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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 23.01.1910
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1910-01-23
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19100123012
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1910012301
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1910012301
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1910
- Monat1910-01
- Tag1910-01-23
- Monat1910-01
- Jahr1910
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 23.01.1910
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54. Jahrgang, 22. vring-gebühr eiertrljährl. für Dr«>- d»u dk> tätlich »wet- nm>ig«rZulra»u»s(a„ Soun- und Mon>»>,e» »ur «inniaN - .^0 Mk., durch »uiiuärliuk Kom- »nsuonare S dO Mk. »>,, kiumaUgkk Zu- snlluug durch die Post öM.>od»oL«st«Ugkld>. de» Leiern oo» kredde» u. Umgebung «,n l°,e »Order ,u- gestellren Sldend.Au«- ,,ude»erda»e» dieoua- rvuiuze» «e,reder nrrt der Morgen-Au«d»d« rujammen luaeslelU. «lachdruck nur Mil deut- luder Quellen»»,»d« Sonntag, 23. Januar NNO. Aeg^LrrrSeL L85V Aiijrigei,-Tarif Annahme von Ankü» dtgungen b,s nnchn! 3 Nh». Sonnlaq- nur Monclljtratze 38 von U ,! N'.n Die Irl,. 8 -eUt'en , 2.^ Pt, ^mitten. Xachnchl. >, au^ D«eode» 2l» Pi ^ <4rj6>liitS .'ln-.eigen aus oer Pnvatleite Zetir :M Pf.. die zweispaltige Zeile a. DeUseite MPi — In Nui'unern nach Sonn n Feiertagen d,e einspaluge Grnndr »eile 30Ps .anfPrioa! leite 10 Pt., FLinilien. ylachrichten a. D»e4de„ dteGiimdieileLPl.- lhtg. — Unoulangie Mamilkrivl» wkrdk» »ich» »ut»««»l>rl. Telegramm-Adresse: Nachrichten TreSdcn- Fernsprechrr: 11 . 2«v« » 8««1. Lodvok L Vo. Loklisksravteo 8r. dlaz. ck. ÜVvixs v 8aeh8ea. I > Vtweolsaev, vsesos vk88Srt8. j LiorsI vertrank: Iltwultl. nur grae» Voroutb». tohlunq. - Jode» B» ^ Ngblail tost» IV Pj. Hauptgeschäfts,teile: Mn» teilst, as;e 88 4«. ^Vieäer prLoklixe Neukeilen einxetrokken in Lroaleucktera u»a kl LdslinA «L Ol'OSNSl', l I»r< »l. d ' — Schläuche lflaxpöQ kinx-o ' LckQürs i Wulzen kvttter , ktlsmsn aus . tcrtlxt ta ti»»t»ro> > tzaaNiiceo ^ k. Mm« > Dresden f I'ei'lllWllLli'. IZ. LLlmdlviedvLsIv „VKIoeoclont", ssio/itbsti geuon üblen dlniiägenied, Tube 75 Pta. tlrdaltlich i» allen ^pelbelcen umi Drogerien, sisuptciepot: l-öwsn-HpQllisks, Dresden, Hllmarkl. Alpiiie Vol^lneliteli füi' Ilvstiimfllle «eilt uoä in kovt»urr6N2lo86r .Vus- nur im Diroler-Oesekätt 408. kivedtl, Sk 8ed!os8- 8lra88e 23. A<'rr? ertigo Lesev. Mutmaßliche Witterung: Kälter, Schnee. Der Schleier der Pierrette. Pantomime von Arthur Schnitzler, Musik von Ernst v. Dvhnänni. fand bei feiner gestrigen Urausfiihruug ini hiesigen Opernhaus stür mischen Beifall. Handels»,inistcr Sndom beantwortete gestern im Preußischen A b g e v r d n c t e n h a u s e die Zentrnms- ntterpellativn über den Arbeitsnachweis im Ruhr-Revier. Gestern fand der feierliche Einzug des Großherzog- paares in Weimar statt. Tie Erdbebenstation der Technischen Hochschule zu Aachen registrierte ein gewaltiges Erdbeben. Prinzessin V n i s c von Belgien wird nunmehr unter Vormundschaft gestellt werden. Der Eiffelturm in Paris ist durch starke Boden senkungen gefährdet. Zollkrieg miMmerika oder nicht? DaS ist jetzt die große Frage in unserer Handelspolitik, wie „Sein oder Nichtsein" im Hamlet. Am 