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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 28.08.1925
- Erscheinungsdatum
- 1925-08-28
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-192508285
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19250828
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19250828
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1925
- Monat1925-08
- Tag1925-08-28
- Monat1925-08
- Jahr1925
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 28.08.1925
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Riesaer G Tageblatt ««b Auxeigsr (Llbeblav ms Aryekgech. , vrahtimschrsstr L-a^Ltt West. Kermnf Nr. *0. I? soo. Freit«», S8. Anglist 1SLS, abends Da» Riesaer Tageblatt enthält die «ntllch« vekan n s. ncu der AmtShau-tnuvmfchast Großenhain, de» Amtsgerichts, der AattSanwau t^gerichte nud -es Rate» der Stadt Riesa, des Finanzamts Rleia m»d de» tzauvuniinuu^ Ä^s.isc«. . Postscheckkonto: DreSd« INS Sirok-S« Riesa Nr. ». 78. Jahr,. DM NMsä«r^ÄlaA erscheint jede« Ta» abend« '/,« Uhr mit AuSnahm« der Sonn- und Festtag«. BernsSprei», gegen Voraulzahlung, für einen Monat 2 üllark es Pfennig durch Post oder d»>ch Biete«. Für de» Fall de« Eintreten» von Produktionsverteuerungen, Erhöhungen der Löhne und Materlaltenprets« behaÜia wir un« da« Stecht der Preiserhöhung und Nachforderung vor. Anzeige» kstr di« Nuutmer de« Ausgabetag«« sind bi« S Uhr vormittag« aufzugeben und im voraus zu bezahlen: «ine Eewäbr für da« Erscheinen an bestimmten Tagen und Plätzen wird nicht übernommen. 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Die politische Öffent lichkeit beschäftigt sich heute ausschließlich mit dem Wortlaut der neuen französischen Note, die ckls ein Meisterwerk fran zösischer diplomatischer Künste bezeichnet wird. Briand hat sich aller dialektischen Feinheiten bedient, um die in der deutschen Note aufgeworfenen Fragen in den Hintergrund »u drängen und statt dessen den französischen Standpunkt immer wieder in den Vordergrund zu schieben. Besonders interessant ist die Art, mit der Briand den deutschen Hin weis auf die Notwendigkeit einer Anpassung der Versailler Vertragsbestimmungen und insbesondere des Nheinlanb- »roblems an die durch den Abschluß dieses Sicherheitspaktes neugeschaffene politische Situation znrückzuweisen sucht. Briand sagt wörtlich: „In Uebereinstimmung mit den Alliierten ist die französische Regierung der Ansicht, daß weder der Fric- densvertrag, noch die Rechte, die nach diesem Vertrage Deutschland und den Alliierten zustehen, beeinträchtigt werden dürfen. Ebensowenig wie der Vertrag dürfen auch die Garantien für seine Durchführung oder die Be stimmungen, welche die Anwendung dieser Garantien regeln und in gewissen Fällen ihre Erleichterung vorge sehen, durch die in Aussicht genommenen Abmachungen geändert werden." Diesen französischen Einwand wird die deutsche Nc- tzierung selbstverständlich mit gebührendem Nachdruck zueückweisen können. Deutschland hat in keiner Weise die Absicht verfolgt, den Sicherheitspakt etwa so auszulegen, baß durch seine Bestimmungen eine Revision des Versailler Vertrages Lurchgeführt werden könnte. Dagegen mutz die französische Regierung selbst anerkennen, datz der Artikel 19 des Versailler Vertrages ausdrücklich der deutschen Regie rung das Recht