Suche löschen...
01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 17.03.1900
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1900-03-17
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19000317011
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1900031701
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1900031701
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1900
- Monat1900-03
- Tag1900-03-17
- Monat1900-03
- Jahr1900
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 17.03.1900
- Autor
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
ttrüsstvs llllü k6ln8t68 8p1oIsViUlr0N UttU8 L.ööBme s lfittnsv Laetenresilsocstl 32 l'»-»k?er«tr. A, l'r-n^r-'tr-. 32 !- Ost«rN881SLIII IBA. D bubrilk I^»8vr «lol»tep'8 ^ Ooxrllnckst 1851. '1'slvphcm 4585. boünäst sied bo- ävutenck ver^rSssert unä in -süustixstsll käedrkaed prLmirt. Iiiedtverdaltnisssu jeM im fei'i!iiiLiill8tl'. 11 rvisedea d'oräinanäplatr null öürsssrrviess. Outrenä Visit sl. l>, ^,i)sssrs kormaw ei, - sprsebsml. Jpsoinlstül: I^sbousz^rosss kurtrSr,- i» kastelt ete. — Kruppen unä leinäor.u, nahmen iu desonäorz ^veixueteu Atelier.- Frankreich vor der Weltausstellung. Hofnachrichteii, Landtag, Militärpflichtige, Familien- stanunbücher, Kreis- und Bezirksausschuß. Gerichtsverliandlungkn. Muthmaßl. Witterung: Niederschläge Tonnaliend, 17. März U)W. Frankreich vor der Weltausstellung Der Generalkammissar für die Weltausstellung hat kategorisch erklärt, dass die Eröffnung unter allen Umstande» am 11. April slattftnden werde und darnach Jedermann sich einzurichten habe! Lo ist denn also das grosse Unternehmen, das die nationale Eitel keit der Franzosen wieder mit dem lange vermißten Strahlenkranz der „glaste" zu schmücken bestimmt ist, gesichert und ein erleichtertes Ausathmen geht durch die Reihen der großen und kleinen Jnter- cisenten an dem Riesenwerk, die ihre politische und materielle Hoff nung aus dessen Zustandekommen gesetzt haben. Während sich jetzt die civllisirten Nationen rüsten und die letzten Anstrengungen »lache», um sich alsbald auf Pariser Boden in dem friedlichen grandiosen Wettbewerbe der Künste und Wissenschaften, der Technik, des gesammten Handels und Wandels gegenüber zu treten und sich gegenseitig ihre Fertigkeiten und Vollkommenheiten abzulanschen, richtet der Politiker seinen kritischen Feldstecher auf das gastliche Land, das seine Pforten aller Welt zu öffnen ini Begriffe steht, und forscht nach den verborgenen Triebkräften, die imter der glänzenden Außcnhülle thätig sind, beobachtet die Zuck ungen, die den sozialen und staatlichen Organismus der Republik bewegen, und beweithet nach dem Ergebnis; dieser Untersuchung die Weltausstellung selbst in ihrem Zusammenhänge mit der ge wannten nationalen Entwickelung des modernen Frankreich. Das Kabinet. das die internationale Ehre hat, die Welt ausstellung Namens der dritten Republik zu eröffnen, trägt den Namen des ehemaligen Advokaten Waldeck-Nousseau. Mag es ein Zusall oder bewußtes Walten des Schicksals sein, jedenfalls ist es bemcrkenswcrth, daß da? republikanische Frankreich an der Wende des 19. Jahrhunderts ebenso eine Advokaten-Regierung besitzt wie das revolutionäre Frankreich am Ende des 18. Jahr Hunderts. das die Advokaten in die Schrecken des Aufruhrs hinein geführt hatten. Alan