Riesa, Strehla «nb deren Umgegend. Wochrnschrist zur Belehrung und Unterhaltung. 42. Freitag, den 24. Mai Ueber deutsche Auswanderung. L8S«. — , Bon I. Weber. (Beschluß.) Die äußere Ansicht des größten dieser Schiffe, de» „Deutschland", ist in der ersten Zeichnung dargestellt. Die vierte Zeichnung zeigt die innere Linrichtung desselben mittelst eines Diametraldurch« schnitls des ganzen Schiffs — in der Längenrich- iung des Kiels. Die zweite Ansicht stellt das Jnnnere des Damensalons mit den Eingängen zu den Schlafgemächern auf beiden Seiten vor, und die dritte giebt eine Ansicht des Innern der ersten Kajüte, so dargestellt, um eine Durchsicht auf den daran stoßenden Damensalon zu gestatten. Die Linien » und d zeigen die Stelle an, wo durch eine doppelte Schiebethür der große Salon von letzterm abgetheilt ist. Die Hauptdimenstonen des Schiffes nach Hamburger Maß find folgende: Länge des Kiels 124 Fuß, Länge des obern Ver decks 13S4 Fuß, Breite des Schiffes 35Z Fuß, Tiefe des Schiffsraums 22z Fuß. Die erste Kajüte befindet sich hinten auf dem verdeck unter einem Halbdeck, dessen Balken von Bord zu Bord reichend mit den Seiten des Schif fes fest verbunden sind. Bei einer Länge von 40 Fuß nimmt sie die ganze Hintere Breite des Schif fes ein und enthält den großen Salon nebst ei nem verschließbaren Damensalon, beide mit ele ganten Fußdecken versehen. Ersterer steht durch drei Thüren, auf jeder Seite mit 6 und letzterer durch eine Thüre, auf jeder Seite mit 2 Kabinet ten in Verbindung, jedes für 2 Passagiere mit 2 Betten eingerichtet. Für die größte Bequemlichkeit der Reisenden in den Salon ist aufs Beste durch SophaS, Fuß- Schemmel, große und kleinere Tische, Spiegel, ei nen Ofen u. s. w. gesorgt. Das Mobiliar der Kabinette besteht aus einer Sophabank, einer Waschtoilette mit vollständiger Einrichtung für zwei Personen, einem Spiegel, einer Lampe, Fuß decken u. s. w. Die Kojen (Lagerstellen) in denselben sind mit Damastvorhängen versehen. Außerdem hat jeder Passagier einen Schrank zu seiner Benutzung. Frische Luft gelangt in diese Kabinette durch kleine Fenster in den Seiten des Schiffes, welche geöffnet werden können. Eine besondere Annehmlichkeit besteht auch darin, daß die Thüren der Salons nicht directzn den Kabinetten, sondern erst zu einem kurzen Gang als Vorgemach führen, wo man rechts und sinkS durch Schiebethüren in letztere gelangt, so -aß die Reisenden in ihren Kabinetten beim zufälligen Oeffnen der äußern Thüre nicht den Blicken der übrigen Gesellschaft im Salon ausgesetzt sind. Sämmtliche Thüren können auf diese Weise, ohne die Passagiere zu geniren, offen stehen. Bei je« dem Salon befindet sich ein Water Kloset. An Leinenzeug ist so reichlicher Vorrath, daß Bettwäsche und Handtücher wenigstens einmal, Tischtücher dreimal wöchentlich gewechselt werden, und für die Unterhaltung der Reisegesellschaft fin den sich Spielkarten, Sa-ach, Domino- und Da menspiele nebst einer kleinen Bibliothek am Bord. Die Passagiere der ersten Kajüte haben für ihre Verproviantirüng nicht zu sorgen; da diese wie überhaupt alle Unkosten am Bord, schon im Passagepreis berechnet sind. Die Tafel läßt, mit Rücksicht darauf, daß man sich auf der See be findet, nichts zu wünschen übrig. Auf dem obern Verdeck befindet sich ferner eine freistehende soge nannte Hütte wie ein Haus, als zweite Kajüte für 1k Personen eingerichtet — d aus der letzten Zeichnung — Reisende, welche diese Kajüte be nutzen, erhalten bessere Kost als die Passagiere des Zwischendecks, genießen sie auch nicht die große Eleganz der ersten Kajüte, so haben sie gleich den Passagieren jener doch den Vortheil, daß sie «iG« abgeschlossene Gesellschaft bilden, was auf eine»