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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 20.08.1925
- Erscheinungsdatum
- 1925-08-20
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-192508207
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19250820
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19250820
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1925
- Monat1925-08
- Tag1925-08-20
- Monat1925-08
- Jahr1925
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 20.08.1925
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Riesaer D Tageblatt und «Elbeblatt «ab Ammer). ISS 78. Jahr« Donnerstag, SS. August 1S2S, abenbS Schiffahrt wcrden die und Java» anznianfen WMsMIir U WWMchtt MMM. )( Stockholnr. Deutschland war bei der heutigen Eröffnung der Stockholmer Weltkonfereiiz durch zwei Redner vertreten. Bei dem Empfang im Rcichsiaale des könig lichen Schlaffes sprach im Namen der europäischen Sektion der Präsident des evangelischen LberkirchenratcS zu Berlin T. Kavvler Worte der Begrüßung und des Tankes an den König von Schweden. Bei der Eröffnung der Versammlung in der Blasieholmskirche sprach im Namen der deutsch?!» Delegation der sächsische Landesbischof T. Jhmels. WM M »eil MMN Mil MUMM. Schwere Brüskierung Englands in Ehina. ' Varis. Noch einer HovaSincidnng ans Konto» haben die chinesischen Behörden folgende neue Verord nung zur Regelung der Internationalen erlaffen: 1. Tampser jeder Nationalität, England ausgeschlosseu, haben das Recht, jeden Haien mit Ausnahme von Hongkong. 2. So'ort nach Einlaufen in den Hcffen Tampser durch die Kommissare des aunimpcriali'N'chen Verbandes einer Durchsuchung unterzogen. 3. Tie Ausfuhr von Rohsto^cn -ans dem Innern des Landes ist verboten. Man glaubt zu misten, daff der britische Generalkonsul bei der chinesischen Regierung schriftlich angefragt hat, ob die vorstehenden Bedingungen offiziell seien. Sie kommen, so schreibt dec Generalkonsul, einer Kriegserklärung gleich. Lohiiverhaudliinge» bei der Reichsbahn. Noch kein positives Ergebnis. )( Berlin. Gestern fanden in der Hauptverwaltung der Deutschen ReichSbahngesellschaft Verhandlungen mit den am Tarifverträge beteiligten Gewerkschaften über die Kündigung der Lohnbestimmungen des Tarifvertrages statt. Die Gewerkschaften batten, wie bekannt, außer einer allge meinen Lohnerhöhung von 12 Pfg. je Stunde die höhere geldliche Bewertung des von Arbeiter» auSgeführten Beamtendienstes, die Bezahlung der im Betriebe «ud Ver kehr beschäftigten Arbeiter auch an arbeitsfreien Tagen, sowie die Hebung der Löhne in einzelnen Bezirken de« Lohngebietes 1 auf die Höhe der Löhne im Lohngebiet 2 geimkert. Tie ReichSbahngesellschaft glaubt, nach den von ihr angestellte» Erhebungen nicht in der Lage zu sei», einer aUgcmeiue» Lohuerhöhuug für die RetchSbah»- arbeiter zuzusttmmeu. Sie hat sich bereit erklärt, einen ausreichend«» Ausgleich dort zu schaffen, wo die Löhne der ReichSbabnarbeiter hinter denen der vergleichbaren Industriearbeiter znrückbleiben. Auch in einzelnen Punkten der übrigen Forderungen will die Reichsbahn Entgegen, kommen zeigen. Die Aussprache führte zu keinem posi tiven Ergebnis. Beide Parteien werden nach nochmaliger eigener Beratung am Freitag nachmittag »» gemeinsamer Verhandlung zusammcntreten. Tie Reichsregieruug und die Aufhebung der uotwirtschaftlicheu Gesetzgebung. )l Berlin. In der Abendmesse vom l!t. August wurde gemeldet, dah dem Reiche-ror von der Rcichsregierunci eine Vorlage zugcgangcn sei, die die völlige Aufhebung der letz te« noch bestehende» notnnrtlchakrlichen Verordnungen, dar unter die Verordnungen über die Prcic-trcibcreien und die Pretsprüfungssrellcn vornclu. Diele Nachrichten sind un richtig. Tic Frage der Aufhebung ter notwirk'cha'klichen Gesetzgebung beschäftigt bereits seit Fcbrnar d. I. die Tc>- senrlrchtcit, die amtliche!! Steilen und die gesetzgebenden Körperschaften. Ter Reichsrar, der Vorläufige Reichswirt- ichastsrat und auch der Haushgltöausich'.iß des Reichstags haben sich inzwischen für eine über die nrivrnnqlichcn Ab sichten der Reichsrcgicrung hinausgehende Ainö.