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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 04.01.1928
- Erscheinungsdatum
- 1928-01-04
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-192801040
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19280104
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19280104
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1928
- Monat1928-01
- Tag1928-01-04
- Monat1928-01
- Jahr1928
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 04.01.1928
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WWkWM L« WM» WleMWe. Don der Direktion der Mitteldeutschen Stahlwerk, «in« nn« folgend« Erklärung zn- Wie au« Z»itnng«m«ldungen bereit« bekannt, bat di« kchlichterkammer am 28. v. M. «inen Schiedsspruch gefällt, der eine Ähnliche ArbeitSzritregelung wie sie iiir die rheinisch» westfälische Hüttenindustrie durch Schiedsspruch festgelegt ist, »orsieht. Der Grund siir die Anlehnung an den Ewird«. wrnch der rheinisch-westfälischen Hiittenindnstrie ist der gewesen, dass die sächsischen Hütten unter wesentlich un» «ünstiaeren Produktion?» nnd wirtschaltlichen Bedingungen «i arbeiten haben, al« die Schwerindustrie de« Westen«, die ans der Steinkohle sitzt und über zahlreiche Hochofen betriebe, die ihre Robeisenvrrsorgnna sickern, verfügt. Die Verhandlungen konnten infolgedessen anck erlt geführt werden, nachdem der Inhalt de« Schiedssprüche« der rheinisch»westfälischen Hüttenindustrie endgültig feftstand. ». h. verbindlich erklärt worden war. Bei den Verhandlungen der sächsischen Hiittenindnstrie Mit den Gewerkschaften, die am 23. v. M. einsetzten, stellte sich bald heran«, dass die Gewerkschaften die Verhandlungen kn die Länge zogen im Verfolg ihrer Verschleppungstaktik, die sie in den letzten Jahren fast in allen Fällen verfolgen. Es gelang ihnen infolgedessen, von dem Schlickt» ein« Vertagung der Verhandlungen bis zum 28. Dezember v. I. ju erlangen. An diesem Tage wurde alsdann die Schlickt», kämm» gebildet, die am 2V. v. M., abends, endlich den Spruch fällte. Al« die Arbeitgebervertreter am 23. v. M. »kennen wussten, dass die Gewerkschaften mit ibrrr Verschleppungs taktik aus einen tarislosen Zustand zustenerten, haben sie sofort in «in» dringenden Eingabe an das ReickSarbeit». Ministerium nm «ine HinanSfckiekung de« Inkrafttreten« der Verordnung vom IS. Juli >827, die den 8-Stundentaa in den Hüttenbetricben einfiibrt, lnS znm >5. Januar 1928 mit Rücksicht ans die VcrhandlungSlane gebeten. . D» Reichsarbeitsminister hat diesem Wunsch ent sprochen, da die Verhandlungen über die VerbindlichkeitS- »kläruiig, die inzwischen aus den 4. Januar angesetzt sind, aickt mehr vor dem 31. Dezember, dem letzten Tage de« bisherigen Arbeitszeitabkommens, statttinden konnten. Die Werk« haben daraufhin, um Komplikationen am ik. Januar zu vermeiden, von dem ihnen gemäss 8 3 der DlrbeitSzeitnotvcrordnung zustehenden Reckte Gebrauch ge- macht und die Beibehaltung der bisherigen Arbeitszeit bi» »um 15. Januar bezw- bis zur VerbindlichkeitSerklärung des Schiedsspruches augeordnet. Während die Belegschaften der übrigen Werke der süchsilchen Hüttenindustrie der An- ordnuna Folge geleistet