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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 16.05.1917
- Erscheinungsdatum
- 1917-05-16
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-191705166
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19170516
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19170516
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1917
- Monat1917-05
- Tag1917-05-16
- Monat1917-05
- Jahr1917
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 16.05.1917
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Deutscher GoernlfteZSZericht ng zu gr«ebe« war, Versenkt. .* Berlin. (Amtlich.) Neue U-Vootscrsosge im Atlan tischen Ozcan: k» Dampfer und 4 Segler mit 20VUV Bruttoregistertonnen. Unter den versenkten Schiffen be fanden sich u. a. folgende: Die englischen Dampfer „Conodin" (4889 Bruttoreqistertonnen) und „Jkbal" (5434 Brnttorcgistertonncn), beide mit Getreide und Mu nition beladen. Die übrigen versenkten Schiffe führte« u. a. folgende Ladungen: Ein Dampfer Holz und Maschinen teile, zwei Segler Koblen, zwei Segler Holz. Der Chef des Admiralstabes der Marine. Ein Grosskampftag an der italienischen Front. )( Wien. Wie aus dem Kricgspressequartier gemel det wird, entwickelte sich der 14. Mai, wie nach den Ereig nissen der letzten Tage zu envarten war, zu einem Groß- kampstage, der dank der hervort-genden Tapferkeit und todesmutigen .Standhastigkeit unserer Truppen unseren Waffen einen glänzenden Erfolg brachte. Seit drei Tagen vom vorsichtigen ab tastenden Einschieben bis zum stärk sten Trommelfeuer sich steigerns, war die Artillerie- und Minenwerfervorberettung der Italiener im Gange, um unsere Stellungen, von Plava angefangen, bis zum Meere herunter sturmreif zu machen. Vorgestern Mittag brach dann an der ganzen Front der Jnfanteriesrurm los. Die Italiener setzten einheitliche tiefgegliederte Massen zu wie derholten Stürmen gegen unsere Stellungen an. Auch tu der Nacht rötete unaufhörlich Welle um Welle ihres An griffes gegen unsere Gräben heran. Aber alle Angriffe, so verzweifelt sie auch geführt wurden, brachen unter schwersten feindlichen Verlusten zusammen. Tie Brennpunkte des Kampfes waren der Raum von Plava, Monte Santo und Monte San Gabriele, die Hälfen östlich Görz sowie der Raum zwischen Spaeapani und Kostanjevica, dann jener von Hudilog. Die meisten der Angriffe wurden entweder im Keime durch Vernichtungs feuer unserer Artillerie erstickt oder brachen vor der Feuer wand zusammen, die unsere Artillerie, vereint mit Ma schinengewehren und Infanterie, vor unsere Stellungen legte. Wo es einzelnen feindlichen Gruppen gelang, durch diese Fencrwand durchzubrechen, wurden sic durch eben so schnelle wie schneidige Gegenstöße und Handgranaten kämpfe wieder zurückgcworfen. Unsere eigenen Flugzeuge beteiligten sich sehr lebhaft und erfolgreich am Kampfe. Die zum Sturm dereitgestell- ten italienischen Truppen wurden von ihnen wirksam mit Bomben beworfen. Die Haltung und Ausdauer unserer hervorragenden Truppen, bas innige selbstlose Zusammen wirken aller Waffen waren über jedes. Lob erhaben. Heeresgruppe Deutscher Kronprinz. Beiderseits pon Crao««e nn- nördlich ProSnes hielt die ariteiuerte ArtillerietSttgkeit »hu« Unterbrech«»« an. Oeitlich po« La Neuville brach ei« »ärkifcheS Bataillon auf AOV Meter Breite tu den feindliche» Grabe« ein und hielt die ne««etvouue»e Stellung «ege» mehrere mit Dirke« Drifte« ««führte französisch« Angriffe. 