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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 02.06.1925
- Erscheinungsdatum
- 1925-06-02
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-192506021
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19250602
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19250602
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1925
- Monat1925-06
- Tag1925-06-02
- Monat1925-06
- Jahr1925
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 02.06.1925
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Riesaer G Tageblatt rrnd Aureiaer iEIbeblatt »«-Ämesserf. Postscheckkonto: Dresden 183g Dirokasse Riesa Nr. 52. und Anzeiger sElbeblatt »«-Ä»)tsgers. »rahtanslhMr LageL^tt Mrs» Da» Riesaer Tageblatt enthält die amtlichen BeüuoMnachnugeu -er rkmtShan-tmannschaft Groistuhain, de» Amtsgerichts, der «mtSanwaltschast bei« Amtsgerichte «nd des Rates der Stadt Rlela. des Finanzamts Rieia «nd des LanbtzollamtS Meisten. Dienstas, 2. Juni 192S, abenvs 12S 78. Jahra Ml? > La» Riesaer Tageblatt erscheint jede» Ta» abend» '/,« Uhr mit Ausnahme der Sonn- und Festtage. Bezugspreis, gegrn Vorauszahlung, inr einen Mona: 2 Mark 25 Pjennig durch Post oder durch Roten. Für den Fall de» Eintretens von ProduktionLverteuerungeu, Erhöhungen der Löhne und Materialienpreise behalten mir uns das 'Recht der Preiserhöhung und 'Rachforderung vor. 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ZahlungS- und Erfüllungsort: ' ichltägige tlnterhaltungsbeilagr — Im Fall« höherer CewaU — Krieg oder sonstiger irgendwelcher Störungen Les Betriebes der Druckerei, der Lieferanten oder der Beförderung'.ü.richtungen — hat der Beziehe Ak »er WemIihW der Nolt. Ueberreichung am Dienstag. )( Paris, 61. Mai. Ter Botschaftcrrnt tagte' heute nachmittag von 8,ölt Uhr bis (>,:») Uhr unter dem Vorsitz des französischen Delegierten Jules Eambou. Marschall Fach und General Testicker wohnten der Beratung bei. Uebcr die Sitzung wird folgendes Kvmmuniguö ausgegeben: Die Botschasterkonferenz, mit den Instruktionen der alliierten Negierungen versehen, hat heute nachmittag die Fassung der Note festgesetzt, die der deutschen Negierung im Rainen der alliierten Negierungen durch ihre diplomatischen Vertreter in Berlin überreicht werden wird. Tic Note wird heute abend nach Berlin abgchen, am folgenden Tienö- tag der deutschen Negierung übermittelt werde» und aller Wahrscheinlichkeit nach am Mittwoch abend veröffentlicht iverdcn. Sic besteht aus einer Kollcktivnotc von etwa fünf Seiten und zwei Anhängen. Ter erste Anhang setzt sich aus mehreren Teilen zusammen und enthält besonders die Aus- sührnngsliste der Klauseln des Versailler Vertrages, sowie die Liste der verlangten Abstellungen. Ter zweite Anhang enthält daS Schreiben der Neparationskommissiou. Beide Anhänge sind etwa 80 Seiten laug. B. Pd. Berlin, 2. Juni 1S2ö. Die Ueberreichung der alliierten Note über die Ent- vasfnungsfrage, die unmittelbar bcvorslcht, wird nunmehr die außenpolitischen Verhandlungen wieder tu Fluß bringen. Es hat mehrere Monate gedauert, ehe sich die alliierten Negierungen über die endgültige Mitteilung an Deutsch land einig geworden sind, und man hat in dieser Zeit den Versuch unternommen, durch diplomatische Unterhandlungen in der Sicherheitsfrage eine Bcrständigungsgrundlage zu schassen. Tie wichtigste Frage, die sich die Neichsregicrung nach der Uebcrmittlung der alliierten Note vorzulegen hat, ivird die sein, ob dre in dieser Zeit gefundenen Annühe- rungspunkte zwischen den Auffassungen Deutschlands und der Alliierten