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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 29.08.1902
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1902-08-29
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19020829013
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1902082901
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1902082901
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1902
- Monat1902-08
- Tag1902-08-29
- Monat1902-08
- Jahr1902
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 29.08.1902
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»rrugtgedlldr: W «ü«u «««! rß»»°u»,Lix„*> r,l«,r»«»»»dr«N,: >»ch»«ch «» »'« «» F»It« Lontlsr, l>e«:il«, VsUstr. IS vwpüolilt u» »rü»»ter Xitinußl i GtßlMtl 185«. ! «iSvrvvVML - v«-nü<»»«. Hau»1»SeIchzft«s>klle; Mirlenftr. >8. Klireigen-canf. >»n»l>me von Ankündiau»»«» bi» Nackmillaaü Z Udr. Sonn und tzeieiiaa» »iir Man.ninnxc s» von » d>S V,i Ul,r. I>e > walnak Grund- ,«>Ik lca. e Sildkiv so Pi» , «n< kllndniunok» nui dri Lllualieilc .steile so P>, i oie r waltmk steile als ..gin- ,c>andt" oder aut Ikriinie so Bia. In -.uminkni »ach Tonn und seier- laaen l bk» rtvalliar Grundviien so. « de» so und so Pt» nach de- tondknm Tarit AuLwaNiae «ut- traae nur «egen Bnrousvkuldiuna. BeleidlLller werden mll »v B>a. brrcchnki. fternlvrechantchlnl,: «»t I Nr. U unv Nr. «»SS. L>e. LMmaollart L Säkoo 44»«»»» s^»„«»»»«>»» »ti«»»« »» V«ckrtStts» ttr wsuIioiulrilkUoosv v. Luedlvsvd»«, I»>-». «»oltsodloisvrol. l>n»t»ok»leäo. Sszr. 184«. »it »1»krrr»Ld«m, I'r»n»wi»r»ton»- miä UimskslriOd. «ai« jvckvr Irl «WPÜvKlL vno kueddslr. »utl» >«»»»»«>» ^no«n8tr«»s»v 28 «lutroini^uii^sttlivv; nur äukkriuekung clo« Illul«» un<I Itkiliilguiig <1vi' 8iitlc>, i>v»iil<i reieklielisn unct nellittornlnssn Klutit^uv«, r.ii jvclor üukrvbüvii D »iiüiilleixlnli. t'unkat > blm-k. « DE' »-»«»«>»>><1 H «-> »»>»>Il u»,l> »u»,»U»t». 'MD Lt;I. Uokapotlloko, Dl 68<lon,tI6M kvnllivr. ^ ILllslll l8!88I^ 16l>8I^82I^ö8. kedttuclir- »INI Ilim lMnmm nllüls «2Iös Iiliims-did Ipsc sl lsreiis» «r.238. Zpiegel: Di« siamesische Frage. Hosnachrlchten, Koschat - und die WklianSslklluiig in koncett, Fallobst. Deutschland st. Louis. WMM.««. ! Freitag, LK.Aiig,ist Trocken, vorwiegend Für den Monat S«pt«>nl»«r abonniren di« Leser in Vre»den und dessen Vororten Vlasewitz, Plauen, Löbtau bei der Hauptgeschäfts- stell« Marienstraße 28 und den allerwärts befindlichen Annahmestellen zum Preise von SV Bei den Aaiserlichen ssostanstalten im Deutschen Reichsgebiete werden Bestellungen zu 1 Mark, in Geperreich-Ungarn zu s Arone §8 Hellern angenommen. GeftWsßele ker „«rtskoer Ntchrichle»". Die siamesische Frage. Die Tragweite der siamesischen Frage, die zur Zeit wieder einmal die politischen Hauptinlcresscnten an der Seine und der Themse beschäftigt, liegt, vom Standpunkte der allgemeinen inte» nationalen Politik beurtheilt, darin, daß in ihr der Gegensatz Frankreich» und Englands als asiatischer Kolonialmächte zur Erscheinung kommt und, falls sie aufgerollt wird, zum Konflikte führen muß. Die Beweglichkeit und der Expansionstrieb des altgallischen Geistes sind trotz aller während der letzten Menschen- alter