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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 09.06.1925
- Erscheinungsdatum
- 1925-06-09
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-192506094
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19250609
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19250609
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1925
- Monat1925-06
- Tag1925-06-09
- Monat1925-06
- Jahr1925
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 09.06.1925
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Riesaer H Tageblait «nd AnrviaSr Elbeblatt und Amtiqeri. «nd Anzeiger «Elbeblatt und An-eigerl. »rahtanschM: L-gev^tt Nksa. Das Riesaer Tageblatt enthält die amttiche« BelamUmachuuße« " ' -er Lmtthaichtmamlfchaft Großenhain, des Amtsgerichts, der AmtSavvaltschast beim Amtsgerichte und de» Rate-der Stadt Riesa, des SinauzamtS Riesa und des HauptzollamtS Meißen. Postscheckkonto: Dresden 1532 «irokassr Riesa Nr. 5L IS!. Dienst««, S. Juni 1SLL, abends. 78. Jahr«. Da» Riesaer Tageblatt erschein» sehe« Ta« abends '/,« Uhr mit Ausnahme der Sonn» und Festtage. Veius«br«ts, gegen Barauszahlung, ,ur «men Mona« 2 Bi art 25 Pjennig durch Post oder durch Aoten. Für den Fall de» Eintreten» von ProduktionSoerteuerungen, Erhöhungen der Löhne und Materiallenpreise behalten nur uns da» Recht der Prei»erhöhung und Nachsorderung vor. 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Verantwortlich für Redaktion: Heinrich Uhlemann, Riesa; für Anzeigenteil: Wilhelm Dittrich, Riefa. Verständigt«!« zwischen England «nd Frankreich. )l Genf. Briand empfing gestern nachmittag in Gegen wart Chamberlains die Presse. Er machte auf die ihm ge stellten Fragen im wesentlichen folgende Angaben: Frank reich und England sind sich über die Antwort, die Frankreich Deutschland ans sei» Memorandum über de« Licherheitspakt übermitteln wird, vollkommen einig. Der Text der Ant wort an Deutschland ist bereits vorbereitet und vou England gutgeheigen worden. Ebenso wie England sind auch die ander» interessierten Regierungen, so besonders die belgische, mit der Antwort einverstanden. Es wird alles geschehen, um der Ncichsrcgicrung die Antwort bereits in den nächsten Tagen zukommen zu lassen. Die Darlegungen in der fran zösischen Antwort sind so lonal, weitgehend und freimütig, dah es Deutschland möglich sein wird, auf Grund der vor liegenden Einigung zu einer greifbaren Losung zu kommen. An Sie Aenhcrnngcn Briands knüpfte E.hanrberlain die Er klärung, er schliche sich der Erklärung des französischen Mi nisters des Acnstcrn nach Form und Inhalt an. Die er reichte Rerstäudigung biete die Grundlage zu einem auster ordentlich festgefügten Friedcuswerk sl Paris. Ter Vertreter der Agcnee Havas in Genf ist zu der Erklärung ermächtigt, dast die letzten Meinungs verschiedenheiten, die zwilchen England und Frankreich in der Sicherheitssragc noch bestände« hätten, jetrt verschwunden lind. Tas zwischen den Rcaierunaen von Großbritannien, Frankreich und Belgien erzielte Abkommen stellt den for mellen Beschlust Grostbritanniens fest, die Rheingrenze so, wie sic der Vertrag von Versailles sestgeleat habe, zu garan tieren und icdc Vcrlehuna der territorialen und militä rischen Klausel». die die Rbeivgrenzc garantieren, als easus belli zu betrachten. Was die Ostgrenzcn Deutschlands be trifft, so erklärt Großbritannien ausdrücklich, dast es der