-bung der nonvirtschaillichen Geiengebung ausge'prochen. Tie Reichs regierung hat jedoch hierzu noch keine endgültige Stellung genommen. Ingenieurs die Unterschrift eines früheren Ministers, scrncr seien politische und wirtschaftliche Führer mit ihren Unter schriften vertreten, von denen niemand anncbmen würde, das, sie die schmähliche Rolle übernehmen tönnirn, „den Tcntschcn znm Schaden des polnischen Interesses unter Ver gewaltigung der polnischen Würde zu dienen." Ter ,,.üur- jer Poznans!«" beschwort zwar die Regierung, sich nicht an diese Villen zu lehren. Tas Vorgehen dieser Polen -- wohlgemerlt also der „Tausende »on Anträgen!" - - sei ans» schärfste zu verurteilen, denn sie vcrgäs-cn die Würde und das Staatsinlercsse. Sollte das so weiter gehen, so werde das Blatt nicht umhin tonnen, die Namen zu veröffentlichen „und diese Vente ohne Willen, mit schwachem Gefühl der össcntlichcn Verantwortung sür ihre grenzenlose Tnmwheit. und (sharnllermangcl öffentlich zu brandmarken". — Tas ist wirklich ein hochinteressantes Eingeständnis -cs polni schen Hetz- und Ehauvluistcnblattcs. Es gibt also viele Tau sende wirklich rein polnischer Staatsbürger, die diese pol nische Gewaltpolitik der Tcutschenvertreibungett mißbilligen, die diese von Hatz- und Rachcgefiihl geschürte Politik ihrer Regierung verurteile» und soviel Mut habe«, das z» be kennen. Es ist also nicht das „gesamte polnische Volk ohne jede Ausnahme", das die Tcutschcnvcrrrcibung so hart näckig fordert, sondern cs sind Tanscubc, die diele Knliur- schande und diese Barbarei verurteilen, die vielleicht auch eiuschcn, das; Truck Gegendruck erzeugt und -atz das Heben der nach Polen zurückkehrcndcn polnischen Optanten höchst bitter sein wird. Tas ist sür alle, die menschlich denlen, er freulich, selbst wenn cs prakti'ch anch leider nichts mehr nützt. Bom sozialer» Kriegsschauplatz. vdz. Berlin. Ter Schiedsspruch im Deutschen Baugewerbe ist, wie nach den Abstimmungen in den einzelnen Kampfgebieten vorauSzüschen wär, vom Deutschen Baugewerkbund am Mittwoch, dem sür die Erklärung festgesetzten Termin, abgelehnt worden, nachdem der von Mitgliedern ans dem ganzen Reiche zusammengesetzte Beirat des Bundes fick einstimmig für die Ablehnung entschieden hatte. Tie Bauarbeiter rechne» nun mit der Gcueralausspcrrnng und der Allgemeine Tcntsche Gcwerk- schastsbund hat ihnen für diesen Kampf, der von sehr langer Taner sein durfte, die Unterstützung der Gesamtheit der freien Gewerkschaften zugesagt. — Wie wir hören, sind in Kreisen, die dem Baugewerbe selbst nicht angeboren, aber an der Belebung der Bautätigkeit interessiert sind, Bestrebungen im Gange mit dem Ziel, die Vertreter der streitenden Parteien zu neuen Einigungsverhandlungcn znsammcnzubriugeu. In der sächsisch-thüringische« Textilindustrie ist eS zu einer MassenauSsperrung gekommen, die 200000 Arbeiter betrifft. Auf die Ablehnung eines Schiedsspruches und die Proklamierung von EinzclstreikS hat der Arbeitgeberverband mit dem Beschluß geantwortet, daß sämtliche Textil» arveiter Westsachsens