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02-Abendausgabe Dresdner Nachrichten : 29.10.1902
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1902-10-29
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19021029026
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1902102902
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1902102902
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1902
- Monat1902-10
- Tag1902-10-29
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Dieseß Blatt wird de» Lesern von Dresden »nd Umgrduvg am Tage vorher bereit« als Abend-Ausgabe -»gestellt, während e» die Post-Lbonneuten am Morgen in einer GesammtauSgabr erhalten. Verugrgedüdr: »ftLeinen Meier ,n Mn»»»«,. Uk Boi«n 'idaNei, :a,en die lknn«e >ol>,,n. Atz«>»e uu» »stlir Ori-tiio!. N1LL'-! »« WchmMcktht: Nanutttipir werken mtt aultzewatu Leleeromm-Atzrelle: »»chetch»«» »res»«» BnGichM ^egvünSeL 18LS Verlag von LiepsU, L Ueirtiardt. ^nreigen-carif. Künabme von Ankündiailiiaen vio Raaimttia»^ a Uiir Lo»» und -n-irriaas nur Marmitnaße 3« von r> ins > -i »in Die >'valiiaeivruno i>c >ca « Litt»», 30 Pi» , All sunk!au»l>rn aut der Piwlliicuc .-jette e -Aia . da-3>paltiar.je»e at» ..s», »emiiül" ode, VUI Lellleilc bo P,» tziiÄtumlNkin nnck Lonn und Neici la»e» > dc, ewalliae Eruiidlkllln Lle «ü de». M und 82 Pin »alt: br loi drikiii Luiis ttuswäriise Äu> «euin nur arge» Lolaustzk^atiiuna BeteodtäUrr weide» Ml! 10 P'n. vrrcchnel -zernipleciiauiLiun- «litt I Sir U und »iv Litt»«. Lodert Lödmv juv. smpüotM DMorStotto in -Mter l»8mlil. Ü60r§plLtt 18. Derichsweiler Palentburcau. Dresden, Slruveslraße 2. «Filialen: Berlin und Zrantfurt a. M. «r.SS9. toikttl: Neueste D'ahtberichte. Hosnachrichten. Armeeveründerunaen. Gemeinschasllicbe Sitzunn des Nattis und der Stadtverordneten. GesamnitralhSsivurig. Gewerdevercin. (^elichtsverbandlungen. Sarah Pernharbt tu Berlin. Mittwoch, 29. Oktober 1992. Neueste Drahtmeldunaen vom 28 Oktober. Hannover. In der heutigen ersten gerichtlichen Gläubiger- Versammlung dcs in Konkurs gerathcncn Hannoverschen Hvpothrken.Bcrelns wurde seitens des Konkursverwalter« sestgestellt, daß die gelammten Aktiva 887 795 Mark betragen, denen Passiva in Höhe von 284895t Mark gcgenuberstchen, Der Konkursverwalter bemerkt, daß die Verwaltung den Genossen über» mäßig hohe Kredite gewahrt habe, und gerade die Au-sällc aus Darlehen an Genossen seien es, die den Ruin deS Unternehmen» berbcigestiyrt hätten. Man könne heute noch nicht sagen, ob das letziae Direktorium oder das vorige strafrechtlich belangt werde: die nrasrechtliche Untersuchung sei ini Gange und werde Klarheit schassen. Greifswald. Heute begann hier der Prozeß gegen den Redakteur Emil Brandt-Berlin und vier Mitangeklagte wegen Be leidigung de» Landralhs v. Mal pan aus Anlaß der lebten Reichstagswahl im Wahlkreise Greisswald-Grimmen. Es ist eine große Anzahl von Zeugen geladen. Paris. Der „Figaro" schreibt über den Besuch des däni schen Kronprinzen beim Deutschen Kaiser, vieser Besuch sei . , «in Beweis dafür, daß zwischen den Gegnern von 1864 reine Abendstunden des genannten Tages. Spannung