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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 23.01.1910
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1910-01-23
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19100123012
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1910012301
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1910012301
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1910
- Monat1910-01
- Tag1910-01-23
- Monat1910-01
- Jahr1910
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 23.01.1910
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- 70 - malerisch, daß nicht nur Sllexanders Männerauge, sondern auch kt» küntzlertfche- Empfinbeu in Entzücken versetzt wurde. Leise trat er näher. kniete aus dem gell zu ihren Füßen nieder und drückte einen Kuß aus ihre Hand. Sie zuckte zusammen. „.'llexander!" sküsterten ihre Lippen kaum hörbar. Fbui scheu alles Blut >um Herzen: es schlug zum Zerspringen — was ealien ihm in diesem .'lugenblick all seine guten Borsätze. all seine Gelbst- beherr,ckung! „Marianne! Geliebte!" Er bedeckte ihre Hand, ihren Arm mit heißen müssen Sie schlug die Augen aus und lächelte selig. „Endlich!" sagte sie leise und wehrte es nicht, daß er sie in seine Arme schlug >!»ü ihre Lippe» mit Kühen bedeckte. Es war eine Art trunkenen Taumels, in dem Alexander nun dahinlebte, welcher ihn jedoch nicht untätig machte, sondern lui Gegenteil alle seine Kräfte i-.nd '.'lernen in die höchste Sv»»>utug versetzte. Tie trieb und spornte rhu nnanshörlich. Es besrieüigle ihre Eitelkeit, wenn ein Name unter dem Strich der ersten Berliner Blatter stand, wenn sie bei leinen Beluchen in der Theaiel Garderobe ihn de» Dame» als den Bersasser der irizendeu lhe>a,iä>re »o>stellen ivniile, die sie alle heute morgen so entzückt, oder als den sichrer eines leideiischaitlicheu Poems, zu dessen Adresse sie sich lächelnd gekannte. Es erhöhte gewaltig den 'Nimbus, io verherrlicht zu werden, und bc weitete ihr kein geringes Bergungen, wenn die .Kollegen sic um die Berohrung oes schönen, eleganten jungen Mannes mit dem verschleierten interessanten Blick beneideten. Wenn er dann zu ihr kam, überschüttete sie ihn uiit einer Flut Lieb kosungen und slüsrerte ihm zärtlich ins Ohr, wie verliebt sie in ihn sei. Sie war es am meinen, wenn sie ibn von anderen loben hörte. Nnd Alexander tonnte das Glück gar nicht sahen. welches das Schicksal ihm in den Schoß geworsen. Wenn Liest die Garderobe sür die Aheiidvorslellung einpackie. setzte Maiianne sich zuweilen dazu, um mn ihr zu plaudern, denn sie war nicht nur .wie. jondern auch ein wenig Bertraute — das heißt, wenn Marianne guter > >i!,ne war. Liesi innßte iinmer genau berechnen, wie das Barometer bei ihrer Mrrin stand, Willi konnte es ihr leicht passieren, daß sie ein „Arie kannst Du iv leck tein? Was unterstehst Tn Dich?" zu hören bekam. Heule stand das O.iiecksilber aus Schön Portier und Marianne half Lien . !ie prächtige, goldgestickte Samttoilette, welche sie