kann auch nicht einmal sagen, daß die modernen republikanischen Machthaber in politischer und sozialer" Beziehung übermäßig weit von den „Idealen" entfernt wären, die vor hundert Jahren die Köpfe der Franzosen erhitzten und in ihrer praktischen Bethätigung zu so fürchterlichen Folgen führten. Wenn auch äußerlich Friede im Lande herrscht und kein jakobinisches Zchreckens-Regiment Blut und Verderben sinnt, so hat doch die schleichende revolutionäre Zersetzung erhebliche Fortschritte gemacht und dem sozialrevolutionären Gedanken zu solcher Macht verholscn, baß heute sogar ein Vertreter dieser Richtung In der republikani schen Regierung sitzen und seine zerstörende Hand an die Einricht ungen legen darf, die der bürgerlichen Gesellschaft im Kampfe um die Ausrechtcrhaltung der bestehenden Ordnung bisher als un antastbar gegolten haben. Zur Beleuchtung der Ungeheuerlich keiten, die das augenblickliche „gemilchte" bürgerlich-sozialistische Regime in Frankreich im Gefolge hat, sei hier nur die eine gründ lich kennzeichnende Thatsachc erwähnt, daß daS gegenwärtige Ministerium ans Veranlassung des sozialistischen „Handelsministers" Mlllcraiid gerade setzt einen Gesetzentwurf ausgrarbeitet hat, der den ganz in den Händen der Sozialdemokratie befindlichen gewerk schaftlichen Syndikaten das Recht verleiht, über alle Arbeitgeber den Boykott zu verhängen, die sich nicht den von den Syndikaten festgesetzten Arbeitsbedingungen unterwerfen. Wenn dieser Ent wurf Gesetzeskraft erlangen sollte, würde er die sozialen Verhält nisse direkt auf den Kopf stellen. Es wäre dann ein gesetzlicher „GehorsamSzwang" der Unternehmer gegenüber den „Befehlen" der sozialdemokratischen Gewerkschaflsverbände sanktlonirt, und wenn der Eigenthümer eines industriellen Betriebes eS wagen würde, nicht „Ordre zu pariren", so würde sofort über ihn die sozialdemo kratische Aechtung „auf Grund des Gesetzes" und „in aller Form Rechtens" verhängt werden dürfen. Hand in Hand mit der völligen Ohnmacht der herrschenden Masse gegenüber dem inneren Feinde geht ein Nepotismus, eine Günstlings- und Familienwirthschaft bei der Besetzung derStaats- ,unter, die vollends jede sittliche Willensenergie bei der Führung der öffentlichen Geschäfte lähmt. Reiner amtlicher Pflichteifer, unbeugsame amtliche Gewissenhaftigkeit, wie sie in Deutschland aller Orten die rühmliche Regel bilden, sind in Frankreich höchstens »och bei der subaltemen Beamtenschaft zu finden. In den „höheren Regionen" dagegen herrscht eine erschreckende Kernfäule. Die staat liche Autorität wird rücksichtslos auSgebeutet zu Zwecken deS per sönlichen Ehrgeizes und der persönlichen Bereicherung: das pfeifen alle Spatzen von den Dächern, und weil es längst Jedermann weiß, so hat sich allmählich Jedermann daran gewöhnt und findet schließlich gar nichts mehr dabei. Nur wenn einmal ein besonders krasser Fall solcher Art an's Licht des Tages kommt, trägt man um des äußeren Anstands willen eine hohe moralische Entrüstung zur Schau, ruft nach „strenger Strafe" für die Schuldigen, und -- der alte Schlendrian geht weiter. Recht erbaulich ist in dieser Beziehung der Fall Philipp, der als Rureauchef im Marine» Ministerium seine amtliche Stellung zu gut bezahlten Spionen» dienstrn tm englischen Interesse gegen Transvaal mißbraucht hatte und