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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 22.10.1925
- Erscheinungsdatum
- 1925-10-22
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-192510228
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19251022
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19251022
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1925
- Monat1925-10
- Tag1925-10-22
- Monat1925-10
- Jahr1925
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 22.10.1925
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Riesaer r«gevlatt. Donnerstag, SS. vttever 1SSS, a»e«»S. 78. Jahr«. Amerika anf de« Riickpig. Präsident Coolidge gebärdete sich 'n de» lebte» Jahren und Monaten so, alS ob er >n absehbarer Zeit eine all gemeine AbrüstungSkouserenz zu Wasser, zu Lande und i» der Lust »ach Washington emberusen würde Jetzt teilt er der aushorchenden Menschheit mit, das, die Frage der Abrüstung zu Lande „ausschließlich eine euroväische Frage" ist und deswegen am »weck- »lästigsten von Europa allein erledigt wird. Ob sich die Bereinigten Staaten an einer derartigen Kon- ferenz beteiligen werden, hängt lediglich von den Um ständen ab. Das ist ein Rückzieher m aller Form. Ei» weiterer Rückzieher »st m der Frage der Pro hibition deinnächst zu erwarten. Professor Dr. Stephan Lcadok von der Montreal-Umversität hielt jüngst i» einer Versammlung der Liga für bürgerliche Freiheit eine Rede, die in den Bereinigten Staaten und Kanada und weit dar über hinaus Aufsehen erregte. Es ,st meine feste lieber- Zeugung, sagte Professor Lcadok. das, die Annahme der Prohibition »n den Vereinigten Staaten das größte Un glück ist, das über die amerikanische Union seit ihrer Begründung hereinbrach. Wenn das Gesetz andauert und bestehen bleibt, wird cs die Grundlagen der Negierung selbst untergraben und das festeste politische Gebilde in Anarchie und Auslösung versetzen. Aber die Prohibition kann nicht bestehen, weder hier noch irgend wo anders, weil sie auf einer Lüge sich erhebt und Lügen kurze Beine haben. Die Prohibition erklärt das Biertrinken für ein Verbrechen Aber es hat mit einem Verbrechen doch gar nichts zu tun. Der ein fältigste Mensch sieht ohne weiteres ein, dast ein Glas Bier trinken kein Verbrechen »st. Keine Gesetzgebung kann es dazu stempeln. Macht eure Paragraphen so grausam und scharf wie ihr wollt, vermehrt eure Spione und Zu träger, sperrt die Tore zu euren Gesängnisseu noch so weit auf, ihr werdet eS damit immer noch nicht zum Ver brechen machen. Je härter eure Gesetze, desto schärfer der Widerstand des Volkes. Lasst die, denen das Land die Prohibition verdankt, iiur zufehen, wohin die Tyrannei führen must. Sie ver trauen auf Zwangsmastregeln, auf Kerker, Peitsche und Geißeln, sic beginnen mit dein Hinweis auf die Moral und enden mit Ueberredungskünsten, aber was sie nicht Naben, ist die Autorität. Wenn sie ihre Worte hersagen: Du sollst! oder Du sollst nicht! müssen sie darauf bauen, daß ihnen die Fnrcht vor dem Krimmalgesetz Gehorsam verschafft, aber es must die Zeit kommen, wo sie und ihr Gesetz fallen. Ich sage euch, wenn ein moralischer Er folg in dem gegenwärtigen Streit aufkommt, so wird er auf der Seite der menschlichen Freiheit sein, die gegen die Knechtschaft streitet. Bei dieser Sachlage ist nicht verwunderlich, daß schon vor längerer Zeit der weit über Amerika bekannte Kir- chensürst Gibbons erklärte: „Ich bin ei» eifriger Besür- Wörter der Mäßigkeit, aber ich habe mich durch eigene Anschauung davon überzeugt, daß die Prohibition nicht durchgeführt werden kann. Sic ist nur dazu angetan, Heuchler heranzuzüchten, so