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02-Abendausgabe Dresdner Nachrichten : 01.01.1902
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1902-01-01
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19020101029
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1902010102
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1902010102
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
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- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1902
- Monat1902-01
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«Ich» W»d Lerugrgedvdn »ich dm a» WH» chD Abend-Arrsgabe »»t» AM««», »«»«<«« e»»,»mt!S«er« «kl«, «»«u«, »aa «ktt a» ««an»,«,, di« «W «ü »«« ,»« »«««M kl««. « Mt »»«»« «a S«r»i>»r»a««»»Iui: «PU I ». U und »e. r,>«,r,»«-»dr»ti«: «,»,»»»»« »««»»«» t»-estelU, während e« die Post-Lbonnenten am Morgen in einer SesammtauSgabe erhalten. Anreizen-(anl. 18LV V»»iao von Klepfrt, O N-trtrardt. Di' Nnualince von »»lündtau.^-n «<olat in dor kauv!ü'i<n<^ttiicll' »ni> Inn il!i-tnna,i»nNm'l!»llcn i» T di'- '.i.'achmiltti,« rlldr Le»»- und !,«,»> ,aas mir Ma»«'irn»' « vn, N dk' .l Unr Di? >>,>n>i«r virun» «»ilk ,ka » r.liv»n 2!> „>:,.. ?u>. twidi,out drr 1-, lvoNcae Zc„- » P'n. dk SivllM« Ar»? «Ir .rvio-'and,' nd,r «n» Tltikii« 5« Psq. An Nummrn. »<ui> Lonn »nd^nrr- ia»?u l In,. Lipaill« «'.»nd^nlin vo. 40 bn M mu> M kl«. »>,»> vkivnk cn-m Turn. Äikwariio' Nuftiä«- »»r «,n> Borc,ui>bex,li!uull. ZvrleiULUe, wert»-» nui w Li«. ve,«W>kl. LLKLvr L Vo Luasi>'ris6kl«r kvrmLllent^ ^ll88tvttnn^ von VVoknun^-^niriektun^en. 2 lleoräsn, Vivtoeiasti-. 20. LperiLÜUit- ILovvev-^iok«!. Lvllckv L VLudried « SAikgereliiltt 8vs8tr»88v 12. W» 8 öteueste Duchtberichte, v. Watzdorf-Beutler, ^okuxtlrichten. StadtverordnetensitzunL Drcernat L» FfflrKr».„Pechvogel und Lachtaube", Llieichqoartekt Abend. für das Fcucrlöschweicn. Revefte Lttcht»eldm»gett vom 31. Dezember. Köln. DaS Kriea-gericht verurtheilte den Major Kruse vom Instmterie-Reaiment Nr. ISO wegen Aeleidigung von Vorgesetzten, wegen Mißhandlung und Beleidigung von Unter- gebencn sowie wegen Mißbrauch« der Dienitgewalt zu neun Monaten Festung-Haft. Frankfurt tOb«). Ai« die „Franks. Oder-Ztg." meldet, sind in dem Dorfe Rtemaschkteba (Kreis Gilden» von fünf auf dünnem Eile spielenden Kindern zwei Brüder im Alter von 10 und 7 Jcwren und zwar Letzterer bei dem Versuch, seinen Bruder zu rette«, ertrunken. Wittenberg. Bei der R eich-lag-st ichwohl ist »ach vorläufiger Feststellung Dr. Barth ssreis. B.) mit 0403 Stimm« gewählt; v. Leipziger skons.) erhielt 88Ü2 S Omnien. Elberfeld. Anläßlich der morgigen 25jährigen Thätigkeit de» Direktors «Friedrich Bauer in den Farbenfabriken nor mal- Friedrich Bauer n. Eo. stiftete der Jubilar zwei Kapitalien non '->000 und 20 000 Mark, deren Zinsen zur Unterbringung erkrankter und erkoluuaSbedürstiger Frauen und Kinder von Be- amten und Arbeiten« der Farbenfabriken in auswärtigen Kur- und Heilanstalten verwendet loerden sollen. Essen lRuhr). Geheimrath Krupp schenkte der PensionS- lasie iür die Gußstahlsabrik unter der Firma Friedrich Krupp lOOOOO Mk. Tic Beamtenkassc der Firma wird hiervon nicht berührt. Greif-Wald. Der Gnnäkologe Professor Pernice ist in vergangener Nacht ge st orben. Wien. Den Blattern zufolge verfügte der Kaiser die Einstellung deS Strafverfahrens gegen den Fabrikanten Löwen feld, der den Leutnant Soyka am st, Oktober im