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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 04.01.1928
- Erscheinungsdatum
- 1928-01-04
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-192801040
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19280104
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19280104
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1928
- Monat1928-01
- Tag1928-01-04
- Monat1928-01
- Jahr1928
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 04.01.1928
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ck aber w-i ben Glteen. Ma» tretvt jetzt eine« .Kult mit -er Jugend, wie niemals variier. Hm letzten Jahrzehnt iken t»ie Dichter und Dramatiker, dir Philosophen und eeltwcjsen die Hupend verl>errlicht. Das ist die unauS- ieibliche Folge des Kriege-, Wenn wir von allen Seiten sren, wie wundervoll Jugend ist. wenn wir selbst die >roßeltcrn l>e»iiil>t sehen, es nnS in der Tcköuhcits- 'flege oder auf dein Tgnzboden gleich zu tun, dann nitssen wir doch ui der Ueberzeugung gelangen, dgß wir in Recht sind und das; sich alles nach uns richten mutz. Durch diese Anbetung der Jugend verliert sie ihre Un- chnld und ihre Frische, ihre Moral und ihren Respekt, lnd unsere Eltern, die so für die Jugend schwärmen, nn nichtr. als nns deswegen anzuklagen. Wenn sie so iel erfahrener, besser und klüger sind als wir, wie sie ins erzählen, warum machen sie dann so grosse An- trengnnarn. es uns gleichzutun?" Deo PunktrolIerS seliges Ende? lieber '«acht ist der Punktroller zu ungeahnter Grüne gelangt, nnd sagenhaft muten beinahe die Erfolge an, die mit ihm erzielt sein sollen. Wenn inan die gros;e Anzahl der Damen mit der modernen schlanken Linie betrachtet, kann man geneigt sein, an den Legen dieser Erfindung zu denken. Aber kaum steht dieser kostbare Zanverappargt ans den« Zenith seines Rubins, da scheint ihm schon nieder ein Ende bereitet werden zu sollen. Die Pari'er Omncnlonfektionshänser stellen an ihre Manneanins leuerdingS Anforderungen, dir sich gegen das Begehren 'er letzten Zeit wesentlich geändert haben. Für die Früh- ingstoiletten werden nicht mehr Damen gefordert, die iberschlanl sind, sondern die neue Mode legt Wert dar- auf, das Weibliche — ganz besonders zu betonen, nnd oa die reiche Garnierung wieder getragen werden soll, wird eine weichere und schmiegiamere Körperform mit einer gewissen Fülle für die ManneaninS verlangt. Denn nur solche Figuren sollen imstande sein, den neuen Klei dern zu ihrer Wirkung zn verhelfen. Diese Aendcrung cheint daS krasse Gegenteil von dem zn sein, was man bisher von einer Borfübrdame verlangte, wenn sic Aus sicht ans Verwendung haben sollte. Tic muhte in erster Linie schlank und groh sein: letzt sucht man Frauen, die man mit dein fciwnen Wort „vollschlank" bezeichnen kann. WaS werden die armen Mannequins machen, die lnsher in Ruhm nnd Amelien standen? Den Punktroller abzuschafsen, wird das Gebot der Stunde sein, statt dessen sieht eS beinahe io aus, als sollten die. gntbür- gerlichen Haserflocken aus der Vergessenheit hervorge hoben und zur Modespeise erhoben werden. Das ein Schalttag kostet. Ein Schaltiahr, wie cs nirs jetzt beoorstelit, wirst manch schwierige Pro bleme auf. Leute, die am 29. Februar geboren sind, stehen vor der Aufgabe, vier Geburtstage auf einmal m feiern. Gefangene, die io und so viel Monate ab sitzen müssen, haben