zugesteht, neue Abmachungen zu verlangen, die dem jeweiligen Zustand Rechnung zu tragen haben. Die Venderungen, die Deutschland verlangt, sollen auch nicht durch die Bestimmungen des Sicherheitsvertrages, sondern auf dem Wege einer freien Vereinbarung zwischen den be- fttligten Regierungen durchgeführt werben. Von größter Bedeutung sind die Erklärungen der Note Über den Eintritt Deutschlands in den Völkerbund. Briand stellt fest, datz die alliierten Negierungen sich nicht bas Recht anmaßen könnten, im Namen des Völkerbundes Abmachungen mit Deutschland zu treffen. Deutschland könne nicht als ein außerhalb des Völkerbundes stehender Staat seine Vorbehalte stellen wollen, da diese sonst den Charakter von Bedingungen annehmen würden. Erst innerhalb des Völkerbundes könne Deutschland seine Wünsche dem Bölkerbundrat unterbreiten, inßem es von einem Recht Gebrauch macht, das allen dem Bunde ange hörenden Staaten zusteht. Hierzu wird von maßgebender deutscher diplomatischer Seite folgendes festgestellt: Die deutsche Regierung hat be reits im vorigen Jahre bei den Erörterungen über einen eventuellen Eintritt Deutschlands in den Völkerbund an alle zehn Vülkerbundmächte die Frage gerichtet, ob sie be reit seien, Deutslchand Sitz und Stimme im Völkerbunds rat zuzugestehen. Damals haben sämtliche zehn Völker- bundSmächte bejahend geantwortet, so daß -er deutsche Sitz im Völkerbundsrat gesichert ist. Denselben Weg will die deutsche Regierung auch hinsichtlich des Artikels IS der Bülkerbundssatzungen wählen, -er bekanntlich für Deutsch land die schicksalsschwere Verpflichtung des Durchmarfch- rechteS fremder Nationen durch Deutschland enthält. Sie stellt daher an die beiden Hauptmächte LeS Völkerbundes, an England und an Frankreich, die direkte Anfrage, ob sie bereit sind, einer von Deutschland zu beantragenden Revi sion des ArtikelSIS zuzusttmmen. Mit der bisherigen a»S- weichenden Antwort wird Deutschland sich natürlich nicht zufrieden geben können. Vielmehr müssen England und " " aßgebende BülkerbundSmächte sich dazu sich zu dieser deutschen Forderung, wen« Völkerbundes selbst gestellt wir-, ver rfrieden geben können. Vielmehr müssen England Un- Frankreich als maßgebende BülkerbundSmächte sich dazu bekennen, wie sie " st« innerhalb -eS halten werben. Die französische Not» behandelt auch die für -ie deutsch« Negierung aufgeworfen« Frage -er allgemeine« Abrüstung. EP bandelt sich hi« wohl «m di« allrrwichttgste Stell«, di« die französische Note überhaupt «nthält, und ma« kann sogar deutscherseits feststellen, daß die Auslegungen Briand» i« Berlin geradezu überrascht haben. Wen» die Behauptung ausgesprochen wird, -atz die SSrüstungSfrag« bisher nur LeLwegen nicht gelöst werden konnte, weil Deutschland autzerhalv de» Völkerbund«» stand, so mutz man »«nächst deutscherseits daran erinnern, datz im Jahre ISIS währen der FriedenSverhanblungen in Versailles der deutsche Dele gierte Graf Brockborff-Rantza« de» Antrag gestellt hat, Deutschland sofort zum Völkerbund zuzulasse«. Dieser deutsch« Antrag wurbe setnerzett abgelehnt, so daß e» jeden« fall» nicht die Schnld der deutsche» Regierung ist, wen« Deutschland sich Lent« «och außerhalb de» Völkerbünde» be- findet. Briand scheint sich aber der Tatsache bewußt ge- worden zu sei«, daß di« Krag« der allgemeinen Abrüstung in dem Augenblick