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02-Abendausgabe Dresdner Nachrichten : 12.07.1902
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1902-07-12
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19020712025
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1902071202
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1902071202
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
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- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1902
- Monat1902-07
- Tag1902-07-12
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Dies«» Blatt wird dm Lesen» von Dresden und Umgebung am Dag« vorher bereit» al» Abend-Ausgabe zugestellt, während e» die Poft-Abonnenten ani Morgen in uuer Gesammtau-gabc erhalten. gerugrgedilhk: , 8« «-,-»«! dte tn D«»»« >«» »« nt»»« Um»»»««, w« di« S»U»a»», durch «>,e»e «otn, ndrr <oinmM««ar, «ckolat. »rlmlle» l«4 «»« «> «»chrn«a,ri,. die nM aul S»«n. «der keierta,« In .»r> LdeN»»««»»«» »deud« uu» «»»,«>« »«Nullt, kür >tick«ad« tt»,etaiidier VchM- Nücke keine vetttüidticktleu. N«rni»r«»anlchlull: »««I «r. U und »r. «w«. rel«,ramm.»dr«Ue: «»chstcht»» »««»»«». Kegvrrnöet L8LV Vorlag vo»r Kiepsei» L Ueir1»ardt. Lsnreigen-casif. jpie «innadm» den Aickundi« «rtol«i »i der »Äauvloeichimtttelle und den NebenanliaNmeiielle» in Dresden d>» Nack,»nta«L 3 Mir Tonn und Neiena«» ,i»r Marienttrave » von II dis' ,i»N> Die livaUia» BrmU> »elie (ca « LttdeiU U> P'a. A» itt»dl«u»«cn am dei Prwavetle -jeii- Ls- Pi« . ine rinalnae 3e>>e al« .iluiücuiM' oder «ui Lert'kNk so Pia !>n Nuinmen, nach Kann und >>eier lagen I bei Llvamge Giundzeilen dv. aa den so nnd «a Pi«, na a drioudkiki» Laut. Auüwüiiiae Ai,i>r,i»e nur «egen Porimsbczaiiluii«. B«li»bIuUcc werden n,it iü Pi,, vccecdnel. rLÜslll lölilös ».öllLshVLLsöü. ktdmclir- «INI teulli-lillttüirs!'««. üllllll IrÄiös tiil«iM2M-§l>sciLl-eercl!2l! ßM" "AVH 2« I», ^ 2«. IR. Li. Iv«i », iVeinLi-müIismIIuiiL. RVre ^ele ii UR«>ItL8ti»ssv IV^i'ei «üpr. ljMi. Lwrck«»wlx«» LLKvIi»- uoä AI«»r»vlHvviuv, KD«»««» swviiiv, I^Nctire, «lviLtsvUv und tr»ULÖ»l»«;I»«r «r. 1SV. »»legel: Neueste Diahtberichte. Hosnaclnichie», Prozeß Leipziger Bank gegen SiaaiSfiSlus, VeunittclunaslieUe sür Obst- Berkani. Sängerbundrsicst i» Graz Berliner Leben Sieueste Drahtmeldunge« vom n. Juli. Berlin. Mittheilung des KriegSministeriumS über die Fahrt der TruppentranSportschisse Der TruppentranS- portdampfer «Pisa" hat aus seiner Ausreise nach Ostasicn Port Said am 8. Juli und Suez am 9 Juli angeiausc». Leipzig. IPriv-Telj Die Stoalsanwaltzchasl Hai gegen das freisprechende Nrihcil r» dem Prozesr wegen GotteSIästemng durch Veröffentlichung der Tolstoi'schen Schrisi „Antwort an den Eynod" Revision beim Reichsgericht angemcidel. München. Dem Kultusminister v Landman» ist auS Gesundheitsrücksichten bis aus Werteres Urlaub bewillig« und der StaatSrath v. Schraut mit der Führung der Geschälte des Kultusministeriums betraut worden. Breslau. >Priv.