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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 17.05.1913
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1913-05-17
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19130517012
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1913051701
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1913051701
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1913
- Monat1913-05
- Tag1913-05-17
- Monat1913-05
- Jahr1913
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 17.05.1913
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Drahtmeldungen vom 16. Mai. Die Urlvahlen znm preußischen Abgeordnete»cha«fe. Berlin. Bei den heutigen Landlagswahlen wurden bisher in 188 Wahlkreisen gewählt: 71 Konser vative. >8 Frcitonservalive, 8 Nationalliberale. 6 Fort schrittliche Volkspartei. vo Zentrum. 2 Polen, 2 Dänen. 5 Sozialdemokraten. Berlin. i'Priv. Tel > 'Nach den bisher vorliegenden Ergebnissen der W a h l in ä » n e r w a h l c n sür die Landiagsivahl wird sich in der Zusammensetzung des Ab geordnetenhauses keine we s c nt l ich e V e r ä n deru n g vollziehen. Die sozialdemokratische Gruppe ivird an scheinend einen kleine» Zuwachs erfahre». Berlin war bisher durch 7 Fvrkscliritlier und 5 Sozialdemokraten im Landtage vertreten. Die Wiederwahl der 5 Svzialdcmo- traten ist sicher, ivahrend nnr 4 sortschrilkliche Ntandate als gesichert gelten tonne». Drei bisher soriichrittlich ver tretene Berliner 'Wahltrei'e sind von den Sozialdemokraten stark bedroht. Wie ans -Hannover gemeldet ivird, sind dort die Fortschrittler ans der ganzen Linie von den 'Ncuionalliberaicn z n r ü ck g e w i e s c n worden. Part«. »« Udr nach«tttag-.> » « ««nie »5LS. Italiener 07Lb. Spanier «L0. « P Türken untfiz. 86Lv. Lürkenlose 1V«3». vombarden 167. Stto»au-ank «SS. Fes,. Paris. «Produktenmarkt.» «et»en »er Mai 38,45, per September Dezember 3»L0. schwach. — Stü bSl per Mai 71.75. per September Dezember 73, fest — Epirttu» per Mat 13. per »eptember-Dezember 13, matt. Sands». tMllllermarkt l «ualllnbischer Weizen träge, zur «b schwächung neigend, Englischer Weizen ruhig. Amerikanischer Mai« kein Angebot. Donauer Mat« kein Angebot. Amerikanische« Mehl unregelmäßig. Englische« Mehl träge. Gerste m,ti. Hafer träge. or '»P ^ ?r ^ b» — > s 6 - r » H) Dcr Prinz-Heinrich-Alug. Psorzheim. Der Flieger Leutnant Zwickau ist liier onackommen. Er hat eine» Venziniantdeiekt erlitten und will erst abends nach Straßbnrg iveiter stiegen. Psorzheim Leutnant 2L u 1 ss ist liier nicht eingc- krosicn. Er iil in Karlsruhe ansgestiegen, aber gleich wieder gelandei. Leutnant Schnitz. der bei Groß-Glatt- 1>ack> einen Deseli gehabt batte, iil !> lllir 25 Min. in Psorz heim kingetroiscn ohne Begleitossizicr, ivcil der Motor diesen nicht mehr trug. Hier liegen nur noch Ol'erlcntnant Tauserl. Leutnant Zwickau iind Lenlnant schuld. P r inzj Heinrich ih um IO lllir - Plin. »ach Siraßlnirg zum! Diner bei»! lai-erlichen Statthalter «Grafen n. 