gm Abend tragen wollte, iorg- t,ini in den großen Theaterkvrb legen „Wie iindeil Tn Herrn von Alkali?" fragte sie in Planderstimmung. „Herrn von Fltan? .sch finde ihn sehr Inihsch," antivortete Liest. „Hübich! Hübich! Fch finde ib» entzückend. Hai» Tn die langen, schwarze» Wiuipern gesehen, die wie dunkle Schleier über seine blauen Augen herabsallen? Und die reizende Art zu lachen? Geradezu bestrickend! .'jedes junge Mädchen muß sich in ihn verlieben — ich habe nicht w bald einen io schönen Mann gesehen." Liest iah ganz erschrocken aui. „Um Goireswi llen!" sagte sie und sattele die Hände über eniem Paar nmvarzer SeiSenstrümvie. die sie gerade in den -korb legen wollte, „.vrauleiu werden ihn doch nicht etwa gnr heiraten?" Marianne ial, das verdutzte Mädchen zuerst an. als ob sie an deren Ber- nand ..weiteste, dann wendete sie sich ab nnd sagte: „Liesi, Tn bin eine Gans." Lien schien durch diese Bersicheriliig erheblich beruhigt zu sein. „Na. dann in s schon gut," meinte sie und packte ein paar Lackschuhe ein. „Fch Hab' nur ge dacht. weil ,>!'(>ulein gar io im Schwung waren. Hübich ist er ja, der Herr von >»ltan. aber wenn man einen Millionär haben laun — — Dichter sein ist halt doch nichts Rechtes — da wäre schon der Herr Direktor Wormser —" „Herr Wormser gibt Tir wohl sehr gute Trinkgelder." unterbrach sie Marianne in scharfem Ton. „weil Tu ihm io gern das Wort redest. Tvar' Tir das. Am liebsten märe mir —" Tie sagte nicht, was ihr am liebsten wäre, wildern befahl kurz, „daß mir die Sachen pünktlich um b Uhr im Theater sind!" „Bin wohl noch nie zu spat gekommen," murmelte Liesi beleidigt und schloß den Korb. während ihre Herrin am Fenster siand und aus die Straße hinabsah. Tags daran, harre sie Berdrießlichkeir aus der Probe: der Regisseur wollte, ue wlle von links austrelen nnd das Arrangement des Zimmers, in dem der Akr 'vielte, müpe rechts kommen, während Marianne behauptete, sie könne nicht anders als von rechts anilreten und sie würde die ganze Szene werse», wenn das Sota nicht ani der linken Teile «künde. Der Regisseur vertrat mir Höflichkeit - 71 - seinen Standpunkt, während sie heftig an dem ihre« festhielt: dte Kolleginnen kicherte» und erst der Direktor machte der Ausetnanberfetzung ei« Lude, t«dem "-lwar dem Regisseur recht gab, aber in üiesem Salle auf die Wünsche des Gastes Rücksicht zu nehmen bat- Verdrießlich kam Marianne nach Hause und blieb ärgerlich und verstimmt. „Hst doch eigentlich eine trifte Kunst, die unsere/ sagte sie nachmittags zu Alerander. ..Man schindet und plagt sich — eigentlich mehr wie ein Taglöhner» denn bei dem Hais doch abends ein Ende: bei uns fängt'S aber erst recht an. Man gibt diesem undankbaren Ungetüm von Publikum daS Beste, was man be sitzt. opfert seine Nerven bis an die Grenze des Wahnsinns» ost bis zum Wahn sinn selbst und — was hat man davon?" „Wenn Du das sagst. Marianne, die man so auf Händen trägt und mit Betsall und Bewunderung überschüttet, so ist das wohl eine grobe Ungerechtig keit," entgegnete