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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 19.02.1902
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1902-02-19
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19020219016
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1902021901
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1902021901
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1902
- Monat1902-02
- Tag1902-02-19
- Monat1902-02
- Jahr1902
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 19.02.1902
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kann! befiel (eniireielikn « Oeistttii^-z- iiicuslenr. «d» « Iber liiii.iliü, en Ouulilül, >Ver meine n. er Karte die mlrvariF — leclion. vrriigrgrdllin: SUiV"- Drr««, im» »er itlttzm Itxr K»«»lcko«zrr E»«. «ha»«» »«» «Iii «r »i« «oriirlU. »iS« «»«S«m »der ftelniae» c»t«e,- i» «« L»«I«,»,adn> «de»« »»d v«»u »er,«»«»»»'»»»: r»l»-rL«» Uhren«: »«chrtch ,» Drestzs» i, ' ;B»«WhG I -SL o«. I No5U<U»r»o>«, M. -t»> küm», ma »-»<->,»«. I vtDsllsstl 1806 Marirnstr. 28. Unrelgen^anf. ch«e »nnabme vo» >i>tünt>I,,unLei> 'Nol,, wderbauvtaetckcktistiellc unl> den Nrdenannaliinktiellen in Dreedr,, dis iliackmutii»« 3 Uhr Lonn. und -p'rnaas nur Martciistrahe s« von ii bt»'/»>Uiir. Die livaNiae Grund »eUe <ca. « Silbe,» ua Piz-. Än Wndi!>ua«en aui der Privai eiie Zeile si> Pi,.: die 3'vcunae Zelle als .Sm,eiaatr' oder am Lertieuc so P'a. In Nummern nach Sonn- und fteier logen t- des- r>vai!„e Gniudseilen so. «a des bv und uo Pi,, nach deiondcrcm Laru. Luiwüntae Sluilräae nur ,e,eu vLrlUiLvcsaliUuül. LelegblLller werben mü lo Pi,. bcilUnlill, «W «vlNr. HIIOVIINjU Iot»»»>«»«k»tn»»M» 2 l'olhe»it»«r»tr»«a 2 L«N»«»»,>»oa,„I»»ioi»L^ »Le «»püsdlt «cd »ur ^nnnvw« voo lnueruwo nna Lvonasmont» tür cki« „IZv-'miInQr H «vI>rtvI»lOi»'. w»8 I»«Stv WlitS«! »u iodoooUom tlrvaed in, ti»wu> ,»i «u,« Wtrle >tmtt«etilnv rur HvrAtsUmuk vov LtrÜm^rva. 8"okvo >n »livu Ori>»ttvn uo«1 otms Kadi. «ovz- »U-s Utüeliok«ll UoklSi^u'i^Lrtlkul. — krlsrllMts n»Lt» vl-nnu' vreiüiler Zvlokwuvdwea sdrilr. Itoiu!». 1.vui»o!l, kvinnitx »orrUirtiotint« vlcktuu^uplntt« Nlr vb«fklt/t«u Itnwpf. Vvotor. l-szer: VLLSllLki-L.. Vettivvrstrrrzo sto. 26. KNilcel riii' ^Lulcenpslege ^ ZE' »U^lh von ä«r Lllzr«m-in»ll UiuläOl-viUtra vo»«'»>'li«n n»iv,6d«v>1or Lt^n- omt'tii'kUr llnwr Lu- »tet»»ninik koLon'lbror ^ «rvün»Nt»ttn».'o,i »n I'i'tVUt- Üi»LZ»vo »urU Lzfl Uenlirclnieli. 'U° §ti'uv88li'S88e N. Iivloraut, VtrtctiSlaaevrlliaiidiunarn. Sla»ls,kct»Uche ^mae. JalirvlktsrmM tkn, Iiitti^iii'iiiiie, I»r. Otto, ^aiivtog, iziiii illunllkn. Ltchirrnbeiid. <itr,ichtsvrr»ll»dl. >V»ri>iiini!