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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 08.12.1928
- Erscheinungsdatum
- 1928-12-08
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-192812086
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19281208
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19281208
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1928
- Monat1928-12
- Tag1928-12-08
- Monat1928-12
- Jahr1928
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 08.12.1928
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Takt »ei« Lanz« zu halte«. Kurtsah und je»szte. Und « ging dock gehör! utter, die Fülle bl Le» hei-« »S Fest vier Doch« früher mach« fall«, aber setze dich ruhig zu Lei»« Bekannten, Mutter, ich Halle La» nicht aus die ganze Zeit hier obm.^ Menn du «nk« Skat spielst, wäre ^a» ei« vtteidl- tzung für die junge», dir bekannt« Dam«," ereiferte ft fest »nlle-«-... p» komisch «»tzt Lofchwitz dreht« d« Kopf «» hätte beiuahe sei« Länzertu «itt« in der Rund« loSgelass«. Ja, — war er denn ganz und gar veichext? Oder spukte «m HernSfeld herum so eine Art Rautendelein, La» m allerlei Gestalt die Männer narrte? Er hatte Die fremde junge Dame, die während de- letzt« Lanze- am Arfte de» Oberförster» ist den Saal war, wurde sofort von mehrer« Herr« lebhaft begrüßt. Der Borstand der lanbwtrttch . Bereinigung, SatSbefitzer Schütt, stellte vor, und Kurt hörte Lore» Silberlachen bi» zu feinem Beobachtung»- «Du willst bloß vom Thema ab lenken, Junge, La hm vom Heirat« plötzlich auf de» Holzweg kommst. Herr soll übrigen» Logierbesuch au» Berlin haben. Wie ich —; »er weiß, ob der heute kommt I E ine Tochter «er Schwester, der Fra« Regierungsrat Bohlau, soll da Erinnerst Lu dich noch der schö«« «ch eleganten re» in ihre» Bru- »ar-Da- !, ^der Land- i Die Ja ... da» war wirklich fei« süße, wonnige Reise gefährtin, aber e» war doch auch jene- Mädchen, La- un Lad« der Hanne Thiess« Heringe verkaufte ... und da» er für die Nichte oer Ellen gehalt« ... Eeine Küße, die er jetzt vorwärts z» fetz« begann, waren ,hm wie Eis« so schwer. Eber er standLoch plötz lich auch unter den Mensch«, die Lore umringtet» zmL .»«neigte sich. „Gut« Abend, Herr Oberförsters Der alte Herr lachte. „Ach, da sind Sie ja schon, Lofchwitz! Nun sag« Sie bloß, woher Sie meine Nichte kennen! DÄ Rädel verrät durchaus nischt! Herrgott ... mm spielt diese scheußliche Musik schm» wieder! Man kann kau« seh, eigene» Bort dabei versteh«!" sturt hatte sich jetzt bei dm ersten -längen vor Lorg verneigt. „Darf ich bitt«?" fragte er leise. Sie zögerte einen Augenblick. Nein, sie wollt« nicht, sie hatte es sich fest vorgenommm, nicht zu wollen. Aber uun, so »ah vor seinen treuen, unglücklich« Ang« ... stumm neigte sie da- Köpfchen. i Zuerst wagt« sich die beiden jung« Menschenkind« »ar nicht in die Augen zu seh«. Sie tanzt« dicht au» kinandergeschmiegt dahin, und der Man» sah e» au den tzeft zusammengepreßtm Mädchenlippm, daß Lore ihm sehr H-se war. ' . ! Aber wie sie tanzte! Er glaubte, «och niemals ün Leben eine Krau im Anne gehalten zu hab«, -ft Ach ft wunderbar seiner Kührung aupaßte. Mu» sehen Sie bloß,- meinte er sofort zu Dame, -eben will ich Ihn« «eine Nichte brii ,Lore," bat er endlich flüsternd. Sie sah beharrlich von ihm fort. „Lore ... ich habe Sie im -lost« oergcvenS gw Mcht. Ich bi» wahrhaftig Ihretwegen dagewesen und habe unter den fromm« Schwefle« nach einer gewisse» jungen Dame gefragt." Sie lachte mm doch «nd wider Dillen. , „Da- dumme Kloster," sagte sie. „So einen Unsiu» glaub« Sie auch noch?" Er zuckte die Achsel«. „Un- dann ... dann sah ich Sie bet Hanne Thiess«.