haben, haben Teile der Belegschaft des Riesaer Werkes der Mitteldeutschen Stahlwerke, sowie die gesamte Belegschaft des Gröditzer Werkes der genannten Gesellschaft auf eigene Faust am 2. Januar unter Miss- achtung der Anordnung der WerkSleiruug deu 8-Stnndeu» lag durchzusübrcn versucht. Das Werk Gröditz ist auf diese Weise am 2. Januar, um 2 Uhr nachmittags, zum Erliegen gekommen. Die Belegschaften stützten sich dabei auf eine Auskunft des deutichen Metallarbeiteroerbandes in DreS» den, der ihnen erklärt bat, dass sie der Anordnung der Werksleitung bezüglich der Beibehaltung der bisherigen Arbeitszeit nicht nachzukommen brauchten. Diese Auskunft war falsch, und zwar höchstwahrscheinlich bewusst falsch, da die Gewerkschaft doch sicherlich die Entscheidung des Reichsgerichts vom 16. November 1926 kennt, nach welcher eine Anordnung des Arbeitgebers gemäss 8 3 der ArbeitS- teitnotverordnung den Arbeitnehmer zur Leistung der ge forderten Mehrarbeit verpflichtet. Ferner bat die Gewerkschaft der Belegschaft des Werkes Gröditz offensichtlich verschwiegen, dass die Belegschaften der übrigen Hüttenwerke in der bisherigen Weise Weiterarbeiten, ünd dies znm Teil sogar ausdrücklich in Betriebsversamm lungen beschlossen haben. Cs muss also festgestellt werden, dass die Vorgänge in Gröditz vom deutschen Metallarbeiterverband in leicht herziger Weise hcruufbeschworen sind dadurch, dass man die Belegschaft über die wahre Rechts- und Sachlage im Un klaren gelassen hat. Andererseits muss sestgestellt werden, Lass die Anordnungen der Arbeitgeber sich durchaus auf dem Boden des GeietzeS bewegen, da sie nämlich durch die his zum 15. Januar geltende AuSnahmebewilligung des ReichSarbeilSm.niiteiS sowie durch Len 8 3 der Arbritkzeit- votverordnung gedeckt sind. weltliches nnd Sächsisches. Riesa, den 4. Januar 1928. x —* Wettervorhersage 'ür den 5. Januar. Mitgcteilt von der Sächs. Landeswetterwarte zu Dresden. Flachland: Vorwiegend stark bewölkt und nebelig. Zeit weise Niederschläge, meist noch als Schnee oder Schnreregen. Temperaturen nm Null, tagsüber auch über Null. West- liehe Winde. Gebirge: Temperaturen einige Grad unter Null. Zeitweise Schneefall, Nebel oder nebelig. Sonst wie Flachland. , —* Daten für den 5. I a n u a r 1928. Sonnen ¬ aufgang 8,4 Uhr. Sonnenuntergang 16,6 Uhr. Mond- anigang 14,18 Uhr. Monduntergang 6,12 Uhr. 1643: der Physiker und Astronom JSnac Newton in Woolstborpr geb. (gest. 17271. 1828: der Theologe und Volksschriftsteller Emil Frommel in Karlsruhe geb. (gest. 1896). 1858: Feldmarschall Joseph Wenzel Graf Radetzky in Mailand gest. (geb. 1766). i 867: der Landschaftsmaler nnd Radier» Otto Ubbelohde in Marburg ged. (gest. 1922). Ablehnung des deutschen Friedensangebotes durch die Verbandsmächte. — * Ocsscntllche B « z i r k S a u s s chu ß s i tz n n g. sinder Mittwoch, den 11. Januar, vvrin. 