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02-Abendausgabe Dresdner Nachrichten : 02.05.1900
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1900-05-02
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19000502023
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1900050202
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1900050202
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1900
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Dienstag Abendausgabe für Dresden und Umgebung öerugsgebühr: NertelMrlick, 2 MI. so Pia.: durch di« Pol! 2 MI. ?s Pf«. Di« „Dresdner Nachr!a„e»' erlcheine» <<i»liq M»r«ku«j die Bezieher in Dresden uno der iiSckile» U »raedun», wo die gurragun» durch eigciic Boten oder »ommiilioniire erfoiot, erhalten das Blatt an Wochentagen, die nicht aui Sonn- oder Aeiertaae folgen. ,n »wei TkeilauSgaben «den»« und Morgen» »ngelielll. Sir Rückgabe eingelandter SchM- Itücke leine Verbindlichkeit. Sernivrechanichlud: »Mt I Lr. N u. Dr. LOS«. Telegramm-Adrette: »«chrtchtoa »r»»do«. Flnreigen-cack. Die Annahme von Ankündigungen erlolat in der LauvigeichästsIlelle und den Nedenannakmeliellcn in Dresden bis Nachmittag» 3 Uhr Sonn- und Feiertags nur Marienmade SS von n bis'/-i Uhr Die l rvaNrge Grund zeit« (ca. 2 Silben! ls P>».. Ln- kündiaungen aus der P rivalieite Zeile 20 Plg.: die 2lvaltige Zeile als „Eingeiandt" oder aui Tcrüeite so Plg. In Nummern nach Sonn- und Keter- lagen l- bez. 2l»altige GrundzeUcn so. so bez. so und so Psg. nach beionderem Tunt. Auswärtige Aufträge nur gegen BorauSbuahlung. Belegblätter werden mit 10 Ll>. berechnet. lioeiifsinkl' llsmekkl' u.kiiglki:!,. slggsntki' knrug-. ttossn- u. palstMM Wvi mrmn L mvlikl'nen fsl'llöll Ulill ru diüigstsn ?l'8l88N. 8vI»v1t«I«tr»-.8v L». 8vdvrl! 8oIlMV lull, m U!v!ävr8lv!§L in Ki-Ö88ttzs Li 8i L ALkGrWlLlL 18. Nr. 119. Zpiegel: Neueste Drahtnachrichten. Hofnachrichtcn. Landtag, Gesammtrathssihnng. Bnndcsschießen, Neuntes deutsches Anndcs- Kegclfcst. Ludwig Friedrich. Aus alter Zeit. Mittwoch, 2. Mail»«« Aernschretb- und Aerusprech - Berichte vom 1. Mai. Cronberg. Der Kaiser ist heute Morgen kurz nach 8 Uhr zum Beluche der Kaiserin Friedrich hier eiugetrvsien und wurde am Bahnhose von dem Prinzen und der Prinzessin von Schaumbnrg- Lippe empfangen. Berlin. Reichstag. Das Haus beschäftigte sich mit W a h l p rü su n g e n. Uebcr die Wahl des Grafen Dönhvsf- Friedrichsstein bexhlvß das Haus Erhebungen. Die Wahlen Börner (Schwarzburg-Sondershailsenl. .Ernst (I. Bromburg). Krämer <1. Koblenz) wurden für ailtig erklärt. Tic Wahl v. Löbell's (VIII. Potsdam) beantragt die Kommission für ungittig zu erklären, v. Drvcthause» bcaniragt weitere Erhebungen. Auer tritt für den Kommissionsanttag ein. Berti». In der Budgclkvmmissivn des Reichstags wurde die Spezinlbernthnng der Flottenvvrlage fortgesetzt und zwar mit der Debatte über 8 6 des vom Eenirnm eingebrachten Gegen- Enlwurss. der die Beschriftung der Mittel betrisst Bor Eintritt in die Tagesordnung gab Staatssekretär Freiherr v. Thielmann Namens der