'Wedel ab-! gereist. Straßbnrg. Bon den sieben bisher nicht cingcirosiencn Fliegern sind aus dem ,Fluge a u sg e s ch i c d c n : Lcnt- nain K o cl>. der -icli <n Karlsrnlie beiindet. Lenlnant E li r l> a r d i. der in Enzweihingen ici» Flngzeiig ab- nioiilieri. »nd Obei leinnani T a n s e r i. der ,n Psorzlicim j lein Flngzeiig al'iiionneri. Die Lenlnanis Sckinltz, P re hell lind Zwickau hesinden sich noch in Psorz heim und haben den 'Weiierilug nach Snaßburg ans de» Avend verschoben. Liraßburg. P rin; H e i » ri ch von Preußen ist. von P'orzbeim komniend. im '.'lntomoöi-l nm i Uhr 35 :>Nin. niiitags liier eingeirossen »nd beim Kaiserlichen Statthaller U>, a s e n i>. Bo e d e l >ibgeniegen. bei dein er sür zwei Tage Wohnung nimm!. Die Abreise des Prinzen erfolgt Sonntag sruli. Besucht- und b-'x-geiiveitteth- des Kaisers. Berlin. «Priv. Tel ! Der Berliner Korrespondent der ..:',euen Freie» Preise" erfährt von einer deni Hofe nahc- sielienden Personliclikeil. oaß Kaiser 'Wilhelm mög üklierivcise im Herbst dieses Fohres einer Einladung des Erzli e r z o g s F r a u t Ferdi n a » d znr F a g d nach- koinmen und bei dieier «'>elegen>>eit auch Kaiser Franz F o s e o l> einen Beinch abiralien ivird. Erzherzog Franz Ferdinand werde der Bociizeitsieier i>» deutschen Kaiser- hauie nicht beiwohnen und wdiiricheinlich auch i'ichl 'zur Feier des Regiernngsjiibiläuins nach Berlin komme». Es ivürdc-n invlil die deutschen Bnndessürstcn mit Kaiser Wil Helm denen Negiernngssilbilanm seiern. ausländische Fürs!- üchkeiten dagegen iviirden iwraussichtlich überhaupt nicht an der -Feier teilnclimen. Der Zar werde z» der Hochzeit im deutichev K-iiieriianie allein komme» und weder von seiner «em-Ziu begleitet 'ein. noch seine älteste Tochter mikbriagen. Die Bochzei> der Prinzessin 'Vittoria Piargarete. 'Berlin. Zur Bermahliing der Prinzeinn B i k i c> r i a P-argarelc mil dem Prinzen Heinrich XXXI lI. :lleuß i. L. iras heute nachmittag - lllir '<2 Min. ans dem '.'Inhalier Balinhvse ein der F ü r si :ii e » ß i. L.. der gleich zeitig ieinen B n t r i i t s h e i n ch am 'Berliner Hose machte, mit dem Erbvrinzen Rens; j. L. ni-d der Prinzemn B i k I o r i a -F o o d o r a Neust j. B. und dem igeiolge. t'ini dem Bahnhöfe waren znm Empsang er- 'äiienen t' r in; Eitel F riedri ch in Vertretung dcö .gaiiers die !iicr schon cingctroisenen Prinzen des Hauses Neust, der toinmandiercnde «Kcneral des »mrdekorvs. von Plettenberg, der Kominandant von Berlin, der Pvlizei- vräiidenr. Die Ehreilkoinvagnie hatte dos l. bdardcrcgi- nicnt t» Fun gestellt. Prinz Eitel Friedrich geleitete die Herrschaften nach dem Königlichen Lchione, wo der Fürst und die reusiisclien Prinzen und Prinzeisinncn Wohnung nahmen. Zur Ermordung des Majors v Ecwinöki. München. iPriv.-Dci.! Die Untersuchung der Lesche des Majors v. V e w i n s k i ergab, da» er durch drei D ch ü i > e vcriebt worden in. Zivei kaineu von rückwärts in die Kreuzgegend und einer von vor» in den Unterleib. 'Als Todesuriache eraab sich eine mehrsache Bcrleizuug des Darmes und der N i e r c n. Die internationale Leerechtskonserenz. Kopenhagen. Der König emvsing heilte vormitiag die Mitglieder der t » l e r n a t i o » a l e n LecrechiS- k o n f e r e n-, und iorach leine Freude darüber ans, die Konferenz in .gvveiihagc n versammelt zu sehen. Er wünschte ihren Arbeiten besten Ersolg. Der König nnier hielt sich angeregt mit de,: ihm vorgestellten Herren. Ftalieiis Ausgaben sür Dripoliianieu. Paris. lPriv.