Duell tSdtete. Budapest. Die Meldung eine- MorgenblattrS von einem demnächst erfolgenden Rücktritt de» Handelsministers Hege- due - und der Ucbernahm« deS Ressort« durch Szell wird von maßgebender Seite als eine grundlose Kombination bezeichnet. Lein d e r g. Fast sämmtliche polnischen Blätter sichren quS, daß mit der Erklärung vrtrefss der WresHener Auaeleaenhett im Landtage, der nicht dlo« die pointtch««. MMn auch dlentth« ntlchen Abgeordneten zuttmimtrn. die Sache ihren Ablchlu« ge- suiiden habe. Die Blatter fordern die Bevölkerung ans. sich auf keine weiteren Demonstrationen etnzuiassen. dagegen auf kulturellem Gebiete zu arbeiten Paris. Der Gemeinderoth lehnte in einer bis 0 Uhr Morgen- dauernden (Sitzung mit 0!) gegen ldi Stimmen die von der Kommission zor Deckung des Defizits beantragte Zuschlag-tare zur Grundsteuer ab. Madrid. In der Kammer erklärte der Iustizminister, eS sti nicht richtig, daß der Vatikan der Herabsetzung des Budgets deS Kultusministeriums um 12 Millionen Peseta- zoftimme. Der Minister verweigerte jedoch eine Auskunft über die betreffenden Verhandlungen. Ter Senat nahm das Budget an. Kopenhagen. Ein »eugeblldeteS dänisch-westindisch». Konsortium beabsichtigt, wie .Politiken'' mittheilt, eine monatliche Tompferverbindung zwischen Dänemakk und den central- amerikanischen Häsen mit St. Thomas als Awikchenstatio» ein- zurtchten. DaS Aktienkapital des KoniortlnmS beträgt 4 000000 Kr. Tie Leitung ruht in den Hände» des Direktors der dänisch ost- asiatischen HandelSkompngnIc Generalkonsul« Andersen. Tie Her- licllung der Tampscrverbindung toll auch bet dem etwaigen Verkant der dänisch-westindischen Inseln «folgen. London. .Darin Telegraph" erhebt Einspruch gegen die böswilligen Ausstreuungen, die im Hinblick aus da» Vmhältniß Deutschlands zu Venezuela durch die Presse gebracht werden, und sagt, zweifellos habe Deutschland wahlberechtigten Grand zur Beschwerde. Deutschland habe in der ganzen An gelegenheit mir zu rühmender Geduld und fraglos tu gutem Glauben «ehandelt. Keine andere Macht hätte in andern oder besserer Weise Vorgehen können. London. Dte .Time- ' melden aus Washington: T« deutsch-veuezolantschc Zwist «regt hier nicht die ge ringste Unruhe. Tie Regierung der Bereinigten Staaten wird iu keiner Wesse i« Deutschland- zwecke,iliprcchende Bestrebungen, seine Forderungen beizutrelben. eingreifen. Präsident Nooievelt ver- «tdeilt. wie man weiß, die augeublickltch von einigen Blättern betriebene SemationSmacherei. Peking. Hiesige chinesische Zeitungen berichte,,, in Nina- blasu in der Provinz Kanin seien ein sranzösischer Missionar und eine Anzahl christlicher Chinesen ermordet worden. Eine amt liche Bestätigung liegt noch nicht vor. Peking. Der rassische Gesandte Leiiar tkrilte de» Bevoll mächtigten der chinesischen Regierung mit. daß Rußlaizh es ad- lrhne, «ine Abänderung an dem Mandschurei vertrage vor- zunebmen Die Verhältnisse sind thatsächlich aus einem tobten Punkt angelangt. — Dian «waltet, daß der chinesische Hoi am 7. Januar Paotingsu mittelst Sondcrzugs "verläßt, um nach Peking zuruchutehren. Hongkong. Bei Hoihau an der Häinanstraße ist dn deutscheDampfer.Clara" gescheitert. Bermißt werden der Kapitän Uldnup. der erste Offizier Hauie und dn erste Fngenteur Wiltnmck. der zweite Ingenieur, vier europäische Renende und elf Chinese». 12 Insassen wurden durch de» fran zösischen Dampfer .Hanoi" gerettet und »ach Hongkong gebracht. Oertiiche» und LächsisrheS. Dresden. 