verbündeten Regiclnngen die Erklärung ab. dag in den künftigen Handelsverträgen der Lnndwirlhjchast ein kräftigerer Schutz gewährt werden solle. Uebcr die Höhe der Zölle könne er indeh noch nichts nngcben, da» zunächst die Vorarbeiten ab geschlossen werde» mühten. Abg. Müller-Fulda (Ecntr.) mar mit dieser Erklärung wenig zufrieden, zumal dadurch die Frage der Lentenoth nicht geklärt worden sei. Ein Tlieil des Eeiitrnms würde gegen die Flottenvorlage sei», falls die Maßregelung fremder landwitthschafllicher Arbeiter nicht unteibiiebe. Abg. Gras Klinckvwslröm Ikons.) konstntirte, daß im Osten dieselbe traurige Lcutenoth herrsche wie i» Schlesien; ans alle Fülle müsse man aber alles Andere versuchen, ehe man ftavischc Arbeiter zur An siedelung znlafte. Abg Graf Arnim lReichsp.) erblickte das beste Mittel gegen die Lentenoth in der Erschwerung der Abwanderung in die «tädtc, indem man den Nachweis der vorhandenen Arbeits gelegenheit, der Wohnung re. verlange. Abg Graf Ltolvcrg Ikons.! fand den Grund der Abwonderung der .landwirthschastlichen Arbeiter in die Städtt darin. daß die ant Kosten der Landwirth- schaft bevorzugte Industrie höhere Löhne zahlen könne. Ein Hauptmittel gegen die Lcutenoth sei die Ahändcumg des Geleges über den UntcrstübnngSwohnsitz. Abg. Dr. Hasse (nat.-lib.) er kannte die Noihlage der Landwirthschnft. insbesondere betresfs der Lcutenoth an, benritt aber, das; das einzige Hilfsmittel dagegen die Oeffnnng der Grenzen ohne Rücksicht ans die Nationalität >ei. Dieses Hilfsmittel winde die Gefahr bedenien. das Tentiche Reich zu einem sprachlichen Völkerttaat zu machen wie Oesterreich- Ungarn. Auch in witthschaillicher Hinsicht sei die Erössnung der Grenzen ein zweischneidiges Mittel Man solle versuchen, die zer streut im Anstande lebenden Deutschen, denen cs dort wirthichast- lich und nativnal schlechter gehe, wie in Galizien, in die reichs- dcnische Hcimath zmückznberusc». Abg. Bebel (Soz > meinte, das einzige Mittel zur Abhilfe der Lentenoth sei die Herabsetzung des Almeebcslandcs. Tann wurde zur Deckungssrane übergegangen. Abg. Richter tfreis. Bp.) sprach sich für eine Ncichsverniögensslencr aus. Aba v. Knrdorss lReichsp.) ersuchte um eine offizielle Erklär ung. wie sich die verbündeten Regierungen zu einer solchen Steuer stellen. Staatssekretär Freiherr v. Thielmann erwidert, nach seiner Kenntnis; sei die Mehrzahl der Regierungen der Einzelstanten nicht gesonnen, einen Eingriff des Reiches in das ihnen durch die Ver fassung Vorbehalte»? Recht der direkten Stenern znznlassen. Die Neichsvermögenssteuer erscheine demnach aussichtslos. Es ent spann sich eine längere Debatte darüber, ob der Antrag Müller nicht einen ganz neuen Gesetzentwurf darftelle, über den zunächst im Plenum eine erste Lesung stattfindeii müsse Die Berailmngen werden morgen fortgesetzt. — Die ReichstagSkvmmüsion für den Gesetzentwurf über die Post-Dampsichifts-Belhindnng in Ostairika nahm heute die beiden ersten Paragraphen «Dauer 15 Jahre, Beihilfe zährlich 1.,150.000 Mt., sowie Bestimmungen der Linien und der Jahltgeschwüidigkeit) unverändert an. — Der im Reichs- ichatzamt ansgearbeitcte Entwurf eines Laccharin-Gcietzcs hat, wie man hört, die Zustimmung des preußischen StnatsminiiterinniS ge funden und dürste demnächst dem Reichstage zngchen. Leipzig. Aus Revision des Magistrats und eines Magistrats- beamlcn hob das Reichsgericht das Uilheit des Landgerichts I> zu Berlin vom 19. Dezember I8!