-Dcl.i Der italienische Finanz- minister beabsichtigt, zur Dectung der Kosten für Dri- v o l i ta n ic n noch sür Mi Millionen Franks LchaEscheine aiiSzugebc». Keine Enroparcisc der amerika-rüchen Flotte. Paris. lPriv. Tel.i illacl, hierher gelangten Waihing- toner Metdiingen ivird die Kriegsmarine der B e. r einigten Dtaatc » ihre -uoste M a n v n c r r c i i c, in deren 'Verlaus auch c u r o v ä i i ch e Häsen he'ncht wer den 'ollteu. nicht ausiühren. Als «Krund wird das ge- 'raunte 'Verhältnis zwiiüieu den Vereinigten Dtaaten und B o v a n angegeben. ! Berlin. lPriv.-Tel.i Dem Danikalsrat D r. Haber- s'o lz i» Weimar »nd dem s-dratziansmann Bnrchard in -Stockholm wurde das Nitlcrkreuz l. Klasic des Albrechts- vrdens verliehen. — Ter vrcustiiche Ltaatsangehörigc Re dakteur K l i » i ch in Leipzig erhielt das Ehrenrittcrkreuz 2. Klasse des Oldenburgischen Haus- und Verdienstordens. Berlin. iPriv.-Tcl.s Fm Befinden des verunglückten Flugschülers Dietrich iü eine Besserung cingetrcten. Nach Annahme der Aerzte besteht keine Lebens gefahr mehr. Berlin. lPriv.-Tel.s Heute wurden von einem Sol daten im Jagen 116 des Potsdamer Forstes die Leichen eines älteren Mannes und zweier junger Männer ausgc- sunden. Allem Anschein nach handelt cs sich »m einen Bater und dessen beide Söhne, die er crschob, um dann Selbstmord zu begehen. Sertliches und Sächsischer. — Dsr Abbruch der Löwen-Apotheke hat brg o n n e n : bereits ist der größte Teil des Dachstuhles gefalle». Fm Lause des hriitigcn Dages soll die Bauplanks an den zum Abbruch bestimmten Häusern Wilsdruffer Straße l. 3 und 5 und dem früher Krohncschcn Haus errichtet werden. Die Entscheidung des Königlichen Ministeriums des F n n e r » über die Einsprüche gegen den Bauplan mit Laubengang ist allerdings noch nicht e>folgt, doch hofft der Rat, daß sic nach dem Urteil des Obcrvcrwaitiings- gerichts iwer die Klage des Anliegers ln einem dem Rats- projekt günstigen Sinne aussalle» ivird. Um nicht noch mehr Zeit zu verlieren und Berlnsie zn erleiden, hat der Rat das Hvchbauamt beaustragi, den Abbruch zu beginne». Damit wird der von den Stadtverordnete» be schlossene Antrag, die betreffenden Häuser bis zur end gültigen Entscheidung iveiter zn n c r m i c t c n, gegen standslos. Der Abbruch hol sich um mehr als vier Monate verzögert: er sollte bekanntlich am 7. Fa- nnar beginnen. Da der Ausfall an Miete täglich etwa ltili Mk. beträgt, jo hat die Stadt durch die Kün digung der Mieter seitens des Rates bis seht allein einen Verlust von ungefähr .',6060 M k. erlitte». — Der Konservative Bereit» zn Dresden begebt aen «Geburtstag Lr. Majestät des Königs Freitag, de» 23. Mai. i» den Raumen des AusüeUitugspalasies durch eine B o r- scic r. Von nachmittags 5 Mir ab findet im Parle ein lKarteiiscsl statt, verbunden mit großem patriotischen Mili tärkonzert. und abends 8 Uhr im Konzertsaalc Fcüaktus. Die Festrede wird der bekannte Afrikaforscher Herr Hanpt- mann d. L. Tr. l^corg Hartman» kalten. Außerdem werden Mitwirken die Koloratursängerin Fräulein Else Zeidler. Herr Königlich Sächsischer Hosopernsängcr Niidols Lchmalnancr. der Dresdner Männergcsangvcrein unter Direktion des Herrn Kantors Richard Fuchs iniö die Kapelle des 2. «'irciiadier Regiments 'Ar. Ml n»ter Leitung des -Herrn Musikmeisters M. Feicreis. Bei dieser Eielege» hrit ivird ein von Herrn i-seneralinusikdirektor Bich. Hof rat n. Schuch kompvnieries