mehr herrsche, und das könne nur zur Festigung des —* Sc. Königl. Hobeit der K r allgemeinen europäiichcn Friedens beitragen. Paris. Dem „Petir Parisicn" zufolge haben sich Detektivs »ach Spanien begeben, wo, wie verlautet, die Familie Humbert in einem Kloster Unterkunst gefunden haben soll. — Der „Figaro" meldet: König Eduard von England werde an läßlich der vom 8. bi« 13. November staltfindendcn Regatta nach Cannes komme». Der König werde an Bord sciner -jocht „Victoria und Albert" cintrcssen und Fahrten längs der Riviera unternehmen. London. Die ehemaliqen Burensührer Kritzingcr, Ioubcrt und Fouchsi hielten gestern Abend in Cambridge vor einem kleinen Zuhörerkrcise c nc Amvrachc. Eine zum größten Thcile au« langen Leuten bestehende Menge sanjmeste sich vor dem Hause an und nahm em« drohend« Ha kt 11-44 ein. FouchS und Ioubert entfernten sich ln einem Omnibus, den sic unter dem ^schütze der Polizei erreichten, während Kripinger über eine Mauer entkam. Kiew. Zwischen den Stationen Fastow und Taschanka «nt. gleistc ein aus 46 Wagen bestehender Güterzug; 21 Wagen tour- den zertrümmert. 1 Schaffner verletzt. Konstontinopcl. Den letzten Verhandlungen nach ist cs wahrscheinlich, daß der enalisch-türkische Konflikt bezüglich der Grcnzreaulirung im Hinterlande von -j euren-Aden bcigelcgt wird. Die Türken dürsten die Besetzung deS Gebietes, von dem die Engländer behaupten, daß eS von Arabern bewohnt wird, die unter engliichem Schutze stehen, ausgcben. Washington. Die zur Entscheidung des Bergarbeiter- AuSstandes eingesetzte Kommission ist unter dem Vorsitze deS Richters Gray zusammengctrclen. Gray erklärte, die Bergleute sollten als Klager angesehen werden und ihre Forderungen Vor bringen. Tie Gegenpartei solle innerhalb dreier Tage ihre Ant wort einreichen. Beide Parteien begaben sich in die Äoblenbezirkc, um dort ein Bild der Sachlage zu gewinnen Die nächste Sitzung der Kommission findet Donnerstag in Scronton statt. Chicago. General James Wilson hielt im Handelsklub eine Rede, m der er für eine FreihandelSvcrclnigung zwilchen den Ver einigten Staaten, Euba, Portorico, Merilo und Kanada geaen Europa eintrat, die geeignet sei, das Handelsüdcrgcwicht der Ver- einigten Staaten auszudehnen. Kanada sollte unter der Be dingung. daß ihm Freihandel gewährt wird, den amerikanischen Daris geaen England anwendcn. Tic M onroedoctrin sollte auch aus Kanada an gewendet werden Sollte Eng land also die Kolonie hart behandeln, so wäre es Pflicht der Ver einigten Staaten, sich in s Mittel zu legen. Örtliches nnd Sächsisches. Dresden. 28. Oktober. ^ —* Se. Majestät der König begab sich heute früh mit Sonderzug 6 Uhr 56 Min. von Niedersedlitz aus in Begleitung mehrerer Herren nach Tharandt zur Hochwildjagd aus dortigem Revier. Die Zusammenkunft erfolgte 7^ Ehr am Bahnhof Tharandt, wo als wettete Jagdgästc die Herren Geb. Lbcrsorsl- rath Tr Neumeistcr, Geh. Forstrath Tittmann, Geh Hosrath Tr. Ritsche, die Rittmeister a. T. Freiherr v. Mllkau und v. Jaeckcl, sowie Oekonomicratb Andrä die Ankunft des Königs erwarteten. Tie Iogdtascl wird Nachmittags 6 Uhr im Mbcrt- salon i» Tharandt slattsindcn «ln dieser itt auch der Bürger meister von Tharandt, Herr Tr. Schauer, mit Einladung ausge zeichnet worden. Die Rückkehr Sr. Maiesläl noch Niedersedlitz bez. Hosterwitz wird 7 Uhr 15. Min. Abends ab Tharandt er folgen. —* Ter Hofbericht gicbt daS Programm üocr den Besuch Sr. Majestät des Königs in Leipzig vom 4. bis 6. November bekannt, dessen Einzelheiten an dieser Stelle bereits mitaetheiil wurden. — Von Leipzig aus begiebt sich dann Se. Majestät Freitag, den 7. November, nach Ehrenbcrg. wo königliche Jagd slattsindet. Tie Rückkehr nach Dresden erfolgt in dc» Königl. Hobeit der Kronprinz begab sich beute srüd nach Grimma zu, Besichtigung des doitigcn Königin-Hularcn- RegimrntS Von Grimma sinn Se. Königl -Hobeit nach Leipzig, um dem lommandirriide» General von Treitschte eine» Besuch adznslakten. Tie Rückkebr nach Wachwitz erfolgt Abends —* Prinzessin Heinrich und Prinzessin Ulrich von Tchönburg-Walde n bürg besuchten gestern das Magazin für Amateur-Photographie von Carl Plaul, Hoflieferant, Wall- straße 25, und bewirkten namhafte Einkäufe. —* Der württembergische Staotsminister Freiherr v. Soden erhielt von Sr. Majestät dem König das Großkreuz des Albrcchts- ordens und sein Begleiter der Geh. Leaationsraty Kammcrherr Freiherr v. Linden den Komthur 1. Klasse dieies Orden« —* Ter württembergische Gesandte Freiherr v. Warn- büler von und zu Hem min gen, der gleich d/n. beiden anderen gestern von Sr. Majestät dem Könige empfangenen württcinbergischen Würdenträgern im Hotel Bellevue abgestiegen war, hat beute Vormittag 16 Uhr Dresden wieder verlassen. —* Dem Babnhossinspcktor Lautenbach in Wurzen wurde vom Fürsten Reuß j. L. das Ehrenkrcuz 3. Klasse verliehen. —* Se. Majestät der König hat folgende Personal- Veränderungen in der Armee genehmigt: -W- v. Log au. Major und Stabsoisu. beim BeklcidungSamt t2. Armeekorps, in Genedmigimg keines Nbichiedsgeiucheß mit Pension zur Diip. gestellt und zum BezirkSosfi, beim Landw.-Bez. Zwickau ernannt, -»> IuÜ, Hauvim. und stonw -Cbes im <1. Jns.-Neg. Rr. ti)2 als Mtt> glied,um Bekleidung««!»! >2. Armeekorps. 44 Cvl. tauptin. und Er zieher im Kadettenkorps, unter Ernennung zum Komp-Lbcs, in das s. Jns.- Sieg. Nr. >02. 44 ktzrai Ditz-tbunr v. EckstSdt (Karl Theodor). Ltnt. im 1l. Jns.-Reg. Nr. IS8. al« Erzieher in da» Kadettenkorps, 44 Cuin nrer« r». Ltm. im II. Jns.-Reg. Nr. tM. zur g. <K S > Komp, des KSnigi. Preutz. Trlegr.-BatS. Nr. t. — verlebt. Di« R i t t n, « i st « r : 44 Frbr. v. Furbs-Norvboss, Borsibcnder der RemonlimngS- Kommission, rum Major, vorl. ohne Patent, besördert, v. Koczo- r « w 0 ki. ESkabr.-Cdes im 2. L-uI.-Reg. Nr. tS. unter Beförderung zum Major, vorl. ohne Patent, zum Stabe des Reg. ubcrgetretrn, 44 v. Herd er, Orbonnanzossiz. 2r. Maj. des Königs, als Eskadr.-Lbes in da« Gardc- reüer-Reg verseht. 44 »- derWrnie, Oberlint. m der 1. ESkadr. ISg. zu Pferde Nr. >2. unter Beförderung zum Rittm., vorl. obne Patent, als SSlavr.-Ches in das 2. Lus.-Reg. Nr. >S veriebl. 44 v. Schönbcrg - Rothjchönberg, Ltnt. im Gardereitcr-Neg., dessen Kommando zur Königl. Lachs. Gesandtschaft in Berlin uni ein Jabr verlängert, 44 Arhr. v. NeiKivth und Kadersin, Ltnt. im Garvcreiter-Rcg. aus ein wettere« Jahr ohne Gebalt beurlaubt. 