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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 20.04.1925
- Erscheinungsdatum
- 1925-04-20
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-192504205
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19250420
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19250420
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1925
- Monat1925-04
- Tag1925-04-20
- Monat1925-04
- Jahr1925
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 20.04.1925
- Autor
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Riesaer D Tageblatt ««d AnreiaZr ILIbeblatt und Xmeiaerf. Postscheckkonto: Dr«»d«i 1«» »irokaff« Riesa Nr. SL rrrrd Anzeiger iLlbeblM und Än-eiger» »raht-ns^^.vratt «lrsa. Da» Rigaer Tageblatt enthält die amtliche« Bekanntmachungen " der Amtthauhtutannschaft Großenhain, des Amtsgerichts, der Amtsanwaltschaft beim Amtsgerichte m»d de» Rates der Stadt Riesa, des Finanzamts Riesa «nd des HauvtzollamtS Meißen. S1. Montag, LV. April IVL3, abkndS. 78. Jahr«. Da» Mesaer Lag,blatt erscheint jede« Ta« abend« '/,« Uhr mit Ausnahme der Sonn- und Festtag«. vezn«S»ret«, gegen Loraurzahstmg, jür «inen Monat 2 Marl 2.) Pfennig Lurch Post oder durch Aoten. Für den Fall de» Eintretens von Produktionsverteuerungen, Erhöhungen der Löhne und Materialienpreise behalten wir mt» da« Rech» der Preiserhöhung und Nachforderuug vor. 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Verantwortlich für Redaktion: Heinrich Uhlemann, Riesa: iiir Anzeigenteil: Wilhelm Dittrtch, Riesa. WMW MWk ili MM. — PlWlikliN III MM. )l Hannover. Vor zahlreichen Vertretern politischer und wirtschaftlicher Verbände und deutscher und ausländi scher Zeitungen hielt Generalfeldmarschall von Hindenburg gestern abend eine Rede über die politische Lage und die politischen Ziele des Reichsblocks. Generalfeldmarschall von Hindenburg führte in feiner, heute abend gehaltenenen Rede aus: Meine sehr verehrte« Herren! Diese Stunde geselligen Beisammenseins hat für das deutsche Volk, für Sie als politische Führer und auch für mich vielleicht eine tiefe Bedeutung. Sie haben sich heute abend hier versammelt, um mit mir die politische Lage und die politischen Ziele des NeichSblockes zu besprechen. Wir wollen uns hierbei nicht durch Angriffe unserer Gegner stö ren lasten. Mich lassen jedenfalls persönliche Angriffe, auch der gehässigsten Art, ganz kalt, denn ich baue auf das Ge rechtigkeitsgefühl meiner Landsleute. Hier sind heute die Vertreter von Parteien und politischen, wirtschaftlichen und kulturellen Verbänden, sowie von deutschen und ausländi schen Zeitungen versammelt. Die Tatsache, das, sich Par teien und Verbände, die nicht in allen Zielen der täglichen Kleinarbeit übercinstimmen. zu gemeinsamem Wirken zu- fammengefunden und die natürlichen Gegensätze zum Schweigen gebracht haben, ist mir ein Beweis dafür, da» es in Deutschland wieder vorwärts geht. Deutschland hat in schwerer Stunde bewiesen, was es durch Einigkeit zu errei chen vermag. Mir ist das Glück beschieden gewesen, mit einem einige» Volk den Feind von, unseren-Grenzen fern zuhalten. Dieser grossen Zeit deutscher Geschichte sind schwere Fahre gefolA. Wir haben die ganze Last eines unglücklichen Kriegsausganges und eines unseligen Umsturzes auf uns nehmen müssen. Es ist dabei auch leider vieles von dem Einigkeitswillen bei uns verloren gegangen. Der schönste Abschluss meines Lebens wäre es daher, wenn ich noch seh.