17« Ge- fa««e«e, sowie zahlreiche Gewehre aller Art fielen in die Hände der tapfere« Truppe«. V-itttcher »riegSschauplah. Sage «»»«rändert. Mazed»»ische Front. L«s lebhafte Feuer zwischen Prrspa- und Doirausee hat auch auf die Strumafront übergegriffen. Der erkte Vr«erale«artier»eifter: L«de»dorff. mfall, nieder. DasW-tterentt ^en Teil der Brambacher Flure» und betraf dabei Iuch me benachbarten Gemeinden Oberbrambach, Frauen- grün, Hengstberg und Hohendorf. Bald lagen die bis halb- taubeneigroßen Schloßen stellenweise bandboch auf Wies« vAd, die bald wie eine Winterlandschaft aussahen. Dann aber fetzte ein ziemlich langanhaltender heftiger Guß ein, und nun wälzten sich die Wassermcngcn zu Tal, mit- reibend, was ihnen in den Weg kam. In den Hohlwegen und auf de» Straßen nach der Ziegelgasse, dem Ober- und Unterdorfe zu, strömte eine gelbe Flut wegabwärts, gefärbt von Fuhren guten Landes, da« sie den lockeren Aeckern ent rissen, Saatkorn und Saatkartoffeln mit sich führend, tiefe Locher hinterlassend in Wegen und Feldern. Im Tale aber drang da und dort die Wasserflut in die Häuser, Höfe und Gärten. Sächsischer Landtag. wsl. Dresden, IS. Mai. Zweite Kammer. Au» Reaierungstisch Finanzminister v. Seudewitz. Zunächst wird zum stellvertretenden Mitglied« de« Ver- nmltungSauSschnffe« für die Gebäudeversicherung der Lan- deSbrandversicherung Abg. Bürgermeister Wittig cRabenau) gewählt an Stelle de« Abg. Rentsch, der zum ordentlichen Mitglied ausgerückt ist. E« folgt die Interpellation vr Böhme, betreffend den Bau de» Donau-Elbe-KanalS «nd -es Saale>Elstcr «an«ls. Abg. vr Böhme begründet dir Interpellation «nd führt an«, die Elbe könne in ihrem Segen für Sachsen nicht voll- auf auSgenutzt werden, weil sie nur einen Ausgang habe. Die Verhältnisse für Sachsen würden sich günstiger grstal- te», wenn itne Verbindung nach der Dona« und dem Finanzminifter v. Seudewitz erwidert: Dem Elster- Gaale-Projekt stehe die Negierung von jeher sympatisch gegenüber. Sie habe sich bereit erklärt, sich an den Vor arbeiten finanziell zu beteiligen, wenn auch die preußische Regierung und die beteiligten Stadtverwaltungen z» den Kosten beitragen würden. Auch der Donau-Elbe Kanal würde erhebliche Vorteile für Sachsen haben. Deshalb sei die Regierung dem in Dresden gegründeten Elbe- Oder-Donau-Verein als ordentliches Mitglied beigetreten. Vor einigen Tagen habe der Bundesrat beschlossen, dein Reichstage noch in dieser Session eine Ergänzung für den Haushaltsplan für 1917 vorznleaen, in dem zur Förderung der Kanalprojekte 12000000 M. gefordert werden. Die Regierung werde auch weiterhin die Kanalprojekte mit Nachdruck vertreten. Darauf wird die Besprechung der Interpellation be schlossen. Abg. Göpfert (Natlib.) weist daraufhin, baß der säch sische Landtag sich mit den in Frage stehenden Kanal- Projekten schon seit 1915 befaßt habe. Allerdings sei die Stellung der Regierung zum Elbc-Donau-Kanat damals anders gewesen als heute. Abg. Richter (Soz.) spricht sich für den Elbe-Oder-Ka nal aus, weil sich in diesem Falle die Herstellungskosten nicht rentieren würden. Sollte