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02-Abendausgabe Dresdner Nachrichten : 20.09.1902
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1902-09-20
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19020920024
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1902092002
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1902092002
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1902
- Monat1902-09
- Tag1902-09-20
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An- kündrnunaen aui der Pimavene ?.eiic 24 Pia die Livallwe ?,e>lt al» ..ilm- aeianoi" oder uui Temeue so Pi», ttn viumuiern nach Sonn und >,««- laacn l de, 2'veltiae Grund»eUen so. «o de- w und so Ptg nach de- iondercm Larii AuSwäniae Aui- iraae nur neaen Parausdiialilmi». Bcleadlaller werden m>i 10L 1. berechn«. kiernivrechanichlut!: «mi l Nr. 11 und Nr. ritt»«. > 2Il'I^ lölllöl' Uuö^22sö2. Kednuetis- uni! l.uxur-I.süömsmli. kllÜll 11212^ l.eilöl'MLl'öli-Special-keccM Nr. 260. Mll»u Neueste D>ahlber>chte. Hvsnachrichten. Vcrsiichsstaiiv» zu Möckern, Vortrag des Obersten Schiel. «Die verkaufte Braut". Emmabend, 20. Leptcmber Ü002. Neueste Dralstmeldungeu vom 19. Ccptembcr. Wildpark. Die Kaiserin begab sich heute Vormittag S Uhr nach Hubertusstock. Berlin. Die preußische StaatSbahnvenvaltung bat be schlossen. in Dunkelheit und bei Nebel zur Deckung von Zügen, die auf freier Strecke hatten müssen. rotl>dre»»eude Magnesium fackeln zu verwenden, deren Licht nach angestellten Vcriuchen auch im Nebel SOO bis 600 Meter weit srchrbar ist Berlin. Hiesige Blätter bmigen die Mfttbeilung. daß die Buren generale Anfangs Oktober zu fünftägigem Aufenthalte in Berlin eintressen werde». Ter sreikvi»eroativc Laiidtags- abaeordnete Lückhoff übernnhi» den Vorsitz des EmpicingS- ausichusses, der Dichter Wildenbruch d>e Begrüßung ri» Hviel. Borgeicbe» seien u. A erne Festsitzung des Buren- kilfsbundes. in der Bildhauer Sieniering den Generalen eure Ehrengabe von 200 000 Ml. für ihr Volk überreichen, sowie eine öffentliche Berianimliing in der Philharmonie, in der die Bnren- generale spreche» werden. Meiningen. An Stelle des zum Staatsminister ernann ten Geheimratbs Ziller wurde der Landraihsprüsident Trinks- Saalseld aus den Pasten des F i n a n z m i» i ft e rs berufe». Frankfurt a. M. Ter erste deutsche allgemeine Bankier tag hielt heute Vormittag seine erste Plenarsitzung in Anwesen heit von Vertretern des Reiches des Landes und der städtischen Behörden ab. Anwesend waren 800 Theiliiehmer. Justizralh Riessen-Berlin wurde zum Vorsitzenden gewählt. Er begrüßte die Versammlung und hielt eine Ansprache, in der er die Hoffnung i mies vom 18. September: Tie aussprach, die Regierung werde die Novelle zum Börsengesek I einen großen Sieg über den Häuptling Malombe. welcher ge- im Reichstage mit aller Energie vertreten. Der deutschen Bank-! sangen genommen wurde. Man betrachtet den Krieg als bc- weit liege die gedeihliche Entwickelung der deutschen Landwirth- endet. ^ . .. . . , schast am Herzen, weil oer Bankierslond die Erfahrung gezogen! Cork. Tie Bürgerschaft, die den Mitgliedern des Berliner habe, daß die Gesammtwirthschast leiden müsse unter der Nothlage Ruderklubs einen silbernen Pokal im Werthe von ,50 Pfund reS einzelnen Standes. Namens des Rcichsamls des Inner» Sierling zur Erinnerung und in 'Anerkennung der Ruderleisl- Anwesendcn nach dem Friedhose, wo der Grundstein zum Kossulh- Maujoleum gelegt werden soll. Paris. Wie inehrsach verlautet, ist cs nunmehr entschieden, daß die Kam in er» bereits zum 1, Lktober cinbernscn werden Man hat sich hierfür