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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 07.06.1921
- Erscheinungsdatum
- 1921-06-07
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-192106070
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19210607
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19210607
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1921
- Monat1921-06
- Tag1921-06-07
- Monat1921-06
- Jahr1921
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 07.06.1921
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Riesaer G Tageblatt DienSti,, 7. Juni 19S1, »drnds 18« 74. Jahr, Postscheckkonto: Leipzig L1SSA «irokass» Riesa Nr. SL Negierung darf nicht in Berlin vorstellig werben, wo die Regierung übrigens vollständig ohnmächtig ist. Die Fran zosen sollten, um wirklich etwas zu erreichen, die Straf» matznahme« ergreifen, die sie für notwendig erachten. Reue Angrissöaktione« der Aufständische». Der gestrige Tag brachte «eue AugriffSaktione« der Auf ständischen. In den nördlichen Kreisen muhten mehrfach Vor stöße der Aufständischen zurückgewiesen werden. Die Dör fer Eudorf und PruSkau, sowie Amaliendors wurden von polnischer Artillerie stark beschossen. Zahlreiche Häuser wur den durch Volltreffer zerstört. Bet Zembowitz beteiligte sich ein polnischer Panzerzug an den Kampfhandlungen. Im Gebiet bei Landberg erhielten die Aufständischen Verstärkun gen. Starke polnische Angriffe werden aus der Gegend von Krappitz gemeldet. Besonders bildet der Bahnhof von Lau- drzi« das Ziel polnischer Vorstöße, doch blieben der Perso nen- u. Güterbahnhos in der Hand der deutschen Verteidiger. Angriffe versuchten die Insurgenten auf Slawentzitz, die jedoch mißlangen. Bei Birawa im Kreise Cosel starke Fcuer- tätigkeit. Die Heftigen Angriffe auf Alt-Cosel wurden durch drei polnische Panzerzüge unterstützt. Die Angriffe mißlan gen. Im Kreise Natibor wurde die Oderbrücke bei Lapatsch durch polnische Sprengungen neuerdings schwer beschädigt. Auf dem Bahnhof Tarnowitz sind ähnlich wie in üattowitz und Beuthen von den Aufrührern 13 Lokomotiven gestohlen worden. In Hindenburg find, wie bis jetzt feststeht, 23 deutsch gesinnte Oberschlesier den polnischen Aufständischen zum Opfer gefallen. Nach Nachrichten aus dem Zentralrevier ist die Lage der Industrie trostlos. Die Halden machen eine För derung gröberen Umfanges unmöglich. Wenn auch einzelne Hütten über genügende Kohlenmengen verfügen, so ist doch infolge Rohstoffmangels in den nächsten Tagen die Stil legung zahlreicher Betriebe zu erwarten. Die bisherige frauzäsische Besatzung der Stadt Plest ist am 5. ds. Mts abgeriickt. Man befürchtet eine neue Be setzung der Stadt durch die polnischen Insurgenten. Die Niedermetzeluug italienischer Soldaten. Die Berliner Blätter berichten Einzelheiten über die Niedermetzeluna der italienischen Soldaten, die die Be setzung der Dubenskogrube in Oberschlesien gebildet hatten, Nachdem man ihnen die Waffen weggenommen hatte, muß ten sie fortlausen. Es wurde dann solange auf sie geschossen, bis sie alle tot zusannnenbrachen. Vorher hatten sie den pol nischen Insurgenten Hände und Füße küssen müssen. Auch der Kommandant der Italiener, der mit hochgehobcncn Hän den über den Grubenhof gehen mutzte, wurde aus kurzer Entfernung erschossen. ' Der Termin der Verhandlung gegen Mar Höl, vor dem Berliner Sondergericbt ist laut „Acbtnbr-Abendb'ntt" ans Montag, den 13. Juni festgesetzt worden. Hölz wird weaen 50 einzelner Straftaten, die er zurzeit des Ausiuürs in Mitteldeutschland begangen hat, sich zu verantworten haben. Für die Verhandlung, zu der 72 Zeugen und vier Sachverständige geladen sind, sind acht Tage in Aussicht genommen. Gin Mörder der Rosa Luxemburg seftgenou-.men? Wie die „Freiheit" erfährt, wurde der Leutnant Krull unter dem Verdacht verhaftet, an der Ermordung von Nom Luxemburg beteiligt gewesen zu fein. Er habe sich Kameraden gegenüber der Ermordung gerühmt und eine Rosa Lnxembnrg gehörige Uhr zum Verkauf angcboten. ;eg«n Vorauszahlung, monatlich 4.