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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 23.05.1923
- Erscheinungsdatum
- 1923-05-23
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-192305232
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19230523
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19230523
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1923
- Monat1923-05
- Tag1923-05-23
- Monat1923-05
- Jahr1923
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 23.05.1923
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rka-tansiyrfft: Lag.dlatt Mrs«. Fernruf Nr. M. «nd Anzeiger Meblatt ««L Archer). Das Riesaer Tageblatt eathLlt die amtliche« vewmtmachmyea der Mnt»-a«-tm«mschaft Grossenhain, de» Amtsgerichts, der Amtsanwaltschaft beim Amtsgerichte «nd des Nates der Stadt Ni,la. des Finanzamts Riela «nd de» HauvtzollamtS Meide«, sowie des Gemeinderates Gröba. Postscheckkonto; DresdenIStzb Girokaffe Riesa Nr. V2. 117. Mittwoch, 23. Mai 1S23, aben-S. 76. Jahrg. Tas RiesaeTrägeblät^erscheint jeden Tag abend« '/,« Uhr mit Ausnahme der Sonn, und Festtage. Bezugspreis, gegen Vorauszahlung, für Mai 4800.— Mark einschl. Bringerlohn. Anreizen fiir die Nummer de» Ausgabetages sind bi» S Uhr vormittag« aufzugeben und im voraus zu bezahlen; «me Gewähr für das Erscheinen an bestimmten Tagen und Plätzen wird u chr übernommen. Preis für sie 39 mm breite, 3 mm hohe Grundschrift.Zeile (6 Silben) 809.— Mark; zeitraubender und tabellarischer Satz 59°,„ Aufschlag. NachweisungS» und Vermittelungsgebühr 59.— Mark. Feste Tarife. Lewilliatcr Rabatt erlischt, wenn der Betrag verfällt, durch Klage eingezogen werden mutz oder der Aujtraggeber in Konkurs gerät. Zahlung«- und Erfüllungsort: Riela. Achttägige UatcrlmlmngS- scilage Erzähler an der Elbe". — Im Falle höherer Gewalt — Krieg oder sonstiger irgendwelcher Störungen des Betriebes der Druckerei, der Lieferanten oder der Befdrderungseinrichtnngen — bat der" Bezieher keinen Anspruch aus Lieferung oder Nachlieferung der Zeitung oder auf Rückzahlung des Bezugspreises. Rotationsdruck und Verlag: Langer L Winterlich, Riesa. " Geschäftsstelle: Goethestratze SS. Verantwortlich für Redaktion: Heinrich Uhlemann, Riesa; für Anzeigenteil: Wilhelm Dittrich, Riesa. — -- ' Nachdem der Arbeiter Max Bilger in Weida infolge Berzugs nach Chemnitz au« oer Bezirksversammlung ausgeschieden ist, bat der Bezirksausschuß gemäß 8 18 der Aus- sübrnngSverordnung vom 12. Juli ISIS zu dem Gesetz über die Wahlen zu den Bezirks versammlungen usw. vom 8. Juli ISIS den Verwalt», na Sb« amte» Tally Hör« in Gröba als Ersatzmann etnberusen. ... .. Großenhain, am 19. Mai 1823. 848 X. Die Amtühaupimanuschast. Die KreiShauptmannschast Dresden mit dem KreiSauSschuffe bat zu den folgenden von den städtischen Kollegien beschlossenen Nachträgen zur hiesigen Gemeindesteurrordnung die Genehmigung erteilt: xxil. Nachtrag — Erhöhung der Wanderlagerfteuer —, XXIU. Nachtrag — Aenderung der Bestimmungen über Erhebung der Hundesteuer —, XXIV. Nachtrag — Neuregelung der Sätze zur Klavier- «nd Grammovtzonsteuer —, XXV. Nachtrag — Erhöhung der Eintrittskarten- «nd Vergnügungssteuer —. Diese Nachträge liegen vom Tage der Bekanntmachung an zur Einsichtnahme t4 Tage in unserer Gtenerkasse au». Druckstücke dieser SteuerordnungSnachträge geben wir gegen Erstattung der Kosten ab. ,, , Der Rat der Stadt Niela. am 22. Mai 1823. Btz. Krankenversicherung der Kurzarbeiter. Durch