entschieden, weil der Ministcrvräsideiil eine das Kongrcgalionsgesetz ergänzende Vorlage einbringc» will, nach welcher die Regierung noch energischer Vorgehen könnte, ohne irgendwelche Interventionen der Gerichte befürchten z» müsse». Paris. Hienge Blätter ber.chlen, daß der italienische Bot- schasler dem sranzömchen Minister des Acußcren Telcassö erklärt habe, die italieniiche Regierung lege den Reden Pelletan's keinerlei Bedeutung bei, da sie wohl wisse, daß dieselben keineswegs die Ideen der französischen Regierung w edcrgebc». Luzern. Lord Salisbury leidet an einer leichten Gicht- asscktion in Folge von Erkältung. Ter Zustand erregt keine Be sorgnisse. , ^ Madrid. Der mit einer Abordnung der Kölner Sladtvcr- ordnetenoersammliing aii^ekommenc O b e r b ü rg c r in c i st c r von K öln besuchte das Stadlhaus, folgte einer Einladung des Madrider Bürgermeisters z» einem Frühsinck »i>d wohnte iLtier- kämpfen bei. Bei dem Frühsiück brachten beide Stadloberhäuplcr Trinksprüche aus die Souveräne ihrer Länder und ihre Heiden Völker aus. ^ London. Die ,,Times" erfahren: Lord Salisbury, der sich in der Schweiz aushält, ist leidend lind hütet das Bett. Ein englischer und ein ichmcizerisä,cr Arzt behandeln ihn. Auch der Hausarzt ist aus England berufen worden. London. Die „Tallys Mail" meldet aus Lourcn<:o Mar- en Trnppcii errangen eines begrüßte Geh. Rath Hauß die Versammlung und führte aus, da die hier zu verhandelnden Gegenstände für das ganze Erwerbs leben Deutschlands von eingreilender Wichtigkeit leien, habe die Regierung die Einladung zur Tagung angenommen. Das Er- gebniß der Berathungen werde an ziiständioer Stelle lebhafte Würdigung finden. sLebhoster Beifall.> Ter Vertreter des Ministers Möller Geb. Rath v. Wendelstadt führte aus. zweifel los stehe, wenn auch schwere Verfehlungen Einzelner zu beklagen seien, der deutsche Bankierstond als Ganzes auf der vollen Hohe seiner Aufgabe. Nachmittags finden oie Verhandlungen der einzelnen Abtheilungen statt. ^ BrunSbüttel-Koog. DaS von der Uebung in der Nordsee kommende Geschwader passirte Nachts den Kaiser Wilhelm-Kanal. Prinz Heinrich befand sich an Bord des Panzerschiffes «Kaiser Friedrich III.". Wächtersbach bei Gelnhausen. Heute Morgen 5 Uhr 4L Min. fuhr der Ellaüterzug 609, auf den Güterzug 7221, wo- durch L Wagen entgleisten. Zwei Wagen verbrannten. Die Maschine des auffahrenden Zuges wurde beschädigt, der Loko motivführer verletzt. Drei Gleise waren bis gegen ,1 Uhr gesperrt. E:ne Verkehrsunterbrechuna hat nicht stattgefuudcn. Wien. Aus welche Art der Beamte der Länderbank, Jcl- linek, die veruntreute Summe sich angecignet hat, ist noch nicht ausgeklärt. Jestgestellt ist, daß Icllinct an großen Börsenarran- aements und großen industriellen Unternehmungen mit hohen Summen betheiligt war. Tie Veruntreuungen betragen, wie gemeldet, 1259000 Kronen. Wien. Die Blätter melden: Während der Durchsuchung der Wohnung Jellinek's traf ein Telegramm Iellinck's an seine Frau aus Greifenstcin ein. Es wurde sofort ein Polizeiaaent dorthin entsandt. Bisher ist die Verhaftung aber nicht gelungen. Wien. Seit Mitternacht steht die diesige große Lederfabrik von We ngärtner in Flammen. Budapest. Zur Feier des huiiderkfährigen Geburtstages von Ludwig Kossuth ist die Stadt festlich geschmückt. Sämntt- liche Häuser sind beflaggt, die Balkone mit Draperien geschmückt. Die Geschäfte und Banken sind geschlossen. Um 10 Unr Vor mittags sand in der evangelischen Kirche ein Feslpottcsdienst statt, dem beide Söhne Kossuth's, Franz und Ludwig Theodor, die Spitzen der hauptstädtischen Behörden, Abordnungen zahlreicher