ganz unberechtigter Weise einen Tag länger hinter schwedischen Gardinen zu verbringen. Aach englischer Sitte hat wenigstens die Frauenwelt einen Bor teil, denn am Schalttag ist es dein weiblichen Geschlecht gestattet, HciratSantrige zu machen. Aber auch die wirt schaftlichen Folgen des Schaltjahres sind schwerwiegend. Besitzer von festverzinslichen Papieren und überhaupt aller Anlagen, die sich jährlich verzinsen, borgen ihr Geld einen Tag für Nickis sort. Man hat in England be rechnet, daß sich diese Gewinne und Verluste, die durch den Schalttag hervorgerufen werden, auf die Riesensumme von 2 Milliarden Mart belaufen. Das h ö ch st g e l e g e n e deutsche Kloster. Das höchstgelegcne deutsche Kloster findet sich auf dem Kreuz berg in der Roön. Der Kreuzberg ist 992 Meter hoch und der zweithöchste Gipfel der Rhön, die sich bekannt lich auf der Wasscrkrwve bis nahezu an 1000 Meter er« gebt. Auf der Spitze des Krenzberges befindet sich eine Siedlung der Franziskaner mit dem Kloster. Im Som mer verirren sich zn diesem Kloster noch Fremde. Im Winter ist es ganz von der Aussenwelt abgeschnitten, da hier der Schnee oit meterhoch liegt. Man hat jeden Win- ter im Durchschnitt den Schnee mit 2 bis 2'/» Meter ge messen. Die römischen Kaiserschiffe im See von Nemi. Die mit Svaunnng erwartete Hebung der auf dem Grnnde des Tees von Aemi liegenden römischen Kaiscrichissc wird nunmehr in Gang kommen. Fünf ita lienische Firmen haben gestern in Gegenwart Mussolinis ein Abkommen unterzeichnet, in dem sie sich verpflichten, ohne staatliche Hilke die Hebung der beiden Kaiserschiffe ausfübren zu lassen. Die Arbeiten werden ungefähr 10 Monate in Anspruch nehmen. Was ist das Bohnenfest? In der Rheingegend wird anr Vorabend des Drcikönigstages an manchen Orten noch das lustige Bohneniest gefeiert. Die Haus frau hat für diesen Abend einen Kuchen gebacken und in dessen Teig eine Bobnc versenkt. Des Abends zerschneidet der Hausherr in Anwesenheit der Familie und der Gäste den Kucken nnd macht ein Stück mehr, als Personen anwesend sind. Wer in seinem -Stück die Bohne findet, ist Dobnenkonig und mus; sich einen Hofstaat bilden und sich von diesem während des ganzen Abends bedienen lassen, was zu viel Scherz Anlatz gibt, besonders da auch ein Hofnarr ernannt wird. Ist die Bohne in dem letzten Stück, so bedeutet daS nichts Gutes. Wie man Krokodile dressiert. Der fran zösische Kapitän Wall ist wohl der einzige Tierdresfeur, der mit einer Schar gezähmter Krokodile auftritt, lieber die Schwierigkeit bei der Behandlung dieser Tiere Weitz er allerlei Interessantes zu erzählen: „Eine vollständige Dressur der Krokodile läßt sich sticht durchführen. Der einzige Weg, auf dem man sie gefügig machen kann, kst der, daß mau ständig mit ihnen arbeitet und sie niemals aus den Augen lässt. Aber selbst dann vergessen sie einen in sehr kurzer Zeit. Wenn ich sie in ihrer Umzäunung zu Hause in Freiheit gelassen habe, so wäre es sehr ge fährlich, sich ihnen zu nähern, wenn sie eine Weile in der Sonne gelegen haben. Erst dann, wenn ihre Haut vor Hitze zn krachen anfängt, und sie gezwungen sind, sich an geschütztere Stellen zurückzuziehen, sind sie fo weit, daß ich mit ihnen üben kann. Wenn man von einem Krokodil angegriffen wird, so ist die wirksamste Vertei digung, das Tier kräftig auf die Nase zu schlagen, denn dort ist seine empfindlichste Stelle. In jenen vergangenen