Suche löschen...
01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 16.10.1919
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1919-10-16
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19191016014
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1919101601
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1919101601
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1919
- Monat1919-10
- Tag1919-10-16
- Monat1919-10
- Jahr1919
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 16.10.1919
- Autor
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
1"ränkners j^öbelkaus 21/23 Qörlitrer Strsüe 21/23 Zekensvverle Ausstellung. Prager Straüe i-giict,- Künstler-Konrerl. Oute Kücke / Qutgepilegte IVeine / Sper.: „VIeschplatte". beginn neuer UMrlMilüs!« Hr Mulm- Photographen kiaheres laut Prospekt. Die Räumung des Baltikums Abzug ber deutschen Truppen. verliu. 15. Okt. In politischen Kreisen wird aus Grund der eingcaangencn Meldungen angenommen, daß die Räumung des Baltikums durch unsere Truppen mit Ab lauf dieser Woche beendet sein wird. Das ist um ko eher anzunehmen, als die Zahl der Truppen, die dem Befehl der Negierunit Folge leisten, nur etwa ein Drittel des G e i a m t b e st a n d e s der baltischen Armee ausmacht. zwei Drittel, etwa 25 000 Mann, sind in russische Dienste überget retc» und haben ''ich damit jedem Einfluß der Reichöregiecung entzogen. Der Reichs regier ung ist, wie von zuständiger Stelle mitgeieilt wird, von dem Nücktrittögesuch des Generals v. d. Goltz nichts bekannt, v. d. Goltz wird in diesen Tagen in Berlin erwartet, wo dann die Entscheidung fallen soll. Berlin, 15. Okt. Wie der „Lok.-Anz." hi'rt. hat sich in den letzten Tagen ein Drittel der in Kurland stehenden Truppen zum Abmarsch nach Deutschland bereit erwart, von denen Teile auch schon die deutschen Reichs- grenzen passiert haben. Die Kämpfe um Riga. Mita«, 15. Okt. Die Letten griffen heute im Morgengrauen mit Panzerzilgen und Panzerwagen non Riga aus an, wurde» jedoch z u r ü cl g e s ch l a g c n. Die Vorstädte Rigas liegen dauernd unter dem schweren Feuer der lettischen Artillerie, während die Russen Riga bisher nicht beschossen. sW. T. B.) Unerhörte VerschSrsuvn der Blockade. Berlin, IS. Okt. Nach Mitteilung der interalliierten Marinekommissio» erstreckt sich die Sperre siir die deut schen Schiffe in der Ostsee auch ans die Territorial gewässer. Derartig schrofse Reprejsalicn — mau denke nur an die zahlreiche» Fischerboote — sind nur geeignet, im ganzen deutschen Volke, vor allem aber bei der betroffe nen. an den Verhältnissen im Baltikum völlig un beteiligten «tistenbevölkernug, gerechte Erbitterung hervor, zurufen. lW. T. B.) Königsberg, 15. Okt. Zwei Königsberg er K o h l e n l e ich t e r, die mit einer Äohlenladung im Werte von 2 Millionen Mark von Stettin nach Königsberg unterwegs waren, sind lurz vor Pillau von einem eng lischen Torpebojägcr angchalten und beschlag nahmt worden. Die Kohlen, die der hiesigen Jmport- gcsellschast gehören, waren für die KönigSberger Bevölke rung bestimmt. Amsterdam, 15. Okt. „Telcgraaf" meldet aus London, daß der britische Torpedobootzerstörer „Westrott" während -er letzten zwei Tage sechs deutsche Handelsschiffe nach Reval cingcbracht hat. lW.T. B.j Kopenhagen, 15. Okt. Die schwedische Negierung wird sich, nach Meldungen schwedischer Blätter, mit der deutschen und der englischen Regierung ins Einvernehmen setzen, bevor sie die Note der Entente an die neutralen Negierungen betreffend die Blockade gegen Sowjet- Rußland beantworten wird. — Wie das Stockholmer „DagblaSet" meldet, stellt die Entente jetzt den deutschen Sckiiffen für den Verkehr mit skandinavischen