* Sie wurde flammend rot. „Da- war doch auch Unsinn ... ach lassen Sie doch bas jetzt, dazu ist doch kein« Zeit bet so einem wundem voll« Tanz ... Schlimm genug, daß Sie damals sm fort davmlliefenl" Er «tckte. „Ja, Ich bin immer gleich so ein Hitzkopf ««.» Darauf sagte sie nichts. Aber daß er wirklich et« Hitz« betzs war, da» fühlte sie a» seinem Atem, der brennen- Aber thve App« strich, da» merkte fft an seinem Fest» halten, da» ihr ein Zittern durch d« Körper jagtch Wonnesam nud freu»- ... ' Der Oberförster war inzwischen glücklich an denn« selb« Lisch« bei fei»« Bekannt« gelandet, wo auch Ara» stoschwitz süß» „Nrm sehe« Sie bloß," meinte er sofort zu der alt« Damr, Men will Ich Ihn« mein« Nichte bring«, SW W«f« ja, meine* Schwester Tochter nüd da holl mW Ihr Herr Sohu sw schon nnterwrgD fort zum Lanze. Dm her kam« sich die jung« Leute eigentlich? Hab« SW 'ne Ahnung, gnädige Fran?" > . Die alle Dame schüttelte den Kopf. Aber sie blickt» sehr mismerksa« zu dem tanzend« Paare hinüber. Ws» da» süße Mädel war Lore Voblanl Und Kurt kannte sie? ... Ja ... va» machte denn der Jung plötzlich für ein Gesicht, da» »ar ja eine Seligkeit «S ein Temperament» Der brennt lichterloh, wußte sw sofort al» Mutter, Venu da» wa- würde mit d« beiden schön« MmschaP sie konnte sich nur über diese veÄtudNNg freuen. Langsam wandte sie sich wieder zu dem Oberförster herum. . - ! i »Das ist ja etwa- ganz Reizende», Ihr Nichtch«...* Mn Racker," sagte der alle Herr, Aber er fchmunzelft dabet wie einer, der etwa- Gute- S llltt während die Leid« AH« so Ihre heimlich« Gedanken fpomnea, tanzte Lore mit Kurt Loschwttz i» ihre- Leben» beste» Gliick hinein... gete» Wort, wa» sie sich bei« Lanze noch sagt«, war «du offene LiebeSerkläruug. Und al» sie beide «md« Tisch kam«, tonnt« sft^» Gebeimnt» nicht lange bei sich behalt«. Kurt Lofchwitz »ahm seine Mutter beiseite und ^wstette in» Ohrr Mutter, mm habe ich sie gefunden, Love aber legte ihre kleine Hand aus die groß« Tatze de» Onkels, sah ihm glückstrahlend in die Augen und sagte» ,-Onkelchen wirst du nun schrecklich böse werd« wenn bin hörst, daß ich mich eben mit Kurt Loschwttz ver lobt habe-« Der alt« Grünrock brummte etwa» von „Einwilligung, soweit e» ihn beträfe" in den Bart. Aber ganz wohl war doch erst, al» am Abmd de» darauffolgenden Tage» auf ein vorsichttg-aufragendeS Telegramm, da» nach Berlin ge gangen war, da» Antworttelegramm «nkam, da» mit herz lich« Glückwünschen die elterlich« Genehmigung mitteilt« und soglejH dje bevorstehende Ankunft von Low » Mutter tneÄrw, ErMr an der We. velletr. GratiSßeilege „Riesaer rageßlatt". rmwwir E» wird schon recht weihnachtlich. Hast du bet«« Wunschzettel scho» geschrieben? Ach wa», Wunschzettel I Da» ist etwa» für bte ktriuen Studer, wie ja Weihnachten überhaupt mll all seinem märchenhaft« 'Zauber — so meine« viele — «ur et« Fest für bte Sinder ist. Ist e» wirklich so? Ich sah vor kurzem eiueu »iebltcheu Vein« Brief außen an einem Fenster lieg«, von unbeholfener krakeliger Kinderhand geschrtev«. Er trug die wirkliche einen Pumieuwagen mtt einer großen Puppe. Die soll «ich schöne »leider hab« «ab eine Mütze. Auf bem Pappe«, wag« möchte ich gern «tue Decke hab«. Die Puppe soll auch Schuhe «nb Strümpfe mtt eine Schürze nud eiu« vou beiner Ursel. Ich will auch artig sei»!" Ich fallet« das Schreib« wirb« sorgfältig zusammen, legte e» an den all« Fleck am Fruster lad« «ub — «l» ich einige Tage später wieder dort vorübergiug, «ar e» ver schwunden. Wer weiß, wa» für ein Engel e» a« sich ge- «omm« hat, um bte Bestellung ja rechtzeitig zu über nehmen. Glückselige Si »derzeit! Ach, «tr stub älter geworbe«, nüchtemer, aufgeklärter, erwachsen! Da benkt mau ganz ander« über solche Dtngel Gewiß, Wünsche, »er von un» hätte keiue Wünsche! Wohl heißt e» bei viel«: „Ich brauche -a», ich brauche jene»". Aber gerade zu Weihnachten fühlt mau tu sich das Recht, sich auch etumal etwa» zu wünsch«, wa» mau nicht