-T«l I Der Hauptkasstrer der Warschauer Com merzbank in SoSnowicc hat sich gestern in seiner Wohn ung erschossen. Seine Verhaftung in Folge großer Unterschlag, ungen und Betrügereien stand unmittelbar bevor Köln Der «Köln. Ztg." wird auS Berlin miicrm 10 d. M. iclegraphrrt: „Daily Expreß" erhält auS Lissabon eine Meldung von einem dort umlaufenden Gerücht, nach dem der dcnlsche Ge- landte Graf Tattenbach der poriugiesiichcn Regierung den Ver laus von Macao an Deutschland sür 1 Milt. Psd. Stcrl. vor- geschlageu habe. Deutsche Missionare hätten in Macao bereits beträchtlichen Grundbesitz erworben. Dies kcnirzeichnel sich oime Werteres als eine jener Erfindungen, bei denen eS schwer sollt, den guten Glauben der Verbreiter anzunehmen Deutschland denkt nicht daran, Portugal einen solchen oder ähnlichen Vorschlag zu machen. Die ganze Geschichte ist völlig aus der Lust gegriffen. Weimar. sPriv.-Tel s Die Unterhandlungen der ihuringi- icken Regierungen betressS Errichiung einer gemcinsamcu i h ü r > n - glichen technischen Hochschule sind, haibamilicher Meid- ung zufolge, ihrem Abschluß nahe. Ais Sitz der neue» Hochschule ist Jena bestimmt. Bremen. Die Abschleppungsversuchc. des Dampserä „Tri»r" find bis jetzt erfolglos geblieben. Die Entlöschung wird fortgesetzt. Der Bergungsdampser „Newa" der nordischen Berg- nngSgesellschast ist nach der Untallstelle abgegangen. St. Blasien sSchwarzwaldj. sPriv.-Tel.s Der Gros;- Herzog und die Großherzogin von Baden sind heute Mittag unter dem Jubel der Bevölkerung zu einem achttägigen Ausritt- halte hier eingetrofsen. Ala. Der König von Italien ist hier heute Morgen 7 Uhr 20 Minute» eingetrofsen und nach kurzem Aufenthalt wcitergereist. London. Die beiden englischen Mitglieder der Kommission von der Schützcnbrraade. Sie werden von Leutnant Behrens vom Jngenieurkorps begleitet. Die Kommissare werden sich über Mombasa nach dem Wcsiuser des Victoria-Njania-LecS begebe». London. Ter heule Bvrmitiag veröffentlichte Krank- hcits bericht lautet: Der König Hai fortdauernd guten Schlaf. Die Besserung in seinem Befinden macht in jeder Beziehung weitere Fortschritte. Petersburg Dem „Russischen Invaliden" znsolge, ist der Generalleutnant v. Woul^arljarskr zum Kommandeur deS S., und Generalleutnant Schcpolew zum Kommandeur des 6 Armeekorps ernannt worden. Beide Korps stehen rn Warschau. Petersburg. Der Kaiser und die Kaiserin, sowie der Grosrherzog und die Groicherzogin von Oldenburg trafen aus der Nacht „Alexandra" hier ein und begaben sich nach der Peter- PanlS-Kaihedrale, um dem Tranergottcsdiensi sür den verstorbe nen Grotzsürslcn-Thronfolger Georg Alcxandrowilsch beizuwohncn. Bermuda. Der Dampfer „Roland" ist nach Bremen ob- gegauacn. An Bord besindcn sich t 3 B » rc n Washington. Ter amerikanische Geiandic in Nicaragua hat dem Staatsdepartement mitgctheilt, dah die Streitmacht von Aufständischen aus Nicaragua sich bei David