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02-Abendausgabe Dresdner Nachrichten : 25.03.1900
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1900-03-25
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19000325027
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1900032502
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1900032502
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1900
- Monat1900-03
- Tag1900-03-25
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Sonnabend-Abendausgabe für Dresden und Umgebung SeznMWr: LI« „«re«««r N-chrtchten" erscheinen «»«llich dl» »«»teher in Di««d«n und der nächsten Umgebung, m° di« Zuirugun, durch eigen« «otrn -der Oommtsston«« ersoigl, ertzaiien da» Blatt an Wochentagen, die nichl au» Sann- oder Feiertage lolgen, i» ,««, r»eiiau»gaden »den»« und Marne«« ,»gestellt. Mr XLLgade «ingeianbler SchriftstüLe keine virdmdlichkei», »erularechanichluß: 1 Nr. 11 »». Uv. »vvv. r«l«aramm-Sdr»iie: vartirletzt«» L>r»»d»N. Anzeiken-tzaM. LieAnnahnre vovLnkundiamrgen erfo^l, in der ^.aupdgefchäst»ft»lle und HeLenannahmesleUen m Dresden di> Nachmittagü 8 Uhr. Sonn», und Heier la§2 nur Marienstratze W uon 11 b'.-'. »/,1 Uhr. Die 1 wattige ^rundzeü (ca. 8 Silben^ IS Pfa.. Lntündiamraen auf der Pruratseile Zeile 2V Pfg- d>: 2 Wattige Zeile als „Eingesandt." odcr auf Textieite 4V Pfg. Stummen, nach Sonn- und Ferer» taget» 1- bez. 2spatttaa Srundzeittn 80, 40 be». W mW 80 Pfg. nach besonderem Tarif. Auswärtige Aufträge nur gegen Aoran*, bezahlung. LelegdlLtter werden mit 10Pfg.berechn:! /^a^6/v//vw§6 ^ SI. Cm. tVeii,Kr»WliLii<IIiiii^. M«ritL8lrr»88v I, ker»8pr. 337« Lvr«1v»i»x-, ILIsvli»- uoä ALv8vIvvii»v, IdvssvrtHvvriiv, I«ilii»rv, «Ivntsvliv iwä tr»nrv8i8«I»v OttsurpLAULvr. Nr. 82. Neueste Drahtnachrichten. .Hofnachrichten. Preisreiten. Umiugstennin, Allgemeiner Turnverein, Dresdner Gastwirthe. Sinfonie-Concert der Königl. Kapelle. .I .Julius Cciiar". Sonntag» 2L Mär; LWV Fernschreib- und Fernsprech-Berichtc vom 24, März. Berlin. Zur heutigen FrühstückStasel beim Kaiserpaar wäre» u, A. geladen Reichskanzler Fürst Hohenlohe und Tochter Prinzessin Elisabeth, sowie Fürst und Fürstin von Bismarck, ferner der Herzog und die Herzogin von Rastbor, Fürst und Fürstin N. Radziwill. Fürstin F. Radziwill, Fürst und Fürstin Stolberg- Weriligcrodc,Fürst zuCarvlath-BcuIlicn,Fürst zilTonnu-Schlvivitteu. Fürst zu In»- und Knhvbauseii. Prinz und Prinzessin von Ples; und Prinz Gottfried zu Hvhenlohe-SchillingSfürsl Berlin, Zur dritten Etatberathung wurde dem Reichs tage zu dem Titel des Relchsgesimdheilsnmtcs von Abgeordneten des Centrnms eine Resolution eingevracht, die verbündeten Re gierungen zn ersuchen, angesichts der überaus schweren wirthschast- llclien Schädigungen, die durch die Maut- undK lnnensenche, 'owic durch die zur Verhütung ihrer Weiterverbreitung angeord- nele» Spemuaßrcgel» in de» letzten Jahre» hcrbeigefuhrt wurden, die bestehenden Vorschriften über die Bekämvsung der Maul- und Klauenseuche auf Grund der gemachten Erfahrungen einer ein gehenden Revision zn