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01-Frühausgabe Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 17.05.1904
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1904-05-17
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-19040517012
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-1904051701
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-1904051701
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1904
- Monat1904-05
- Tag1904-05-17
- Monat1904-05
- Jahr1904
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8rN»trraal. »«»«hagevteht. Wegen Beleidigung des gesamten preutztschen Lffiztrr- korpö ist am 14. Dezember v. I. vom Landgerichte Halte a. S. der verantwortliche Redakteur des „Volksblattes für Halle", Robert F., zu einer Gefängnisstrafe von sechs Wochen ver urteilt worden. Jnkriminiert war eine Notiz, die am 2. Oktober 1903 im „Volksblatt" erschienen war. Aus Magdeburg war berichtet worden, daß der Leutnant L., weil er seinen Burschen geschlagen hatte, zu 14 Tagen Stubenarrest ver ¬ urteilt worden sei. Dazu war die Bemerkung gemacht worden: Wo soll da die Lust zum Dienste bleiben, wenn ein Offizier nicht einmal seinen Burschen schlagen darf! Der Kttegsminister hatte Strafantrag gestellt, weil er in diesem ironischen Zusatze die Br- Häuptling erblickte, eine Vorbedingung sür die Dienstfreudigkeit der Offiziere beruhe darin, daß sie ihre Burschen schlagen dürfen. Das Gericht war derselben Ansicht. Der Angeklagte, der nicht der Ver fasser der Notiz ist, hatte Revision eingelegt und behauptete, nicht das gesamte preuhische Offizierskorps, sondern lediglich der Leutnant L. habe persifliert werden sollen. — Das Reichsgericht dielt dir Feststellungen für ausreichend und verwarf die Revision. «Sntgltche» Schwurgericht. IX. Sitzung. 6. Wegen versuchten Verbrechens im Sinne von tz ^77 des Reichsstrafgesetzbuches hatte sich der am 26. November 187S in Rogajchütz geborene Dienftknechl Emil Wilhelm Gottschling zu verantworten. Der Gerichtshof bestand aus den Herren Landgerichtsdiretlor vr. Groh (Vorsitzender), Landrichter von Miaskolvski und Landrichter Dreßler (als Bei- ützer). Die Anklage vertrat Herr Staatsanwalt vr. Löwe, die Verteidigung des Angeklagten hatte Herr Rechtsanwalt vr. Hagen I übernommen. Als Geschworene wurden auSgelost die Herren Gutsbesitzer Rühl-Hohenheida, Kaufmann Plenge- Ls.pzig, Gemeindevorstand Broas-Probstheida, Ritteraulspachter Schkölziaer-Ztveinaundorf, Fabrikant Seidel-Gautzsch, Kauf mann Teicher-Leipzig, Fabrikbesitzer Gericke-Lindenau, Guts besitzer Bärbalk-Pohelwitz, Landwirt Schmiedt-Leutzsch, Stadt- autsbesitzer Saupe-Geithain, Privatmann Thorer-Leutzfch und Fabrikbesitzer Oelschläflel-Nerchau. Gottschling ist wiederholt, .zuletzt vom hiesigen Schwurgericht wegen vollendeten und ver suchten gleichen Verbrechens mit drei Jahren zehn Monaten Zuchthaus bestraft welche Strafe er bis zum 18. Februar 1904 verbüßt har. Zwei Tage darauf beging er bereits wiederum em neues gleiches Verbrechen, das aber in Len Rahmen des Versuchs blieb und wegen besten Gottschling sich heute abermals vor den Geschworenen zu verantworten hat. Die Verhand lung wurde auf Antrag der Kgl. Staatsanwaltschaft unter Ausschluß der Oeffentlichkeit geführt. Der Angeklagte wurde des ihm zur Last gelegten versuchten Verbrechens für schuldig befunden, mildernde Umstände wurden ihm versagt. Der Ge richtshof erkannte unter Anrechnung von zwei Monaten der erlittenen