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02-Abendausgabe Dresdner Nachrichten : 28.04.1907
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1907-04-28
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19070428022
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1907042802
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1907042802
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1907
- Monat1907-04
- Tag1907-04-28
- Monat1907-04
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kt Dies«» Blatt wkd dev Lesen» von Dresden vud Um-cdmrg am Lage vorher bereit» al» Abeird-AriSgake zugestM während e» die Post-Abonnentea am Morgen »v einer Gesamtausgabe erhalte». verugr-edlldn a»», irti «Mdr.WUu». .uöix» und Ilm- . vorkir tiiksikllt«, ad'« »ekalim K- veiteb'r milder ave uilamami »u- ruck «»er «rnkl iiieil«,,«»» nur mit ,n«r»ranlvril»e dir-x» Ichtiüt! unverlaiuit» Maim» weap, uiau auidrwatia. rel«,r«mm>»dr,U«: Machetch««» »re«»«» »«wtwsEItUl«: M«1nckr^ SO«. Mrelgen-c-M. »imechm« v«, «achmittaa» s Ubr. NeiertL,« nur Manri n dl» '/,» Ubr. «rund/reUe <ca s St Namiliennachrichle» so lchiutdanteiae» aut der Seile so Pta: hie 2lv> aui Terlteite so P»a : als Swalliae ieile von Dr> 'uirr rwatzktte tae geile inaemndt ner Aut- HegvLLrrdet 1880 ' ' ' . . . r Dnrck und Verlag von Llepsch L Reichardt in Dresden le voi tiaaaedeni 7S Pl, . von aue»»ärtl,en I Ml In rUummer» «ach San», und Helertaaea: l ivaltiqe «Krundjeilr »o Pi» , aül Privatlelte « Pt-., rlpaliiac ^.ejle al» Lmaelandt von Dresdner Ä»ltro»»ebeni l Me. vo» ou»ivaiu»en t.so Mt.. Hamilien- n»ll>nchlen «Ärnndreilc L Pi». — Die Vrciie der Inierale und >in Moracii- und AdeiioNlalte dieselben. Aua- wärNac Äuilläae nur ae»en 8or- auSbcMlnn». - Belküblüller toll!» 10 LtlNNlit«. tzcrnlpktcher: Nr. U und 20VL klmiuclm IiLLvrllvllvr- tm Hl«"«-",« von IVluKa»«:. Ilnt«r 14 «„tr«II«d In «I«n »r«n«r«t nI»»rvtA»t« ,«v- lkvlirnn tssültol» In allvnSiinckttvIIvn inetnv^iultiiilnnren 8. ^KIsmLnn vrmieroi t-sgorkellsr. vresdön-PIauon. ------ Ivlvpiion 184. ä^i^iiliiii >i "illb im Wille Ser Lmie ei» mw KSie! MN MMM. »M U». En lcloinev vnci grollen ssleeeiion orkLItllvk in «»IN fitkllon tiei Gl« 1 Lnisasl- Neueste Dräktberichte. Hofnach,ichten. Oertel-KominerS. OitSlrankenkasse DlkSden. Kerlchttzveihandlungen. I L-nniltnsI Gl,»,.»s lädäd^ v»I»ß»t. RopseveltS Rebe in Jamestown. Sinfoiitetoiizert der Kgl. Kapelte. Berli»er Leben. I I v"«» KSllitrei' Meii-killllSlifs-Vei'eilis. Neueste Drahtmeldungeu vom 27. April. Deutscher Reichst»«. ^ Berlin. (Priv.-Tel.) Auf -er Tagesordnung steht der Po ftetat. Es liegen hierzu wieder eine Reihe von Resolutionen vor, in denen gefordert werden: Ostmarlen- Zulagen für untere und mittlere Rcichsbeamte schon pro 1807. anderthalbfache Anrechnung des Nacht- und Feier- tagSdiensteS der Postbeamten, Aenürrnng -er Persoual- ordnung für die mittlere Pvstbcamteu-Lansbah» (Umwand- luug der Post» und Telegraphen-Sekretärsteüen in Ober- sekretärstellen und der Assistenten-, Oberassistenten- undPost- verwalterftellen in Sekrctärstellen, Schaffung einer neuen niedereu Beamtenklasse, damit die