das Gesetz zur Abänderung der Verordnung über Erwerbslosenfürsorg« vom L4. Mat 1823 wird folgende« bestimmt: „Der Arbeitgeber hat die Kurzarbeiter bei ihrer Kaffe weiter nach demjenigen Grund- lohn zu versichern, der für sie ohne Kürzung der Arbeitszeit maßgebend wäre. Er hat dabei nur denjenigen BritragSteil zu tragen, der auf ihn bei Zugrundelegung des ge kürzten Verdienste« entfallen würde. Dagegen bekommt er die übrigen von ihm zu ver auslagenden Beträge erstattet und zwar den Beitragsteil, der ans die Arbeitnehmer bei Zugrundelegung des gekürzten Verdienstes entfallen würde, durch Lohnabzug, die Reste des Arbeitgeber- und Arbeitnehmeranteils durch die Gemeinde zu Lasten der unter stützenden Erwerb«losenfürsorge." Diese Aenderung tritt mit Wirkung vom 30. 4. 1023 ab in Kraft. Den Nachweis des erstattungsfiihigen Mehrbetrages hat der Arbeitgeber der Ge meinde gegenüber zu erbringen. Riesa, den 22. Mai 1823. Der Rat der Stadt Riesa. Der unterzeichnete Kirchenvorstand bittet die Glieder der eo.-lnth. Kirchgemeinde Riesa mit Poppitz und Mergendorf um Vorauszahlungen auf die nächste Kirchensteuer in Höhe von 20 Prozent der Reichseinkommensteuer auf das Einkommen von 1922. Ter Kirchenvorstand. Am Sonnabend, den 20. Mai 1023, nachmittags Uhr» findet in der Turn- ball« der Zentralschule für die Scbrebergarteninhaber ein Vortragsabend statt. Her» Obstbaubeamter Glausch von der Abteilung Obstbau der AmtShauptmannschast Großen hain wird über „Wissenswertes im Obst- und Gemüsebau" sprechest. Alle Schrebergarten inhaber mit ihren Frauen sind hierzu freundlichst eingeladen. Gröba (Elbe), am 17. Mai 1923. Der Gemeindevorstaud. Kirschenverpachtung. Die diesjährige Kirschennutzuna der Gemeinde Poppitz soll Freitag, den b»» Mai 1823, nach»». 8 Uhr im Gasthof „Stadt Riesa", hier, gegen das Meistgebot verpachtet werden. Poppitz, am 21. Mai 1923. Ter Gemeindevorstand. in der 3. «ta! in der 2. Klch in der 1. Mas Verdoppelung des Brotpreises am 4. Juni. Erhöhung der Abgabepreise der NeichsgetreiVestelle. Eine Erhöhung der Abgabepreise der Nrichsgetreide- stelle, die vom 4. Juni ab «ine Steigerung der Brot preis« zur Folge haben wird, ist vom Re^rSkabinett be schlossen worden. Hierzu wird mitgetellt: Di« Preise, zu L«n«n di« ReichS- getreidestelle Getreide und Mehl an die Kommunalverbänd« abgibt, sind trotz der ungemein starken und immer wieder rlntretrnden Geldentwertung des laufenden ErntejahreS nur ganz wenige Mal« erhöht worden. Die letzte Preis- seftsetzung auf 200000 Mark für abgegebenes Getreide stammt vom Anfang Januar. Diese Preisfestsetzung ist durch die Entwicklung längst überholt, da der Preis für das AuslandSgetrrid« beim Roggen jetzt rund 1'/. Mil lionen Mark beträgt und auch der Preis für die zweite Hälfte des UmlagegetreideS inzwischen auf durchschnittlich 600000 Mark festgesetzt war. Dadurch sind im Laufe der Zeit derartige Verlust« bet der Reichsgetreidestelle ent standen, daß die Reichsregierung trotz ihres Bestrebens, auf di« gesamt« Preisgestaltung mäßigend einzuwirken, «ine Fortsetzung des bisherigen VorfchußsystemS bei der ÄeichS- getreidestelle nicht mehr für tragbar erachten kann. Dabei ist auch zu berücksichtigen, daß die Festhaltung de« Abgabe preise« durchaus noch keine Festhaltung des Brotpreise« bedeutet hat. Denn da der Anteil de« Getreidepreise« im Brotprei« durchschnittlich nur etwa '/« oder noch weniger ausmacht, so sind di« übrigen Preisbestandteile, wie Un