Untersuchungshaft auf ein Jahr Zuchthaus und fünf Fahre Ehrenrechtsverlust. X. Sitzung. o. Schwere Urkundenfälschung wurde der Kaufmannsebefrau Matte Klara Matta verehelichte Kuhn aus Leipzig zur Last gelegt. Der Gerichtshof wurde gebildet aus den Herren Landgerichtsdirektor vr. Groß (als Vorsitzender), Landrichter von Miaskowski und Landrichter Dreßler als Beisitzer. Als Vertreter der Kgl. Staatsanwaltschaft fungierte Herr Staatsanwalt vr. Schuster, dir Verteidigung der Angeklagten lag in den Händen des Herrn Rechtsanwalt vr. Fuchs. Die Geschworenenbank be- stand aus den Herren Gutsbesitzer Rühl-Hohenheida, Kauf mann Plena« - Leipzig, Gemeindevorstand Brocks-Probstheida, Rittergutspachter Schkölziger-Zweinaundorf, Fabrikant Seidel- Gautzsch, Kaufmann Teicher-Leipzig, Fabrikbesitzer Gerike-Leipzig- Lindenau, Gutsbesitzer Bärbalk-Podelwitz, Landwirt Schmiedt- Leutzsch, Stadtgutsbesitzer Saupe-Geithain, Privatmann Thore» Leutzsch und Fabrikbesitzer Oelschlägel-Nerchau. Die Angeklagte ist am 3. März 1871 geboren und seit Anfang Februar 1895 ver- heiratet. Ihr Ehemann begründete am 1. April desselben Jahres eine Lonservenfabrik, die anfangs aut ging, später aber geriet der Ehemann in Vermbgensverfall. Obwohl die Angeklagte nach und nach 18 000 aus eignem und väterlichem Vermögen zugesetzl hatte, stiegen die Pfändungen von 32 im Jahre 1900, auf 175 im Jahre 1901 und auf 240 kn Jahre 1902. Um die drängenden Gläubiger zu befriedigen, verschtttt die Kuhn seit Ende Oktober 1901 zu Wechselfälschungen. In 43 Fällen bat sie den Namen ihres Vaters al- Aussteller oder Giranten mißbraucht und sich dadurch Geld verschafft. Sie hat aber das Geschäft nicht halten können, dasselbe ist am 1. Oktober 1902 zusammengebrochen. Am 12. Mai 1903 wurde die Kuhn vom Landgericht wegen der Wechselfälschungen zu einem Jahr sechs Monaten Gefängnis verurteilt, am 2b. Juni wurde dann dir Strafe wegen eines Nachtragsfalles um einen Monat erhöht. Diese Strafe verbüßt die Angeklagte gegen- wärtig kn LandeSgefängniS zu Boigtsbera. Aus diesem wurde sie dem hiesigen Schwurgericht vorgesührt, um sich wegen einer Reche weiterer Fälschungen zu verantworten, di« sie unternommen hatte, um eine Abholung der gepfändeten Sachen zur Versteigerung und damit den Zusammenbruch deS Geschäfts ihres Mannes, das sie, da dieser meist ans Reisen oder durch Krankheit behindert war, in der Haupt sache allein führte, zn vermeiden. Sie hat dies in der Weise getan, daß sie, wenn der Bersteigerungstermin herankam, an die Firma ein Telegramm aufgab oder einen Brief schrieb, in welchem der Gläubiger die Genehmigung zur Sistierung aussprach und weitere Frist gewährte. In den Telegrammen hatte sie dann den Aufgabeort wegradiert und an dessen Stelle den Wohn ort des Gläubigers gesetzt. Dann bat sie dem bett. Ge- richtSvollztehrr dir gefälschten Briefe uno Telegramme vorgelegt, deuselbrn dadurch getäuscht und zur Sistierung der Versteigerungen bewogen. Es lagen insgesamt 22 solcher Fälschungen vor, die die Angeklagte nicht begangen haben will, um sich einen Vermögens- Vorteil zu verschaffen, sondern um die Gläubiger nach und nach befriedigen zu können. Auf ihr hab« die Last des Geschäftes allein gelegen, denn ihr Mann habe sich, als infolge größerer Verluste das Geschäft zurückging, nicht mehr um dasselbe gekümmert, er hat sich, wie die Zeugen versichern, dem Trünke ergeben. Die Ange klagte hat sich auch nach besten Kräften bemüht, das Geschäft zu halten, sie war aber allein