10 Uhr im Sitzungs- unttner der Auttshauptmannschaft in Grossenhain statt. —* 50 Jahre Bezieher des Riesaer Tage blattes. Er gereicht nns zur besonderen Freude, bckannt- geeen zu tönneu, dass Herr Kantor i. R. Wilhelm Berg in a n n nnnmehr k>0 Jahre treuer Leser unseres Riesaer Tageblattes ist. Wir danken Herrn Kantor Bergmann herz losst siir seine Treue. Möchte es ihm vergönnt sein, sich noch lange Zeit ungetrübter Gesundheit zu erfreuen. — Z» dem Kreise unserer verehrten Leser, in deren Häuslichkeit das Riesaer Tageblatt bereits feit Jahrzehnten täglich ein willkommener Gast ist, gehören sehr viele. Auch ihnen sei hiermit, mit der Bitte, uns auch fernerhin die Treue be wahren zu «vollen, herzlichst gedankt. -* Uebernahme der V e r w a l t u n g s g e - schäfte für den Ortsteil Zeithain-Lager. Mit dem ersten Januar 1928 hat die Gemeinde Gohlis die gesamten Verwaltungsgeschäfte für den Ortsteil Zeithain- Lager 0 nnd die im Hauptlager gelegenen Baracken 38. 30 und io, sowie die Wirtschaftsbaracke 12 übernommen. Für das Hauptlager (GntSbezirk) bleibt der alte Zustand vor- tSuftü bestehen. —* Sur «Ükehnung Le« Schiedssprüche» tu der Hüttrntchbustrie. — Besprechungen tm Reich«arb«it»ministrrtum. Wie dem Telunivn-Sachsen- dienst au» Berlin gemelbet wird, finden beute mittag im RetchöarbettSmtntftertum unverbindliche Besprechungen zwischen den beiden Tarifparteien der Hüttenindustrie über die durch bte Ablehnung de» Schiedsspruches geschaffene Lag« statt. —* D«r katb. Männer.Verein Mi«sa ilelt kürzlich d«i Höpfnrr s«in« dlr«säbrla« G«n»alv»sammlung ab. Nack Erstattung d» Jabr»«b»«chte vom 1. Kassier», 1. Sckristsühr» und 1. Vorsitzenden, au« d«n«n bervorgina, welch schön, Erfolg« der Verein, der fetzt 24N Mitglied» zählt, im vergangenen Jahr wieder auf»,«weisen hat und nach Entlastung«»teilung de« Gesamtvorstandes, verab schiedete Herr Kaplan Hamm den bi«h»ig«n 1. Vorsitzenden, Herrn AbtetlungSletter Fritz Stick « n, der mit Jabre«- ickluss Riesa beruf-halb» verlässt. Er brachte in zündenden Worten zum Ausdruck, in welch vorbildlicher Weise der Scheidende zu jeder Zeit für da« Wohl de» Verein« besorgt gewesen sei und wie ihm allein dieser ganz rapide und beachtliche Aufschwung de« Verein« zu danken sei. Nach der Neuwabl de« Vorstände« wurde Herr Ricken ein stimmig von der Generalversammlung »um Ehrenvor sitzenden unter gleichzeitiger Uebrrreichung ein» Ehren urkunde ernannt. Bei der am 2. WeihnachtSseiertog von der Ortsgruppe Riesa de« Volk«v»ein« für da« katholische Deutschland im Saal« der Elbterraff« veranstalteten Weih nachtsfeier gedachte der Obmann de« Verein«, Herr Kaplan Hamm, und sodann Herr Marr» Dr. Rentschka, in bewegten Worten de« überaus segensreichen Wirken« de« Scheidenden in der Gemeinde und in dem Verein und überreichte ihm al« Dank de« Marramte« ein« Ansicht von der St. Barbara- Kapelle, während nach AbschirdSworte» und Gesängen des Kirchenchores „Cacilia" der katholische Mann».Verein seinen, scheidenden Ehrenvorsitzende» als äussere« Zeichen der Dankbarkeit und zur steten Erinnerung an seine zwei jährige aufopferungsvolle Tätigkeit im Verein «ine wert voll« Bronze überreichte, aus der der Wahlspruch von Herrn Ricken eingraviert war: „Treue nm Treue." —* Eine Bitte der Geschäftsführung der Hindenburg-Sven de. Wie vor 14 Tagen bekannt gegeben worden ist, ha, das Kuratorium der Hindenburg- Spende in seiner Sitzung vom 20. Dezember 1927 unter Vorsitz des Herrn Reichspräsidenten von Hindenburg be schlossen, die nächste Ausschüttung