>. W'ttkr'l'ii: Trübe, ncbelia, kalter. Za dea RelchotaflSverhandlunqea. >» L» wird im Deutschen Reiche wobl nur lehr wenig Menschen geben, die im Stande sind, de» Berhandlungrn deS Reichstags ein anbaltende» Interesse ju bewabren und iorltautend dir Berichte über alle Reden »u srudiren. die dort grdalten werben. Dir Aeiarnrnlmmme diel« Sonderlinge dürste kaum gröber ietn als die Zahl Denenigen. dir lemaiS «lopslock'S .Meisias' von Ansang bis zum End« gelesen baden. Selbst unter den brrusSmühigen Paria» wentariern und PolUilern. von denen man annehmen ioüle. datz sie ibrr Prosession dazu vernrtdriit. die oratomchen Leistungen ibier ReichStogSkollegen, um sich einigerrnaken aus dem l.'auirnde» zu erhalten und im Bilde zu bleiben, mit tteler Auimerltamkrtt zu ver- solgen, stellen zweilelios diejenigen, die sich dies« Ausgabe wirtlich unterziehen, die verschwindend kleine Minderheit dar. und iogar innerhalb diel« Mindrrdeit übrrwiegl wieder die Zahl Ter«, die sich nur noch durch dir Flucht zu retten veimögrn, sobald freisinnige ob« sozialdemokratische Dauerredner von der Beschaffenheit eines Stadthogen aus der ReichStagsrribüne drohend ihr Haupt erheben. Di« lebhafte Tdeilnahme. die den Relch-iagSdedatren die RelchStag-mitgliedn — eS giebt dnrn im Ganzen beinahe vier hundert — zollen, wird trefflich durch einen Borgang aus der l43. Sitzung der gegenwürtigen ReichStagSiaguiig lvom Sonn abend» charakterisier. AIS die Sitzung erlt drei Stunden gedauert hatte, waren nur noch insgesamm» 17 Abgeordnete anwesend. Dir demokratisch» Ulrike. Sozialdemolraten und freisinnige, verfügten üb« die Mehrheit. Sie benutzte dielen «baulichen Umstand z» einem unpolitischen Newaitstreiche. Tn Militiirrtat »ollie die Forttrtzung d« Brrothung bilden, da verlangten dl» Sozialdemo krat«, Pntagung. Da sie mit den freisinnigen ,»lammen lO Mann zur Stelle hatten, die übrigen Parteien aber nur 7. >o «rangen sie einen glatten Sieg, dessen großartige, äußerer Anblick, so mclbrl «in parlamentarticker Berichterstatter, auch den freudigen Schreck dn Besiegten in herzhafte Heiterkeit auslöste. So konnte die zweite Berothung des MilitäretatS im Reichs tage «st vorgestern, am Montag, begonnen werden. Während sich noch bi» in dir letzten Jahre hinein beim Militäretat das allgemeine Interesse an den RrtchStaasvrrdandlungrn ein wenig über das alltägliche Riveau zu erheben pflegte, scheint diesmal auch die Diskussion üb« den Militäretat ganz in den, herkömmliche» Rahmen ermüdender i.'angeweile und völlig noch dem Rezepte: .Getretener Quark wird breit, ab« nicht stark!' zu verlaufen. Die wenigen Abgeordneten, die sich an den ReichStayssitzungen betheiligen, baden ofsendar jede Fühlung mit dem Botte und der öffentlichen Meinung verloren, wenn sie wirklich glauben, daß neue Philippiken wider da- luell außerhalb parlamentari'chn Körpnichaiten noch einen Eindruck zu «zielen »«mögen. Wenn sich ein Statistiker dn Müde ontenieben würde, srttzuslellen. fü, welches Thema im Reichstag >eit der Wiederaufnahme der Sitzungen die meisten Morte verwendet worden sind, to dürste vermuihlich nicht de, Zolltarif und auch nicht d« soziakdemokralisch-ireisinnige Brot- wuch« obenan steh«,, sondern da- Duell. Zur Abwechselung wurde auch d« Mtlitärerat dazu benutzt, um wieder einmal das hinlänglich lendenlodmr Paradepserd de- sogenannten.DuellunlugS' ob« .Duellunweien»' vorzurriien. und selb» die abgcdroichensten Phraien. die ern