daß der gute Stoff durch schlechten ersetzt wird und die Bundesregierung gleich zeitig der gesetzlichen Steuern beraubt wird." Diesen Erklärungen ist nichts hinzuzufügen. Um die Räumung Kölns. X Berlin. Wie mehrere Blätter zu melden wissen, dürste die deutsche Negierung in Kürze die letzte Entwaff- linnasnote der Botschafterkonferenz beantworten. Gleich zeitig oder kurz daraus werde der Bericht der interalliierten Militärkontrollkoinmission au die Botschafterkonserenz er stattet werden. Die Kabinette in London, Brüssel und Baris werden sich dann mit den beide» an die Botschafterkonserenz adressierten Dokumente beschäftigen und cS sei. wie das Berliner Tageblatt schreibt, zu erwarten, daß die Beschlüsse entsprechend der von Chamberlain in Locarno übernom menen moralischen Bürgschaft für eine cntgegenkonimeude Lösung ausialleu werde. Der Botschastcrkouferenz würde dann die Nolle zufallcn, Deutschland von der getroffenen Entscheidung zu unterrichten. Die lange verzögerte Räu mung der Kölner Zone könnte dann zum technisch möglichen früheste» Tenni» erfolgen. Zur Lage in Marokko. )( Baris. HavaS berichtet aus Fez: Vorgestern haben neue Overalionen eingesetzt, um den Einfällen der Rif leute in das Gebiet der Beni Uriagel entgegenzutreten. Die Franzosen haben Dar Remisch erreicht. Ihre Berluste waren gering. Times über di« schwierige Lage in Marokko. London. lFunkspruch.) Der Vertreter der Times in Tanger schreibt, den franzöfische» und spanischen Truppe» in Marokko siede «in sehr schwieriger Winter bevor. Die optimistische Auffassung in der Press« beider Länder sei verfrüht. Das Verhalten der spanlfchen Legion nach der Befreiung von Kudia Tahir am 13. September habe die Unterwersling der Dscheballastämme, die vor diesem Zwischenfall zu erwarte» war, verhindert. Zahlreiche Dscheballa- und Rislrute hätten Abd «l Krim aufgesordert, Rache an den französische» und spanischen Gefangene» zn nehmen. Er habe die» aber entschieden abgelrhut. I« de» Händen Add el Krim« befinden fich gegenwärtig über 900 »anisch« und wabrschrinlich S00 französische Geknotut. M deM-nMen KMMMWW. ss Berlin. Ter in Berlin weilende stellvertretende Volkskommissar für Außenhandel der Sowjetunion Frum kin machte in den Räumen der Berliner russischen Handels vertretung vor einigen Pressevertretern Ausführungen über die Auswirkungen des dentsch-russischen Handelsvertrages. Einleitend erklärte Frumkin, dast sich der russische Warep- nmsatz nach Deutschland in der Zeit von 1920 bis 1925 von 134 Millionen Goldrubel auf 365 Millionen Goldrubel ge steigert habe. Die auf Grund des neuen deutsch-russischen Kreditabkommens zu tätigenden Abschlüsse werden voraus sichtlich in der Hauptsache an die Textilindustrie, die metall- lurgische Industrie und an die Industrie der Steine und Erden vergeben werden. Der 100 Millionen-Kredit könne sich jedoch wegen seiner Kurzfristigkeit nicht voll auswirken da nur Waren mit kurzer Lieferfrist bestellt werden können, lieber die Aussichten des russischen Getreideexportes erklärte Frumkin, daß man hoffe, den Exportplan doch noch voll durchzuführen, obgleich die Ernte bisher nur einen Betrag von etwa 85 Prozent der ursprünglichen Schätzung ergeben habe. Ter Export von frischem und geräuchertem Fleisch würde auf Grund des deutsch-russischen Handelsvertrages in Zukunft einen größeren Umfang annehmen. Ueber die russische Naphtaproduktion teilte Frumkin mit, dast diese zurzeit etwa 90 Prozent der Borkriegsmengen erreicht habe. Frumkin glaubt im übrigen hoffen zu dürfen, dast im Laufe des Jahres 1025/26 die russische Wirtschaft im groben und ganzen im Vorkricgsumfaugc wieder hergestellt sein wird. Eine 14jährige Tragödin. Tony van Eyck, die erst 14 Jahre alte Tochter -er Kammer sängerin van Eyck in München, feierte in Wilhelm Speyers Drama „Sübsee" in den Münchener Kammerspiclen einen Sensationsersolg und spielte am 17. 