aus der Landenge von Panama den coiumbischcn Aufständischen angeichlossc» habe und dah ihr Einlresscn als Pariäuser einer kriegerischen Expedition anzusehcn sei. Tcr Marineselrelär Moudn hat das gegenwärtig vor Panama liegende Kriegsichisf „Ranger" angeivieic», sich zur Untersuchung deS Sachverhalts nach David zu begeben. Ioynsiow n sPeilnsvivanien!. Die ^ahl der Manni'chasten. die i» de» Eauibria-Ätinen » mgcko »i m e n sind, wirk ans 3M geschätzt. Alle Minen »> der Nachbarschaft sind geschlossen, da die Bergleute bei den RciiiiiijtSarbeilcn Hiise leisten Peking. Wie aus iLhonghai acmcidel wird, stellten die dort zur Festsetzung de« ,Kollta riss zusainmengcirclenen Kommissare ein Schema sür dcnscibcn aus. Alle Negierungen, mit Ausnahme der sraiizoslschen, sind damit einverstanden. Diese fordert günstigere Zolliätze und droht mit einem Zollkriege gegen Ehiua, tails die aufgesteUicn Sätze Geltung erhalten. Wenn Frankreich dem Tarif doch zusiimmcn solile, wird derselbe am 1. September in Krall trete». Oerllicheö und Sächsisches. Dresden. II. Juli —* Se. Majestät der König irascheuie Vormittag Uhr zur Erledigung von Regicrungsgeschäsicii im Rcsidenzschiosse c>», criheilte zunächst einer Deputation der Jsraeiitstchen Reiigions- acmcindcn Dresden, Leipzig, Ehemnitz und Plauen >. V. linier Führung deS Rabbiners Dr. Winter Audienz und empfing lneraus die nachfolgende» Herren z» Meldungen »>w: den Präsidenten des LanocSmedizmal-Kollegiums a. D. Geb. Roth Dr. Günther, Landgerichtsdircktor Staiscl, ObcrlandcSgerichtsrath Tr. Schmidt. Amtsrichter Dr. Fuchs, Reaicrungsbauuieistcr und Lehrer an der Königl. Bauaewcrkcnschiilc Proscssor Tocpel nnd den Oberbürger meister von Plauen i. V. Dr. Schmid. Später horte der König die Vorträge der Herren Staatsminisler, der DcpartcmenivchesS der Königlichen Hofstaaten nnd des Kömgi. Kabinctsseliciärs. nnd begab sich, nachdem er Nachmittags sb2 Uhr noch einer Sitzung deS Gesammtminisicrinms beigcwoynt hatte, nach Piiia Hosicrwitz —* Die „Sachs. Rat. Eorr." schreibt: Die Ernennung des Hofmarschalls Freiherr» vondcniBiisschc-Sirciihorst zum Obcr- hosjägermcislcr Hai im Lande iheilwcisc eine Auslegung dahin erfahren, als ob durch die Besetzung eines bisher vacanien Postens eine unnöthige Erhöhung der Siaalscmsgabcn verursacht werde. Diese Anschauung cnlshricht den Ilialsächiichcn Lcrhäitnisjcn durchaus nicht. Ganz abgclehen davon, das; König Gcvrg de» berechtigten Wunsch hatte, seinen bisherigen Hosmarschnli auch in dem veraniworlungsvolleren Wirkungskreise beizubebalie», be sieht an maszgcbcnder Steile die Absicht, die Ausgaben sür das Hosjagd-Tcpartement ganz erheblich zu vermindern. Dafür sprichi der Umstand, das; der selige König Albert ans seinen; persönlichen Vermöge» für den Iagdsport sehr graste Answcndnuge» gemacht Hai, die bei der vcränvcrtcn Lage in Wegfall kommen sollen. Die Neuschaffung der Eeniraislclle ist deshalb auch von den; Ge- sichlspunktc erfolgt, dost