unterziehen, insbesondere daraus Bedacht zu nehmen, daß vor Anordnung der Sperre eines Ortes, einer Feld mark, oder sonstiger Sperrgebiete und dcsMarklverbotes dieNvth- wendigkcit auf das Sorgfältigste geprüft und jede Verzögerung bei der Aufhebung dieser Maßregeln vermieden werde, Kiel. Prinz Heinrich hat sich heute Nachmittag nach Bremen begebe», Wien, Einer Zuschrift des Ministerpräsidenten v. Korber an die Präsidien beider Häuser zufolge ist der Reichsrath vom 25. d, M. ab vertagt. Troppau, Der Betrieb im Karwiner Revier ist nahezu normal. Die Lage in Ostrau ist noch nicht ganz geklärt. Die Wsammtzahl der Ausständige» im östlichen Revier beträgt 2000. im westlichen l l.OOO, In Aussig sind alle Werke in Betrieb. Budapest. Die Ortschaft Rvsenberg im Liptauer Komitat (Ungarn) ist bei heftigem Sturm zum großen Theil nieder gebrannt. Bern, Die schweizerische Centralbahn bedarf zur Deckung der voraussichtlich bis zum Ucbergang der Bahn an de» Bund erforderlichen BauanSgaben und Kosten für die Vermehrung des rollenden Materials noch l(> Mill. Francs, Z» diesem Zwecke ermächtigte der Verwaltungsrath das Direktorium, eine lprozentige Anleihe m genanntem Betrage ailszuuehnieii. die spätestens 1010 zurückgezahlt und seitens der Schuldner vom l. Mai 1903 ab kündbar sein soll. Zunächst werden 0 bis 8 Mill, ausgenommen, der Rest später. London Dem „Reuter'schcn Bureau" wird aus Earuarvvu vom 23. gemeldet: Von Upinlon kommende Flüchtlinge theilen mit, daß die Aufständischen sich zwischen Kcnhardt und Vanspkolci verschanzt haben, um den vorrückcnden britischen Truppen Wider stand zu leisten. London. Dem „Reuter'scheu Bureau" wird aus Spring- sontein vom 23- März gemeldet: Nach hier eingetrofseiien Nach richten ist ein Kommando von 500 Buren unter van der Port, welches bei Faurcsmith steht, noch entschlossen, bis zum Aeußcrstcn zu kämpfen. Dos Kommando Olivier's, welches vom General Brabant bei AUwal North geschlag-m worden ist, flieht in der Richtung nach Sandriver mit 300 Mann und 70 "Wagen. Tic meisten seiner Truppen haben ihn schon früher in Stich gelassen. Olivier's Lage ist bedenklich. S o s i a. lleber die Vorgänge bei der Proteswersammlnng gegen die neue Zehntensteucr, die am 20. d. M. in Varna stalt- sa»d, und bei der eS zu blutige» Zilsnmiuenslößen mit der bewaff nete» Macht kam. wird nachträglich Folgendes bekannt: Die Ver sammlung bestand aus 1500 Bauern, die nachher mit Stöcken und Steinen die vor der Präfektur ausgestellte Gendarmerie und Truppen aiigriss. Diese gaben Feuer: '»Personen wurden gctödtet und N verwundet. Kapstadt. GouverneurMilner ist in Dordrccht eingctrosse». Die heutige Berliner Börse setzte in derselben zurück haltenden Tendenz ein, die sie schon während der ganzen Woche im Verkehr charakierisirt. Die Ultimoregulirung wurde heute stark i» Angriff genommen. Tägliches Geld ist andauernd knapp, Ultimvgcld zeigte wohl etwas weichende Tendenz, doch war die Nachträge darnach nicht allzu bedeutend ; man hatte offenbar unter der Hand die schwebenden Engagements gelöst, während man sich während der letzten