Suche löschen...
01-Frühausgabe Leipziger Tageblatt und Handelszeitung : 05.09.1907
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1907-09-05
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id84535308X-19070905010
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id84535308X-1907090501
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-84535308X-1907090501
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Handelszeitung
- Jahr1907
- Monat1907-09
- Tag1907-09-05
- Monat1907-09
- Jahr1907
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
L Beilage Tonnerstag, 5. September 1SV7. Leipzig Tageblatt. Nr. 246. 101: Jahraavli, Amtlicher Teil. Das 11. Stück des diesjährigen Gesetz- uud Verordnungs blattes für da- Königreich Sachsen ist bei uns eiugegangen und wird bis zum 24. September dsS. IS. im Erdgeschosse des Neuen Rathauses, Eingang an der Burgstraße, zur Einsicht öffentlich auShängen. ES enthält: Ztr. 47. Bekanntmachung, betreffend Abänderungen der Beiordnung vom 10. Oktober 1305 über den Verkehr der Zivil« und Militärbehörden mit de» zur Unterstützung des Kriegs-Sanitäts- LiensteS zugelassenen Organisationen der frei willigen Krankenpflege (G.- u. V.»BI. S. 237/; vom 25. Juli 1907. Nr. 48. Verordnung, die Verleihung des Enteignung-« rechtes für den Bau einer neuen öffentlichen Straße zwischen Osterlamm und Grünhain be treffend; vom 29. Juli l907. Nr. 49. Verordnung über den Verkehr mit Geheim mitteln und ähnlichen Arzneimitteln, vom 30. Juli 1907. Nr. 50. Verordnung, die Außerkurssetzung der Eintaler« stücke deutschen Gepräges betreffend; vom 3. August 1907. Nr. 51. Verordnung, „ Creolin" betreffend; vom 3. August 1907. Nr. 52. Nachtragsverordnung.zu den Vorschriften über Leichentransvorte vom 28. Mai 1903 (G.« u. B.-Bl. S. 494!; vom 7. August 19«>7. Nr. 53. Verordnung zur Ausführung deS Schlachtvieh- verstcherungSgesetzes vom 2. Juni 1898/ 24. April 1906; vom 12. August 1907. Nr. 54. Verordnung, die Verleihung des Enteignungs rechtes zur Herstellung eines Truppenübungs plätze- nördlich von Königsbrück; vom 17. August 1907. Nr. 55. Verordnung zur Ergänzung der Ausführungs verordnung zum Biehseuchenübereinkommen zwischen dem Deutschen Reiche und Oesterreich. Ungarn vom 26. Februar 1906; vom 17. August 1907. Leipzig, am 3. September 1907. r«»5 Ter Rat der Stadt Leipzig. Für den Neubau eines Wohn- und eines Wirtschafts gebäudes der Arcgestiftnng auf Flur Portitz (am Heitern Blick) sollen die Erd- uud Maurerarbeiten vergeben werden. Die Bedingungen und Arbeitsverzeichnisse können beim Hochbauamte, Neues Rathaus, II. Lbergeschos;, Zimmer Nr. 408 ringesehen oder gegen porto» und bestellgeldjreie Einsendung von 3,— ,/4 bezogen werden. Tie Pläne liegen ebenda. Dachgeschoß, Zimmer 490 zur Einsichtnahme aus. Die Angebote sind ver'chlossen und mit der Aufschrift: „Erd- und Maurerarbeiten zum Erweiteriuigsbau Ser Fregestiftung aus Flur Portitz" versehen, bis zum 2V. September 1807, vorm. 10 Uhr, an die obenbezeichuete Stelle portofrei einzureichen. Zu dieser Zeit erfolgt die Er öffnung in Gegenwart der etwa erschienenen Bewerber bezw. deren Bevollmächtigten. Der Rat behält sich jede Entschließung vor. Leipzig, den 4. September 1907. Lios Des Rats Deputation zum Hochbautvejcn. Es soll an einen Unlernetnner verdungen werden: Tie Herstellung einer 212 m langen Steinzeugrohr- schlensc in Ser Unterführung der Kirchstrasze tjrtzt Portitzcr Ltratze) in Lcivztg-Lcllerhausen. Die Bedingungen und Arbeitsoerzeichnisse