kosten für Transport zum VerdrauchSort und innerhalb desselben, Vermahlung, Verbackung und dergl., also unge- führ V. de« Brotpreis«« (ein gewisser Unterschied besteht »wischen den Kommunalverbänden, die von der Reichs- getreideftelle Getreide und denen di« Mehl beziehen) der Geldentwertung auch seit Anfang Januar unterworfen ge blieben. Da« bat zur Folg« gehabt, daß trotz der Fest- Haltung des Abgabepreise» der Retchsgetreidestell« di« Brotprrise sich seitdem erheblich gesteigert haben, nämlich im Durchschnitt um fast »wei Drittel. In diese Entwicklung muß, damit unsere Volkswirtschaft überhaupt aufrecht erhalten werden kann, auch der Abgabepreis der Reichs- grtreidettelle eingefügt werden. Die beschlossen« Erhöhung von 200000 Mark auf 800000 Mark wird wiederum, weil st« nur «inen Teil de» Brotprrise« beeinflußt, nicht etwa in einer Vervierfachung de« Brotpreise«, sondern j, nach den örtlichen Verhältnissen, durchschnittlich nur in einer reichlichen Verdoppel««- des vrotpreises sich auswirken. Das Reichskabinett hat sich mit dieser Festsetzung in be»r «ngstmöglichen Grenzen gehalten, wie schon daraus hervorgeht, daß der Preis für freien Roggen zur Zeit mehr al» da» Doppelt« de« geplante» Abgabepreise» dec Reichs- getreideftelle beträgt. Die Hinau»schi«bung de« Termin« bis »um 4. Juni, di« übrigen« auch für di« Vorbereitungen durch die Kommunen notwendig ist, wird die Möglichkeit geben, daß die öffentliche»! Verbände und da« Wirtschafts leben sich mit d«»r Gehältern, Löhnen, Unterstützung«»! usw. auf den neuen Brotprei» Anrichten, damit der Brotprei« kür hj» verbrauchende Bevölkerung tragbar ist. Wlm «r LE dü Oer MSM vom 1. s««t 48»» ab. Die nach den Beratungen mit dem Ausschuß de« Reich«- eiseubahnratS in Aussicht stehenden Ertzötzunge« der Tarife bet der Reichsbah« werden vom 1. J««t L»S» ab in Kraft treten. E« werden erhöht» Di« Güter- ««d Tt«r- tarife um SO Prozent und die Person««- ««d Gepäcktarif« um rund 18« Prozent der heute gültigen Sätze. Vom 1. Juns 1928 ab betragen di« Schnellzugs- »»schlüge: 1. Zone 2. Zone 3. Zone z—7b im 78—ISO tzm, über ISO l»m Mark Mark ' 2000 4000 3. Zone Mark 3000 6000 WM Baldwin englischer Ministerpräsident Der König hat den bisherigen Schatzkanzler Staute») Baldwin zum Premierminister ernannt. Stanley Baldwin hat den Posten als Premierminister angenommen. Der König ist gestern mittag 1 Uhr in London ein getroffen, ebenso Lord Curzon. Bonar Law hat mitgeteilt, bah er beabsichtige, Parla mentsmitglied für Mittelglasgow zu bleiben, obwohl er es nicht für wahrscheinlich halte, den Sitzungen beiwohnen zu können. Reuter meldet, bas; Sir Robert Horne, der bereits unter Lloyd George Schatzkanzler war, das Amt jetzt wieder über nehmen werde. „Evening Standard" zufolge verlautet, daß keine großen Veränderungen in der Zusammensetzung des Kabinetts ein treten werden. Lord Curzon sei, wie es heißt, bereit, das Amt des Außenministers weiter zu führen. In gut unterrichteten unionistischcn Kreisen werde mit geteilt, daß Baldwin eine riesige Anhängerschaft in der City habe. Wahrscheinlich wird eine Zusammenkunft der nni- onistischen Partei am Dienstag oder Mittwoch der nächsten Woche stattfinden. Wie die Blätter -melden, wird Baldwin zugleich Premierminister und Führer des Unterhauses fein. Ueber das Befinden des früheren Ministerpräsidenten Bonar Law wird mitgcteilt, daß dieser eine gute Nacht ver bracht hat und daß er seine,» Wählern seinen Entschluß mit