W e i H e l i c d sür Bari- t o n s olv , M ä u » erch v r und S r ch e si e r, das erst kürzlich im Begrüßungskvilzert beim Kaiierpreis-Wett- singen in Frankfurt erklungen ist, zum Bortrag gelangen. Auch stellt Herr Bildhauer Dr. L c n » e r zu dieser Feier eine vollständig nett modellierte Büste des Königs zur 'Ver fügung. -- Der 23 Berbandotag der landw>»tschastii«i»en Eie- nossenschastcn im Königreiche Luchse» wurde gestern vor mittag im großen Saale des Bereinshanses unter sehr starker BeteiAgung abgehalten. Es waren dazu insgesamt 612 Mitglieder der 'Verbandsgenossenschasten erschienen. Der Berbandsdirektor, Herr -Hofrat Bach, eröffnet«: lk>>2 Uhr die Lihnng. indem er zunächst die Anwesenden, nnier denen sich zahlreiche Ehrengäste befanden- bcgrüßtc- Unler anderen waren erschienen: die Herren «Keli. Regic- rnngsral Dr. Lanhich vom Minisicrinm des Fnnern, Eich. Regicrnngsrai v. Gruben von der Kreishanptmannschast, Regierungsrat Dr. Wchner von der Amtsliaiiplmannschast Dresden-Altstadt. Geb. Sekonoinicrai Dr. -Hähncl und Generalsekreiar Dr. Schöne oom Landeskiiltnrrat, Dirck tor Lchlimann non der Landwirtschastlichcn Fenerversiche- rnng. «>icb. Sekonomicrat Dr. Waechter. Geh. Sckonvmie- rat Andrae. Nach einem Hoch aus Sc. Mas. den König und Worten ehrenden Gedenkens an den im Februar d. F. »erstorbenen Generalanwalt Geh. Rat Dr. -Haas ging man zur Tagesordnung über. Der Berbandsdirektor erstattete zunächst den F a h r c s b e r i ch t. dem wir folgende -Haupt sachen enlnebmen: Auch im verflossenen Berichtsjahre hat das ländliche Genossenschasismesen im Königreich Lachsen einen erirenlichen Fortschritt zn verzeichne». Fnsgesamt wnrdcn l 1 G cnos s e n s ch a s ien neu gegründet, und zivar II Lvar-, Kredit- »nd 'Bezugsvereine, l Fung- vielnvcidc, l -Honigverivertnngsgenonenichast und l Sb st »erwcrtnngsgenon'enschas«. Letztere ist hcrnorgegangen ans der Sbilnerkanssstelle des Landesvbslbannercins. ivahrend sich in der -Honigverwertnngsgcnvisenjcliast unter Führung des als Fmker hervorragend tätigen Leiters der Kloster- gürincrci Lornzig bei Mügeln. Herrn Paul Holsert, eine größere Anzahl Fmker zwecks geincinsamcn rationellen Fmkercibetriebes und Einkauss der benötigenden Roh materialien zuiämmcngeschlokscn haben. Von diesen ent fallen vier aus die Krcishauvtmannschast Dresden, eine auf die Krcishauvlmaiinschaft Bautzen, sccbS aus die Kreis- bauptmanuschast Leipzig, zwei auf die KreiShauptmannschäst Ehemnih. eine auf die Kreishauptmannschaft Zwickau bezw. vier aus de» Krcisverein Dresden, eine auf den Kretsver- ein Baulzen. fünf aus den Kreiöverein Leipzig und vier auf den Kreisverein Ehcmnit) Diesem Zugänge stellt der Alistritt von stins Genosienschasten gegenüber: in einem Falle war er bedingt durch die Verschmelzung mit einer anderen Geiiosseii'chakt. Insgesamt zählt der Verband heule 48l> Genossenschaften, von denen 314 die unbeschränkte und 172 die beschränkte Haftpflicht haben. Genossenschasten mlt unbeschränkter NachichnßpfUcht gibt es in Sachse» nicht. Besonders verdient hervorgchvben zu werden, daß auch im Berichtsjahre wieder fünf Bezugs- und Absatz- aeiivnenschaslcii das Geldgeschäft mit ausgenommen haben, und zivar nnler Uebergang von der beschränkten znr nnbeichränlten .Hastpflicht, während einer der schon länger bestelienden Darlehns und Sparkassenvereine den Waren bezug anniahm. Tie Genossenschaften des Verbandes setzen sich heute wie folgt zusammen: 2 Zentralgenosscnschaste», 70 Tarlelins- »nd Svarkasscnvereine. 