Uorwort Das Kgl. Sächs. Reserve-Husaren-Regiment wurde in den Mobil machungstagen im Standort Großenhain gebildet, um als Divisions- Kavallerie-Regiment der 23. Reserve-Division auf den westlichen Kriegsschauplatz abzurücken. Daß es möglich war, mit dem ausgehobenen Pferdematerial, welches zwar an sich sehr gut war, aber doch nur zu einem verschwindend kleinen Teile schon zuvor einen Reiter getragen hatte, in den wenigen Tagen bis zum Ausrücken (am 11. August 1914) bis zur Berührung mit dem Feinde ein stolzes deutsches Kavallerieregi ment aufzustellen, war zu verdanken der unermüdlichen Arbeit aller Dienstgrade, der vorzüglichen Friedensausbildung unserer Reserve-Husaren und vor allem dem Geiste, welcher das Regiment und das gesamte deutsche Feldheer beseelte, dem Geiste unbe dingter Hingabe an das große Ganze, dem Geiste deutscher Treue und deutscher Disziplin. Dieser Geist war es, der die sächsischen Reserve-Husaren auf kühnem Patrouillenritt begleitete, der sie in den Schützengräben als Kampftruppe und als Späher Taten höchster Tapferkeit, Ausdauer und Opfermutes vollbringen ließ. Bei allen Verbänden, denen sächsische Reserve-Husaren zugeteilt waren, schufen sie sich einen geachteten Namen. Ein unverwelk bares Ruhmesblatt dem Lorbeerkranze der deutschen Frontarmee eingefügt zu haben, das durften sie beim bitteren Kriegsende mit Stolz für sich beanspruchen. Vom alten Geiste beseelt, kehrten die sächsischen Reserve-Husaren in die Heimat zurück; die Wehmut über das Ende überwog damals das Bewußtsein stolzer Erinnerung, wie sie auch die Freude des Wiedersehens zunichte machte. Heute aber gilt es, das Gedenken an die Ruhmestaten unseres Regiments wachzu rufen und daraus die Kraft und das Vertrauen zu schöpfen, die eine bessere Zukunft unseres deutschen Vaterlandes schaffen sollen und müssen.