>9 auf. durch das der Redakteur Joachim Gehlsen von der Anklage der Beleidigung durch die Presse freigesprochen worden ist. Insoweit wurde die Sache an das Landgericht 1 zu Berlin znrückvcrwiesen. Dagegen wurde die Revision der Nebenkläger gegen die Freisprechung des Mit angeklagten, Kaufmann Sahling-Fiichcr, verworfen. Stuttgart. Dem „Schwäb. Eonr." zufolge ist die Abreiie des Königs und der Königin zu der Hochzeit in Arolsen wegen schwerer Erkrankung des Sohnes des Erbprinzen von Wied verschoben worden. Darmstadt. Der Groß Herzog von Hessen wird sich Sonnabend Abend zn Großjährigkeitsscier nach Berlin begeben. Dessau. Der Hosbankicr. Herzogs. Sächs. Wirki. Geh. Rath Freiherr v. Cohn ist im Alter von 87 Jahren gestorben. Rotterdam. Tie deutsche Torpedoboot-Flottille ist heute früh 6 Uhr von hier ahgcgangcn. Sie palsirt ans holländischem Gebiet die Ortschaften Dortrccht. Gorinchiin, Zalt- Bvmmcl. Tiel und Nienwcgen. London. Nach einem Telegramm aus Kapstadt ist wieder ein Gesungener erschossen worden, der aus dem Lager der Ge fangenen bei Greenpoint zu entweiche» suchte. — Wie den „Times" aus Bloemfontein vom 29 April gemeldet wird, ist dort eine England scindIiche Bereinigung entdeckt worden, die zahlreiche Mitglieder hat. mit dem Feinde in Verbindung stand und ihm unter heimlicher Mitwirkung benachbarter Farmer Waisen lieferte Eingehende Jnsornrationen über die Bewegungen der Engländer wurden den Buren durch Tanbeupvsten »nd reitende Bolen gegeben. Jetzt darf Niemand die Stadt betreten, noch verlassen. London. Dem „Renter'schen Bureau" wird aus Thabanchu vom 30. Avril gemeldet: Die Buren machten gestern einen ent schlossenen Angriff, um sich eines Bcrgvasses zu bemächtige» und einen Pwviantzug abzuschneiden. General Fleuch griff somit die Stellung des Feindes an und sandte Trnvveii auf die dort sehr steilen Berge. Die Dnnkeiheit ermöglichte es den Bure», sich zurückzuzlehe». Die Stellung der Buren ist hier säst uneinnehm bar. Die Berge, die steiler sind als bei Eolesberg. dehnen sich aus Meilen rings um die Stadt aus- Tie Luge ist heute unver ändert. Es hat den ganzen Tag über ein lebhafter Atrilleriekanips statkgefnnden. Eine Kolonne unter Führung Hamilton's ffr in nordwestlicher Richtung vorgerückt und bat die Stellung des Fein des auSsindig gemacht, der aus weite Entfernungen serrer) Portsmouth. Das snpanischc Schlachtschiff „Alahi", das bei Sonthiea auf Grund gerathcn war, ist flott gemacht und hat bei Svithead geankert. Petersburg. Wie der Kriegsminislcr bekannt macht, wird ans Befehl des Koffers eine Feier zur Erinnerung an die hnndertste Wiederkehr des Todestages des Fcleinarschalls snwarvw in der Zeit vom 4. bis