Häfen Ge leits riese aus. Diese neueste Maßnahme gegen die deutsche Ostseeschiffahrt bezweckt eine Isolierung der Küsten, der Ostseeprovinzcn. K^ine «estrusMche Nenieriinis in ver in. Königsberg, 15 Okt. Der Vorsitzende des Zei tralrats von Wcstrußlanü Senator Gras v. d. Pali'en telegraphiert aus Mitan: Durch die deutsche Tagespreise gehen i, den letzten Tagen tendenziöse Nachrichten, die von eine- ang b- lichen west russischen Regierung in Berlin reden. Es wird hiermit ausdrücklich fcftgestellt. daß es sich augenscheinlich um eine Mystifikation oder einen von Feinden Nuslands inszenierten Schwindel han delt. lW. T. B.j Kopenhagen, 15. Okt. Wie aus Finnland berichtet wird, beabsichtigt die finnische Negierung, dem Reichstag einen Vorschlag zu unterbreiten, der auf eine Ablehnung des Friedensangebotes der Sowjetrcgierung abziclt. Frankreichs vündnispoiitik. Rer«. 15. Okt. „Tcmps" meldet aus Bukarest: Die rumänische Presse veröHenlUcht begeisterte Kommentare über die Allianz zwischen I l a l i e » . Frankreich und Rumänien. Die „Iiidepcndancc Noumaine" schreibt: Dieses Bündnis hat keinen Osseiisivcharaktcr. Es bildet aber eine Garanlie siir die Ruhe und Ordnung auf dem Balkan. Ungarn wird no-:mcnd!gerwclse in diese Interessensphäre hineingezogen werden, so daß eine An- , Näherung Ungarns an Deiitschland verhindert wird. Weiter , könne» Polen, Jugoslawen, die Tscheche-Slowakei und Griechenland sich dem neuen Bündnis anichlicßen. Gndgn tiste Demobil.f »lion Aran reicks. Versailles, 15. Okt. Durch ein Dekret des Prä sidenten der Republik ist die allgemciue Mobil, machung der französischen Armee mit dem hcuiigen Tage aufgehoben worbcu. Gin durchsichtiger französischer Hetzversuch. Versailles, 15. Okt. „Figaro" und „Petit Parisien" veröffentlichen die Rede des unabhängigen Sozia listen Heute, der in der Nationalversammlung er klärte, Deutschland habe jetzt l Million Soldaten unter den Waffen, ohne indes die Antwort des Ncichswehr- mintsters Nvskc anzuführen. Graf VemsLorss L orschaf er in Rom? <Bon unserem L o » d c r l> e r l K t« r st a>t t e r.) Bern, 15. Okt. Ter „Matin" melde« ans Nom, daß nach Informationen aus diplomatischer Quelle Graf Bernstorfs zum dentschcu Botschafter in Nom ernannt werden soll. Straheusämpfe in vreft. Basel, 15. Okt. Injormalivn meldet aus Parts: Der verschärfte Bclagerungczustaud und das Standrccht wurden über Brest verhängt, wo völlige Anarchie herrscht. Tic Streikenden, 5000 an der Zahl, durchziehen die Straßen, errichten an verschiedenen Stellen Barri kaden und veranstalten Umzüge unter dem Gesänge der Internationale und de» Nnsen „Es lebe die Revolution!", ,Es leben die Sowjets!". .Herunter mit den Mördern!" Tic Polizei, wo sic cingcschrillen ist, wurde mit einem Hagel von Steinen und Eisenstückcn überschüttet. Auf die unrückcnden Trnppcn wurde geschossen. Man zählt bis 5 Tote und 6V Verwundete. Amerika sichert sich den europsiischea Markt. Haag, 15. Okt. DaS „Baderland" meldet, daß eine amerikanische Gesellschaft unter dem Nanvn „Foreign Ftnance Corporation" gegründet worden ist, die sich zum Ziese setzt, de - 'imcrilanischen Handel mit Europa zu fördern. Das Kapual der Gesellschaft beträgt SO Mtll. Pfund. Haag, 15. Okt. „Daily Mail" meldet aus Neuyork: In Amerika macht man alle Anstrengungen, um trotz der Valuta- und SchtffSraumschwierigteiten sobald wie müg- Uch Kunden in Europa zu gewinnen. Die Amerikaner fürchten, daß Krupp und gewisse belo'^e Fabriken die Märkte der Stahlindustrie in kürzester Zeit Aus de» unerMen Gebieten. Lnbwigshafcn, 15. Okt. Die gespannte Lage in der Pfalz dauert an. Bei dem gestrigen Proteststreik wegen des Ludwigshasener Müdchcnmvrdcs durch die