am 5. September ausgesperrt werden solle». Ebenso ist den thüringischen Färbereiarbcitern gekündigt worden. Ter ReichSarbeitsminister hat sür einen späteren Zeitpunkt sein Eingreifen angekündigt, um auf dem Wege gütlicher Verständigung möglichst die Verwirklichung des AussperrnngSbeschlusses zu verhindern. Im Waldenburger Bergbau sind die Lohnverhand- lungen ergebnislos abgebrochen worden, da die Arbeit geber erklärten, angesichts der schwierigen Lage der Be- triebe keine Lohnerhöhungen vornehmen zu können, während die Gewerkschaften eine zwanzigprozcntige Lohnerhöhung verlangen. In der Oberschlcsischen Eisen-Industrie wird gleich, falls mit neuen Lohntämpfen gerechnet. * Einigung in der München-Gladbacher Textilindustrie. München-Gladbach. (Funkspruch.) Die erneute» Verständigunasverhandlungen zwischen den Vertretern der Bereinigten Arbeitgeberverbände der Textilindustrie von München-Gladbach, Rheydt und Umgebung und den Ver- treten« der Gewerkschaften dauerten gestern mit kurzer Unterbrechung von V-10 Uhr vormittags bis nach 10 Uhr abends. Es kam schließlich eine Einigung dahin zustande, daß die Aussperrung der 40 000 Textilarbeiter vermieden wird. Tie Arbeitgeber nehmen die Kündigung zurück. Der für verbindlich erklärte Schiedsspruch, der eine sechS- prozentige Lohnerhöhung vorlieht, wird beiderseits inne gehalten werden. 81« M»M WM« 8WM«Ir. So überschreibt die „Deutsche Rundschau" in Bromberg eine Mitteilung, die sie aus dem „Kurier Poznanski" wie- -ergibt. Dort heißt es nämlich, baß bei der« Landessicher- heitSbebvrden, bei den Starosteien und Wojewodschaften Tausende von polnischen, ausdrücklich polnische!« Aufträgen ctnltefen, in denen sich Polen um die dentschen Optanten bemühten und di« polnischen Behörden bäten, ötc Genehmi gung zum weiteren Aufenthalt in Polen diesen Leuten zu geben. ES handele sich um Anträge, die mit Hunderten von Unterschriften versehen seien. Man solle nicht denken, Satz dies« Unterschriften von unbekannte«« Leuten gesammelt seien oder von solchen, dte sich nicht darüber klar wären, was sie tun. „Nein! Auf dieser« Anträgen sind Unterschriften von scheinbar würdigen Leuten, die allgemein geehrt sind, sich des besten SttrfeS erfreuen, von Bürgern, die im Lande bekannt «och So st«b« auk «iner Bitte um weiter« Relaffnno eines — ... . M „WU" Ser KttWM MIlkk. Auch ein Beitrag zur Sichrrheitsfragc. Augenblicklich ist man ivicdcr dabei, die dentschen Sicher- heitsvorschläge in ein System von ineinander verschachtelten .Garantien" ilmzubaucu, das mit einem wirklichen und ehr lichen Willen zur iuuereu Stalstlisicruug -er Verüästuisfc nichts zu tun hat, svuderu Ausdruck -er Furcht für -ic Sicherung uurcchtmäßiger Beute ist. Polen und die Tschcchci fallen in das neue. Gerüst mit verklammert werden. Nie mand zweifelt innerlich daran, -aß diese Belastung außer ordentlich schnell den Gesamtplan znm Einsturz bringen würde. Sind doch gerade diese Staaten moralisch mit jenem Mißbrauch neugewonnener Freiheit belastet, der sich in örntalcr Unduldsamkeit andersvölkischcm Leben gegenüber äußert. Diese Korruption des FreiheitSbcgrisses, der eine Hanptursache der in Europa bestehenden nationalen Span nungen ist, hat kürzlich ein Minderheitsdentscher ans Süd- slawien, Eamillo Morvenlli, in einer bei Tiederichs Jena erscheinenden Flugschrift „Europa und die völkischen Minder heiten" meisterhaft in ihren Wesenserscheinnngen gekenn zeichnet. Gerade angesichts -er jetzt der Lösnng harrenden Probleme der internationalen Politik verdienen diese Tar- lcgnngen weiteste Verbreitung. Tie nationale