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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 05.04.1929
- Erscheinungsdatum
- 1929-04-05
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-192904054
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19290405
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19290405
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1929
- Monat1929-04
- Tag1929-04-05
- Monat1929-04
- Jahr1929
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 05.04.1929
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Der Avril nämlich. Als der Winter frostigen Ange- denkens vorüber war und im März die ersten Sonnen- strahlen wärmend vom Himmel kamen, begann die Areus«, die Hoffnung, e» sei Frühlmg geworben. Und nachdem inan täglich in der Zeitung von schwerem Frost gelesen, im Radio interessiert die Wetternachrichten gebärt hatte, stellte man lick gerne auf die Berbettzung, die nun kam, ein, datz die Lonne letzt bereit- so warm sei, daß auch kalte Luftmassen un- nicht melsr stören könnten. Wir lasen und hörten einig« Tage, eS sei eine wärmere Periode eingekehrt und zeigten uns dann für alle Wetterberichte desinteressiert. Wir waren überzeugt, es müsse »v kom- men, wie es logischer Weise und erfahrungsgemäß kom men müsse: Also waren wir einigermaßen überrascht, al ber Aprill doch zu machen begann, was er wollte. Das schon zu Ostern Aturm un» Regen kamen. Regen und Schnee uns Frost, also richtiges Nvrilwetter. In frü heren Jahren hätten wir das hingenommen, denn die Gärten wären inzwischen in Ordnung gewesen, der Land mann hätte seinen Acker schon so ziemlich bestellt. In diesem Jahre aber sind wir doch gut vier bis sechs Wochen zurück. Deshalb können wir den April mit seiner Laune nickst gebrauchen. Wohin sollen wir denn kommen, mit unserer Landwirtschaft ? Unmöglich kann sich erfüllen, wa- dje Bauernregel sagt, daß se launischer der April, umso besser der Lommer. se mehr Regen und Schnee, um so besser die Ernte. Dieser Avril mutz nachholen, was wir versäumt und seine Launen können uns nicht nur die Stimmung verderben, sie können un» auch das Brot nehmen oder schmälern. Deshalb darf dieser April nicht machen, n>as er will. Wir haben jede Laune schwer zu tragen, zu bedauern. Aber leider, leider sind wir macht los gegen die Machr des Wetter» und müssen un» fügen. Aber reden können und müssen wir doch von diesem Wetter, wir dürfen uns sogar entrüsten über diesen April. ES ist nicht schön, weiter am warmen Ofen zu sitzen, e» ist nicht schön, immer wieder zu warten, bi» wir unge stört unsere FrüblingSausflnge machen können, e» ist nicht schön, wenn wir in Angst und Sorgen leben müssen, Inas noch werden soll, lind wir, die wir keinen Merer Land unser eigen nennen, wir können es dem Garten besitzer und den Landwirten diesmal wirklich nachsühlen, wenn sie verzagt nach dem Wetter schauen. Rein, dieser April darf keine Lannen haben! ^lu viel bängt von ihm ab. Dredi. MitMl M. Wochenbericht für Vie Zeit vom LS. Miirz bi- mit 4. Avril 1VLK. Die Lage Veö kiesige« Arbeit-niarkte» hat sich in de» letzten beiden Wochen im allgemeinen weiter einer geringe« Besserung znarweudet. Dl» Zahl der männlichen Arbeitsuchenden ist wiederum etwa? zurückaeaanarn. Jmolae der aüustigen Witterung konnten iu den Banaewerben sowie in einzelnen Rutzen- betrlrbrn wieder Einstelluuaen «rfolaen. Auch in der In dustrie ftir Steine und Erden sind wieder Arbeitskräfte zur Einstellung gekommen. In der Holzindustrie tIäqrwerkS- betriebe) scheint eine Neigung zur Besserung des Teichäst»- aaugrS vorhanden zu sein. Es konnten wiederum