— Marc ohne cjuneügeouyr, sei Uonoum^ »u bezahlen; eine Gewähr fizr Mark; zeitraubender und tabellarisch« ;en werden muh oder der Auftraggeber in >er soustiger irgendwelcher Störungen de» oder aus Rückzahlung de» Bezugspreise». Im DIttrsch, Riesa. exverimente die Wirtschaft zn ruinieren, nicht aber die Pro duktion und dadurch die Leistungsfähigkeit gegenüber den Forderungen des Ultimatums zu steigern. kovmAvift Broudler vor drm Tonderaericht. Vor dem Sonderaericht Vertin begann gestern der Prozeß gegen den Parteisekretär und Vorsitzenden dec Zentrale der vereinigten kommunistischen Parteien Deutsch lands Heinrich Brandler weaen Hochverrats. Auireiznna znm Klassenbaß nnd Aussordernna zum Ungehorsam gegen die Gesetze. Brandler wird der „B. Z. am Mittag" zufolge von der Anklage als verantwortlich für die März-Uurubcn in Mitteldeutschland nnd Hamburg angesehen. Ter Staats anwalt beantragte lieben Jahre Festungshaft. Das Sonder gericht verurteilte Brandler zu fünf Jahren Festungshaft, Ta,es,«schichte. Deutsche» Reich. Neuregelung der Vrotversorgnug. Im Reichs- tagSauSschutz für Volkswirtschaft wurde der Gesetzentwurf über die Neuregelung der Brotversorgnng weiterberaten. RrichSernahrungSininister Hermes versicherte, daß aus den vorhandenen und demnächst zu erwartenden Vorräten eine genügend« Reserve für die Einführung des Umlagever- führens »ustandekonttnen wird, daß diese aber nicht sür den Ueberaang zur freien Wirtschaft ausreiche. Dar Abliefe rungssoll feivon den Kommunalbebörden feftgeftellt worden. Auf Grund dieser Feststellungen und anderer Ermittolunaen Ausschreibung. Zur Errichtung zweier 4 Familien-Doppel-Hänser für die Gemeinde Röderau sollen die Erd-, Maner- und Zimmerarbeiten vergeben werden. Preislisten sind im Gemeinde, amte gegen Bezahlung der Herstellungskosten erhältlich, daselbst liegen auch die Vor- bedingungen über Ausführung der Arbeiten aus. Die ausgefüllten Preislisten sind versiegelt und mit der Aufschrift „KleinwohnungS- bau" versehen bis 14. Juni d. I. nachmittags 6 Ubr im Gemeindeamts einznrrichen. Die freie Auswahl unter den Bewerbern sowie die Ablehnung aller Angebote bleibt Vorbehalten. Die Bewerber bleiben bis 30. Jnni d. I. an ihr Angebot gebunden. Röderau, deck 7. Juni 1921. Ter Gemeinderat. Sad Riesaer r«g«djott «rfchettttjeveu Ta> abend» '/,S Uhr mit Ausnahme d«r Sonn- und Festtage. Vez»„pre>», ge> Ü» voftfchaltw «ouatlich 410 Mark -h« Poftaebübr. A«z«t,eu ^ür die Nummer de« AuSqabetaae, sind bi» » Uhr vormittag»" aüfzua,den und im voran« «b P»Vn »ttd nicht übmwmm». ,P«i, für dt.SS mm breit« i mm hob. «enndschrift-Ltle (7 Tilden) i.lö Äark, vrttprtta l.- M<- ?«».» »«stchl-4. KachoGsmuca-und vevuMekmgS^bü-r «0 P, Hst, tmis«. v«w,sttg«r Rabatt erlischt, wmn Setrag »erfällt, durch Klage etnaezag, Kvnstm» gerät. SH»«««, und »rfüllungSoet; Riesa. Merjehntämq. gntUqaltunaSbetlag, .Erzähl« an der »lbe- - Am Fall» hdher-r Gewalt - Krieg od< vewlebe« ds Lruckewi. der vttferauttu od« Hr vefdrderunaSetn^chwng»» - hat der v»,leger keinen Anspruch auf ülefrruna »de: Rachliefernng der Zeitung oder aus Rückzahlung RvtattonSdruckund verlagr Langsrb Alt»terlich, Ries». Sefchöftsstele: »oetdeftratze