der Aufgabe nicht gewachsen. Auch trugen die hohen Gerichts- und Prozeßkosten — sie will gegen 11000 hier für auSgegeben haben — nicht wenig dazu bei, ihre Bemühungen zur Sanierung des Geschäftes zu vereiteln, so daß am 1. Oktober 1902 das Koukursversahren eingeleitet wurde. Herr Staatsanwalt vr. Schuster hielt oie Anklage in vollem Umsange aufrecht, trat aber der Zubilligung mildernder Umstände nicht entgegen. Der Verteidiger der Kuhn, Herr Rechtsanwalt vr. Fuchs, hielt bei mehreren Fällen die rechtswidrige Absicht bei der Fäl schung nicht für erwiesen und war der Ueberzeugung, daß die Angeklagte die Fälschungen nicht zur Erlangung von Bermögensvorteilen begangen habe. Es sei der An- geklagten wohl zu glauben, daß sie lediglich im Interesse der Be friedigung der Gläubiger gehandelt habe, dafür Mächen doch die Ratenzahlungen, die von der Knhn gemacht und die Tatsache, daß einige von ihnen auch gedeckt worden seien. Die Geschworenen be- jahten sämtliche Schuldfragen, aber mit der von der Verteidigung beantragten Einschränkung, daß die Fälschungen nicht zur Erlangung eines BermögensvorteilS begangen seien. Der Gerichtshof verurteilte daher die Angeklagte wegen Urkundenfälschung unter Ein rechnung der ihr am 12. Mat und am 15. Juni zuerkannten Ge fängnisstrafen zu insgesamt zwei Jahren drei Monaten Gefängnis, auf welche Strafe sechs Monate der erlittenen Unter - suchungs- und die sek 8. Juli verbüßte Strafhast auf die jetzt erkannte Gesamtstrafe in Anrechnung gebracht wird. ASnt glich«, Landgericht. 6. Wegen Verschleierung im Sinne von 8 314 deS Handels gesetzbuchs hatte sich vor der Strafkammer II. des Landgerichts der Kaufmann Gustav Hermann Herzog aus Steinkunzendorf in Schlesien und der Rechtsanwalt und Notar vr. Friedrich Hermann Reuschle aus Wurzen, zuletzt in Borna wohnhaft, zu verant worten. Letzterer ist im Jahre 1890 in den Aufsichtsrat der 1871 begründeten Aktiengesellschaft Aktienbrauerei Borna eingetreten und wurde im folgenden Jahre zu dessen Vorsitzenden gewählt. Er blieb in diesem Amt bis zum Januar 1901, zu welcher Zeit er wegen persön licher Differenzen austrat. Herzog war Direktor der Aktlenbrauerei seit dem 9. Dezember 1896, er führte das Amt gemeinschaftlich mit dem Direktor Wenzel bis zum 15. September 1899, von da ab nach Ausscheiden Wenzels fungierte er als alleiniger Direktor. Tie Brauerei hatte schwer zu kämpfen, konnte mehrfach Dividende nicht zahlen und ist schließlich in Konkurs verfallen. Im Laufe der Jahre hatte die Brauerei verschiedene Grundstücke im Zwangs- versteigerungsverfabren erstehen müssen, weil ihr auf dieselben von Geschäftskunden Sicherheitshypotheken gewährt waren. So waren solche Hypotheken in Höhe von 5000 bei einem Grundstück in Halle, von 9000.6 bei einem Grundstück in Rochlitz, von 22000 bei einem Grundstück in Möckern ausgefallen, und es war von den Schuld nern Deckung nicht zu erlangen. Auch waren für diese Grundstücke Be- tttebskosten, Zinsverlufte usw. eingetreten, die z. B. für das Hallesche Grundstück im Jahre 1897 auf 2606 .6 87 /H, in den beiden folgenden Jahren auf je 583 59 sich beliefen und nach der Anklage vom Werte der Grundstücke in den Bilanzen hätte abgeschrieben werden müssen. Dies ist aber nicht geschehen und es sind auch die Grundstücke für einen höheren Preis, als die Er stehungskosten betrugen, in die Bilanzen eingesetzt worden. Dies wird von der Anklage als Verschleierung angesehen; das selbe Vergehen wird darin gefunden, daß