eine Anzahl Arbeitskräfte dort Beschäftigung erhalten. Auch sonn war »S möglich eine gerinne Anzahl Fachkräfte der Metallindustrie zu vermitteln. Tie hier nemeldrten Aus- kilfsstellen konnten mit Arbeitskräften voll be etzt werden- Ti« Zahl der Vermittlungen der weiblichen Arbeitsuchenden war im Bergie cd der Nenmeldungen eine niedrige. Dir Nachfrage und das Angebot vom Personal für die Haus wirtschaft läßt im Prrateich zur ArbeitSlosenzisfer sehr zn wünschen nb'ia. Dir BelchäftiannaSweste in den Gewerben und Jndusti iedetriebeu ist noch als flau zu bez« chnen. Ganz besonderes Angebot ze gt sich in der Metallindustrie tWebstuhlfavrik und Waagenjavrik), sowie in der Textil industrie. Trotz des ungünftiaen Wetter» bat im großen ganzen d « Nachfrage iu der Landwirtschaft insonderheit nach weib lichem Personal stark eingesetzt. Aus dem hiesige» Angebot der Arbeitskräite konnte leider nur «in Teil der an» gejordertrn Per onen gestellt werden. Die Anforderungen von männlichem Personal «urccken sich noch immer auf jüngere Altersklassen. Ter Arbeitsmarkt für kaufmännische Angestellte und sonstiges Büropersonal ist noch immer nnorrändrrt und sehlen Beschästigungsmöglichkeiten sür ArbeitSsnchend« voll ständig. NotstandSarbeiten werden in ganz geringem Um sange ansgesnhrt. Kurzarveiter sind neu nicht gemeldet. Lcrtliches und Sächsisches. Riesa, de» 5. April 1V2V. —' Wettervorbersage >ür den 8. April. Mitgeteilt von der Sachs. Landeswetterwarte zu Dresden. Bedeckt bis woltig, zeitweise Niederschlag, teil» als Regen, teil» al« Schnee. Temperaturen in den tieferen Lagen über Null, aber für die Jahreszeit weiterhin »u niedrig. Auf westliche Winde Kreheude vorübergehend auffrischend« Wind«. Daten sür den 6. April 192». Sonnenauf gang ö,2S Uhr. Sonnenuntergang 18.40 Uhr. Mondauf- «ang 4,45 Uhr. Monduntrrgang 14,20 Uhr. S. April: 1S20: Der Maler Raffael Santi in Rom gestorben «geb. 148S>. 1528: Albrecht Dürer in Nürnberg geft. (geb. 1471». 1870: Der Komponist Oskar Straub in Wien geboren. —* Kirchliches. Wir werben gebeten, darauf hin zuweisen, paß nächsten Montag um 9 Uhr tu den beiden Kirchen von Riesa-Altstadt «ine kurze Andacht für vie neu in die Schule auszunehmenden Kinder und ihre Eltern stattsinden wird. (Bergl. die Kirchennachrichten.) —* SV. Geburtstag. Am kommenden Sonntag, ? April, wird Frau Pauline Rotz berg SV Jahre alt. Da- greise Mütterchen wohnt bereit» 29 Jahr« tm Grund stück Großenhainer Straße 11. Trotz de» hohen Alters er- jreut sich da» betagt« Geburtstagskind noch geistiger und körperlicher Rüstigkeit. — Wir entbieten dem Mütterchen Roßberg zum 9V. Geburtstage die herzlichsten Glück, und Legenswünsche. Möchte ibr der bevorstehende Ehrentag recht viel Liebe» und Gute» bringen; möcht« ihr ein srted- licher Lebensabend beschieden sein. —* Riesa tm Zeichen de» Jahrmarkt». Be kanntlich findet diesen Sonntag bi» TienStag in unserer Stadt der diesjährige erste Jahrmarkt statt. Au» dtesem Anlaffe herrscht bereit» seit einigen Tagen in d n Strahru und Plätzen, auf benen di« Fieranten und Schaustellen, besitz« Aufstellung nehmen, rege» Leben und Treiben. Ber- tausSbuden und -stände werden wiederum in großer Anzahl «ufaestrllt. Auf dem Altmarkt und ber unteren Meißner Straß« ist man eifrig beschästtat, da» sogenannte Ber- ftNÜgungSeck erstehen zu laßen. Wenn nnn noch der Wetter- oemallig« dem JahrmarktSrummel einigermaßen günstig Utz. tu «L» der ütUcke «allenrullro» au» »iesmal ne»««» vormittag findet Vi« h « arkt statt. D?r FrübiahrSm^irkt in Oschatz findet irehlaer am 14. und ... i» Monat« Gefängnf» für unbe- rechtigten Bezug von Krankengeld. Wegen nicht auSbletden. Auch an dteser Stelle set besonder» dar- auf aufmerksam gemacht, daß am Sonntag von vor««, tag» 11 Udr Ht» nachmittag» « Uh« di« heimischen Se- schäftdkäde» »«öffnet sind. E» empfiehlt sich tm eigene« Interest«, de« Anzeigenteil der mutigen und morgig«« Tageblatt.»