er ans militärischen Grün den notwendig sein, so könnte er aus Reichsmitteln gebaut werden. Abg. Günther (Fortschrtl. Vp.) hält ebenfalls eine Ver bindung der mitteldeutschen Wasserstraßen wichtiger als eine solche mit der Donau. Abg. Nttzschke (Natl.) tritt sür den Ausbau der Elbe- Donau-Verbindung ein, wendet sich gegen die Haltung der Konservativen und meint, daß die Regierung sich in dieser Frage in einem Abhängigkeitsverhältnis von den Konser vativen befinde. Abg. Caftan (Soz.) wünscht für jetzt nur Vorarbeiten zu den Kanalprojekten. Finanzminister v. Setzdewitz verwahrt die Regierung gegen die erhobenen Vorwürfe. Sie bandle nur aus sach lichen Rücksichten. Daß die Regierung jetzt den Kanal projekten freundlicher gegenüber stehe, liege daran, daß der Krieg gezeigt habe, welche Wichtigkeit ihnen zukomme. An der weiteren Besprechung beteiligten sich noch die Abg. Bödme (Kons.), Nttzschke (Natlib.), Hettner (Natlib.) und Setzfert (Natlib.). Darauf wird die Besprechung ge schlossen. ES folgt die Beratung des Antrages Caftan über die Lebensmittelversorgung. Abg. Uhlig vertritt den Antrag feiner Partei und be gründet die darin enthaltenen Forderungen. Staatsminister Graf Vitzthum v. Eckftädt: Die Ziele, die der Antrag der Volksernährung stelle, billige die Re- gicrung im Allgemeinen. Aber sie widersetze sich dem, das anstelle des übersichtlichen Aufbaues der Kriegserncihfungs. wirtschaft bestimmte Formen zu treten hätten. Es müsse versucht werden, durch Verbesserungen, das an sich gesunde Gebäude des Wirtschaftslebens den durch den Krieg ver änderten Verhältnissen mehr anzupassen. Er könne eine Erfüllung der in dem Anträge vorgebrachten Forderungen nicht in einem anderen Sinne zusagen als in dem einer unermüdlichen Fortsetzung der begonnenen Arbeit. Der Minister geht sodann auf einzelne Forderungen ein und lehnt u. a. die Organisierung allgemeiner Massenspeisungen als unwirtschaftlich sowie den gewünschten Ausbauzwang für die Landwirtschaft ab. Abg. Andrä (Kons.) Durch PoduktionSzwang könne die landwirtschaftliche Erzeugung nicht gefördert werden. Die Landwirtschaft tue bereits jetzt, was ihr möglich sei. Abg. Nttzschke (Natl.) verlangt Förderung der Erzeu- gung, restlose Erfassung aller Vorräte, gerechte Verteilung und eine Preispolitik, die sich von Einseitigkeiten fern hält. Abg. Fletßner (Soz. Arbeitsgem.) Der Antrag Caftan schadet zwar nichts, werde wohl aber auch nicht viel nützen. Abg. Günther (Fortschrtl. Vp.): wendet sich gegen die Forderung der allgemeinen Massenspeisung und den Pro- duktionSzwang und spricht die Hoffnung aus, daß nach dem Kriege eine Verbilligung der Lebensmittel eintreten werde. Der Antrag Caftan wird hierauf sofort in Schlußbera tung genommen. Abg. Böhm« (Kons.) wünscht Differenzierung in der Bertetlnng de« billigen Fleisches zu Gunsten kinderreicher Familie». Abg. Hettner (Natl.) beklagt die Kartoffelnot in DreS- den und meint, daß die Stadtverwaltung selbst eine Schuld nicht treffe. Geb. Regierunasrat Dr. Schmitt: Die Behörden seien unablässig bemüht, baldigst die Kartoffellieferungen nach Dresden durchzusetzen. Nach einem Schlußwort des Abg. Winkler (Soz.) wer- den die einzelnen Forderungen des Antrages Caftan teils angenommen, teils, abgclehnt, darunter die Forderungen nach