Alexander. „Ach, diese Bewunderung! Die hegt man heut und morgen ist sie vergessen. Unsere Kunst ist eine Eintagssliegenkuust — sie dient nur dem Tag oder viel mehr der Stunde: man hat keine Dankbarkeit für uns — in dem Augenblick, wenn wir von der Bühne aütreten. sind wir tot." „Das ist wohl nicht der Fall: denke an den Ruhm eines Garriü, Schröder. Devrteut oder Wolter —" »-Hör' mir damit ans! Ter Ruhm des Schauspielers lebt immer nur in der Erinnerung jener, die ihn noch nie gesehen haben: sür alle andere» ist der Künstler, der nicht mehr spielt, und wenn er der grüßte gewesen wäre, nur ein blutloser Schemen. Und doch surd wir es. dte den Dichtern ihre Erfolge und ihren Ruhm schassen und Ne immer von neuem wieder unsterblich machen." „Ta verrennst Tn Dich denn doch ein wenig in Deine allerdings sehr be greifliche Schauspielereitelkert. liebe Marianne." warf Alexander ein. „Was den Dichter unsterblich macht, das sind seine Werke. Die leben und würden leben auch ohne Euch." „Mag sc«», wir sollten aber wenigstens teilhabeu au seinem Ruhm — denn wir setzen ebenio sehr, ja vielleicht auch noch mehr als er, unsere ganze Persönlichkeit, unseren volle» Menschen, alle unsere Kräfte ein." „Ja — gewiß. Aber mau darf darum doch niemals vergehen, daß der Dichter schasst, während der Schauspieler nur reproduziert. Insofern ist die Schauspielkunst dem Genius des Dichters gegenüber eine untergeordnete. Der Dichter kan» ohne den Schauspieler, der Schauspieler aber nicht ohne den Dichter bestehen. Und was den Beifall betrisft — damit kargt das moderne Publikum wahrlich nicht: der Lorbeer ist aus der Bühne ein billiges Grünzeug geworden. Eine berühmte Soubrette erhält ost an einem Abend mehr, als alle Klassiker zu- lammen je erblickt haben." Alexander hatte sich sortreißcn lassen. Er bemerkte, daß er Marianne ver letzt hatte: das tat ihn« l-'d und er bemühte sich, einzuleuken. „Eines, mein Lieb', wäre doch auch nicht zu verachte», denk ich: welchem letzt lebenden Dichter würden wohl die Pferde auogespannt, gesetzt den Fall, daß er über solche verfügte? "nd die meisten Größen haben ihren Ruhm nicht ge nießen können, da er ihnen erst nach ihrem Tode zuteil wurde. Würde Marianne Adelon wohl um den Preis, nach ihrem Tode ein Denkmal zu bekommen, und rm Munde der Nachwelt kort zu leben, die Beifallsstürme der Menge, die Blumen und Kränze und — la-t not le-cst — ihre Ministergage opfern?" Alexander hatte den Arm um ihre Taille geschlungen und drückte sie zärt- lich au sich. „Nun?" Marianne lachte hell aus. „Nein, da hast Du wieder einmal recht, das täte ich wirklich nicht. Dazu bin ich viel zu genußsüchtig — nur der Lebende hat recht." „Nun also, da sind wir ja wieder ck'acco»! - was, Liebste?" lifortseßllkig folgt.) Eisgang. Ein Winrerbild von der Ellimündung. Wenn der Winter durch Wochen hindurch dicke Eisstriimpse an. Die Deiche — im Sommer jo grün, so lustig und frech — fallen, in eine dicke weiß« Decke eingehüllt, ,-um Wasser ab. und mit leichten grauen Land und Strand in seiner Haust gehalt-'iH Nebel,chwingen streicht das Schweigen über luu, dann ist der Hasen voll Eis, die grün- > sie dahin. Am Fuße dieser gewaltigen schwarzen Pfähle an den Kaimauern haben j Schneeschanzen liegen Schollenselder, hinge ,, m Illl MMiM IlMMNle. MlMMMle IWMWM IS MckmiIlE <i,ker viick »ucd immer vor Sie Stlll-Oper, oock aicät «ii« «oöermit Serux mn äurcd Le Nrw» OIIO 86H«, ÜSkUll 240 9« M vpsrs /n,? 