Zeiten, da die Flüsse Amerikas und Indiens mit diesen häßlichen Ungeheuern angefüllt waren, gestaltete sich die Jagd auf sie zu einein höchst gefährlichen Unternehmen. Jetzt hat man Methoden gefunden, um sie ohne großes Risiko zu fangen. Man benutzt dazu einen langen und starken Stock, der etwa 10 Fuß lang ist und an dessen Ende sich ein Haken befindet. Wenn das Krokodil sich mit seinen Zähnen in dem Haken sestgebissen hat, wird es herausgezogen und gefesselt. Ein Krokodil verspeist häufig 50 Pfund Fleisch auf einem Sitz, kann aber dann auch zwei bis drei Monate ohne Nahrung auskonrmen. Seine Hauptspeise besteht in Lunge und Leber von Pferden und Rindvieh, und manchmal in Fischen. Obgleich sie von Natur Fleischfresser find, verschmähen die Krokodile auch vegetarische Kost nicht. Sie brüten auf der nördlichen Halbkugel während des Juni und Juli. Das Weibchen legt etwa 50 bis 60 verhältnismäßig Neine weiße Eier, immer eins in etwa einer Minute; dann vergräbt es die Eier unter einer leichten Schickst von Sand und Laub, und kümmert sich dann nicht mehr darum, bis sie ausgebrütet sind. Merkwürdigerweise halten die Kroko- dile, wenn sre wild gefangen sind, stets einen Winter- werden tte aber Lu -er Gefangenschaft. geboren. Turnen — Sport — Erstes Leipziger Techs-Tage-Rennen. 5.—1 l. Januar — Erste Welt-Klass» am Start. In den Tagen vom 5 —11. Januar wird Messe- Ltadt Leipzig um »iue wörtlich« Sensation bereichert wer den. Nack den großen Boxkämpfen Uchmeling—TomoLrgen nnd Vreitcnsträter—Diener bedeutet setzt da« erst» Leitniger Sech« Tage Nennen riu radiportlicke- Ereignis ersten Ranges Ter Verein Sportplatz beschließt mit dieser 145-?1nndrn-Priifuna seine Winter-Saiso» aus da« würdigste. 14 Mannschaften aus der Alten nnd Neuen Welt, di« allererste Klasse darstellen, werden sich ans dem großen Holzoval der „AckilleiouBabn" den erbitterst»» Kamps nm die kiegeslorbeeren liefern. Da- Rennen nimmt am Donnerstag, den 5. Jannar abend« um 10 Nbr leinen Anfang nnd endet am 11. Jannar abend« nm ll Uhr. Wie in allen SechS-Tagr-Rennen werden im Verlank eine« jeden Tage« drei Wertungen aefabren, von denen je eine an« zehn Spurts bestehend, abend 10 Nbr nnd nackt« 2 Nbr anSgetraqen wird. Die NackmittaaSwertnng ist geteilt. Je tuns Spurt« werde» nm 8 30 llbr und nm 4.80 llbr gefahren. Für jede Nackt gibt e« einen Sonderpreis in Höhe von Mk. äOO.—, den jeweilig die Mannschaft erhält, die kick im Lause der Nackt am wirksamsten nm die lleber- rnndnng und damit Jnterrsiantaestaltung des Rennen« bemüht. Während der Stunden von 6 Ubr moraen« bi« 12 Uhr mittags ist da« Nennen, wie überall, neutralisiert. Ein« besondere Note werden die Nackt« noch durch den Bulgarin- Mitternachts-Spurt, um 12 llhr nacht«, erhalten. Die Zigarettenfabrik Bulgarin, Dresden, bat hierfür mehrere sehr wertvolle Ehrenpreiie gestiftet, deren Erringen die Fahrer zu größter Krastrnsaltung veranlasse» iollte. Sieger ist die Mannschaft, die in den sechs Nächten die meisten Punkt« erspurtet bat. Am Donnerstag abend werden sich folgende 14 erst- klassige Mannschaften dem Starter stellen: Girardengo-Nearini (Italien) Lewanow-Tbollembeek (Deutsckland-Brlgien) Tietz-Van Hevel (Teutschlaud-Belgleii) Nebe-Srifrrth «Deutschland) R>eger»Ju»ge (Dentschlandi so bleiben sie den Winter hindurch wach. Krokodile er reichen ein sehr Hobes Alter. Ern Krokodil-Methusalem, der auf einer Farm in den