erlittenen Niederlagen und Fehlschläge noch immer so groß geblieben, daß er sich innerhalb seiner vier Pfähle nicht begnügen kann und will. Es geziemt sich nicht sür Frankreich, hat einer seiner Wortsührer auf kolonialem Gebiete gesagt, gleich einer trauernden Wittwe, am Herde zu sitzen und sein Auge immer aus die ferne Lücke an der Grenze zu richten, sondern es hat den Beruf, seinen Lichtglanz nach außen in ferne Regionen aus- strahlen zu lassen. Augenblicklich ist es das ostasiatische Kolonialreich, dem sich da» Interesse der Franzosen zuwendet. Die französischen Kolonial- Politiker erachten es als eine Nothwendigkeit der Zeit, in Hinter indien den Einfluß Frankreichs zu steigern und zu erweitern. Offenbar ist ihr Streben darauf gerichtet, dort zur präponde- rirenden Macht zu werden, und zwar vornehmlich dadurch, daß sich Frankreich in dem Königreiche Siam die herrschende Stellung sichert. Vorläufig überwiegt dort noch bei Weitem der eng lische Einfluß. In Bangkok, der Hauptstadt Siams, nehmen die Franzosen unter den europäischen Nationen beinahe die letzte Stelle ein. In der siamesischen inneren Verwaltung üben die Engländer den Haupteinfluß anS. Von den 200 Fremden, die Bramtenstellungen in Siam einnchmen, sind über die Hälfte Engländer; Franzosen sind deren nur zwei. Die Polizei in Bangkok besteht säst ausschließlich aus früheren englischen Sol daten, zumeist Indiern. Die wirthschastlichen Interessen Frank reich» in Siam sind kaum nennenswerthe. Der Handel nach Siam ist so gering, daß die amtliche französische Statistik über den Außenhandel eine besondere Rubrik „Handel mit Siam" nicht austoeist. und sür den Schiftfahrtsverkehr faßt diese Statistik „Siam. Australien und Oceanien" zusammen, so daß man nicht einmal erkennen kann, welcher verschwindende Theil von den dabei genannten 5500 Tonnen lgegen 93000 Tonnen anderer Landers aus Siam kommt. Für den englischen Handel und Schiffsverkehr liegen natürlich die Dinge ganz anders. Der neue Gouverneur von JndoÄhina, Beau, weift gegenwärtig in Pari». Bei einem ihm zu Ehren jüngst veranstalteten Fest- mahl hielt er, wie ein». Pariser Korrespondenz der „Hamb. Nochr." berichtet, eine Rede über die Aufgaben Frankreichs in Ostasten, und aus seiner Erfahrung als Gesandter in Peking erzählte er Folgendes: Er habe einmal von der Entwickelung der französischen Interessen am Jangtsekiang gesprochen; da Hab« man ihn erstaunt gefragt: „Ja. wo sind denn Ihre Schiffe?" Beau wird berufen sein, auf seinem neuen Posten gerade auch Siam gegenüber eine klarere Politik in Angriff zu nehmen. Bis her ist die französisch« Politik in Hinterindien vielfach schwankend gewesen, unklar in ihren Zielen wie in ihren Mitteln. Aus Beau » Rede kann man schließe«, daß sein Bemühen wesentlich auf Hebung der wirthschastlichen und der Handelsinteressen ge- richtet sein soll. Auf Kommando läßt sich dergleichen nicht schaffen, und e» wird noch «ine Weile dauern, bis die Siamesen auS der Zahl französischer Kauffahrteischiffe in ihren Häfen aus die Be deutung Frankreich» al» Weltmacht Schlüffe ziehen können. Hier aber liegt der tiefst« Grund, warum di« Engländer die Franzosen im Einfluß überflügeln und warum die von den