MvnatShälstc bekanntlich van neuen Engage ments zurückgehalten batte. Im Miltelpnnkic des Verkehrs standen auch heute Mvnwnaktieir, Hüttenwerthe ans günstige Eiscnberichte ans Nordamerika »nd Kohlenwerthe aus die kühlere Witterung, die eine neue Vermehrung des Hausbedarfs bedingt, fest und steigend. Bevorzugt waren auch heule Laurahütte, Harpeucr und Bochum«. Der Jndustrieaktienmarkt zeigte eine ziemlich feste Tendenz, be sonders bevorzugt werden wieder elektrische Unternehmungen, In der zweiten Stunde schwächte sich die .Haltung ab, namentlich waren Bankaktien angeboten, deren Kurie zumeist etwas nach- geben mußten: nur Kreditaktien aus Nachfrage von Wie» höher. Am Eisenbaliuaktieniiiartt waren von heimische» Wertbcn Marien burger angeboten, Vv» fremden Bahnen Schweizer Bahnen niedriger, auch östcrrcichiiche Werthc in zweiter Stunde in Reali sationen offerirt. Der Rentenmarkt liegt nach wie vor still: heimische Fonds knasw behauptet. Von fremden Renten Spanier nachgebend. Der Schluß der Börse war fest, Privatdiskont 5 Proz, Ultimvgeld U'/i bis Ga, Pro, Nach privaten Er mittelungen wurde bezahlt für 70er Spiritus 48,80. Der Getreideverkehr lag fest auf günstige AuSlnndsmeldunge» und auf das eingetretene Frostwetter, Im Effcktivverkehr und im Lieserungsgeschäst konnten die Preise anziehen, es erneuern sich die Nachrichten, daß die Felder draußen durch die ungünstige Witter ung vielfach Schade» gelitten haben »nd daß lür ihre Weiterent- wickelnng ernste Besorgnisse gehegt werden Weizen zog uni etwa eine kalbe Mt. Roggen um etwa dreiviertcl Mt, an. Die Nach frage seitens des Konsums war heute lebhafter als an den Vor tagen : wie verlautet, sollen größere unterwegs befindliche Posten nach Thüringen und Sachsen weiter disvvnirt worden sein, Tie Anslandsosferten waren heute ganz unbedeutend, namentlich halten die russischen Offerten, die für die ictzige Jahreszeit von besonderer Bedeutung sind, sehr zurück. Hafer behauptet, aber still. 'Dresdner Börse vom 24. März. Wiederum wurden von Berlin Montanwerthe als fest gemeldet, vagegen lagen Banken schwach Bahnen unalcichniähig. Fonds fest. Man »Wirt« als Ansangskurse für Kredit 234,40, Stacitsbaon >30,20, Lombarden 20,30, Dresdner Bank tOO, 10, Diskonto >97,20, Dortmunder 140,73, Bochum« 282, Laurabütte 278, Spa nier 72,23. An hiesiger Börse war trotz des Sonnabends belebtes Geschäft bei gut behauvtetem Kursniveau in Maschinenfabriken. Jiminermann wur- den 2 höher ohne Abgeber gesucht. GuhstahbBczugsrechte wurden heute mit 13,30 umgcsetzt, Salzer stiegen bei guter Nachfrage 1,10 "3. Seck setzte eine Steigerung von 2 durch, da verkänfltches Material sehr knapp war, Ferner besserten sich Jacobi, Friedrich Angnst-Hulte und Sonder- mann Brucbtbcile. Bergmann wurde wiederum 1 A> höher bezahlt. Bon elektrischen Wertben zogen Kummer 0,73 an. Bon Fahr radaktien handelte man Schladitz zum letzten Kurse. Brauereien bis aus Nizzi K (unverändert) vernachlässigt. Unter den Diversen setzten Laas, Kunz, Kartonnagen und Sicherhcitvzünver mätzigc Stei gerungen durch. Von Banken handelte man