«»« ab« eingehend zu prüfen und flch dadurch »t« Sahl de« Jahrmarkt», »inktiuse z» erleichtern. — Mor- ge» Sonnabend «ermittaa findet Vtrbmarkt statt. —' Der FrühsayrSma«"' " " " ' am S1 und LS. April, der St 15. «pril^tatt.^ _ recktigten Bezug von Kränke'ngelb. Wegen fortgesetzten Betrug», begangen im straftchärfenden Rück- falle und in Tateinheit mit Urfundenfälschung, mußte kick der 1901 geborene Verkäufer Albert Fritz Walter Märten* vor dem Schöffengericht Dresden Verantivortcn. Der wiederholt vorbestrafte Angeklagte hatte sich im ver gangenen Jahre bei der Ortskrankenkasse mehrfach zumeist für jeweils einige Docken krank gemeldet und nach der Anklage daraufhin 689,75 Mark Krank-nunterstützung zu Unrecht erhoben. Bei einer derartigen Krankmeldung legte er auch eine fälschlich angeferttgte Bescheinigung vor. In der Verhandlung war Märten» geständig, nur wurde von ihm der Umfang bezw. die Hölw de» unrechtmäßig erlangten Krankengelde» bestritten. Während eine» Teile« der in Frage kommenden Zett sei er tatsächlich erwerb», unfähig krank gewesen. Er gebe zu, 482 Mark unbe rechtigt erhoben zu haben. Begangen set die» au» gro- ßer Not. DaS Gericht verurteilt« Märten» wegen Art gesetzten Betrug» tm Rückfälle und Urkundenfälschung zu 6 Monaten Gefängnis. —* Der Privatbt»kont würbe für beide Sichte« um je et» Achtel Profit auf sech» bret Achtel Prozent er mäßigt. —* Strenge Kälte in Sachsen. Heute nacht sank va» Thermometer in Dresden aui 7 Grad unter Null. Die tiefst« Temperatur wurde auf dem Fichtelberg mit minu» 12 Grad sestgestellt. — Am 7. Avril findet an »er Ichönjungferngrundsckanze Sehauspringcn des Skt- klub» Ober- und Unterwiesentkal statt. —* Bon der Gesellschaft sächsischer JugenderholungShej in e wurde der als Vorkämpfer auf dem Gebiete der Fürsorgeerziehung bekannte Ver fasser de» Buche» „Der Lindenhof", Dr. Karl Dilker, -um Leiter de» ersten sächsischen JngenderholungSbeimeS in Ottendorf (Sachs. Schweiz), das im Juli dS. IS. er öffnet wird, ernannt. —* Verbot de» Tragen» politischer Ab zeichen im Dienst. Da» Tragen politischer Abzeichen während deS Dienstes kann zu dessen Störungen und zu unliebsamen Auseinandersetzungen führen. Der Reichs- finanzminister hat fick daher, wie die Deutsche Beamten« bund-Korrespondenz erfährt, veranlaßt gesellen, zur Aus reckterhaltung der dienstlichen Ordnung das Tragen der- artiger Abzeichen (Hakenkreuze, Sowjetsterne, farbige Schleifen usw.) während des Dienstes durch einen Erlaß vom 16. März 1929 allgemein zu untersagen. —* 90 Jahre L e i P »i g —Dr eS dner Eisen bahn. Zum Gedenken deS Tage», an dem vor 90 Jahren die Leipzig—Dresdner Eisenbahn dem Verkehr übergeben wurde, veranstaltet der Leipziger Verein der Beamten der vorm. sächsischen Staatseisenbahnen am Sonntag, den 7. April, vormittags 11 Uhr, eine schlichte Feier am List-Harkorc-Denkmal. DaS Denkmal und der Eisenbahn- Obelisk werden mit Tannengrün geschmückt sein. In einer kurzen Ansprache und durch Nicderlegnng von Kränzen soll der deutschen Bahnbrecher im Eisenbahnwesen ge dacht werden. —* Schnee im Schwarzwald. Die Morgen stunden de» heutigen Tages haben wiederum bi» in die Ebene hinein Schneefall bei heftigem Sturm gebracht. Im Schwarzwald beträgt die Temperatur —9 Grad, in der Ebene —1 Grad. Der Feldberg hat setzt schon wie der eine