Iran- zosen von den Stamesen geforderte Gleichberechtigung auch bei einem neuen Vertrage auf dem Papier bleiben würde. Für England, da» an dem europäischen Handel mit Siam den bei Weitem größten Antheil hat. ist die siamesische Frage nicht blo» eine handelspolitische, sondern auch eine politische Angelegen» heit. Siam ist im Osten de» indischen Reiche», wa» Afghanistan im Westen: e» bildet hier den Pufferstaat zwischen seiner Inter essensphäre und derjenigen Frankreich«. Bon alterSher hatten sich bi» in da» vorige Jahrhundert hinein drei Staaten in die Gebiete der hinterindischen Halbinsel getheilt: an der Westküste, von dem Golf von Bengalen bespült, zieht sich das Reich der Birmanen bin. die Mitte der Halbinsel nimmt Siam ein. und an dem schmalen Küstensaume zwischen dem Gebirge und der chinesischen Südsee Herrichten die Anamiten. Bis in daS erste Viertel des verflossenen Jahrhundert- erfreuten sich diese Gebiete einer gewissen Unabhängigkeit, da die Schutzherrschaft, die China in Anspruch nahm, von Niemandem ernst genommen wurde. Seitdem begann Europa seine Blicke aus das reiche Hinterindien zu werfe». Zuerst »vor es England, das in den zwanziger Jahren nach harten Kümpfen von Birma die Abtretung der Küstenprovinzen Arakan und Tcnassaim erzwang und dreißig Jahre später auch noch die Jrawadi-MündungSprovinz Pcgu mit der Hauptstadt Rangoon erwarb, so daß es bald Herr säst der ganzen malahischcn Westküste bis Singapore wurde. Unter der Regierung Napoleon UI. setzte sich auch Frankreich in Hinterindien fest, indem e» nach schweren, bis zum Jahre l867 währenden Kämpfen mit Anam die Münd- ungsgegcnd des Mekong eroberte und dort die Kolonie Cochinchina mil der Hauptstadt Saigon gründete. Das weiter flußaufwärts gelegene Kambodscha wurde um dieselbe Zeit seiner Schutzherrschaft unterworfen. Die dritte Republik erweiterte das von Louis Napoleon begonnene Werk der Begründung eines französischen Kolonialreiches in Ostasien, indem sie Tong King eroberte und ihr Protektorat aus das anamitische Kaiserreich ausdehnte. Eng land beantwortete diesen Schritt Frankreichs mit der im Jahre 1866 vollzogenen Erwerbung des Rubinenlandcs Birma. So wurde daS noch unabhängige Königreich Siam von Osten und Westen umklammert. 1896 schlossen Frankreich und England einen Vertrag, durch den Siam in drei Zonen getheilt wurde: die mittlere Zone, das Mcnomthal, verblieb unter siamesischer Hoheit; die östliche Zone, das rechte Mekongufcr. siel unter französischen, die westliche, an der Grenze von Birma, unter englischen Einfluß. Tie beiden Großmächte verpflichteten sich, in dem dem König von Siam verbliebenen Theil keinerlei militäri sche Operationen vorzunehmen, während Siam die Bedingungen einging, die beiden fremden Zonen zu respcktiren. Bei dem naturgemäßen Bestreben der Franzosen und der Engländer, ihre Interessensphären in Hinterindien immer mehr auszudehnen, kann es nur eine Frage der Zeit sein, daß der Pufferstaat Siam allmählich zusammenschrumpft, bis er schließlich einem der beiden Rivalen zur Beute fällt. Vor der Hand liegt dieses voraussichtliche Endziel der Entwickelung auf der hinterindischen Halbinsel wohl noch in weiter Ferne. Daß Frankreich die