vr. Reuschle in der Generalversammlung vom 4. Januar 1899, und beide Angellagte in den Generalversammlungen vom 10. Januar und 20. Dezember 1900 nicht die nötige Aufklärung hierüber gegeben habeu. Beide Angeklagte bekennen sich nicht schuldig, sie behaupten, daß sie die Bilanzen in sorgfältigster Weise und nach besten Kräfte» ausgestellt hätten, und es betont vr. Reuschle insbesondere, daß er seit seinem Eintritt in deu Aussichtsrat darauf gedrungen habe, daß jeder irgendwie zweifelhafte Posten abgeschtteben werde und daß er lieber keine Dividende habe zur Verteilung bringen lassen, um nur genügende Abschreibungen vornehmen zu können. Die Verhandlung wird voraussichtlich mehrere Tage in Anspruch nehmen. Sport. Reitsport. Nennen zn Berlin - Hoppegarten an» I« Mai. (Eig Meld.) I. Preis von Lichtenberg 3000^6 Dist. 1400 m. „Rocas" (I. E Boardinann) 1., „Bänkelsänger" (CH. Wetherdon) 2., „Eisen braut" (W. Warne) 3. Tot.: Sieg 84:10, Platz 42 , 36 : 20. Ferner liefen: „Colombo", „Saga", „Sapienta". — II. Jedfoot Handicap. Preis 3000 Dist. 1600m. „Wampum" (H. Ell- wood) 1., „Sanct Bernhard" (Th. Finan) 2., „Pettcles" (van Dusen) 3. Tot.: Sieg 142 : 10, Platz 48, 446 , 29 : 20. Ferner liefen: „Major", „Abschluß", „Fortumo", „Taxe", „Spucht". — III. Chamant-Rennen. Preis 10000 .6 Dist. 2000 m. „Leander I" (Ballantine) 1., „Signor" (Van Dusen) 2., „Irmin" (W. H. Jones) 3. Tot.: Sieg 40:10, Platz 23, 23 : 20. Ferner liefen: „Bonito", „Jamaica", „Saperloter. — IV. Hammerfest- Rennen. Preis 2000 ^6 Dist. 1200m. „Chrysopras" (V. Rosack» 1., „Hinkelstein" (W. Blumenthal) 2., „Borneo" (Karl Blaha) 3. Tot.: Sieg 22 :10, Platz 23, 24 : 20. Ferner liefen: „Jetzund", „Omar". — V. Strauyberger Handicap. Preis 2000 Dist. 1400 m. „Juchhe" (Herr R. v. Wallenberg) 1., „Garbe" (Lt. v. Bachmayr) 2., „Pastor" (Herr M. Lücke) 3. Tot.: Sieg 37 :10, Platz 26, 22 : 20. Ferner lief: „Phyllis". — VI. Mahlsdorfer Handicap. Preis 2000 Dist. 1600 m. „Regenbogen" (W. Warne) 7, „Maecen" (A. Heckford) ft, „Nibu" (Busby) 3. Tot.: Sieg 14 : 10, 16 : 20, Platz 24, 26 : 20, 25. Ferner liefen: „Gaukler' , „La Gaie", „Wanda", „Connex". „Regenbogen" und „Maecen" liefen auf den ersten Platz totes Rennen. — VII. Preis von Friedrichsfelde 3000 ./L Dist. 1800 m. „Pathos" (W. Warne) 1., „Constantinopel" (Van Dusen) 2., „Versluxt I" (Herbert Brown) 3. Tot.: Sieg 45:10, Platz 42, 28 : 20. Ferner liefen: „Tire-Haut", „Karnickel". Nennen zu Paris-Saint ikloud am 16. Mai. (Eigene Meldung.) I. Prix du Ruisseau 2000 Frcs. Dist. 2200 m. „Odon" (L. Berthod) I., „Fron Frou" (G. Stern) 2., „Chase Me. Boys" (CH. Childs) 3. Tot.: Sieg 24:10. Platz 12, 12:10. Ferner liefen: „Andreus", „Miß Sydney", „Potarb". — II. Prix des Vaux-D'Or 10000 Frcs. Dist. 2800 m. „Abydos" (A. Carterl I., Magnolie" (Bellhouse) 2., „Mal au Ventre" (Spears- 3. Tot.: Sieg 35:10. Platz 19, 15:10. Ferner liefen: „Typhon", „Montereau", „Promoteur". — III. Prix des Llochettes 4000 Frcs. Dist. 2000 w. „Dövis" (A. Carter) 1., „Baron Coach" (G. Stern) 2., „Calico" tGowin) 3. Tot.: Steg 73:10, Platz 28, 23:10. Ferner liefen: „Barbacole", „Ether II", „Lakms". — IV. Prix des Fränes 2000 Frcs. Dist. 1500 in. „Breme" (Dux) 1., „Colin" (Gilli 2., „Samara" (Berthod) 3. Tot.: Sieg 19:10, Platz 14, 45 :10. Ferner liefen: „Palais d'Orsay", „Chevalier". — V. Prix de L'Observatoire 5000 Frcs. Dist. 2500 m. „Voltaire" (Bellhouse) 1., „Nana Sahib" (Doux) 2., „Marfan" (A. Carter) 3. Tot.: Sieg 44 : 10, Platz 22, 