l2. ds. Pt. stattfinden. Die Feier wird u. A. darin bestehen, daß bei allen Truppentheilen und in den militäri- >chen Lehranstalten eine Schilderung des Lebens Snwacvw's gegeben wird, serncr in feierliche» Gottesdiensten. Seelenmesse», rn Regimentslirchgängcn re. Zur Theilnnlmre an der Feierlichkeit werden alle Nachkommen Snwarvw's. sowie die Vertreter der Regimenter, in welchen er diente, oder zu welchen er gezählt wurde. Moskau. Bor dem Kaiser und der Kaiserin iand heute eine große Parade der Truppen statt, bei welcher 40 Bataillone Jnsaulerre, 6 Eskadrons Kavallerie, 4 Lotnren Kosaken und M Geschütze in Front standen. Alle Straßen, welche den Thccner- vlatz, aus weichem die Parade staltsand. begrenzen, waren von Bolksmasseii dicht besetzt, welche dem Kaiser und der Kaiserin be geisterte Kundgebungen darbrachten. K imberie h. Eine etwa 200 Mann starke Bnrcnabthcilnng hat Wlndsorton besetzt. Ktmder! eh. Aus Windsorton wird gemeldet, das; ein Burcnabtheilnng das Dorf überfiel und den Holelwirth und zwei andere Einwohner verhaftete. Ladnimith Ter Feind hat anfgehört. Patrouille» »ach unsere» Flanke» zu entsende». General Bolha isi von Pretoria znrnckgekehrt und hat den Oberbefehl über die Streilkräste der Buren wieder übernommen. Pta sern. Ter ungeordnete Rückzug der Buren dauert fort; ihre NnckwärtSbewegung nach Norden ging, soweit bekannt. unverhindert vor sich. Die starke britische Streitmacht, dre Wepcner entsetzte, hat diesen Platz wieder vollständig geräumt. Port Said. Zwei pe st verdächtige Erkrankungen, die einen tödtlichen Ansgang nahmen, haben sich im europäischen Be zirk ereignet. Ein dritter Fall wurde gestern gemeldet. Uokohama. Nach Berichten ans Söul lehnte die Koreanische Regierung die amerikanische Forderung auf drei Minen-Konzeisionen ab. Aokohamo. Der Kaiser besichtigte 30 Kriegsschiffe bei Kobe. Oertliches und Sächsisches. Dresden, den 1. Mai. —* Ihre Königl. Maiestäten sind gestern Abend 9 Uhr 18 Min. bei bestem Wohlsein in Sibtillenort erngetroffen. —* Ihre Künigl. Hoheiten der Prinz Georg und die Prinzessin Mathilde haben heute die Prinzl. Billa in Hosterwitz bezogen. —" 2e. König!. Hoheit Prinz Friedrich August be sichtigte heute Vormittag das Pionierbataillon Nr. 12 auf dem Garnisviiübringsvlatze. Mittags begab sich der Prinz, begleitet vom Oberleriinant v. Hepgendorff, zu einem mehrtägigen Jagd- nufenthnlt nach Bad Elster, wo er im Hotel „Reichsverweser" ab- sleigt. Nach der am Freitag erfolgten Rücklehr wird d'e Pcinzliche Familie die Sommerwohnung in Wachwitz beziehen. —* Se. König!. Hoheit der Prinz F riedrich August ver einigte sich gestern Abend im Reitnuront „Stadt Gotha" mit mehreren Herren der Ersten Kammer zu einem Bierabend. —"Prinz Mar von Sachsen, Curatpriester an der St. Eliiabcthkirche zu Nürnberg, wird demnächst in Prag einireffen und am Johannistage in der Kirche zu St. Johann unterm Felsen eine Predigt halten. —* Landtag. Die Zweite Kammer hatte sich heute nnsschlieszlich mit Petitionen zu beschäftigen, die sämmtlich aniragsgemäß erledigt wurden. Bei der Petition