7. Februar geht das bestehende Uebereirrkommen, das die handels politischen Beziehungen zwischen Deutschland und Amerika seit 1907 provisorisch regelte, auf Grund der von Washington aus im Anschluß an den neuen Paynetarif vollzogenen Kündigung zu Ende, und wenn bis dabin der Abschluß einer anderweitigen Vereinbarung nicht ermöglicht werde» sann, so tritt zwischen beiden Staaten ein wirtschaftlicher Kampfzustand ins Leben. Damit wären io schwere, ein schneidende Schädigungen hüben ivie drüben verbunden, daß alle besonnenen Elemente sowohl bei uns wie jenseits des „großen Teiches" eine gütliche Verständigung lebhaft wünschen müssen. Eine solche ist auch wohl zu erzielen, sofern nur die Amerikaner nicht Forderungen an uns stelle», die als schlechtweg »nerfülllmr bezeichnet werden müssen. In die letztgcdachte Kategorie aber gehört ganz un zweifelhaft das Verlangen nach besonderen Erleichterungen iür die amerikanische Flcischcinfuhr, die bekanntlich aus zwingenden gesundheitlichen Gründen bei uns mehrfachen Beschränkungen unterliegt. Je klarer und unzweideutiger den maßgebenden amerikanischen Kreisen von unserer Seite von vornherein die Ueberzeugnng bcigcbracht wird, daß in diesem Punkte aus eine wesentliche Nachgiebigkeit Deutsch lands nicht zu rechnen ist, desto vorteilhafter wird cs für die rechtzeitige Klärung der handelspolitische» Lage sein, die diesmal ein erheblich anderes Gesicht zeigt, als früher, soweit die Entschlossenheit der deutschen öffentlichen Mei nung und der deutschen Negierung zu einer energischen Abwehr amerikanischer Ue-bcrvegchrlichkeit in Betracht kommt. Leider hat ein Teil unserer freisinnig - frei- händlerischcn Presse auch in der fetzigen kritischen Lage es sich, übler Gewohnheit gemäß, nicht vcrsaacn können, die Geschäfte des Auslandes dadurch zu besorgen, daß die pflichtgemäße Rücksichtnahme auf die Volksgesundheit gegen über der a m c r i k a n ts ch c n F l c i sch c i n fuhr als „agra- rischcIntercssenwtrtschast"vcrk>ächttgtwurdc.ZurWiderlegung dieser tendenziösen Unterstellung kommt nun gerade recht ein amtlicher amerikanischer Bericht, worin der Verfasser Dr. Melwin, der Borsteher des Amtes für Viehzucht bei der amerikanischen Bundesregierung ist. über die dortige Fleischinft'ektiv» sehr abfällig urteilt. Er erklärt n. a., das, die Regiernngsbeanttcn in de» einzelnen Staate» mangels genügender Autorität ihre Maßnahmen nickt dnrchzu- iühren vermöchten, und daß daher Tag für Taa krankes und verdächtiges Schlachtvieh in niemals inspizierte Schlachthäuser cingeführt werde: durch die Unzulänglich keit der amtlichen Fleischbeschau würden die amerikanischen Verbraucher in ihrer Gesundheit „wirklich und ernstlich gefährdet". Aus Grund dieses Berichtes tritt die „Rheinisch - Westfälische Zeitung", also ein Blatt, das nicht eine Spur von „Agrariertum" an sich hat, sondern den Kreise» der Großindustrie nahestcht, nach drücklich für den deutschen Standpunkt ein, daß die Ucber- wachnng der Fleischeinfuhr Sache der gc>» udhcits- polizeilichcn und nicht der handelspolitischen Gesetzgebung sei. und daß Ausnahmen von den durch unsere Bctertnär- gesctzgebung getroffenen Bestimmungen den ' Vereinigten Staaten ebenso wenig wie anderen Ländern zugsbilligt werden könnten. Das Organ des Bundes der Landwirte gibt seiner Freude darüber