L» Berantwvrtlich für Redaktion: Artbur Häbnel Riesa: kür "kn-'-i-ne-ll: sg>ld» l Zur Dieielmotoreufrase bat die Botschasterkonfereuz am 4. d. M. der Tentichcu Bot schaft in Paris ein vom Ministerpräsidenten Briand unter zeichnetes Schreiben vom I.Juni 1821 übersandt, in dem es u. a. beißt: Die Konierenz gewährt der deutschen Re gierung eine Verlängerung der für den zu industriellenZwrckcu erfolgenden Umbau der noch nicht umgcbautcn Tiesel maschinen gesetzten Frist bis zum 30. September 192l. Jedenfalls ist dem Vorsitzenden der interalliierten Marine- überwachungSkommission über den Stand des Fortganges der Arbeiten bis zum 30. September d. I. Bericht zn er statten. Tie umgebauten Maschinen sind unter drn von der interalliierten Marincübermachungskommission als be friedigend erachteten Bedingungen einzubancn. Alle die jenigen Teile der Maschinen, welche zn beseitigen sind, um den Umbau zu ermöglichen, find als Kriegsmaterial aiizu- sehen. Als solches müssen sie unter der Kontrolle der inter alliierten Kommission zerstört werden. Tie Konferenz hat andererseits sestgestellt, daß 84 Maschinen in Widerspruch mit den Bestimmungen des Vertrages exportiert worden sind. Sie behält sich vor, diesrrhalb der deutschen Tele- gation eine weitere Mitteilung zugeben zu lassen. Ger veztim der Eulwaff»«»- i« Bayer». Aus München wird gemeldet: Ter Londeskoinmissar für Entwaffnung der Zivilbevölkerung erläßt eine Bekannt- machung betr. die Waffenabgabe der Einwohnerwehr. Da nach mutz bis 10. Juni ans Grund des Ultimatums der Entente die Ablieferung der Geschütze und Maschinen gewehre der Selbftschutzorganisationen, bis 30. Juni ferner die Ablieferung sämtlicher übrigen Waffen, die unter das Entwaffnungsgesetz fallen, sowie der zugehörigen Munition der interalliierten Kontrollkommission in Berlin amtlich angezeigt sein. Die bayerischen Einwohnerwehren be schlossen, die Entwaffnung freiwillig durchzuführe» und die Ablieferung an die Trruhandgesellschaft io rechtzeitig er folgen zu lassen, daß die von der interalliierten Militär kontrollkommission oorgeschriebenen Friste» gewahrt werde» können. An die Mitglieder der bayerischen Einwohner- wehren ergebt die Aufforderung, die in ihrer Hand befind lichen auf Grund des EntwaffnungSgesetzes abzulieserndeu Militärwaffen nebst Munition nach Maßgabe der von der Leitung der Einwohnerwebren bereits bekanntgegebene» näheren Weisungen an ihre Organisation Unverzüglich ab- »uüesern. Die Nichtbefolaung der Anordnung wird gemäß 8 13 des EntwaffnungSgrietzeS bestraft. ««v Anzeiger sElbedlatt und Au-eigeo. s«uruf Rr. ik Diese» Blatt enthüll die amtliche» Bekanntmachungen der Amtthauptmannschaft Großenhain, de» L«t»gericht» »nd de» Rate» der Stadt Riesa, sowie de» Gemeinderate» GrSba. Rene Schwierigkeiten in Oberschlesten. Kaudrzi« »,« deutsche« Selbstschutz erobert. Wie ein Berliner Blatt meldet, hat der deutsche Selbst schutz unter schwere« Kämpfen und Verlusten den wichtigen Bahnknotenpunkt Kaudrzi« erobert, worauf die Aufständi- . scheu auch »fest räumten. General Höfer so» de« deutschen Selbstschutz zurückfieheu. Die Interalliierte Kommission hat dem General Höfer folgende Note übermittelt: Die Interalliierte Regterungskommisston OberschlestenS hat Kenntnis erhalten von dem deutsche« Bormarsch in der Ge gend von Ujeft. Sie befiehlt dem General Höfer, seine Trup pen in -te Linie Leschnttz, Dola zurückzuziehen. Letztere Orte bleiben zur Versügung des Generals Höfer. Falls die ersten Bewegungen zur Ausführung dieser Bestimmungen nicht innerhalb 12 Stunden nach Ueberreichung dieser Note begonc- nen haben, wird die Kommission die Maßnahmen