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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 22.02.1902
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1902-02-22
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19020222011
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1902022201
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1902022201
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1902
- Monat1902-02
- Tag1902-02-22
- Monat1902-02
- Jahr1902
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 22.02.1902
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L.ÜI»»«»«, !Xo. voo nnö ^I»e»nn«»ii»«»nt» tlir 6i ^ ,.iri"«»u„vr As » v I, n 11 I» 1 « II." H vus ru todv»Nt1alu Lrvord iw ttuuko >-t c-ios Strlr Irmusekinr? Liir Usrdtviluu^ vou 8lsi1u,p>vn. 8«»okou >v ^Ilsn Orübr^n uu«1 «'ltkw -iitkl. »ovu, wü»sUok«n Uoki»i6»t»».'».urUku1. — Lrlvruunk v»<.ti <ioi»r»uot»«-^u>v«jrinne Vreisver ZVIckwLsodtoe» sdrL Loslss Itsrrd- v. Lr- lrlsvtnuißsßori-Llllc, «r»rokH bvl Uus»«>i,, N»lvAv»«k. I «»»«»»ckvi 8MKM «MW Luv8leorsv1s rur oatil, liokon ^uMleiehnnie >>nre».'el- m.linitrsr litirportvrmim kertizst al« Kporuilitgt in lil>n»il»nsebvr Volivinluna Oitlioz»»»,! VS. ll.wsllä8edued 8Sll.. »iuoolNNi! ^eiitknet vou 11—12 k)ti». Stand der Zolltarisiiaac. Hojiiachrichte». Landtag. AiiSverläuie. Boidiergeichäste.; Mntlniianl. Witterung: Schwindeleie». Geiicliisoerkandtuiige» Tlesdne» Musikichule. Heiteres Frvstwettcr. Lonnabend, Ää. Februar /L> ss/r eüe /,e«e»- »»t uF/ SF/rh// -/-7/Z bs» cier //aup<Aesc/!<r/<ss/e/ie H/err/e»«s<r. 08 u»«ci eien «^/or- «sÄrts >4n»«u^»»e«/<//e-r ru»n />et«e «o» Le» cien /kHerkeeHe»» ^ol-^n.>!/»/<e!n »«» /r«Hs- Asöiete reerclv»» r>« / .1/,/»^. i,» (-cste-rerc^- k/eiIarn er« 2 Lrone //ei/er,« a«A<.-»to/«/nen. KsZvdLttsstöNs äsr „Viesclvgr Haeln'iodtsii". Die ErktLrrmg der Reqiernng iu der Zolltarif-Kommission. Die Regierung dat in der Zolllarisfrage den Rudicon über schritten : die längsl als erwünicht derei.hiiere kl/irung der Lage ist endlich eriolgt und alle Parteien wissen nun, woran sie sind. Es giedt kein Schwanken und Wanken, kein Zagen und Zaudern mehr: klar und deutlich, mit direkten, keines Doppelsinnes idingen Worten hat Graf Poiadowsln in der Zolltanikommission des Reichstags den amtlichen Standpunkt dahin prücisirt, datz die Zollsätze des Entwurfs für Getreide die äußerste Grenzlinie darstellen. Mit welcher Spannung nian in ReichstagSkreiien den vorher angekündigten Eröffnungen des Grafen Poiadowskr, entgegensah. beweist der Umsiand. daß das Plenum unter dem Eindrücke der erwarteten Kundgebung noch mehr als sonst veiödele und einer Wüste Sahara glich und sogar die Budgetkommission ihre Sitzung unterbrach, während der Kommiisionslaal vollgepfropft von Ab geordneten aller Parteien war und die Menge der Anwesenden kaum -zu fassen vermochte. Die bisher nur kurz sklzziiten Aus führungen des Herrn Staatssekretärs des Rcichsamts des Innern Tageszig lauteren, soweit sie nicht vertraulicher Art waren, nach den vor liegenden Berichten des Näberen folgendermofzen: „Ter deut'che Handel bat sich auch unter der Geltung eines 5 Mark-ZollcS iür Roggen Küher gedeihlich entwickelt. Die Kaufkraft des Landes hat nicht nachgelassen, die Kriminalität ist nicht gestiegen, die VolkSvermedrung nicht zurückgrgongen: kurz, alle Befürchtungen, dte an die Einführung eines 5 Mark-Zolles für Roggen geknüpft wurden, sind durch die Thariachen nicht bestätigt wortkdn. Es geht nicht an, bei Erörterung der