dazu ermutigen könnten, neue deutsche Vor schläge zur Lösung des Entwassnungskousliktes an die alli ierten Negierungen zu richten. Weiterhin wird sich die Neichsregicrung nach Auffassung der maßgebenden Berliner diplomatischen Kreise sehr eingehend damit beschäftigen müs sen, auf alle detaillierten Beschuldigungen der alliierten Ne gierungen in der eingehendsten Weise zu antworten und etwaige fälschliche Behauptungen der interalliierten Militär kontrollorgane zu widerlegen. Solange der Inhalt der interalliierten Mitteilungen «och nicht bekannt ist, laßt sich sehr schwer beurteilen, sn wie weit die Neichsregierung in der Lage sein wird, auf die angekiindigtcn Forderungen der alliierten Negierungen cin- zugehen. Tas Ncichskabinctt muh nach dem kritischen Ver lauf der letzten Reichötagsdcbatten sehr starke Rücksichten auf die deutschen Parteien nehmen, sodaß einem etwaigen Entgegenkommen Deutschlands starke Grenzen gezogen sind. Wenn irgend möglich, soll versucht werden, neue Spannun gen zu vermeiden, nm eine Beunruhigung der ohnehin schon ernsten wirtschaftlichen Lage zu verhüten. Man sieht sich in Berlin zwar darauf gefaßt, daß der Ton der alliierten Mit teilungen außerordentlich scharf sein wird und im ersten Augenblick ernste Befürchtungen Hervorrufen muß. Umso notwendiger erscheint es aber auch, daß sich die Regierung Luther-Strcsemann von jeder Nervosität freihält und die Dinge an sich herantrcten läßt. Auf jeden Fall ist es aus geschlossen, daß ernste Verwicklungen eintrctcn können, denn die alliierten Regierungen dürften sich inzwischen darüber klar geworden sein, daß im gegenwärtigen Stadium der Entwicklung der europäischen Verhältnisse eine Politik der schroffen Diktate nur die unheilvollsten Rückwirkungen ha ben muß. Von großer Bedeutung ist eS, daß die Rcpara- tionskommission einstimmig der Botschafterkonferenz mitge teilt hat, daß Deutschland seine Neparattousverpflichtungen treu erfüllt. Bon unterrichteter Seite des Berliner Aus wärtigen Amtes wird darauf hingewicsen, welch außer ordentlich große moralische Wirkung dieser Beschluß der Rc- parationskvmmission auf die öffentliche Meinung der gan zen Welt, insbesondere auf Amerika ausüben nniß. Dieses Moment ist so ausschlaggebend, daß man deutscherseits gar keine Veranlassung hat, den kommenden Auseinandersetzun gen mit irgendwelchen Befürchtungen entgegenzusehcn. Der Beschluß der Neparationskommission ist übrigens der Reichsregierung offiziell mttgcteilt worden. Wie wir hören, wird die Neichsregierung in ihren Antworten auf die alli ierten Mitteilungen selbstverständlich von der außerordentlich bedeutsamen moralischen Rückenstärkung durch die Ncpara- tionSkommisston Gebrauch machen und ausdrücklich daraus Hinweisen, baß die loyale Erfüllung der deutschen Verpflich tungen nur dann stchergeftellt werden kann, wenn sie außenpolitische Entspannung anhält und der deutschen Re gierung Gelegenheit gegeben wird, die innerdeutschen poli tischen und wirtschaftliche« Verhältnisse weiter zu befestigen. Eröffnung deS Innsbrucker Flugplatzes. Innsbruck. (Funkspruch.) Sestern vormittag ist der neue Flugplatz, der als NreuzungSpuuktderLinienVerltu- Rom «nd PariS—Wien-Bukarest besondere Bedeutung bat, in feierlicher Weise «rSffnet worden. Wahrend der Feier traf nach einer Fahrt von 55 Minuten ein Eindecker des deutschen Aero-Lloyd aus München mit dem Ersten Bürgermeister von München, Scharnagl, dem Oberregierunas- rat Dr. Hellmann vom bayrischen Handelsministerium, Dr. Konrad vom Münchener Magistrat und Maior Hayler als Vertreter des deutschen Arro»Lloyd