44 Frbr. v. Ziegler und Klippbausrn. Ltnt. im Garderctter-Reg., in die 1. Eskadr. Iäg. zu Pferde Nr. >2 versetzt. Die La »»Heute: 44 Lamer im l. Pion - Bat. Nr. 12. unter Ernennung zum Komp.-Chel von dem Kommando zum Königl. Preuß. Jnacnieur-Komiiee «nlboden. 44 Bursche, Komv -Ebcs «m >. Pion -Val. Nr. >2, unter Enthebung von dieser Stellung zum Königl. Preuß. Ingenieur-Komitee tommandiri 44 Dr Echönbcrr. Ober!!,» der Res. des 8. Jns.-Reg. Nr. >U7. ,u„> Lauptm. Die L l n > ü. tc > Res.: 44 Fritzschc de» 2. Grcn.-Rcg. Nr tvl, 44 N o t b c dc b. Jns.-Reg Rr. 10«, — zu Oberltnl., 44 Pcnzig. Oberllitt. der I»'. l. Aufgebots des Landw-Bcz. I Dresden, zum Haupt»!., - besvrdri. 44 Calame. Oberlmt. der Telcgrapkentruppen >. Auigcbols r Landw.-Bez. Zittau, zu dcn Oisiz. der Res. der 3. <K. S > Komp dc Königs Preuß. Telegr.-Bat» Nr. I. zurückversetzt, 44 Klotz, Ltnt a.D . zuletzt im «. Int. Reg. Nr. 103, in der Anne« und zwar als L»». d>: Res. des 13 Jns.-Reg. Nr. 178 mit einem Patente vom 23. Oktober UM wieder angestelli, aus ei» Jabr zur T>e»ltle>ilung bei die>cm Reg Iom»ia>> dirt, 44 Trützschlcrv. Fallen st ein. Preuß. Ltnt. a. D.. nlicl.-: im 3. Tbür. Jns.-Reg. Nr. !>t, in der Königs. Sachs. Armee und zwar a! Ltnt. der Res de» 2. Ulan.-Reg Nr. >8 mit einem Patente vom 3». Jul, I8>»; angeliellt. aus «in Jabr zur Ticnstleiüu»a bei diesem Reg. kommm dirt. — A b i ch > c d s b e iv i l l i g e». 44 F rbr. v. Gavl, Major beim Stabe de» 2. Hui 'Reg. „Königin Earola" Nr. 13, 44 T o n d e u r , Laupim. und Komp.-Ebes iiu tv. Jns.-Rcg. Nr. 13«, — in Genebmigl»:-, tbrer Abschiedsgesuche mit Pension und der Erlaubniß zum Foillragcn dn di»b«rigen Unisonn mit dcn vorgcschricdcncn Abzeichen, 44 Tictrick, Lauptm. und Mitglied beim Bckleidungsaml 12 <1. k. S.) Armcclorp». ii> Genebmigung icine» AbichiedLgcsuche» mn Pension und der Erlaubniß zum Tragen der Unisorm des 6. Jns.-Rcg. Rr. 103 mit den vorgcichnedcnci, Abzeichen, — zur Dis» gcsiclll, 44 v. R o si itz - W a l l w itz , Rillm. und Evtavr.-Ehes im Kardereii«r-Rcg„ mit Pension und der Erlaubnis, zum Fortlragm der bisberigen Unisorm niil dcn vorgeschnedcnen Abzeichen der Abschied bewilligt, 44 Stessens. Llnl. im 3. Jns.-Rcg. Rr. 102, 44 Gebra. Ltnt. im 2. Fcldart.-Rcg. Nr. 28, — unter den, Borbedaltc der Wiederanslcllung bei den Offizieren dcs Acurlaublciisiande» für den Fall der Wiedcrberslellung bis zur Ganuloiidicnslsäblgkeit inncrbalb dc: allgemeinen Dicnsipilichl, mit Pension der Abschied bewilligt, 44 N > c n boldl. Fäbnr. im >. Hui.-Reg. „König Alben" Nr. l8, zm Res. beurlaubt. 44 F r l> r. v. Wangcnb « im , charaticris. Odersiltnl. z. D., unter Fortgewübrung der gesetzt. Pension und mit der Erlaubniß zum Fortlrage» der Unisonn des I. <Letb-)Gren.-Rcg.. Nr. 100 mit den vocgeschriedcncii Abzeichen der Abschied bewilligt. 44 v. Schlegcll, charaklerü. Major D.. unter Forlgewäbning der gcictzlichen Pension und mit der Erlaubnis zum Tragen der Üniiorm des 8. Ini -Reg. Nr. l03 »itt den vorgeschr. ^Ab zeichen von der Stellung als Bczirlsvssiz. de» Lanbw.