« dürste, das, wir uns wieder mit der gleichen Einigkeit in friedlicher Arbeit im Wiederaufbau znsammenfinden, die uns einst beseelt hat. Ich bitte die hier so zahlreich erschienenen Vertreter der ausländischen Presse, die Bedeutung des Willens zur Einig keit, der nichts mit Parteipolitik zu tun hat, sondern dem gesunden nationalen Gefühl des deutschen Volkes entspricht, nicht gering zu achten. Der Reichsblock hat nun geglaubt, dem Gedanken überparteilicher Einigkeit bei der Wahl eines deutschen Reichspräsidenten dadurch am besten dienen zu können, das, er mir für den zweiten Wahlgang die Kandida tur antrug. Ich habe zunächst schwere persönliche Bedenken gehabt und ich bedauere es nicht, das, darüber auch die Oef- fentlichkeit unterrichtet worden ist. Der Appell an mein Pflichtgefühl hat diese Bedenken überwunden. Erleichtert wurde mir diese schwere Entscheidung nicht zuletzt dadurch, daß der von mir hochgeschätzte Kandidat des ersten Wahl ganges, Herr Dr. Jarres, mich auch nm dieses Opfer bat. Seine lautere Persönlichkeit und seine hingebungsvolle Ar beit haben ebenso wie sein staatsmännisches Programm starken Eindruck im deutschen Volke Hervorgerufe». Nach dem ich nunmehr die Kandidatur übernommen habe, ist cS mein Wille, mich während des Wahlkampfes an der poli tischen Arbeit des NcichsblockeS in der mir angemessen er scheinenden Weise z» beteiligen und für den Fall meiner Wahl meine ganze Kraft für das Wohl Deutschlands ein- znsetzeu. Ich würde auch als Reichspräsident nur die Pflicht kennen, auf den einmal gegebenen Grundlagen der Verfas sung und der heutigen Stellung Deutschlands in der Welt, das Beste für mein Vaterland zu erstreben. Rücksicht ans irgendwelche Parteien oder ««berechtigte Souderiutereste« würde ich dabei nicht kennen. Anders darf auch der Staat nicht denkeir. Seine vornehmste Aufgabe mus, es immer bleiben, das Wohl derjenigen Bolkskrcise besonders im Auge zu behalten, die am schwersten unter der Not der Zeit leiden . . . Jeder Arbeit mus; ihr gerechter Lohn werden. Wenn Sorgen «nd Lasten gerecht auf alle Schultern verteilt sind, wird sich hierauf gegenseitiges Vertrauen anfbauen. Nur so können wir zum sozialen Frieden gelangen. Bei einem Teil unserer politischen Parteien spielt die Auffassung eine verhängnisvolle Nolle, datz nur der unbedingte Anhänger des eigenen Parteiprpgrammes oder wenigstens der in den Revolutionsstürmen geschaffenen Parteikoalition das Recht hat, am Staat mitzuarbeiten. Als ruhiger Beobachter der politischen Entwicklung der letzten Jahre habe ich geglaubt, immer wieder eine falsche Auffassung vom Wesen und der Bedeutung der politischen Parteien im parlamentarisch regierten Staat feststellen zu müssen. Diese führt dazu, das an sich schon zum Zwiespalt neigende deutsche Volk noch mehr zu verwirren. Weite Kreise streben aber nach großen, gemeinsamen Ziele». Da rum erscheint mir der Reichsblock, der diesem Gedanken bienen will, die Forderungen des Tages richtig erkannt zu Haven. Erwarten Sie alsv, meine sehr verehrten Herren, nicht das Programm eines Parteimannes, der sich mit politischen Fragen auseinandersetzt. Wett wichtiger ist die Aufgabe, dem deutsche« Volke wieder die Grundlage wirtschaftlicher u«d politischer Lebensfähigkeit zu schaffe«. Ohne die Wie derherstellung des brutschen Ansehens in der Welt ist dieses Ziel nicht zu erreichen. Ansehen i« der Welt wird jedoch u«r aewinnen. wer sich kelblt nnd sei« Volk achtet. Ber» trauen wird nur gewinne«, «er sich selbst vertraut! Eck wird noch langer und schwerer Arbeit bedürfen, ehe unser ganzes