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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 20.10.1928
- Erscheinungsdatum
- 1928-10-20
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-192810208
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19281020
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19281020
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1928
- Monat1928-10
- Tag1928-10-20
- Monat1928-10
- Jahr1928
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 20.10.1928
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81.1«hr, 8 » 4 » 3 . 2 » 1 Bett. 23 Bette» 24 » 24 » 22 » 9 » 12 » 29 - Gleichzeitig mit Liefer Aufstockung auf -aS RKrk- schaftsgebäude, durch die auch die architektonische Ge- samtwirkung außerordentlich gehoben wurde, wurde» weitere Umbauarbeiten ausgeiührt. So wurde die Küche vergrößert uud deren Wände mit Fliesen be legt. Auch gelangten 2 Reinnickel-Kochkessel mit 10V und 125 Liter Fassungsraum von der Firma Krefft, Gevelsberg zur Aufstellung. Die Beheizung der Kessel erfolgt mit Gas. Im Hauptgebäude wurde ein LperationLsaat vergröbert, daran ein Untersuchungszimmer und ein Arztzimmer angebaut und bei dieser Gelegenheit ein neuer, moderner Operationstisch sowie ein Instru menten- und Berbandsstoffsterilisator, beides von der Firma Stiefenhofer, München, angeschafft. Auch das Röntgenzimmer erfuhr eine Vergröße rung, um der neuen Rüntgeneinrichtung Platz zu ver schaffe«. Ferner wurde ein schon lange sehr fühlbar ge wordener Mangel abgestellt, indem in das Haupt gebäude ein elektrischer Aufzug von der Firma Kühn scherf u. Söhne eingebaut wurde. Nun brauchen die Kranken nicht mehr, wie es bis dahin nötig war, in -er für sie und das Personal gefährlichen nnd schwie rigen Weife über die Treppen zum und vom Opera- ttonssaal getragen zu werden. Diese umfangreichen Umbauarbeiten haben ein schließlich der Einrichtungsgegenstände 187 830 RM. Anleihemittel erfordert und belasten den Haushalt plan des Krankenhauses jährlich mit IS 121 RM. Zin sen; sie haben aber unser Krankenhgus auf einen neü- zeitlichen, allen Anforderungen gerecht werdenden Standpunkt gebracht. Durch diese Erweiterung war es auch möglich, -em Krankenhause eine Abteilung für Hals-, Nasen- und Ohreukranke sowie für Augen- krauke anzuglie-ern. Auch besteht nunmehr die Mög lichkeit, Frauen und Mädchen, deren häusliche Ver hältnisse unzulänglich sind, zum Zwecke der Entbin dung aufzunehmen. Im letzten Fahre wurden die Betriebsanlagen -es Krankenhauses noch dadurch verbessert, daß in das Wirtschaftsgebäude eine Kraftwaschanlage, von der Sächs. Maschinenfabrik Akt.-Gef. vormals Hartnumn, Chemnitz, bestehen- aus 2 Dampfwaschtrommeln, 1 Schleuder; 1 Dampfkochfaß, elektr. Wäschemangel und Kultffentrockenapparat eingebaut wurde. Bon Interesse ist es, sich an -er Hand von Zahlen einmal zu vergegenwärtigen, in welcher Weise -er BetrtebdesKrankenhauses in -en verflosse nen 25 Jahren angewachsen ist. Erst dadurch wir- es völlig klar, baß es fortgesetz ter Erweiterungen und Vergrößerungen bedurfte, um -en Anforderungen gerecht werden zu können. Ei« ses und einige« Krankenzimmern in den beiden Seiten flügeln des 2. Obergeschosses. Es bot damals Raum für SV Krankenbetten. Besonderer Wert wurde von Anfang an auch auf Len Bau und die Ausgestaltung der Operation-- räume, die au- einem septischen und einem aseptt- tischen OperattonSsaal mit dazwischen liegendem Gtertlisierraum bestehen, gelegt, damit sie allen Anfor derungen der modernen Chirurgie entsprechen sollten und auch hier eine Krankheitsübertragung unmöglich war. Auch eine vollständige Röntgeneinrichtnng wurde damals angeschafft, obwohl die Röntgenwissen schaft damals sicher noch im Anfang -er Entwicklung stand. Trotzdem hat der damals beschaffte Apparat seine Aufgabe und seinen Zweck erfüllt bis zum Jahre 1920, wo er durch einen Apex-Schrankröntgenapparat von der Firma Reiniger, Gebbert und Schall, Erlangen, zum Preise von 9144 M. ersetzt wurde. Die großen Fortschritte auf dem Gebiete der Röntgen ologie und der Umstand, daß das Krankenhaus vom Elektrizitätswerk an das neue Drehstromnetz ange- schlosien wurde, machten aber schon 1SSS -le Anschaf fung eines neuen Apparates notwendig. Dieser, eine DiatranSverter - Röntgeneinrichtung, wurde von -er Firma Koch u. Sterzel, Akt.