allgemeiner Maffenspeisung und ProdukttonSzwang. In Witter Abendstunde beginnt die Besprechung der In m»«U«ti«n Mangler (Sons.) bett, die Vereinfachung Abg. Dr. Mangler (Kons.) begründet die Interpellation und verlangt «. a. Erleichterung des Grundbuchverkehrs, Ausbau de« Sühneverfahrens, Umgestaltung des Mahnver- fahren«, sowie Mittel ,mr Verhütung von Prozessen und Erleichterung von Prozessen. . Abg. Tx. Mangler (kons.) begründet die Inter pellation. , Justizminister Dr. Nagel: Die Regierung sei ein- verstanden mit dem Bestreben der Interpellation, unser Rechtswesen »n vereinfachen, soweit angängig, Geschäfte richterlichen Beamten abzunehmen, Prozesse lieber zu ver hüten und beiznleaen, als zur Entsck>eidung zu bringen. Unzutresfend aber fei da« Bild, das der Interpellant von der Gestaltung unserer Rechtspflege entworfen habe. Tie der Justizverwaltung ,«gewiesenen Aufgaben könne sie nicht Werne Haien. Ti« könne nicht die Press« dazu benutzen, da« Pudltlnm über nichtbekannte MchtsauKassungen aufzu- klären, sie könne nicht Wanderlehrer anfteuen oder gar zu Wba. Bro dank (yortschr. Bv.) metnt, so drinaNch feie« die von Dr. Mangler gestellten Forderungen nicht, daß st« «och während der Krieg«,eit zum Gegenstand« «iner Interpellation gemacht iverben mutzten. Er stimme Mit den Ausführungen deS Minister» überein. ' Abg. Dr. Zöphel (ntl.) dankt dem Justizminister für die Worte, die et für den NechtSamvaltstand gefunden habe. Ter RecktSanfvalt führe den Kampf um den Pro zeß, er sei der Vertrauensmann seiner Partei. Vizepräsident Dr. Spies, (kons.): Dem vom Inter pellanten Angestrebten sei vieles Gute nicht abzuspre'chen, aber während des Krieges könne den Forderungen .nicht uachgegangen werden. Damit schließt die Sitzung nachts nach VsH IW. TagcsgeWchte. Deutsches Reich. Erhöhung der Eisenbahnfahrpreise. Vor aussichtlich wird mit dem nächsten Jahre eine Erhöhung unserer Eisenbahnsahrpreise um 10 Prozent eintreten. Diese Erhöhung kommt zu den vvm Reichstag beschlossenen Ber- kehrSstenern hinzu. Die gesamte Erhöhung wüLde dann für die 4. Klaisc 20 Prozent, für die 3. Klasse 23,33 Pro zent, bei der zweiten 26,07 Prozent, bei der ersten 28,7 Prozent betragen. In der ersten bis dritten Klasse soll allerdings der Fahrkartenstempel wegsallen, so daß hier die Preiserhöhung.doch hinter den oben angegebenen Sätzen zurückbleibt. Fortsetzung der Wien-Berliner Be- spre ch iinge n. Der angekündigte Gegenbesuch des öster reichischen Ministers des Aeußern, Grafen Czcrntn zur Fortsetzung der in Wien augeknüpften Besprechungen wird schon in der kommenden Woche envartet. Voraussichtlich wird aber Graf Czcrnin nicht nach Berlin kommen, sondern direkt daö Große Hauptquartier aufsuchen. Neueste Nachrichten und Telegramme ' vom 16. Mai 1917. Meldungen der Berliner MorgeublStter. )( Berlin. Ueber die gestrige Sitzung deS Reichstages geht durch alte Betrachtungen in den Blät tern die Hoffnung, daß uns die Rede des Kanzlers einem ehrenvollen Frieden um ein »großes Stück näl>cr gerückt habe. — Die „Voss. Ztg." sagt: Der Kanzler habe sich gestern Anhänger und Mitläufer erworben und sei zum ersten Male ein Führer gewesen. Hoffentlich sei dies ein verheißungsvoller Anfang gewesen, der kein vorschnelles Ende findet. — Die „Freisinnige Ztg." schreibt: Wenn die an die Interpellationen geknüpften Erwartungen der äußer sten Linker, und äußersten Rechten auch nicht erfüllt worden seien, so hätten sie auf der anderen Seite gezeigt, daß nur die Radikalen ein Interesse an einer vorzeitigen Ver pflichtung der deutschen Regierung auf bestimmte Kriegs ziele hätten. — Die „Germania" «meint, es sei erfreulich und ein neues Zeichen für die politische Reife des deutschen Volkes, daß in seiner Volksvertretung eine feste Partei gruppe sich gefunden hat, die bereit sei, sich mit den großen Richtlinien für die Kriegsziele zu beguügen, die der Kanzler früher ausgestellt hat. — Das „Berliner Tageblatt" schreibt: Die Rede des Herrn v. Bethmann Hollweg, in der. manche Wahrheiten stehen und andere fehlen, wird nicht sehr viel in dieser Jammerwelt wandeln, und das kann -ine Rede heute wohl auch nicht. Vorläufig wird das,Blut weiter fließen. Die „Tcigl. Rundschau" bebt hervor, daß der Kanzler vor dem Reichstag mit der stärksten Rüstung trat, dem unbekundeten Vertrauen deS Kaisers, und mit der beruhigenden Erklärung, daß er in seinen KricgSzicleu mit der Heeresleitung überemstimme. Der „Lokalanzeiger" meidet aus Rotterdam: Aus Ba tavia wird berichtet, daß es gelungen sei, in Pandoeng auf Java drahtlose Verbindung mit Berlin, Madrid und Amsterdam zu erhalten. Das „Berliner Tageblatt" meldet aus Stockholm: Den direkten Anlaß zu General KornilofsS Rücktritr gab die Weigerung eines finnländischen Regiments, sich ans seinen Befehl zur Musterung am 11. Mai einzufinden. 'Tas dritte Bataillon weigerte sich bestimmt, die Kaserne zu verlassen und verlangte vor allem einen schriftlichen Befehl vom Vollzugsausschuß des Arbeiter- und Soldaten rates. Außerdem wurde umgekehrt General Korniloff aus gefordert, sich in der Kaserne einznfindcn, was dieser je doch nicht tat Nacheiferung anspornender Pflichterfüllung gegeben, «in Geschenk überreichen und die herzlichsten Glückwünsche aus- sprechen. - ^MJ. Tauben abzuschiehen ist verboten. In Anbetracht der Bedeutung der Brieftaubenzucht ist eS erforderlich, daß die zum Schutz der Brieftauben erlasse nen Bestimmungen sorgfältig beachtet »»erden. Ta» ver bot de» Abschieden- von Tauben bezieht sich nicht nur auf Brieftauben, sondern aus Tauben aller Art. Ebenso erstreckt sich das Verbot des Abschiebens auch auf die Zeit der Taubensperren. Ta längere Sperren die Leistungs fähigkeit der Brieftauben, namentlich der jüngeren Tauben, stark beeinträchtigen, dürfe» sür Brieftauben Sperren von einer längeren Dauer als 10 Tagen nicht verhängt wer den. — Wegfall der 1. Klasse in den Personen zügen. Vom Beginn des Sommerfahrvlanes, d. h. vom 1. Juni dieses Jahres an, werden sämtliche Personenzttge der sächsischen Staatseisenbahnen ohne 1. Klasse geführt werden. In den Schnellzügen wird die 1. Klasse beibe halte« werden. Der Wegfall der 1. Klasse geschieht, wie ivir erfahren, um den Betrieb auch in dieser Hinsicht mög lichst zu vereinfachen. Eisenbahnverkehr zu Himmelfahrt und Pfingsten. Wie an Ostern, wird auch am Himmelfahrts tag und an Pfingsten die Eisenbahn, weil sie jetzt durch dringende Leistungen für die Kriegführung voll in An spruch genommen wird, in der Hauptsache nur die fahr- pkanmätzigen Züge verkehren lassen können. Reisende, die in diesen Zügen keinen