Otto Güntber's in Plauen i. B hatte sich in der Deputation eine Mehrheit und eine Minderheit gebildet. Die erffere beantragte, die Petition ans sich beruhen zu lassen, die letztere, sie der Regierung zur Kenntnißnnhme zu überweisen. Nach Befürwortung des letzteren Votums seitens des Abgeordneten Kellner beschloß die Kammer deinentsprecheild. — Die Er sie Kamm er bewilligte vom ordent liche» »nd außerordentlichen Etat eine Reihe Kapitel ecsp. Titel »ach den Tcvutatioasanträgen und nahm den Geietzentwnrs über die Handels- und Gewerbetnmmern in Uebereinstffnmung mit den Beschlüssen der Zweiten Kammer an —* M i t th e i l u n ge n aus der Gesammtraths- sihung. Stadtrath Friedrich wurde vom 24. April bis 22 Mai beurlaubt. — Zur Deckung des in den näch'ten 10 Jabren zu erwartenden außerordentlichen Geldbedarfs (für Hoch- undTief- bauten. Schwemmkanaliiation. Schulbauten. Erweiterungen der elektrische» Licht- »nd Kraftwerke. Errichtung des städtischen Schlachthoss ic.) beschloß der Rath, eine Stadtanleihe im Äe- samintbelmge von 45 Millionen Mark durch Ausgabe von 4pro- zeittige» Schuldscheinen anszriiiehmen. — Mit Rücksicht darauf, das; in Tolkewitz »ach Verabschiedung der OrtSbauvrdnung eine lebhafte Bauthätigkeit zu erwarten fleht und da von einer dichteren Bebauung eine größere Verunreinigung des Untergrundes und im ZlNammenhaiige damit eine »achtherlige Beeinflussung des die Brunnen des städtischen Wasserwerkes i» Flur Tolkewitz speisenden Grundwasseistwines befürchtet werden könnte, hat der Rath mit der Gemeinde Tolkewitz wegen einer planmäßigen Beichleusung dieieS Vorortes Verhandlungen gepflogen, welche zu einem Ab komme» geführt habe». Der hierüber abgefaßte Vertrag fand die Gknebmigniig des Rathcs. gleichzeitig wurden zur Erfüllung desselben 228 000 Mk. zu Latten des Erweitcrungssonds der Wasserwerke vcrwilligt — Die gegenwärtig erledigte beraus- gehobene Assessvienstelle beim Baupolizeiamt wurde dem Raths- assesior Dr. Knnath-Jsrael vom k. Mai ab übertragen. — Sekretär Böhmig im Stadtbauamte L wurde zum Kanzlcivorstaird im Bau- polizeicmrt befördert. — Der Rath beschloß, mit der Ernenirnng von Wnrseiipslegerimie» zur Unterstützung der Geineinde-Waiien- rätbc vorzttgchen. — Ans Anlaß des im Juli in Dresden statt- Kunst uud Wissenschaft. 4°" Mittbeilungen aus dem Bureau der König!. Hof theater. Im Künigl. Over» hause hat der Spiclplan vieler Woche in Folge von Unpäßlichkeit mehrerer Mitglieder verschiedene Abänderungen erfahren müssen. Morgen. Mittwoch, wird statt des ursprünglich angesetzten „Troubadour" Mchnl's „Joseph in Egypten" in der bekannten Besetzung in Scene gehen. Donners tag den 3. Mai gelangt zum ersten Male Otto Fiebach's drci- aktige Oper „Ter Offizier der Königin" zur Aufführung Die Besetzung der Hauptrollen ist die folgende: Königin Anna- Fr. Krammer; Herzogin von Marlborough—Frl. Huhn: Ellinor Eurchill—Fr-, Wedekrnd; Heinrich Bolsirabcoke—Hr. Perron; Richard Bvlingbroke—Hr. Höpsi; Arthur Douglas-Hr. Gieße» ; Thompson-Hr. Nebuschka. Anfang 7 Uhr. — Im Königl. Schauspielhause gelangt