Getreidezölle auf Irland oder Däne mark zu eremvlifiztren. da in beiden Gebieten die Verhältnisse ganz anders liegen als bei uns. Das .grüne Eiland" ist durch den Golfstrom begünstigt und die Landwirthsckast bat dort deshalb vorwiegend mit Weideland zu rechnen, ähnlich wie in Dänemark und Oldenburg, wo die Marschen ihrer Natur noch zu Weideland geschaffen sind. Für die Regelung unserer Zollsätze können nur die Bruttokoiten der Erzeugung diesseits und jenseits der Grenze maßgebend fein." Nach der hierauf abgegebenen Erklärung über di« .äußerste Grenzlinie", die für die Regierung in den Sätzen deS Entwurfs enthalten sei, fuhr der Staatssekretär fort, die Fest legung von Minimaliätzen für vier Getreibearlcil solle nur eine feierliche Kundmachung der Absicht der Regierung sein, unter >cne Sätze bei Handelsverträgen nicht hinunter zu gehen : vier Minimal- gölle machten aber noch keinen Doppeltarif auS. Im Tarifenlwurs seien die verschiedenen inländischen Interessen gegen einander abgewogen worden. Nachdem nun aber einmal diele Ausgleichung der Interessen im Daiifentwurt statigesunden habe .auf Grund aufrichtigsten Wohlwollens tür die landwirthschastlickrn Interessen und nach reiflichster Prüfung aller in Frage kommenden Verhält nisse", müsse es »als durchaus ausgeschlossen" bezeichnet weiden, daß die Minimalzölle, dem AntragHerold entsprechend, erhöht würden. Wolle die Mehrheit des Reichstags um irden Preis hohe Zölle aufrecht erhalten, dann müsse sic das System der Minimalzölle ganz fallen losten und Alles dem Belieben der Regierung anheim stellen. Zum Schlüsse suchte der Staatssekretär noch eine Rede lwü Fürsten Bismarck, die sich auf die bet einem Handelsverträge mit Frankreich wahrzunehmenden Gesichtspunkte bezieht, zur Führ ung des Rachweiles zu verwerthen. dag staatsvoliktsche irnd haadel-polltkiche Fragen sich »innig mit einander verquicken": eine Auffassung, di« Fürst BlSmarck allerdings im Allgemeinen nicht gettzetlt hat. wiewohl er sie im Eirrzelsalle und zumal Frankreich gegenüber ja immerhin mit derangrzogen haben mag. — Nachdem Graf PosadowSky die Stellungnahme der Regierung entwickelt hatte, gab e« noch eine Getchättsordnungsbebatte. in deren Ver lauf« Gras Schwerin der Ansicht Ausdruck verlieh, daß die weiteren Verhandlungen »Zeitveraeuduaa" teieu Zum genune» Versländiiij; der nunmehr geschossenen Lage er scheint es angebracht, einen kurzen Rückblick aus den bisherigen Gang der Verhandlungen in ver Kommission zu weisen und die Pirnkle. wo die Gegensätze auf einander treffen, zu markiren. Tic Kommission Halle bei deni Beginne ihrer Arbeiten vor etwa 6 Wochen de» 8 l des Entwurfs eines Zolltarisgeietzes, der die am meine» umstrittene Frage der Mtnveslzolle für die vier Haupt- geiieicrartrn enthält, zririickgeslellt. um zunächst den Rest der Vor lage zu erledigen. Ter 8 I des Entmnrss. der letzt eine kritische Zr»pstznng der Verhandlungen herbeigeiührt hat. beiagt in seinem wesentlichen TbeNe: „Für die nachgcnannten Geireidearten sollen die Zollsätze des Tarifs durch vertragsmäßige Abmachungen nicht unter die beigesriglen Sätze ermäßigt werden: Roggen 5 Mark, Weizen und Spelz ,'.5>v Mark, Gerne 3 Mark. Haier '< Mark für eine» Dvppelcenlner." Hierzu wurden in dei Kommnsion folgende drei AbSiideriingsankrägc gestellt: l. Der von 15 Mitgliedern der Konimission auS den Reihen der Konservatroen, der Frcilonsei- valroeii. des Eenlrums. der Antnemllen, der Polen und einem Natronallrberalen unierzeichirele Kompromißantrag iauch Antrag