die einzelnen Jagdbezirke nach ganz be stimmten Gesichtspunkten zu dem Mast der Sparsamkeit angc- hasten werden. Wie sehr diese Tendenz zur Sparsamkeit in parlamentarischen Kreisen Anktang gesunden hat. beweist die Bezugnahme in dem Dcputalionsbericht der Zweiten Kammer über das königliche Dekret Nr. 1. Wörtlich heisst cs daselbst bei der Begründung der Zustimmung zum Regicriingsaniragc. „dah Se Majestät der König eine wesentliche Einschränkung der Aus- gaben des Jagddcpartcmcnts durch weiteren stärkeren Abschuß deS WildstandeS in Aussicht genommen hat." —* Die Königliche Miinzc prägt zur Erinnerung an den Tod König Alberts eine Anzahl silberne Fünsmarkstüäc inst dem BÜdnist und dem Todestage K v ni g Al berIs. —* Nach Mitlheilung der Vermittelnnass'eile sür Ob st verkauf in Dresden, Lüttichausiraste 31. ist das Erdbeer- Angcbvt bedeutender, wie es vor Kurzem noch den Anschein hatte. Ganz frühe Erdbeeren waren selten und hoch im Preise, hingegen habe» oic grohfrüchiigen Sorten gute Erträge gebracht »nd werden zu recht mastigen Preisen angcboien. Jetzt ist auch die günstigste Sonnabend, 12. Jnli 1W2. Zeit zum Einlegen der Erdbeeren. Hierbei sei erwähnt, das; sich die verschiedene» Sorten beim Einkochcn »sw. sehr verschiebe: verhalten. Tie „Amerikanische Volliragendc", die nicht ohne Kelche »i de» Handel komast, ist im Geschmaclc ani geringsten, kommt obe, insofern in Betracht, als sie beim Einkochcn die Farbe am besten behält. „Laxtans Nobbc", die geeignetste sür Massenanbau, und die vcrbreilestc Sorte, ist fest im Fleisch, behält beim Kochen leid- iich die Farbe nnd verliert nur wenig am Geichniack. Ihr ähn lich ist „Garlenmjpcklor Koch". Die feinste aller Erdbeeren, „König Alberi" wird ziemlich unansehnlich nach dem Kochen und ist am werthvollsten als Toselsrnchi sür den Rohgennst. „Oucücln per t'e,die sogenannte roihc Annanas-Erdbccrc, behält gekocht das feinste Aroma, nnd da sie ihres weichen Fleisches wegen sehr zu- iainmcnschrnmpst, ist sie besonders zur Herstellung von Erdbecr säst am »leiste» zu empfehlen. Von den kicinsrüchtigen Erdbeeren habe» die Sorten „Schöne Anhaltinerin" und die MoschuS-Erd- vccre das stärkste Aroma. Ersterc ist zweifellos die feinste sui Bowlen, letztere hingegen zur Bowle nicht geeignet, da sie dann sür den Magen wenig bekömmlich. „Ruhm von Döbestitz" ist eine sehr reich tragende Moiiols-Ervbcerc, sicht aber an Lustigkeit und Aroma den vorgenannten Sorten weit nach. —* Henke Vormittag fand vor dem zweiten Civiisenat des hiesigen ObcrlandcsgcrichIs unter Vorsitz des Herrn Ober- landeSgerichisraih Oberjiisiizraih Dr. Nippold Verband- lung statt in der Bcrusungssachc der Leipziger Bank in Konkurs gegen den sächsischen Staatssiskus. Die Leipziger Bank wird vertreten durch Herrn Rechisavwali Häiiiepen, der Fiskus durch Herrn Rechtsanwalt Oberjnstizrath o Schütz. Es handelt sich um durch uneinbringliche Wechsel gedeckte Larlebnssordcrungcn der sächsischen