Donnerstag den 3. Mai (2. Abend des Schiller-Cvklus) neueinstudirt „Die Berschwörung des Fiesco P Genua", ein republikanisches Trauerspiel in fünf Akte» von Friedrich Schiller, in der nachstehenden Besetzung der Hauptrollen zur Aufführung: Andreas Doria—Hr. NUiller; Gianettino Doria —Hr. Froböse; Fiesco—Hr. Blankenstein: Verrina—Hr. Winds; Bouraognino—Hr. Gebühr; Calcagno—Hr. Eggerth; Sacco— Hr. Bauer: Lomellino-Hr. Hufs; Zenturione—Hr. Deitmer; Zibo—Hr. Rens; Romuno—Hr. Gunz; Muley Hassan—Hr. Wiene; Deutscher der Leibwache—Hr. Swoboda; Leonore—Frl. Salbach: Gräfin Julia—Irl. Richard; Bertha—Frl. Pölitz. Anfang halb 7 Uhr. 4* Die für heute. Dienstag, im Königl. HofoperiOause be stimmte Aufführung der „Jollunger" mußte wegen Jnvrsposition Frl. v. Chavanne'S abgelegt werden. Es wird „Der Frei schütz" gegeben. 4* Herr Generalmusikdirektor v. Schuch ist in Folge eines Halsleidens noch inrmer an das Zimmer gefesselt und wird seine künstlerische Tbätigleit vorläufig »och nicht aufnehmen können. Das Leiden wurde durch die außerordentlich stürmische und unanaenehme Ueberfahrt von New-York nach Cherbourg verursacht und ist allerdings von mehr langweiliger als von irgend einer be deutungsvollen Art. 4* Eine neue Heroine Frau Schillak aus Wien wird Ende dieser oder Anfano nächster Saison in unserem Königl. Hof- schauspiel gastiren. Die Künstlerin, die sich seit mehreren Jahren bereits in's Privatleben zurückgezogen hat. wird in einer größeren Reihe von Rollen des klassischen und modernen Repertoire! ansiretcn. 4* Dem Theater-Agenten Herrn Paul Prahl, Mitinhuber und Geschäftsleiter der Theater-Agentur Ludwig Erelrngcr in Berlin, wurde vom Herzog von Sachsen-Meiningen das denr Herzoglich Sachsen-Ernestinischen Hausordcn angcreihte Vcrdicnst- kreuz verliehe». 4" Ein Meister der Knpferstcchknnst, der den Grabstichel und die Radirirndcl gleich sicher beherrscht, ein Maler, der Vielen in seinen trefflichen Werken Freude bereitet Kat. ein Künstler ans unserem Volle, dessen Herz mit ganzer Liebe an der .Hcimath hängt, Ludwig Friedrich, bat in diesen Tagen seine» 75. Geburts tag in unserer Stadt gefeiert. Der ehrwürdige Künstler, der ans ein arbeitsreiches Leben zurückblickcn kann, entstammt einer alte» sächsischen Künstler-Familie, seine Vorfabren waren kursürslliche, ipäter königlich sächsische Hofmaler und haben wie er aut manch' schönem Bilde die Heimath malerisch verherrlichen helfen. Sein Lehrer war Ludwig Adrian Richter, von den, der Schüler das feine Naruremvfinden und die zeichnerische Sicherheit geerbt hat. sowie den Fleiß sür die Ausarbeitung minutiöser Details, die seine Stiche so außerordentlich werthvoll machen. Denn diese waren es. die neben zahlreichen Zeichnungen und Aguarellcn aus der Säch sischen Schweiz den Namen des Meisters weit hinaus in die kunst sinnigen Kreise der gebildeten Welt getragen haben, und die »och heute das Auge des Kunstfreundes wie des Künstlers aufrichtig entzücken. Von seinen größeren Arbeiten sollen hier genannt sein: die Blätter nach dem ergreifenden Gemälde von Rnisdael's „Judenkirchhof", nach Calamä's „Sturm" und der in Aqua sorte ausgeführte „Brautzug" Ludwig Richter s, der wohl das größte Blatt deS liebenswürdigsten Künstlers repräsentirt. Zahlreiche graphische Blätter hat Ludwig Friedrich für den „Sächsischen Runstverein" ausacsührt. dem er eine gairzeReihe ehrenvoller Auf träge verdankt. Im Jubeljahr der Wettiner Regentschaft. 