aus der Hindenburg- Spende am 1. April, und zwar vorzugsweise für kinder reiche Kricgerwitwcn, vorzunehmen. Gleichzeitig war darauf hingewicseu worden, dass im Interesse clner gerech ten und zweckmässigen Verwendung der Mittel nur svlcl>c Persönlichkeiten bedacht werden können, die von den Haupt fürsorgestellen der Kriegsbeschädigten- und Kricgshinler- bliebenensürsorge und — soweit ehemalige aktive Offiziere, Heeresbeamte und ihre Hinterbliebenen in Frage kommen — von deu Hauptversorgungsümtern vorgcschlaaen werden. Trotzdem gehen bei der Geschäftsführung der Hindenburg- Spende noch dauernd Anträge ein. Die Geschäftsführung weist erneut darauf bin. -ass cS im Interesse der Antrag steller selbst liegt, von unmittelbaren Anträgen an die Hindenburg-Spende Abstand zu nehuzrv und sich erforder lichenfalls an die Hauptfürsorgestellen oder die Haupt versorgungsämter zu wenden. —* Nickel-Fünfziger prüft man mit dem Magnet. Die nnlängst znr Ausgabe gelangten Nickel fünfziger sind bereits gefälscht worden. Die Falschstücke be stehen au» Metall, das vom Magnet nicht angezogen wird. Das Nickel aber wird vom Magnet angczogen. Die An wendung eines kleinen Magneten genügt also, nm sich vor Schaden zu schützen. —* Aus dem Sächsischen Gesetzblatt e. DaS am 31. Dez. ausgegebene Sächsische Gesetzblatt Nr. 31 ent hält an erster Stelle das kürzlich voin Landtag verabschiedete Bcamtenbesoldungsgesetz, weiter die Verordnuna über Amtsbezeichnungen, die Aussührnngsbesrimmungen zum Bcamtcnbesoldungsgesctze (BefoldungSbestimmungen), daS BeamtenruhegehaltSgesctz, die AnSsührungßbestimmungen znm BeamtenrnhegehaltSgcsctze, das Gesetz über einen weiteren Nachtrag zum Gesetze über den Staatshaushalt auf das Rechnungsjahr 1927 und die Verordnung über Stcllenbesctzung nnd Prüfungen im staatlichen Bürodiepste. —* Sozialdemokratischer Antrag Im Hin blick auf di« VerkehrSschwierigkciten bei der Reichsbahn vor Weihnachten bat die sozialdemokratische Fraktion iin Land tage beantragt, aj von den Reichsbchörden Garantien für die glatte Abwickelung des Verkehrs auf den sächsischen Linien zn verlangen, b) Auskunft über die Ursachen der Derkehrskatastrophc voin 18. bis 21. Dezember zn fmdcrn, cf -ein Landtage vom Ergebnis dieser Verhandlungen um gehend zu bcriclssen. —* Neber die Streupflicht des Haus besitzers und GefchästS mannes hat das Reichs gericht eine bei dem herrschenden Schnee- und Frostwetter sehr beachtliche Entscheidung erlassen. Ter Austräger der „Harzer Allgemeinen Zeitung" ist bei herrschendem Schnee wetter auf den Fliesen des Hausflur» vor dem Eingang« zu dem Laben gestürzt und hat erhebliche Verletzungen er litten. Für die Folgen des Unfalles verlangt er Ersatz vom Ladenbesitzer. Oberlandcögcricht und Reichsgericht haben der Klage stattgegeben. Nach der ständigen Recht sprechung zu 8 828 BGB. obliegt dem Hauseigentümer die allgemeine Verantwortlichkeit für die Verkehrssicherheit seines für den Verkehr mit Menschen bestimmten Gebäudes. Das Mass der anzuwendendcn Sorgfalt richtet sich nach der Lebhaftigkeit des Verkehrs und nach den örtlichen Ver kehrsverhältnissen. Der Hauseigentümer muh, mag er selbst im Hause wohnen ob» nicht, insbesondere