aktuelle Bedeutung gewinnen mutz, wen» Deutschland Mitglied de» Völkerbünde» sein wird. Die» ist tatsächlich ein sehr interessante» Eingeständnt» Briand», dessen Tragweite man keineswegs unterschätzen darf. Deutschland kann sich also al» BölkerbundSmacht nunmehr aus di« Vriand-Note berufen und die Forderung aussprechen, datz der Völkerbund sofort die Lösung de» Problem» ter allgemeinen Abrüstung in die Hand nimmt." Damit hat die Frage der Abrüstung, die bereit» -er Rrich»kanzler Dr. Luther 1« seiner letzte» ReichStagSrede angeschnitten datt«. «orlänfta eine Löknna aesunbrn. di« eine weitere Diskussion im Rahmen der SicherheitSver- Handlungen wahrscheinlich überflüssig machen wird. Abschließend mutz heroorgehobe« werde«, datz die neue französische Rote sich sehr wesentlich von der erste« Briand- Note vorn IS. Juli unterscheidet. Man sieht, datz die fran zösische Negierung durch die klare und eindeutige Fassung der deutschen Antwortnote vom 2». Juli nicht in der Lage war, ihren völlig einseitige» Standpunkt aufrecht zu er halten und daß sie sich in eine Verteidigungsstellung ge drängt sieht, nm nicht ginz den französischen Standpunkt preisgeben zu müssen. I« dieser Hinsicht ist also ein kleiner Fortschritt zu verzeichne«, der jedoch keineswegs überschätzt werden darf. Überreichung der deutschen Antwort in Paris. js Paris. Der deutsche Botschafter ». Hoesch hat gestern nachmittag 8,30 Uhr dem französischen Außenminister Briand die deutsche Antwort auf die kürzliche französische Demarche in Berlin in der Sicherhcitsfrage überreicht. Die Antwort, die sehr kurz ist und knapp eine Seite nm- faßt, wird am Sonnabend früh in Berlin und Paris zur Veröffentlichung gelangen. Die deutsche Antwort auf die französische Note der italienische« Regierung überreicht. Rom. (Funkspruch.) Der deutsche Geschäftsträger Botschaftsrat Dr. von Prittwitz überreichte heute dem Kabinettschef im Außenministerium Marouis Pauluccio Calboli die Antwort Deutschlands auf die französische Note vom 24. 8. über den Sicherheitspakt. Einigung im Baugewerbe. Die angekün-igte Geueralaussperrung aufgehoben. Berlin. (Funkspruch.j Der Ncichsverband des deutsche« Tiefbaugewerbes teilt mit: Die im Rcichs- arbeitsministerium am gestrigen Nachmittag eiugeleitete« Verhandlungen zwecks Erklärung der Verbindlichkeit des am 14. Augnst gefällte« Schiedsspruches habe« nach außer ordentlich schwierigen, während der ganzen Nacht dnrchgc- führte« Verhandlungen am heutigen Vormittag zu einer Einigung geführt. Hierdurch wird die angekündigte Gene- ralanssperrung aufgehoben. Leider mutz festgestellt werde«, datz diese Einigung durch die Arbeitgeberverbände des Hoch« und Betoubaugewerbes mit schwere» Opfern erkauft ist. Nicht nur die Facharbeiter löhne in Le« strittige« Gebiete« wurde« erhöht, sonder« auch die Löhne der Hilfsarbeiter erfuhren teilweise eine Erhöhung bis 8 Pfennig pro Stunde. Lediglich der ReichsverVanb des deutsch«« Tiefbangewerves e. B. Berlin hat, was die Tiefbauarbeiter aulangt, jede Lohnerhöhung abgelehnt. Ueber die Tiefbauarbeiter ist deshalb iu de» strittige« Gebiete« eine Tarifvereinbaruug nicht zustande gekommen. Diese Tatsache bürste jedoch keinerlei Schwie rigkeiten «ach sich ziehe«. M LowM dkl Ak WWW. Di« SchiedSverhandlunge« abgebrochen.' X Berlin. Die SchlichtungSkammer zur Beilegtng