Luellgegner bereit- im Schlafe ohne »eben Anstoß berleirrt. wurden out'- Neue produztrt. Die prinzipiellen gfinde de- Zweikampfe- scheinen in-gesammt der Ansicht zu »ein. je ölt«, läng« und leichter gegen da- Duell geredet wird, um Io witkiarner müsse da- lein, während die Wirklichkeit eher da- Gegen tdetl dewettt. Jedenfoll- hat d« unendliche Redelchwall gegen da- Duell bisher nicht «inen einzigen nachweisbaren Effekt erzielt Die Durllgegner iuchen sich in dem Kampfe wtdn den Zweikampf zu üderbtetrn. AlS sich d« rodikal-freisinnige.Abgkordnett Lenz mann in der Begründung lein« Antidurll-Reiolution verleiten ließ, eS im Hinblick aus den Fall Benniglen-Falkenhagen für menschlich erklärlich zu «achten, daß Jemand da- Bedürfniß haben könne, sich selbst zum Rächer sein« Edre zu machen, da wurde er von dem folgenden Redner, dem Centrumssührrr Dr. Bachem, hart abgekonzelt: wer Fälle, meinte dies«, sür möglich halte, in denen da» Duell entschuldbar und zulässig ist, der gebe damit d.rS ganze Prinzip aus. aus Grund besten man da» Duell bekämpfe. Wir weit die fanatische Unduldsamkeit jener Leute geht, dir schon die Ikiiesl« Rechtfertigung de- ZweikampieS für eine- der ärgsten StoatSvnbrechen aniehen, «giebt sich auS den gleichzeitigen Per» Handlungen de- preußischen Abgeordnetenhauses. Dort donnnte am Montag der freisinnige Adg. Dr. Barth gegen den Staat»« anwaltichaslSrnth v. Eunn. weil dies« es gewagt hatte, aut einem BurichenichasteikommrrS sür die Ausrechterhalrung der studentischen Meniuren etnzutretea. D« manchesterliche Redeheld regte sich ganz gewaltig darüber aus. daß Herr v. Eunv. der von Berlin noch Hagen verletzt worden ist, damit viel zu milde bestraft worden sei ; nach lein« Austastung hat er eine io ehrlose Handlung be sängen. daß er «eines Amtes hätte entsetzt werben müssen. Am Mrzesrrii ünd treffendsten Sußerte sich der fretkonservative Adg. v. Tiedemann vorgestern im Relch-tage über die Durllfrage: « lehnte er ab. hieraus einzugehen. .Bisher haben wir", bemerkte er» »i« mehr Red«, hier gegen da» Duell gehalten werden, um so mrdr Durllr gehabt. DaS Duell wiid nicht eher aushören, als bis der germanische Ehrbegriff ausgrroilei ist." Daß bei der Beraihung des MilitärelalS die Sozialdemokraten das Tbema der Soldaienmißhandlungen behandeln, ist lp selbst verständlich wie die Rückkehr der Schwalben im Frülnahr. Am Montag zogen zwei Sozialdemokraten gegen den Militarismus zu Felde. Leide, kann man nicht lonstatiren. daß der systematischen Agitation, mit der die Soz aldemokratie die Disziplin in der Armee und unier ganzes Heeiweien zu unterwühlen sucht, vom BundeSiathstische aus mit der wünschenswerthen Energie cnt- aegengetreten wird. AIS schlechthin ievol>zl>onäre. itaatSieindliche Partei wagen die Mitglieder der Berliner Regierung die Lozial- demokralie üdeihaupt nicht mehr zu biandmarlen- Tie mancheuer- liche Behandlungsart, die seit der Eavlivi'ichen Aera zur Regel geworden ist. dos Gehen- und Gcivählcnlaiien. hat allmählich dahin gerührt, die Sozialdemokratie als die nalurgemäiie