-Ges., Dresden, mit einem umlegbaren Universal - Untersuchungsgerät, einer beweglichen Aufnahmeblende nach Potterbuckey und sonstigem Zubehör für rund 8000 RM. geliefert. Der neue Apparat ermöglicht nicht nur vorzügliche Durchleuchtungen und Aufnahmen, sondern auch die Durchführung sogenannter Oberflächentherapie. Im Kellergeschoß des Hauptgebäudes befindet sich die Dampfheizungs- und WarmwaflerbereitungSan- lage, die aus 8 Niederdruckdampfkeffeln besteht. In dem Wirtschaftsgebäude, also getrennt von Len Krankeuräpmen, aber mit -em Hauptgebäude durch einen Gang verbunden, wurden die Küche, die Waschküche mit Plätt- und Mangelstube und die Des infektionsanlage sowie ein Trockenboden unterge bracht. .Der gesamte Neubau erforderte seiner Zeit einen Aufwand von 306101 M. einschließlich 35 800 M. für Inventar. Der Betrag wurde in der Hauptsache durch eine Anleihe aufgebracht. Man hatte bei -er Fertigstellung des neuen städ tischen Krankenhauses sicher geglaubt, nun -en Be darf auf eine längere Reihe von Jahren gedeckt zu haben, «ar doch der Neubau ein ganz gewaltiger Fortschritt gegenüber dem früheren Stadtkranken- haufe. Aber schon nach verhältnismäßig kurzer Zeit machte sich der erste Erweiterungsbau nötig und zwar hatte sich -er -ringende Bedarf nach einer Isolier baracke sür ansteckende Kranke herausgestellt. So wurde im Jahre ISO« neben dem Hauptgebäude Las Jsolierhaus mit einem Aufwand von 26 903 Mark errichtet. In dem neuen Jsolierhaus gelangten sechs Betten für Erwachsene und 4 Kinderbetten zur Auf stellung. Ein Umbau -es Jsolierhauses, Trennung in 2 Abteilungen mit besonderen Eingängen, fand beretts im Jahre 1910 mit eine« Aufwand von 8500 Mark statt. Die von Anfang an starke Belegung -es Sran- kenhauses zwang Lazu, im Laufe der Jahre die Zahl -eif Bette» immer wieder zu vermehren. Ma» hals sich dadurch, Latz man in die von Snfang an sehr reich lich berechneten Räume neue Betten einschob und dadurch im Verein mit -en im Jsolierhaus gewon nenen neuen Betten die Bettenzahl nach und nach von 60 auf SO im Jahre 1S24 brachte. Eine weitere Steigerung erreichten wir dadurch, -ah Mr 1825 in mehrere verhältnismäßig große Räume -es Jsolier- -auseS Wände einzogen und aus je einem Kranken- zimmer zwei entstehen ließen. Auf diese Weise wurde eine bessere Ausnutzung der Räume für die verschie denen ansteckenden Krankheiten und eine Erhöhung der Bettenzahl von SO auf 100 ermöglicht. Weiter wurde es möglich, nun alle an ansteckenden Krank heiten Leibenden im Jsolierhaus unterzubringen und die bisher im Hauptgebäude dafür vorgesehenen Räume für andere Kranke frei zu machen. Aber auch die Zahl von 100 Betten genligte den fortgesetzt steigenden Aufyahmeanforderungen nicht. Die Zustände wurden unhaltbar, indem zu Zeiten das letzte Bett belegt war und fortgesetzt eine ganze Anzahl Kranke Mr Aufnahme vorgemerkt waren, die in nicht -ringenden Fällen tage- und wochenlang auf Aufnahme warten mußten. , Ein im Jahre 1926 aus diesem Grunde geplanter umfangreicher Erweiterungsbau konnte iu W» m 25. August 1928 vollendeten sich 25 Jahre seit- dem da- städtische Krankenhaus Riesa durch eine etnfache Feier etngewetht und dem Betrieb übergeben worden ist. Der damalige Bürgermeister -er Stabt Riesa, Dr. Dehne, brachte in seiner EinweihungSrede »um Ausdruck, daß -er Tag, an dem das neue Kran- kenhaus ««geweiht wurde, ein bedeutungsvoller Tag für unsere Stadt und ein Markstein in ihrer Geschichte sei, dessen Bedeutung über Riesas Mauern hinaus- gehe und auch die Gemeinden der Umgebung ergreife. Er übergab das neuerbaute städtische Krankenhaus seiner Bestimmung »als einen sichtbaren Beweis opferfreudigen GemeIrrsinns und eine Stätte des Gegen- allezeit." Wenn jetzt 25 Jahre seit diesem Tatze verstrichen find, ist «S unsre Pflicht und Aufgabe, Rückschau zu halten und zu prüfe», ob die Hoffnungen, die die städtischen Kollegien und die ganze Einwohnerschaft unserer Stadt und ihrer Umgebung aus das neue Krankenhaus gesetzt haben, in Erfüllung gegangen sind und ob auch die 25 Jahre Verwaltung und Weiter entwicklung Lieser Segensstätte einen sichtbaren Beweis opferfreudigen Gemeinsinns bieten. Zunächst einige Worte zu den Umständen, die zum Bau des neuen städtische« Krankenhauses geführt