Ausdruck, daß eS hier wieder einmal mit einem angesehene» nationalen Blatte aus dem indnstriellcn Lager vollkommen einer Ansicht sei» könne. Ties muß zur Steuer der Wahrheit gegenüber den Quer treibereien der extremen sreihändlcrischen Presse scstgestcllt werden Auch mag bei der gleichen Gelegenheit daran erinnert sein, daß gerade die konservative Rcichstagssrak- tion cs gewesen ist, die angesichts de.' zollpolitischcn Tchwie- tigkciten mit Amerika den Antrag cingcbracht hat, die Ne gierung solle ans Maßregeln Bedacht nehmen, welche die Interessen der deutschen Exportindnstrie sicher zu stellen geeignet seien. Um den Preis einer einseitigen Bevorzugung Amerikas im Punkte der Fleischbeschau ans Kosten der deutschen Volksgesundhett wird eine handelspolitische Verständigung also jedenfalls nicht zu erzielen sein. Ta gleichzeitig auch Franlreich keinerlei Neigung zeigt, nach der amerikani schen zvllpvlitiichen Pfeife zu tanzen, sondern bereits seinen Gcneraltaris gegen die Bereinigten Staate» in Krait ge setzt hat, und da ferner auch Oesterreich Ungarn und zuletzt, aber nicht am wenigsten, Kanada sich anschicke», Amerika gegenüber Gleiches mit Gleichem zu vergelte», so beginnt in der amerikanischen Presse bereits ein etwas sanfterer Wind zu wehen. ES kommt die Einsicht zum Durchbruch, -aß die Aufrechtcrhaltung -er Bestimmungen der deut. schen Fletschbcschaugesetzgebung nicht als unbillige Beein trächtigung spezifisch amerikanischer Interessen angesehen werden könne, weil sie ja nicht ausschließlich gegen ame- rikanisches Vieh und Fleisch, sondern gleichmäßig «egen alle Herkünftc dieser Art ohne Unterschied gerichtet sei. Dabei wird die Wichtigkeit eines ungestörten Handels verkehrs mit Deutschland betont und der Wunsch ausge sprochen, daß ein Zollkrieg verhüte: werden möge. Der Wirtschaftliche Ausschuß, der morgen in Berlin zusammentritt, um über die weitere Gestaltung unserer handelspolitischen Beziehungen zu den Bereinigten Staaten zu beraten, findet folgende Lage vor: Am 7. Februar laust das deutsch-amerikanische .Handelspruvisvrinin ab, während der amerikanische Höchsttaris krast gesetzlicher Bestimmung erst vom l. April ab anwendbar ist. Danach gelten vom 7. Februar an für die deutsche Einfuhr in Amerika ans jeden Fall die durchschnittlich um lk> Prozent gegen früher erhöhten Sätze des neuen Mindesttarifs, die sich noch um weitere 25 Prozent, also biS ans 35 Prozent erhöhen, falls am 1. April mangels einer gütlichen Verein barung der amerikanische Höchsttal tf gegen uns in Geltung tritt. Es fragt sich nun für uns zunächst- wie wir uns in der Zwischenzeit vom 7. Februar bis zum l. April lülü verhalten sollen. Es wäre in den Augen der Amerikaner lediglich ein Bciveis von Schwäche, die unsere Stellung erschweren würde, wenn wir innerhalb dieses Provisoriums sortsahren wollten. Amerika trotz seiner lOprozentigsn Zollcrhöhung die bis herige teilweise Meistbegünstigung zu gewähren- Wir werden vielmehr konsequenter Weise genau so handeln müssen, wie das in ähnlicher Lag« befindliche Frankreich, das nicht gezögert hat, sofort seinen Höchsttarif auf die amerikanische Einfuhr anznwendcn. Vom 1. April an würden dann im Falle des Ausbruchs der zollpolttlschcn Feindseligkeiten aus unserer Seite noch die Anwendung der scharfen Waffen hinzukommcn, die wir uns