Schneedecke von 50 Zentimeter. Auf diesen Höhen hat der Schneesturm eine Stärke von 17 Sekun- dcnmetern. —* Sächsischer Keglerbund. Der 40000 Mitglieder zählende sächsische Keglerbund beruft für den 14. April ds. Js. eine Sitzung seines Verwaltungsrates nach Chemnitz ein. Die Tagung findet im Gasthaus Schloß-Chemnitz statt. —* Gegen Dresden» Einverleibung»- Pläne. Die Vereinigung der bürgerlichen Gemeindever ordneten in der SlmtShauptmannschast Dresden hat in ihrer letzten Sitzung unter dem Vorsitz de» Syndikus Tögel-Coßmannsdors einstimmig eine Entschließung ge faßt, die sich gegen die EtnverleibungSplane der Stadt Dresden richtet, welch« weit über daS berechtigte Mab hinausgingen. SlmtShauptmannschast und Bezicksverband werden ersucht, alles zu tun, um die einzelnen Gemeinden in ihrem schweren Ringen gegenüber der Großstadt zu unterstützen. — In einer weiteren Entschließung tritt Re Bereinigung anläßlich der bevorstehenden Landtags Wahlen sür den Zusammenschluß aller bürgerlichen Parteien ein. Zehn JahreArbeits-und Wohlfahrts- Ministerium im Freistaat Sachsen. Unter vor- stehendem Titel ist kürzlich ein 334 Seiten starkes Buch erschienen, das einen umfassenden Rückblick bietet auf die sozial« Aufbauarbeit der Nachkriegszeit, in deren Mittel punkt in Sachsen das Arbeitsministerium steht. Klar und sachlich wird das Wirken deS Arbeitsministeriums in den vergangenen 10 Jahren dargestellt, und es klingt wie ein hoffnungsvoller Hinweis aus die Zukunft, wenn gesagt wird, daß daS Arbeits- und WohlfahrtSministerium sein« Ausgabe darin erblickt, auch weiterhin an der Lösung der sozialen Kragen erfolgreich mitzuarbeiten, zum Dohle des Landes und de» Bolle». Der Inhalt der Jubiläums, schrjft kann allen an sozialen Fragen interessierten Kreisen zur Kenntnisnahme und Beachtung empfohlen werden.. Aber auch diejenigen, die an soziale Kragen nur mit ge wissen Bedenken und Zweifeln herantreten, dürften au» dem Buche manch« Aufklärung schöpfen und vielleicht auch die Ueberzeugung gewinnen, daß da» Arbeit»- und Wohl- fahrtsmintstertum keine überflüssige Einrichtung ist. —* Arbeitslosenunterstützung für ohne Versorgung entlassene Soldaten. Soldaten, die au» dem Reichsheere oder der Reich-marine wegen Dienst- untauglichkeit oder au» anderen Gründen vor Ablauf von vier Dienstjahren entlassen werden, erhalten vom Reich keine Versorgung. Wenn sie nach der Entlassung keine Beschäftigung finden, haben sie meist keinen Anspruch auf Arbeitslosenunterstützung, denn sie haben in den letzten 12 Monaten vor der ArbeitSlo»meldung regelmäßig nicht eine sechs- oder dreimonatige kranken- oder angestellten- versichcrungSpflichtige Beschädigung ausüben können. Der Reichsarbeitsminister hat daher durch «inen Erlaß die Reichsanstalt sür Arbeitsvermi't ung und Arbeitslosenver sicherung mit der Betreuung solcher entlassenen Soldaten beauftragt. Hinsichtlich der Arbeitsvermittlung sollen die Arbeitsämter die ohne Versorgung entlassenen Soldaten ebenso betreuen wie andere Arbeitssuchende. Sie sollen ihnen ferner Arbeitslosenunterstützung in dem gleichen Um fange gewähren wie anderen Arbeitslosen, wenn die Sol daten aroeitSsähig und arbeitswillig sind. Statt de» Nach weise» der Anwartschaft mutz der Soldat, der Unter,lützung in Anspruch nehmen will, sich durch eil Zeugnis brs Truppenteil» auSiveisen. Oe tlirh zuständig sür dir Be- willigung d,r Unterstützung ist da» enige Arbeitsamt, da ta dem Ausweis von Truppenteil benannt wird, Di« Höh« zurückzulegen, was bei den planmäki, Hauptreisezeit nicht immer möglich ist. gcrngenen Jahve eingeführten Tarifänderuna, die der Reichsbahn