Platz finden, müssen Zurückbleiben. !Es must daher jedermann in seinem eigenen Interesse, wie in dem der Gesamtheit, nahegelegt werden, auf Rei sen. die nicht unaufschiebbar sind, ain Himmelfahrtsfest und an den Pfingsttagen zu verzichten. —* Enten- und Gänseeier. Mehrfach wird Irrtümlicherweise angenommen, daß der Verkehr mit En ten- nutz Gänseeier» keinerlei Beschränkungen unterliegt. Demgegenüber ist auf 8 18 der Verordnung über Eier vom 12. August 1916 zu verweisen, deren Vorschriften sich auf Eier von Hühnern, Enten und Gänsen beziehen. Demge mäß erstrecken sich alle lcmdesgesehlichcn Bestimmungen und örtlichen Anordnungen über den Verkehr nut Eiern auch auf Gänse- und Enteneier, soweit nicht ausdrücklich anderes bestimmt ist. —MI. Tas Märchen von WiSmar. Unge achtet aller ausdrücklichen Widerlegungen von zuständiger Seite erhält sich in einem Teil der Presse und der Bevöl kerung noch immer das schon 19>5 cnisgetnnchte Gerücht, wonach bei Bauarbeiten im Heiligen-Geist-Stiste in Wis mar das Testament eines Paters von 1701 gesunden wor den sei, in der das Kriegsende nach Ablauf von zwei Jahren und fünf Monaten angetündigt wird. Tie Prophe zeiung soll sogar aus dem Rathause der ehrwürdigen See- handelsstadt ausgehüngt worden sein. Da aber nunmehr die vorausgesagtc Frist abgelanfcn ist. ohne daß der Krieg beendigt wurde, haben findige Köpfe das Gerücht von neuem aufgewärmt. nur indem sic ein Jahr zugaben, so daß also jetzt das Kriegsende in drei Jahren und fünf Mo naten prophezeit tmrd. Schon daraus erhellt wohl für jeden Verständigen, daß an der Geschichte kein wahres Wort ist. Der Krieg wird durch die Schärfe unseres Schwertes früher oder später siegreich beendet werden, nicht aber durch die Voraussagungen eines sagenlmften Mönches. * Bobersen. Der Utffz. d. Res. Mar Eichler, Sohn de» Eisenwerksarbeiters Moritz Eichler, Grdba, ist mit dem Eisernen Kreuz 2. Klasse ausgezeichnet worden. Strehla. Am Sonnabend abend wurden an der Elbe die Kleidungsstücke des 17 jährigen HandlungslehrlingS Alexander Ziermann von hier vorgefunden. Der junge Mann ist jedenfalls beim Baden in der Elbe ertrunken. Dresden. Heftige Gcwittererscheinunqen traten im Laufe der vorletzten Nacht hier auf. In der 12. Stunde entluden sich mehrere Gewitter. Sie waren begleitet von heftigen elektrischen Schlägen. Nach Mitternacht kehrten die Gewitter zurück. Einige Tropfen Regen brachten aber die für die Natur so nötige Durchfeuchtung nickt. Bautzen. In einem Schreiben an die Stadtverord neten teilte der Stadtrat mit, daß er die Erhebung über Einführung einer Ledigensteuer in Bautzen bis nach Frie- denSschluß ausgesetzt habe, da dann die Frage von Reichs wegen geregelt würde. Gleichzeitig ersuche er, die von den Stadtverordneten über diesen Punkt beantragte gemein schaftliche Sitzung bis nach FriedenSschluß auszusetzen. Di» Stadtverordneten blieben aber auf ihrem früheren Stand punkt stehen. Zwickau. Ein vierjähriger Knabe kam auf der Straße zum Fallen, wobei ihm em Holzstab, den er trug, ins rechte Äuge dräng und das Gehirn verletzte. Der Tod trat als- bald ein. Brambach. In hiesiger Gegend ging am Sonnabend ttn wolkenbruchartiger Regen^verbunden mit eipxm heftigen we am taubeneh und Fel
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