Vereine, Komitatc, Städte und Ortschaften des Landes und Honved-Vetcrancn beiwohnten. Von der Kirche begaben sich die ungen bei der jüngsten internationalen Boolwetlsahrt in Cork widmet, hielt gestern Abend eine Versammlung ab, wobei der Pokal dem Obersheriff Roche feierlich ausgehäudigt worden ist. Roche überreicht den Pokal m der nächsten Woche persönlich dem Berliner Ruderklub. Kursk. Ter Schah von Persien ist gestern Nachmittag 4 Uhr nach Persien abgereist. Zum Abschiede waren der Kaiser, die Großfürsten und die anwesenden Minister aus dem Bahnbose erschienen. Um 4'/2 Uhr reisten der Kaiser, die Großfürsten Wladimir und Nicolai Nicolajcwitsch und die Minister Fredericks, Lamsdorfs, Schilkoff von der Station Rvscbkowo nach Pelerhos ob«. Dcr Großfürst-Thronfolger reist nach dem Gute Broatowo im Gouvernement Orel. Belgrad. Bei dem gestrigen Fackelzugc der Bürgerschaft von Kruschewatz zu Ehren des Königspaares erwiderte der König ans eine Begrüßungsansprache, er sehe in dem begeisterten Eni- vsange eine neue Gewähr dafür, daß ihn das serbische Volk mit derselben Liebe umgebe, wie seine Vorgänger aus dem Hause Obrenowitsch, denen cs dazu verholsen habe, ciu freies, serbisches Staatswcsen zu bearünden. Ticies zu erhalten und zu entwickeln, betrachte er als seine höchste Ausgabe. Uniere Pflicht ist, fuhr der König sort, ewig zu sein und cm innerlich konsolidirtes, wehr- fähiges und wirthschaftlich starkes Serbien zu schaffen. Wir müssen uns über die kleinen inncroolilischen Gegensätze, die das Land seit 20 Jahren zerklüfteten, ein siir allemal hinwcgsctzen. Tie Rede wurde äußerst beifällig mitgenommen. Newyork. Ter in Lidney lKav Brclon-Inscll angekom- nicne Nordpollabrcr Pearn Ihcilt mit, daß der 84. Grad 17 Min. die höchste nördliche Breite gewesen ist, die er erreichte, und zwar nordwestlich vom Kap Hccla. Ter Rekord des Herzogs der Abruzzen, der bis 86 Grad 83 Min. gelangte, ist somit von Pearn nicht geschlagen worden. Ferner berichtet Pcarv, daß dos Polarschift „Fram" mit Swerdrup's Expedition bei Goodtown die Heimreise angetrcten hat. Newyork. Eine Depesche aus Kap Haitien bestätigt, daß der General Nord bei Limbs am ,7. September Vormittag geschlagen wurde. Er gab nach dreistündigem Kampfe, wobei viele Mannschosien und mehrere Generale sielen oder verwundet wurden, die Stellung unter Preisgabe von Geschützen und Munition auf. Ter Feind war 4000 Mann stark und ist aus dem Marsche nach Kap Haitien. Ncwnork. Wie ans Panama berichtet wird, gebt daselbst das Gerücht, daß Columbien Nicaragua den Krieg er klären werde, weil Präsident Zelaya angeblich die columbische» Ausständischen »iitcisiützt habe. Hiesige colun,bische Bcanfte widei spreche» dieser Meldung. New'Pvrk lieber die Note des SlaatsiekretäiK Hay in der Angelegenheit der rumänischen Juden beliebtet eine vom 17 September dakirle Waihiiigtvnc» Meldung der „Asivciatcd Pieß" anssiihilichcr wie folgt: Han richlcle eine gleiehlaulcndc Nvie an die diplvmaliicben Vertrete, von Amerika bei allen den ienigen Mächten, die den Berliner Vertrag von 1878, durch den die iinabbängigen Ballanftaaten geschallen wurden und wonach lei» UiiterAned unter de» Bewohnern Rumäniens hinsichtlich der Religionsbekeniilnillc zu machen ist. unierzeichnetei, Tie Nvie besagt, Amerika babe den Vertrag nicht mit »niclschrieben. sehe sich aber genvnngen, die Mächte zu bitten, ans die Beobachtung der in dem Artikel des Vertrages gewährten Religionsfreiheit zu dringen, da Rumänien Amcritas Ersuchen, die Mißsiände zu de festigen, die so manchen Inden zwangen, narb den Unionssiaateii ansttiwandeiii. nicht