30 :10. Ferner liefen: „Hip Hip Hurrah", „Rose Rose", „Lblat Ln the Green". — VI. Prix de Gbraniums 5000 Frcs. Dist. 1400 m. „Cha- naan" (O. Connor) 1., „Nester Lily" (X) 2., „Borda IV" Lhapital) 3. Tot.: Sieg l7 : 10, Platz 14, 16:10. Ferner liefen: „Arkinglaß", „Chahaco", „Rose Nini". Der Schwabenprris, die höchstdotierte Konkurrenz des am Sonntag begonnenen Stuttgarter Meetings sah die zwei Vertreter des heimischen Königlichen Privatgejliits Weil in Front; „Hecuba", die unter Jones ins Rennen gegangen war, siegte gegen ihren Stallgenossen „Cunebert", dem als Dritter „Ordinarius" folgte. „Zahlmeister", dem allgemein der Sieg zugesprochen worden Ivar, konnte erst den vierten Platz belegen. Nur dieser Leistung sollte dem Paar deS königlichen Sportsmans eine schöne Rennkarriere offen stehen. Den Preis von Nachod, das bestdotierte Rennen zwischen den Flaggen, gewann „O r i e n t e x p r e ß", der seinem Reiter Ltnt. Frhr. von Geyr, dem Sohne des Land stallmeisters von Weil, den Ehrenpreis der Königin eintrug. —X. Radsport. XXTp°"platz Leipzig. Die neue Zementfläche ist nun bis auf den Streifen, wo der Tunnelübergang gebaut wird, vollständig fertiggestellt und die günstige Witte rung wird zu guter Befestigung der Anlage besonders beitra gen. An den Zuschauerplätzen wird fleißig gearbeitet, auf der vorderen Kurve soll bis zum 5. Juni noch eine festgcmauerte Stehtribüne gebaut werden, welche einen umfassenden Ueberblick gewähren dürfte. Unter dieser Tribüne werden Garderobe räume für Fußballspieler u. a. angelegt werden. Der Tunnel soll bis zum Sonnabend fertig sein. Radfahrer Verein „Saxonia", Leipzig. Die radsport liche Saison bat ibren Anfang genommen und der wegen seiner bedeutenden Erfolge des vorigen Jahres rühmlichst bekannte Verein rüstet sich, um aucb in dieser Saison seinen hervor ragenden Platz unter den ersten deutschen Radfahrer-Vereinen zu behaupten. DaS Training der Fahrer wird sofort nach Fertigstellung der Rennbahn energisch in Angriff genommen werden, und es steht zu hoffen, daß hie „Saxonia" nicht nur mit einer erstklassigen Mannschaft auf dem Zement erscheinen wird, sondern, daß sich auch wieder gute Amateure aus ihren Reihen entwickeln werden. Aber nicht nur das Rennfahren pflegt der Verein, sondern er hat es sich auch ganz besonders zum Ziel gefetzt. Tourenfahren iinmer neue Anhänger zu werben. Die festgesetzten Touren werden in den monatlichen Mitteilungen des Vereins veröffentlich», welche Interessenten jederzeit zur Verfügung stehen. Die Wochenversammlungen finden an jedem Freitag, abends 94L Uhr, im Künstlerhause statt, Gäste sind sowohl bei de», Freitagsfitzüirgen, sowie auch bei den Ausfahrten stets gern gesehen. Deutscher Radfahrer-Bund. Gau 21 Leipzig Rad fahrer, die sich an der großen P fing st-Wanderfahrt nach dem herrlichen Kyffhäusergebirge und an der patriotischen Kundgebung vor dem Denkmal daselbst beteiligen, oder eine Wanderfahrt ins Ausland unter nehmen wollen, seien auf die Vorteile aufmerksam ge macht, die ihnen der Deutsch Radfahrer-Bund bietet. Es find dies namentlich eine Versicherung gegen die gesetzliche Hafl- pflicht, eine Unfallversicherung, vorzügliches Kartenmaterial usw., sowie Grenzkarten zur zollfreien Ueberschreitung der R c i ch sg r e n z e n. Anmeldungen nehmen entgegen die he- kannten Ortsvertreter sowie der Gauzahlmeister W. Hensch ke in Leipzig-Schleußig, Schnorrstraße 14. (H Renntermine. Auf der Treptower Bahn finden die nächsten Rennen am 12. Juni