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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 11.08.1900
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1900-08-11
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19000811014
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1900081101
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1900081101
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1900
- Monat1900-08
- Tag1900-08-11
- Monat1900-08
- Jahr1900
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 11.08.1900
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ZerugrgeMr: » «ta. die «o» - M. DK.LnttiirrNaLriLt«' ««bei»« «,r,e»1; die ««lieber t» Trelde» imb der nLbfteo iimgedim«. wo die Alltrsauna durch etaeu« Bote« oder LvmmiistonLrr eriolat. erhalten da» Blatt an Wochen tage», die nicht ans Sonn- oder Seiertaae folgen. « 0oe> rbeilaudaade» «den»« und «»r,rn» «naeitellt. SSr »LLgod« einaeiandter Schutt- stücke keine Verbwdltckckeit. vernsvrechaaichlut: »«t IBr.Un.Lr. IMS«. Leieara««-Sdresie: »«chrtchtnn »n»«d,»> SegrSsdek 1856 E I^tornou I ^ I-uktdüUon« ß ewpüskir Vereinen, (-nrtsvbesiLrvrn unot KestLurLtouren Ir, »i» Osvsr ktsvdsr, llrs8ävu, «»» ««« 21. Telegr.-Adressc: Nachrichten. Dresden. ütto Kiorg ^tiNsr Ckrrniiittr:. //e teo/rmse/ren, I^aare^ V/»»» Uesert «fori gummisairrilc ksibilZfllt leiisiolt, vr«öei>.ls/°^^,' I llsaävvrler -» 8troI»I»at n. <Ai»«L8U»»iui, MttmasokinonkabrL. 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Die letzten Jahrzehnte des sinkenden Jahrhunderts haben auch auf ihrem Altar die alten Götter gestürzt und neue zur An betung erhaben. Neue Wege sind gebahnt, neue Ziele gezeigt worden. Auch hier der Kampf zwischen Einst und Jetzt, zwischen Alt und Jung, zwischen beschaulichem Beharren und ruhelosem Vorwärtsdrängcn. So zeigt die Kunst ihren Januskopf auch auf der Pariser Weltausstellung, wo ihr an der schönen Avenue Nicolas ein eigenes Niesengebäude errichtet wurde, eine mächtige Mittel- Halle mit umlaufenden Galerien und Sälen, deren Zahl sich noch immer zu klein erwies, um alle Werke von nah und fern auf zunehmen. Auch hier hat Deutschland wie die meisten Staaten seine künstlerische Habe zerstückeln müssen. Abgesehen davon, daß ein Theil der großen Plastiken zur Ausschmückung der Kunst gewerbeabtheilung auf der Esplanade des Invalides verwendet wurde und andere Monumentalarbeiten zur Belebung der Garten anlagen dienen sollten, mußte überdies die Architektur mit Räumen im Erdgeschoß und die Plastik und Graphik auf der Galerie des Hauptgeschosses Unterkunft suchen, während die Malerei in die anstoßenden Obcrlichtsäle eingeschachtelt ist. Es fehlt also der ein heitliche Ucberblick. Sachsen ist nicht stark vertrete», behauptet ober seinen Rang in Ehren, obgleich sein größter lebender Meister. Max Klinger, seltsamer Weise Paris fem geblieben ist. Ter An- theil Sachsens wird daher nur von Dresden bestritten, dessen Maler fast ausnahmslos auf dem umgepflügten und neubesäten Boden der Secession stehen, das beißt der Loslösung vom Her gebrachten und der Ausschließung neuer Kunstidcale. Dresden ist dadurch in jüngster Zeit neben Berlin zum Nebenbuhler der alten deutschen Kunstmetropole München geworden und hat durch seine bedeutsamen Ausstellungen der letzten Jahre lebhaft Antheil an dem neuen Aufschwung des Kunstsinnes genommen. Die meisten der Bilder sind allerdings keine Neberraich- nngen mehr, sondem eben durch diese Ausstellungen schon bekannt, ja zum Theil sogar öffentlichen Galerien ent nommen worden. So das der Dresdner Gemäldegalerie gehörige Bildniß eines Offiziers von Professor Leon Pohle, dem feinsinnigen Porträtisten, und Stremcl's Vläinisches Interieur in derselben Sammlung, mit seinen blauen Möbeln, violettem Bettvorhang und gelben Polstern, so recht ein Labsal für