31 Dezember. —* Ihre Majestäten- der König und die Königin empfingen heute Nachmittag 2 Uhr in Villa Strehlen die Herren deS früheren Königlichen Dienstes und nach dielen den Plärrer der ChristuSparvckue in Vorstadt Strehlen Lic. tlieol. Richter zur Entgegennahme der Glückwünsche anläßlich des Jahres wechsels. —* Tie Kapelle de» Schützen-Regiments brachte heute Vor mittag dem Prinzen Friedrich Christian aus Anlaß seines Geburtstages vor dem Ta>chenb«avc>laiS eine Musik dar. —* Eine hiesige Fettung hat gestern wieder einmal da- Gerücht von einem baldigen Rücktritt des Herrn Finanzmnnsrcr- v. Watzdorf gebracht und glaubt iogar soweit in die Jäten- tuwsn der matzgebeude« Krciir ««geweiht zu sein, daß sie die Per- ion seine« muthmaßltcheu Nachfolger« bereits zu nennen vermag. Wir haben nun zwar keine Kcnntniß von den Ansichten der Be theiligten über diese Publikation, glauben aber doch aus Zweierlei aufmerksam machen zu sollen: Ganz abgesehen davon, daß nirgends von einer Amtsmüdigkeit deS Herrn Finanzministers v. Wa^>ors etwas zu bemerken ist. so >si fcdcnsallS ein Wechsel im Finanzministerium gerade >m gcgcnwäriigcn Zeitpunkt sehr un- wahrscheinlich. Nicht nur der von Herrn v. Watzdorf vorgelegte E:aoMaushaltetat, sondern vor Allem auch die wichtigen Stcuer- reformvorlagen karren noch der Durchberathung durch die Stände. Die Steuerreform aber hat, so sehr sie auch Modisikationcn er fahren möge, im Allgemeinen schon um deswillen günstige Aus sichten. die Genehmigung der Stände zu erlangen, weil die Noth- Wendigkeit der Besaiassung neuer Einnahmequellen für den Staat! wohl von keiner Seite, die nur einige» Einblick in die sächsischen Finanzen erlangt hat, bestritten werden kann. WoS aber den als muthmaßlichen Nachfolger de- Herrn Finanzministers genannten Herrn Oberbürgermeister Beutler betrifft, jo ist eS cm wenig srinftiklige- und rücksichtsvolles Gcbabrcn. ebne jede sachliche Unterlage, die seinen Reden oder Handlungen entnoinmen sein könnte, ihn mit derartigen Möglichkeiten in Beziehung zu bringen. Entgegen jenen ausdringlichen Muthmaßungc» beweisen jedenfalls viele seiner Aciißcrungen, daß er in seinem jetzigen Amte volle Be friedigung findet, um so mehr. alS die großen Ausgaben unserer städtischen Verwaltung, die namentlich in den nächsien Ialircn ihrer Lösung harren, seine volle Autmcrkiamkcit in Awvnich nehmen. —* Tie S tadtverordneten hielten gestern ihre letzte Sitzung in diesem Jahre ab. AizS der Registlaiidc iit ein «schreiben des Rothes hervorzulwbc». in welchem er miitheilt. daß Mittwoch, 1. Januar 1W2 « Bedenken »rage, sich der Petition des Verbände?, dn Söc! siichen Hausbesitzer-Vereine um Vermehrung der itädtiichc» Lank- tagSnxihlkrciic anzuichtießen, daß er dagegen bclchloiien Hab:. Ivcgen stärkerer Vertretung der Städte in der Zweiten Kamine« eine eigene Petition an die Ständrvniammlung zu richlru in b I dieie lein« Zeit dem Kollegium zur Mitenlichließung voizulcgr, In die Tagesordnung eintrrrend. erledigte Kollegium zunäckft b- schon gemeldete Wakl der Herren Stadlbaurath Haste und Stab! roih Dr. Man zu besoldeten Mitglieder» des Rattics aus Leber zeit und trat daraus der Abänderung des Rezesses vom 3l. Ianu - 1853 über den Nebergang der Li cherhellsp olirer-Bei Wallung vom Rache zu Dresden aus datz Miniiterium b- Innern und den, vom Rache vorgelegten 3. Nachträge zu dien-c Rezesic bei. Lt.