Vertret ung der Arbeiter zu beweikhen und demgemäß zu behandeln Kein Geringerer als der Staatssekretär des Inner». Gras PoiadowSku. bat kürzlich im Reichstage eiklärt: „Ich verdenke eS de» Vertreten, der Sozialdemokratie nicht, wenn sie hier in vielem hohen Hause die Rechte der Arbeiter vertreten. Ich betrachte die Sozialdemo kratie als eine Arbeiterpartei und glaube, die Hoffnung, welche die Sozialdemokratie aus einen Zulunsisstaat setzte, hat sie zum Theii bereits innerlich ousgegebe»-" ES gab eine Zeit, wo Gras Poia- dowskh m>t großem Nachdrucke die Sozialdemokratie als eine revolutionäre Bewegung zu belämpsen bemüht war: heute bekenn, « sich zu Denen, die die Svzialdemolraiie als eine gleichberech tigte Partei anerkennen, weit sie sich inzwischen gemauiert und in eine friedliche Arbeiterpartei umgewandelt haben soll. In Wahr heit bat sich freilich nur Gras Poladow kv. nicht ab« die Sozial demokratie gemauiert, und für diele Mattierung verdient der Herr StaatSiekrerär im vollen Maße die Anerkennung, die ihm darob in der sozialdemokratischen Presse zu Theil geworden ist. Wer nur einigermaßen die ivzialdemvkralnche Propaganda, wie sie in den Parlamenten, in den Gemeindevertretungen, in den Vereinen, in den Versammlungen und vornehmlich in der Presse betrieben wird, im Auge behält, der wird sich lchwerlich der Erkenntniß verschließen tonnen, daß die Soztalvcmoiraiie unter dem Schutze der Be Hörden und unter der ausdrücklichen Anerkennung, berechligle Arbeiieriniercssen zu vertreten, das rrvolnt'onäre Handwerk erfolg reicher und gründlicher denn irmalS zuvor belreibl. Neueste Dratitmeldunnen vvm l8. Aebruar l'^tackrtS emgetrende Devetckie» veffiive,, kick, Seite 4.» Berlin. >Priv.-Tel.> Reichstag. Das Haus ehrt das Andenken des verstorbenen Abgeordneten v. Ha mm erster» iWersei hurch Erhebe» von den Plätzen. Tann wird die Berath una des Milrläreiats sorlgesegt. — Abg. Fältln lEcntr.l führt Beschwerde darüber, daß rm August lWI cm Gerichts- Ichreibcr wegen dieser seiner Stellung gar nicht erst zur Wahl zürn Reserveoffizier zugelasseu worden sei, anderen Gerrchtsschrerbcrn und Sekretären sei es ähnlrch ergangen. — Generalmaior v. Einern «widert, eine grundsätzliche Ausschließung von Gcrichlsschreivern von der Wahl zum Reserveoffizier finde nicht statt. Wenn in dem betreffenden Falle der Bezrrkskommandeur eure dem wrder- si'rechende Aeußcrung gethan habe, so liege ein Berschen der- »clben vor. — Abg. Ro> icke-Kaiserslautern sBund der Land windes wünscht, daß die Pserdemusrerungen stets aus einem für den Landwrrly geeigneten Termin gelegt und nicht zu sehr kon- -cntrirt werden, daß die Prooiautamlcr den Produzenten sür ihren Roggen »sw. höhere Gebote machen und daß dre Manöver lasten gemildert werden. Es dürse nicht Vorkommen, daß durch Requisition von Fuhren die Gemeinden ganz von Pferden entblößt werden. Für Flurschäden werde vielfach kerne ausreichende Ent schädigung gewahrt. Dringend nothwendig sei eine Statistik über die Unbrauchbarkeit der Rekruten in Stadt und Land. — General- leutnant