232 Spar-, Krcdit- und Bczngsvercinc, 80 Bezugs- »nd Absatzgcnvssenschaftcn. 18 Moltereigenossenschasteu. 6 Kartofseltrocknnngsgcnossen- ichaften. 21 Wcidegenassenschasten. 2> 'Wasserlcitnngs- geiioisensciiaslen, 8 Dreichgenossenichasten »nd l6 ncr ichiedene Genoß'rnschasten, zniammen 186 Genossen- ichasten mit rund 31 000 Mitgliedern. - Die Tätig feit der B c >- b a n d s l c > i n n g erstreckt sich natur gemäß nicht nur ans Neugründnnge». landein vor allem auch aus den Ausbau der bestehenden iNenoß'en- ichasten. Gerade nach dieser Richtnna bin ist im Berichts jahre viel geleistet morden. Dieser Fortschritt ist ungleich höher anziilcblagen. als der rein zahlenmäßige. A»s diesem «runde sieht der 'Verband schon seit Fahren non einer Propaaanda nollständia ab. Es werden nur dort neue Genosienschasten gegründet, wo das Verlangen danach ans dem Kreise der Landwirte selbst zutage tritt und wo die sich genossenschaftlich zusammenschlicßenden Persönlich keiten die Gewähr für eine gesunde Entwicklung des neuen Unternehmens bieten. Soweit die bisher vorliegenden statistischen Unterlagen über die geschäftliche Tätig- kett der Genossenschaften erkennen lassen, war im Berichtsjahre mancher Kamps mit den verderblichen Folgen der schlechten Witter ungSverhältnisse 1011 zu bestehen. Wieviel mehr Opfer würbe dieser Kampf ackostet haben, wenn er nicht durch den genossenschaftlichen Zusammenschluß gemildert worden wäre. Angesichts dcS ständigen Anwachsens der BerbandSgeschäfte mußten neue Hilfskräfte a»a,stellt «erden, «a» nqtürttch laufend höhere «nsgaben bedingt. Aber anch sonst wachsen die Aufwendungen der Berbandsleituug durch Veranstal tung von VezirkSversammlungen, durch Besuch von Ge neralversammlungen usw. Ohne die jährliche Ueberwei- sung von 13V00 Mark durch da» Ministerium an den Ver band wüßte man nicht, wie die Ausgaben zu decken seien. VezirkSversammlungen sind z. B. im vergangenen Fahre » abgehalten worden, während der Verband bei »6 General versammlungen und auch sonst noch zu andere» Veran lassungen vertreten war. Wichtige GesetzrSautlegungen und sonstige für die genossenschaftliche Kleinarbeit not wendige Kenntnisse vermittelt der Verband seinen Mit gliedern durch das eigene V e re i » s o r g a n. die «Ge nossenschaftlichen Mitteilungen". Diese haben jetzt 710k» Abonnenten. F» Verfolg ihrer Ausgabe, die Kapital« ö i l d u n a auf dem Lande zu fördern, hatte e« sich die 'Vcrbandslcitnng anch im »ergangenen Fahre angelegen sein lassen, die Lebensversicherung und die Ver bands St erbe kassc zu verbreite» und zu fördern. Namentlich mit letzterer sind gute Erfolge erzielt worden.