in Anwen dung bringen, die Gegenstand der am 21. Mai an Herrn von Moltke gerichteten Note waren, und die die Zurückziehung der alliierte« Truppen aus de« Städten des Industriegebie tes vorsahen. Anderseits teilt die Kommission mit, daß sie den polnischen Insurgenten untersagen wird, diejenigen Orte wieder zu besetzen, die sie am 3. Juni abends geräumt haben. Le Rond, de Martini, Harald Stuart. In seiner Antwort erklärte General Höfer, daß seit fünf Wochen die deutsche Bevölkerung mit leidenschaftlicher Unge duld auf die Befreiung beS von den polnischen Insurgenten besetzten Gebietes wartet. Nur die bestimmte Hoffnung auf das endliche takkräftige Eingreifen der interalliierten Trup pen machte es möglich, den Selbstschutz von größeren Unter- nehmungen zurückzuhalten und ihn zu veranlassen, sich mit -er Abwehr polnischer Angriffe unter Festigung der eigenen Stellungen zu begnügen. Der Selbstschutz besteht aus Forma- ttonen, die allein durch das gemeinsame Bestreben, ihre« schwer bedrängten Brüdern zu Hilfe zu kommen, zusammen gehalten werden. Ich habeuicht bie Mücht «ub vermag es auch nicht im Hinblick auf die -eutschgefiuute Bevölkerung, die Gelbstschutzverbänbe a«S he« Ortschaften, bereu Schutz sie übernahmen, zurttckzur«fe«, zumal «ach de« bisheri gen Erfahrungen ich «icht bie Gewähr bafttr biete« kgn«, daß in de« geräumten Gebieten deutsches Lebe« «ud Eigentum geschützt bleibe«. Die Zurückziehung bes Selbst schutzes aus »en befreite« Ortschaften ist ««ausführbar. Ich appelliere a« da» soldatische Smpftude« -er Ver treter -er interalliierte« «ächte. Di« Forderung steht aber auch i« völligem Gegensatz z« de«, ums als Recht der deutsch«« Bevölkerung Oberfchlefieus vor dem euglischen Parla ment feierlich auerkauut ist. Die Drohung mit der Zurückziehung der franzöfischen Truppe« aus »e« Städte« deS Juduftriegedietes biuoet mir vollends die Hände. Ihre Durchführung würde die Preisgabe anch dieser besonders wichtige« Teile von Oberschlesie« a« die Insurgenten «ns damit eine direkte Förderung »es polnische» Aufstandes de- beute«. Die Verwirklichung dieser gegen Recht «ub Vertrag »erftoßeube« Droh««« würde eine ««» geheure Empörung tu alle« deutfchgefinnten Teile« der Bevölkern»«, iusbesvudere auch ia den Reihen des Selbst, schütze» auslöseu und vor aller Welt bie völlige Schutzlosigkeit «userer LaudSleute bart««. Mich aber würde sie außerstande fetze«, bau« «och aus den Selbstschutz eiue« Einfluß zur Selbstbeherrschung «ub Ordnuug ausznübe«, dem ich bisher Geltung verschafft Habe. Hbf er, Geuerallentnaut und Führer des »berschlefische« Selbstschutzes. «tue Erklärung »es englischen Sonunanbanteu. Nach einer Meldung der »Boss. Ztg." hat General Heu» «lcker, der die Führung der euglische« Truppeuoerstärkun, gen in Vberschlesien übernommen hat, gestern mit dem Be- feylShaber deS deutsch«« Selbstschutzes Generalleutnant Höfer ein« Besprechung gehabt über -aS weitere Verhalten der Selbftfchutzorgautsatton. Blättermeldunge« zufolge er klärte der Kommandant der eugltschen BerstärkungStruppen -em General Höfer, -atz er auSführenbeS Organ -er inter alliierte« Kommission sei «nd daß er «ub seine Truppen keine eigene« vollmachte« hätte«. Er sei verpflichtet, -em -««tschen Selbstschutz vorläufig jedes »eitere Borgeheu zu untersagen. Da» Gleiche «erde auch von de« Insurgenten verlangt. Fall» diese dem Befehl «icht «aMämen, würben überall da, wo Angriffe stattfänden, englifche Truppe« eingesetzt werde«. Wie die Blätter au» Oppeln melde«, dauern die eng» üfche« Trnppentransporte nach Oberschlesie« «etter an. SS treffen jttzt besonder» Dank», schwer« Geschütz« und