v. Heerin gen erklärt bezüglich der Proviantämter. Die Ankäufe werden aus erster Hand mit allem Elser fortgesetzt, abe. ganz können natürlich die fiskalischen Gesichtspunkte nicht auberAcht gelassen werden. WaSdie Vorspannfuhrc» bei Manöve.n anlange, so glaube er nicht, daß jemals sämmtliche Pferde einer Gemeinde in Anspruch genommen würden. Es werde ans König lichen Befehl jede nur mögliche Rücksicht genommen. Bezüglich der Flurschäden könne er nur sagen, daß deren Feststellungen durch eine Kommission erfolge, und daß die Heeresverwaltung daraus keinen Einfluß habe. Von Fluren abgesehen, wo sogenannte Monöverrüben gebaut würden, erkenne die Heeresverwaltung >>ic hohe Entschädigungspslichl durchaus an. — Generalmajor vo» Einem erklärt, eine Statistik, wie Nösicke sie wünsche, über die Herkunft der Rekruten ihren Berufen nach, werde un nächsten Jahre erscheinen. — Abg. Gras Oriola snal.-lib.s hält eine bessere Vcrtyeiluna der Manöver sür geboten, damit nicht einzelne Gemeinden unverhälinißmäktg stark belastet würden. Tie Ent- schädiguirgsarilndfätze bedürften einer Revision. Die Sozialdemo- krate: wurden die Abstellung von Uebelsländcn besser erreichen, wenn sic dieselben an die richtige Behörde berichteten, statt sie hier an die große Glocke zu hängen und dadurch bei aller Welt und deui Auslande den Eindruck zu erwecken, als hätten wir den weitaus schlechtesten Offiziersstand. Bebel habe vor einem neuen Jena gewarnt, aber wer verweigere denn unserem Heere jede bessere Ausrüstung und sonstige Fortschritte'? Derselbe Bebel. Dieser nörgle an unserem herrlichen Heere herum, ohne zu be denken, daß wir ohne die Tbaten dieses Heeres gar nicht hier sisen würden. Bec,el drohe mit dem finanziellen Zusammenbruch, aber gegen den Zusammenbruch, den uns ein unalücklichcr Krieg bringen würde, käme doch sicher Nichts auf. — Abg. Bebel be streitet, daß die städtische Bevölkerung körperlich weniger tüchtig sei als die ländliche und weist speziell aus Sachsen mit seiner ganz vorwiegend industriellen Bevölkerung hin. Sachsen habe sein Heer tm Laufe der Jahre so gut wie verdoppeln müssen. Habe Miltlviich.1 !>. Helirnlir 02. man denn je gehört, daß Sachsen seinen Bedarf an Rekruten nicht decken vermocht hätte ? Ei» großes Ucbcl seien die unab lässigen Neuerungen in der Armee. Gegen das gesammle deutsche Osfizierkorps hier ein abfälliges ilrlheu zu äußern, sei weder ihm noch seinem Freunde . rnen emgei'allen. Gras Lrwla meinte, ivir hätten es dem Heere zu verdanken, wenn wir hier aut diesen Plätzen sitzen, die deutsche Einheit hätten wir aber iängtl gehabt, wenn es die Fürsten gewollt hätten und wenn nicht namentlich der König von Preußen so lange widerstrebt hätte. - Generalmaior Endres erklärt aus eine Bemerkung Bcbci's wegen eines Austausches vreußiscber und bayrischer Nnterostizicre: Im bäurischen Heere ici es Grundsatz, der Unteroffizier solle immer möglichst aus derselben Gegend sein, wie die Mannschaften, weil er sich dann aus deren Behandlung besser verstehe. Nur in Nothsällen, wenn es an Unteroffizieren