Stsvnlierung des Vertraaes von Versailles treu bleibt. Die durch England für die Rhcingrcuze acaebcne Garantie er streckt sich nicbt ans die Grenzen von Palen und der Tschecho- ssowakei: diese Grenzen stehen unter dem Schutze des Völ- kerbnndstatutS. Endlich wird in dem französisch-britischen Abkommen 'armeil erklärt dast Frankreich in dem Falle, dast leine Alliierten das ^vser eines nichtv>'"vozierten An griffs sind, berechtigt ist, ihnen zu Hilfe zu eilen. M die MrMmMm HMkt. )( Paris. Tie französische Negierung hat der Presse gestern abend einen Auszug aus dem Bericht der interalliier ten Militärkontrollkommission übermittelt, der am 15. Fe bruar an den Vorsitzenden des interalliierten Militärkonri- tees in Versailles Marschall Foch gerichtet worden ist. Tie letzte Inspektion habe am 8. September 1921 begon nen und sei am 25. Januar 1925 beendet gewesen. Tiefe Ope ration habe, da man seit sechs Monaten davon gesprochen habe, die deutschen Behörden nicht überrascht. Sic hätten gemutzt, Satz die meisten Besuche vorher angckündigt wurden; es habe also weder Widerstand noch Obstruktion geben dür fen. Während die Kontrollkommission ohne Schwierigkeiten von der Polizei, den Fabriken nnd den Zivilbchörden ausge nommen morden sei, habe sie den lebhaftesten Widerstand bei de» Militärbehörden gefunden s!s Die Militärbehörden hätten sich bis Ende Oktober geweigert, zuzugeben, dast die Kommission die llebcrprüfnug auch auf die Vergangenheit er strecke, so dast jede Möglichkeit zu Vergleichen ausgeschlossen gewesen sei. Sie Hütten sich bereit erklärt, auf Fragen zu antworten, aber sich ost geweigert, die unerläßlichen Doku mente mitzntcilcn, oder sie hätten ihr Vorhandensein abge- lcugnet. Am 25. September habe die Kommission schließlich das Recht erlangt, die nötigen Dokumente einzusehen. Die Arbeit sei dann durch die Prüfung des Materials wesentlich erleichtert morden; aber es sei dies nicht der Fall hinsichtlich der Effcktivbestände und der Rekrutierungen. Die Obstruktion der Militärbehörden habe bis zum Ende der Generalinspcktion angedauert. Die deutsche Regierung habe ebenfalls erklärt, daß die Kontrollkommission keine Kenntnis nehmen könne von dem vollständigen Aktenmaterial, sondern daß sie nur im Voraus die Dokumente mit Nummern nnd Datum bezeichnen müsse, die sie einsehen wolle. Sehr ost seien die Dokumente mit Verspätung oorgelegt worden; manchmal habe man sogar den Zutritt zu -en Lokalen.ver boten. Bei den Küstenbatterie« hätten sich die Behörden gewei gert, die Kontrollkommission an Ort und Stelle den Um fang gewisser betonierter Anlagen nachprüfen zn lassen. Es sei schließlich bedeutsam, baß unter der Beschuldigung des Hochverrats gegen die Verfasser gewisser Preßartikel, die Verfehlungen am Vertrage feststellten, Strafverfahren etnge- leitet worden und schwere Verurteilungen erfolgt seien, während die Bereinigungen, die eine Tätigkeit auSgeübt hätten, die gegen die Bestimmungen des Vertrages verstoßen, die Nachsicht der Behörden gefunden hätten. In erster Linie müsse man aber die militärische Vorbe reitung der Jugend «nd das Vorhandensein «»« starker Be waffn«»« mit Kriegsmaterial nenne«, sllj Der Bericht geht dann dazu über, di« Ergebnisse der Se» ueralinspektio« in drei Rubriken zu bezeichnen, und kommt schließlich zu folgenden Schlüffen: Hinsichtlich der Bewaff nung und des sonstigen Kriegsmaterials scheine die militä rische Lage Deutschlands