in unserem Zollgesetz mit Rücksicht auf die Möglichkeit von Zollkriege» geschmiedet haben. So können zollpolttische Waren, die aus Ländern herstammen, in denen deutsche Schisse oder Waren ungünstiger behandelt werden als diejenigen anderer Länder, einem Zollznschlagc bis zum doppelten Betrage deS tarifmäßigen Satzes oder bis zur Höhe des vollen Wertes unterworfen werden, und ferner können tarifmäßig zollfreie Waren unter der gleichen Voraus setzung mit einem Zolle in Höhe bis zur Hälfte des Wertes belegt rvevde». Auch würde sich eine ernstliche Erwägung des bereits früher von industrieller Seite gemachten Vor schlages empfehlen, daß wir gegebenenfalls die nord- amerikanische Einfuhr in Deutschland genau so behandeln, wie eS sich die ldeutschc Ein fuhr in der Union gefalle» lassen mutz. Es wären >daher über all« amerikanischen Sendungen nach Deutschland deutsche Konsulatsfakturen gegen Ge bühren auSzustellcn und die zuständigen deutschen Be hörden in Amerika mit der Befugnis auSzirstatten, sich dir Herstellungswcise und die .Herstellungsart Nachweisen zu lassen. Menu wir überhaupt in unserer handelspolitischen Stellung gegenüber dem Auslände und ganz besonders gegenüber Amerika auf eine» grünen Zwei« kommen wollen, so kann »nS dazu nur die nachdrückliche Befolgung des Grundsatzes verhelfen, daß Energie die oberste aller Tugenden ist. Wie sehr diese Erkenntnis bei unseren führenden Parteien Schule gemacht hat, bewiesen die jüngsten Reichstagsvcrhandlnngen über den Handels vertrag mit Portugal mit erfrischender Teullichkeit. Vie' leicht hat man in Washington erwartet, daß die deutsche Ncgieruna sich durch die Aussicht ans einen Zollkrieg mi! den Vereinigten Staaten ins Bockshorn jagen und sich zu übereilten Zugeständniisen drängen ließe, bloß um der Notwendigkeit energischer Abwehrmaßregel» gegen den amerikanischen Höchsttaris z» entgehen Es wird daher einer festen und zielbewussten Entschlossenheit der leiten den deutschen Kreise bedürfen, um diesen amerikanischen Irrtum gründlich zu zerstören. Je el>er er beseitigt wird, je klarer die Amerikaner erkennen, daß wir uns unbillige Forderungen nicht ablrotzen lassen, desto sicherer werden wir auch ans ei» vernünftiges Entgegenkommen in Washington rechnen dürfen. Zu dem Zwecke braucht die Regierung nur fest auf dem Standpunkt zu beharren, den der Staatssekretär von Schoen im Reichstage mit den Worten bezeichnet har: „Es ist selbstoerständl-ich, daß die Regierung bestrebt bleibt, alles zu tun, waS in ihren Kräften steht, alles, was geschehen kann» um unsere Handclsinteresie» nicht schädigen zu lassen." Neuerte vraklmeldungen vom 22 Januar. Preußischer Landtag. Berlin. iPriv.-Tel.s Das Abgeordneten haus erledigte heute zunächst eine Anzahl kleinerer Etats. Beim Münzetat wurde von verschiedenen Rednern die Form des neuen 25 Psg-Stückes bemängelt. Abg. Tr. Ähren dt sagte, das Publikum sähe diese neue Münze als eine Art Spielmarke au- Münz lech ist sch und künstle risch sei der Versuch mit der Schaffung dieses Geldstückes mißlungen. Im Mittelalter habe man sich aus die künst lerische Ausführung der Münzen besser verstanden, und das Ausland lei uns auch heute darin über. Ria» sollte lieber mehr 3 Mark-Stücke au so rügen. Der Bedarf hierin sei noch nicht gedeckt. Auch in unserer Denkmünzen- Prägung ständen wir