Flug zeuge «in. Die Erigläu-er ziehe« 1« dem Raum« von Grotz- Stettt «nd Stubendorf immer mehr Truppen zusammen. Die Krauzose« ge«e« Seueral Hbser. De» Pariser Lonrual" wirb von fett,«« Berliner ve- rtchterstatter gedrahtet: De« abscheulichen Akten «nd Räude- Die vertrauniSvastS der Resiieru«». Aus Berlin schreibt man uns: Mit allen Mittelchrn parlamentarischer Technik und Spitzfindigkeit bat man unter Zuhilfenahme verschieden zusammenaesetztrr Mehr heiten der »Regierung der Erfüllung" eine Ärbeitsfrist ge- sichert, in der sie ihr »beredtes Schweigen" aller oppositio nellen Programmneugier gegenüber mit einem Inhalt füllen soll. Den augenblicklichen Verwaltern der ver schiedenen RegierungSressorts ist es selbstverständlich ebenso klar wie jedem politischen Beobachter, daß auf der durch die verwickelte Dopoelabftimmuna geschaffenen Basis keine irgendwie ins Gewicht fallende Leistung möglich ist. Tie Verbreiterung der Vertrauensbasis hat also nach Zustande kommen des Kabinetts womöglich noch gröbere Bedeutung als vorher. In der großen Aussprache klang dieser Wunsch durch di« Reden aller regirrungStellhabrnden Parteien und auch der Regierungsvertreter selbst hindurch. Die Art und Weise, wie diese Verbreiterung bisher angeftrebt ist, scheint aber eher zu einer »Verengerung", d. h. also zu einem Zu- sammenbruch der schon bestehenden Minderheitskoalition zu führen. Während Herr Petersen der U. S. P. entschieden abwinkte und die „Deutsch« Volkspartei" auf Drängen ein- slubreicher Kreise seiner Partei umwarb, verfolgt di« MehrheitSsozialdemokratie di« entgegengesetzte Politik, wenn auch Hermann Müller die schroffe Ablehnung seines Freunde» Wels gegenüber der Deutschen Volkspartei wesentlich abgemildert hat. Das Zentrum ist gegenüber dieser auch von ihm als notwendig anerkannten Ver breiterung al» Partei ziemlich passiv geblieben. Dr. Wirth allerdings hat nach einer Richtung hin Fühlung genommen, die bis in die Kreise seiner Partei hinein Befremden erregt hat. Der „privaten" Besprechung mit Dr. Breitscheid, dem mit den Wassern aller Parteien gewaschenen Salon- Bolschewisten, ist eine Demonstration gefolgt, die im Strudel der Gchlußabstimmuna leider nicht di« verdiente Beobachtung gefunden hat. Im Gegensatz zur Mehrheit seiner eigenen Partei und, was besonders ins Gewicht fällt, im Gegensatz zu den Erklärungen seine- Ministerkollrgen Schiffer, ist Reichskanzler Wirth für die mehrheit-sozialistische Fassung der Kommuniften-Amnrftie «ingetreten, durch die die Mord brenner in Mitteldeutschland wieder auf freien Fuß gesetzt «erden sollen. Eine solche Geste dürfte nicht dazu dienen, die vertrauenshast» der heutigen Regierung, die gerade in den aufbauenden und ordnungrükbendin Kreisen sehr schmal in, fruchtbringend zu verbffeiter». Mit U. G. V - verüün«, «har Ist a» wohl möglich, durch Sozialisierung»- , Da» Finanzamt Riesa hat auf WArag de« Klrchenvorftand» 4U Riesa un« mit der Erhebung eine» «rnndftener-Kirchenznichlaa» auf da» Rechnnnassabr 1920 ll. Avril 1920 bis S1. Mär» 1921) beauftragt und zwar sollen von be« evangeltsch-lntheeischen Grund stücksbesitzern t« der Stadt Riosa ans je 1000 M. des für die städtische Grundsteuer maßgebenden gemeinen Wert« ihrer Mundstück« 80 Pfg. eingehoben werden. «l« Sahlnnghtermi» ist der KV. Amt 1VKL * bestimmt worden. l Wir geben die» hiermit bekannt und fordern dl« Beitragspflichtigen zur fristgemäßen ^"^^Sleuerzeitel «erden, um di« verhältnismäßig hohen Kosten zu sparen, wegen dieses Zuschlags nicht zugestellt. Der Rat der Siabt Rieka, am 8. Juni 1921. K.
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