seit 1922 ungesähr die gleiche ge blieben zu sein; keine der zu jener Zeit festgestellten Ver fehlungen sei beseitigt worben. Die Punkte, in denen die militärische Macht Deutschlands eine ausgesprochene Ver stärkung laffe, lägen ans -em Gebiete der Sssektiobeständ«. der Rekrutierung und der militärischen Ausbildung sowie bei gewissen Ausrüstungen und Befestigungen. Ter Bericht schließt mit einer Erklärung, in der es heißt, die Kommission könne aus eigener Initiative und ih rer Ansicht nach nicht erklären, daß die militärischen Klau seln des Friedensvertrages von Versailles von Deutschland erfüllt worden seien, sondern dast die Beseitigung von Ber» sehlunge», deren Notwendigkeit die Generalinspektion be, wiesen habe, noch ziemlich große Fortschritte machen müsse. WMitmssM dir WGlmr. Rcichssarben. Die Vorgänge in Teltow. — Titclverleihuug. Voiksiranertag. — Nationalfeiertag. vdz. Berlin. lFnnkspruch.s Ter Hanshaltausschuß des Reichstages setzte heute vormittag die Beratung des Haushaltplanrs des Reicksminiftcriums des Inner« kort. Reichsinncnnnnistcc Schiele verliest einen Bericht des preußischen Innenministers über die Vorgänge in Teltow, wonach die Initiative zu dem Zusammenstoß von de« rote« Frontkämpscrn ausgcgangcn sei. Dieser habe einen Unbe teiligten vom Rade gerißen und mißhandelt und sei gegen die Polizcimannschastev, die ihn in Schutz nehmen wollten, tätlich geworden. — Tic Reichsrcgierung habe sich für den Verfassilugsausschttst nur am Initiative aus dem Hause, nicht aus eigener erklärt, auch nicht selbst Anträge auf Ver fassungsänderungen vorbereitet. Abg. Schlange Schöningen (T.-N.i bemerkt, seine Partei habe zurzeit wichtigeres zu tun, als eine grundlegende Aen- derung der Weimarer Verfassung vorzubereiten. In der Abstimmung werden eine große Reihe oo« S«t, schlictzunge« angenommen, darunter ein Antrag, die Reichs» regierung zu ersuchen, einen Gesetzentwurf vorzulegen, der die Verleihung von Titeln von Reichswegen neu regelt. Abgelehnt wird mit 14 gegen 12 Stimmen eine deutsch nationale Entschließung, die Meichsregierung zu ersuchen, einen verfassungsänderndcn Gesetzentwurf vorzulegen, wo nach die Rcichssarben fchrvarz-weiß-rot sind. Angenommen werden deutschnationale Anträge, die wirksame Schutzmaßnahmen zu gunsten der gefährdeten und mißhandelten deutschen Minderheiten in fremden Staaten verlangen, die ferner eine bis zum 4. April d. I. fortge führte Statistik über den Umfang der ostiüdtschen Einwan derung seit dem 1. August 1914 verlangen, die für die Besei tigung ber bei der Schutzpolizei bestehenden Zivilkommiffare in Preußen nnd Sachsen eintreten, und die einen Gesetzent wurf beantragen, durch den zum Gedächtnis der im Welt kriege Gefallene« ein allgemeiner Bolkstrauertag festgelegt wird. Ebenfalls zur Annahme gelangt ein deutschnationa ler Antrag ans Aufhebung des Rcpublikschuhgesetzes und ein weiterer Antrag, wonach der 18. Januar zum National feiertag verlangt wird. M Mimst W W UMMkll M SMgUlMn. vdz. Berlin. Der AnfwertuuasanSschutz des Reichs- Ings einigte sich in seiner Montagsitzung für das Kapitel Auswertung von Pfandbriefen auf eine Gesetzessaffung. di« Andrucke aus Pfandbriefen, Schuldverschreibungen «nd Sckuldurkuudeu in der Weise ammerten will, daß die Dei- lunasmasse gleichmästig unter die Gläubiger im Verhält nis der festgestellten Goldmarkbeträge verteilt wird. Bei Pfandbriefen soll zwischen Alt- und Neubesitz