Lottericdarlehnskassc an die Lciflstger Bant. Die erste Instanz hat entschieden, daß das Tarlebn nach Höhe des Ausfalls an den scsigcstcllten Wechsel sorderungen befriedigt werden muß. Gegen dies Urtheil hoi die Konkursoerwaltung der Leipziger Bant Berufung eingelegt. Ter FiSkns suchte sich zunächst auS den Wechseln zu decken, hat diele als Forderung zur Konkursmasse angemeldei, den dann hervorgeirciencn AnssaU meldete er nochmals als Darlehnssordcr- ung an. Die Konkursoerwaltung vertritt die Rechisanschammg, daß der Fiskus nur berechtigt sei, die Forderung einmal, und zwar als Darlehnssorderung, anzunielden, eine Wechselhaft da gegen bestehe sür die Leipziger Bank nicht. — Aus der Verlesung der Aktenstücke durch Herrn Rechtsanwalt Hänichen ist zu ent- nehmen: Die Leipziger Bank stand mit der Lottericdarlchns- kassc dergestalt in Geschäftsverbindung, daß sic gegen Verpfändung von Wcrihpopieren von der Lotteriedarlehnskasse Gelder erhiell Cs empsing die Bank am 10. Juli 1300 5,000000 Mark gegen Verpfändung von Werihpapieren in Höhe von 0 622000 Mark, ani 17. Oktober 1890 1 Milt. Mk. gegen Verpfändung von 1480000 Mark in Werthpapicren und von 3402000 Mari i» Wechsel» «800000 Marl Leipziger Hypothekenbank-Anleihescheine, 680MO Mart drciprozcniigc Rente nnd 3 402 000 Mark diverse Acceptej, am 31, Januar 1MI 2000000 Mark gegen Verpfändung von 3 4 Acceptcn in Höhe von 225,8000 Mark. Am Tage der Koiikurscrössnmig schnldele die Leipziger Bank der Lotteriedar- lebnskasse rund i 1000 00» Mark. Die der Lotteriedarlehnskasse als Pfand gegebenen Wechsel waren Treinionats-Accepic und mit dem Blankogiro der Leipziger Bank versehen: die Darlehen dagegen sind aus 0 Monate gegeben worden. Tic Wechsel waren bei der Konkurserössniing sämmtlich nicht im Besitz der Dar- lchnskasse, sie Ware» noch vor Verfall znrückgegebcn und durch andere ersetzt worden. Unter den mit dem Blankogiro der Lew- zigcr Bank versehenen Wechseln hatte die Tarlcbnskcissc iw Be sitz drei Wechsel von der Trcbcrirocknungsgcjcllschast in Kastei über 20 700, 30 000 und 30 000 Mark und eine» von der Lciv- zigcr Bank gezogenen Wechsel über 50 OM Mark. Diese vier Wechsel sind ordnungsmäßig zur Zahlung präsenürt und dann protesiirt worden. Der Staatssiskus Hai, wie alle anderen Wechsel, auch die genannte» vier Wechsel zur Befriedigung seiner Forderungen der Konkursverwalinng »ach ihrer vollen Höhe on- gemeldci. Tie Konklirsvcrwaiiung Hai aber die ongcmcidcicn Äcchselansprüche gestrichen und nur die Forderungen auS den Darlehen nach Höhe des Ausfalles ancrkamtt. T-er Fiskus vcr- Kuuft und Wissenschaft. Zum 6. Deutschen Sängerbundcssesic in Graz haben b»S jetzt folgende, dem Bunde anaehorendc Sängerbünde und Emzelvereine ihre Theilnahmc angcmclbci: 1. Anhaltischer Sänger bund mit 2 Vereinen und 6 Sängern. 2. Badischer Sängerbund mit 7 Vereinen und 40 Sängern 3. Bayerischer Sängerbund l41 609 S s. 4. Berliner Sängerschaft l« B. 72 E s. 5. Deutscher Sängerbund in Böhmen t61 B., 597 S s 6. Julius Otto-Bund in Dresden mit 14 Vereinen und 227 Sängern. 