statt. — Der Dresdner Verein für Radwettfahren veranstaltet am Scknn- tag, den 5. Juni, wiederum größere Rennen. In dem Stunden-Dreiermatch am Sonntag auf der Prinzenparkbahn zu Paris wurde der Amerikaner Robert Walthour mit 82 666 Kilometer Sieger. (Schrittmacher Lawson). Zweiter wurde E. Bruni mit 78,200 Kilometer (Schrittmacher Reimers), während Tommy Hall durch Sturz ausscheiden mußte. Nach dem 60. Kilometer war an seinem Führungsmotor (Schrittmacher Cissac) der Rahmen gebrochen, wodurch er zu Falle kam. An zwei aufeinander fol genden Renntagen (12. Mai Turin. 15. Mai Paris) erfolg los bleiben zu müssen, bedeutet allerdings Pech. Ein Haupt fahren und ein Vorgabefahren für Flieger wurden von Ma thieu gewonnen. Ij, Ter Grand Prix de Paris, welcher dieses Jahr zum elften Male zum Austrag gelangt und auf der städtischen 500-Meter- Zementbahn ausgesayren wird, ist auf den 19., 23. und 26. Juni festgesetzt worden. Die Beteiligung von Rütt, Schil ling und Mayer, der drei Plazierten im Großen Preis der Republik, ist als sicher anzunehmen. Auf der Pariser Buffalobahn in Paris wird vor Pfing sten noch An dreitägiges Meeting abgehalten werden, wobei auch der sich regelmäßig wiederholende Grosze Breis der Union VSlocivö dique de France mit zum Austrag kommt. Der erste Teil des reichhaltigen Programms kommt am Donnerstag, den 19. Mai, abends, zur Erledigung, der ziveite und dritte am Sonntag, den 22., und Montag, den 23. Mai, nachmittags. Hundespsrt. -8- Der Leipziger Foxterrier-Klub hält seine Versamm lungen regelmäßig aller 14 Tage Mittwochs abends ^9 Uhr in Zills Tunnel (Klosterstübl), Klostergafie, ab. Tie nächue Versammlung findet am 18. Mai statt. Liebhaber der erwähnten Hunderasse sind als Besucher der Versammlungen willkommen. In der nächsten Sitzung werden u. a. drei der heften Zuchthunde vorgeführt und Erklärungen der Rassekenn zeichen erfolgen. Lurnlvtten. X Tie Turnrrfchaft des Vereins für Volkswohl unternahm am Himmelfahrtstagc eine Turnfahrt nach einem Teile der Dübener Haide. Die 64 Teilnehmer fuhren in der Frühe vom Berliner Bahnhof ab nach Station Radis. Von hier aus nahm die Waldwanderung ihre Richtung nach dem Forsthause zum Ochsenkopf, wo die Frühstücksrast gehalten wurde. Darauf wurde dem nächsten Ziele, dem Dorfe Reinharz, zugestrebt. Nachdem hier eine längere Mittagspause verbracht worden war, wurde der Rest der Fußwanderung, der Weg über Söllichau nach Düben, zurückgelegt und darauf die Rückfahrt nach Leipzig mit der Eilenburger Bahn angetreten. Ultt aller Mil. --- Zwei Abstürze mit tödlichem Ausgang haben sich in Leo bcn (Steiermark) ereignet. Bon der Freisingwand ist das 13jährige Mädchen Ursula Waißnix beim Blumenpflücken ab- aestürzt und tot liegen geblieben. Am selben vormittag batte der Leobener Blumenhändler Josef Hanner mit seinem Bruder eine Partie in die Krumpen bei Trofaich unter nommen. Sie stiegen zum Krumpensee auf und wollten an der Bordermauer vorüber auf dem sogenannten Jägersteig nach Vordernberg absteigen. Joses Hanner giug einige Schritte voraus. Als er zurückblickte, sah er Plötzlich seinen Bruder die Lehne hinabkollern und über eine Wand von beiläufig 30 Metern abstürzen. Als er nach dem beschwerlichen Ab stiege zu dem Verunglückten hinabgelangte, fand er ihn mit zerschmetterten Gliedern zwar noch lebend auf, doch auf dem Transport nach Trofaich verschied der Verunglückte. --- Sr weitz sich zu helfen: Ein allzu drastisches Mittel gegen klavierspielende Nachbarn