Dresdner Kredit und Dresdner Bankverein zu letzten Kursen, Sachs. Bodcnkrcdit 0,80 höher. Transporüverlhe mehr vernachlässigt. Deuoche Straßenbahn erzielte die gestrige KurSnotiz, Kette bezahlte man 0,30 höher. Pavieriabriken und Baugesellichasten blieben ganz ohne bezahlte Notiz. Bsandbnese waren im Ganzen vernachlässigt, nur 3-proz. Wcrthe gingen zu letzten Kursen um. Aus den» Fondsmarkt setzte sich die Reprise im Einklang mit dem erleichterte» Geldstande weiter fort, Sächs Rente erreichte wieder den Stand von 85, -proz, Reichsanlcihe gewann 30, 3> ..-pro,. Koniols zogen 40 Pjg., große Landrente 90 Psg. an, Ocsterr, Banknoten schwächer 81,30, OertlicheS «nd SüchsischeS. Dresden, den 21. März. —* Ihre Königl Hoheiten Prinz Georg und Prin zessin Mathilde besuchten gestern Abend das Sinfonie- Concert im Opernhame. —' Ihre Kaiser!, und Königl. Hoheit Prinzessin Friedrich August hat ihr Erscheinen bei dem am 29. d. M. rm Vereins Hause lZinzendorfstraßc» stattsindenden Schlußeoncertc dcr Dresdw Musikschule (Direktor R. L. Schneider) in 'Aussicht gestellt. —* Ihre Königl Hoheiten der Prinz und die Frau Prin zessi n I ohann Georg werden voraussichtlich Sonntag de? 8. Avril wieder in Dresden eintreffc». —" Ihre Durchlaucht die Erzprinzeß von 2 chönbura. Waldenburg beebrtc gestern das Atelier von Klinkhardi ii. Evffen. Inh. F. Ehsscn. Pragerstraße, behufs photographische Aufnahmen. —* Ihre Durchlaucht Frau Erbprinzessin von S cl, v u burg-Waldenburg kaufte heute im Putz- und Mode Magazin von Earl Mcerstein aus der Pmgerstraßc. —* Ihre Durchlaucht die Fürstin zu Solms-Hohen. Iolins - Lich traf gestern mit Prinzessinnen Töchtern Eleonore und Caroline hier ein und stieg üu Hotel Continental ab. — ^ Ihre Majestät die Kaiserin, die Protcktoriu des Deutsche» Fraueiivereius für Krankenpflege in den Kolonien, hat der Lotterie des Vereins, Abthcilung Chemnitz, die mit der Wohl- thätigkeitsvcranstaltimg vom 21. d. M. verbunden ist, ein Bild, ein Schulkind darstellend, dessen Original von Prof, L. Knaus verrührt und sich im Besitz Ihrer Majestät befindet und dessen Vervielfältigung rm Allerhöchsten Aufträge angesertigt, im Handel aber nicht käu'lich itt. sowie eine Jardiniece iu englischem Porzellan, eine Glasvaie und eine Zuckerdose überweisen lasten —* Das Befinden des erkrankten Bischofs Dr. Wahl hat sich nicht verändert. Tie Bcnommenhcit und die ErregungL- zustande dauern an und die phpsischen Funktionen sind öfters vr einträchtigt. —' In der verdeckten Bahn der Gardereiter-Kasernc vcr anstaltetc heute Vormittag N Uhr der Dresdner Reit verein sein diesiähriges Preisreitc». Tie Betheiligung an dem interessanten sportlichen Schauwielc mar eine überaus zahlreiche Ans der großen Tribüne halten Platz genommen: Ihre Königl Hobciten Prinz Georg in der Uniform der Gardereiter. Prin A lbert und Pnnzeß M athilde, Se. Hoheit Prinz Paul voi Mecklenb'.irg-Strelitz, Ferner gewahrte man unter den Besuchen' Ihre Epccllenzen Kriegsniinisler Edler v. d. Planitz, den Koni mandcur des 19 AiineekorVS, General der Infanterie v. Treitichke General der