entsprochen hätte Die 'Rote sagt weiter, der Pchsident Halle es für citorderlich, daß die Mächte diesen An- gelcgeiiheilen ihre Aufmerksamkeit scheuten, und hasse, ialls diese Vorstellungen die Billigung derieibe» fänden, daß passende Maß regel» ergrillcii würden, iim die rumänische Regierung zu be wegen, »vchmglS die in Finge kommenden Uchclstände in Erwäg ung zu ziehen. Ten Unionssiaateii ie! letzt, wie immer die frei willige Einwandernng aller derjenigen Fremden angenehm, die ge eignet seien, sich mit dem volitllchen Staatskörpcr zu verschmelzen. Die Gewtze Ameritas folgten siir ihre Einverleibung in die Masse de> Bürger, ahne einen Unleischied zu machen, dadurch, daßß sie ihnen ganz dicicllie» Zugeständnisse gewähren, die sie den Ein geborenen böicn. Gleiche büigertichc Rechte seien im Inlande und gleicher Schutz im Anstande Allen verbürgt Fast Niemand >ei von der Emwandernng ausgeichlosien, nämlich nur ganz Mittellose, sowie Verbrecher und Personen, die an ansteckenden oder imdeilbaren Krankbeiten leiden. Der freiwillige Charakter der Einwanderung sei der wesentliche, daher würden solche Ein wandeningsliistige. deren Auswanderung von anderen Staaten unterstütz! oder erzwungen werde, fern gehalten. Der Zweck dieser gioßmüthigk» Behandlung des fremden Einwanderers sei, i» gleicher Weise ihm und den Bereinigten Staaten zu nütze» und andcren Staaten nicht eine Zuflucht voir sür sie unerwünschten Bevölkert»,asetementen zu bereiten. Tie Lage der »imüniichcn Juden, die 40«>i»0 Perwnen zäblen, sei seit vielen Jahren der Gegenstand ernster Beachtung seitens der Vereinigten Staaten Tie Verfolgung dieser Raffe unter türkischer Herrschaft habe im Jahre 1872 scharfe Gegenvorstellungen der Vereinigten Etagten Veranlaßt: der Berliner Vertrag sei von Amerika als für das be gangene Unrecht Abhilfe bringend begrüßt worden, da er ausdrück lich bestimme, daß wegen der Religion unter der Bevölkerung Rumäniens kein Unterschied gemacht werden soll. Im Lause der Zeit habe Rumänien einen großen Theil dieser durchaus gerechten Bestimmungen illusorisch gemacht. Die Juden Rumäniens seien ansgelcklossen von, Staatsdienst, vom Gelehrtenbernf, vom Land erwerb und sogar davon, Land als gewöhnliche Arbeiter zu bc bauen: ferner sei ihnen verwehrt, in ländlichen Bezirken ;» wohnen, viele Zweige des Kleinhandels und Hgndwerks seien ihnen verschlossen. In den Städten, wo sie als gewöhnliche Hand werter vdcr yeinielhele Arbeiter zu leben gezwungen wie», dürsten sie vvn je einem Arbeitgeber nur in der Welle beschäftigt werden, daß aus einen indischen zwei rumänische Arbeitnehmer kommen. Ausgeschlossen von fast scdem Zugänge zu den Erwerbsmitteln, seien sie nnsähig, sich aus der ihnen aufgezwuiigenen Erniedrig ung, die sie geduldig ertrügen, lmansziihelien. und hätte» keine andere Wahl, nls sich nnch einem gndcren Lande zu flüchten. Tic Leinen der Geschichte und die Erfahrungen des amentgiiiichen Volkes hätten gezeigt, daß die Inden in hohem Maße die sitt lichen und geistigen Eigenschaften eines giften Mitbürgers besäßen. Keine Klasse sei in Nordamerika mehr wlllommcn. wenn sie noch Körper und Geist geeignet ici. amerikanische Mitbürger zu werden. Aber die Regierung der Vereinigten Staaten könne zu dem inter nationalen Unrecht nicht schweigen, sie müsse durchaus gegen die Behandlung, der die Jude» in Rumänien iintcbwoisen würden, Widerspruch erheben, nicht allein deshalb, weil sie einen unanfcchl baren Grund habe, gegen das daraus entipringendc Unrecht gegen die Vereinigten Staaten selbst Ein'vrnch zu erheben, sondern auch im Namen der Menschlichkeit. Tie Bereinigten