mittleren Beamtcnstcllcn sich verringern und die BefürderungSaussichteu für die Unterbeamten besser werden» und früheren Schluß der Be arbeitung von Massendrucksachen und der Paketannahme an Vorabenden von Sonn- und Feiertagen. — Abg. Dr. Drüscher ikons.»: Die finanzielle Lage des Pvstbetriel'S biete ein erfreuliches Bild, ohne daß die VerkehrSintcressen vernachlässigt worden waren. Die Verteuerung des Orts- p»rtoS wird sich nicht mehr rückgängig mache» lassen. Zu wünschen ist aber eine Verbilligung des Telephons auf deM Lande. Wünschenswert ist ciue noch größere Fürsorge mr die Beamten in bezug auf die Stellcnvexmehrnng, Arbeitszeit, Urlaub, Sonntagsruhe und insbesondere <Äe- hsilter. Wir müssen es mißbilligen, daß in der letzteren Be ziehung die wiederholt einstimmig angenommenen Forde rungen des Reichstags nicht berücksichtigt worden sind. Den Resolutionen betreffend anderthalbfache Anrechnung des Nacht- und FeiertagödiensteS stimmen wir zu. Die Resolution wegen der Aendernng der PcrwnalordnuNg bedarf dagegen noch wegen ihrer Tragweite sorgsamer Prüfung in der Kommisston. Das Sustem der gehobenen Stellen für Unterbcamte hat sich nicht bewährt. ES .ist dadurch nur Unzufriedenheit aeschafscn worden, zutnal die Zahl der gehobenen zu der Vlcsamtzahl der ttnterbeamten. stellen eine verschwindend kleine ist. Erst sollten die ge» bdbenen Stellen hauptsächlich da sein für bewährte ältere Unterbeamte: aber tatsächlich sind auch jüngere Beamte tu gehoben« Stellen eingrrückt. Außerdem arbeite» in derselben Beschäftigung gehobene und njchtgebobene Beamte durcheinander. DaS schafft nur Unzufriedenheit. Die Ver waltung sollte dir gehobenen Stellen daher einfach wieder aüfheben. Auch die höheren Beamten bedürfen einer Auf- besserunß. Einer Neuordnung der Gehälter, die Liese höhe ren Beamten auSlStzt, würden meine Freunde die Zustim mung versagen müssen. Redner befürwortet dann die kouservattve Resolution wegen der Ostmarkeuzulage. die Wünsche der weiblichen Beamten, Telephonistinnen usw., und -t« von der Kommission beantragte Resolution betr. BesoldungSerhühung für verschiedene mittler« und untere Bramtentategorten. — Abg. Kaempf isreis. Volksp.) wünscht, daß auf dt« Herabsetzung des Weltpostportos hin gewirkt «erde. Wie Portoermäßignngcn wirke», brauche e, nicht erst zu sagen. Man wisse ja, wie die Erhöhnpa de» Nachbarort-Portos für Drucksachen und Postkarten, die im Vorjahre beschlossen wurde, den Postkartenverkehr verringert habe. Mit Recht ist schon in der Kommission gesagt worden, daß diese Erhöhung des Nachbarortsportos vplliaeS KiaSko gemacht habe. Auch tm Interesse unserer Handel-heztehungen -um AuSlande liege eine Verbilligung des Portos. Unsere Wettbewerber im internationalen Handelsverkehr haben säilltlich billigeres Porto, so Eng land und Frankreich mit ihren Kolonien. Auch wir haben ja allerdings im Vorjahre mit linieren Kolonien den Zehn- psenntgtaris eingcfiihrt. Aber unser Verkehr mit unseren Kolonien ist nicht entfernt so umfang reich wie der in jenen anderen Ländern. Es empfiehlt sich, das Porto im Briesverkohr mit dem ge- aosaniten Auslände von 20 auf 10 