Kavallerie v Kirchbach. Generalleutnants Genera! adliitanteii Hingst, b Miuckwitz, Generalleutnant v. Hoenniug Hansmarfcball v. Carlomitz-Harkitzick. den sächsische» Gesandten ii Weimar, Freiherr» v. Rcitzenilein. Generalmajore v Broizcm b. Rabenlwrst, v, Schulz. Freiherr v. Stralenheim, Meißner Hofiiiarichnlle v, d. Busiche Streilhorsl. v. Haugk. Offiziere alle Wnsien und Grade, darunter die Konimandcure sämmnichcr läch- siicherMcntcrregimeiiter bis aul den noch bis Ausang'April beurlaubtei Oberst Freiherr» u, Oppen-Hulüenberg, der erst letzt von seinen letztjähiigen Manövcrstur; Heilung in Wiesbaden gefunden hai- ferner Obemleiitiiaiit Ehrenberg, die vrinzlichen Adjutanten Majm v. Mangoldt-Reiboldt. Rittmeister v. Metzich und Obcrleutnau b. Pape. Unter den Vertretern des CivilS bemerkte man di, .Herren Kammerherr Gras Rex. Gendarmerieobennspekto v, Hcpgeiidorsf. v, Wuthenau, v, d. Decken, Gras S-ecbach, v. Schöuberg - Rothichönbcrg. Hosrath Dr. Schramm und andere Herren, Ein reicher Flor von Damen der Aristokratie, u, A- Frau Staatsministcr v, Watzdorf, Frau Gräfin Hohenau, die Töchter des Herrn Kriegs-Münsters. Hofdame Freiin v. Gärtner, hob sich aus dem farbenprächtigen Bilde hervor. Auch dieses Jahr hatte» zahlreiche dienstfreie Unteroffiziere Zutritt zu dem Preisreitc» erhalten, Ter Kesamnitapparat funktionirte, dank der vom technischen Leiter, Herrn Rittmeister Freiherrn v. Friesen, ge trosseuen Anordnungen vortrefflich. Als Preisrichter waren die Herren Generalmajore p Rabcnkwrst, v. Broizem. Freiherr v Stralculieim, Oberstleiltnanl v. Carlowitz. Oberstleutnant und Königl, Jlügeladjittaiit Senkst v, Pilsach und der Direktor der Reitschule, Major v, Sctiönbcrg. thätig Wiederum wurde ein vorzügliches Material an Rcmonteii, Chargen- und eigenen Pserdcn in allen Gangarten vorgesülirt. das den wohlverdienten Beifall aller Kenner fand Die Pferde gingen sämmtlich gut. Den Reitern winden wiederholt laute Bravorufe mr ihre Brovonr- Kimst «nd Wissenschaft. s-* Wochensvielplan der Königl. Hostheater. Opernhaus: Sonntag: „Die Folkiingcr": Montag: „Der Troubadour" ; Dienstag: „Die verkaufte Braut": Mittwoch c „Fidelio"; Donnerstag: „Der Widerspenstigen Zähmung" : Frei tag: „Hätstel und Gretel", „Der Bajazzo": Sonnabend: .Oucrezia Borgia": Sonntag: „Die Königin von Saba". — Schauspielhaus: Sonntag: „Jugend von heute": Mon tag: ...Der Hochzeitstag", Monsieur Herkules": Dienstag: „Renaissance"; Mittwoch: Neu einstudirt: „Viel Lärm um 'Nichts": Donnerstag: „Julius Ccimr"; Freitag: „Das Glück im Winkel" : Sonnabend: „Flick und Flock"; Sonntag: „Die versunkene Glocke." f* Mittheilung aus dem Bureau der Königl. Hostheater. Da Herr Kammerüinger Anthcs aus einer Gastspielreise, die er während seines kontraktlichen Urlaubs unternommen hat. in Basel erkrankt ist. wird in der Sonntag den 24. Mürz im Kgl. Opcrnhause stattsindenden Anffühmng der großen Over „ Die Folkunger" von Ed. Kretschmer, Herr Kammersänger Gudehns die Partie des „Magnus" singen. In der Partie der „Maria" wird, wie bereits bekannt gemacht, die Königl. Kammersängerin Frl. Therese Malten nach ihrer Genekung zum ersten Male wieder an der Königl. Hofoper austretew. 