10. an derselben Buhne die Hauptrolle der „Anja" in der Uraufführung von „Anja und Esther", Mysterienspiel von Klans Mann, Sohn -es Dichters Thomas Mann. Pros. Max Reinhardt entdeckte die junge Künstlerin an der Akademie in Wien und brachte sie als „Heilige Johanna" mit großem Erfolg heraus. Tie ersten künstlerischen Anregungen erhielt Tony van Eyck UNährig bei der Traumbühnc des Philosophen Dr. Ernst Scherte! in Stuttgart, wo sie als Soloiäuzcrin in religiösen Taiizdichtungeu erfolgreich auftrat. SrieMer MmM men MMn. * Athen. Der Oberbefehlshaber der griechischen Armee hat den Greuztrnppen befohlen, die bulgarische Grenze zu überschreiten und die Stadt Petritsch, deu Mit telpunkt der nationalen Bewegung Mazedoniens, zu besetzen. Neuer griechisch-bulgarischer Zwischenfall. ss Sofia. (Bulg. Telegr.-Ageniur.» Als gestern nach mittag ein bulgarischer Offizier bei Temir-Kapu aus die Zu sammenkunft mit einem griechischen Offizier wartete, um die Untersuchung über den Zwischenfall vorzunehme», eröffneten griechische Soldaten von neuem das Feuer. Die bulgarische Regierung hat einen neuen Schritt in Athen unternommen. Sie hat gefordert, daß Maßnahmen ergriffen werden, um den Zwischenfällen ein Ende zn machen, und abermals aus Untersuchung bestanden. Tic griechische Darstellung, nach der die Bulgaren zuerst den griechischen Posten angcgrisscn hätten, wird amtlich für falsch erklärt. Griechischer Einmarsch in bnlgarisches Gebiet. Athen. tFnnkspruch.s Tie Blätter verüsscntlichcn eine Erklärung der Militärbehörde, dast heute griechische Truppen in bulgarisches Gebiet einmarschieren werden, nm Petritsch und einen weiteren Grenzort zn besetzen, die sic okkupiert halten werden, bis Bulgarien völlige Genug tuung für den letzten Zwischenfall geleistet hat. Rücktritt des griechischen Ministers des Acußcrn. )s Athen. Ter Minister des Aeußern Reudis ist zu- rückgetrete«. Ter Marineminister Hadji Lyriakos ist mit der vorläufigen Wahrnehmung der Geschäfte des Ministe riums des Acußcru betraut worden. MM« milmlW W Marien. )l Athen. Die griechische Regierung hat anläßlich des Zwischenfalls bei Temirkavu an die bulgarische Regierung ein auf 48 Stunden befristetes Ultimatum ge richtet, in welchem sie eine Entschädigung von 2 Millionen Francs, die Uebermittelung einer Erklärung des Bedauerns nnd die Bestrafung der verantwortlichen Offiziere fordert. )( Sofia. Zu dem bereits gemeldeten Zwischenfall au der bulgarisch-griechischen Grenze meldet die bulgarische Telegraphenagentur: Am 19. Oktober ereignete sich an der bulgarisch-griechischen Grenze in der Nähe von Demirkapu infolge des UebertrittS eines griechischen Soldaten auf bul garisches Gebiet ein Zwischenfall. Der griechische Soldat gab auf einen bulgarischen Wachtposten einen Gewehrschuß ab, worauf dieser in rechtmäßiger Verteidigung den griechischen Soldaten erschoß, dessen Leichnam auf bul- garischem Gebiete verblieb. Hierauf entwickelte sich ein Jnfanteriefeuer, das bis vorgestern abend andauerte, zu welchem Zeitpunkte eS einem Offizier des bulgarischen Ab schnitts gelang, mit dem griechische» Kommandeur in Demirhifsar in Verbindung zu treten, um den Vorfall zu untersuchen. Die bulgarische Regierung hat nunmehr der griechischen Regierung den Vorschlag gemacht, sosort eine Untersuchung einzuleiten, um die Verantwortlichkeit für den Zwischenfall festznstellen. Die neue Konferenz in London. Berlin. Wie wir aus