jugend- frohe. nach Farben lechzende Augen. Gleich farbenfroh ist Banzer's »Beim Tanz" hessischer Bauern, deren rothc und blaue Kittel munter in, wirbelnden Neigen fliegen. Wohl bekannt ist auch die »Barmherzige Schwester" Richard Müllcr's, der sich nicht minder durch Entwürfe für Maueranschlägc einen Namen gemacht hat und in Paris überdies durch interessante Rndicungen vertreten ist. Der in Paris bekannteste und angesehenste der in Sachsen wirkenden Künstler ist Professor Gotthard Kuehl. Ihn hielten die Franzosen sogar der seltenen Ebre würdig, in das Luxcmburgmuseum ausgenommen zu werden, dessen berühmte Räume sich ausländischen Werken besonders schwer öffnen. Mit seiner .Johanneskirche in München" hat er die goldene Medaille davongetragen. Manche der anderen Bilder, welche von Baum. Pietschmann, Sterl. Georg Müller, Kießling u. A. eingeschickt wurden, entziehen sich, verdient oder unverdient, den Blicken des Beschauers und mögen sich hierfür bei der Hängekommission be danken. Weniger leicht zu übersehen sind dagegen einige große plastische Arbeiten, welche in den Gartcnanlagen an der Seine Auf stellung fanden. Da ist zunächst die große Bronze .Der Sturm" von Rob. Diez zu nennen, den Dresdnem wohlbekannt als Brunnengruppe in der Neustadt, jener unerbittlich dahin sausende Reiter auf dem mit Schlangen gepeitschten rasenden Seepferd. Nicht weit davon gewahrt man Epler's .Zwei Mütter", den Kampf darstellend zwischen einem Weibe und einer Löwin, Beide ihr Junges um schlingend in sorglicher Angst. Wie sehr man sich in Deutschland wieder dem Bronzcguß zuwendet, zeigt der Umstand, daß auch sämmtliche übrige bildnerische Arbeiten, wenigstens sofem sie von sächsischen Künstlern stammen, in diesem edlen Stoff ausgeführt sind. So Prof. Erich Hösel's Figur des .Hunnen" aus dem Besitz der Berliner Nationalgalerie, Prof. Schillings .Forelle" u. A. Man kann des Aufschwungs der Künste, wie er sich auch dem Laien so eindringlich offenbart, nicht gedenken, ohne den graphischen Künsten einen Blick zu gönnen. Lithographie und Nadirnng vor Allem, meist von Malern geübt, werden in vielen deutschen Kunstccntren. so besonders auch in Dresden von Lührig. Fischer, Richard Müller u. A. mit Erfolg gepflegt, und zwar Elftere im engsten Zusammenhänge mit dem künstlerischen Plakat- Eine hervorragende Leistung muß Lührig'S „Armer LazaruS" genannt werden, eine Folge von zwölf Blättern, welche uns mit ergreifender Phantasie das tragische Erdenwallen des modemen Lazarus, des Arbeiters in seinen verschiedenen Berufen, beim Schneeschauseln, beim Bau. in der Fabrik u. s. f. schildern. Den genialsten der deutschen Kupferstecher müßte man. wenn er auch seiner Heimatb de» Rücken gekehrt hat. ebenfalls hierher zählen: Korpping in Berlin, den» er ist ein geborener Dresdner, und Sachien kann auf seinen berühmten Sohn, welcher soeben in Paris ? die Medaille d'honneur erhielt, mit Fug stolz sein. Die Architekten sind in einen stimmungsloien Raum des, Erdgeschosses verwiesen worden. An Zahl nur schwach vertreten — es stellten überhaupt nur 50 Deutsche ans — gehören die Arbeiten der Bauräthe Licht und Roßbach, des Architekten Wcidenbach in Leipzig. Schilling's und Gräbner's in Dresden zu den hervor ragendsten. Das Leipziger Nathhaus. die Leipziger Bank und die Reformirte Kirche daselbst, dann Schilling's und Gräbner's zahl reiche Landkirchcn. sämmtlich in den letzten Jahren erstanden, be zeugen. wie viel im Lande auch aus diesem Gebiete in ernster, schaffensfrohcr Tbatkrast geleistet worden ist Sucht man unter den in Paris vertretenen Architekten auch vergeblich Namen, welche ein Programm bedeuten wie denjenigen Wallot's z. B-, den Sachsen jetzt zu den Seinen zählen darf, so ist es doch einer der erfreulichsten Beweise für das politisch nicht allein, sondern auch bereits künst lerisch erstarkte