aus derselben Gegend fehle, werde davon abgewichcn. — Abg- Ehrzanowski IPoles «klärt nochmals die Bestrafung des Reservisten sür ungc- rechffertial. der in seinem Passe ein Muttergotlesbild mit pol nischem Adler cin-icklcbt hatte. Das Muttergottesbild trage iinme, de» polnischen Adler. — Abg- Lenz mann lireis- Volksv-s bringt die in dem Giimlunner Militärvrozeß gegen die Unteroffiziere Marten und Hickcl voraekommenen Vorschriitswidrigkeiten zur Zvrache. so vor Allem die Jnkaitbcbaltung Hickcl's nach dessen Freisprechung. Der jetzige Geheime Oberkriegsrath und frühere Staatsanwalt Romen, der heute hier anwesend sei, habe diese Jn- bastbaltuna zu rcchfferiigen gesucht- aber eine neue Dhaffachc, wie sie ffir eine neue Verhaftung erwrderlich sei. nicht beiznbringen vermocht, oder doch mir die neue Dhatiache, daß eine gewisse bereits ngr dem Obcrkrieasgericht zur Sprache gebrachte Aeußerung für den zuständigen Gerichtsherrn etwas Neues neweien sei- sHeiter- keit s Eine Ungesetzlichkeit sei fern« die Nichtachtung der Vor- Ichristen über die niemals ack koa vorzunehmende Besetzung des Genchisln'is neweien- An der neuen Militärgerichtsbarkeit 'ei nichts bedanerl'cher als die GericktSberrlichkeit. Außerdem bleibe freilich >» wünschen, daß von der Beffigniß. die Oefsent- I'chteit ausriiichließkn, nicht io off Gebrauch gemocht werde- — Astg. Dr. Baii ermann lnl.l: Ebe man »i rin« neuen Re vision deS Militärstiaff'eisabrens schreite, muffe man jederffalls noch weffe>e Effakirnnge» abwarten- Das Institut der Gerichts herren lei ihm alleidinas von jeher antwalhisch gewe'en. aber auch da werde man abznwarte» haben, ob sich nicht die Militärgerichte mehr in den Geist, welcher dem neuen Gesetze zu Grunde liege, hineinleben werde». Aul den Prozeß in Gumbinnen wolle er nickst näher eingeben. er iei überzeugt, daß die Richter nach bestem Wissen geuriheiff haben, und er bedanre es, wenn in der Presse e>ne andere Auffassung laut werden konnte. — Geb. KricgSrath Dr R o in e n trfft ffir das Institut der Gerichtsberren ein. Mit »niecbt stelle eS Lcnzmann io dar. als ob der GerichtSherr die Richter, die Offiziew. gewissermaßen, weil sie seine Untergebenen ffie». lNivnottsire. io das; sie in ieinem Sinne urtbeilten. Unrichtig iei ferner, dgß Hickcl „in Hast bebnlten worden ici". Hickel sei nielinebr nm „von Neuem voiläuffg feilgenonimen worden" iSlürmi'che Heiterkeit), und zwar weil ein neuer Verdacht und eine neue Tbattacbe vvrlag. Zuzngcben sei, daß der neue Hast vesebl formell nicht ganz korrekt gehalten war. Muse: Haka!) Ja wir sind doch nickt hier, um Formalismus zu treiben. lStiir- ini'cde Heiterkeit.) Es kommt doch aus die materielle Lage der Tinge an. Neu war die Dhatiache, daß sich heranSstellle. daß »bei den Ausenibalt Hickel's bei der Mutter von Marlen falsche Zeitangaben gemacht worden waren. Statt 20 Minuten batte der Ansenibalt nur 2 Minuten gedauert. Auch an neuen Beweis mitteln habe es nicht gesellst. Wenn in erster Instanz von 10 Zeugen nur 2 vernommen worden sind und 8 nicht, sind dann diele 