kein Unter schied gemacht werde». Beim Kapitel Auswertung vou Svarkafsenguthabcn nahm der AuSsckuh eine Entschließung Dr. Schetter <Z.) „vorläufig" cm, die im Gesetz einen Mindestsatz für die Auswertung vo« Svarkassenguthaben fordert. Annahme fand auch eine Entschließung der Kompromiß- Parteien, die die Reichsregiernng ersucht, daraus hinzuwirken, daß die Länder bei der Festsetzung der TeilungSmaffe der Sparkassen dafür sorge», daß der Sparkaffen-AufwertungK- satz hinter den« AmwertungSsatz der Kommunalanleiben nicht wesentlich zurückbleibt. Der die Sparkaffenaufwertung betreffende GesetzeSteil wurde im übrigen in der RegterungS- faffung angenommen. - . .... Den die Aufwertung von Bersicherungsansprucheu betr. Teil des Auswertungsgesetzes änderte der Ausschnh Labi» ab, daß die Reichsregierung es zulasten kann, daß in besonderen Fällen die Durchführung de« AufwermngS- verfabrens in anderer Weise als durch Ueberweifung der Aufwertungsstücks an einen Treuhänder erfolgt und be sondere Vorschriften für Ansprüche aus Versicherungsver trägen mit ausländischen Unternehmungen, die nicht unter RetchSauMcht stehen, erlassen werden können. Die Weiterberatung wurde auf Dienstag vertagt. Die Lohnfrage i« der rheinisch-westfittischerr Eisenindustrie. )l Essen. In der gestrigen Sitzung der Betriebsarbeit«- aemeinschaft lTarifgemeinschakti für die rheinisch-wrstsälische Eisen- und Stahlindustrie stand der Antrag der Arbeit geber auf der Taaesordming, mit Rücksicht auf die außer ordentlich schwierige WirtschastSlage und im Interesse einer Weiterbeschästigung der Arbeiter ab 1. Juli einen Lohn- abbau von IO*/, vorzunehme». Demgegenüber verlangten die Arbeitnehmer, die das Lohnabkommen ebenfalls zum 1. Juli gekündigt haben, in der Sitzung eine Erhöhung des Stundenlohns des 2l jährigen Facharbeiters von 86 auf 80 Pfg. -- etwa 21'/,. Eine Verbandluna konnte nicht geführt werden da die Gewerkschaften es ablehnten. di, Bsaründung des Arbeitaeberantrages entgegenzunehmen. Eine neue Personalabbau-Novelle. Di« neue Novelle zur Personal - Abbau - Verordnung sieht folgende wesentliche Verbesserungen vor: 1. Gänzlich« Aufhebung der für die Beamten und Anaefteliteu geltenden Abbanbestimmnnge». 2. Völlige Beseitigung der PensionSkürzungSvorschristen. 3. Gewähr''«« von Abfindungssummen an verheiratete weibliche Beamte, die aus dem BeamtrnverhältniS aus- scheiden. 4. Hinaufsetzung der Mindestwartegeldgrenze und des Höckstb-trageS des WarteneldeS. 5. Einkchränkung der Einstellungssperre: besondere Be- rücksicktigung der VersorgnnaSanwärter und Schwerkriegs beschädigten bei Einstellung von Beamten. 6. Gewährung von Witwen- und Waiiengeld an die Hinterbliebenen eines verstorbenen RuhegebaltSempsängerS, der sich erst nach der Pensionierung verheiratet hat. 7. Gewährung einer Witwenüeihilfe an schuldlos ge schiedene Ehefrauen verstorbener Beamter oder Ruhegehalts empfänger. 8. Gewährung einerWitwenbeihilie anwiederverheiratet« witwengeldberechtigt« Witwen im Todesfall, des zweiten Ehemannes. Ta dies« Verbesserungen nicht ohp« Einfluß auf die Rechte der Länder- und Gemeindebeamten bleiben werden, war «ine vorberig« Beteiligung des RrichSrates geboten, um so eine gleichmäßige Behandlung der RrickSbeamten mit den Länder- und Gemeindebeamtea zu erzielen. VortrS-e bei« ReichSprSfibeitte«. Berlin. lFunkspruch.) Der Herr ReichsprSffben» empfing heute vormittag den Reichskanzler Dr. Luther und