für diele Arbeit liegen in unserem Tiefbauamte, Rathaus, Dachgeschoß, Zimmer Nr. 543 aus und können dort eingesehen oder gegen Entrichtung von 0,50 entnommen werden. Angebote sind verschlossen und nut der Aufschrift: Herstellung einer 232 m lange» Lteinzeugrohrschleuse in der Kirchstratzcnuntersiihrung versehen in dem oben bezeichneten Geschäftszimmer bis Sonnabend, den 14. September 1SO7, 11 Uhr vorm. portofrei eiuzureichen. Die Eröffnung der Angebote erfolgt zu dieser Zeit im 2. Obergeschoß, Zimmer Nr. 426 in Gegen wart der etwa erschienenen Bewerber oder deren Bevoll« mächtigten Der Rat bebält sich jede Entschließung, insbesondere das Recht vor, sämtliche Angebote abzulehnen. Leipzig, den 4. September 1907. Des Rats Deputation zum Tiefbauwesrn. D. ä. Lio. 8704. Ickäo. do. 124. Äcgen Pflasterung wird die nördliche Kährvahn der Kronpr.nzstrasze von der Brandvorwerkstraße bis zur Straße 0 vom 5. ds. MtS. ab auf die Tauer der Arbeiten für den duichgehenden Fährverkehr gesperrt. 247z Leipzig, den 3. September 1907. IX' 2529. Ter Rat der Stadt Leipzig. Abteilung für Stratzenpolizei. Für den Neubau des Pathologischen Institutes zu Leipzig, Liebigstraße, soll die Herstellung der Eislellertürcn und Kühlschränke vergeben werden. Die Auswahl unter den Bewerbern, die Verteilung der Arbeiten in einzelne Lose sowie das Recht der Zurückweisung sämtlicher Angebote, bleiben ausdrücklich Vorbehalten. Arbcitsverzeichnisse nebst Au-führungsbedingnngen sind, soweit der Vorrat reicht, bei dem unterzeichneten Land« bauamte, woselbst auch weitere Auskünfte erteilt werden, gegen Hinterlegung des Selbstkostenpreises von 1 ./» zu ent- nehmen, bezw. werden dieselben auf Antrag mit der Post unter Nachnahme der Selbstkosten zugesandt. Nach Eingang deS ausgefüllten uud rechtzeitig eingereichten Arbeitsverzeich« nisjes wird der hinterlegte Betrag unter Abzug etwaigen Portos wieder zurückgezahlt. Tie Angebote, welche Eigentum deS Landbauamtes bleiben und für deren Ausfüllung nichts vergütet wird, sind ver schlossen und mit entsprechender Aufschrift versehen bis spätestens den 9. September 1907 postfrei an dasselbe einzusenden. Die Bewerber bleiben bis 30. September 1907 an ihr Gebot gebunden und haben dasselbe al- abgelehnt zu betrachten, wenn bis dahin ein Vertragsabschluß nicht erfolgt ist. Verspätet eingereichte und ungenügend ausgefüllte Angebote bleiben unberücksichtigt. König!. Landbauamt und König!. UmversitätS-Rrntamt Leipzig, am 4. September 1907. In das vankelsregister ist heute eingetragen worden: 1. aui Blatt 13 397 die Firma A. MandopoutoS X G. itziankopouloS in Leipzig (Nikolaistrnße 34. Gesellschafter sind der Rauchwarenhändler Anghelis Maudoponlo- und der Ingenieur Georg Giankopoulos beide in Leipzig. Die Gelellschaft ist am 1. September 1907 errichtet worden. Der Gesellschaiter Gianko- ponloS ist von der Vertretung der Gesellfchast aus geschlossen. ^Angegebener Geschäftszweig: Betri-b eines Rauch« waren« und Kommissionsgeschäfts): 2. auf Blatt 13 398 die Firma E. LariS Nachf. in Leipzig lTalstraße 5), vorher in Eiienach. Ter Ver« logsbuchhändler Karl Forlchner in Leipzig ist Inhaber. «Angegebener Geschäftszweig: Betrieb einer Ver lagsbuchhandlung ; 3. auf Blait 290. vetr. die Firma Frege K t(p. j» Leipzig: Tic Prokura des Heinrich Oscar Mnblner ist erloschen Pro nra ist erteilt den Kaufleuten Karl Waltz, Hugo Arthur Lüilly Siedcecht und Bernbnro Marrin Oswald Bormann, sämtlich in Leipzig. Jeder von ihnen darf die