amerikanischen Lüdstaaten lebt, soll eS auf über 100 Jahre gebracht haben: man schätzt das Alter der Krokodile nach der Breite ihrer Schnauze, die fick alle 50 Jahre uni einen viertel Zoll verbreitert. Die Hank eines KrokvdilS ist heute ic nach dem Alter zwischen 60 und 100 Mark wert: man ver wendet aber nur die Haut über dem Magen." MnketStthuMcknWl! Sill MW» Merlm lind Mil III MW M MWkljkWW. Won Prof. Dr. Weigmann -Kiel. Es ist dem Laten noch zu wenig zur Erkenntnis ge kommen, daß der Wohlgeschmack der Milch und ihre Halt barkeit von ihrem Baktericngehalt abhängt und daß eine bakrcricu- und pilzfreie Milch eine unbegrenzte Haltbarkeit besitzt. Eine solche Milch auf dem gewöhnlichen Wege, d. h. durch Melken aus dem Kuheuter zu gewinnen, ist freilich^ selbst bei reinlichster Stallhaltung und größter Sauberkeit des Melkers, ein fast unerreichbares Bestreben und mehr rin glücklicher Zufall. Aber dahingehende Bemühungen lohnen sich durch größere Appetitlichkeit, Schmackhaftigkeit und ziemlich weitgehende Haltbarkeit der Milch, und solche Edelmilch ist da« Ideal unserer Milchversorgung. Im allgemeinen äußert sich die Veränderung der Milch durch ein «Sauerwerden und in Gefolge desselben dnrch ein Ge rinnen. Ties ist für den Haushalt meist reckt unerwünscht, weil die Milch dann für den unmittelbaren Genuß und für manche Zwecke unbrauchbar wird) es ist aber rin Vorgang, den wir immerhin begrüßen muffen, denn, wenn er nicht einträte, würde die Mich zivar flüssig bleiben, sie würde aber schlechten bis fauligen Geschmack annehmen, schlecht bekommen, bei Kindern, vor allem bei Säuglingen, krankhafte Erscheinungen Hervorrufen. Die Bakterien, welche daS «Sauerwerden der Milch bewirken, die Milch- säurebakterirn, sind also gewissermaßen unsere Freunde. Sie sind es, welche durch ihre rasche Vermehrung uud durch die Umwandlung eines geringen Teiles des in der Milch vorhandenen Milchzuckers in Milchsäure andere Bakterien, und zwar schädlich wirkende Bakterien, nicht aufkommen lassen, sic sogar vernichten. «Sie erweisen sich für unsere Gesundheit um so nützlicher, in je größerer Menge sie gleich von Anfang an in der Milch vorhanden sind, weil dann schlechte Geschmacks- und schädliche Uursatz- produkte in um so geringerem Maße gebildet werden, die Milch auch reiner säuerlich schmeckt. Ist es doch eine alte Erfahrung, daß „Setz-" oder gestöckelte Milch" oder wie man die absichtlich zum Säuern aufgestellte Milch in den verschiedenen Gegenden sonst nennt, nicht bloß ein ange nehm erfrischendes und nahrhaftes Gericht, sondern auch gesund" ist. Man wird sich bei diesem Worte der Aus führungen des Pariser ArzteS Metschnikoff erinnern, der als ein Mittel gegen die DarmfäulniS und die damit ver bundene Arterienverkalkung den Genuß des bulgarischen Joghurt empfahl. Nun, dieser Joghurt ist saure, geronnene Milch, freilich erzeugt durch zwei verschiedene Milchsäure bakterienarten, der gewöhnlichen Milchsäurebaktert«, die in jeder sauren Milch sich vorftndct, dem Streptococcus laetiS, und einer stäbchenförmigen Bakterie, dem Baetertum bul- garicum. Dem letzteren wird dabei die Eigenschaft zuge schrieben, daß eS sich im Darm ansiedel« und durch die Säurebildrritg aus dem Milch- und anderen Zucker die schädlichen Darmbakterie« vertreibe. Aehnlich wie der Joghurt wirken auch andere auS dem Orient stammende, saure Getränke und Speise«, so der Kefir, der