Anzeiger M> Elbeblatt für Riesa, StreHla rmd deren Umgegend. Wochenschrift zur Belehrung und Unterhaltung. 17. Dienstag, den 26. Februar 1850. Verhandlungen des Stadtrath-Collegiums zu Riesa. Die auf den 16. d. Mts., eingesetzte Wahl ergab, daß Herr Seifensiedermeister Gruhl aber mals zum Bürgermeister, so wie die Stadtverord neten Herr Töpfermeister Höppner, Herr Stadt gutsbesitzer Boitz zu Senatoren, Herr Niederlags besitzer Paul und Herr Schneidermeister Lahl als Stadtverordnete gewählt worden. Tagesbericht. Loblenz, 16. Febr. Das Regierungsprä sidium hat folgende Verfügung an die Landräthe erlassen : „Von verschiedenen Seiten sind Nachrich ten eingegangen, daß in Paris große Aufregung im Volke herrsche und viele Emissäre die deut schen Lande durchziehen, um auch hier das Volk auszureizen und zum Aufruhr zu verleiten. Wenn- glnch zur Zeit nicht zu befürchten ist, daß solche Bestrebungen irgend Erfolg haben würden, so er heischt cs doch die Vorsicht, nicht nur auf der gleichen Reisende sorgfältig zu vigilircn, sondern auch da, wo Aufregungen versucht werden, sofort mit „aller Energie einzuschreiten," um „aufrüh rerische Bewegungen" zu unterdrücken und nicht nur die Verführten sondern auch die Verführer zur gerichtlichen Verantwortung und Strafe zu ziehen. Sollten wider Erwarten aufrührerische Symptome sich in Ihrem Verwaltungsbezirke kund geben, so ist denselben nicht nur kräftigst entgegenzutreten, sondern auch uns sofort Anzeige zu machen, um weiter geeignete Maaßregeln ohne Verzug anordnen zu können. Koblenz, den 11. Febr. 18H0. König!. RegierungSpräfidium. (gez>) v. Maffenbach. Erfurt, 17. Febr. Sie haben keinen Be griff von der Pracht, mit welcher man die Augusti- nerkirche für den Sitz de« Parlamentes rinrichtet; die Wände mit den feinsten Sammt-Tapeten, die Stühle von Mahagoniholz und letztere ezpreS von Ber lin verschrieben, da die Erfurter nicht so fein ar beiten können. Uebrigens müssen beide Häuser sich schon gut vertragen, da sie, nur durch eine Glaswand getrennt, in dem einen Schiffe der Kirche tagen. Für ihren Schutz ist auch bestens gesorgt; denn nicht nur daß hundert Constabler und mehrere Polizeicommissäre von Berlin für die Dauer der Sitzungen hier sein werden; auch Reichstruppen des sogenannten engeren Bundes sind angesagt, namentlich Mecklenburger, Braun schweiger und Weimaraner. Hr. von Manteuffel wird übrigens nicht, wie es geheißen, die Mitglie der seines Ministeriums hierher senden; er für sich hat aber bereits ein Logis außerhalb der Stadt, da er auch Equipage mitbringt, miethen lassen. Bremen, im Febr. Eine edle, muthvolle That verdient die weiteste Verbreitung und die allgemeinste Anerkennung! Als gestern Nachmit tag bei der Rückfahrt des Dampfschiffes „Tele graph" von Bremerhaven in der Nähe von Rön» nebeck ein Nachen mit zwei Passagieren, einer äl teren Frau und ihrem Bruder, an Bord deS Dampfschiffes anlegen wollte, gerieth derselbe bei starkem Strome und hohem Wasser unter den Rad kasten des Dampfschiffes und schlug um. Der Fährmann und der oben angeführte Bruder rette ten stch auf den Radkasten, die Frau aber sank in dem hochfluthenden Strome unter. Da befand sich am Bord des Dampfschiffes ein junger Offi zier von der deutschen Marine -- wir brauchen den Namen dieses Braven nicht zu verschweigen, eS war der Lieutenant W. L. A. BehrenS vom „Barbarossa", ein geborner Pfälzer. Er sah di« Lebensgefahr, worin die Unglückliche schwebte, warf Mantel und Säbel ab und stürzte sich i» die Fluth, um derselben ihr Opfer zu entreißen. ES gelang ihm , die Frgu zu ergreifen «ud mit