7. Sängerbund in Dresden mit 1 Verein und 1 Sängern. 8. „Elbgau"-Sängerbund mit 60 Vereinen und 419 Sängern. 9. Sängerbund „Elb-Havel" (2 V., 7 S.s. 10. Erzgc- birgischer Sängerbund 146 B., 342 S >. I I. Sängerbund Frank furt a. M. 13 Bi. 18 ST 12. Sängerbund Frankfurter Sängerver einigung 111 B., 58 S >. 13. Fränkischer Sängerbund >66 B. 855 S ). 14. Sängerbund Hamburg und Altona <16 B-, 127 S l. 15. Henncbcraer Sängerbund <2 V., 10 S.s. 16. Hessischer Sängerbund 13 V., 38 S >. 17. Kärntner Sängerbund 126 V., 454 S.s. 18. Sängerbund Köslin 11 B., 6 S.s. 19. Sängerbund Leipziger Gau s39 B.. 335 S.s. 20. London: Liedertafel des dcnt- schen Turnvereins 17 S.s. 21. Mainthaler Sängerbund 12 V.. 5 ST 22. Deutscher Sängerbund in Mähren 116 V. 245 S.s. 23. Deutscher Sängerbund >m südlichen Mähren 19 V, 57 ST 24- Mecklenburgischer Sängerbund 15 B., 12 S.s. 25. Sängerbund deS Meißner Landes >11 V., 61 ST 26. Mittel-Erzgebirgijchcr Sängerbund 13 B-, W S.s. 27. Mittel-Muldenthaler Sänger bund 12 v.. 7 S.s. 28. Niederösterreichischer Sängerbund 1100 B., 1491 ST 29. Niedrrsächsischcr Sämaerbund 118 V., 109 S.s. W. Niederschlesischer Sängerbund llv V., 4« S.s. 31. Vereinigte norddeutsche Liedertafeln 113 V., 108 S.s. 32. Obercrzgebirgischer Sänxrbund 114 V., 90 S.s. 33. Öberlausitzer Sängerbund <37 V.. Sängerbund 15 V.. 20 S.s, 38. Posener Provinzial-Sängerbund 19 Bi. 8S S.s. Preußischer Prodinzial-Sängerbunb (15 B., 191 S.s. 40. Provilizial-Lzederiasel Dessau 11 B,. 2 S.s. 41. Rcvaler Liedertafel 13 ST 42. Rheinischer Sängerbund s3 V., 35 ST 43. Tenischcr Sängerbund in Rumänien i5 V., ängerbund in Oesterr.-Schlesicn 117 B.» 168 S.s. 49. Schwä bischer Sängerbund s66 V.. 655 ST 50. Schwäbisch-bancrischer Sängerbund 117 B., 94 ST 51. Licbcnbürgischer Sängcrbmid 16 B., 71 S.s. 52. Steierischer Sängerbund 178 V., 1799 S.s. 53. Sängerbund Siollbcrg 12 B., 8 S.s. 54. Südmärküchcr Sängerbund <11 B., 154 S.s. 55. Thüringer Sängerbund 118 V., 81 ST 56. Tiroler Sängerbund >5 V., 69 ST 57. Vogtländischer Sängerbund IM V.. 232 ST 58. Vorarlberger Sängerbund 113 B„ 104 S.s. 59. Westfälischer Sängerbund „Canon" <11 V., 89 S.s. Jnsgesammtaljo 1045 Vereine mit 11176 Sängern. Berliner Lebe»». T., Bcrli n, 9. Juli. Berliner Blätter meldeten dieser Tage kurz und trocken, das Jndustrieaebäude in der Kömmandantenstraßc solle, da cS den heutigen Anforderungen nicht mehr entspreche, abgebrochen wer den, nui einem modernen Neubau Platz zu machen. Dicic un scheinbare Notiz kündet dem Kenner der Verhältnisse ei» anselm- liches Stück aus der Geschichte der gewaltigen Entwickelung der deutschen Reichshan »Ist adt. Als der Verfasser dieses Artikels vor reichlich 25 Jahren zum ersten Male nach Berlin kam. zeigte ihm sein damaliger Bärenführer mit ganz besonderer Feierlichkeit jenes soge»annte Jnd» striege bä» oe als den glänzendsten und