die Zu gänge zu dein Hause in verkehrssicherem Zustande erhalten. Dazu gehört auch seine Verpflichtung, Teile des Hausflur» bei Winterglätte zu bestreuen. Neben dem Hauseigen tümer trifft diese Sorgfaltspflickt u. a. den Kaufmann, der als Mieter in dem Gebäude für seine Geschäftszwecke einen Verkehr geschaffen hat, hinsichtlich der Zugänge zu dem Ge schäft. Hieran» ergibt sich die Verpflichtung, den Hausflur bet Winterglätte mit abstumpfendem Material, wie Säge spänen, Sand, Asche u. bgl. zu bestreuen. Weiterhin stimmt daS Reichsgericht den Ausführungen des Oberlandesgerichts dahin bei, dass die Kleinigkeit Salz, welche die Frau des Beklagten jeden Morgen im Hausflur gestreut hat kein zur Beseitigung der Glätte ausreichende» Mittel ist da das Salz durch die Auslösung deS Schnees die an und für sich schon bestehende Glätte der Fliesen noch erhöhe. Habe der Beklagte aus Sauberkeitsgründen ein abstumpfcudcS Mittel nicht anwenben wollen, so hätte er auf dem kurzen Wege von der HauSttir bis zirm Labcncingaug Matten, Tücher oder Säcke ansbreiten müssen. (VI. 189/27.1 —* Der Härteparaarap h bei derAnge- st e l l t c n v e r s i ch e r u n g. Der 8 385 des Angestclltcn- versichernngsgesestes sichert beim Tode des Versicherten der Witwe oder dem Witwer oder — falls solche nicht vorhanden sind, den hinterlassenen Kindern — einen Anspruch auf vier Zehntel der für die Zett seit dem 1. Januar 1924 entrich teten Beiträge zu, ohne bah ein Recht auf Leistungen nach diesem Gesetz ober aus der Invalidenversicherung geltend gemacht werden kann. Voraussetzung dabei ist, dah der V»sscherungsfall innerhalb der ersten 15 Jahre nach dem 1. Jannar 1913 etntritt. Die 15fäl>rtae Geltungsdauer die ses Härteparageavhen läuft also an« 31. Dezember 1927 ab Mit Beginn des Jahres 1928 würden daher alle Ver sickerten, die wegen nicht erfüllter Wartezeit mit ihren i Anträge» abgewtese» «erde» «Ülsen, keinerlei Geaen- 1 leiskung mehr für ihre »ft jahrelange Beitragszahlung zu erwarten haben. Mit Rücksicht daraus, dah di« Anwendung des Härteparagraphen (jj »65 »BG.j jährlich «ur rund 59 996 Reichs««»t von dem »tat der Retchsverstcherungs- anftalt für Angestellte beanspruchte, bat der GewerkschaftS- bund der Angestellten bei dem RrtchsurbettSmintstertum beantragt, dem Reichstag unverzüglich «och vor seinem Wtederzusammentrttt ein« Vorlage »«gehe« zu lassen, die di« Geltungsdauer dieses HLrteparaaraphen verlängert. Durchschnittlich sind in de» einzelnen Fällen 1<» Mark an di« Hinterbliebenen gezahlt worden, also eine Summ«, di« bet diese« eine wesentlich« vethilse, für die Angestellten- Versicherung aber keine tvesentlich« Belastung bedeutet. —* Die Frag« der Entschädigung für un schuldig erlitten« Untersuchung-Haft. Zu einer Reichstagsdrncksaci-e über bi« Frag« der Entschädigung für unschuldig erlitten« Untersuchungshaft beim Reichsge richt wird mttgeteilt. dah di« Entschädigungen sehr ver schieden ausfallen können, je nachdem sie nur den Ersatz des BermvgenSschadens darstellen oder wettergehen. ES gibt Fälle, in denen «i»r« direkte Beziehung zwischen der Hast dauer und der Höhe des Schadens durch entgangenen Ver- bienst nicht hergestellt werden kann, zum