eine Mehreinnahme bringen sollte, sind die Fahrpreise der Feriensonderzüge ungefähr die gleichen geblieben wie tm Vorjahre. Diese Ermäßigung ist da durch erreicht, daß man di« durch die Tarisänderung von S auf 3,7 Pfennig Pro Kilometer verminderten Fahr preis« der 3. Klasse um weitere 10 Prozent gesenkt hat. —* AuSländerbeschäftiguna. Der Prüfungs ausschuß für Ausländerbeschäftigung m landwirtschaft- licheN Betrieben nahm in einer Sitzung, die am 25. März im LandeSarbeitSamt stattfand, Stellung zu rund 320 Einsprüchen und genehmigte zu den bereits von den Ar- beitSämtern genehmigten 4057 ausländischen Landarbei tern weitere 580. Rund 100 Einsprüche wurden zurückge- wiesen. Dem Prüfungsausschuss für AuSländerbeschäf- tigung in ntchtlandwlrtschaftlicken Betrieben lagen in seiner Sitzung am 26. März rund 60 Einsprüche vor, von denen nur ein kleiner Teil für beachtlich befunden würbe, während etwa SO Einsprüche zurückgewiesen werden - mutzten. —* Kinderzuschläge sür Pflegekinder und Enkel. Zur Behebung von Zweifeln über die Aus- leaung der Bestimmung betreffend Kinderzuschläge für Pflegekinder und Enkel hat der ReichSfinanzminister, wie die Deutsche Beamtenbund-Korrespondenz erfährt, fol gendes bestimmt: Der Begriff „Pflegekinder" im tz 14 Abs. 5 des Besoldungsgesetzes ist ein Sammelbegriff und umfatzt auch „Enkel". Die Ausnahme des Wortes „Enkel" in den GesetzeStert stellt daher nicht einen wetteren neuen Begriff dar, sondern e» ist nur al» ein häufig vorkom- mender Spezialfall de» Begriffs „Pflegekinder" noch be sonder» erwähnt worden. Dementsprechend kann Be- amtenwltwen. sofern die sonstigen Voraussetzungen erfüllt sind, ein Kinderzuschlag nach ff 14 Abs. 5 in Der- btndung mit ff 31 de» Besoldungsgesetzes nurvewilligt werden, wenn es sich um ein Kind handelt, das zu dem verstorbenen Gatten im Verhältnis eines Pflege- oder Enkelkindes stand, d. h„ datz der Beamte daS Pflege- oder Enkelkind vor seinem Tode in seinen Haushalt mit der Absicht ausgenommen hat, eS dauernd wie ein eigenes Kind zu unterhalten und zu erziehen (zu vergl. Ziffer 1 des Rundschreibens). Dagegen kann der Kinderzuschlag nicht gewährt werden, wenn die Witwe da» Pflege- odor Enkelkind erst nach dem Tode des Gatten bei sich ausgenommen hat. —* Der Vernichtungskrieg gegen die Fliegen mutz an der Quelle gesührt werden! Die Hauptbrutstätten der Fliegen sind bekanntlich dir Dieb- ställe und der darin erzeugte Mist. Also jetzt im Früh jahr die Wände der ställe mit kräftiger Kalkmilch weißen. Gut ist es, wenn men etwa- Alaun zusetzt. Den unteren Teil der Wändt täglich fchars mit Wasser abspritzen oder der Arbeitslosenunterstützung vemttzt sich nach ff 101 de» Gesetze» über Arbeitsvermittlung, und nach der Verordnung über Krtkenunterftützung sür Arbeitslose vom 88. Srp- tember 1927. Auch die Dauer der Unterstützung richtet sich nach den allgemeinen Vorschriften. Der Erlab tritt am 1. Avril 1929 in Kraft. Arbektövermittluna In die Landwirt schaft. Da- Lanpe-arbeit-amt teilt mit: Die schwierige Lage de- AebettSmarkte» und die unübersichtlich« Gestal tung der allgemeinen Wirtschaftslage in den kommenden Monaten wird für viele Arbeitnehmer die Notwendigkeit einer BerufSumstelluna bringen. Die außerordent ich auf- nakmiesähiae Laudwirtschaft bietet zur Aufnahme solcher Arbeitskräfte Gelegenheit. Sache der Landwirtschaftlichen Arbeitsvermittlung ist eS nun, hftr einerseits zu prüfen und zu beraten und andererseits geeignete Arbeitsstellen ausfindig zu machen. Besondere Beachtung wird der Ver mittlung, d.