- es lausen gegenwärtig I7lk> Sterbekgsscupoliccn mit einer Gesamtansgngssnmme ov» rund 825 000 Mark und einer Gcsamtendsiimmc von l lüoooo Mark. Es wird mit allen Kräfte» daiiach gestrebt werden, diese segensreiche Etnriä, tung weiter anszubaue». Außer diesem sieht die Ve» vaiidslcituug für ihre Pflicht an, einer gesunden Wohl» s a H r t s p s l e g e nuf dem Lande die Wege zu ebnen. Vvraussetzuilg dasür ist naturgemäß wiederum die Er weckung des Spürsinns unter alle» Schichten und Lebens alter» der ländlichen Bevölkerung. Nach dieser Richtung hi» hat sich der Verband besonders bemüht, die' sogenannten H e i m s p a r k a s s e n weiter cinzusühren. Auch die neuer dings ausgegebrnen « e > ch c » k s p a r b ü ch c r dienen demselben Zwecke. Es iß recht erfreulich, daß diese An-^ regungen aus cnien fruchtbaren Boden gefallen sind, von I7> «Genossenschasten sind in kurzer Zeit nahezu 10 000 Stück solcher Bücher bezogen worden. Nicht unerwähnt soll die Hilfsaktion blcibea. die der Verband mit großem Er folge im vergangenen Fahre zur Unterstützung der in der Nacht vom 12. zum 13. Mai vorigen Fahrcs in der Nähe von Leipzig durch einen Wirbclstnrm ichwcr geschädigten «c-nasse»ichasier cingcleitet l»K. Diese Sammlung ergab die ansehnliche Summe »on 6262 Mark. Der 'Bericht des Verbandsdirektors gedachte dann in ausführ licher Weise der Tätig seit des Verl'andsaus- schnsses, indem er mehrere wichtige Verhandlungsgcgen stünde erörterte. Es handelt sich dabei hauptsächlich um die neuere Gesetzgebung zur Bekämpfung non Viehseuchen, um die Maß- und Gcmichtsordnnng, nm die zu erivartende Ne» orliiiung der Rcichsgewerbeordnuug, der Milchrcgulative: serner um Aiiöahnuug engerer Verbindungen größerer Ge nvsseiischasteii Sachsens als Käufer mit Gcnosscnschasicu in Posen, Pommer», Hannover als Verkäufer von Zucht- und 'Nutzvieh. Schließlich gab der Verl'andsdirektar noch einige Ziffern aus einem kürzlich erschienenen Berichte über den R e i ch s v e r b a » d der deutschen landwirtschaftliche» Ge nossenschaften bekannt. Anch dort ist ein gesunder Fortschritt zu bemerken, das Fahr I0l2 Hai insgesamt 1541 Ncn- aründunae» gebracht, denen 227 Auslösungen gegenüöer- slehen. Es bestanden Ende des Fahres 1012 im Deutschen Reiche 26 576 landivirlschattliche Gcnosseiiichaflen, von denen 20 781 in 41 Provinzial- und Landesverbänden im Rcichs- verbande vereinigt sind. Der Bericht schloß mit einem warmen Appell an die Genvssenschasicr. Sie dienten einer großen Sache, ein jeder möge seine Kräfte seiner Genossen schaft widmen znm Wollte der deutsche» Landwirtschaft und des geliebten 'Vaterlandes. Dem Berichterstatter wurde der Dank der Versammlung durch Erheben von den Plätzen dargcbracht. Herr Rittergutsbesitzer Dr. Günther- Lchicrilz erstattete den Bericht über die Fahresrechnung für 1012. Dem Vorstand und Ausschuß wurde einstimmig En« lastung erteilt. Die beiden ausscheidenden Ausschiißmil glieder Herren Oberlehrer H c m p c l - K lotzsche und Guts bcsitzer Reutti. O. » e i ß e r - Dittelsdorf wurden znrussweise w i e d e r g c w ä b l t. — Den Bericht über die Rcvisions tätigkcit im Fahre 1012 gab Herr Verbandssekretär Paul K >iapp e. Er verwies ans die in der Geschäftsführung vielfach noch hervorirctcnden Fehler und Verstöße gegen ge setzliche Bestimmungen und gab praktische Hinweise. — Den letzten Punkt der Tagesordnung bildete ein Vortrag des Herrn Pastors H c s s e l b a ch c r - Karlsruhe über das Thema: „Unsere Dorshcimat -- unser Stolz". Mit wohltuender Wärme und in pocsievollcn Worten schil derte Redner das deutsche Dorfland, ans das unser deutsches Volk als aus seine Mutter, der der Ehrenplatz gebühre, stolz sein müsse. Fhm verdanken wir das, was unseres deutschen Volkes Kraft nach außen und innen ist: unsere