Gejellschaft nur gemeinschafilich mit einem anderen Prolurstten vertreten: 4. aus Blatt 9686, betr. die Firma L. Hoppc 6v. Nacht, in Leipzig: Prokura ist erteilt dein Kaufwauu Paul Alfred Theobald Boellner in Leipzig: 5. auf Blait 10 438, betr. die Firma PoenSgen 4: Heyer in Leipzig, Zweigniederlassung: Wilhelm von Recklinghausen junior ist als Gelellschaster ausge- schieden: 6. ans Blait 9137. betr. die Firma Schaarschmidt X'(ko. Nachf. in Leipzig: Ti« Firma ist erlcgchen. Leipzig, den 4. September 1907. -4«7 Königliches Amtsgericht ASt. Ilü. Leipziger Angelegenheiten. Leipzig, 5. September. Der Gast im Hotel und Restaurant. Zur Sommerszeit sind die Gäste mehr als je auf die Kellner an- gewiesen. Differenzen lassen sich oft nicht vermeiden. In der Regel wendet man sich an die fatsche Adresse. Der Kellner ist nur Vertreter deS Wirtes. Wer in ein Hotel kommt, wird vom Zimmerkellner empfangen und von ihm aufs Zimmer geführt Mit ihm vereinbart er >en Preis und alles andere. Dennoch kommt zwischen ihnen irgendein Vertrag nicht zustande. Rur mit dem Wirt hat cs der Gast zu tun. Sonst würde der Gast, wenn ihm im Hotel ein Unfall zusließc, wenn ihm Gepäckstücke aus dem Zimmer gestohlen würden, kurz, wenn ihm im Hotel irgendetwas passierte, nur an den Zimmerkellner sich halten können, dessen Sicherheit ihm voraussichtlich nickt genügen würde. Auch oer Kellner im Restaurant ist nicht selbständig. Er nimmt die Be stellungen im Namen des WirtS entgegen. Der Gast will auch von ihm nichts haben. Der Wirt soll ihm Gewähr leisten, daß die Speisen und Getränke gut sind, daß sic überhaupt geliefert werden. Man kauft nichi vom Kellner; er kann gar nicht liefern. Das weiß der Wirt so gut wie z der Gast. Der Kellner kann deshalb auch gar nicht für schlechtes Essen usw. verantwortlich gemacht werden. Auch er übermittelt die Beschwerde erst dem Wirt; mit diesem setzt man sich deshalb lieber selbst ausein ander. Jedenfalls kann man im Klagewegc nur ihn belangen. Nun gibt man das Zimmer auf, um weiter zu reisen, man hat gegessen und getrunken und will gehen. Man verlangt vom Zimmerkellner die Hotel rechnung. man ruit den Kellner, um die Zeche zu bezahlen. Von nun an hat man mit dem Kellner zu tun. Nach allgemeinen Verkehrs anschauungen ist der Kellner vom Wirt ermächtigt, die Zahlung für die Hotelrechnung in Empfang zu nehmen, und die Zecke für Speisen und Getränke kick bezablen zu lasten. Das liegt offen zutage beim Zimmer kellner. Dagegen konstruiert man beim Kellner im Restaurant eine Zesston. Das ist irrig. Allerdings gibt der Kellner gegen Speisen und Getränke am Büfett Marken ab. In diesem Austausch kann man un möglich eine Zession erblicken, zumal in der Regel der Wirt selbst gar nickt, nur andere Hilsspersonen am Büfett tätig werden. Zudem hat er noch gor nicht geliefert. Mit der Forderung an den Gast würden oahcr auch die Pflichten deS Wirtes dem Gast gegenüber übergehen: Das widerspricht jeder vernünftigen Auffassung . Der Kellner würde auch nur zivilrechtlich verpflichtet sein, die auf Grund der Zession ver einnahmten Gelder mit dem Wirt zu verrechnen; er würde sich nicht strafbar machen, wenn er die Einnahme in seinem Nutzen verwendete. Dos würde die Verhältnisse zwischen Wirt und Kellner völlig umkehren. Ter Kellner ist nur ermächtigt, die Zecke zu kassieren und auch nur iolange, als der Wirt diese Ermächtigung nicht zurücknimmt. Natür lich muß der Gast davon Kenntnis erhalten. Es ist aber völlig ver kehrt, zu sagen, daß