gegenwärtige internationale Situation für geeignet hält, in Siam die Scharte von Faschoda auszuwetzen, ist kaum anzunchmen, ebenso wenig wie jetzt England daran liegen kann, sich um der siamesischen Frage willen in einen akuten Gegensatz zu Frankreich drängen zu lassen. Nur wenn Frankreich in eine» Krieg mit Siam geriethe und in die Lage käme, etwa auf das gelammte siamesische Territorium seine uond zu legen, würde England direkt berührt sein. Eine solche Wendung steht vorläufig nicht zu erwarten. Bis auf Weiteres wird es das Londoner Kaoinet als seine Hauptausgabc anjehen, Siam als unabhängigen Staat zu erhalte» und zugleich fortgesetzt seinen Einfluß in Bangkok zu verstärken. Deutschland hat in Siam keinerlei politische Inter essen zu verfolgen: bei unserem stark entwickelten Handel nach Bangkok genügt es, wenn die wirthschastlichen Interessen, die uns mit dem ostindischen Königreich verbinden gewahrt und gefördert werden. Weder für den Augenblick noch für die Zu kunft braucht Deutschland in dieser Richtung besorgt zu sein. Bangkok steht zur Zeit nicht in Frage, und Frankreich hat sich im klebrigen nicht gerade als befähigt erwiesen, koloniale Er- Werbungen bandelsvolitisch zu fremdem Schaden auszunützen. Es war deshalb ein Prinzip der Bismarcksichen Politik, dem französischen Thatendrange fenseits der Sphäre der europäischen Interessen den breitesten Spielraum zu gönnen, und die gegen- wärtige deutsche Politik ist hoffentlich weit davon entfernt, diesem Grundsätze etwa um Englands willen untreu zu werden. Neueste Drahtmelduuaer» vom 28. August. Berlin. sPriv.-Tel.j Der König von Italien war beute Mittag 12sL> Uhr einer Einladung des Botschafters Grafen Lanza zum Frühstück gefolgt und erschien im ostenen Zwei spänner. Der König hatte seinen Platz ,n der Mitte der Tafel, zwischen den Gemahlinnen des Reichskanzlers Grasen Bülow und des Botschastsraths Marquis Jmverioli. Seinem Mona» chen gegenüber saß der Botschafter Gras Lanza zwischen dem Reichskanzler Grasen Bülow und dem deutschen Botschafter in Rom, Grasen Wedel. Bei Tasel erhob der König sein Glas und trank dem Reichskanzler Grasen Bülow zu. Dann empfing der König die Deputation des hiesigen italienischen Vereins unter Führung des italienischen Vicekonsuls Pros. Rossi, sowie die Leipziger und Kopenhagener Deputationen der dortigen italie nischen Vereine. Gegen 2^4 Uhr kehrte der König, von dem zahlreichen Publikum, das sich vor der Botschaft angesammelt hatte, lebhaft begrüßt, nach dem Königlichen Schloß zurück, wo um 5 Uhr der Empfang des diplomatischen Korps stattfand. Heute Abend findet Äalaoper im Königlichen Opernhause statt. Für morgen ist ein Abcndfest in Babelsberg vorgesehen. Sonn abend findet die große Herbstparade über das Gardckorps. und Abend« großer Zapfenstreich auf der Mopke beim Neuen Palais statt. Sonntag früh wird König Victor Emanucl abrcisen. um zunächst sein Husaren-Regiment zu besichtige». — Ein Zwischenfall, der einige Gefahr für die kaiserliche Familie mit sich brachte, ereignete sich beim Einzug auf dem Potsdamer Platze. Nachdem der erste Wagen mit dem König von Italien und dem Kaiser bereits abgefahren war, wurden die Vorder- Pferde de» zweiten «1 