-r älteren landwirtschaftlichen Arbeitskräfte zu widmen fern. Hier läßt sich durch persönliches Einwtrken deS ÄrbejtsvermittlerS auf den Arbeitgeber sehr viel er reichen. Gröber« Aufmerksamkeit mutz auch noch dem zwischenörtlichen Ausgleich geschenkt werden. Vor allem scheint ein engere» Zusammenarbeiten benachbarter Ar beitsämter noch sehr wünschenswert. Die landwirtschaft lichen ArbettSvernitttler müssen jetzt »an» ihrer Fachver- mtltlung Vorbehalten bleiben und e» muß ihnen reichlich Gelegenheit zum Außendienst und zu direkter Fühlung nahme mit Ker Landwirtschaft gegeben werden. E» darf jedenfalls nicht» unterbleiben, was zur Deckung de» Be darf» an landwirtschaftlichen Arbeitskräften bienen und den anheimischen Arbeit»markt entlasten könnte. —* Indo-Europäische Konferenz. In dem von der Stadt Dresden zur Verfügung gestellten Lingner- schlotz wurde am Mittwoch abend die vom Weltstubentrn- werk veranstaltete erste indo-europäische Hochschulkonferenz .eröffnet. Der ^auptgeschästSsührer der Wirtschaftshilfe der Deutschen Studentenschaft Dr. Schairer begrüßte tue Teilnehmer ber Konferenz, die den Zweck verfolgt, dem jungen Indien im Kamps« um seine politische und geistige Erneuerung die Unterstützung der akademischen Jugend zu-uführen. Namens der Regierung wünschte Ministerial rat Dr. Woelcker, namens der Stadt Dresden Bürger meister Dr. Bührer der Tagung den besten Srsolg. Für die Technische Hochschule sprach Professor Mich Worte der Begrüßung. Für die Inder dankte Professor Uussuf Ali. Sodann hielt Professor Datta, der Präsident der Konferenz, einen eingehenden Vortrag über die Probleme der indischen akademischen Jugend. —' Neue D-Zug-Derbindung Holland- Deutschland. Der kommende Sommersahrplan, der am 15. Mai in Kraft tritt, wird eine neue gute D-Zug-Der- bindung zwischen Deutschland und Holland bringen. Es handelt sich um den schon im vergangenen Jahre vorüber gehend nach Holland durchaeführten D 67 Nürnberg- Köln—Krefeld. Dieter Zug führt in der Zeit vom 15. Mai bis 5. Oktober 1929 genau wie der bisher von hollän dischen Reisegesellschaften sehr stark benutzte D 281 (Frank furt a. M.—Köln—Deutz—Rotteldam—Amsterdam—Haag) Kurswagen 1. bis 3. Klasse nach Rotterdam, Amsterdam und Haag. —* .7. ReichS-Kleingärtnertag. Der Vor stand des Reichsverbandes der Kleingarten-Vereine Deutsch lands hat sür den 7. und 8. September die 7. ReuhS- Kleingärtnertagung nach Essen einberufen. In unmit telbarem Zusammenhang damit findet anläßlich der Gro ßen Ruhrländischen Gartenbau-Ausstellung in Essen di« zlveite Tagung des Internationalen Verbandes der Klein- gärtnerverbände statt. Zur Beratung gelangen u. a. daS Weingartenwesen in Verbindung mit der Schaffung von Turn-, Spiel- und Sportplätzen als städtebauliches Problem. —vd». Die Aufgabe« der Feriensonder züge. Die alljährlich verkehrenden billigen Feriensoiwer- züge der Deutschen Reichsbahn haben die Ausgaben, den planmäßigen Zugverkehr, der in der Hauptreisezeit einen gewaltigen Ansturm zu bewältigen hat, zu entlasten und gleichzeitig dem Reisenden in dteser Zeit eine Gewähr für bequeme Beförderung zu bieten. AuS diesem Grunde wird die Reichsbahn die Feriensonderzüge in dtesem Jahre zu Beginn der Hauptreisezeft, also Ende Juni einsetzen. Die Gewähr für die bequeme Beförderung liegt vor allem darin, "daß den Reisenden bei Lösung der Fahrkarten Sitzplätze in bestimmten Abteilen zugewiesen werden, so daß man also die Gewißheit hat, trotz deS sehr starken Verkehrs di« ganze Reise in einem nicht überfüllten Zuge zurückzulegen, was bei den planmäßigen Zügen tn der Hauptreisezeit nicht immer möglich ist. Trotz ber im ver-
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