dabei von einem höheren Vorgesetzten wohlwollend »nterstützt wcnden war! Gleichzeitig mußte gegen zwei andere VureauchefS aus ähnlichem Anlaß elngeschritten werden. DeS Weiteren hat der Generalberichterstatter des Budgets, der Radikale Pelletan. dem früheren Marineminister Lockroy öffentlich die Vollziehung von mehrere» „skandalösen Ernennungen" vorgeworfen. Herr Lockroy aber hat Herrn Pelletan die Anklage flugs znrückgegeben mit dem höhnischen Hinweis, daß gerade Pelletan selbst es gewesen sei, der ihm eine derartige „skandalöse Ernennung", jedoch ohne Ersvlg, vorgcschlagrn habe. Die beiden „edlen Herren" wollten sich des halb duelliren, sind aber in letzter Stunde zu der Einsicht ge kommen, daß es doch Wohl besser sei, wenn sie über derartige „Ehrensachen" den Mantel schonender Verschwiegenheit breiteten. Von einem Regiment, das aus so wurmstlchlger moralischer Grund lage ruht, läßt sich füglich keine große That zur Beruhigung der Gemüther und zur kraftvollen Vertheidigung der bestehenden Ordnung erwarten. Wenn trotzdem das Kabinet Waldeck-Nousseau sich noch hält, so ist das lediglich daraus zurückzuführen, daß seine Ablösung durch ein noch radikaleres Kabinet so gut wie sicher ist, nnd hierfür weder die Nationalisten, noch die gemäßigten Republikaner angesichts der gebieterischen Rücksichten, welche die Weltausstellung Frankreich gegenüber dem Ausland anserlegt, die Verantwortung übernehmen mögen. I» der auswärtigen Politik macht sich in erster Linie eine sichtliche Erkaltung des Verhältnisses zu Rußland bemerkbar. Von der früheren Begeisterung für das russisch-französische „Bündniß" ist schon längst nichts mehr zu spüren gewesen; was aber neuer dings der Fürst Mcschlscherski, die Seele der russischen Aktions- Politik in Asien gegen England, ein Mann von weitreichendem Einfluß, in seinem in den führenden russischen Gesellschaftskreisen vielgelesenen „Grashdanin" über das „offizielle Frankreich" sagt, das kommt einer runden, glatten Absage gleich. Ans den Aus führungen des Fürsten seien folgende markante Sätze hervor- gehobrn „Das offizielle Frankreich repräsentirt ein Gemisch von vielen Parteien von Politikastern und Intelligenten mit den Regierungskreisen, wo ich beständig die Unaufrichtigkeit der Sym pathien für Rußland heraussühlte, da? Wedeln vor England, die hysterische Furcht eines Krieges mit Deutschland, die Vergötterung des goldenen Kalbes in der Gestalt des Rothschild und der Juden. Deshalb ist die Zeit gekommen, sich nicht von der Idee des Bundes mit Frankreich Hinreißen zu lassen, sondern sie vorsichtig zu prüfen. Das jetzige offizielle Frankreich ist vielleicht ein noch größerer Feind des alten französischen Volkes und der alten srnnzösischen Armee als Deutschland. Folglich unterliegt es nicht dem geringsten Zweifel, daß in diesem offiziellen Frankreich die treue Unter- thäntgkeit gegen England, den Feind Rußlands, zu finden ist. Falls wir einmal, Gott verhüte eS, auf dieses Frankreich zählen, wird es uns in dem kritischen Moment verrathen." Solche Worte von einem „Freunde" zu hören, ist bitter. Indessen, dafür haben die augenblicklichen Machthaber Frankreichs keine Empfindung. Sie sonnen sich in dem Bewußtsein, daß dir Weltausstellung gesichert ist und der Prinz von Wales zur Eröffnung kommt. Damit haben diese Momentpolitiker