Schcinsrciheit einzelner europäischer Na tionen, so schreibt Mvrvcntti, wurde durch die Unfreiheit, dnrcli -ie Verknechtung ganz Europa» erkauft. Bis znm Weltkriege, dieser Gipselnng wachtpolitiichcr und nationaler Bestrebungen, war Europa eine Weltmacht, ein Wcltvcr- svrgcr, ein Lehrer und Führer aller Völker. Tas nationa listische Europa entartete zu einer Horde einander be kämpfender Nationen, cs gleicht einem Geringel ineinander verbissener Giftschlangen! Wirtschaftlich wurde diese» nationale Europa zu einer Tchnidcnkolvnie, die vom östlichen Bolschewismus bedroht, vom westlichen Kapitalismus bettlerliast erhalten wird. Tie «nationale Freiheit und Vorüerrschast einiger euro päischer Nationen wurde mit -er ivirtschastlichen und kul turellen Zerrüttung Gesarntenropa» teuer genug bezahlt! Und worin bestellt die nationale Freiheit dieser wenigen? Tieie nationale Freiücit ist meist eine läppische, bubenhafte Freiheit, -ie sic- in Farben und Ansschristen, in Bändern und Abzeichen, in ikncrzogenheitcn und Gehässigkeiten er schöpft. Wo — frage ich. ist durch diese krampfhafte Gebärde der Freiheit auch nur eine befreiende, ewige Tat siir die Mensch heit in Kunst und zrnltnr, in Wissenschaft und Erkcnntni» .«der in praktischer Lcnensverbessernng vollbracht wurden? Tic großen Besrciungsstnnden sür die Menschheit sind ans Nacht und Not, in dcmnisvvllcr Entsagung und bitterem Leid, in mühevollem Ringen nur Erkenntnis und Wahrheit geboren worden. Ist cs Freiheit, wenn eine Nation überall und ansichl. mir den Gebrauch ihrer Sprache duldet und ihn allen An- dcrssprcchciidcn in ihrem Staate selbst mit brutaler Gewalt ansznzivängcn versucht? Ist e» Freiheit, wenn man schuld losen Kindern die Erlernung ihrer Muttersprache vorent hält, wenn man den Kinderglanben an Eltern und Vorfah ren deshalb untergräbt, weil diese Ellern und Vorfahren Angehörige eines andern Volkes sind? Ist es Freiheit, wenn nationale Staatöleistungen armen Witwen, erwerbsun fähigen Pensionisten und Altersrcntnern bas Staatsbürger recht und damit den kärglichen Lebensunterhalt deshalb ver weigern, weil sie jetzt einem Minderheitcnvvlke angehören, weil sie früher im Dienste eines Staates standen, dessen Erbe »nd Besitz habgierig an sich zu reiße« sich diese siegreiche« Staatsleitnngen nicht weigerten, dessen menschliche Pflichten zu übernehmen sie sich aber scherten!? Ist cS Freiheit, wenn eine Staatsnaiion ihre völkischer« Minderheiten mit allen Mitteln gewaltsamer Unterdrückung bedrängt, während sie selbst in nationaler Vergötzung erstarrt nnd durch ihre nationale Unduldsamkeit nnd Gehässigkeit ihr wahres Volks tum preisgibt!? Dieser durch den Zufall Europas erzwungene Selbstknlt einiger Nationen — ist das gerade Gegenteil völkischer Frei heit. Diese Freiheit gleicht einem Glückseligkeitstaumel, der Euphorie Schwindsüchtiger, die sich überkräftig und gesund fühlend, von einem Blutstnrz zum andern taumeln. Diese nationale Freiheit ist die Schernfreiheit, die kurze Er- schöpfungSpause zwischen immer wiederkehrenden Kriegen! Denn die Freiheit der zivilisierten europäischen Nationen erhält sich vorläufig noch nicht durch Recht, sondernd durch Gewalt, nicht durch Frieden, svuderu durch Krieg! Nie «urden in Europa stehende Heere in dieser Stärke und mit dieser furchtbare« Bewaffnung gehalten wie heute in dem Europa der nationalen Freiheit «nb Tclbstbestim- ckung. und Anxriger (Llbeblatt und Anzeiger) LapEM.«I'I» Da» SWa-r -»Nil, di- »mMchM ''«NstNkW?-»" der LmtSyauptmaunschaft Grossenhain. des Amtsgerichts, der AmtSanwaltschast beim Amtsgerichte m»d des Rates der Stadt Riesa, des Finanzamt» Riesa «ad des Hauvtzollamt» Meiste«.