Mazun, der HuSlanka, Les Leben- raib und wie sie alle heißen. Aber auch schon unsere saure Milch enthält solche Milchsäure stäbchen, wen« auch in geringer Anzahl, und sie wirkt schon allein durch die Säure und die gewöhnlichen Mtlchsäure- bakterien reinigend auf di« Darmflora. Freilich muß di« Säuerung solcher Setzmilch oder Sauermilch auch möglichst rein sein und man muß diese nicht zu lange stehe« lassen. Es kommt gerade im Sommer, zu welcher Jahreszeit man diese erfrischende Speise eben genießen will, vor, daß di« im Teller hingesctzte Milch kaum sauer schmeckt, wenigsten- nicht gerinnen will und daß sie sich käsig abscheidet oder sonstwie verändert. Solche Milch -ürtte ihren Zweck nicht Spiel—Wandern. Hahn-Fricke (Deutschland' Brrivn Verickelden «Belgien) Kai<er.K»ena» «Amerika» Koch.Vusckenbagen «Deutschland) Bermandel-Fraukeufteiu lVelgien-Drutichland) Louet-Monton «Frankreich) Hille-Tarpn-«Deutschland) Debaets-Dbaemer- «Belgien) MaeS-Behrendt «Belaien-Deutschland). Wer wird da« erste Leipziaer Eechr-Dage-Nennen ar. wlnnnen? Sehr schwer ist nur die Frag, z» beantwort,r und wenn man von den Seckstaar-Neulinarn Hille-Tarpn« adsiebt, sind wobl alle übrigen Mannschaften in der Lage de» Sieg heran«,»fahren. Allererste Siege-au-sichteu haben Girardenao-Negrini, Person-Perschelden, die Leipziger Nebe-Seifrrth, Kaiser-Krrna», van Hrvel-Tietz nnd dv Fraiizoiru Monton-Louet. Miß Rudfpn will erneut starten. * London, llelunion.» Reuter berichtet aus Gibraltar daß Fräulein Rudwu, die nach 3V, Stunden ihren Versuch, die Straße von Gibraltar zu durchschwimmen, ansgeben mußte, bei günstigen Witterungsbrdingungen erneut starte» will. Der Titelverteidiger Ter Herausforderer Map Schmeling sTeutschlandf Bonaglia iJtalien» «Das Ergebnis de« Kampfe« um di« Europameisterschaft im Halbschwergewicht wird am Sonnabend herauSkoinmen.) erfüllen und auch schlecht bekömmlich sein. Und eine Folge de» Zu-langc-stchen-lafseuS ist es, Latz sich auf dem Ruhm eine runzelige Haut bildet, die zwar vielfach den Geschmack nicht verdirbt, ihn aber doch auch leicht bitter und kratzig macht. Tiefe Haut besteht aus Kahmhesen und anderen Hefe» und ans dem weißen Milchichiinmel «Oidium). Um eine möglichst reine Säuerung der Lctzmiich zu sichern, verfährt mau am besten so, daß man der Milch gleich beim Anfberciten einen sogenannte» Säureweckcr zujctzt, d. h. eine gut sauer gewordene, reine und wohlschmeckende Milch am besten Magermilch. Um solchen Säurewecker immer vorrätig zu haben, bewahrt man einen Diest in eiucm Stöpsclglas auf und gießt zu ihm eine entsprechende (kleine) Menge abgckochter, noch etwas »»armer Milch hinzu. Manche Meiereien bereiten aus sterilisierter (hocherhitzter) Magermilch und Reinkulturen von Milchsäurebakterien eine »Sauermilch", die bei Magenleidcn ausgezeichnete Dienste tut und von Aerzten mit Erfolg verordnet ist. Der gleiche Vorgang spielt sich ab beim sog. Reifen des RahmS für die Butterbcrcitung; cs ist ein Säuerungs prozeß. Da eS viele Spielarten der gewöhnlichen Milch, säurebakterien gibt, sucht man für diesen Prozeß ein« Spielart «ns, welche neben der Milchsäure auch noch aro- matische Stoffe bildet. ES ist aber wahrscheinlich, daß bei der Bildung Les Butteraromas auch Spielarten von Hefen und vom weißen Milchschimmel Mitwirken, die ebenfalls die günstige Eigenschaft haben, aromatische Stoffe zu er zeugen. Alle diese Organismen