Alles erreicht, dessen sie für die nächsten sechs Monate bedürfen. Der politische Zweck der Weltausstellung ist „Sand in die Augen". Je vollkommener er bei der französischen Nation erreicht wird, desto verständnißinniger werden die Auguren in der Regierung sich gegenseitig anlächeln. Im Nebligen ist die allgemeine Stimmung dem Anschein nach trotz der Weltausstellung entschieden aktionslustig. Am per breitetsteu und am tiefsten gehend ist jedenfalls die Abneigung gegen England, aber auch ein vorläufig allerdings nur mattes Aufflackern der Revanchelust gegen Deutschland läßt sich hier und da beobachten. Um das hierdurch im Auslande erzeugte Miß trauen zu beschwichtigen, hat der Leiter der auswärtigen Ge schäfte der Republik. Herr Delcassä, den Senat mit einem Schwall von tönenden Phrasen überschüttet, deren Quintessenz in der Ver sicherung besteht, daß Frankreich seine „edle Begeisterung" zwar noch nicht verloren habe, aber auch gewillt sei. sie künftig nicht anders als mit gutem Vorbedacht anzuwenden. Daraus loll im Auslande gefolgert werden, daß Frankreich zur Zeit nicht daran denkt, irgend welche Unruhen in der Welt zu stiften und daß deshalb die fremden Nationen beruhigt die Pilgerschaft nach den Pariser Ausstellungsgesilden antreten können. Fernschreib- und Fernsprech-Berichte vom 16. März anderer redaktioneller Strafe zn überliefern. (Graf Orivln lacht). Ja. Herr Gras Otto gehört auch zn Denen, die durch solche Anträge cs verbinde! ;> wollen, daß man derartigen Sachen zu Leibe geht. <Uu,m!n' rechts. — Riffe: Reden Sie doch zu Ihren Stammesgenvssen' Meine Stainmcsgenvffen? Herr v. Reitzenstein ist incht m i Stninmesgenosse. Prinz Reuß j. L. ist ebenfalls nicht mc Stammesgeiwffe, in gleicher Weise Prinz Albert von Sachien- Altenburg nicht. (Steigende Unruhe rechts. — Ruse: Zur Loche' Die Ruse wiederholen sich minutenlang, so daß schließlich der Vice- Präsident Schmidt nur mühsam Ruhe schassen kann.) Redner ettucht schließlich dringend um Ablehnung des 8 l81c. — Nach diesen l> r stündigen Ausführungen erklärt der Abg. Heine (Loz nach diesen kurzen (!) Bemerkungen seines Kollegen müsse auch er noch einige Ergänzungen gestatten ffchalleudeHciterleitt, und sich, ans. die>er Paragraph sei Fleisch vom Fleuch dieses Antiflettch gesekeS. Er nehme an diesen Bestimmungen vvr Allem dcolmli Anstoß, weil es ein Versuch der Regierung sei, die Grundlno unserer ganzen Gesetzgebung zu untergraben. Geh. Rath v. Leut h e Der Vorredner übersieht, daß die Bestimmungen dieses Par- graphcn seit 1889 existiren. — Ein Schlußantiag der Majvrüau Parteien wird angenommen. Periönlich weist Graf OrioIa dir an ihn gerichteten Bemerkungen Stndthagcn's als uiiqnalisizubar zurück. (Lebhafter Beifall rechts und im Ecntrum.) Aba. Stadt- Hagen (Soz. — mit Rufen: „Raus!" empfangen): Ich verbitte nur diele Rufe! (Präsident Graf Ballestiem: Sie haben sich nichts zu verbitten!) Gras Oriola hat während meiner Rede au der betreffenden Stelle gelacht; daß er aus einem anderen Grunde und nicht über meine Aussührnnaen lachte, konnte ich ihm nicht ansehen. Jedenfalls hat er gelacht, als ich ihn um Schul: für Mädchen gegen gemeine Mißhandlungen bat: was hat er alio zu berichtigen? Abg Gras Arnim (Reichst' ) wendet sich gegen eine Aenßerung Stadthagen's: es scheine, als ob bei