Staaten könnte» nicht in autoritativer Form au die Abmachungen des Berliner Vertrages appellsten, bei dem sic keine niiterzeichncndc Macht waren und auch nicht hätten werden können, aber sic berufen sich Kunst und Wmemchaft. n g < Hostheater. Im Opernhaus e wird morgen, Sonnabend, den 20. September, die Oper „Hoffmanns Erzählungen" mit zwei Mitgliedern des Stadttheatcrs in Leivzia als Gästen, und zwar Herrn Moers als Hofsmann und Frl. samek als Niklaus, ge geben. tz* K-ntgl. Hasovcr. Smetana's. des «böhmischen Mowrt" entzückende komische Over „ D ie verkaufte Braut" erlebte gestern Abend in völliger Neueinstndirung eine Revrise. die um so freudiger begrüßt werden dark, als sie, in einer wahrhaft glänzen den Form geboten, Auge »nd Ohr in gleicher Weise entzückte, so daß der Erfolg der Wiederaufnahme als ein ganz außerordeiillicher zu bezeichnen ist. Daß er künstlcri'ch voll berechtigt war, ist daS -schönste an dem ichönen Abend. Ist doch Smetana der weitaus begabteste und originellste Towchövfer Böhmens, der Frische der melodischen Erfindung, Schlag,ertiakeit des musikali schen Ausdrucks mit Feinheit der orchestralen Turcharbeilnug ver bindet und so Wirkungen von höchstem Klangzauber zu erzielen weiß. Wie er dabei direkt an die besten Traditionen Mozart s anknüpft und doch von Wagner'S kühnen Neuerungen — es ici hier mir an die hartnäckige Verfolgung der verschiedenen Themen er innert — ein gut' Tbeil übernimmt. dnS ist um so bewundcrns- wcrther, als der Komponist seine musikalische Feinarbeit in der sinfonischen Gestaltung des Orchesters durch Einsulming der Volks melodie io zu sage» povularisirt hat Aus dieic Wege spricht die Musik Smelann s auch sür den Laie» eine ungemein beredte Sprache, die an Eindringlichkeit noch wesentlich daaurch gewinnt, daß die Hauptmotive mit ebenso viel Glück wie Gcichick in engster Beziehung zur Handlung gebracht sind, worin sich Smetana's Begabung zum dramatischen Tondichter vielleicht am glänzendste» offenbart. Und dieie meisterliche Orchestrirnilg, dieses Klingen und Singen, diews Jauchzen und Klagen der Instrumente, mit dem der «böhmische Mozart" das Herz iciner Hörer zum Glockenspiele macht, «daß es nun tönt tn immer neuer Welle" Nur ei» Musiker von enormem Feinemvsinden. der den Reichthum keiner natürlichen Begabung mit der Eigenart seines künstlerischen Stiles in eiser nem Fleiß zu paaren verstand, konnte diese EnsembelS und diese Chöre schreiben, die in berauschender Fülle höchster Klangpoesie der Seele ihres Schöpfers entströmen. Nicht vergessen soll und darf der Librettist der Over werden, wenn es sich darum handelt, ein «gerüttelt voll Maß" des Lobes der „verkauften Braut" zu ipcnden. Ist doch das von K. Sabina beirnbrendc Tcit- buch. das übrigens Max Kalbcck recht geschickt vcrdeulickt hat, eine ebenst' liebcnswutdige, wie ibicm hefteten Zwecke glücklich nngepaßte Arbeit, die »amenilich durch die gefällige Griippiruiig der Ge stalten und ihre »nausdringtiche Einsühning in das leichte Gefüge der Handlung besticht, die eine hübsch erfundene Tvrsgeichichtc »iit allerhand heiterem Beiweik in dici Akten auSWinnt. Ein solches Werk zu tiiterpietiren muß eine Lust sei», und etwas von dicker .Lust" ivürte man gestern Abend überall: im Orchester und ans der Bülme, — Alle iianden mit Eifer und Liebe aus ilnen Posten Namentlich das Orchester, das sich schon mit der entzückend delikat gespielten Onverftnc einen rauschenden Applaus holte, siand ans ragender Höbe unter der echrit- und lcmpcramcnlvvllen Leitung des Hemi Gencralmnsikdlrektvrs v Schuch, der mit blitzender Energie den ganze» Apparat