-V. Hartwig gab hierbei sein« Mcinu,,, dahin Ausdruck, daß mit dieser Abänderung bezw. diesem Nci trage, der auch eine engere Fühlung mit der König!. Pol,-ei dirrttion herbriiührr, außerordentlich viel gclvonneir und dos B> - davon zu «hoffen iei. wenn auch der Stadt eine außerordeiiüuD schwere Last anierlegt werde. Sl.-D. Glöß brachte hierbei ei». , Fall zur Sprache, wonach ein Gendarm vor Gericht behauptet Hai eS seien 5 oder 0 Hencu nach Eintritt der Polizeistunde aus einem Restaurant gekommen :c. Thatiachc iei ab«, daß es nicht '> vdcr «i, sondern nur waren und keiner einen Chlinderhttt trug. Or möchte empfehlen, bei den zuständigen Behörden dahin zu wirken, daß man diesen Gendarme» fortdauernd aus seine Wahrheitsliebe im Auge habe. — Ferner fand der Rathsvorlagc gemäß die Br gründung einiger Bedtensteiem'tcllen beim ^tadt-Irren »nd Siechenhau > e die Genehmigung de« Kollegiums, nachdem St -V. Hartwig unter Einbringung eines Antrags, der ein stimmige Annahme fand, dahingehend, den Roth zu erurchen, zur wirksamen Bekämpfung des Altoholgcnusies aus allen dem Rache für seine in Regie auszusührendcn Bauten ebenso wie au« den sonstigen städtischen Aibeirsplätzen bcichästigten Leute geeignelc Maßregeln zu «greisen, daraus hingewirsen hatte, daß das be deutende Anwachien der Verpslegzisfer in dem Steigen des übermäßigen Alkoholgenusies seinen Grund Hobe. Er wolle "Niemandem den Genuß eines Gläschens Schnaps oder auch einer Flasche Vier versagt wissen. es müsse aber dort, wo man Einfluß habe, dafür gesorgt werden, daß der Alloholgenuß in den niäßigften Grenzen bleibe. — Never den Betrieb des städtischen Kohlenlager- berichtete Stz-L. AblHelni. Einige von diesem rum Ausdruck gebrachte Wünsche bezw. Monika, die größere Äheilung der Lieferungen, den Bezug von hiesigen Händlern und die direkten Abichlüffc mit den Werken bclr , beantwortete Herr Oberbürgermeister Geb. Finanzrach a, D. Beutler donin. daß er zu'agtc, der Sache.seine Alst mcrl'amkeit zuzuwenden und zu vcranlallen. daß aut die Aus- ichrcibungcn alle Sorgfalt verwendet und den bestehenden Be- sttmmungen genau nochgegcmgcn wird, betonte aber, daß die Stadt auch in schwersten Zeiten, wie sie unlängst dagewesen, sic» die Kohlenlieserungcn am meisten dadurch gesichert habe, dan 1>- mit den Werken direkt abgeschlossen habe. Noch weiteren kurzer Bemerkungen der St.-L. Herrsch. Hartwig m,d Gut-marm, welcher cS für cmpschlenswcrth hält, daß die Stadt selbst em koklcnwerk erwerbe, »nd dem Schlußworte des Referenten ac ncbmigte man Einnahmen und Ausgaben beim Kohlenlage: Tcbattelos bewilligte Kollegium Beihilfen aus das Jahr 190," an den Verein „Kinderhort" zur Unterhaltung des 0. Kinder heims in der Südvortladi und zur Unterhaltung und Herstellung der Anstaltsräume des in der "Vorstadt Striesen neu zu errichten den Knaben- und Mädchenhcims, an die Gartcnbauichnle des Gartenbanverbandes für das Königreich Sachsen, an den Verein Gewcrbtrcibcnder zur Unterhaltung seiner Fachschule, an de. Stadtvercin für innere Mi'sio» für s002 bis 1001 und eine Uniei slützung an den Fraucnerwcrbsverein, erklärte sich auch mir d«: Abänderung einiger Bestimmungen der Geschäftsordnung sür da: Leikamt voni 10. Ianuär Istyl und der Lcihamisordniing von 18. August 18^7 mit einigen Abweichungen von der Rathsvorlage, die Berthestung der sich beim Lcihanitc ergebenden lieber««bist-« betreffend, einverstanden. — Ten letzte» Punkt der Tagesordnura bildest der bereits mikaethelllc Bericht des Herrn VoNlebe' Tr. Stöckel