und unabhängig gewordene deutsche Volk, daß die Reichshauvtstadt nicht alle Kräfte verzehrt, sondern an immer zahl reicheren Orten eine tief im Volkstlmm wurzelnde nationale Kunst- Pflege erwacht ist. Neben München, Berlin. Dresden haben Hamburg, Frankfurt, Stuttgart. Karlsruhe, Darmstadt, Breslau mit frischen Kräfte» den fröhlichen Wettkampf ausgenommen, mit oder ohne und selbst gegen die Akademien, aber immer aus eigener Kraft. Man spürt ja endlich, daß sich in Rom und Paris zwar viel lernen läßt, daß jeder echte Künstler aber immer im Boden seiner Heimath, seines Volkes wurzeln müsse. Nirgends lernt sich das bester als gerade jetzt im großen Cirkns von Paris, in der Ausstellung aller fünf Welttheile. welche sich von »ah wie fern betrachtet trotz allen Firlefanzes als große ernste Schule menschlicher Arbeit erweist. Was bislang unnahbar groß erschien, sinkt da im Vergleich mit anderen, neuen Kräften zu bescheidenem Maße herab. Fortschritt und Stillstand, den die Völker in jahrelanger stiller Arbeit der großen Masse der Menschheit oft unsichtbar bethätigten, offenbart sich hier in ver blüffender. gelegentlich auch erschreckender Weiie. Abgesehen von England und Oesterreich, welche durch äußere und innere Kämpfe an größerer Krastcntfaltnng verhindert waren, läßt sich deutlich er kennen. wie Italien noch immer und mit immer schwächerem Er folge an längst vergangenem Ruhme zehrt, während Spanien, Griechenland, die Valkanländcr eigentlich nur durch ihr schon so oft geschautes volksthümliches Schauspiel wenigstens ethnogravhisch interessant sind. Groß dagegen steht, man darf es ohizz, lleber- hcbungsagen, nurTentschlnnd da. Die lleberraichung welche es dem Besucher der Ausstellung bereitet, wird zum Theil nur von Rußland übertrosfen, dessen Krastentfaltnng Manchem noch un erwarteter kommt, als diejenige des jungen Deutschen Reiches. Die Franzosen selbst, sonst nicht eben willig, fremdes Verdienst anznerkcnnen, vermögen sich dem Eindrücke nicht länger zu ent ziehen. daß ihr Nachbar die lange Frieden-beit nützlicher als sie selbst verwendet und eine acbtunagebietende Weltstellung errungen bat. In dieser Hinsicht ist die Pariser Veranstaltung gerade für den Deutschen von lehrreichster Bedeutung, Er wird, da ihm zum Chauvinisten glücklicher Weiie alle Zulage fehlt, gerade dvrt auch offenen Blickes sehen, worin ihm Dieser und Jener noch über legen ist. Alles in Allem bietet allo die Pariser Weltausstellung ein Bild von der menschlichen Entwicklung im abgelaufenen Jahr hundert. wie es sich großartiger, schöner und für uns erauickender nicht denken ließe. Mag auch der wirkliche Nutzen dieses kost- iviciigen Vergnügens in keinem Verhältnisse stehen zu den Un summen der darauf verwendeten Kräfte und Werthe, mag man auch ernstlich wünschen, daß das Ansstellungsweien in diesem großen Stile hiermit seinen rühmliche» Abschluß gefunden haben möge, so bleibt die Pariser Weltausstellung doch das, was sie erstrebt: Ein sehr treues Bild unserer Arbeitsleistung, linkeres Wissens und Könnens, nicht zu mindest auch — unserer Ver gnügungssucht am Beginne eines neuen Jahrhunderts, dem man Voraussagen darf, daß die bisherigen Anstrengungen und Kämpfe ein Kinderspiel waren gegen die Aufgaben, welche die neue Zeit uns bringen wird. Aernschreib- und Aernsprech-Berichte vom 10. August Der Krieg in China. Berlin. Das Kanonenboot .Iltis" ist am 7. b. M. in Tschffu eingetroffen. Das Lazaretbichiff „Gera" ist in Malta ein- aetroffen und beabsichtigt am 13. d. M. die Ausreise nach Port Said. * Brüssel. Der Minister des Auswärtigen erhielt eine in der Geheimschrift abgefaßte Depesche des belgischen Gesundten in Peking vom 5. August, deren Inhalt mit dem Telegramm Pichou's an die französische Regierung übereinstimmt. Brüssel. Der Minister des Aeußern erhielt vom belgischen Konsul in