Herold nach seinem einen Unterzeichner genannt), krast dessen die Mrnünalzölle tür Weizen aut 6 Mark, sür Roggen. Gerste und Hafer aus 5V-- Mark, sowie die Maximalzölle iür Weizen aus 7>, Mark und sür Roggen. Gerste und Haler auf 7 Mark erhöht werden sollen: 2. ein Antrag der sreisinnrge» Abgeordnete» Aorhcin »ud Fiichbcck am Wiederherstellung der Lätze des alte» Tarifs vor Abschluß der Handelsverträge unter Streichung der Mindestsätze 3. ein iozialdemolraliiche' Antrag Bebel, die Ge- treidezölle ganz auszuheben. Ten Komoromißantrag haben nicht unterzeichnet der Eenlrumeabgroronele Heim und der Führer deS Bundes der Landwrrthe Freiherr von Dangen- heini, weil sie der Meinung sind, die Kompromißsätzc seien noch nicht hoch genug: der einzige nationallrberale Unter zeichner ist der Avgeordnele Sieg. Demnach stehen aho solgende Zoll'ätze zur Bcrarhung: Roggen 4vcize» Vter,«c so. Lpel-, od. Lmkelwe'i^ii', §>öchs»>aiz Mndfüsatz Hücbsti. Mindcsti. >>oa>fts. Mtndeill. Entwurf t'. L'.'. 5 M. b'. Ä. ü> z M. 4M. U M. omr.,§: 7 „ b'» „ 6 „ 7 , 5'§ „ ,-^eii. Attlvufl: 5 M. 5 M. 2' - M. Hafer Hockisn. Müde,ts. t, M. 5 M. Tie Konicauenz aus der Eenlrumsabgcordncle Heim m Ivllrn, datz er der Reglern, g Scheitern der Vorlage zmchov. auch das Drgau des Bundes jetzigen Wendung glairble der der Kommnsion dahin ziehen zu alle Schuld an dem elwaigen I» ähnlichem Sinne äritzcrt sich der Laildivrrlhe. die „Tcrillche Wenn ein Staatsmann sich die allergrößte Mühe geben wurde, sei» Werk, weil es ihm nicht mehr gefällt, »elbit zu Falle zu bringen, lo könnte er keinen besseren und sicherer» Weg eiiilchlagcn al-S den. welchen Graf Pmadvwsky gestern gegangen ist. Anders ist seine Erklärung beim bellen Willen nicht zu deuten. Man muß alio auch annehmen, daß die Skualsmäniier deS Reiches bereit sind, die Veiantwortung für diesen Schrill z» übernehme». Um diese Verantwortung wild sie Niemand be neiden. denn sie ist io folgenschwer wie nur irgend denkbar Wenn kein Zolllnrilgeirtz und lein Zolltarif und keine Handelsverträge zn Stande lommcn. so liegt die Schuld auslchließiich bei der Re gierung. welche der Meinung zu lein schein!, baß die Geduld des deutichen Volles und zwar des gelammten eiwerdsthätigen Volles, nicht nur der LandwirthichaK. uiierlchövflich ist. Daß dlkle Mein ung durchaus irrig ist. wird die nächste Zukunst lehre»" Un mittelbar vorher, ehe die Erklärung des Grasen Poiaoowsk» bc tonnt geworden war, hatte indessen dasselbe Blatt in einer Be sprcchnng des KomproimßontragS ausdrücklich erklärt: „Auch wir geben zu. daß ave berechtigten Wünsche und Forderungen der Landwirthschast voraussichtlich nicht vollkommen erfüllt werden können. Auch wir weilen VerständigungSvorichläge nicht von der Hand." Tic „Kreuzzlg." fühlt sich ersichtlich unbehaglich und erklärt resignirt. wenn diele Erklärung das letzte Wort der Regier ung bedeute, so müßte sie allerdings ihre Hoffnung, daß überhaupt etwas zn Stande komme, „bedeutend herab'etzen". Tie ultra montane „Germania" sieht die Lage als kritisch an, während die rechtsliberalen Blätter mit ihrem Unheil vorläufig noch zurück- hgltcn. Levbasken Eifer, die Situation zu ihren Zwecken arrs- zubrnten. zeigt die sretdändlrrischc Presse: ihre Freude über das vorläufige Zerwürfniß zwischen Regierung und schutzzöllnerischcr Mehrheit wird aber einigermaßen durch die Befürchtung getrübt, daß am Ende doch noch eine goldene Brücke der Verständigung von dem Kompromißantrage zu der amtlichen Stellung binnber- snhren könne. Tic „Nat.