über die Toätigkcit des Kollegiums ft» Jahre 1901. Im Anschluß hieran kam der Herr Vorsteher ans di« allgemeine Lage zu sprechen und äußerte sich wie folgt rvmft und EVkfsenIchast. r* Mtttheilung au« dem Bureau dn König!. Hof tbeater. Dre am ReujahrStage tm König! Ov«nhau>e statt- findenden Lorftellungen der Oper »Der polnische Jude" und de« Tanzmärcheii«-Pechvogel und Lachtaube" be ginnen bereits um v,7 Uhr. tz* Der III. Stretchauariett-Abend d« Kammer» musiivereinigung Petri-Bauer-Spitzner-Willc. der gestern im Musenhause ein ebenso zahlreiche« wie andächtige« Publikum 'and, war wieder ausschließlich Beethoven gewidmet. Er brachte als Hauvtstücke zwei Arbeiten au» der späteren Zeit des MeisterS: da« berühmte Quartett in L,-ruoU mit der „Danksagung" und dir große, seltener gehörte Fuge in L-ckur. zwei Anke, die zu den köstlichsten Einaevungen Beethoven'» gehören. Nur «m große« mro tiefe« Verständnis, eine reise künstlerschast darf sich an rbr« Interpretation wagen, die technisch wie geistig ein gleich intensive« Eindringen in alle Einzelheiten erfordert, wenn sie rein und treu die Intentionen de« Schöpfers dies« musikalischen Großchaten vermitteln will. Do» an harmouischcm Zniammen- iviÄ, an Schönheit deS Tone- und Abgeklärtheit deS «tue- dazu nöthig ist. um mit diesem Werke zugleich starke und unmittel bare äutzere Wirkung zu erzielen, da» bewiesen gestern Abend di« Httren der Kammermusttvercinigung Petri ,n ausgezeich- neter Au-übung ihrer Kunst, Io das, schlechterdmaS auch nicht der bescheidenste Wunsch offen blieb. Der reiche Beifall, mit dem da« Auditorin«, in dem man auch die König!. Hoheiten Prinz Georg und Prinzessin Mathilde sah, nach jedem cinzel- nen «atze dieser Stücke und des am Schluß de» Programms stehende« Quartett» in La-ckur lop. 74), de» sogenannten Harfen- r-martett-, die Mühen der Künstler lohnte, war darum wohl ver- dient. — Der nächst« Quartett-Abend Montag de» 3. Februar) »otrd „von Beethoven, die Quartett« ?-mc>II. v^lur^und -«rischer Bühnen äuge- eia Paul Drecke am E."L/L.L'L.'L.- « >»« i» Pechvogel m»d Lachtaubc. Pantomimisches Tanzmärchen in drei Bildern von K. Scheideinantel. Musik von Georg Ptttrich. Erst« Ausführung im Königl. Hofopernhanse. Wenn man meint, daß den Opernsängern dciS Dichten mindestens gleich schwer Mt. wie den Dichtern das Opernsingen. io meint man jedenfalls sehr richtig. ES wäre dober. zum Ruhme und Nutzen der Einen, wie der Anderen und zum Wöhle und Bortheile der Dritten, rathkam, daß ein Jeder bei seinem Leisten bleibe. Bedeutend leicht«, dafür auch wenig« aeistteich, wird ein Fall, wie der vorliegende, wenn ei» zum Dichten ausgeleawr Opern sänger zu ein« gleichsam vvrgeichriebencn fertig«, Rolle giesst, indem er einen ordentlichen Lichter einfach herzhaft abschreibt. Ab« auch dies« Art des Dichtens und Schrfftslellenis ist nicht ungefährlich nnd schwer«, als Manch« glauben mag: sie ver langt wenigstens nach ei»« halbwegs geivandten Feder und meist auch nach kongenialem Mitsühlen und Empfinden. Mit dem Drum- und Tmngeden von etwa- pikantem Betguß um den fertigen Braten ist sehr oft nicht- aethan — kann cs doch leicht geschehen, daß man damit das ganze Gericht verdirb». Der Braten» um den eS sich hier handelt, ist Richard v. Volk- uronn-Leonder'S reizendes, sinniges Märchen vom »Pechvogel und GIückSkinde" aus den vlelgelesenen und weitverbreiteten Träumereien an französischen Kamine»". KlavierauSzug und Textbuch zu dem