- Hindenburg in der Sommerftische. Die Last der Ovationen. * Berlin. Der Reichspräsident Hindenburg ist wäh rend seines Aufenthaltes in dem Schlösse Dietramszell de« Gegenstand zahlreicher Ovakionen. So war neulich eine Deputation von Landwirlichaftöstudenlen, die in der Nähe des Gutes praktisch arbeiteten, bei ihm. Ter Reichspräs> dient dankte für die Lvalioueu. Er bar aber mitznreilcu. daß die ihm von verschiedenen vaterländischen Traanisaiioucn zugcdachtcn Kundgebungen ihn sehr erfreuen, er sei aber in die bayerischen Berge gekommen, nm sich zu erholen und neue Kräfte für die seiner harrenden Aufgaben zu sammeln Er bittet daher, von weiteren Kundgebungen Abstand zu nehmen. Ter Reichspräsident begab sich an das Grab seine» Freundes Hubert von Schilcher ans dem W Minuten ent fernten Friedhof von Krcuzbiehl. Länderregieruugen und Fürsorgegesetz. Berlin. Zwischen dem Reichsrat und dem Reichstag «var es vor der Vertagung der Parlamente zu einem Kon flikt gekommen, der setzt für die Länderregierungen sehr ungünstige Nachwirkungen haben wird. Dec Reichsrat hatte gegen das Gesetz über die Aürsorgepflichten, das vom Reichstag in« Juli angenommen war, Einspruch er- hoben. Der Reichstag nahm jedoch dieses Gesetz mit Zwei drittelmehrheit an, sodaß der Einspruch des Reichsrates hinfällig wurde. Nunmehr haben die Länderregierunge.« bei der Ausstellung ihres Etats die Feststellung gemacht, daß dieses Gesetz ihnen austrrordentliche Lasten anserlcgl, die sie kaum in ihren Etat einstellen können. Beispielsweise mühte Preußen allein 200 Millionen Mark zur Verfügung stellen, für die es ii« keiner Weise irgendwelche Deckung Hal. Die preußische Regierung bat jetzt au die Reichsregiernng die Aufforderung gerichtet, die fehlenden Mittel sofort bereit zu stellen. Falls diese Aufforderung abgelehnt werden sollte, beabsichtigt die preußische Regierung, den Relchsprafldenten von Hindenburg zu erfnchrn, die Per- kündigung des Gesetzes auSrusetzen, bis der Reichstag wieder zusammentritt. La« Riesaer Tageblatt erscheint jeden Tag abend« '/,s Uhr mit Ausnahme der Sonn- und Festtag«. vezutzSPret«, gegen Vorauszahlung, «ür «inen Mona« 2 Mart 25 Pfennig durch Post oder durch Roten. Für den Fall de« Eintretens von ProduktionSverteuerungen, Erhöhungen der Löhne und Materialienpreis« bebakten wir uns da« Recht der Preiserhöhung und Nachsorderung vor. Anzeigen >i!r di« Nu-nv»r de« Ausgabetages sind bis ü Uhr vormittags auszucieben und im „oraus zu bezahlen; eine Gewähr sür da» Erscheinen an bestimmten Tagen und Plätzen mird nicht übernommen. Grundpreis für di» 3» nun breite, 6 mm hohe Grundschrist-Zelle (6 Silben» 25 Eold-Pscnmg«. die 8b um breite Reklamezeile lüg Gold-Pfennig«; zeitraubender und tabellarischer Satz 20'/, Aufschlag. Feste Tarife, l'ewitliater Rabat« erlischt, wem« oer Betrag verfällt, durch Klage eingezogen werden muß oder der Auftraggeber m Konkurs gerät. Zahlung»- und Erfüllungsort: Riesa. Achttägig« Unterhaltungsbeilage .Erzähler an der Elbe". - Zm Falle höherer Gewalt -- Krieg oder sonstiger irgendwelcher Störungen des Betrieb«« der Druckerei, der Lieferanten oder der Beförderungseinrichtungen — hat der Bezieher «ine» Anspruch aus Lieferung «der Nachlieferung der Zeitung oder aus Rückzahlung de» Bezugspreise». Rotationsdruck und Verlag: Langer tz Winterlich, Riesa. Arschistsstellr: Geettzestragr Ld. Verantwortlich für Redaktion« Heinrich Uhleman«, Riesa; sür Anzeigenteil: Wilhelm Dtttrich, Riesa.
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