jaben. Im Jahre 1900 beschloß der Johanniterorden, sein Johanntterkrankenhaus in Riesa aufzu lösen und nach Dohna zu verlegen. Das Johanniter krankenhaus hatte seit 1880 in Riesa bestanden und segensreich gewirkt. Es hatte seinen Platz an der Hauptstraße. Auf seine» Grundmauer» sind die Ge schäftshäuser Margenberg und Börner errichtet wor den. Der letzte leitende Arzt war Dr. von Hopfgarten. Neben dieser größeren und bedeutenderen Schwester anstalt hatte das kleine, einfache StabtkrankenhauS ei» bescheidenes Dasein geführt. Es war räumlich und wirtschaftlich mit dem Armenhause im späteren Tech nikumsgebäude verbunden und diente in erster Linie -er Armenkrankenpflege. Es war völlig ungeeignet, größeren Ansprüchen gerecht zu werben. Als es daher feststand, daß der Johanniterorden sein Krankenhaus nach Dohna verlegen würde, wurde der Neubau eines städ tische» Krankenhauses am 1. Ok tober 1900 in gemeinsamer Sitzung des Rates und der Stadtverordneten beschlossen. Als Bauplatz wählte man das im Südosten der Stadt gelegene umfangreiche Grundstück des vorma ligen Rettungshauses »Zum Weinberg -es Herrn", das sich mit seinem schönen großen Garten und seiner hohen, freien Lage dazu besonders eignete. Daß diese Wahl eine gute gewesen ist, können wir noch heute feststelle» durch einen Blick aus -en Fenster» -er Obergeschosse auf die breite Jahnäaue und darüber hinaus, von wo die Kirchtürme von Pausitz, Prausitz, Heyda und Lommatzsch herübergrüßen. Dieser Blick in die von -er Morgen- oder Abendsonne vergoldete Landschaft hat in unserer an lartdschaftlichen Reizen armen Stadt schon so manchen unserer Kranken erfreut. Im Frühjahr 1801 ist es bann frisch ans Werk gegangen. Bon der Schützenstraße aus wurde das Baugrundstück durch eine ZugangSstratze erschlossen und die Schleusenanlagen wurden ausgeführt. Im Herbst 1901 begannen die Grün-untzSarbeiten, im Sommer 1902 waren die Gebäude im Rohbau voll endet und im August 1908 ist di« Anstalt ihrer Be stimmung übergeben worden. Man sieht, daß »MN damals -en Grundsatz: »Eile mit Weile" befolgt hat. Der Grundsatz ist aber sicher der gute« und gediegenen Ausführung-» gute gekommen. GS find damals drei Gebäude errichtet worben. Das eigentliche Krankenhaus als Haupt gebäude, das Wirtschaftsgebäude und die Leichenhalle. Sie wurde« nebeneinander in der Richtung von Ost nach West errichtet. Ihre Lage er möglicht,' -aß die mit Kranken belegten Räume aus- gtebtg von Luft und Sonne durchflutet werden, Hell saktoren, deren großer Wert In neuerer Zett mehr und mehr erkannt worden ist. Ein weiterer wichtiger Grundsatz, -er beim Bau immer beachtet worden ist, war die gute Reinigungsfähtgkeit, um die Snsamm- lung von Krankheitserregern von vornherein unmög lich zu machen. Dieser Grundsatz -er Blitzsauberkeit fällt ja auch heute noch jedem Besucher unseres Kran kenhauses sofort angenehm auf. Das Hauptgebäude wurde damals In seiner heutigen Gestalt errichtet, also mit 4 Krankensälen, de» Brtvatzimmern im Mittelbau heS 1. Obergeschoß diesem Umfange nicht Lurchgeführt werden, weil -le dazu erforderlichen erheblichen Geldmittel nicht be schafft werden konnten. Es kam deshalb ein mit geringeren Kosten verbundenes Projekt zur Durch- . führung, indem auf das Erdgeschoß des Wirtschafts, gebäudes, dessen Obergeschoß bis dahin nur aus Fach- werk bestand, zwei massive Obergeschosse aufgesetzt wurden. Diese beiden Geschosse wurden als Wohn räume für das gesamte im Krankenhause wohnende Personal ausgebaut, so daß das Personal nun in ruhigen, freundlichen und anheimelnden Zimmern untergebracht ist. Die im Hauptgebäude bisher vom Per sonal bewohnt gewesenen Räume wurden dadurch frei und konnten als Krankenzimmer eingerichtet werden. Auf diese Weise gelangten 30 neue Krankenbetten zur Aufstellung. Diese wurden in den letzten Monaten noch um 4 vermehrt, und die Bettenzahl ist nunmehr auf 134 gestiegen. Diese 134 Betten verteilen sich auf die einzelne» Stationen wie folgt: Chirurgische Männerstation Chirurgische Frauenstation Innere Männerstation Innere Frauenstation Privatstation Ohrenstation Jsolierstation Es sind im Krankenhaus« vorhanden: 8 Säle mit 15 und 16 Betten 1 Saal mit 2 Zimmer mit je S Zimmer mit je 22 Zimmer mit je 4 Zimmer mit je
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