Fran zosen wurde dir Ruhe nicht gestört, und die in den Scbiil- häuscrn bereitgehaltenen französischen Kolvnialkruvvcn brauchten nicht einzugrciscn. Heute stehe» weitere Trup pen und Automobile in Ludwigshafen in Alarmbereitichail. Die Arbeiter in Kaiserslautern und Saarbrücken plane» einen Sympathiestreik als Protest gegen die ncnen Gewalt akte ocr Franzosen in der Nheinpfalz. Drohender Generalstreik im lothringischen Ko,len evier. Rotterdam, 14. Okt. Das „Echo de Parts" meldet aus Metz: Tie Behörden erwarten, daß ein Generalstreik im Kohlenrevier in Lothringen auöbrcchen wird, der revolutionären Charakter trägt. AIS Ursache wird die Einmischung der Kolontaltruppcn in die Arbeltcr- konflikte genannt. Spartakus im Saargebiet Berlin, 15. Okt. Wie das „B. T." aus Saarbrücken meldet, ist es in den dem benachbarten preußischen Grenz dörfern zu .neuen Plünderungen gekommen. In Hcrinedkeil plünderten etwa 70 Spartakisten Warcnhän'-- aus. Die Bürger und Beamten des Ortes bewaffneten sich. Es kam zu einem Gefecht, bei dem 2 Bürger und 2 Plünderer getütet, sowie mehrere verwundet wurden. Französische Truppen sind zur Aufrcchtcrwaltung der Ord nung in HermeSkeil eingetrosfen. Die omerikamfche Besatzung für Oberschlesieu. Oppeln. 15. Okt. Nach einem hier elngetnoffencn Tele gramm des Brückenkopfes Köln ist die Stabt Oppeln vom Chef der amerikanischen Mission ausgefvrdert worden, für ein Kommando der amerikanischen Armee Quartiere und Bureauräume kür die Zelt bis zum ül. Dezember zur Verfügung zu stellen. 'Das Kommando wird bis zu die,er Zeit in Oberschlesicn stationiert, um den Transport der Be- satzungStrupprn von Koblenz wciterzulcltcn. Die Be satzung ist für dl« Uebernahme der Volksabstimmung be stimmt. '« Bo« Völkerbund. , Paris» 14. Okt. lReuter.s PoinearL und Llsmenceau haben ein Dekret unterzeichnet, wonach 86 on Bour geois zum Vertreter Frankreich- im Rate b«S Völkerbundes ernannt wirb. lW. T.B.j Rom^lö. Okt. sStcfant-Meldung.j Tittont ist zum Vertreter Italiens im Rate deS Völkerbundes, der Abgeordnete Vertont zum italienischen Delegierten und Abgeordneter Dameli zum stellvertretenden Delcgierlen der interalliierten WicdergulmachungSkommisslon ernannt Verben. (W. T. Ile volMKe A«rsi>ra-e in der SSMchr« Soilrlammrr. Aufhebung des Belagerungszustandes und der Schutz- Haft. sowie politische Amnestie: das waren die Schlagwvrte, mit denen die Unabhängigen in der Boltskammer Unfug trieben, »in aus ihre Anhänger auf der Tribüne zu wirken und zum Fenster hinaus demagogische Erfolge zu erzielen. Diese ewig unruhigen, vom extremsten Radikalismus be sessenen Elemente wissen zwar ganz genau, daß sie gegen über der ungeheuren, nach Ruhe und Ordnung förmlich lechzenden Mehrheit der Bevölkerung nur über eine zah lenmäßig ganz verschwindende Minderheit verfügen, aber trotzdem nehmen sie den Mund so voll, als könnten sie jeden Augenblick die Massen in Bewegung setzen, und hören n cht aus zu bohren und zu wühlen, in der Hoffnung, daß ihre maßlose, aufreizende Agitation schließlich doch über das Beharrungsvermögen der ordnungsliebenden Einwohner schaft den Sieg davontragen und sie an das Ziel ihrer Wünsche, die kommunistische Räterepublik, führen werde. Daß in diesem hartnäckig fortgesetzten nltrarevolutionären Treiben immer noch eine gewisse Gefahr Fegt, dari nicht verkannt werden, und es war daher durchaus angebracht, daß der Ministerpräsident Dr. Gradnauer ausdrücklich fest- stellte, wir hätten auch heute noch keine Veranlassung, allzu sorglos zu sein. Wenn auch für alle Denkenden der narren- häuslerische Charakter der Bestrebungen der Unabhängigen und Kommunisten feststeht, so lehrt dock, die Erfahrung, daß solche