-Bcz. Zwickau c»t- bobcn. — Den Oberlint». der Ini. 2. Ausgeber» 44Rassow, des Landw.-Bez. 1 Dresden. Tos! dcs Landw.-Bcz. Bautzen, 44 Bottnrr de« Landw.-Bez. Leipzig, 44 Lob mann. Llnl der Ins 2. Ausg. des Landw.-Bez. Leipzig. Dcn OborllntS. der Feldart. 2. Aufgebots: 44 Espenbavn des Landw-Be, Zittau, 44 T b i e ni e > W i e d I m a r k t e r des Landw.-Bez. Leipzig, — beduss Uebcrsübning zum Landsiurm 2. Ausg,, 44 Jahn. Oberllitt. der Kav. 2. Ausg. des Landw.-Bez. Leipzig. — der Abschied bewilligt, 44 Tr. Sievert, Unterarzt beim 12. Jns.-Rcg. Rr. >77, zum Assiftenzaizl, 44 Dr. Knotbc, Oberarzt der Res. im Landw. Bcz. Leipzig, zuin Stabsarzt, 44 Kohl, Unterarzt der Rci. im Landw.-Bez. Leipzig, zum Assistenzarzt. — befördert, 44 Dr. SIreudrI, Stabsarzt der Res. »u Landw.-Bcz. Chemnitz. 44 Tr. Raiowicz, Oberarzt der Lanoiv. t. Ausg. »in Landw. Bez. II Dresden, 44 Dr. DolIingcr . Stabsarzt der Landw. 2. Aus,: im Landw.-Bez. Plauen. — bchnss Ucbcrsührung zum Landsturm 2. Ausg. der Abschied bewilligt. —* Tic nächstjährigen K gijcrmanöver sollen, wie die „Deutsche Warte" mitlhcllt, nach dcn bisher getroffenen Dis vositioncn zwischen den beiden sächsischen Korps il2. und 19.s uno dem 1. preußischen Armeekorps slattsindcn. Die Standorte de: Generalkommandos sind DreSdci>„ Leipzig und Magdeburg. Tc- 19. s2. sächsisches Korps besteht aus der 21. und 16. Dipinou. von denen voraussichtlich die crsicrc iLcivzigs dem 4. Korps und die letztere iChemnitzs dem 12. Korps während der Kaisermanöve: zugctheilt werden wird. Das Manvvcrgclände erstreckt sich in der Hauptsache zwischen Leipzig und Magdeburg, und zur Ab Haltung der Kaiicrparade ist der Truppenübungsplatz Zcitnain in Aussicht genommen. —* In der g e m e i n i ch a f t l i ch c n S > tz u n g d e s R a t h c und der Stadtverordneten stand aus der Tagesordnung 1. die Wahl von Vertrauensmännern für die Schössen- und 6R- schworenen-Wahlen: 2. die Wahl eines stellvertretenden Tarators bei der Pserde-Aushebungskoinmission im Anshebungsbczn, Dresden-Altstadt „Lennc-strasie" aus die Zeit bis 81. März l96'> 8. die Wahl eines stellvertretenden Mitgliedes der verstärkten Er Tarah Bernhardt in Berlin. Man batte nicht vergeblich geharrt: Nun kam sie wirklich und leibhaftig, die göttliche Sarah. Unter den Linden wogt das jonntäqliche Leben der ReichSkauptsladt, der Herbstwind webt durch » Geäst, und das Warten vor dem stolzen „Hotel Bristol , in dem die Gefeierte absteigcn wird, ist kein sonderliches Ver gnügen. Ter Extrazug, oer Sarah Bernhardt von Kopenhagen nach Berlin bringen soll, ist kür 8M1 Uhr Sonntag Abend gk- meldet. Es wird 9 Uhr — keine Sarah läßt sich sehen, es wird Uhr — noch immer naht sie nicht. Endlich, kurz vor 10 Uhr, fährt »n rasendem Tempo ein Courier vor dem Hotel vor, meldet eine eingctretcnc Zuaverwätung und das Cintrcssen seiner Herrin. Nun kommt sie selbst, begleitet von ihrem Managet, Mr. Ullmann, der ein kleines Vermögen bei dieser Tournöe risnrt, gefolgt von einem ganzen Troß von Dienern und Zofen. Hier habe ich die Künstlerin zum ersten Male bewundert. Lächelnd