diplomatischen Kreisen erfahren, wird es bei der Unterzeichnung der Paktverträge in London zu einer weiteren Konjerenz zwischen Deutschland und den alliierten Regierungen kommen, auf der sowobl die Ent- waffnuugSfrage als auch die sogenannten Rückwirkungen detz Paktes auf verschiedene politische Probleme zur Er örterung gelangen sollen. Die Einzelbeite» einer Konferenz sollen noch zwischen Deutschland und den Alliierten ver einbart werden. Irgendwelche festumriffenen Einzelheiten stehen zur Zeit noch nicht fest. Meineidsprozest gegen de« früheren thüringischen Staatsbankprästdeuten Löb. vdz. Bor dem Schwurgericht iu Weimar beginnt am SV. Oktober ein Meiueidsprozeß gegen den früheren thüringische« Staatsbankprüsidenten Löb. Der Prozeß hat auch politische Bedeutung. Löb wird vorgeworsen, daß er in einen» Strafprozeß zu Frankfurt a. M im Jahre 1921 als Zeuge in zwei Punkten seiner Aussage wissentlich die Eldespfltcht verletzt hat. Damals handelt es sich um «inen Strafprozeß gegen de» Direktor der Süddeutschen TranSport-BersicherungSgesellschajt wegen Betruges und Vergebens gegen das Versicherungsgesetz. Die Aussage, die Löb damals gemacht hat, vcziebt sich ans eine Auskunft, di« ihm vom Reichsauisichtsamt für Brivatversichrrung gegeben sei» soll. Die Anklage nimmt nnnmebr an, daß Löb überhaupt nicht bei dem Reichsaufsichtsamt vorge sprochen habe und daß, wenn ihm eine Auskunft gegeben sei, diese gegenteilig gelautet habe. Während dec die Sache jetzt bearbeitende OberstaqtSanwalt in einem Schriftsatz an die Strafkammer Löb »war des Bleineids für dringend ver dächtig erklärt, zugleich aber die Ansicht äußert, daß die I Beweise nicht zur Verurteilung blnreichen würde», bat die Strafkammer des Weimarer Landgerichts de» von Löb ge- I führte» Entlastungsbrwei« al« mißlungen angesehen, worauf die Staatsanwaltschaft die Anklage erhoben hat. SM MMn» wurde am Mittwoch Oberft a. D. Mauteh, auch ein Mit- arbeiter der Dolchstoßbejte der „Süddeutschen Monatsbeste", als Zenae vernommen. Er bekundet, daß er bereits An fang l9>8 dr» Ausdruck „Dolchstoß" gebraucht habe. Da mals bade er vom KriegSministcrium Material bekommen, daß ans die Revolution hindeutete: insbesondere seien cs Flugblätter gewesen, die mit der Tätigkeit des russischen Botschafters in Berlin in Verbindung gebracht wurden. Der sozialdemokratische Abg. Hase habe bereits Anfang Oktober 19l8 im Reichstage mit der Revolution gedroht. All daS babe ihn überzeuat, dast der „Dolchstoß" Tatsache war. — Vizeadmiral a. D. Trotha, der hieraus als Zeuge vernommen wurde, äußerte sich ganz eingebend über die Möglichkeit, daß die deutsche Flotte gegenüber der eng lischen hätte Erfolge haben können, eine Möglichkeit, die ec persönlich bejaht. Das ungetrübte Vertrauen zwischen Lisi- zieren und Mannschasteu sei durch die Hinrintragung der Barteipolitik in die Marine gestört worden. Insbesondere der Abg. Dittman» habe in bevorzugtem Maße Berbindnng mit den Marineangehörigen ausgenommen. 1917 seien schon Bestrebungen im Gauge gewesen, Stimmen für die Sozialdemokratische Partei Deutschlands zu saiumclu. Ter damalige ReichstagSabg. Ebert habe sich über diese Voc- gäuge dahin geäußert, daß er durch sie völlig überrascht sei und sie als krassen Landesverrat bezeichnen müsse. Daß dec Erfolg nicht gekommen sei, sei anr die Untergrabung der Disziplin bei der Marine rnrnckziisühren. Zur Abrüstungskontrolle in Deutschland. London. iFnnsspruch.i Ter öiplvman'che Bericht erstatter des Daily Telegraph ichrcibl, eo werde vngcnvm- men, daß in der allgemeinen Atmosphäre der Einspannung nnd Versöhnung die britische Auffassung durchdringen werde, wonach