-Ztg." giedt der Negierung zarle Andeut ungen über die Art. wie sie künftig eine der besonderen Richtung deS Blattes genehme Handelspolitik werde treiben können, und sieht schon im Geiste eine Entwickelung kommen, die der verhaßten „Agrardrmagogie" den Todesstoß versetzt. Inmitten dieses allgemeinen Wirrwarrs, den die bedingungs los« Ablehnung deS RompromlßantragS durch die Regierung ge» zeitigt hat. dürften Indessen die ruhenden Pole von Seiten der schutzzöllneriichrn Mehrheit wieder gesunden werden, sobald sich die Vertreter der landwirtbichaftllchen Interessen nur erst einmal klar darüber geworden sind, daß dte Vorlage der Negierung denn doch tnnnerhin der Landwirthschast erhebliche Vortheile gegen den jetzigen Zustand bietet. Man kann vom Slanvounklc einer ver-! nünitigen Mäßigung, die sich flelS das Erreichbare zur Richtschnur einer praktiickicn Realpolitik ietzt, wirklich nur wünschen, daß die Landwirlhe, wie Gras Bülow lagt, „nicht das Bessere zum Feinde des Guten machen und durch uneisüllbare Uebersorderungen da,' Ganze gesährden inöchten". Es lassen sich innerhalb der Land- wirlh'chasl selbst Stimmen von Gewicht und Einfluß hören, die aus jeden Fall zu einer Verständigung raihen. So schreibt beispiels weise die „Leipz. Ztg.", die doch gewiß als eifrige und warmherzig» Förderin aller berechtigten lanbwirthschaitlichcn Bestrebungen be kannt ist: „Wenn die Landwirlhe sich klar machen, welche Vor- theile ihnen entgehen würden, woiern die Zolltarisvorlage schcilerle. wenn sic sich überlegen, das; alsdann die lausenden Handelsverliäg« - auch die auf Meistbegünstigung beruhenden mit den Bei- einigle» Staaten und Argentinien — iu Krast bleiben, jo müßten sie emielien. daß in der Zolllarisfrage die Spekulation ü la bawLa die schlechteste wäre." Ein gewisses Einlenken läßt denn auch be reits eine Meldung erkennen, laut welcher die Mehrheitsparteien der Hoffnung Ausdruck geben, daß trotz der Erklärung deS Grafen Posadvwsl» die Regierung doch noch bezüglich eines oder anderen Mindestzolles den MehrheilSparteien enlgegenkommen werde. Die Negierung habe nur — io wird gellend gemacht — den Kom- promißaulrag im Ganzen iür unannehmbar erklärt, ober nicht jede andere Erhöhung, wie beispielsweise die des Gerstenzolles um I Mark, während derKompromißarilrag ihn um 2V-- Mark erhöhen wollte. Auch nach dieser Richtung werde aber jedenfalls die Situation bald geklärt werden. Bon hier dis zur Annahme der Zollsätze des Entwurfs dürste der Weg am Ende nicht gar zu schwer zu finden sein, leibst dann nicht, wenn man die inzwischen in der Zolltarislomiiiission abgegebenen Erklärungen des Freiherrn v Wangenhemr, des Führers des Bundes der Landwirlhe, mit in Rechnung zieht. Neueste Draytmeldunqen vom 21. Februar. k'Rackts eiliaelrenve Deveiiken befinden sich Seite 1.1 Berlin. sPriv.-Tel.s Reichstag. Tie Bcrathung de-., Militäretats wird sorlgclctzi. Beim Kapitel Lisizicre des KricgSmimsteriums wird die Forderung sür einen neuen Ad lhc.IungSches beim Miliiärkadinct gestrichen. — Auf eine An regung des Abg. Dertel-Sachicn erklärt Masor Gras Vitz thum v. Eckstädi, der sächsische KriegSmimslcr werde sein gern bereit sein, die Frage einer Gleichstellung der Kan-Ici- dcamtcn des sächsischen Kriegs»,inislcriunis mit denen des pren ßischcn zu prüfe». — Geh. Rath Herz vom Rerchsschatzamt bc merkt noch: Bei der Gehaltsregulirung l8!17/98 habe der Reichs tag ausdrücklich diese difsercnzicllc Bemessung der Gehälter de: Kanzlcidcamtcn in Berlin und Dresden beschlossen und seitdem