hat der Ingenieur Hans D. aus Charlottenburg angewendet. D. wurde durch anhaltendes Klavierspiel in den über seiner Wohnung be- legenen Räumen bei seinen Studien gestört und beschloß, die Niusitliebhaber mittels einer von ihm gemachten, allerdings sehr eigenartigen „Erfindung" zu vertreiben. Er bohrte durch die Decke seines und den Fußboden des darüber liegenden Zim mers ein feines Loch und leitete durch einen Gummischlauch und eine Glasröhre Schwefelwasserstoff in die fremde Woh nung. Die erwartete Wirkung trat ein. Der penetrante Geruch des Gases vertrieb sofort die Klavierspieler aus dem Zimmer. Dieses Experiment wendete D. auch noch an den beiden folgenden Tagen mit gleichem Erfolge an. Doch der tunkende Bote blieb nicht aus. Die auf so merkwürdige Weise vom Klavier vertriebenen Einwohner stellten Straf antrag. Zu der Verhandlung waren als Sachverständige der vereidete Gerichtschemiker vr. Jese ri ch und der Medizinal rat vr. Klein geladen. Nach Anhörung dieser wurde der Angeklagte, dem „Berl. Lok.-Anz." zufolge, wegen fahr lässiger Körperverletzung zu 30 Mark Geldstrafe eventuell 6 Tagen Gefängnis verurteilt. — Auch ein Beitrag zur musikalischen Erziehung! — Napoleons Weckeruhr unter dem Hamme». Unter den demnächst in Paris zum Verkauf gelangenden Wert sachen der verstorbenen Prinzessin Mathilde befindet sich auch die Weckeruhr Napoleons. Diese, von Abraham Breguet 1810 sür den Kaiser gefertigte Uhr ist aus ver goldeter Bronze gemacht. Sie hat acht Zifferblätter, die die Phasen des Mondes, die Sekunden, Minuten, Stunden, Tage, Monate usw. angaben. Die Uhr enthält außerdem einen Thermometer und schlägt jede Viertelstunde. Sie begleitete Napoleon auf allen feinen Feldzügen, sogar nach Moskau und Waterloo. Lader, Sommerfrischen und Reisen. -8 Bad Salzschlirf, 16. Mai. In dieser Saison strahlt Salzschlirf in neuem Glanze, und inan hat Mühe, alle ge troffenen Verbesserungen sofort auszufinden. Man sieht, es ist ein neues Leben in den Badeort eingezogen. Es ist, als wolle das heilkräftige Salzschlirf sich seine Sporen verdienen, um nunmehr den ehemaligen Ruf der Nonchalance und Lange weile endgültig von sich abzustreifen und auch in der Reihe brr Bäder genannt zu werden, welche bisher als fashionabel galten, sür alle diejenigen, welche das Schicksal mit dem Zipperlein be. haftete. Abgesehen davon, daß Salzschlirf lnsolae seiner ver besserten Baoeverhältnisse gerüstet dasleht, um rünstighin die doppelte Anzahl von Kurgästen zu empfangen, wird neuerdings auch für den Komfort gesorgt, den man heutzutage, wenn man in ein Bad reist, nicht mehr entbehren möchte. Es ist bereits eine stattliche Anzahl von Kurgästen eingetroffen. -8- Fttedrichshall. Der jüngst verstorbene Sir Henry Thompson, einer der bekanntesten Aerzte Englands, welcher seinerzeit von Napoleon Hl konsultiert wurde, war em großer Verehrer einer deutschen Quelle und hat Friedrich-Haller in semen Schriften gegen Gicht und Steinkrankheit als bestes Mittel empfohlen. Meteorologische Beobachtungen auk der 8ternwartv iu Kvlprlg. Hübe: 119 Kotor über ckem User. Leit der Leodavbrung ksrom. reü. sur Ulsrmo- urster. lietsUve t'euotr- ctxlcelt»/. Wind- rrvNtlML u. Startes. ttlwwsls- »nsiekt. 15. Kai ab. 8 L. 752,6 -f-16,7 57 LW 2 käst lclar 16 - vm. 8 - 754,3 >13,7 62 NW 1 wolbiP nm. 2 - 754,4 -f-I8,9 50 LW 4 beiter Ilaximnw der Bewperatnr — -f- 21,5". Kinimnin — -i- 8,2 . Wetterbericht »oul L«. 