teilte, zunächst während der jetzigen Sitzungsdauer seinen Platz im Unterhause beizubehalten, obwohl es »venig wahr scheinlich sei. daß er in der nächsten Zeit den Sitzungen »vird beiwohnen können. MkütMe i» der WMAn MM. Eine Hetzrede Leon DuboiS. Die Kammer begann gestern nachmittag die Beratung der von der Regierung angeforderten Kredite für die Operationen an der Ruhr. Für die Debatte, die die seit Wochen erwartete Aussprache über die Ruhr- und Repa- rationSvolitik der französischen Regierung bringen wird, sind bereits mehr als 20 Redner eingeschrieben. Man rechnet damit, daß die Debatte die Sitzungen bis zum Ende der Woche ausfüllen wird. Als erster Redner ergriff der Abgeordnete Leo» DuboiS, der ehemalige Präsident der RevarationSkommission, das Wort. Er sagte, Deutschland sei den ihm tm Vertrage von Versailles anferlegten Verpflichtungen niemals uachgekommen. Die von ihm geleisteten geringfügigen Zahlungen und Restitutionen seien unter dem Druck der Gewalt und erst nach Ueberwindung größter Schwierig keiten erfolgt. Bereits am 30. Juni 1920 habe sich die Reparationskommission gezwungen gesehen, eine erste vor sätzliche Verfehlung bei den Koblenlteferungen fest esten««. Drei- oder viermal habe die Kommission in der Folgezeit eine Verfehlung Deutschlands zur Kenntnis der alliierten Regierungen gelangen lassen. Bereits auf der Londoner Konferenz habe Deutschland so offenkundige Be weis« seines bösen Willens gegeben, daß die Gesamtheit der alliierten Delegierten darüber aufs äußerste entrüstet gewesen sei. Anstelle der damals als Gesamtbetrag der deutschen Schuld festgesetzten 132 Milliarden habe die deutsche Regierung gewagt, SV Milliarden anzubieten. Im weiteren Verlaufe seiner Rede erklärte Dubois, di« RevarationSkommission, deren sich gewisse Alliierte so gern entledigen möchten, habe die deutsche Schuld erst nach Anhör«« der Deutschen und von 32 Sachverständigen auf 182 Milliarden festgesetzt. Redner gibt eine ziffernmäßige Aufstellung der Leistungen, die Deutschland bi» zum 31. Dezember 1822 getätigt habe. Di« von ihm ange- führten Zahlen stehen jedoch im Widerspruch zu den heute von der Reparationskommission veröffentlichten Ziffern. Redner fährt fort, Frankreich habe vollkommen Recht ge habt, al« e« sich zu Sanktionen entschlossen habe, zu denen di« verbrecherische und wortbrüchig« Halt««« Deutsch, land» die Veranlassung gegeben hab«. Die französisch« Regierung habe damit nicht nur ihre Pflicht gegenüber dem eigenen Lande, sondern auch gegenüber der Welt erfüllt. i Die Annahme der von der Regierung geforderten Kredite ! müsse der Welt zeige». Vast Frankreich nun am End« seiner Gednld und entschlossen sei, die Pfänder, in deren Besitz es sstch gesetzt hab«. »u bebalten- bis es bezaLlt lei. Der Abg. Margaine weist nach, das» der Betrieb de» Eisenbahnen im Ruhrgebiet d»»rck die französisch-belgische Regie praktisch unmöglich sei. Er sprach die Hoffnung aus, daß die Negierung die Kammer über ihre wahren Ab- sichten unterrichten und sich nicht wieder hinter „diplo matischen Notwendigkeiten" verschanzen werde. Hier unterbricht Poincarc-den Redner und ruft: „Sit werden hoffentlich nicht erwarten, daß ich diese Absichten auf diesem Wege znr Kenntnis der Teutschei» bringe." Nach weiteren Ausführungen des Abgeordneten wild die Weitcrberatung auf beute vertagt. AlM loiNMMW MMe in Sm««. Ain Dienstag-Vormittag drangen Aufwiegler «n die Kalt-Betriebe des Eisenwerkes Union ein und zwangen die