direkt «vttg hat, wa» mau sich jedoch scho« lauge ersehnte. Und Ich keime «mH Erwachsene, die au» diese» vedürfnl» Hera«» ihr« Wunschzettel Haven. Nur leg« sie ihn nicht vor da» Fen ster, auch richten fte th« nicht a« da» Christkind, vltckt «an Das himmelblaue Tanzkleiö. Novelle von Else Srafft-Gtramm. sNachdruck verboten ! Schluß. In 'die'Mädchentvangen floß heiß da»'Blut. „Weuu du nicht tanzen kannst, Onkelchen ... ich ILmn fein," meinte sie muttg. „Da ... da sind wohl Alle Gutsbesitzer au» der Umaea«d?" „Natürlich," knurrte der Forstmeister, „da 1» über haupt alle», was drei Meilen um HernSfeld hemm zur Gesellschaft gehört! Oede, sag' ich dir, Lorekind ... furcht bar öde! Allenfalls die Skateck« unten im Herrenstübel saß ich noch gelten. Aber oben das Getrampel im Saal, und die vielen Mauerblümchen an den Wünd« ... da bätt'ste ne Freude dran! Auf zehn Damen immer ein LLnzer . . . fo ungefähr ist'S richtig!" Lor« lachte. Aber rot und heiß blieb sie. „Da — da ist denn wohl auch der Herr Lofchwitz -uS — Birkdorf, Onkelchen!" Der Oberförster fuhr herum und sah seiner Nichte tberrascht in die blank« Augen. „Dunnerlittchen ... woher kennst du denn den? Ja, Mädel, wa» soll denn da»? Gehst einem plötzlich um den Kart, al» wä? das ein Hauptvergnügen für 'ne Acht zehnjährige! Der Lofchwitz auf Lirkdvrf ... kannst« da« Nicht laut sagen?" ? Jetzt stet Lore dem Onkel regelrecht um de« Hal«. Da konnte er wenigstens ihr Gesicht nicht sehe«. > „Frage doch nicht so viel, Onkelchen! Antworte lieber »in w«ig «ehr! Ich kenne ih» ja bloß et« bissel ... st«'« ganz Hgt» hijjel. aber viMM würde er.ganz gerne «merschwv un«: ob ist etwa» wohl aste erfüllt werb«! e» »tt nnserc» mms» - war es dem» »orig« «ethuacht«? st L» »a» «och» wa» b« »or «tue» Fahr g«hew »der hast b« e» scho» lä»ast vergessen? WS w ähnliches Gefthö geworben wie dem Spiel»« r, baS oft scho« tt T<^»ach^bei«^Krstr^a»f b« a«m, mtt nachher, we»» wir bte ers Ruf ewialrch «tretß« Uat »i«e» ga»z an bi «dveutszeit! Di« »keusch« rüf bte «leinen «nb bte »roß«, bam «k > « , l Ktst."»«« "rüste dbh'rwht'! Hast"»«"bet»« ! scho« geschriebm? mal mtt mir tanz«, «ub ich säße dann Nicht a» der Dmd al» Mauerblümchen, also blamierst du dich »icht mit deiner Nichte! Meinst du denn wirvich, er kommt hin z« diesem Sommerfest?" Der Forstmeister nickte. „Der sicher, aber wir «icht! Mutter hat mir geschrie bm: du sollst dich bei «tr von dem durchtanzt« Sütter erhole«, als»! Milch sollst» trink«, im Walde sollst« rumlauf« und abend» «tt dm Hühnern schlaft» gehe». Da kannst« doch hier nicht auch tanze» .. .ne ... laß man die Tanzerei, die nützt doch nicht»!" Lore aber hielt ihn dennoch fest, de« alt« Herr», der sie von Kindheit an wie ein zweiter Baler geliebt. ,-Onkelchen, denke an die Skateck« im Herrenstübel! Und an mein himmelblaue» Kleid, dar Mutter mir tu d« Kosfer gepackt, sie konnte sich doch sagen, daß ich da» nicht im Wald oder auf der Diese anziehen kann! Und . .. ach, jetzt Weitz ich... du willst bloß aus Eitelkeit nicht mll mir zu dem Fest nach HernSfeld! ES sott niemand wissen, daß du schon solche große Nichte hast! Du genierst dich... bist vielleicht selbst noch eia begehrter Tänzer als Junggeselle. . ." Jetzt ließ Lore aber doch den ergrauten Kopf loS, au dem sie so viel herumgestreichelt hatte. Tenn er hatte ganz beängstigend energische Bewegung« gemacht. „Diese» himmelblaue Kleid spukt schon de» Nacht- 1« mein« Träumen," lenkte er sofort von der letzten Bv- merkung der Nichte ab. „Die Fra« Stosch, die Ulrike . .. alle, bie deinen Soffer mtt auSgepackt hab«, sind sich darüber einig, daß ft wa» an Staat noch nicht bei un» tu den Kleiderschränken gehangen hat! Ich werde dein« Mutt« schreiben, daß sie dk da» nächste Mal nur Wald«
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