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Anzeiger und Elbeblatt für Riesa, Strehla und deren Umgegend : 08.04.1851
- Erscheinungsdatum
- 1851-04-08
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666397881-185104081
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666397881-18510408
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666397881-18510408
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
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- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungAnzeiger und Elbeblatt für Riesa, Strehla und deren Umgegend
- Jahr1851
- Monat1851-04
- Tag1851-04-08
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iir Lust zugeführt und die verdorbene abgeleitet wird. Gegen oie Gefahr einer Feuersbrunst find herr liche Vorsichtsmaßregeln getroffen, die es erlau ben, in jedem Augenblicke aus jeden Winkel de» Hauses eine Sündfluth zu bringen. Man hatte besorgt, daß ein Haaelsturm die GlaSdecke spren gen könne, und die Commission war eben in Un terhandlung mit einigen Aeronauten, die aufstei gen und zur Probe auf das Gebäude eine Masse Bleikügelchen fallen lassen sollten, als ein tüchtiger Hagel fiel und die Solidität des Hauses bewies. Bei der Riesenausdehnung des Saales und der Gefahr, mit Leitern und Gerüsten jeden Augen blick bei der Säuberung de» Glase» die Besucher zu stören, wurde die Erfindung einer Maschine mit Dank ausgenommen, welche von selbst von einem Ende der Glasdecke zum andern geht, das Glas abfeat und den Schmutz durch die Eisen röhren entfernt. Bedenkt man, daß die außeror dentliche Reinlichkeit der Londoner Straßen nur davon herrührt, baß jeden Morgen Maschinen durch alle Straßen gehen, welche dieselben fegen, so kann man voraus wissen, wie trefflich die Säu berung der Scheiben vorgenommen werden wird. Die Treppen, welche zu den Galerien führen, sind durchgehends von Mahagoniholz, das nicht etwa blos aufgelegt ist. Um die Solidität des Gebäu des zu prüfen, ließ die Commission (außer früher berichteten Experimenten) im Hydepark eine starke Kanonade vornehmen, welche aber das Glas nicht beschädigte. Das Material zu diesem wundervol len Gebäude wurde von der Commission aus allen Winkeln der Erde herbeigebracht, ar. der Ostsee wurden ganze Fichtenwälder gelichtet, um der Commission Holz zu bringen, von dem sie daS schönste und dauerhafteste wählte. Alle Latten find von Maschinen zugeschnitten und durchbohrt Und gleichen sich vollständig; andere Maschinen streichen sodann diese Latten an und ebenso wird das Eisenwerk des Daches angestrichen. Für das letztere wurde Hellblau gewählt, das nun in Ver bindung mit dem Glase namentlich in der Abend dämmerung einen wunderbar schönen Eindruck macht. An vielen Stellen des Saales befinden sich Maschinen, welche nur dazu bestimmt sind, alle ausgestellten Maschinen und Modelle in Gang zu bringen. Ich sah eine sinnreiche Vorrichtung, um ein bereits ausgestelltes Modell eines Berg werkes zu zeigen. An allen Orten deS Saales wurde gezimmert. Obschon nämlich das Gebäude selbst bloS aus Eisen und GlaS besteht, so ist doch der Fußboden, die Treppen und Galerien, die Einfassungen der einzelnen Abtheilungen, so wie die Tische, welche ür die Waaren bestimmt find, von Holz. Aus eder Abthetlung befindet sich der Name des Staa ts, für welchen fit bestimmt ist; eS entsteht hier- >nrch ein währeS Labyrinth und die Commission läßt Meß eigenen Führer zur Orientirung druk- ken. Außerdem bemerkte ich viele Tafeln mit Plakaten, die dasselbe in einer Menge von Spra chen enthalten. Die wenigsten Abtheilungen sind bereits fertig, aber dennoch sieht man in einigen derselbe» bereits Kisten; in den Sektionen China, Zollverein, Frankreich und Nordamerika bemerkte ich die meisten. Ganz Belgien ist auf einen großartigen Pro. ceß gespannt, der noch mehr Aufsehen macken wird, als der Proceß Praßlin, Görlitz, Lafarge u. s. w. der schauerliche Vorfall spielt auf dem Schlosse Bitremont, das dem Grafen von Bocarmö gehört. Der Bruder der Gräfin, Gustav Foug- nieS, ein Mann von 28 Jahren, stand auf dem Punkte sich zu verheirathen, als er sich ein Bein abnehmen lassen mußte. Da er ein großes Ver mögen besaß, so wurde seine beabsichtigte Heirath von seinem Schwager und seiner Schwester un gern gesehen. Am Tage vor der Unterzeichnung des Ehecontracts speiste Fougnies in dem Schlosse. Man saß bis gegen Abend bei Tische. Als es dunkelte, hörte man Wehgeschrei im Speisezim mer, Gustav war erkrankt, hieß es, und nach einer halben Stunde — am Schlagfluffe — ge storben. Es verbreiteten sich indeß bald^allerlei Gerüchte und der Graf und die Gräfin Bocarmö wurden verhaftet. Der Graf hatte an seinem Körper offenbare Spuren von einem heftigen Kampfe; in dem Körper des Tobten fand man Gistandeutungen, eine Krücke desselben war zer brochen und man konnte nur einzelne Stücke da von wieder finden, da sie, wie das Halstuch und andere Kleidungsstücke des Unglücklichen, verbrannt worden war. Die Sache kommt in de» nächsten Tagen vor die Assisen. Bereits sind über 200 Zeugen abgehört, und man spricht davon, daß eine entsetzliche, grauenvolle Geschichte an den Tag kommen werde. Die Gräfin soll, nach den neuesten Nachrichten, ihre Beihülfe bei der Er- mordung bereits eingestanden und ausgesagt ha ben, ihr Bruder sei durch Nicotine vergiftet worden. Die Austria bringt einen Nachtrag zu dem Bericht über das Erdbeben auf Rhodus, vom 8. März: Das Naturereigniß am 23. Februar hat sich nicht allein auf unsere Insel beschränkt; Nachrichten vom nahe gelegenen Festlande, die uns eben unter dem Datum vom 5. von dorther zukommen, melden, daß auch da die Erderschüt« lerung in ihrer ganzen Schrecklichkeit, ja noch gräßlicher empfmwen worden sei. Die Städte Maeri, LeviffoS, Dover«, Sen«. Carasolfa, nebst mehr als 15 Dörfer» haben aufgehört zu bestehen. Sie stürzten sämmtlich zusammen und begruben unter ihren Trümmern 5 — 600 Opfer. Die ausgedehntesten Olivenpflanzuugen und an dere Fruchtbäume in Unzahl sind gleichfalls von Grund aus zerstört. Während die Quellen mit trinkbarem Wasser versiegten, erschlossen ßch an-
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