5"/o 6roktes SpreckmLselnnen-lieseliLkt veukelilLinls. M/MM Fe/a/rSt «/er /eäu/er einer' ec/ikerr -Vk///-0/ierrr in </en A^rikr einer reic^a/irFerr Ke/rerkoirr, </a wie ru /«iem Fe^au/ken /4pk)arak -e nac/> OröLe 20 Lir 40 ^e^rc?H/'ee/erie «ne/ /Va</e/n Fvakir /ie/erni t-ür all» Apparat» 2 ^»sire «Lfirittkick« varanti«. s,ock II »SS«. «Lm^mikerdir polierter Oe kl irre, Ocüüe 2Sx2SxtScm xve keile tt vernickelt. verdir leck k, um«nrLk,,lIriLkIer.«0cmScb,„0ttnunL l, Xonrerlrckrültloro. Kill Still-Oper»- LckLIüore K. S — mekr r V«pp-Ipi»i,cn c I — c, ^ 10 Stüce« us«1 bei l-ielenmU Urriig. 8gt ^ ^ l)opp«Ip>«Ne, Ne» ktoll. >7 dl.»*.- z perle l.uxu^zurrt»Nunx. mekexoniterd posierter Xirten m>« Oolörrederlcen OrSüe ZZXZZX IS cm ziie Kelellteile N. vemickelt. Verdi«, 1»ckicrter klumearclulltrickter. «I cm ?ck«IISllnuar I» Konrerlrckillilore. Stii Küll-Opr,» i«vr>ierlrck»I><Iore di. S — mekr. bl»a»t«e»t» M. S.— 2lim xpperrt vcröeri b ltoppelplrNeo S S St — >7 neuerte Stücke onll NX) dleäeto xrrti, Deliriert Weitere ü voppelpletlen bei ller d. Ikit« dtrxt. rc>. sl, X—. lllexroier 8«Ion-xpp»rLt. mek»eonik« polierter XeNen mit Oolö-xride-ken. Oroü« ZSxZS-l? ^U« dtetellteile N vernickelt. Iirdlx lrckierter kon,rm Stumenrckelltrickter, 52 cm Xoorert-Lcdeliöcx. rat. mek»eonik«rdi^ cm unö äckLilütinunx Still-Oper»- ZIoa«t»»r»t« 54. S.— St-Xi IS, IN.70. ktoilernerkellpolierterLickeu^kSuremit Silderdercklre.Orül!« ZL- ZLx lL cm. St«i»illeile U. vernickelt, lonerm u. vlumenrckilllrickter Irrdix l,ckiert. 50 cm äckell- üllnunx. k1>»-Op«r»-X<mr-:rt-8ck^>rIo»e. Plos»t«,t«Nl.e.— 2um /tpp»r»t «vercien b 0oppelpi,tt«n t S Sä — >2 neuem» Stücke unö 200 dl»<teli> «reti, »elietirt. Sei <t«r - k,Ie riocd «lnmK b Doppelpi,t!en rr^i. » Doppeipt,«-» k 5 St. --» IS «ueNe Slück« u. 200 tt^telri bei lckrtenmz xr»Ur Sei <ter ü. K»te oock «inmil SVoppelpl.xrrlir. ^ ^ Vertreter «u, allen Orten xeau^it xe^en Kode?rovi»i<m auctr kür unsere c^bteiluoz: Okreu uo6 Qolllwaren. Sertell-reNel LLL! Hiermit dertell« icii bei ö-r Lirm, Otto »«»I»!', >«»»» A-»«h I StiU-Oper» Stock ^ I ^ ,!>»c üc» /»NI «»Ilüne»» S-,»II«I»U»» »I, mo n»««t» ck Oie vexleickunL rrtolxt üurcd 2Ki'unx von St. — »m I. jeckcn Stoiut» Seim Smpl»n« r,KI« icl, St. rlurck i»,ckn,km» ,n. Die Wir« dleld« Slxeiitum <I«r fllrw» bi, »II«, bereist irt. dlicktrrklun« von evei StoaÄrr,t»n beb« <lio V«r- xvnrüinme öer keilmklunz »ui. krlüllung»ört Serlui-Kitle. >2» Sniiklim^ Lock W-2V pLt. üer Oei^nlrumm« erwürirckt. Vor- u. kunimee: StriL« u. kisurnummer: 0»dui>: SNaä:
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