1VV4. i-tations-Xamo. Uarviustsr «nt Ue-re«viv<-»u. Liebtnn? und Ltärks des Windes. Wetter. Z Z 8 <v -r L L 3 s I 8tornownv Kabln Lead . Obristiansund. üaparanda. . 8blldesllN6s Ltoelrbolm. . Lopenba^en . Llemel . . . 8winemunde . 8icaxen . . . 8>1t .... llamdurx . . Leider . . . Loillv . . . Uneben . . . Lettin . . . Lrrlsrube . . kranlcturt n. L. iletL . ... Laris.... Kuneben . . ObemnitL . . Wien. . . . Lrax.... Lrabau . . . VomdsiK- . . llormannstadt Briest . . . Lii-a.... Letersburg;. . Wiob. . . . llolzrboad . . Lbields . . . Rocbespoint . Valentin. . . tlberdour^ . . klaren/. . . Lom .... Xi//» . . . 759 756 746 760 748 759 755 761 756 763 764 766 759 766 764 766 766 767 766 766 765 764 765 764 761 765 766 753 752 761 761 764 763 755 768 767 8 sobwaeb WXW sebwaeb 8 leiobt XW starb W leiobt W steil W8W starb wxw massig W starb XW tttsob WXW sobwaeb still 080 kriseb XXO sebr leiobt W massix W sebwaeb 80 sebr leiobt 880 sebr leiobt 0X0 sebr leiobt 8W mässig: XW leiobt XX w leiobt still 8W sebr leiobt W8W sobwaob XX W sebr leiobt still 88W sebr leiobt 8 leiobt 8 leiobt 80 sebr leiobt 080 sobwaeb 88W leiobt 880 starb 80 leiobt X sebr leiobt bedeobt wolbsts bedeobt wölb fix beiter bedeobt wolbstx beiter beiter beiter baldbedeobt wölben los wolbix beiter beiter wolkenlos wolkenlos beiter wolbenlos bedeobt wolbig beiter Xedel baldbedeobt baldbedeobt wolbenlos beiter bedeobt Kegen bedeobt wölb ig baldbedeobt beiter bedeobt wolkenlos wolbenlos -ft -t- -ft -ft -ft -ft -ft -ft -ft -ft -ft -ft -ft -«- -i- -ft -ft 4- -ft -ft -ft -ft -ft -ft 8 5 4 8 9 9 7 11 9 10 11 12 12 12 13 1b 15 11 14 16 !3 12 15 17 14 15 19 7 10 8 11 11 9 12 16 14 0 20 3 0 3 0 0 0 0 0 0 0 0 7 0 0 0 0 0 0 0 2 Ö Wittor«,L in 8aeksen sm 15. Lisi 1904. Nation m I omporntur Wind «di»? Kittel llioim. Dresden .... ll5 -ft 17,2 st-12,5 XW 2 — LeipLi» .... 117 -ft 17,4 -ft 10,9 WXW 3 — Oolditz .... >69 -ft 19,6 -ft 14,4 WXW 4 — Laut/cn .... 202 -ft 16,4 -ft >2,6 W 3 — Zittau 258 -ft 14.8 -ft 10,9 880 2 — ObemnitL.... 310 -ft 16,5 -ft 13,0 W 2 — Kreider« .... 398 -l- 16,1 st- 14,5 XW 3 —— 8obneodor2 . . . 435 4- 16,8 -ft 12,4 XO 3 — Lister 500 -ft 15,3 st- 7,2 W 2 — ältenbors. . . . 751 -ft 15,3 -ft 10^ X 2 — keit/enbain . . . 772 -ft 14,2 -ft 8,7 XW 2 — Liebte!der!- . . . 1213 -k 9,9 -ft 7,7 WXW 5 — ver 15. Lai war bei leiebten, uubesttmmteu Winden ein vor liegend beiterer, troebnor und sehr warmer Bag. I >io Bewperatui ging im Kinünum wenig unter 8" (kiebtelberx) berat), stieg iw Kaximum bis eu 500 m Lödenlage meist über 20° dis 22" (Obemoits) und übertrak im Kittel den vieljäbrigen vurobscboitt dis eu 7^,o, Wetterlage in Europa nm 16. Llai, 8 llbr krüb: Loder vrueb über 765 mm erstreckt sieb von Italien nael den Xiederlandeo, das Kinimum mit 745 mm liegt Uder vapp- land, ein sweit.es unter 755 mm vor dem Kanal. Im Ost- seegediet weben lebdakte westliobo Winds, im übrigen berrscbl der leiebten, weebselnden Winden vielkaob keiteres, warmes Wetter, ^m Vortag sind mebrkaeb Oowittsr aukgvtreteu (Breslau, lllüooden). Voraussage litt den 17. Aal 1804: Wetter: Leiter und trooben. 'l omporatur: Lebernormal. Windursprun«: 8. Barometer: Loeb. msXFvHoFFFr-Ss/Lo uaiiderttotteae 8cl>Sab«Ns- oaS oesaadbetts-SeU«, viel taaseas. l»ct> bc»»krl Xerrtllck emptadleo« blader 8«lk«, elail, l» Idrcr 4rt, Stück SV PI. erbiiltllcli la ^oatbekea, vrorettea aa-l ?»r lümerieo wie »ucd 4»» nickt tetteaoe Slrrrkotla-tUrcerlo. krlol«. Weisse, rstte Ntaäe, reiner, scddaer leist
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