an Lord auf dem Flua- ulatz «in. Sie MWMlWW ill MW. * Kus st e.i n. Tie Tagung des Vereins sür das Deutsch tum im Ausland wurde am Psingstsonntag durch Gottes dienst für die Fugendlichen eingelcitet. Am Vormittag wurde an dem Tcnlmnl dec? schwäbischen Volkswirtes Friedrich Liszt ein Kranz nicdergelcgl. Professor Lenz- Gießen hielt die Gedächtnisrede, und schilderte die Dienste Lißts für den großen deutschen Gedanken. Im Anschluß daran wurde im Knsstciner Musikhaus die Tiroler Heimatanostcknng eröffnet. Bei dem Festessen begrüßte der Landeshauptmann von Tirol Dr. Stumpf die Teilnehmer, deren Arbeit dem ganzen deutschen Volk gelte. Alle Kräfte gelte es znsammcnznnehmen, nm Deutschland vor- und anfwärts zn bringen. Ter Redner erinnerte an die Mahnung Hindenburgs am Schlüsse seines Werkes „Mein Leben", in dem der Feldmarschall aus die Notwendigkeit der Wicdcrcrstarknng des Nationalbewusstseins Hinweise. Im Namen der steierischen Landesregierung entbot Land rat Tr. Hucblcr herzliche Grüße. Am Nachmittag sand in der Knsücincr Festung ein großes Volks- und Trachten fest statt. jl Kus st ein. Ten Abschluß der Tagung des ersten Pfingstsciertages bildete ein riesiger Fackelzug der Jugend der deutsche« Schntzvcreinc, der einen tiefen Eindruck auf die Znschauermcnge machte. Auf der Ivsefsbnrg erfolgte aus Anlaß des Zusammen schlusses des Deutschen Lrhulvereins und des Lchulvcreins Stuttgart Wien eine feierliche Kundgebung. Als erster Redner begrüßte Dr. Groos, der Obmann des deutschen Tchulvereins Südmark die Versammlung mir einem Rückblick auf die Schulvereinbewcgung. Prof. Bin der vom Verband Ostmark schildert die Arbeit und die ge schichtliche Entwickelung des Verbandes Ostmark und gab der Hoffnung Ausdruck, daß auch die „Ostmark" bald ver eint marschieren werde. . Exzellenz v. Hintze betonte, jeder Deutsche ohne Unter schied des Standes solle stets der Mahnung eingedenk blei ben, deutsch zn 'sein. Aber deutsch sein, heiße hilfreich sein, wo das Deutschtum die Hilfe bedürfe. Ter Teutschc Schul verein sei Verdeutsche Volksvcrcin. Seine Waffe sei der Glaube an dcks deutsche Volk. Wir seien waffenlos. Ge blieben seien uns aber die deutschen Seelen, um diese deut schen Seelen geht es. Tic wolle der Verein haben. Nur wenn das gelinge; könne unser Volk gerettet werden. Lebhaste Begeisterung ries die Verlesung des Antwort telegramms des Reichspräsidenten o. Hindenburg hervor, in dem er seinen Tank für die übermittelten freundlichen Grüße ausspricht. Im Anschluß an die Kundgebung fand die Ausgabe der Preise an die Sieger in den Jugendwettkämpfen statt. Ten ersten Preis erhielt ein Mitglied der Marienburger Orts gruppe. Der Preisrichter forderte, daß deutsche Sportver eine nicht mehr mit Tschechen spielen, solange deutsche Turn vereine in der Tschechoslowakei verboten und aufgelöst würden. Einen Höhepunkt der Veranstaltung bildete nachmittags ein Festzug durch die Stadt, an dem etwa öOOO Personen mit Fahnen und Wimpeln und in den Trachten säst aller deutscher Stämme teilnahmen. Den Abschluß der Tagung bilden am Dienstag, Mitt woch und Donnerstag eine Sitzung der Hauptversammlung des V. d. A., eiüc Hauptausschuß-Sitzung, eine Hauptver sammlung des'.Vereins, ein Presseabend mit künstlerischen Darbietungen, österreichische Volkskunstgruppe», Ausslügc in die nähere und weitere Umgebung Kufsteins. M WMMM del Seil deilWn WA». Eine Rede des Ministerpräsidenten. * Paris' Die Blätter sind voll von Berichten über ben Verlauf der Reise des Präsidenten der Republik nach dem Elsaß. In Straßburg haben gestern und heute große