de» Lohnkonflikts bei der Reichsbahn tagte gestern von 11 Uhr vorm. bis nach 10 Uhr abends. Als di« Arbeit nehmer erkannten, datz ihrer Forderung auf allgemeine Lohnerhöhung in dem Schiedsspruch nicht entsprochen wer- den würde, verlieben ihre Vertreter in der Schlichtungs kammer vor der Abstimmung di« Sitzung mit der Erklä rung, da sie sähen, datz «in Schiedsspruch zustande komme, der den Verhältnissen und der wirtschaftlichen Lage nicht Rechnung trage, mützten st« ihre Mitarbeit an dieser Spruch kammer «instellrn. Durch dieses Verhalten der Arbeit nehmer-Beisitzer wurde das Schiedsgericht gesprengt. W Die Lohubewe-»«- bei -er ReichSpost. X Berlin. Dl« Verhandlungen, die gestern nach mittag im ReichSpoftministerinm über die Lohnforderungen der Post- und Telegraphenarbeiter geführt wurden, haben zu keiue« Ergebnis geführt. Sie find auf heut« nach mittag vertagt worden. Neber den geplanten Preisabbau. XBerlin. Unter dem Vorsitze des Staatssekretärs Trendelenburg wurde gestern imReichSwirtschaftSminifterium mit den Vertreter» der Gewerkschaft««, Beamtenverbänd« und Konsumverein« über di« PrrtSabbauakttou der Reichsregterung verhandelt. Sin Regierung-Vertreter er klärte, datz die Regierung nunmehr bezüglich der Anwendung der Kartellgesetze energisch vorgehen werde. ES wurde ferner in Aussicht gestellt, datz die Regierung die Er- Mäßigung der Umsatzsteuer in der Prrtskalkulatiou der Wirtschaft kontrolliere« werde. Die Aussassun" der Ge werkschaftsvertreter ging dahin, daß. wenn eS nicht in kurzer Zeit gelinge, die preiSverteuerndrn Wirkungen der jüngster WirtschaftSgesetze aufzubeben, schwere soziale Kämpfe uw die Erhaltung oeS Reallohns unvermeidlich sein würden Die Welttirchenkonfereuz. ft Stockholm. Tie Weltkirchcnkonfercnz behandelte gestern die Frage: Kirche nnd kirchliche Erziehung. Ter erste Redner Dr. William Adams (Ncwyork» berichtete über die Arbeiten der Kommission und erklärte u. a.: Tie Kirche ist sich ihrer Verantwortung in erzieherischen Fra gen bewußt und bars sich die Größe der Ausgabe nicht ver hehlen. Alle unter christlichem Einfluß stehenden Kreise muffen Zusammenwirken, um eine wahrhaft christliche Er ziehung herbcizufuhren. Tie Kommission befürwortet die Gründung eines internationalen Bureaus für Erziehnu-z und Forschung, das den verschiedenen christlichen Kirchen eine Art Elcaringhouse zur Information in sinlichen und religiösen Fragen sein soll. Tnnodalpräfidenr Koch (Oester reich« betonte, in der Erziehung liege die Zukunft der ganzen Nation. Taraus wurde das Thema behandelt: Erziehung des christlichen Charakters. Eingeleiter wurde die Erörterung durch Professor Chanegie Simpson «Cambridge), der u. a. erklärte: Ter wirkliche Charakter beschäftigt sich zuerst mit sich selbst, dann vermag er alle zu'verstehen und ollen zu Helsen. Schließlich wagt er auch, sich dorthin zu begeben, wohin ihn das Schicksal beruft. So war der Heiland der größte Charakter der Weltgeschichte. Nach weiteren Ausführungen von Professor T. Rend- torkf (Leipzig) sprach Profeffor Fulton «Aberdeen« über den christlichen Charakter, indem er u. a. sagte: Ter religiöse Chqrakter ist in bester und höchster Gestalt in Christus offenbart. Ugron (Rumänien), der daraus das Wort ergrisf, erklärte u. a.: Tic transsilvanische evangelische Kirche be fand sich früher in einer schweren