Diesem ano nyme Denunziationen an der Tagesordnung seien. — 8 181e wird mit IW gegen 73 Stimmen bei 2 Stimmenthaltungen ausrecht erhalten. Von den Sozialdemokraten wird jetzt ein tz 181ä be antragt des Inhalts : Die Bestimmungen der 88 l81, 181a und I81b finden keine Anwendung aus künstlerische Produktionen und Darstellungen, bei denen ein höheres Interesse von Kunst oder Wissenschaft obwaltet. Abg. Gröber (Eentr.) Protests» gegen die Berathniia dieser Bestimmung, do damit eine schon durch die gesaßtcn Beschlüsse entschiedene Frage wieder ausgenommen werde. Abg. Singer (Soz.) hält dieses Bedenken für ungerecht fertigt: theile aber das Haus dieses Bedenken, so kündige er schon jetzt einen Antrag ans einen neuen 8 I8ts an. daß die 88 181 bst I81b ent im Jahre 1920 in Kraft treten tollen. (Stürmnche Heiterkeit.) Abg. Richter (frei! Volksp.) erklärt den Wide cr- 2. sprnch Gröber's für unbegründet. Abg. Singer (So;): Wir werden mit ollen Mittc?n verhindern" daß mst einem (besetze die ' Wo Mncht der Finsterniß siege. (Lärm bei der Majorität.) Wollen Sie dieses Gesetz durchbrtngen, so schaffen Sie 206 Ihrer Freunde zur Stelle. Abg. Gröber (Centr.) droht der Minorität mir A ' Aenderung der Geschäftsordnung. (Großer Lärm links.) Aba. ... „ .vg Singer (Soz ): Wir machen nur von einem Rechte Gebrauch, dessen Sie sich selbst schon oft genug bedient haben. Glauben Lu übrigens doch nicht, daß Sie. wenn Sie auch hier die Mchrheil haben, diese Mehrheit auch im Volke haben. Wir beao tragen namentliche Abstimmung. (Stürmischer Beifall link An der Geschästsordnungsdebatte betheiligen sich weiter die Aba- Gröber, Graf Lünbnrg-Stirnni. Singer und Präsident Gras Bai! slrem. Abg. Richter (frei!. Volksp.) erklärt: Windhorst und Scho, lemer bätten noch ganz anders von der Geschäftsordnung Gebraust gemocht. Was ich in solchen Dingen verstehe, das habe ich ecu von dielen Herren vom Eentrum geleint. (Ltürmiichc Heiterkeit Abg. Gröber lEentr.) Sie hoffen, doß einige von uns obrem weiden — da hoffen Sie vergeblich. Wir bleiben ans dem Platze, bis diese Sache erledigt ist. (Beifall bei der Mehrheit.) liebe die Frage, ob das Hans den Antrag der Sozialdemokraten a» einen neuen 8 I84c> des oben angeführten Inhalts für geichäs!. ordnungsmäßig unzulässig halte, findet wiederum namentliche Ast slimmung statt Die Unzulässigkeit wird mit l55 gegen l >2 Ltim::' bejaht. Mit der Minorität stimmen diesmal auch die National liberalen. Hierauf erfolgt Vertagung. — Morgen 11 Uhr Ion setzung. Schluß 7 Uhr. Berlin. Das Abg eordnetenhaus setzte die Berat!, ung des BanetatS fort. Ans eine Anfrage des Abg. v El,neu erwiderte Minister Thielen, daß die Kanalvorlage jedensallc- 8 r § noch dem Hause zugehen werde, doch könne noch einige Zeit bie- dabin vergehen, mit Rücksicht auf die mit den Adjacenlen statt findenden Verhandlungen. Ans die bezügliche Aenßerung des Aba Berlin. Reichstag. (Ergänzung und Fortsetzung.) 8 184 der lax Heinze wird In einfacher Abstimmung an genommen, ebenso 8 181» in der Fassung des Kompromißantraas. Der Theaterparagraph wird in namentlicher Abstimmung mit >06 gegen 121 Stimmen angenommen. Ein Abgeordneter ent hält sich der Stimmenabgabe. Dagegen stimmen die Sozialdemo kraten, die süddeutsche Volkspartei, die beiden freisinnigen Parteien, die Natioiialliberalen mit etwa 5 Ausnahmen, sowie die Abgg. Blndewald und Böcke!. 