sei keinerlei Antrag oder Anregung zu einer Aenderniig au dg - Schatzaml gelangt. — Beim Kavircl Mililäriusrizvcrwatlilng bringt Abg. Kirsch iEentr.s die Vorgänge bei dem E'bcrieldcr Mäirärbrireimigsvrozcß zur Sprache. Der Tbcrsiadsarzr Schimmel ici verhafte! worden, obwohl er zu wiederholten Malen gegen die Verhaftung vroiestiri habe. — Geh. Kricgsrath Wolf. Die Akten über den Fall haben uns noch nicht Vorgelegen. Grund- iötzlicb kann die Verhaftung nicht als unzulässig bezeichnet wer den. denn ci» Verdacht lag gegen den Oberstabsarzt vor, und eS handelte sich doch um ein Verbrechen. Ob die Hast über Ge- bühr in die Länge gezogen worden ist. wird vou, Kricgsnuni- sterium georüft werden, und sollte sich dies bestätigen, so wird jedenfalls dafür gesorgt werden, daß so etwas nicht wieder vor kommt. — Bet eurem weiteren Kapitel äußert Abg. MüIIcr- Sagan seine Gcinigthuung darüber, daß die Roß- und Ober-Roß- ärztc endlich Gehaltszulagen erhalten hätten, dre srcilrch rwc» nicht so hoch bemessen seren wie irr Bauern. Au der Zeit scr cs aber, auch bei den Garnnon- und Lozarclhvcrwallungcn an gemessene Besoldungen scitzusetzen, namentlich müßten die Ge kälter der Zahlmeister aufgebesleri werden — Geh. Rath Herz, Als 1897 98 die allgemeinen Gckallsverbcsserungen slatljandei:. da bestand allgemeine Uebereinstiiirmung darüber, daß die Be scldunpsverbesserlingeii einstweilen sür abgeschlossen gelten sollte» Sie setzt bei einer oder der anderen Bcanrlcnkalcgorre wieder am zilneymcn, dazu liege uni so weniger Anlaß vor, als alsdann andere Kategorien wieder mit gleichen Wünschen Nachkommen würde», wo jetzt die Finanzlage ohnehin keine günstige ist. - Abgg. Müller-Sagan und Werner bestreiten, daß 1A>-' allgemeine Uebcrcinstimmung darüber geherrscht haben solle, daß die Gehaltsvcrbciseriingen abgeschlossen seien. Das werde ja doch sHon widerlegt durch die seitdem beschlossenen GclialtS;» lagen für die Roßärzte. — Abg. Oertcl-^sachsen llons.s wünscht im Interesse der Erhaltung eines guten Unterofsizierkorbs aus kömmlicbere Bezüge sür die Uutcromzicre aller Kategorien. Sei doch in der Preise neuerdings wieder die Behauptung eines Nntei osfiziermangcls ausgetreten, der allerdings in offiziösen Rv» e» in Abrede gestellt worden sei. ES wäre erwünscht, darüber aiithcniischcn Ausschluß zu erkalten. Besonders notkwendig ei scheine eine Aufbesserung der Bezüge der älteren Feldwebel, der Kompagiiicmützcr, und der Bezirksseldwebel. — Major Goln erwidert: Wie schon in der Budgelkommüsion mitgctkeill wo>- dcn, sei von einem Untcrossizicrsmangel nicht die Rede, auch ölte Unteroffiziere haben wir genug, sodaß wir auch, ganz ab sehen von der Finanzlage, keine Veranlassung haben, jetzt die ezügc auizubesscr». — Beim Kapitel Pscrdebcschafsung fragt Abg. v. Masjow ikons.j. wie es mit den Ankäufen englische: Agenten in Deutschland stehe, von denen i» der Presse die Rede gewesen sei. Man habe von 10000 Pferden gesprochen. Das ,alte er ja nun sür übertrieben. In unserem LsfizierkorpS errsche erfreulicher Weise ein schöner Reitergelst, was auch die Distanzritle bewiesen, jo der von Berlin nach Rom und der >on Wien nach Berlin, bei welch' letzterem sich ein HobenzoUein- proß ehrenvoll ausgezeichnet habe. Bebel habe kein Recht, das Offizierskorps so onzugreifcn, wie er cs gcthcm. auch nicht wegen der Spiclcrprozesse. bc» denen die Verführer schlimmer seien als die Verführten. Bebel habe sich gewundert, daß er ihn neulich
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