der Wirt, wenn er den Kellner plötzlich entläßt oder der Kellner fortläust, nicht selbst die Zeche kassieren könne. Die Eingabe der Marken am Büfett geht den Gast aar nichts an; daS ist eine innere Angelegenheit. Der Wirt mag sehen, wie er mit dem Kellner abrechnet. Freilich können auch bei der Zahlung an den Kell- ner Streitigkeiten entstehen. Verlangen kann er nur den Preis, der aus der Speisekarte steht . Abzüge dagegen wegen schlechten EssenS usw. können ihm gegenüber nicht geltend gemacht werden; das muß mau mit dem Wirt ausmachen. Zahlt man an einen anderen Kellner, als denjenigen, der das Verlangte gebracht hat, so muß man nochmals zahlen; denn nur der letztere war ermächtigt, die Zeche sich bezahlen zu lassen. Der Gast bat kein Kleingeld. Ter Kellner „wechselt" und gibt zu wenig heraus oder gibt falsche Geldstücke usw. Dann hat der Gast eS nur mit ihm zu tun. Der Geldwechsel ist ein ganz neues Geschäft Tausch von Geldstücken gegen andere unter Verrechnung der Zeche! Der Wirt hat den Kellner nur zur Empfangnahme von Geldern er mächtigt. Wie er das macht, ist seine Sache: er braucht dem Wirt auch nichts herauSzugeben, wenn ihm aus Versehen zu viel gezahlt wird. Wenn also ein Gast aus Versehen 20 Mark anstatt 10 Mark auf den Tisch legt und hinterher das Versehen merkt, so kann er sich nur an ven Kellner halten. Das Zahlungsgeschäst selbst geht den Wirt nichts an. Der Kellner besitzt in der Regel nichts oder nicht viel. Wer also sein ^eld nicht verlieren will, der soll es sich ordentlich anfehen, ehe er 'eine Zeche bezahlt! S * Zur Landtagswahl. Hinsichtlich der Zugehörigkeit zu ocnWahlerabteil ungen bei den bevorstehenden Landtags wahlen in Leipzig geben wir folgendes nochmals bekannt: Im z w eiten Leipziger Landtagswahlkreise^geyören der 1. Abteilung alle Wähler an, die 300 .kl und darüber an »staatssteuern zahlen; zur 2. Abteilung ge hören die Wähler mit 38 bis 299,99 <l Staatssteuern; zur 3. Ab teilung alle anderen Wähler. Im vierten Leipziger Landtagswahl kreise ist Wähler der 1. Abteilung derjenige, der 184,24 .ll und darüber an Staatssteuern zahlt; für die 2. und 3. Abteilung liegt die Grenze wieder beim Steuersätze von 38 ^l. * Jubiläum. Der Braumeister der F. A. Ulrichschen Brauerei Adolf Herrmann in Oetzsch, Ltädtelnerstraßc 14, begeht am 8. Scp- lember sein 25jähriges Braumeister-Jubiläum. 2L. Direkte Fahrkarten von Leipzig «ach Nischny-Nowgorod. Auf eine von dem Kaiserlich Russischen Konsulat ausgegangene Anregung hatte sich seinerzeit die Handelskammer Leipzig, namentlich mit Rücksicht out die Interessen des Rauchwarenbandels, für die Einführung direkter Fahrkarten zwilchen Leipzig und den russischen Meßplätzen ausgesprochen. Die daS Konsulat der Handelskammer jetzt mitgeteilt hat, ist diese Frage nunmehr durch die in Kiel abgehaltene Konferenz für den russisch-deutsch, niederländischen Verkehr in zustimmendem Sinne entschieden worden. Die russische Eisenbahnverwaltung hat den Beschluß auch schon bestätigt und die Ausgabe der direkten Karten ist voraussichtlich demnächst für den genannten Verkehr zu erwarten. * Neubau einer evangelischen Kirche mit Pfarrhaus und Betsaal der Philippusgemeinde in Lcipzig-Lindenau. Aus dem von der Lindenauer Muttergemeinde Nathanael an die Philippusgemeinde zu deren Airchbau abgetretenen Bauarcale ist am 2. September d. I., dem Sedantage, mit Len Erdarbeiten zum Pfarrhaus«: der Philippusgemeinde begonnen wor- den. Der Bauplatz liegt zwischen der Aurelienstraßc und