die Garantien der Beranstaitung übernimmt. Als Geiangswlistin führte sich sehr vorthellhaft Frl. Mary Münchhofs i» die Gesellschaft ein. eine junge Sängerin, die sich bereits vor zwei Jahren im Concertsaal - hier bekannt gemacht nnd seitdem weiteren Studien in Paris ab gelegen hat. Tie Begabung verweist die junge Dame entschieden ans das Kunstgebiet des Koloratmgeiaiiges: der Helle, hohe, etwas gläsern klingende Sopran behaiivtct sich lehr gut in der hoben Lage, ist biegsam und geschmeidig, wenn auch nicht lehr iiwün- lationsfähig. Stücke wie die Arie des 2 Aktes der Bnucis aus Gouiwd's „Psfflemon" und die bekminstn Proch'schen Variationen mußten Frl. Münchhofs daher bedeutend besser gelingen, als Scb. Bach's von tiefem Emvsiiwen und warmer Innigkeit durch drungenes Lied: „Willst Du Dein Herz mir scheuten" oderMozart's „Veilchen". Für dergleichen hat Frl. Münchhofs entschieden ihr Her; noch nicht entdeckt. Dafür gab sie lehr schöne Beweise einer bereits gut entwickelten Gesongskunst. deS virtuosen Vortrags, der sich aus zuvcrläisigen Triller, sicheres Starcato und sonstige Kunst stücke der Koloratur versteht. Auch Taubert's „Wiegenlied" und Locwe s „Niemand hat's gesehen" zählten zu hübschen, wirkianien Darbietungen. Der Ge'ammtcindnick der begabten Künstlerin war sehr gut. die Ausnahme durchaus ehrenvoll. Eine vollendet schöne Leistung bot Herr Hofconcertmeister Henri Petri mit dem Mcndclsiohn'schen Eoncert. einer Reverie von Vieuxtemps. „Abendlicd" von Dessau (Cvncertmcister in Berlin) und der Wiciiiawsky'schen Polonaise. Zur Würdigung dieier ausgezeich neten Vorträge müßte man Herrn Petri all' das Lob wiederholen, das man ihm hier lahrcmS, jahrein zuzusvrechen pflegt und auf die Darbietungen des gestrigen Abends übertragen. Jedenfalls blieb sein Sviel einwandfrei in jeder Beziehung. Zwischen den In strumental» orttäge» erfreute allgemein Herr Hosichauspieler Hugo WaIdeck mit der Reeitation einer vortrefflichen Auswahl aus Karl Stleler'S „Hochlandsliedern" -- herrliche, von Vaterlandsliebe »nd kraftvollem poetischen Empfinden durchdrungene Lieder, die Herr Waldeck ebenso schwungvoll als rhetorisch Vollender sprach. Mit der Orcliesterbegleilung legte die Gewerbehauskapelle unter Herrn Musikdirektor Trenkler's Leitung gleiche Ehren ein, wie „Herr Karl Pretzsch mit -er tadellosen Begleitung am Klavier, ü. 8 t. Berliner Lebe». P. Berlin, 7. November. Der „Fall Steruberg". der sich ru Anfang dieieS JahreS als eine ganz gewöhnliche Schmrrtzgeschrchtc anließ, wie sie in ! einer Millionenstadt leider zu den "Alltäglichkeiten gehört, hat sich ^ diesmal plötzlich zu einem öffentlichen Skandal von allgemeinster ! Bedeutung ausgewachsen. Engeren Kreffen kam diese Wendung ! nicht ganz unerwnrtet. "Andernfalls wären wobl auch schwerlich von Anfang an die Berichte über die neue Verhandlung gegen den Angeklagten Sternberg so ausführlich gewesen. Weder reurc. Sache noch seine Person konnten dieses besondere Interesse recht fertigen. August Slcmberg gehörte seit langen Jahren zu renen unrüchigen Grvßstadt-Eristenzen, denen man „nichts Nachweisen? kann und die lediglich deshalb stets mit einer mehr oder weniger langen Uiiienuchirngsbaft davonkommen. Er war wiederholt ge nöthigt, sich wegen seiner geschäftlichen und privaten Handlungen mit dem Untersuchungsrichter anseinarrderzrffetzerr. Ein oder zwei: Mal stand er auch bereits früher auf der "Anklagebank, um sich gegen die Beschuldigung zu vertbeidigen. daß er mit Kindern unter l! Jahren llnsittlichkciten getrieben habe. Stets waren aber im letzten Augenblick die Belastungszeugen entweder spurlos ver schwunden oder von plötzlichen Gewissensbissen derart gefoltert, daß sic Alles widerriefen, was sie vorher gegen ihn ausgeürgt hatten. Sie konnten sich derartigen "Anwandlungen angeblicher Reue um so unbedenklicher hingeben, als sie sich noch nicht im Aster der Strafmündigkeit befanden — gerade wie jetzt wieder dir Frieda Woyda — und daher auch nicht rvegeir Meineides belangt werden konnten. So mußte Sternberg zuletzt immer frcigesprochei, werde» und konnte überall versichern, daß er lediglich das Opfer von Erpressern gewesen kei. die es aus seinen Geldbeutel abgesehen hätten. Das war auch gewiß insofern zutreffend, als seine Angeber, die sich ia zumeist aus den Kreisen der Kupplerin»?» und ähnlichen Gelichters rckrutirten. nicht aus sittlicher Entrüstung gegen ibv vorgegangen waren, sondern weil er ihnen für ihr Schweigen nicht so viel gegeben hatte, wie sie verlangten. Im Volke war man dagegen der feste» Neberzeugung. daß er die Summe, die er vorher etwa verweigert hatte, nachträglich drei- unv mehrfach auf-' gewendet habe, um sich dieser gefährlichen Belastungszeugen zu entledigen. Aber — man konnte ihm „nichts beweisen . und so lebte er denn wieder einmal ungestört als dunkler Ehrenmann weiter. DaS wiederholt angewandte Rezept hatte sich so glänzend bewährt, daß er sich schließlich auch den ärgsten Anschuldigungen gegenüber vollkommen sicher fühlte und sich sogar einmal, nachdem er eine Zelt lang eine gewaltig hohe Kantion auf's Spiel gesetzt .. ...
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