die Bölkerbundkommission ,nr Kontrolle der dcnlschcn Rüstungen, die an die Sielte der alliierten Kontrollkommission treten solle, sich nicht dauernd in» Rheinland anshalten und keine fortgesetzten Untersuchungen ««stellen solle. Bei den bisherigen Sitzungen dez Bvlker- bundrnts habe diese britische Auffassung nicht die Zliünn- mung der anderen Alliierten gesunden. Dem Bei ichlerstai- ter zufolge sollen die Besuche der neuen Kommission ent weder periodisch oder auf besondere Anweisung des Vvlker- vundrats iwrgcnommcn werden. Tas Weiste Haus und die Abrüstungskonferenz. London. lFnnlspruch.l Ter Berichterstatter der Morning Pvü meldet aus Washington, die Haltung deo Präsidenten Coolidge in der Frage einer neuen Ab- rüstungskonserenz werde vom diplomatischen Korps nicht vollkommen verstanden. Sosort nach der Vereinbarung von Locarno habe Cvvlidgc belanntgcgcbcn, er hofse noch immer, dast eine Konferenz in Washington abgchalien werde und jeyl habe er durch einen amtlichen Wortführer mirtcilen lassen, dast vielleicht zwei Konferenzen notwendig seien nnd zwar eine in Europa über die Frage der Ab rüstung der Landheerc und eine in Washington über die der Seestreitkräste. In diplomatischen Kreisen werde dieser Vorschlag unangenehm empfunden. Tie Sachverständigen erklärten, wenn eine Abrüstungskonferenz abgehalren wer den sollte, so könnten die militärischen nnd die maritimen Probleme als Gesamtheit betrachtet werden, zumal die Luftstreitkrüftc sowohl bei dem Landheer als der Flotte vorhanden seien. Aus diese Wei>e würde Zeit gcspark und Verwirrung vermieden, die sonn unvermeidlich sü. Ter Berichterstatter meint, Cvolidge werde sehr behutsam vor gehen müssen, nm schwierige Komplikationen zn vermeiden. Asm irr iltMrii SWMrlWisler. )( Berlin. Ter Jnnungsverband der deutsche»» Bau- gewerkSmeifter hielt gestern im Sitzungssaal des ReichS- mirtscbastSrates in Berlin seine diesjährige Tagung ab. Der Vorsitzende des geschästssührendcn Ausschusses des Bau- gewerbeverbandcs Ratszimmermeister Richard Weise, be grüßte die Erschienenen, unter denen sich der Vertreter des preußischen Ministeriums'für Handel und Gewerbe, der Reichskommijsar für das Handwerk Ministerialrat Hoppe, der Präsident der Handwerkskammer Schubert, sowie Ver treter des Arbeitgeberbundes, des Wirtschaftsbundes und anderer Verbände befanden. Nach Referaten über Ange legenheiten des Lehrlingswesens und der Gebührenordnung sowie über die Stellung des aiissührenden Unternehmers zn seinen Auitraggebcr nnd über die GenehinigiingSpflicht für das Baugewerbe und die Regelung der Bauiueistec- bernfsbezeichnung wurde bezüglich der Regelung der Vau- meisterbernfsbezeichnung eine Entschließung angenommen, wonach die bisher von der Regierung geübte Zurückhal tung aufgehoben und mit den beteiligten Verbänden Fiih- lung genommen werden soll. Es referierte dann noch Richard Weise-Berlin über die Erhöhung der Beiträge zur BerufSgenosfenschaft infolge des neuen Gesetzes. Hieraus folgten Wahlen des Vorstandes, des geschästS- führenden Ausschusses, der Kasscnprüfer und ErgänzungS. wählen zum Vorstand. Die nordböhmifche Textilindustrie stiügclegt. )( Prag. Wie die Blätter zu den nunmehr schon 14 Tage währenden Kampf in der nordböhmischen Textil industrie melden, ist am Dienstag dec einheitliche Ans- sperrungSbeschluß der Textilindustriellen in Kraft gesetzt worden. Der Tag ist ohne Zwischenfall verlaufen. Die bis zu diesem Zeitpunkte noch arbeitenden Betriebe wurdtn für Len Zutritt der Arbeiter gesperrt. Damit ist die ganze nordböhmische Textilindustrie vollständig ftillgelcgt worden.
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