1889, erschien sein „Stammschloß Wettin" und gegenwärtig arbeitet der Unermüdliche an einem Äefechtsmotiv ans einem Gemälde des bekannten Schlachtenmalers Albert Schuster. An mannigfachen Auszeichnungen und Anerkennungen hat es dem trefflichen Künstler während seines langen Lebens nicht gefehlt: kein anderer als der berühmte Wilhelm v. Kaulbach. der geniale Schöpfer der „Hunnemchlacht", hat Ludwig Friedrich ein glänzendes Zeuaniß ausgestellt und gern und oft seine reiche Begabung auf das Leb hafteste anerkannt. Daß der Künstler auch als Mensch sich einer seltenen Beliebtheit erfreut, und in voller Rüstigkeit mit fast »igendfriichem Humor seinen Lebensabend verbringt, das hat Ludwig Friedrich einen großen Kreis von Freunden und Verehrern geschaffen, die in ihm nicht nur den ehrwürdigen Meister seiner Kunst, sonder» auch den trefflichen Charakter dieses echt deutsch empfindenden Mannes schätzen und lieben. Aus alter Zeit. Wenn man vor fünfzig Jahren aus dem Innern der Stadt nach dem Böhmifchen Bahnhof fahren wollte, io gab es nur ein einziges Beförderungsmittel - die Droschke, deren Touren im inneren Droschkenbezirke 40 Psg. kosteten. Von Pferde- oder elektrischer Bahn ließ man sich damals noch nichts träumen, ja selbst de» gewöhnlichen Omnibus für den Stadtverkehr gab es noch nicht, denn erst Anfang der sechziger Jahre wurden von einer Omnibus-Gesellschaft stündliche Fahrten vom Schillerschlößchen nach drei Punkten der Altstadt eingerichtet. Wer hätte damals geahnt, daß die Pragerstraße einmal eine so be deutende Geschäfts- und Verkchrsilraße werden würde! Und auch vor vierzig Jahren als der Böhmische Bahnhof seine erste steinerne Abfahcts- und Ankunftshalle erhielt, hatte selbst die Regierung nicht geglaubt, wie einmal der frühere v. Friesen in der sächsischen Ständekammer jemals Dresden sich nach Südwest so schnell v Von oll' den schönen Grundstücken und gab es damals keine Spur. Am Ende der der Stelle, wo sich deute das Kaufhaus befindet, unansehnliches Hans inmitten eines Gartens. Schulgasse erstreckte, welche Besitzung dem Grafen v. Schäll- Riancoukt gehörte; gegenüber war das schöne, stark stequentirte Victoria-Hotel, dessen langer schmaler Garten sich bis an die Börse hin erstreckte, und da. wo heute das Casä König sich befindet, war ein niedriges Gebäude, in welchem von der Firma Liepsch u. Reichardt im Jahre 1856 die „Dresdner Nachrichten" in'S Leben gerufen worden waren. Da. wo heute in dem Eckhause Präge». straße-Waisenhausstraße die Bodeaa sich befindet, stand ein d-.C Finanrministcr xnttheilte, daß cgrößern würde. Ge'chäftsläden Seestraße. auf stand ein altes der sich bis zur
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