Arbeitswilligen zur Atbettsnicderlegung. Als die Anf- rührcr sich anichieklen in andere Betriebe des Eiienwcrkes einzudringen, kau» es zu einem Zusammenstöße nur der von der Berwaltnng des Werkes herbcigeruicncn T.dnvpolizci. Tie Schutzmannschaft batte dabei vier, die Aufwiegler zwei Verwundete. Es ruht der geminte Betrieb. Zn een Avcnd- stunden kam cs zu heftigen ttrawallcn. Cs wurde von Auf rührern versuch», die Polizeiwache am Ttcinolav zu stürmen Die Angreifer waren mit Schußwaffen versehen. Zwei Polizeibcamie wurden verletz», der eine crlu» ein: Schuß wunde, der andere einen Messersrich. Ein Automobil, das Verstärkungen heranbringcn ivollrc, wurde in der Herold straße eingekeilt und mir Maschinenpistolen und Hand granate« avgegrifjen. An beiden stellen wurde sowohl aus den anliegenden Hamern als auch ans der Menge heraus geschossen. Ans Seiten der Angrciscr gab cs zahl reiche Verwundete. — Tie Stadl selbs» ii» ruhig. Tic Polizei ist durchaus Herrin der Lage. Gestern nachmittag gegen 7 Uhr versammelten sich die streikenden Arbeiter Torttnnnds ans dem Hamaplave zu einer Massenkundgebung. Es wurden Ansprachen gehalten, in denen zum Durchhaltcn bis zur Erfüllung der letzten Forderung aufgefvrdcrt wnrdc. Die Redner belonicn, die Streikbewegung oürse nicht auf den Dortmunder Bezirk be schränkt bleiben. Der Ausschuß der Betriebsräte von Rhein land und Westfalen war ziiiammenactrclcn, nm die Aus breitung der Streikbewegung auf das ganze Rlteiniaud und Westfalen zu beschließen. Zu Zwischenfällen ist cs nicht ge kommen. Nach Schluß der Versammlung fanden Demo«, strationsumzügc statt. Der Streik hat sich weiter ausgedehnt. Er erstreckt sich aus die Zechen „Tremonia" sowie eine Rc-Hc kleinerer Eiscn- und Stahlwerke. Auf den Zechen „Wicndahlsbank", „Glück guss', „Tiefbau" und „Adolf v. Hanicmann" haben die Kom munisten der bereits im Streik befindlichen Zechen vom Betriebsrat in einem Ultimatum die Arbeitseinstellung ver langt. Auf den Zechen „Adolf v. Hanscmann", „Glückauf" und „Tiefbau" sind die Belegschaften fast vollzählig ein gefahren. Auf der Zeche „Scharnhorst" arbeitete mittag» etwa die Hälfte der Belegschaft. Das fiiintosc Wüten ii» Mannheim. Die Polizeidirektion veröffentlicht Las Ergebnis der amtlichen Untersuchung über die Schießereien der srauzS- sischcn Wache an der Neckarbrnckc am 18. Akai und in der Nacht vom 18. zum 19. Mai in Mannheim. Aus dein Bericht über die Erschießung des Polizeiivachtmeisters Traub am 18. Mai geht hervor, daß der tödliche Schuß von einem fran zösischen Soldaten, der Traub nachgelaufen war, aus einer Entfernung von nur 10 bis 12 Metern abgegeben worden ist. In den Kops getroffen, stürzte Traub zusammen. Der Bericht weist nach, daß die Franzose« in der darauffolgenden Nacht zu wiederholten Malen das bereits eingestellte Feuer ans die friedliche Bevölkerung aufs neue eröffneien. Die amtliche Darstellung lautet: Kurz vor 12 Uhr nacht» eröffnete bi« französische Wache auf der nördlichen Seite de» Friedrichsbrücke auf die Umgebung der Wache, ans das link« Neckarufer, insbesondere auf die Friedrichsbrücke ein regelt rechtes Jnsauterieseuer. Auf der Brücke herrschte um diese Zeit noch reger Verkehr. Die gerade auf der Brücke befind^ lichen Passanten flüchteten, nachdem sie zunächst hinter den eisernen Pfeilern der Brücke Schutz gesucht hatten, auf di» Luke Neckarlette zurück. Als nach einigen Minute» Ruüß
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