entstieg sie dem Gefährt, lächelnd begrüßte sie die Herren dcs Komitees vom „Berliner Presse-Klub", und lächelnd bestieg sie nach kurzer Pause den Galawagen, der sie nach dem „Englischen Hause" brachte, wo man ihr zu Ehren einen festlichen Empsanasabend bereitet batte. Keine ispur von Abspannung, nicht das leiseste Anzeichen einer Müdigkeit war an ihr zu bemerken, die von Kopenhagen bi» Berlin vurchgefohrea war, um rechtzeitig der Einladung der Herren vpn der Presse Folge leisten zu können. Ich schämte mich nachträglich bis in dos Innerste meiner Seele, daß ich einmal vor Jahren, da ich von Benin nach Dien gefahren war, um Mitter- wurzer in einer seiner Glanzrollen zu scheu, einen ganzen Akt im Dunkeln einer Loge des geheiligten Burgtheaters verschlafen halt«. Der Wille ist Alle», — daS muß über dem Leben dieser seltenen Künstlerin, dieser seltenen Frau stehen, die Alles, was sie war und ist. rastloser Arbeit verdankt. Aber nicht um Feste zu feiern, sondern um da» künstlerische Berlin zu erobern, ist Sarab Bernhardt nachBerlin gekommen, und am jeden Sonntag der Freude solgt ein Montag der Arbeit. Schon vor 9 llhr war die Künstlerin — ich durste sie respektlos i« „Hotel Bristol" meine Flurnachbarin nennen — wach, um während de» Vormittag» im Königlichen Schauspielhaus noch rasch eine Probe abzuoaltcn, nach einer bald durchschwärm- tcn, halb durchwachten Nacht auch ganz gewiß keine Kleinigkeit. Selbstverständlich wurde dabei Alles doppelt genau genommen, da der Künstlerin nicht unbekannt geblieben, daß man ihrem Gastspiele nicht allenthalben hold gesinnt war, und daß man ihr so zu sagen, peinlich ans die Finger sehen würde. Noch wenige Stunden vor der Vorstellung hatte sich sogar das Gerücht verbreitet, die Künstlerin werde im letzten Augenblicke abiagen, um sich nicht einer Blamage aussctzen zu müssen. Trotzdem wurden die Preise sür die Plätze der Erössnungsvorstellung, die seit Woche» aus- verkaust war, von dcn rührigen Billethändlcrn immer höher getrieben, so daß selbst eingefleischte Theater-Habituös in Ver suchung kamen, ihre Tickets — natürlich zum Besten der Armen — im letzten Moment noch loszuschlagcn. Das Haus war schon weit vor halb 8 llhr in „großer Form"; nur hier und da fand sich noch ei» Nachzügler ein, zu spät kam Niemand, Natürlich war „ganz Berlin beisammen: besonders die Hochfinanz und die Presse waren wohl nahezu vollzählig ver treten neben dcn zahlreichen großen und kleinen istcrncn der Ber liner Bühnenwelt, so weit sie nicht an irgend einem Sondcrhimmcl für diesen Abend zu glänzen hatten. Punkt halb 8 Uhr begann die Vorstellung, die -sardou's auch in Deutschland sehr bekannte „Fedora" auf die Bühne brachte. Tie Scene zeigt die vorschrifts mäßige Dekoration, dcn Salon beim Grasen Wladimir Andrcjc- witsch. Tschileff und Däsirä fangen an das Entree des Schauspiels mit der Unterhaltungüber die Verlobung ihres Herrn zu bestreiten, waS diesmal keinen Menschen interefsirt. Alles wartet aus dcn einen Moment.