Pfg. herabzusetzen. Die Gefahr eines Ausfalles an Einnahmen für den PostfisknS sei nur eine theoretische. Als England sein Pvrtv herab- sehte» wuchs -xr Verkehr ganz außerordentlich. Die Regie rung möge die Frage der Ermäßigung des LSeltpostportvs auf dem nächsten Weltpostkongreß wieder anregen, in zwischen aber als beste Vorbereitung daz». sich um Abschluß von Spczialpostverträgen mit anderen Ländern bemühen. Weiter möge sich die Regierung die Einführung des Post- scheckoerkehrs angelegen sein lassen, lieber die Gebühren wttr-e sich ja wohl eine Verständigung finde». Freilich muß Sie Negierung auf evschwerende Bedingungen verzich ten. wie sie gclvgenttich -eS früheren Entwurfes gestellt waron. — Staatssekretär »rätke: Es freut mich, daß die Partei -cs Vorredners jetzt zu -er -Frage des Ppstschcckver- kchrs eine andere Stellung einntünnt, als vor sechs Jahren. Damals lehnten die Herren die Voxkägc meine» Vorgängers ab. Inzwischen hat sich chelspielSweise in Oesterreich ge zeigt. -aß sich der Postschrck«'erkehr dort in gedeihlicher Weise entwickelt. Wir siüd dabei, neue Vorschläge auszu- arbeitcn, um sic dem Bnnbesrat alsbald vorznlsgcn. Was dann die Ermäßigung deS Weltportos anlangt, so hat der Vorredner richtig dargclegt, wie sich it, England der Brief- verkchr nach Dnrchsiihrnng des Penny-Portos gehoben hat. Aber tch muß ihn doch asich daraus ansmerksam machen, daß in England die Portoeinnahmc» erst nach 17 Jahren wifher die -Höhe erreichten, die sie vor allgemeiner Durchführung deS Peiniy-Portos gehabt hatten, und bedenken Stc ferner, welche gewaltige Mehrausgabe die Steigerung des Bricf- vcrkohrS mit sich bringt. Auch das ist -och zu bedenken, in eiüer Zeit, wo uns an allen Enden -aS Geld fehlt. (Fortsetzung im Morgenölattr.) Vom Weiter. Coburg. In vergangener Nacht und heute früh herrschte starker Gchneefall. Die Thüringer Berge zeige» wieder ein winterliches Bild. Leut Heu. Heute vormittag tft hier Schneefall etngetreten. ^ Karlsruhe. Nach eine« heftigen Sturm in der Nacht, der großen Schaben an den Bäumen angerichtet hat, herrscht seit heute morgen starker Schneefall. Stuttgart. Hier ist starker Schneefall ein getreten. Lanbau (Pfalz). Landau ist durch starken Schnee- sturm heimgesucht wotden. Der an den Pflanzen ange- richtcte Schaden ist noch nicht zu übetsehen. Die Telephon- lettüngen sind schwer beschädigt worden. Nemtremont. Gestern ahend ging hier ein hef tiges, von Blitz- und Donnerschlägen und starkem Schneesall begleitetes Unwetter nieder. Zur Lag« in Frankreich. Pari». Mehrere Blätter berichten, daß seit einiger Zeit selbst in den Kasernen ein eifrige antimiltta- rtstische und antipatriottsche Propaganda entfaltet werde, indem von Soldaten in den Gängen und Zimmern vtclsach Aettelchcn mit militärseindlichcn Be merkungen angellcbt würden. Paris. Aus Nom wird berichtet, daß der Bischof von Orleans vom Vatikan die strikte Weisung erhalle» habe, in keiner Weise an der Ieanne d'Are-Fei er teilzunchmcn, falls die Freimaurer einen Platz im Fcstzuge erhalten sollten. Potsdam. Prinz Eitel Friedrich traf heute vormittag 11 Uhr mittels Automobils, von Döberitz klim