finden sich dann auch in der angenehm säuerlichen, erfrischend schmeckenden und durch ihren Kasein- und Fettgehalt so nahrhafte» Butter milch wieder. Selbst die Reifung LeS Käse- besteht, wenigsten» zu» Teil, aus einer Säuerung, jedenfalls beginnt sie bei alle» Käsesorten mit einer solchen, hervorgerufen durch die gc- wöhnliche Milchsäurcbaktcric. Bei einer Gruppe von Käsesorten, derjenigen der Hartkäse, folgt dieser Säuerung eine Umwandlung de- Käsestoffes in «ine plastische, ge schmacklich veränderte Masse durch ganz bestimmte Arten der stäbcheirsörmigen Milchsäurebakterien, so z. B. beim Emmentaler Käse durch das Thermobactertum helvetieum, das den süßlichen und aromatischen Geschmack diese- Käse erzeugt; ähnliche Arten beim Holländer, dem Cheddar Käse usw. Bei den Weichkäsen unterscheidet man der Reifung nach vier Gruppen: die frischen, nur wenig gereisten Käset wie den bekannten Gervais und den Liptauer Schafkäse, sodann die mit Hilfe von weißem Schimmel reifenden Käse, nämlich den Camembert, den Brie, den wenig bekannten, aber ausgezeichneten Münster Käse (aus dem Münstertal im Elsaß), ferner die grünschimmeligen Käse, wie den Roquefort, den Gorgonzola usw. und schließlich di« stark riechenden Käse nach Limburger Art. Bei all diesen Käsen besteht die erste Phase der Reifung au» einer Säuerung. Bei der ersten Gruppe spielen die bei der Rahurreifung mitwirkenden Organismen, also Hefen, Oidten usw„ eben- falls mit. Di« Haltbarkeit, d. h. ihr Wohlgeschmack, ist des- kolb nicht von langer Dauer, sie müssen bald verzehrt wer den. Bei der zweite« Gruppe beruht der eigenartige champignonartige Pilzgeschmack auf dem Wachstum be- stimmtcr, für diesen Zweck gezüchteter Weitzschimmelarte» (Oidium und Penieillium album und Pen. carrdtdum) und der beim ausgereiften Käse bemerkbare pikante Käse geschmack aus dem der Gchtmmelperiode folgende» Gedeihen gewisser Rotbakterien, d. h. von Bakterien, die neben de« pikante« Käsegeschmack eine rötliche Farbe aus dem Käse- stoss erzeugen. Bet der dritten Gruppe wird der pikant«, schon etwa- scharfe Käsegeschmack von einem Pilz. Perri- cillium roqueforti, erzeugt, der de« Weitzschimmelarte» verwandt ist, aber grüne Spore« erzeugt. Auch dieser Schimmel wirb gezüchtet, und »war auf Brot, da» getrocknet und gemahlen der Käsemasse al» graugrünes Pulver etn- verkeibt wird. Die in den Spalten de» reifen Käse» er scheinende grüne Masse besteht aus de» Spore« diese» Pilzes. Bei der Gruppe der Limburger, und der Sauer milch-(Harzer-, Mainzer-)Käse spiele« di« Schimmel und Hefen eine untergeordnete Rolle, der etwa» laute und weniger angenehme Geruch, zugleich aber auch ihr krSst tiger und pikanter Geschmack rühren von Bakterien -er welche den Käsestoff sehr energisch «lfwse« (»Speckschicht") und dabet den charakteristischen Limburgerkäse-Germh erzeugen. So sehr wir e» also für die Unversehrtheit und den Genuß der Milch wünschen müsse«, daß sie möglichst frei sei von Bakterie«, so bedürfe« wir dieser für di« Bereit»»- »er für unsere Ernährung so wichtige« Erzeugnisse au» ihr. Güße und saure Milch. Butter und Buttermilch und «äse sind unsere beste» und gesündeste» Nahrungsmittel. St« sind eS vor allem durch die Mitwirkung der 1« der Milrs so vorzüglich wachsenden Milchsäurebakterien und ihrer, besondere Geschmacksstoffe erzeugenden VrgleitorgantSmey
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