Volk wieder zum Bewusstsein der höchsten Werte in einer Nation so erwacht ist, dass dieses Bewusstsein sich auch im täglichen wie im öffentlichen Leben durchsetzen kann. DaS aber erscheint mir der sicherste Weg, um uns vor io be klagenswerten Erscheinungen zu schützen, wie sie die letzten Monate brachten. Tie waren in hohem Maße geeignet, den Glauben an deutsche Ehrlichkeit und Treue zu erschüttern. Wir haben heute die Pflicht, unser gesamtes öffentliches Leben und unsere praktischen politischen Ziele so einzustcllcn, datz unser aufrichtiges Streben nach friedlicher Orientierung unseres Vaterlandes nnd friedlicher Mitarbeit am Fort schritt der Welt sich durchsetzen kann. Hier liegt eine wich tige Grundlage deutscher Ausscnpvlinl. Nichts kann diesem friedlichen Ziele mehr schaden, als das verlogene Geschrei von einer drohenden militärischen Reaktion in Deutschland, die sich in meiner Kandidatur angeblich ausprägen soll. Ich glaube gern, dass Herr Marx diesem höchst verwerflichen demagogischen Treiben seiner Anhängeer persönlich fern steht. Fch muss aber mit allem Ernst aus die grosse Gesahr Hinweisen, die eine solche verantwortungslose Wahlprvpa- ganda für das ganze deutsche Volk bedeutet. Fch betone mit aller Deutlichkeit, dass ich nichts anderes erstrebe, als was die Gegner meiner Kandidatur für sich allein in Anspruch nehmen, nämlich, dem deutsche« Volke in voller Souveräuität «nd in voller Freiheit seine« Platz nn- ter de« andcren Völkern zu sicher«. Um dies zu erreichen, mutz aber baldigst die schwere Anschuldigung unserer Ver antwortung für den Weltkrieg sallcn. Tas sind die Ge danken, die mich leiten und darum werden Sic mir glau ben, wenn ich Ihnen versichere, datz all das Geschwätz von verfassungswidrigen Vorgehen, das ich beabsichtige» soll, von sogenannte» reaktionären nnd sonstigen gefährlichen Be strebungen unsinnig ist. Ich bin gewohnt, meine Pflicht zu tun, und würde da her, wenn das deutsche Volk mir das große Vertrauen schenken sollte, mich zu seinem Präsidenten zu wählen, un beirrt durch Tagesmeinungrn und persönliche Angriffe mit Sachlichkeit dahin wirken, datz unserem Vaterland, das wir in seinem Unglück um so heisser lieben müssen, eine glück liche Zukunft beschieden sei« möge. Wird dieses Ziel er reicht, so wäre das der schönste Dank an all die Helden, die einst im festen Glauben an deutsche Grösse ihr Leben Hin gaben oder ihre Gesundheit opferten. Die Rede Hindenburgs wurde au vielen Stellen von Beifall begleitet. Am Schlutz der Rede erhob sich stürmische Zustimmung. Ein Vertreter der Vaterländischen Verbände brachte ein begeistertes Hoch ans den Feldmarschall aus und alsdann gaben die anwesenden Vertreter der Parteien und Verbünde, die im Reichsblock vereinigt und, besondere Erklärungen zur Kandidatur Hindenburg ab. Für die Deutschnationalc Bolkspartei sprach Tr. Wink ler den Dank und das TrenegclöbniS der Partei aus, für die Deutsche Bolkspartei nahm Dr. von Richter das Wort, um besonders zu betonen, datz der Name Hinöenöurg das Fanal deutscher Treue nnd Pflichterfüllung sei. Für die Wirtschaftspartei deö deutschen Mittelstandes sprach Herr Drewitz, um zu betone», das; Hindenburg das heiligste Klei nod des deutschen Volkes sei. Ter deutsche Mittelstand sei felsenfest davon überzeugt, datz ihn der Ehrenmeister des deutschen Handwerks zu der Stelle verhelfen will, auf die er einst so stolz gewesen sei. Für die Bayrische Bolkspartei sprach der Abg. Loibl begeisterte Worte, die starken Beifall auslösten. Für den