Beispiel bet schwe ren Gesundheitsschädtgungen. Di« Namen der Personen, deren Unschuld sich tm Lause eines Verfahrens herauLge- stellt hat, können seitens der Justizverwaltung nicht ver- ösfentlicht iverden. —* Das BetriebSrat»wahlr«cht der Zeit, arbeite» bei der Reichsbahn. Gegenüber Anden- kungcn eines Berliner Abendblattes über angeblich« Be strebungen deSReichoverkehrSministers.da» Betriebsratswahl, recht der Zeitarbetter bei der Reichsbahn ungesetzlich zu be- schränken, erfahren wir von unterrichteter Seite in vestäti- gung früherer Blättermetdungen, dass das Reckt der Zeit arbeiter zu Zusatzwahten gemäh BetriebSrätegesetz von der Neuregelung unberührt bleibt. Ter jetzig« Zustand trägt demgegenüber der jeweilige» Zusammensetzung der Arbei- tcrschaft der deutschen NeichSbahngesellschast insoweit nicht Rechnung, als di« von den Mitarbeitern gewählten Mit glieder der Betriebsräte auch in den Jahreszeiten tm Amte verbleiben, in denen ihre Wähler gar nicht zu den Arbeitern der Reichsbahn gehören. —* Leichter Schneefall auch in Berlin. In Berlin ist lxute vormittag leichter Schneefall cingetreten bei einer Temperatur von 0 Grad. —* Stand der Maul, und Klauenseuche. Nach dem amtlichen Bericht des LandesgesundheitKamtes über den Stand der Tierseuchen in Sachsen hat die Maul- nnd Klaucnscncl)L wieder eine leichte Zunahme anfzuweisen. Während die Leuche am 15. Dezember in 8 Vcterinärbczir- ten, 17 Gemeinden und 21 Gehörtem sestgestellt wurde, war der Stand am Jahresende 13, 81 bezw. 56. —* lieber 100900 Luftpassagiere im Jahre 1927. Tic Flugleistungcn der Deutschen Lufthansa. Die genauen Leistnngszifscrn der Deutschen Lufthansa für bas Jahr 1927 werden in kürzester Zeit veröffentlicht werden. Heute schon kann gemeldet werden, dass über 100 000 be- förderte Passagiere, etwa 1900 Tonnen beförderte Lust güter nnd über neun Millionen zurückgclcgte Flugkilo meter im Jahre 1927 die erfreuliche Leistungssteigerung von 80 Prozent an Passagieren, 100 Prozent an Luftgütern und 50 Prozent an Flugkilometern gegenüber dem Ergeb nis von 1926, dem ersten Betricbsjahre des deutschen Ein- heitSluftvcrkchrS. bedeuten. — Frohes Ereignis. Ti« zweit« Tochter de» Königs, Prinzess Maria Alix, vermählt mit dem Prinzen Franz Joseph von Hohenzollern, ist von einer Tochter entbunden worden. Sie lurt sich am 25. Mai 1921 vermählt. Ter Ehe sind bereits zwei Söhne entsprossen. —* Der grosse Staatspreis der Akademie der bildenden Künste. Die Akademie der bildenden Künste schreibt den grossen StaatspreiS der Akademie der bildenden Künste zu Dresden für Landschaftsmaler und für dekorative Malereien aus. Als Bewerber werden Maler zugelassen, welche die sächsische Staatsangehörigkeit besitzen, die Akademie mindestens zwei Jahre lang besucht nnd sie nicht vor Ostern 1924 verlassen haben. —* Schnellbootverkehr auf der Elbe. Dem Verkehrsverbande für die Sächsische Schweiz und daS öst liche Erzgebirge ist jetzt auf Grund wiederholter Bespre chungen mit der Sächsisch-Böhmischen Dampfschisfahrts- A.