8 184d stellt in völlig materieller Ueber- einstimmung mit dem bestehenden Gesetz und lediglich in etwas Fassung Srgernißerregende Mittheilungen aus bezüglichen amt- Stadthagen (Soz.) Strafbestimmungen. Es sei oft sehr nützlich, so gemeine Menschen, um die es sich bei solchen Gerichtsverhandlungen zumeist handle, an den Pranger zu stellen. Redner verbreitet sich über endlose Beispiele aus dem praktischen Leben, aus seinen Erfahrungen als Rechtsanwalt. Zu Beginn dieser Rede leerten sich die Bänke des Haukes fast völlig: Konservative mid CentrumSabgeordnrte verließen den Saal säst bis auf de» letzten Mann, um im weiteren Verlaufe der Ausführungen mal ganz gegen leiae Gewohnheit sehr langsam sprechen den Redner- vereinzelt wieder zurückzukchren. Inzwischen wurden außerdem noch eine Anzahl weiterer sozialdemokratischer Anträge einaebracht und verthrilt. Redner kommt u. A. auf den bekannten Fall der jkupvelri-Affaire am Schiffbaurrdamm zu sprechen. In diesem Falle sei es nicht gelungen, die Kupplerin ihrer verdienten Dr. Barth bestritt der Minister, daß im StaatSininisienum Hst sichtlich der Kanalfrage Differenzen beständen. Von einer Abnem, ung der Wasscrbauvcrwaltung und Ausnahme einer bezüglich. ' Bestimmung in die Kanalvorlage ici ihm nichts bekannt. Te Lrdinariuin wurde genehmigt. Bei dem Extraordinarium vc anlaßten die Ucberschreikungen des Kostcnvoränichlags für de> Ausbau des, Emdener Außenhafens eine lange Debatte, in welche regierungsseitig erklärt wurde, die Ueberschreilungcn seien durch den unvorhergesebenen Aufschwung des Seeverkehrs veranlaßt war den. Die betreffenden Titel wurden genehmigt und darauf di. Berathung aus heute Abend vertagt. Berlin. Die Versuche, ein Kompromiß betreffs des Fleisch beschaugesetzeS herbeizuführen, sind vorläufig gescheitert, die dritte Lesung ich auf unbestimmte Zeit vertagt. In parlamentarischen Kreisen war heute das Gerücht verbreitet, die verbündeten Regier ungen trügen sich mit dem Gedanken den Gesetzentwurf zurück zuziehen, da sie den Glauben an eine Verständigung mit Vc, Reichstagsmehrheit verloren hätten. An der Richtigkeit diese- Gerüchts wird übrigens gezweiselt. — Von einer Reihe von land wirthichaftlichen Vereinigungen sind an den Kaiser Telegramme erichtet worden, zwecks Ausrechterhaltnng der zu dem Fleisch eschaugesetz von der ReichStagskommission beschlossenen Verein barung, die Hilfe deS Kaisers anrufend. Offiziös wird dazu bc merkt: Es konnte um so weniger vorausgesetzt werden, daß in dieser schwebenden Frage der Kaiser eine persönliche Initiative ergreife» würde, als die verbündeten Negierungen zu den im Reichstage gc faßten Beschlüssen Stellung zu nehmen noch nicht tn der Lage ge wesen sind. Alle diese Kundgebungen sind ohne Beantwortung geblieben. — Dir dritte Lesung der lvx Helme im Reichstage dürste sich noch lange Zell Hlnziehen, da die Minderheit beabsich tigt, durch Anträge und Dauerreden die Beschlußfassung zu der eitel». — In diesigen unterrichteten Kreisen wird angenommen daß die Entschädigungsiraae auS Anlaß der Beschlagnahme deutscher zlische Kriegsschiffe in befriedigender Weiie gelöst 4 t.r ß in hisse durch enyll
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder
Erste Seite
10 Seiten zurück
Vorherige Seite