Rcichslandbund betonte Herr von Gold acker das Trcucgelöbnis des deutschen Landvolkes. Für die Vaterländischen Verbände nahm Admiral von Schroeder das Wort. Jedem einzelnen der Sprecher reichte Hindenburg die Hand. Alsdann nahm ber Feldmarschall noch einmal das Wort zu folgender kurzer Ansprache: Fch möchte nur noch einmal meinen allerherzlichsteu Dank dafür zum Ausdruck bringen, was mir an Liebe entgegengetragen worden ist. In meiner Rede, die ich vorhin gehalten habe, ist klar zum Ausdruck gebracht, was uns nottut und wohin wir kommen mochten. Darum vorwärts mit Gott für u«ser teueres deutsches Va terland! Das deutsche Volk und Vaterland: Hurra! Die Versammlung stimmte in den Ruf des Felömar- schalls begeistert ein. Der Feldmarschall machte einen äußerst frischen Eindruck. Die grotze Kundgebung in Hannover zu Ehren Hindenburgs. »Hannover. In Hannover fand eine gewaltige Kundgebung zu Ehre« des GeneralseMmarschalls von Hin denburg statt. An der Huldigung Meiligten sich die ge samte» vaterländischen Verbände, die nationalen Vereine und Körperschaften der Stadt Hannover nnd der nächsten Umgebung, die zahlreichen Bürgervereinc der Stadt. Eine unübersehbare Menschenmenge füllte die Straßen des soge nannten Hindenburgviertcls. An der Seelhorststraßc, wo -ie Villa Hindenburg liegt, standen die Menschen ans den Mauern, in den Bäumen und auf den Tüchern der Häuser. Ein großes Polizeiaufgebot sorgte für Ordnung. Es ist nicht ein einziger Fall von Störung vorgekommen. Sehr groß war auch die Zahl der Frauen und Arbeiter, die an ber Huldigung teilnahm. Vor der Stadthalle, wo die Ver bände zum Ausmarsch aufgestellt waren, und wo sich Tau sende nnd Abertausende von Bürarrn versammelt batten. hielt der Reichstagsabgeorbnete Hauptncan» a. D. Lchmidt- Hannooer eine Rede, die in einem Hoch ans unseren Feld marschall und Vater Hindenburg ansklaug. Gewaltiger Beifall folgte dieser Rede. Dann sangen die Massen das Deutschlandlied. Unter den Klängen von Musttkorps setzte sich der ungeheure Zng in Bewegung, um auf dem kürzesten Wege an dem Feldmarschall vorbeizuziehen. Hindenburg stand in großer Uniform vor seinem Hcnsse und dankte und grüßte »nablüssig die Vvrüciinarichicrendcn. Tie Volks menge, die stundenlang in der Leelhvrslstraßc ausharrrc brach immer aufs neue in Hochrufe aus den Feldmarschall aus, der von dieser begeisterten Huldigung sichtlich bewegt ivar. Später zogen die Fugendgruppen der Vacertändikchen Verbände noch singend durch die Sirasscn der Stadt. M KMM MM Ml. BPT. Die Gerüchte, wonach die Kandidatur Hindenburg im letzten Augenblick noch zurückgezogen werden könnte hab«« sich als gänzlich irrig erwiese«. Außenminister Tr Ltrciemann hat nunmehr den Parcsnüyrern tlare Auskunft über die Berichie der deusschen diplomacischcn Vercrerer cm Auslande gegeben, ioöatz die von varlamentarsschei. Seite erhobenen Bedenken nunmehr erledigt nnd. Wie ausdrück lich versichert wird, handelte cs 'ich iu erster Linie darum, iestzustellen, ob die Reichsregicrung aus Grund der Mittei lungen der deutschen diplomatischen Auslandsvertreter ir gendwelche Veranlassung gehabt harre, ,n intervenieren und die Reichsblockpartcien vor den Folgen der Kandidatur Hindenburg zu warnen. Tie Meinungen hierüber sind allerdings noch geteilt. Wahrend die Gegner der KcknLida- tur Hindenburg die Anssastnug nus''pcechen. daß es Pfticsst des Aussenministers gewesen märe, die Reichsölockparteicn sofort zu unterrichten, i't man innerhalb der Reichsreaie rung selbst davon überzeugt, datz