Feierlichkeiten stattgcfuudcn, ans denen politisch bedeutsame Ansprachen gehalten wurden. Dommcrqnc hat in seiner gestrigen Rede erklärt: Zur Aufrechterhaltung des änßeren Friedens ist unermüdliche Wachsamkeit am Platze, solange wir nicht die absolute Gewißheit habe», daß die Urheber des letzte» Weltkrieges von keinem Revanckegedanke» mehr erfüllt find, solange die feierlich unterzeichneten Verträge nicht loyal erfüllt werde«, flf Was so viele Völker längst begriffen haben, wird jetzt endlich von dem Volk ange nommen werden, das an Hand seiner 50jährigen Vergangen heit feststcllen mußte, daß das Herz Elsaß-Lothringens trotz aller heftigen Bedrückungen unveränderlich französisches Gebiet ist <?). Painlevä hielt gestern ans dem Bankett des Straß burger GencralrateS eine Rede, die wegen der bestimmten Zusicherung im Hinblick auf die Bcrwaltungsresorm be achtenswert ist. Es wird keine Maßnahme ergriffen, so sagte Painleve, ohne daß die Vertreter Elsaß-Lothringens jedes Mal zu Nate gezogen werden. Der Untcrstaats- sekretär der Ministcrpräsidentschaft wird stets ihren An regungen und Ratschlägen ein williges Ohr leihen. Die zweite Versicherung, die ich ihnen geben kann, ist die» daß der beratende Ausschuß sehr bald gebildet wird, in dem durch die Art seiner Zusammensetzung alle Meinungen zum Ausdruck kommen werden. Die Sicherheit Frankreichs ist eine unerläßliche Bedingung, ohne die das Schicksal unserer elsässischen Grenzmark uns stets mit Un ruhe erfülle wird. Painlcvs beteuerte weiter, Frankreich werde nicht zur Wiedererlangung Elsaß-Lothringens ge griffen habens?!, sondern die Wiedergutmachung des ge schehenen Unrechtes von der Zeit erwartet haben, wenn eS nicht angegrifsen worben wäre. Painlcvö schildert bann die NnterrebunL vom September IS17. in der der cnalischc Ministerpräsident ihm daS Versprechen erteilte, daß Groß britannien den Krieg bis znr Befreiung der beiden Pro vinzen sortsühren werde. Lloyd Georges habe gerade im Unterhaus erklärt, daß er persönlich die Forderung Frank reichs aus Rückerlangnng Elsaß-Lothringens begreife und billige. Diele Worte hätten damals in Frankreich große Erregung hcrvorgcrnfen, und er habe den friedliche» Mi nisterpräsidenten um eine sofortige Znsammcnknnn ersucht, die Anfang Oktober in Ävnlvgne üatlsand. Tie Stunde ivar sehr kritisch, Tic russische Front brach zu sammen und im Osten holten die Deutschen zn ihrer größ ten Oncnsiue aus. Weder Lloyd Georges noch ich waren im Unklaren über die schwere Geiahr, von der die Sache der Alliierten bedrnht war. Ter französische Ministerpräsident verlangte von Llvud Georges die feierliche und öficnAiche Zusage, daß Großbritannien die Waisen erst nach RvS crlangung Elsaß-Lothringens niedcrlcge. Ich erinnere wich noch an die letzten Worte Lloyd Georges, und wie er mein Ehrenwort verlangte, daß Großbritannien nie darum cr sucht werde, das gegebene Versprechen zurückzuncl-men. Großbritannien habe dieses Versprechen gehalten, auch das französische Volt, trotz der furchtbaren Leiden, die es noch zu erleben hatte. Tr. Benesch in Paris. wtb. Paris. Tie Morgenblntt-r beschäftigen sick mit der unerwarteten Nene Les tkekiechiscsten Außenministers Tr. Benesch nach Paris. Er ist Sonnabend angekommen, und vorgestern abend wieder nach (Lein zurnckgercist. Briand konnte cr nicht sprechen, da dieier dic Feiertage ans dem Lande zubringr. Er verhandelte deshalb nur mit dem Generalsekretär im Außenministerium Philippe Lerthelot und dem Ministerialdirektor Laroche. Tic Blätter glauben, daß Tr. Benesch über das Sicherheit-Problem verhandelt habe. Las Journal