hinter dem Auslände zurück. — Bei dem Eiest der Ge s c tz s a in m l » n g regte Tr. Ahrendt die Ausnahme wenigstens der wichtigsten Gesetze in die Schulbibliothcken gn. Die Gesetzestnnde müsse im Volke mehr verbreitet werden. — Dann beantwortete -Handels- Minister Sydow die Zentrnmsintcrpellation über den Arbeitsnachweis im Nuhrrcvicr. Trotz der aus sührlichcn Neichstagsdebattcn über diese Frage sei ihre weitere Klärung in diesem Hause angebracht. Bei dieser Sachlage habe jede halbwegs erträgliche Organisation des Arbeitsnachweises willkommen sein müsse». Früher hatten die Arbeiter den einseitigen Arbeitsnachweis gefordert, frei lich kür sich, um die Zechen zu zwingen, nur unter der Be dingung der Arbeiterorganisationen Arbeiter einzustcllcn. Wenn die Arbeitgeber jetzt 'Nachweise mit ähnlichen Ten denzen verlangten, so gelte dann eben das Wort: „Wie es in den WaD hincinschallt, io schallt cs wieder heraus." Mn ruhe im Zentrum und bei den Sozialdemokraten.s Es müsse aber verhindert werden, daß der einseitige Arbeits nachweis nicht zugleich ein Kampsmittel werde. sSchr richtigls In den Arbeitsnachweisen der Zechen hätten sich Bestimmungen gesunden, die ihm bedenklich erschienen. Es sei ihm gelungen, die Zechen für Ausmerzung dieser die Freizügigkeit der Arbeiter beschränkenden Bestimmungen zu veranlassen. Es sei gesagt worden, der Streik werde kommen. Solche Worte halte er für gefährlich, denn da mit komme eine Spannung der Situation, in der ein kleiner Funke genüge, um eine schwere Entladung herbei zinühren. sSchr richtig! rechts.! Ein solcher Streik würde nicht nur inner ganzes Wirtschaftsleben schwer schädigen, er würde auch den Sieger nicht ohne brennende Narbe all dem Kampfe ziehen fassen. Die bisherigen Zustände im Rnhrrevier seien, was den Arbcftsnacl'ivcis «mache, ge radezu anarchisch gewesen, alle Mißstände des Agenten- wcsenS hätten sich hier gezeigt. Die Ahnten seien vor nehmlich auf Stellenvermittltiing^lovision aiisgegangk». Die Arbeiter selbst hätten f»ei den Bemühungen um Ar beitsgelegenheit viel Zeit verloren, auch hätten sie oft ans mehreren Zechen zugleich Arbeit angenommen, was den leckciibctrieb sehr störte. Die Zechen hatten einander die Arbeiter abgejagt. Die Aussichten für den Sieg sind für dir Arbeiter um so geringer, je gröstcr der Streik ist. Die Ltaatsrcgirrung wird nichts unversucht lassen, solchen Streiks vorznbrugcn, und sie wird sich dabei nur leiten lassen von einer unparteiischen Wahrnehmung ihres Amtes, von den Grundsätzen der Gerechtigkeit und Billigkeit gegen über 'Arbeitgebern und Arbeitnehmern. IBclfall.i — In der sich anschlicstenden Besprechung billigten die Abga. Hirsch-Esten inatl.i und K r a u s e - Waldenburg (frei- kons.s die Haltung der Regierung. Auch Abg. Gnßling tt'rcis. Volksp.s erkannte an, daß die Regierung Licht und Schatten gleichmäßig verteilte. Den entgegengesetzten Standpunkt »ahmen nur der Abg. Korsantn iPvlei lin der Abg. Lcincrt iToz.i ein. — Abg. I m busch «Zentr.i, der seiner Freude über die Rettung der sechs ans Grube „Holland" verschütteten Bergleute Ausdruck gab. Holste, daß der neue Arbeitsnachweis von den Zechen lonal gcliandhabt werde, sonst müsse er geändert werden. — Montag: Land- wirtsckaftsetat« „Iiiqrspmll -u>!ii Ij jj
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