8 nicht neue Beweismittel? tGelächler.) Und wenn auch der neue Haffbesebl iormeli unkorrekl war. io enthält vieles Per ehen doch keine maleiielle Gemtzesverletzung- Ter Rechtsanwalt Horn hat ja den GeiickstSherin wegen Ge'etzeSverletzung denunzirt- iZurus links: Na!) Die« Horn hat jo in dem Prozeß, ich will agen eine großartige Rolle aewielt. «Zuruf links: Gemeinheil!) Eine Ge'etzwidrigkett des Gerictstsherrn liegt jedenialls nickt vor. Redner weist dann noch daraus bin. daß das Reichsmililärgeiicht der Revision »ui deswegen stattgegeben habe, well „eine Augen- cdeinnahme unierblieben tei. ohne zulängliche Begründung'. In dem Vorwuif deS Rechlsbruches gegen den Äerichtsherrn iei Lenz- »lann weil über daS ber chligte Maß und Ziel hinausgeganhen .Gelächter), den» rin Rechisbinch schließe immer die Absicht ei», und eS liege nicht einmal ein Rcchlsirrlhum vor. Lenzmann habe lerner von Verletzung des Blieigebeimniffes gesprochen, aber da handle es sich, wenn auch die Dhatiache richtig sei. nur um ein Veitehen: nur aus Vevelien. nickt aus strafbarer Absicht sei ein Biirs Hickel's an den Rechtsanwalt geöffnet worden. — Nach einer Reibe perlönlichcr Bemerkungen wird die Wciterbcrathung aus morgen vertagt. Berlin. lPriv.-Tcl.) Die Budgetkom Mission des Reichstags beiieih heute de» Etat süi die ostasialbchc Expedition. Tie Einnahmen de-s Etats betragen II 51182-l Mk., daiuiiter die eiste Rate der Knegsrnffcdüdigung sür Ebina in Höhe von IlöOIVi Mk-. die Kosten für die einmallgen Ausgabe» :ßtb58 821 Mk. Zunächst wurde darüber disturirl. ob nicht die Ausgaben durch Rcduziiung des Truppenkontingents vermindert werde» tollen. Geh Raih Herz wies nach, daß die Ausgaben der Jahre l!»M und IllOI 267 -137 3M Mk. ausmachen. Die Kriegs rntschädigiing betrng85Mill. TaelS, b. s. l Tacl l.55Mk. geiecbnei, r 7 Mi 25l» 675 ->«0 Mk., es bleibt mithin ein Zuschuß vo» über 7 Mill. Mark. Ta die ganze Knegsenttchädig»«z 90 Mill. Daels bettätzt, bleiben noch 5 Mill. Tacls übrig, diele müssen für Entschädig ungsaniplüche deuticher Plivaipeiiviien und GcikU'chailen ver wendet werden: auch müssen die Wieder''erstellungskoilc» ber durch die Beichießuug beschädigte» dcunchen GciandnchaskSgcbäudc in Peking davon bestritten werde». Abg. Freie tritt besonders sin eine Beiatzung in Shanghai ein, denn in der dortigen Gegend sci- ichon sehr viel deui'cdeS Kavika, investirt worden und der Handel werde bald ganz andere Summen repräieniiren. als es beute der Fall sei. Abg. Dr. Bachem brachte eine Reiolution ein. die dahin zrlst. den Reichskanzler ni eriuchen, die ostasiatiicde Bcsatzungs- mgadc autzulöicn oder ihre 'Verminderung hezbeizusühren, iobald die politischen Verhättnisie in Edtna es gestatteten. Abg Richter nahm dagegen eine siührrr Reivlulton Bachem aus, welche den Reichslanzler erstickt, baidthunlichst eine Verminderung der Besatz- ungSl,uppcn heibrtrusühren. Berlin. iPriv.-Tcl.j I» der Zolltarifkoinmissron des Reichstags haben die Freisinnigen zum Zolltarifgesetz bccm-
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