Ideen, die oer Ministerpräsident mit Recht als „konfus" bezeichne!»:, in unklaren Köpfen unheilvolle Ver wirrung anstisten können, und es gilt daher für alle Freunde der öffentlichen Sicherheit, nael> wie vor gegen der artige Umtriebe ans der Hut zu sein. Daß die Negierung sich von dieser Erkenntnis leiten läßt und gewillt ist, dem entsprechend zu handeln, darf aus den Erklärungen, die so wohl der Ministerpräsident Dr. Gradnauer wie der Minister des Innern Nhlig abgegeben haben, erfreulicherweise ent nommen iverden. Der Minister Uhlig insbesondere hat mit dankenswerter Entschiedenheit ausgesprochen, daß an eine Aushebung des Belagerungszustandes nicht zn denken sei, solange der Terror einer Minderheit die Mehrheit an der Arbeit hindert. Diese ohne alle Umschweife und Verklausu lierungen gegebene Zusicherung wird im Lande überall, wo das Bedürfnis nach geordneten Zuständen herrscht, wohl tuend empfunden werden. Die Bevölkerung weiß es sehr wohl zu würdigen, daß nur durch den Belagerungszustand unser Staats- und Wirtschaftsleben in der letzten Zeit vor schweren Erschütterungen bewahrt geblieben ist. und sie wird auch ferner jede Maßregel, die einen rußigen Gang des öffentlichen Lebens gewährleistet, mit unverhohlener Genugtuung begrüßen. So und nicht anders ist die allgemeine Stimmung gegenüber dem äußersten Radikalismus, der sofort den F--"-rbrand »Leder in die Häuser friedlicher Bürger werfen würde, sobald man ihn sesscllos schalten und walten ließe. Mit den abgedroschenen Redensarten von amtlichen Lock spitzeln. die angeblich zu Putschen aushetzcn, und von einer militaristischen Gewaltpolitik gegenüber der äustenien Linken locken die Unabhängigen keinen Hund mehr hinter dem Ofen hervor. Auch ihre Liebesmühe, sich als Vertreter einer friedlichen Entwicklung, einer organischen Umbildung dev Gesellschaft zum Nätekommunismus hinzustellen, ist ganz vergeblich, weil dieser Schachzug durch die Enthüllungen aus kommunistischen Geheimarchiven bereits bekannt ge worden ist. Die Leitung der unabhängig-ipartakistlsch- kommunistischcn Bewegung hat für ihre Gefolgschaft seit einiger Zeit die Parole rusgegeben, jede gewaltsame Um sturzabsicht zu leugnen und auch den polemischen Ton in der össentlichen Erörterung wesentlich zu mildern, um auf diZ« Weise die allgemeine Wachsamkeit einzuschläsern und das herrschende Mißtrauen zu zerstreuen. Die bürgerliche Ge sellschaft weiß also, was sie von den honigsüßen Beteuerwn- gen der angeblich friedliebenden Gesinnung der Unabhän gigen und Kommunisten zu halten bat, irnd wird sich nicht dadurch in verhängnisvolle Illusionen wiegen lassen. So erfreulich aber avck, die von den Melxrhei>tdsozialisiert in der Regierung gegenüber den Wühlereien der Unab hängigen und Kommunisten bewiesene Energie sein mag> daß deSiuilb nun alles zum Besten stünde und das Land mit den herrschenden Zuständen durchgängig zufrieden sein könnte, läßt sich doch keineswegs behaupten. Dem Redner der Dcutschnationalen Bolkspartei, Abg. Sofmann, blieb es Vorbehalten, in großzügigen Ausführungen ein Bild von den Unzuträgllchkelten zn geben, die sich gegen wärtig In unserem staatliche» und gesellschaftlichen L«4>«» empfindlich bemerkbar machen und deren Abstellung -ringen- erforderlich ist, wenn nicht unser DolkSkörper auf di« Dauer in eine zehrende Krankheit verfallen soll. Es wir- sm Lande zweifellos tiefen Eindruck machen und tauten Nach hall finden, wenn der Abg. Hofmann sagte: „Unverstän»lich bleibt uns die Gleichgültigkeit der Regierung gegen -<« Ge nußsucht, Sittenlosigkeit und Verrohung unseres VoHeHH I § MM
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder
Erste Seite
10 Seiten zurück
Vorherige Seite