^dos erste Auftreten der Fedora. Aus Mmol ist sie auf der Scene; sie ist rasch, mit einer eigenartig sMongcnl,asten Bewegnitg durch die rechte Seitentbür eingetretcn und steht nun mitten auf der Scene. Zwei überflüssige Hände wollen ihr irgend- wo^im Zuschauerraum emen^ Empfonys-Appkus bereiten, — man und Wechselreden zwischen der ahnungsvollen Fedora und der "Diener* schaft über da» Ausbleiben Wladimirs bringen, gehen beinahe cindrucksloS vorüber sodaß man genugsam Zeit hat, die blendend- schöne Toilette der Künstlerin und ihren wunderbare» Schmuck — Perlen,, Smaragden und Brillanten in verschwenderischer Fülle - zu studiren und zu bewundern. Erst beim fünften Austritt, der die Nachricht von Wladimirs Verwundung und diesen selbst aus die Scene bringt, wird die Künstlerin lebendig. Nur wenig: Augenblicke noch, und sic hat nnS ganz in ihren Bann gezogen: fieberhaft erregt folgen wir Scene sür Scene dem esscklvoll drame tisirtcn Scnsalionsroman, der Sardou's blendende Theotcrkünsie unausgesetzt in bengalischem Rothsencr zeigt. Man mag über Sarab Bernhard! lagen, was man will und cs läßt sich viel an ihr aussctzen -, aber das Gesüdl. e - mit einer künstlerisclum Erscheinung sonder Art und Gleichen bei ihr zu thun zu haben, verläßt Einem, so lange sie aus der Scene steht, keinen Augenblick. Schon sin Exterieur muß überraschen. Sic sicht — das müssen selbst ihre Neider zngcbcn — auch in der Nähe nicht wie ein Großmütterchen von 66 Jahren, sondern wie eine Mondainc von höchstens 46 Jahren aus. Der Kops mu dem üppig blonden Haar ist aus den ersten Blick dabei nicht schon, kaum anziehend in seiner Unregelmäßigkeit der Linien und mit dem großen Mund: aber seine cigeitthümliche Haltuna. den seuch tcn Blick der Augen nach oben gerichtet, gieb» der Ph»siognomi> etivas Bestechendes nnd Fesselndes, das selbst durch das arg« Bcrschminken der Auge» und der Mundpartic» nichts von seinen, Reize einbüßt. Die Figur, weder zu voll noch zu mager, ist non einer wunderbaren Ebenmäßigkeit nnd von einer graziösen B, weglichkcit. die sich in immer neuen Wendungen und Blcssungcn -zefallt. Wohin man blickt bei dieser genialen Frau, — überall icht man schöne Linien, schöne Farben, Grazie, Harmonie. Mau ühlt cs: für Sarah Bernhardt ist der Geschmack nicht nur höchst' Aulmr, sondern auch höchste Lebensweisheit. Sie hat das, was man dcn Kultus der äußeren Erscheinung nennt, allerdings unter stützt durch einen fabelhaften Geschmack sür Toiletten, die au ihrem Körper zu lebenden Kunstwerken werde» und von Schönheit zu flüstern scheinen, zum vollendetsten Rassincmcnt cntwickc!' Haltung, Geberdc, Miencnspiel, — Alles ist bis ans die kleinste Nebensächlichkeit, aus daS Feinste berechnet Sic ist — wer die Geschichte ihrer Bühnenlaufbahn kennt, weiß das — nie uno nimmermehr eine geborene Schauspielerin gewesen, sondern sic bat sich ihren Ruhm, der nun schon zwei Generationen ihre Lands leute beherrscht, wie ihr Können, daS in jedem Falle der Aner kennung werlh ist, in heißem Ringen crkämpftn müssen. Das wo, ober nur möglich durch ein souveränes Beherrschen olles Hand- werksmäßigen, d. h. Technischen, in ihrer Kunst: dicicm verdank! sic. wenn ich die besondere Weise ihrer K»nsl recht verstanden
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