Lage; der Völkerbund hat jedoch die Verhältnisse jetzt gebessert. Nach einer weiteren Rede deS Bischofs Fraskn (Prag) war dieser Beratungsgegenstand erledigt. Slmgretz für Kinderschuh. )t Genf. Tie verschiedenen Sektionen des Kongresse» für Kinderschuh setzten am Mittwoch getrennt ihre Arbei ten fort. Tie erste Sektion für Hygiene und Medizin be gann mit der einstimmigen Annahme der am Vorabend eingebrachten Resolution über die Frage des Vergleichs der in verschiedenen Ländern getroffenen Maßnahmen, die eine Verminderung der Kindersterblichkeit vor, während und nach der Geburt berühren, die zweite Sektion für sozial« Fürsorge stimmte einmütig einer Resolution über die Stel lung der ausländischen Kinder in den verschiedenen Ländern mit wenig Abänderungen zu, die dritte Sektion für Er- »iehung und Propaganda behandelte das Problem der orga nisierten Erholungsstunden des schulpflichtigen Kinder. Die Neberführuuß -er sterbliche« Hülle Conrad vo« Hoetzeu-orfS. X Mergentheim. Gestern nachmittag fand die feierliche Ueberfübrung der Leiche deS Ge neralfeldmarschall Conrad von Hoetzen- dors nach Wien statt. Kurz vor 1 Ubr versammelten sich vor der mit Blumen geschmückten Leichenhalle auf dem Friedhof, wo die Leiche aufgebahrt war, die von aus wärts eingetroffenen Offiziere, an ihrer Spitze der Wehr kreiskommandeur Generalleutnant Hasse, ferner der Vor sitzende des württembergischen Ofsizierbundes, General leutnant Teichmann, und als Vertreter des Königs Fer dinand von Bulgarien General Gantschew. Mannschaiten der hiesigen Polizei hatten vor der Leichenhalle Ausstel lung genommen. Nach dem Eintreffen der Familienange hörigen de» Entschlafenen begann die Trauerseier. Als dann folgte die Einsegnung der Leich« durch einen mit dem Verstorbenen eng befreundeten Jesuitenpater. Als dann wurden am Sarge Kränze niedergelegt vom Wehr kreiskommandeur namenS des Chefs der Heeresleitung, vom Oberamtmann Schlöhr namens der chürttembergi- scheu Staatsregierung und von General Gantschew und General Deichmann, sowie namens der österreichischen Regierung von dem Verweser des österreichischen Kon sulat» in Stuttgart, Mchor Butula. Ansprachen wurden aus Wunsch deS Verstorbenen nicht gehalten Nach ?>er Feier wurde der Sarg auf einen mü vier Pferden be spannten Wagen gehoben, worauf sich der Zug unter dem Geläute aller Glocken und den Klängen de- Beethoven- kchen Trauermarsche- sowie des alten österreichischen Sol datenliedes „Prinz Eugen, der edle Ritter" durch die von Menschen dicht umsäumten Straßen der Stadt zum Bahnhof bewegte. Vorau» marschierte die Polizei, dann folgte die RegimentSkapelle des iS. Infanterieregiments aus Ludwigsburg. Hinter dem Sarge schritten die Fa milienangehörigen und Abordnungen. Als der Sarg in die Bahnhofshalle getragen wurde, spielt« di« Musik: „Ich halt' einen Kameraden". Während der Abfahrt er tönten die Klänge de» Deutschlandliedes. BeileidSt^logram« de« NetchSpräftdente«. ft Mergentheim. Reichspräsident ». Hindenbnra hat an die Witwe de» Generalseldmarfchal» Eenrad » Hoetzendorf folgende» Beileidstelegramm gerichtet: „Sw, Exzellenz sende ich tiefbewegt den Ausdruck meiner treuen Teilnahme. Der Entschlafene war mir lieber Kamerad, dem ich stet» dankbare Erinnern«« bewahren werd«. Er rube in Frieden."
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