gesunden Menschen. Unsere Stadttugcnd sei heimatlos und doch bilde -Heimatstolz und Heimaigefühl das Rückgrat eines Volkes. Mit Finiigkcit hänge der deutsche Bauer noch an seiner Hei mat, die das Fnndament deutscher Treue und Zähigkeit sei. Diese Treue gründe sich ans den Zusammenhang mit dcr Vergangenheit. Die Stadt schasse das Masscnliewußtsein, das Land aber das Persöiilichkeiisbcivnßiscin. Das kvsl Uchstc Gut aber, das auf dem Dorsc erblühe, sei der Geist echter starker Volksfrömmigteit, begründet tm täglichen un mittelbaren Umgänge mit den Wundern alles Lebens und des Schöpfers. Unser Bauernstand sei der Volksbestandteil, der die deutsche Geschichte geführt habe und anch künftig führen werde. Gegen die Landflucht lasse sich nicht an kämpfe», wohl aber gegen die schlechte Meinung, die man über das Land in die Stadt bringe. Diese schlechte Meinung raube unserem Volke seinen Stolz und damit seinen Eha- rakter. An der Belebung des rechte» Bancritvolkes gelte cs zu arbeiten. Sich selber gebe», das sei die Zukunft des deutschen Bauer», sonst werde er zugrunde gehen. — Der geistvolle Redner wurde mit reichem Beifall ansgezcichnci. — Ein Handwcrkssekretariat! Die Geschäftsstelle de» Fnnnngü-Ausschnsses zu Dresden (Albrechtstraße I5j, über die in der letzten Vierteljahrsveriammluna des Finnings Ausschusses Bericht erstattet wurde, hat sich zu einer sür das gesamte Dresdner .Handwerl nützlichen Einrichtung ausgewachsen, die man wohl als „Handwerlssekrctariat" bezeichnen kann. Die -Geichüflsstelle des Dresdner Fninnigs'Ansschnsses ist wohl die älteste derartige Eiu- nchtuiig. Sic besteht nunmehr drei Fahre. Durch die Be mühungen des Vorsitzenden vom Finnnlgs-Ausschussc Buch binder Obermeisters Un rasch wurde sic zinn Frühsahr 1010 gegründet und nahm am I. Füll 1010 ihre Tätigkeit aus. Eingerichtet und geleitet wurde sic von dem noch heute als Geschäftsführer waltenden Tr. Schöne mann, dem schon non seiner Tätigkeit an der Dresdner Gemcrbe- k-nnmrr her mannigfachc Erfahrungen im -Handwerk und Gewerbe zur Leite standen. Der Umfang der von der Ge schäftsstelle zn erfüllenden Aufgaben ist ständig gewachsen. Zunächst liegt thr die Ausführung der Beschlüsse des Fnniings-Ansschusses. die Erledigung seiner Eingaben, Gutachten usw- ob. Sodann steht sie den Fnnnngen bzw. den Fnnungsnarständen zu Volkswirtschaftlichem und als Rechtsrat zur Verfügung. Auch hiernon ist ausgiebiger Gebrauch gemacht worden. ES wurden mündliche und schriftliche Auskünfte gegeben, Satzungen für Kasten und Stiftungen ansgearbeitet und geprüft, größere Eingaben und Schriftsätze angefcrttgt, auch für Werbezwecke Adressen ermittelt usw. Hier zeigt sich die Notwendigkeit einer solchen Geschäftsstelle neben der Gewerbekammer deutlich. Denn diese kann die unmittelbare Arbeit für die Hanb- werks-Kürperschafte» selbst nicht leisten, da sie tn vieler Be ziehung als entscheidende ober gutachtende Stelle darüber steht. Allmonatlich werben die Gewerbean» und -abmel- bungen an bte einzelnen Innungen verteilt, die neue Mit- glieder heranztehen. Für kleinere Sitzungen z. B. von Fnnungöschiedsgerichten steht den Innungen auf der Ge schäftsstelle ein Sitzungszimmer bereit. Auf Wunsch und gegen Gebühr wird den Innungen zur Führung ihrer
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