Shanghai ein von heute datirtes Telegramm, welches besagt, daß Li-Hung-T>chang durch kaiserliches Dekret Vollmacht ertheilt ist, über den Frieden zu unterhandeln. * London. Das Auswärtige Amt erhielt ein vom 4, August datirtes Telegramm Macdonald's, das dem des französischen Ge sandten gleicht. * Washington. Dein Staatsdepartement ging aus Peking eine chiffrtrte Depesche Conger's zu, die sich mit der des sranzömche» Gesandten deckt. Dies deutet darauf hin. daß die Gesandten in Peking übereingekommen sind, identische Depeichcn an die Re gierungen zu schicken. Washington. Der Gouverneur von Schantung theilte dem amerikanischen Konsul in Tschifn mit. es würden nicht nur Ehiffredeveschen von den Gesandten befördert, sondern sogar die Originale der Telegramme den Konsuln übersandt werden, uni dadurch die fremden Regierungen in den Stand zu setzen, sich von der Echtheit der Telegramme zu überzeugen. Shanghai. Die hiesigen chinesischen Kaufleute richteten eine Petition an die ausländischen Vertreter gegen die Landung europäiicher Truppen, da ein solches Vorgehen unter den Chinesen eine Panik Hervorrufen würde. — Es verlautet, es würden Vor kehrungen getroffen zur Landung von 2500 Mann. Ein chinesischer Beamter sagte. Li-Plng-Heng sei mit 15.000 gutansgebildeten Soldaten nach Nang-Tsnn marschirt, nm den Verbündeten dort entgeaenziitreten. Hongkong, Zwei indische Regimenter gehen morgen von hier nach Shanghai ab, ein drittes Regiment wird am Sonntag folgen. In Kanton sind gestern 17 Piraten und Muber hin- geuchtet worden. In der Stadt herrscht Ruhe. * M ü ii ch c n. Der neue Jlagqenerlaß der bahrffchen Civil» staatsministerien, welchen seiner Zeit der Ministerpräsident Frhr. v. Crailsheim in der Abgeordnetenkammer ankündigte. ist nun mehr erschienen. Derselbe bestimmt, daß sämmtliche Civilstaats- gebüude ohne besondere Anordnung an den Gebnrtsfesten und Namensfeslen des Königs und des Prinzregenten. wie auch an dem Geburtsfeste des Deutschen Kaisers zu beflaggen sind. Bei den Reisen des Königs, des Prinzregenten, des Deutschen Kaisers, der baprücheii Prinzen und Prinzessinnen, sowie Souveränen deutscberBundesstaajen undbei sonstigen Anlässen erfolgt Beflaggung auf besondere Anordnung, welche die Regierungspräsidenten bezw. für München das Staatsministerium des Innern erlassen. Die Beflaggung der Civilstaatsgebäude erfolgt in den bayrischen Landes- sarben. am Geburlsiest sowie bei den Reisen des Deutschen Kaisers in den banrischen und deutschen Farben. * Fiume. (Telegramm des Ungarischen Korrespondenz- Bureaus.) Gestern explodirie unter einem Waggon der elektrischen Stadtbahn eine Tvncimitpatrone, ohne Schaden anzurichten. Die Polizei meint, der Anschlag sei ein Werk der Anarchisten, welche die Trauerst,ndgekning für König Humbert stören wollten. Ein italienischer Anarchist, den die Polizei von Ancona als gefährlichst bezeichnet,:, ist hier verhaftet worden. * Kopenhagen. Die kiesiac Tamvffchifffohrts-Gesellschaft „Ostasiatüchc Compagnie" schloß mit der russischen Rmierung einen Vertrag ab. betreffend den Transport von 10.500 Soldaten nach China. Die Abgangshäfen sind Petersburg und Odessa. Die Gesellschaft miethet hierzu 1t dänische, englffche, deutsche, fran zösische und österreichische Dampfer. Berlin. Der Kaiser hat seine eigene Troven-Uniwrm, die er aut der Palästinafahrt getragen hat. dem Grasen Waldcrsee zum Geschenk gemacht. Berlin, Das dent'che Hilfskomitee für Ostasien, das unter dem Protektorat der Kaiserin steht, macht das erste Gabenverzeich- niß bekannt. In Folge des Ausrufs vom 4. August sind an Spenden bisher eingcaangen: 105.07«, Mk. Bei dem Central- komitce der Deutschen Vereine vom Rothen Kreuz gingen bis zum 28. Juli 24.474 Mk. ein. Folglich beträgt die Gcsammtsumme bis jetzt 130.450 Mk. Berlin. .Batavia" hat den Juczkanal in 17 Stunden als