I» Daumont gefahrenen Wagens, in dem d«e Kaiserin mit den Prinzen und der Prinzessin Platz genom- men hatte, infolge der stürmischen Zurufe de» Publikums scheu und bäumten. Der Stangenreiter. der anscheinend auch die Rübe verloren hatte, konnte mit den auigercgten Thieren nichts Rechte« anfangen, sodaß die Hinteren Pferde mit dem Wagen nach dem Fürstenhofe zn in das Publikum hinein zurückgedrängt wurde». Einem Schutzmanne, der anscheinend Kavallerist gewesen ist, gelang die Beruhigung des sich bäumenden vorderen HandpferdeS, indem er es am Halse klopfte und streichelte; dadurch ließ das Thier von weiteren Sprüngen ab und sich zum Anziehen bewegen. * Berlin. Bei dem Galadiner brachte der K alle r einen Trinkspruch aus. worin er den König Italiens herzlichit willkommen hieß, willkommen als Sohn deL ritterlichen Königs Umberto, dem der Kaiser lo lange er lebe ei» heiliges, dankbares Andenken bewahre, willkommen als König Italiens, des Landes unserer Träume, willkommen als treuer Bundesgenosse nach der Wicdcierneiierung des Bündnisses, das Italien und Deutschland untereinander und mit Kaiser Franz Joses verbinde. Mit dem Kaiser in jubelndem Gruß rufe dem König das gesammte deutsche Vaterland zu: Der König von Italien Hurrah! Hurrah! Hurrah! — Der König antwortcte. er erwidere von ganzem Herzen die vom Kaiser bekundeten Gefühle sür sein Land, sein Haus und seine Perlon, gedenke mit Rührung der brüderlichen Zuneigung der beiderseitigen Väter und der herzlichen Intimität des Großvaters. Im Zeichen solcher Erinnerungen würden beide ^ Völker ans den Bahnen der Civiliialio» so,tlchrcite», gesichert durch den Dreibund, worin die allgemeine Anschauung das Sinnbild und den Schutz des Friedens erkenne. Der König schloß mit einem dreifachen Hoch aus den Kaiser und die Kaiserin und aus die Wohlfahrt Deutschlands. Berlin. sPriv.-Tel.s Gegenüber einem Artikel der „Korr des Bundes der Landwirthe": „Zur Taktik des Grasen Schwerin" weist die „Kreuz-Ztg." daraus hm, daß alle konservativen Mit- glieder der Zolttarifkommissivn sowohl mit den Anträgen und Abstimmungen, als auch mrt deren Begründung sich stets in der vollsten llebereinstimmung befunden haben, und es erscheine hier nach nicht zulässig, von einer besonderen Taktik des Grafe» Schwerin zu sprechen, eine solche besondere Taktik tür sich habe nur Herr Dr. Hahn verfolgt. — Das Be sin den Professor Virchow s ist fortgesetzt sehr ernst. Um die häufig austrctenden Schwächezustände zu überwinden, müsse» immer stärkere Mittel gegeben werden. — Berlaqsbuchhändlcr Jacob sei, zu Leipzig erhielt das Fürstlich Schwarzburgischc Ehrenkrcuz 4. Klasse. — Der Ost marken-Verein verwahrt sich in einer öffentlichen Erklärung sehr entschieden gegen die Behauptung, daß er auf den Rücktritt des Oberpräsidcnteu v. Bitter hinarbcite. Weimar, sPriv.-Tel.s Bei den in der heutigen Nacht in den Provinzen Sachsen und Hessen niedcracgailgcncn schweren Gewittern sind mehrere Personen vom Blitz erschlagen worden. Essen. sPriv.-Tel.s Nach einer Meldung der „Rhein - Wests. Ztg." finden in Thun in der Schweiz gegenwärtig Schieß- versuche mit einer vollständigen Krupp'schcn Rohr-Rncklaui- Geschützbatleric statt. Tic Ergebnisse sollen derartige sein, daß die Schweizer Feldartillerie wahrscheinlich mit diesem Ge schütz bewaffnet werden wird. Köln. sPriv.