mend, hier ein. Er war begleitet von seiner Gemahlin, die ihn von Döberitz abgcholt hatte. Ter Prinz wird sich noch einige Tage Schonung aiifcrlcgcn. Berlin. Tie konservative und die freikonservativc Partei brachten im Abgcordnetcnhanse einen Antra« ein. in dem das lebhafte Bedauern ausgesprochen wird, daß die in der Thronrede angekiindigte Vorlage zum Schutze des Deutschtums nicht mehr eingebracht werden konnte, und eine Vorlage für kräftige und wirksame Fort führung der Polenpolitik zum Schutze des Deutschtums in den Ostmarken für die nächste Session erwartet wird. Berlin. (Priv.-Tel.) Die Nachricht eines hiesigen Blatteö. wonach Ieskov. Puttkamer demnächst wieder aus seinen Kameruner Gouverneurposten zurückkehren werde, wird von Herrn v. Puttkamer selbst als unzutreffend bezeichnet. ! Hamburg. Wie die Hamburg-Amerika-Linie mit- tcilt, hat die preußische Regierung die bisher für russi sche Auswanderer allgemein gültige Vorschrift des Badens und Desinsizierens in den Grenzkontrollstationen aufgehoben. Hetlbronn. Am I. Mai findet hier eine Konferenz ! von Vertretern der an der Rheinschiffahrt beteilig- ! teü Staaken statt. Stuttgart. Die Einnahmen der württem- bergischen Staatsbahnen vom 1. April 190t> bis zum 31. März 1007 betrugen 72 841 000 Mark. DaS bedeutet eine Zunahme von 3 721181 Mark. Stratzburg. (Priv.-Tel.) Der KonsistorialprSstdeut Curtius, der Herausgeber der Hohenlohe-Memoiren, «st diesmal vom Kaiscrempfang und von der Kaisertafel ausgeschlossen. Das Konsistorium richtete Lieserihalb eine Eingabe an Len Statthalter, nachdem eiste Audienz verweigert worden ist. Reichenbach. Die Arbeiter der Firma Liehr in Langenbielau habe» gestern abend ihre Kündigung bedingungslos zurückgezogen. Die vereinigten Fabrikbesitzer habet» daher auch die Kündigung aller dem Verbände Deutscher Textilarbeiter angehörigen Arbeiter zum 4. Mai znrtickgenommcn. Neapel. Die englische Königsjacht „Victoria and Albert" ist mit dem Könige und der Königin von England an Bord heute früh hier eingetroffen und mit Salut begrüßt worden. Venedig. Heute vormittag wurde in Anwesenheit des Grafen von Turin, als Vertreters des Königs, des Ministers Rava, sowie von Vertretern des Senats und der Deputiertenkammev die 7. Internationale Kunstausstellung feierlich eröffnet. Kunst und Wissenschaft. Wochen-Sptelolan der König!. Hof» theater. Opernhaus. Sonntag: »Oberon". (7.) Montag: „HoffmannS Erzählungen". C/L8.) DieuStag: „Mrrgaretihe". Margarethe: Frau Boehm-van Endert a.G. Mittwoch: »Tannhäuser". (7.) Donnerstag: »Weither". >.) Freitag: »Salome". Salome: Frau AcktS a. G. . Sonnabend: „Manfred". (V28.) Sonntag (b.MaF.»HanS Hetltng". (Vs«.) — Schauspielhaus. Sonntag: „Ein idealer Gatte". (VrS.s Montag: „Libussa". (7.) Dienstag: „Die Journalisten", si/28.) Mittwoch: „Die Wildente". (7.) Donnerstag: „Libussa". (7.) Freitag: „Ein Glas Master". (i/zL.) Sonnabend: Zum ersten Dtakc: „Der Puppenspieler", „Ballast". 