Ballet »«schweigen muthig diese Provenienz, nur der Theater,ettel meldete tn letzt« Stunde schlicht und zögernd: „Frei nach Leander". Gewiß lehr stet insofern, als die liebens würdige. an Svmdottk reiche Originalerzählonq all« Poesie und Märchenkeuschheit entkleidet, dafür ab« nach berühmten Mustern bunt und buntscheckig opernmäkig auSstaffitt worden ist mit BolkS- Md WknvSdausscenen. bäuerischen Aufzügen und glänzenden Vor gängen am Hofe. E-ortänzen »nd Solo-PoS. lebenden Pbolo- ic» und Zaudnstücken. Polonaii«, «nd Fackrlreigen. Da« wir» auch »och etwa« gesungen und noch etwa- gesprochen, «au schließlich so viel aus eiumal gesehen und mitnledt hat. man üb« de« «abarra» ao nodoaaes der puren Aeußeritch- , «sich selbst d« ältesten Ballett nicht mehr erinnert, in denen das Alles schon znm Ueberffnß vorgrkvmmen und dagrwesen ist. Kann man somit von dem Balletmärchendichtcr nicht v ci Rühmliches sagen — cs wäre denn, daß er den Originaltitcl der Fabel „Pechvogel und Glückskind" in „Pechvogel und Lachtaubi metamorphisirte — io läßt sich um io Erfreulicheres über die Pittrich ' schc Musik berichten. Aus die Vorzüge dieser wie? schon der bereits im Frühjahr in Schott s Verlag erschienen^ außerordentlich sorgfältig gearbeitete Klavierauszug hin Plastucst schön, reizvoll, anmiilhig und liebenswürdig tritt uns das Ganze aber eigentlich erst aus der Orcheiterpartitur entgegen, als wirklich künstleniche Arbeit, reich an meiodüchcr Erfindung, gut bedacht an abwcchselungsvvllcr. für das Ballet sonderlich geeigneter Rhbthmft gewandt und sicher im organischen Ausbau Musttaliill «zählt unS Psttrich entschieden alles Das. was dem dichtewcheo Bearbeiter nicht gelingen wollte: den poetischen Inhalt drs Leander'schen Märchens. Wir höre» demnach nicht nur die ve> schlrdenartigsten Tanzreigen aus derZeit der hösi>cheu Schäimpirlr sondem die Musik vermittelt auch gut chcnaktensttich die liebe, zu den pantomimischen Scenrn »nd stellt diese selbst sehr gänge geschic geschickt und treffend im klaren, deutlichen Ausdruck dar. 'L ie Seenen Peters de? Pechvogels, leine Ungeschicklichkeit nnd Verzag, heit, die Liebe aus den ersten Blick der Prinzessin, diellmwandluna der ausgelassenen Fröhlichkeit tn sentimentale Trauer, die Lach- und Weinst«,en am Hose des guten Königs, die humoristischen Episoden, sogar das stetst Hostcrcmoniell der Reisröcke und Puderpernickr». alles das ist init vollendeter Kenntnis; dn instrumentalen Mittel behandelt. Mit gleich hervorragendem Vaständniß sind die rufst kalen Tänze und künstlerischen Tanzreigen erfunden. Lic Walzer tm alten Ländlcrsstlc. die Rheinländer und Kindertänze, namcnl- lich auch die vomehmen Donzstücke. von denen das melodiöse, in konektn Form eines einfachen Hirtenliedchcns gebastene Madrigal, die Allemande», Courante». Sarabanden und Eambonrinrn. die Menuette und Gavotten nnd die Illustrationen zu dm Solo-Pas tm letzten Bilde sich als Glanzstücke obhebcn. Mag iern. das; de, diesen Gelegenheiten die nnd da einmal vorübergehend Dclibcs und Rubtnsteln sich blicken lassen, gleichsam um «n Bravo den, jungen, talentvollen Komponisten für sein iru<ge;etchnetcs Bei siänvniß zuzurustn. vder daß die unübertroffenen Meister des Overndallett. Mttwrbeer und Rossini, einen Moment mitzntaiizen belleden. in der Haupt'gche bleibt Psttrich doch de, alleinige Schöstfer ststrrS schönen Werkes, ein bcrustnn Kempvuist. der ,n
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