4* Tinfouie-Conccrt der Königl. Kavclle. Mit den, (i. Coucerte der Generaldirektwn haben unsere vornehmsten Con- certe wieder einmal ihren Abschluß gefunden; damit ist gewöhnlich die „Saison" beendigt, obwohl in der Zeiten Schooße »ach alter Erfahrung noch manches Concert und Coiicertchen aus der Lauer zu liegen pflegt. Die Ausführungen der Königl. Kapelle klangen diesmal in Beet Hoven's 8. Sinfonie aus. nachdem Mendelssohn's Ouvertüre zum Märchen von der schönen Melusine den Abend ringeleitet hatte. Dazwischen gelangte, wohl zum ersten Male in Dresden, eine Luits miniiiturs von Tb- Du bois zur Aufführung. Der Komponist, einst ein Schüler des Pariser Konservatoriums unter Auber und Ambr. Thomas — Dubais erhielt 186l den sog. Römcrprcis von 10.000 Francs — hat sich, als Nachfolger Thomas', bis zum Direktor des berühmten Pariser Instituts cniporgerungen unv genießt, besonders in Paris, wo er mit seinen Arbeiten öfter z»m Wort kommt, dir volle Acht ung der Künstlerwelt. In Deutschland kennen wir von ihm dagegen nur wenig oder gar nichts und für Viele war die am Freitag gehörte Luito miniataro höchst wahrscheinlich die erste Be kanntschaft mit dem Pariser Meister, Diese eilte Begegnung siel in icdcr.Hinsicht sehr vortheilhast ans, Dubais prätenlirt. wie schon die Bezeichnung seines Werkes andeutet, keinen Anspruch auf etwas Außergewöhnliches, Er bietet uns, nach Vorbildern von Telibes und Bizet eine Reibe kleiner Musikbilderbogen. die. kur; und knapp gefaßt, den Musiker von vornehmem Geschmack und leichtflüßiger Ersindiiiig kennzeichnen. Dazu versteht er das Orchester geistreich und virtuos zu behandeln, mit ihm wie aus einem Instrument zu spielen und, wenn cs darauf ankommt, sehr geschickt und anziehend zu spaßen. Einige Male, wie in den ersten beiden Takten des „Prolog", mit denen er uns wörtlich an den Pilgerchor aus „Tannhäuser" erinnert, und in der „Reverse", in der man versucht wird, an Goldmark's „Königin von Saba" zu glauben, macht er uns zwar über seine Belesenheit deutscher Kam ponisten etwas stutzig, aller es sind wohl nur Znsälle, keine cffek tiven Reniiniscenzen. die er uns da bietet. Allerliebst und origi nal in Erfindung und Fassung sind dagegen die beiden anderen kleinen Sätze: Lacluiago und Lolita lstarcliv. Der Letztere gefiel sogar so allgemein, daß er wiederholt werden mußte. — Als Solist des Abends stellte sich ein junger Geiger vor, Herr Aldo Auto - nietti, dessen hervorragendes Talent ganz unverkennbar ist. 'Nach dem Biographen des PrvgrammhucheS ist Herr Antonietti 1881 in Mantua geboren, wo er mit 5 Jahren leine Studien unter Anleitung seines als Ovcrndirektor der Mailänder Skala thätigen Vaters begann. Später soll er mit Säuret in London studirt haben und sehr erfolgreich im Auslände, »»mentlich in Amerika, ausgetreten sein. Mag dem sein, wie ihm wolle, jedenfalls über- rengte Herr Antonietti schon in dem Bruch'schen 6-mc>II-Co»certc. daß er unter die Berufenen zu zählen ist. Ernst und zielbewußt