großartigsten Privatbau der jungen Kaisersiadi. Mcht weniger als drei aste Häuser hatten fallen müssen, uin für diese« Gebäude Raum zu schassen. Ein Dutzend Läden im Erd geschoß und eine Flucht von W Fenstern an der Straßenfront bildeten für die damalige bescheidene Zeit eine außerordentliche Sehenswürdigkeit und die unerschöpfliche Quelle staunender Be wunderung. Selbst die eifrigsten Geschäftsleute, die ibr Weg dnrch die Kömmandaliiciistraße führte, nahmen sich die Zeit, vor diesem neue» Prachtbau sieben zu bleiben nnd sich daran zu weiden, wie herrlich weit man cs bereits in der neuen Reichshauptsiadt ge- bracht habe. Wenn der damals bclicblcste Berliner Komiker Karl Heinierding nn Wallncr-Tüeaicr sein zündendes Eonplel mit dem halb ironischen, halb crilsigemeinlen Kehrreim „Berlin, wird Wclisladl!" Vortrag, vergas; ei ganz sicher nicht, unter den ernsten Anzeichen sür diese bevorstehende weltstädtische Entwickel ung besagtes Jndustricgeboudc anzusührc». Es war aber auo; wirklich z» großartig! Ans dem weilen Hose konnten bequem die langen Bicrwagen der Gratwcil'schcii Bierbrauerei hcrumfahrcn, die im Erdgeschoß des tiefen Hintergebäudes ihre Bierhallcn hatte Diese waren »ach damaligen Begriffe» cbensalls eine Sehens würdigkeit. Sic waren mit „unerhörter" Pracht auSgcslatlct, faß- ten etliche Tausend Götze »»d führten zuerst die Gratisconcerte ein, bei denen man z» Spcüe nnd Tranl ganz umsonst eine mehr oder minder nngenchme Musilbcgleiiuitg hatte. Damit war ober die knlinrgcschichiiiche Bedeutung des Jndnsiriegebäitdes noch inchi erschöpft. Sie erreichte vielmehr erst ihren Gipfel, als bald daran; hiescs Gebäude die Stätte des ersten Wiener Cnj 5 sin Berlin wurde, das seitdem nngezühitc Nachfolger „am grünen Slrans der Spree" gefunden hat Hc>, wie die guten Berliner jener Tage staunten, als sie von echten Wcanern mit dem unverfälschte» Lcrchcnscldcr Dialekt bedient wurden! Wie sie sich abmühtcn, um die ungewohnten, ihnen so angenehm in die Ohren klingenden Ansdrncte schnell zu lernen und wie ein geborener Wiener, ohne anznsioken, ..eine Schale Haut", einen „Kapuzinncr". „Mpfei' nnd dergleichen fordern zu können. Der Zählkellner freilich gefiel den Berlinern zunächst gar nicht. Zwar war er ein tadellos gekleideter Gentleman nnd verdiente als solcher „allerhand Achtung". Aber daß er sich dem Gaste nur zeigte, uw den Betrag, vermehr« »m ein möglichst anständiges Trinkgeld, ohne jede andere Gegenleist ung cinzusireichen. das wollte de» Berlinern nickt! recht emlencü- te». Diese merkwürdige Einrichtung passte nicht z» ihrer Lebcns- anschguung, wonach nur Derjenige Anspruch ans Lohn bat, der wirklich etwas geleistet hat. Run, inzwischen haben sie sich mit den Zählkellnern und Allem, was drum und dran bängt, vollständig ausgesöhnt. Heute giebt es in Berlin Wiener Cafes, wie Sand am Meere, und selbst die alten, bcrnbmtcn Berliner Condftoreicn,
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