zil!amiiieiihiclt. Das war auch nöthig, da die tämmtlichcn tragenden Paiticn der Oper »cu besetzt waren. Daß trotzdem während des ganze» AdendS eine seltene Bestimmtheit und eine ivohlthueiide Sicherheit über der Aufführ ung lag. ici mit s»cudiaer und nachdrücklicher Anerlenining der Regiekunste des Herrn M vris sestgestellt. Von den einzelnen Mitwirkendcn stellte sich nach Maß »nd Art seiner Leistling Herr Gred er am bestimmtesten in den Vordergrund; sein Heiraths Vermittler Keznl. der Thpns des betrogenen Betrügers, war ichauspieleritch eine sei» dnrchgcarbeitcle, reich pvintine Darbiet ung, die auch gesanglich allen Anforderungen gerecht wurde: mir bisweilen war der Künstler, der mit allerhand tomvche» Nuancen leine Figur dramalilch zu beleben wußte, in Swel und Wort zu laut, wenn auch der ländliche Nahmen der Komödie in dieser Hinsicht ziemlich viel verträgt. Das Liebespaar Hans und Marie wurde zum ersten Male von Herrn Burrian und Fra» Jelinek verkörpert. Diese konnte, obwohl sic im Verlaufe der Aufführung wärmer und lebhafter wurde, die Erinnerung an Frau Krammcr's liebreizende und sympathische Torsschöne nicht verwischen und bot auch gesanglich nicht immer völlig Einwand freie-, während Herr Burrian gerade hierin den früheren Ver treter der Rolle. Herrn Gießwem, erheblich übertrai. Namentlich die lyrischen Stellen der Partie sang der Künstler ebenso schön, wie wirkungsvoll und die Emembles niit der ganzen dominirendcu Fülle seines Tenors. Im Sv>cl hätte cm Schuß gesunden Humors diese oder jene Wendung noch effektvoller heransbcbcn könne», wie denn im Allgemeinen die Figur des .Hans mcbr bcrzbafle Frische verträgt. Tie übrigen kleinere» Partien der Sper waren wie früher besetzt, w daß cs nicht nöthig ist, aus stc kritstch näher cinzuychcn, um so weniger als ibre Träger: die Damen Ehavanne und Schäfer, die Herren Wächter, Erl und Plaichke vorzüglich bei der Sache waren und das Ihre zum Gelingen der Aufführung beitrugen. Ganz famos waren wieder die „fahrenden Leut " mit Herrn Höhst als Direktor von nngcnicin drasiischcr Darstellung anznichen und anznhörc», zumgl Frl. Abcndroih als Esnicralda ibr Tanzlicdchcn allerliebst znin Besten nah. Ausgezeichnetes ist vom Chor zu berichten, der nicht nur 'ehr sicher, iondcrn auch außergewöhnlich stunuifrisch sang und mit feinfühligem Bcrsländ- »iß in die Handlung eingriss. Tie gründliche Aiinrüchung, die HerrBgllctmcisier Berger, ein feinerGeichmackSkünsilcr, den ver schiedenen Ballctarrangemcnts hglie zu Theil werden lasten, ne reichten der sccniichcn Wirkung der einzelnen Bühnci'bfldei un bedingt min Boiibcii: namentlich die Gaukler-Seenen. m denen Herr Bonsiglio inii einem tollen Wirbel von P reneften staunende Bemnndcrung und 'Applaus aui offener Scene erzielte, waren essest- und geichmackvoll arrangiri. w daß auch nach üieicr Richtung hin Alles „herrlich wie am ersten Dag" mar und kein oercchtigter Wnnich offen blieb. Alles i» Allem ein iciwuei Er folg, der seine Urheber als Meister ohne Jnrct» und Tadel rühmt. P* Das Leipziger S t a d I - D b e a t e r Hai Bjü > » ion ' s neues Schauspiel „Eine H enchler > n " zur deutschen E > sl - ausfiihrilng erworben. Tie Premiere ist auf de» 8. Dezember festgesetzt. Tic siir diesen Dcig »rmrünglicb geplante denliche Ersi- auffübrung von Björnson's „Ter König" ist — ans direkten Wunsch des Autors — zurüctgezogen worden. Vermischtes. Ter wegen Wechscliälschuilgcn steckbrieflich verfolgte Pro kurist Schneider von der vcrkrachlen Deutschen Kreditanstalt in Berlin stellte sich dem Untersuchungsrichter.
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