im Wesen, tritt er bereits nnt großer Sicherheit aus, er verfügt über glänzende, seriöse Technik, elegante Boneiisührung, in der er nicht mehr an Bewegung ausgicbt. als nölhig ist und über einen für daS Atter überraschend gut geklärte», von schönen künstlerischen Intentionen erfüllten Geschmack Wohl wird den, aufmerksame» Hörer hierbei nicht entgangen sei», daß dem jungen Künstler in Manchem noch die Reise abgebt, daß er den Ton noch etwas zu jugendlich schwärmerisch zu ziehen beliebt, daß er die C-mtilenc nach Art der Italiener mehr mit Süßigkeit, als mit natürlich männlicher 'Auffassung durchschießt, daß er, in echt lugcndlichem Schwelgen, in Träumereien persönlicher Art vcrsällt. die, wie im „Meistersinger"-Preislied (von August Wilhelmi eingerichtet) die : 'Absichten des Komponisten in ein total anderes Licht rücken, aber die Vervollkommnungen nach dieser Seite sind doch wohl nm Fragen der allernächste» Zeit, die Herr 'Antonietti zweisetlos aus das Glücklichste lösen dürste. Hauptsache ist und bleibt, daß ec sich in de» genannten Werken und zwei Ungarischen Tänzen von Brahms-Joachim ans das Vortheilhasteste cingesührt hat und sich als Künstler bewährt, der zu den schönsten Hoffnungen berechtigt DaS Concert wurde von Herrn Hoskavellmeister Hagen geleitet und ganz trefflich durchgesührt. ü 8t. 4' Königl. Hosschausviel. Unter ganz außerordentlicher Anthciliiahnie, die das Neuslädter Hans gestern, Freitag Abend, bis auf den letzte» Platz mit einem gcrudezu enthusiastisch ge stimmte». beifallsfreudigen Publikuni gefüllt hatte, ist nun end lich — längst erwartet! - auch Shakeweare'S „Julius Cäsar' neu eiusludirt in Scene gegangen. Wieder einmal sah man die alte Ertahlilttgsthalsache bestätigt, daß von den drei Rönierdrame» des Briten gerade das. gegen welches die ästhetische Kritik, seit dem Voltaire das weise und zurechtwcisende Wort geprägt „die Tragödie müsse eigentlich Brutus heißen", nicht müde wurde, allerhand Eimvändc und Bedenke» zn erheben, von der Bühne herab am stärksten und ursprünglichsten wirkt und sich in diese, Hinsicht nicht im Entfernteste» mit dem bei weitem straffer und zielsicherer kompomrten „Coriolan" messen kann Der Grund dafür liegt einerseits in der stärkeren Popularität der Helden, die in jener Dichtung zu Wort und That kommen, zum Anderen aber darin, dap Shakespeare in „Julius Cäsar" mit geradezu bewunder iliigswürdige»,. einzigartige»! Genie in den antiken Charakteren seiner Tragödie die ewigen Grundzüge des rein Menschlichen uns zum Bewußtsein gebracht und sie dadurch aus ihrer römisch natianalen Beschränktheit zur Allgemeinheit des Geschlechtes empor gehoben hat. Dabei verstößt das Dramu, das die gewaltiger« Ereignisse vom Lupcrcalienfesle des Jahres 44 vor Christi Geburt bis zur Schlacht bei Philipp! im Jahre 42 umfaßt, nirgends gegen die ehrfilrchtgcbicteiide Wirklichkeit der historischen Thatiachcn, sa stellt sie in einer geistigen Totalität dar, die das Wort vom Dichter, der zugleich Prophet ist, zn schöner Wahrheit werden IW.
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