0/28.) Sonntag (8. Mat): Nachmittags Uhr: 8. BolkSvorstellung: „Figaros Hochgeit": aben-S V28 Uhr: »Der Puppenspieler", „Ballast". -f* Mitteilung aus dem Bureau der Königlichen Hostheäter. Im Opern Hause goht Dienstag, den 30. April, die vieraktige Oper „Margarethe" von Gounod in Szene. Die Titelpartie singt Frau Boehm»van Endcrt als Gast. Die übrigen Partien sind wie folgt beseht: Mephisto- HeleS: Herr Lankow (zum 1. Male). Haust: Herr Jäger, Valentin: Herr Plaschke, Giebel: Frl. Schäfer, Marthe: Frl. v. Chavanne, Brander: Herr Büffel, Böser Geist: Herr Wächter. — Einer Einladung der Generaldtrektioü svlgrn- wird Frau Aktiv Ackt« im Overnhause Freitag, den 3. Mai, a>IS Salome gastieren. s* Kßstigl. Kapelle. Mit dem ». Si«fo»f«»K««»ert der S-Serie wurden gestern, ausgezeichnet durch den Besuch Ihrer Königs. Hoheit der Frau Prinzessin Johann Georg, Liese erste« und vornehmsten unserer Mufik-Äbende ab- geschloston. An der Spitze des Programms stand die S-Dur^kinfonte von Beethoven. Die König!. Kapelle spielt« dt»« Werk unter v. DchnchS Leitung vollendet schön» ganz besonder» großartig and kesseln- da» herrUchc Lllegretto und den jubilierenden letzten Satz mit dem htmmelanstürmenden Orgelpunkte de» Finales, da» alles enthält, wa» ein Genie an elegantester Technik» an vollende te« Geschmack, an Phantast«, Wissen und Begeisterung züsammenzusasteu und al» ein vollkommene» Ganze z» geben Imstande ist. Wie geistvoll und Linretßenb, in Len Wechsel, qttrknnge« überraschend, und dennoch dnrchau» tm Stil« ». Schuch gerade diese Sinfonie aufzufaste» und Lnrchzu- Mr» nasteht. ist so gewaltig, so rassig und temprramenl» z voll, baß man darüber vergessen kann, dem Werke den Beifall zu zollen, de» e» verdient. Einigermaßen ver. stimmen aber muß e» die Küntgl. Kapelle, ihren genialen Führer und nicht zuletzt Len objektiven Hörer, wenn ein solches Meisterstück, wie e» die A-Dur-Sinsonte eins ist, wenn besten bewundernswerte Wiedergabe in einem mehr als fragwürdigen Verhältnisse zu der Anerkennung bleibt, di«, wie eS gestern der Fall war. det Richard Strauß- scheu sinfonischen Dichtung „Don Juan" zu teil wirb. ES wäre völlig verfehlt, hier zu detaillieren, was man von dem einen und von dem anbei«« Werfe zu halten hat. Wenn es aber so weit gekommen ist, -atz die „Salüme"- Enthusiasten eS versuchen. Straub gegen Beethoven auszu- spirlen, wenn sie den einen in seiner „Don Juan". Programmusik mit enthusiastischem Beifall auSzuzeichuen versnchen, um Beethoven vorher mit einer Ars Achtungs erfolg abzusinden, so kann man die sichtliche Verstimmung der Ausführenden leicht verstehen. Daß v. Schuch nach solchen auffälligen Beweisen der GeschtnackKrschtung sich nicht bereit finden lieh, bas Uebermaß der Anerkennung ohne weiteres entgegenzunehmen, kann man ihm nicht verdenken. Fühlte man doch nur »u gut heraus, -aß er genau zu unterscheiden verstand, wa» Beethypen gehört hätte und wa», wohlverstanden daneben, Richard Straub beanspruchen durfte. Eine interessante Bekanntschaft vermittelte LaS Konzert mit der polnischen Pianistin Mme. Wan da Lan. dowSka. Sie gilt unter Len internationalen Klavier- virtuosinnen al» eine Spezialiiät in der Pflege der klassi- scheu Musik und genießt «inen besonderen Ruf at» Mozart- Spielerin. In der Tat ist sie al« splche eine apart« künst lerische Erscheinung. Mit