sagt, Tr. Benesch sei gekommen, nm seine Beunruhigung zum 'Ausdruck zu bringen. Er glaube immer noch an dic Möglichkeit, das Protokoll von Eens auf indirektem Wege stückweise zn verwirkliche», indem cr dic einzelnen Mächtegruppen allmählich zumniinenbringe. Ec glaube an die Notwendigkeit, Gelegenheiten zu benutzen um England bcrcmzuzichcn. Tas Journal gibt aber zu, daß die augenblickliche Orientierung völlig von dem Vc- streben Tr. Bencschs abweichc. TaS von England irrS Auge gefaßte System dec beschränkten Abkommen bedeute einen vollkommenen Bruch mit dem früheren System. Tic Abkommen Frankreichs mit Polen, der Tschecho slowakei uud Belgien hätten sich zur Ausgabe gestellt, die Friedensverträge aiifrcchtzuerhalten. Nach dec britischen Auffassung solle der Sicherheitspakt die bestehenden Be ziehungen zwischen Siegern und Besiegten umstoßen. Ter englische Pakt lasse den Weg siir die deutschen Absichten auf Oesterreich frei, die schließlich zu einer Umklammerung der Tschechoslowakei führen müßten. Was das Ausland aus Teutschland kaufen Witt. vdz. Berlin. Tic Reichsnackrichtenstelle für Außen handel in Köln, Rbeingasse 8, ist im Besitze eines umfang reichen Materials von Adressen ausländischer Firmen, dn den Mitgliedern der ReichsnachricktcnstcUe kostenlos, den NiÄtmitgliedcru gegen Vergütung der Unkosten zugänglich sind. ES handelt sich um Adressen ausländischer Firmen, die mit deutschen Unternehmungen zwecks Einiauss deut- scher Waren in Verbindung treten wollen. Gegenwärtig liegen u. a. folgende Anfragen vor: Argentinien — Mascki- nen, elektrische Bedarfsartikel, Motoren usw.; Columbien — elektrische Bedarfsartikel; Bolivien — Maschinen; Vene- zuela — Maschinen und elektrische Bedarfsartikel; Peru — ebenso; U. S. A. — Ringe und Artikel sür Warenhäuser; China — Artikel sür Warenhäuser; niederländisch Indien — optische Artikel; Südafrika — allgemeine Vertretungen; England — Lumpen; Holland — Feilen, Messer, Werkzeug«, landwirtschaftliche Maschinen; Lettland ebenso; usw. Verzögerung der Amnettiefrage. Berlin. Wie von unterrichteter Seite verlautet, konnte die ReichSregieruug zn den Pfingstfeiertagen mit der ge planten ReichSainnestie aus Anlaß des Amtsantritts des Reichspräsidenten nicht herauSkommen. Ter Grund dieser Verzögerung ist darin zu suchen, daß einige Läuderregicrun gen noch erhebliche Schwierigkeiten machen, da bekanntlich ohne Zustimmung der Länder eine Reichsamnestie nicht erlassen werden kann. Die Reichsregierung hat neuerdings darauf bingewiesen, daß der ganze Sinn der Amnestie ver lören gehe, wenn sic nicht rechtzeitig genug erfolge, um i», Zusammenhang mit dem Amtsantritt des Reichspräsidenten als eine große politische Geste versöhnend auf die Volks kreise einzuwtrken. Ohne Kunde von den Rordpolfiiegern. Oslo. Bon Ammundsen liegt noch nichts Neues vor. Sollte dieser auf dem Heimweg gelandet sein, so dürste er kaum m den nächsten Tagen zurückkommen, da nach den Berechnungen der Meteorologen der Nebel über dem Polareis bis zum 83. Grad nördlicher Breite geht. ES ist nicht aus geschlossen, daß er sich sogar schon bis zum Nordpol hinauf zieht. Die Expedition auf Spitzbergen nimmt an, daß Amundsen bei den Untersuchungen vom Nebel überrascht worden ist. Auf der Düneninsel ist das Wetter noch immer klar. Das Expeditionsschiff „Hobby" kam vorgestern nach mittag um 2 Uhr zurück. Es hat das Eis bi« zum 80. Grad 23 Minuten abgesucht. Die „Farm" geht heute nach KtngSbay zum Bumern. Einige Mitglieder der «roedttiozr reisen mit dem Schiff zurück
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