-Tel.s Ter „Köln. Volksztg." wird aus Rom ge meldet, daß zwischen Berlin »nd Rom eine Vereinbarung ge troffen sei. wonach die dcmnächstigc Eröffnung einer katho lischen Fakultät in Straßburg gesichert sei. Mannheim, Heute Vormittag 8 Uhr begann in der Fcsl- balle unter dem Vorsitz des zweiten Vicevrästdenten Sidcn- Dcidesheun die dritte und letzte geschlossene Generalversamm lung des Katholikentages. In der selben wurden » A Beschlüsse gefaßt betreffend die katholischen weiblichen Angc stellten, die Furjonre sür die Erziehung jugendlicher Personen, für die ländliche Krankenpflege, die ländliche Wohlfahrtspflege, den Fraucnfchutz in den deutfchcn Kolonien^ den Schutz Weib- sicher Dienstboten, den Mädchenhandel, Schutz der Katho liken im Ausland, den seelsorgcrische» Nothstand in Italien, dic Pastorisation der Italiener in Deutschland, das Handwerk iintei Bezugnahme auf die Novelle zur Gewerbeordnung vom 26. Juli 1897, über die Hausindustrie, die gewerbliche Kinderarbeit, di: Arbeitslosigkeit, Abhilfe der traurigen Lage der Landmirlbschast und die Fortwandernng der landwirthschastlichen Arbeitskräfte. Weiter wurden Beschlüsse gefaßt über die Moiiiake tssraae und die katholischen Arbeiter-Sekretariate. Znm Schluß wurde so!- gende Resolution auf Antrag Trimborn und Genossen ange nommen: Die Generalversammlung erblickt in dem Bestehen und Wirken der katholischen Orden und Kongregationen eine glänzende Bethäligiing der christlichen Welt- und Lebensauffassung, eine kraftvolle Schutzweyr gegenüber der verheerenden realisti scheu Strömung unserer Zeit, sie beklagt aus das Lebhafteste, daß in einer Zeit, in der religions- und kircheiffeindlichc Bestreb nngen allerorts sich ungehemmt geltend machen können, die der Seelsorge, der Krankenpslege und Hcidenbckehrniig gewidmete» katholisanm Orden und Kongregatioiie» sich nicht mit aller Frei heit entfalten dürfen. Zum Schluß der Sitzung wurde Gral Droste-Vlschering-Miinstcr wiederum zum Kommissar der Generalversammlung ernannt und zum Ort der nächstjährige» Tagung Köln gewählt Würz bürg. lPrio.-Tcl.s Der Physiker Professor Dr. Wien, der Nachfolger Röntgcn's an der hiesigen Universität, erhielt einen Ruf nach Leipzig, dem er Folge leisten wird. Breslau. sPriv.-Tel.s In der „Bismarck - Hütte" ist ein neues Verfahren zur Herstellung von Werkzeuge», beztv. Werkzcugstahl zur Metallbearbeitung erfunden wo» den, Welches die Erfolge aller bisher bekannten Verfahren bei Weitem übcrtressen soll. Die Patente sind in allen Kllltiiistaatcn angemeldet. Nähere Mitthcilungen hierüber werden in den näch sten Tagen veröffentlicht werden. Wien. sPriv.-Tclst Wie die „Arbeiter-Zeitung" meldet, wurde der ehemalige Oberleutnant Malta chich, der in die Angelegenheit der Prinzessin Luise von Coburg verwickelt war und bereits «inen großen Tbeil seiner Strafe verbüßt hatte, begnadigt und sofort sreigelassen. — Der bekannte, aus Oester- reich-Ungarn ousgewiesene Anarchist und Einbrecher Anacto Piczini wurde in Italien verhaftet. — In Südböhmen herrscht
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