vollendeter Grazie, Anmut und Liebenswürdigkeit spielte sie -ak Ryzartschc ES.Dnr- Konzert mit Orchester. Köchelverzeichnis Rr. 4S2 (Orchester- leitung: Herr Kapellmeister Mala»), in so kristallener Helle und Schönheit det^Technik, so zart und delikat im stilvollen Ebenmaße -er Schattieruunen. ohne jeden moder- nrn Blender» daß man Mozart endlich wieder einmal tm vollen, lachenden Sonneufchetn ietrie» WeseNS und seiner Art hörte. Weniger allgemein angesprochen haben dagegen die solifttschen «orträgl auf de« Llaveetp: Händel: »korooron jo.vsux" („Glkybschmteb-Sartattonen"), Ramean: »l-k Tamdoueilv"» Couvert«: »!-» Anasi« ck« Tavorni". DaS vo« Peyel-PartS he» aßt««!, t» 17. Iahrhundett gebrauch, lichen Clavecin (Ce»tzSI«1 »achg«bildete Instrument, dessen 1 sich Mme. Landowska bediente, ist interessant und von nicht zu unterschätzendem historischen Reize. In eine», so mächtigen Raum, wie in dem des Hofopernhauses, kann die Wirkung aber kaum eine andere als die einer mit Stahl saiten bespannten Pedal-Gitarre sein. Daß Madame Landowska auch dieses, praktisch allerdings längst abgetane Genre meisterlich beherrscht, bewies sic durch die Vollendung deS Spieles. ll. 8t. Berliner Leben. L. Berlin, 23. April. DaS Blatt. daS die „Berliner Weltausstellung 1013" erfunden hat, wird nicht müde» alle möglichen Auslands- stimmen höflicher Politiker zu gunsten einer solchen Ver anstaltung in der deutschen Reichshauptstadt zu sammeln. Indessen können wir versichern, daß dieses Kind der Launc eines in Paris erzogenen und leider ganz mit sranzösi schcn Anschauungen getränkten Ionrnalistcn bereits mause tot auf die Welt gekommen ist und durch keinerlei künst ltche Mittel ins Leben znrtickgcruscn werden kann. Dieser Plan, der ja nicht neu, der vielmehr seit 1801 wiederholt aufgetancht ist, scheitert stets im Entstehen an zwei über mächtigen Gegnern: an dem entschiedenen Widerspruch unserer Regierenden und an der unbesiegbaren Abneigung der grüßten deutschen Industriellen. Eine Weltausstellung hat nur dann aus einen wirklichen Erfolg zu rechnen, wenn sie von vornherein der nicht nur platonischen Sympathie der ganzen Welt sicher sein kann. Glaubt nun tm Ernst jemand, daß die AnSlandsstaatcn, die mit Neid und Miß gunst den äewalttgen Ausstieg der deutschen Industrie be obachten. sich mit ehrlicher Begeisterung in den Dienst eines solchen Gedankens stellen würden? Vielmehr ist an- zunehmen, daß sic alles ausbieten würden, ihm ein mög lichst großes Fiasko zu bereiten. Sie würden sich jeden falls hüten, ihrerseits dazu beizutragcn, um der deutschen Industrie in Berlin einen neuen, weithin sichtbaren Triumph zu bereiten. Ein solcher wäre ihr ziemlich sicher, nachdem sie auf säst allen Weltausstellungen seit Chicago wachsende Erfolge erzielt hat und in ihrer eigenen Heimat ohnehin schon durch die räumliche Auödchnung einen Vor sprung vor allen anderen Industriestaaten haben würde. Auch -er Besuch aus dem Auslande würde aus ähnlichen und anderen Gründe« nicht entfernt so stark werden, wie in Chicago und St. Loui». vo« VariS ganz »u schweigen.
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