hierzu keine Veranlassung bestanden hat. Frn übrigen ist die Vereinbarung acrroncn worden, daß über die Einzelkcircn der bei der Rcichsregic rung vorliegenden diplomariichcn Berichte strengstes Srill schweigen geivahrr werden mutz, auch nachdem der Veriucst unternommen wurde, rcndenziö'e Mirreftungen hierüber zu verbreiten. Aus den Kressen des Rcich-sblvckes cr'eluen 'Gr, daß die Kandidatnr Hindenburg endgülria ist und die Mitteilun gen des Aussenministers ab'vlur keine Veran!a>".ing dazu gegeben hätten, diele Kandidatur etwa zurückiussesten. Der Feldmarschall ist vielmehr ausdrücklich ersuch; worden, üch nicht durch die Kampagne seiner Gegner irriricren zu lassen. Daß Außenminister Dr. Strestuuann es ausdrücklich ab lehnt, sich ans der bissser geübten Zurückholruug berauZ- bringen zu lassen, geht übrigens auch aus der Danach?, lier- vor, daß die ihm nahestehenden Kreise alte-S geran haben, nur die" Kandidatur Hindenburg gegen die Angriftc des Weimarer Volksblockes zu verteidigen. Ter Wahlkampf nm die Reichsprü'ideni'chasi ist setzt aus dem Höhepunkt angelangt. Tee Weimarer Bvttsvlock hat seine gesamten Kräfte mobilisiert, nm einen Lieg der Kandidatur Hindenburg zu vereiteln und auch diejenigen Kreise der Wählerschaft sür Marx zu gewinnen, die aus konfessionellen Gründen entschlossen waren, am 2>:. Avril Stimmenthaltung zu üben. Man in der Meinung, San diesmal die Wahlbeteiligung erheblich größer sein wird als am 2V. März. Fm ersten Wahlgang bauen die meisten Wähler ihre Stimme nicht abgegeben, weil sie noch unent schlossen waren und aus alle J-alle mit einem zweiten Wahl gang rechneten. Die zehn Millionen Nichtwähler vom W. Mär» werden jetzt am 26. April den Ausschlag geben. In den Kreisen des Reichsblockes ist man fest davon überzeugt, daß die Mehrzahl davon für die Karrdidatur Hindenburg stimmen wird, da sie augenscheinlich dem bürgerlichen Lager angehört, das 2d. März noch abwartend verhielt. Zu alt- In ber Linkspresse wird vor allem mit dem Argument gearbeitet, der Generalfeldmarschall v. Hindenburg tönnc wegen seines Alters für das ReichspräsiLeutschaftsamt nicht mehr in Frage kommen. Es verlohnt sich tatsächlich, hier einmal an Beispielen uachzuweisen. daß führende große Männer noch weit älter waren als Hindenburg, der jetzt erst 77 Jahre alt ist. Kaiser Wilhelm I. war 70 Jahre, als er 1870 ins Feld zog. Er war noch mit 90 Fahren ein Wil lensstärke,: Herrscher, der zum Segen unseres Vaterlandes die Regierung führte. Feldmarschall Gras Moltke war 70 Jahre alt, als er die Schlacht von Sedan geivann. Er blieb bis in das 90. Lebensjahr Chef des Generalstabes der Ar mee. Papst Le» XM. war noch mit über 80 Jahren ein Kirchenfürst von größter Bedeutung. Biktor Hugo war 86 Jahre, als er noch ein großes politisches Drama schrieb. Llemenceau, der vielleicht größte Deutschenhasser Ser Welt, war mit 82 Jahren noch der energischste Feind Deutschlands nnd die Seele des französischen Widerstandswillens, alS der Zusammenbruch erfolgte. Giolttti bildete mit 80 Jahren sein fünftes Kabinett und dämmte die bolschewistische Flnr ein. Es ließe sich die Reihe der Beispiele noch beliebig vermehren. Wer Hindenburg kennt, weiß, daß nicht die Lebensjahre sür die Leistungen dieses Mannes entscheidend sind, sondern seine geistige und körperliche Frische. Hinden burg ist geistig «nd körperlich gesund «nd frisch. Er hat seinen eigenen stärken Willen und wird >.'>u cinrnietzen ver stehen zum Woble unteres Volkes.
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