-G. von dieser die Mitteilung gemacht worden, dass mit Beginn des Sommerfahrplanes im nächsten Frühjahr zwi schen Dresden und der Sächsischen Schweiz ein Schnellboot verkehr eingerichtet werden soll. Die Boote sollen mit 80 bequemen Sitzplätzen versehen werden und auf der Fahrt zwischen Dresden und Hcrrnskretschen auf allen grösseren Stationen halten. —* Verbotene Lotterie. Das Presseamt de» Polizeipräsidiums Dresden schreibt uns: In letzter Zeit sind in Dresden Lose einer „Lotterie der deutschen Flieger- Liga (Gesellschaft znr Förderung nnd Durchführung eines Uebersecflnges Sachsen—Amerika (U. S. N.) Ditz Dresden" vertrieben worden. Da die bereits erteilte Genehmigung zu der Marenlotterie von der Kreishauptmannschaft zn- rückgezogen werden musste, ist der Weitcrvcrtrieb dieser Lose nicht mehr gestattet. Jeder etwa trotz dieser Zurück nahme erfolgte Losvcrtrieb zieht Bestrafung nach 8 286 des Neichsstrafgcsetzbnche» nach sich. —* Fräulein Strafrichter. Nachdem im letzten Jahre mehrfach Frauen nach Ablegung der zweiten Prüfung zu Gerichtsassessorinnen ernannt worden waren »nb richter liche Befugnis an Berliner Zivilgerichten ausgeübt hatten, ist fetzt eine Gerichtsassessorin zum ersten Male in Berlin auch mit dem Amte eines Strafrichters betraut morden. Die Gerichtsassessorin Fräulein Küss ist vom 2. Januar 1928 ab al» Mitglied der ersten grossen Strafkammer des Land gerichts I im Kriminalgcricht Moabit tätig«. —»Die VolkSkunstausstellung Dresden 1929. In der Presse wird heute «in« Antwort der Reichs regierung auf eine vom Reichstag angenommene Entschlie ssung veröffentlicht, die von der Reichsregierung Auskunft darüber verlangt, inwieweit sie der Vorbereitung der Deut schen Volkskunst«vsstellung 1929 in Dresden ihr Interesse und ihre Unterstützung leihen könne. In der Antwort heisst es, die Relchsregicrung habe die Gewährung einer geldlichen Unterstützung an die Ausstcllüng davon abhängig gemacht, bah da» Land Sachfen und die Stadt Dresden sich zunächst zur Uebernahme je «ine» Teiles der entstehenden Kosten be reit erklären. Wie dem Telunion-Sachsendieust non zustän diger Seite mitgcteilt wird, ist eine solche Antwort seiner zeit wohl gegeben worden, sie ist aber inzwischen dadurch gegenstandslos geworden, dah sowohl der Freistaat Sachsen als auch die Stadt Dresden sich bereits prinzipiell zn einer geldlichen Unterstützung der Volkskunstausstellung bereits erklärt habe. Nur über die Höhe der Unterstützungen liegen noch keine Beschlüsse vor. Nur darüber, nickt aber über die Unterstützung seitens Les Reiches an sich müssen noch Ver handlungen gepflogen werden. —* 8. Sächsisch« Landwirtschaftliche Woche in Dresden. Wie die Pressestelle der LandwirtschaftS- lammer mitteilt, findet in der Zeit vom 28. bis 27. Januar 1928 im VereinShan», Zinzendorfstrahe, die 8. Sächsische Landwirtschaftliche Woche statt. Dies« grosse Zusammenkunft all» sächsischen Landwirte ist im Lause der Jahre schon zn einer Tradition geworden: Regierung, Behörden, Industrie und Presse sind an dieser Woche und ihren fachtechnischen Vorträgen beinahe ebenso stark interessiert wie die Vertreter der Landwirtschaft selbst, zu deren eigenem Interesse die Veranstaltung gedacht tst. Der ständig zunehmend« Erfolg -er letzte» lorrbwirtschaftliche» Woche» t« DreS-ev bat Htv-
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