bisher größtes Schiff durchfahren. „Phoenicia" passirte am 0, August Kap Carvoeiro (Portugal). Der Gesundheitszustand der Truppen ist vortrefflich, Berlin. Der „Rcichsanzciacr" veröffentlicht eine Verord nung, betr. das Verbot der Ausfuhr von Waffen und Kriegs material nach China und europäischen Niederlassungen an der chinesischen Küste, sowie den China benachbarten Hafenplätzen. Berlin. Das Leichenbegängnis: des Abgeordneten Lieb knecht wird voraussichtlich sehr grope Dimensionen annehmen. ES findet am nächsten Sonntag voii Mittag 12'/s Uhr an statt. Das Polizeipräsidium hat die Genehmigung zum Zuge davon abhängig gemacht, daß Fahnen und Kränze mit rochen Schleifen im Zuge nicht getragen werden dürfen. Die sozialdemokratische Partei leitung fordert ihre Anhänger zu zahlreicher Betheiligung an dem Zuge ans »nd giebt der Erwartung Ausdruck, daß keinerlei lieber lrctungen stattfinden werden. Flensburg. Behufs Anlage einer Torpcdostation für eine der neu zu errichtenden Torpcdo-Abtheilungen verhandelte die Marine über den Anknnf großer Ländereien bei Muerwik an der hiesigen Börse. Das Projekt ist als gesichert anzusehen. Hamburg, Wie der „Hamb. Korresp." meldet, ist der im Eppendorfcr Krankenhause isolirte Pestkranke heute Mittag ge storben. Alle anderen unter ärztlicher Beobachtung flehenden Personen befinden sich wohl. Hamburg, Ueber den Streik der Werftarbeiter wird fol gende Mittheilung vom Arbeitgeber-Verband Hamburg-Altona oerbreitet: .Bei der Besprechung des in Hamburg ausgebrochenen Streikes der Werftarbeiter ist von der sozialdemokratischen und einem Theil der bürgerlichen Presse die Behauptung ausgestellt worden, daß die Unmöglichkeit, die zur Beförderung von Truppen »ach China bestimmten Dampfer der Hamburg-Amerika-Linie aus der Werst von Blolim u. Voß sertigzustellen, nicht durch die Weigerung der Arbeiter, die ihnen übertragene Arbeit aus zuführen, sondern durch die von dem hiesigen Verbände der Eisen industliellcn veranlaßke Auswertung von Arbeitern herbeigeführt sei. Diese Darstellung ist durchaus unzutreffend: Thatiache ist vielmehr, daß die Schlosser und Schmiede, die weder am Streik, noch an der Aussperrung betheiligt waren, sondern ihre Arbeit an anderen im Bau und in Reparatur befindlichen Schiffe» willig verrichteten, die Arbeit niederlegten, als sie beauftragt wurden, an der Fertigstellung der genannten Dampfer der Hamburg-Amerika-Linie mitzuwirken. Veranlaßt ist dieses Vcr halten offenbar dadurch, daß die Arbeiter in der Weigerung eine wirksame Handhabe zur Durchsetzung der Forderung der Streiken de» erblickten. Lediglich infolge dieier Arbeitsverweigerung war cs nicht möglich, die Arbeit an den oben genannten Chinaschiffen hier sertigzustellen." Hamburg. Nach einer Meldung des „Hamb. Korr." haben heute auf der Werst von Blohm ». Voß 87 Kesselschmiede, 00 Bohrer und 241 Maschinenbauer die Arbeit nicdergclcgt. Hamburg. Eine außerordentliche Verschärfung der Situa tion in der Werstarbciter'Bewegnna ist cingetrcten. Ein Erlaß des Arbeitgeber-Verbandes in Altona fordert die diesem angehörige Stauer-Vereinigung ans. die ausgeiperrten Werftarbeiter während der Dauer der herrschenden Differenzen in keiner Art im Hafen betriebe zu beschäftigen. Bremen. Heute Nachmittag fand in Gegenwart der Spitzen der Civil- und Militärbehörden und eines zahlreich ge ladenen Publikums ans der Werst der Aktiengesellschaft „Weser" der Stapellanf des Kkeuzcrs „O" statt. Kontre-Adiniral v. Schluckmann hielt die Tanfrede. Die Fürstin zu Inn und Knyvhausen vollzog die Taufe. Der Kreuzer erhielt den Namen „Ariadne". Kassel. Del Kaiser wohnte heute Vormittag einer Feld- dlcnstübiliig der gesamnitcn Garnison hinter Wilhclmshöhe bei und nahm sodann eine Parade über die Garnison ab. LS.« ^ - "§>5 LZ-c,.- - «»
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