den Reichsmirtschaflsntwifter Dr. Neuhaus zum Vortrag über wirtschafts- und handelspolitische Fragen. Später nahm der Herr Reichspräsident den Vortrag des Reichsmi- »isterS Dr. Stresemanu über außenpolitische Angelegen heilen entgegen. Tr. Schacht in Wien. Der Präsident der Deutsche« ReichSbank, Dr. Schacht, ist Sonntag mittag in Begleitung seiner Gattin in Wie» eingetroffen. Dr. Schacht wird 3 Tage in Wien bleiben. Empfang ber Wiener Presievertreter. V Wien. Gestern nachmittag empfing der Präsident der Deutschen Reichsbank, Dr. Schicht, die Vertreter der Wiener DaaeSvrefse. Er erklärte hierbei, in der deutschen RuSsubrttatiftik ftebe Oesterreich an erster Stelle, was die Innigkeit der wirtschaftliche« Beziehungen zwischen bei den Ländern wobl am betten charakterisiere. Die Frage der ökonomischen Konsolidierung werde erst dann zn lösen sein, wenn di« Beherrschung aller schwebenden Fragen durch militärische und rein politische Gesichtspunkte nickt mehr andauern werde nnd wenn «S wieder möglick sei, daß Teutick- land auf das besetzte Gebiet den ihm gebührenden Einfluß wieder nehmen könne. — Dann gab Dr. Schacht Aufklä- rungw» über di« StinneS Angelegenbett und betonte, die Schwierigkeiten, in die die Firma Hugo Stinnes geraten sei, bezögen sich allein darauf, daß die Finanzierung der Firma mit allzu kurzfristigen Geldern vorgenommen worden sei. Di« ganze Aktion, die zu Gunsten der Firma Hugo StinneS von den interessierten deutscken Banken ringeietzt bat. bat nur darin bestanden, daß di« Banken sich verpflicktct haben, kurzfristige Kredite auf eine längere Zeit zu befristen Alle deutschen WirtschaftSkührer und in erster Reibe auch die deutschen Banken würden keine höhere Aufgabe zu erfül le» haben, als den Ruf der deutschen Kreditwürdigkeit und der deutscken wirtschaftlichen Zuverlässigkeit aufrecht zu er halten. Die einzige Befürchtung, die für das europäiscke Wirtschaftsleben besteht, ist, Laß das politische Zugeständnis derer, die beute die Macht in Europa haben, andauert. — Aus eine Krage erklärt« Dr. Schacht bezüglich der Koovcra- tiou zwischen de« einzelne» enroväifchen Notenbanken, von einer engeren Fühlungnahme könne vorläufig noch nicht die Rede sein; «S sei ihm auch nicht bekannt, daß in dieser Richtung irgend etwas geplant sei. )l Wien. Der Reichsbankpriisident Dr. Schacht stattete gestern vormittag dem Präsidenten der Oefterreichischen Nationalbank Dr. Reisch einen längeren Besuch ab. Zu Ehren Dr. Schachts gab Dr. Reisch ein Essen, zu dem u. a. der Bundeskanzler Dr. Ramek und der deutsche Geschäfts- träger Graf Donhoff sowie führende Mitglieder der Groß banken geladen waren. Vor Ler Re-el««- der Avmestiefra-e. X Berlin. Wie verlautet, sind die Verhandlungen mit den Ländern über die Amnestie nunmehr abgeschlossen. E« ist daher damit zu rechnen, daß die ReichSregterung jetzt mit aller Beschleunigung an di« Ausarbeitung des Reichsamneftirgesrtzentwurfs Herangehen wird. Die ßl«ti-e« Zosamme«stötze ia Teltow. vdz. Berlin. Zu den Vorgängen in Teltow am gestrigen Sonntag wird amtlich mitgeteilt, daßdaS preußische Ministerium des Innern sofort von allen in Frage kommen den Dienststellen Bericht eingefordert hat. Sobald die Er mittlungen, die sich naturgemäß u. a. auf die Vernehmung zahlreicher Personen erstrecken, abgeschlossen sein werden, soll die Oeffentlichkett weiter unterrichtet werde»
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