der IV. Real schule, bzw. zwischen Kanzlerstraße und dem betr. fertigen Stück des Elster-Saalekanals in Leipzig-Lindenau. Es werden zunächst das Pfarrhaus mit Bctsaal und die lliermauer am Kanal fertiggestellt und dann soll die Kirche in Angriff genommen werden. Die Kirche, an welche das Pfarrhaus und der Betsaal direkt angeoaut werden sollen, verspricht nach den Plänen eine hübsche Baugruppe zu werden. Die Architektur bewegt sich in späten Renaissanceformen unter Berücksichti gung neuzeitigcr Ausgestaltung. Die Architekturteilc sollen in Werk stein ausaeführk und die glatten Flächen gestutzt werden. Die Kirche ist krcuzarmig als Zentralbau geplant und wird nach den Entwürfen des Architekten Alfred Müller, Leipzig, ansgeführt. Die örtliche Bauleitung liegt in den Händen des Architekten Alfred Engelhardt, Leipzig-Lin- Lenau. Die Ausführung der Erd- und Maurerarbeiten ist dem Bau meister Carl Brömme, Leipzig-Linvenau, übertragen. Die Lieferung ver Steinmetzarbeiten ist an die Firma August Meschke, Leipzig-Volk- marsdors, vergeben Die Baukosten der gesamten Anlage sind auf etwa ,'.00 000 Kl veranschlagt und sind für die Bauzeit zwei Jahre in Aussicht genommen. * Neue Postaustragssormularc für den Auslandoverkehr. Vom I. Oktober ab kommen für den Postauftragsverkehr mit dem Aus- lande neue Formulare in Anwendung und gelangen bereits vom 15. September ab zum Verkauf. Die in den Händen des Publikums befind lichen alten Formulare werden von demselben Zeitpunkt an bis auf weiteres gegen neue umgetaufcht. * Bor der Rekrutcneinstcllung sei daraus hingewiesen, daß alle in das Heer Neueintretenden verpflichtet sind, vor ihrer Einstellung ein etwa gegen sic schwebendes Gerichtsverfahren der zuständigen Militär- behördc anzuzeigen. Sic werden gegebenenfalls nicht eher eingestellt, als bis die Strafsache einschließlich der Strafvollstreckung erledigt ist. Unter lassen sic die rechtzeitige Anzeige, so werden sie bei einer gegen sie crfol- genden Verurteilung behufs Verbüßung der Strafe wieder entlassen, gleichviel, wie lange sic alsdann bereits gedient haben. Im nächsten Jahre werden sie dann erneut ausgehobcn, ohne daß ibnen die vorauf gegangene Dienstzeit ungerechnet wird. — Ebenso seien die demnächst zu ihren Truppenteilen abgehenden Rekruten daraus aufmerksam gemacht, daß sie, sofern sic der Jnvaliditäts- und Altersversorgung unterliegen, bei der Ortskrankenkasse ihre Ouittungskartc abholen. Diese ist beim späteren Wiedereintritt in eine versicherungspftichtige Beschäftigung wieder abzugeben und deshalb sorgfältig auszubewahren. Wer dies unterläßt, hat sich entstehende Nachteile selbst zuzusckreiben. Auch kann die Aufrechnung der Karte erfolgen und die Bescheinigung hierüber nimmt der Versicherte in Verwahrung. * Nationale Wählerversammlung. Wir machen nochmals aus die beute, Donnerstag abend 8 Uhr, im großen Saale der „Germania", Leipzig-Sellerhausen, Wurzener Straße 77, stottfindcndc nationale Wählerversammlung aufmerksam. * Ein sächsischer Müllertaa. veranstaltet vom Sächsischen Mühlenveroande, findet Montag, den 16. September, in Dies- den, Hotel „Drei Raben", statt. Tic Hauptversammlung des genannten Verbandes beginnt um ll Ubr vormittags, und im Anschluß daran wird die Allgemeine Sächsische Müllerversammlung tagen. Aus der Tages ordnung sollen u. a. mehrere wirtschaftliche Fragen erörtert werden, die besonderes Interesse in Müllerkreisen beanspruchen. Vor allem sind es die Mißstände im Mehlverkaus und die Mittel und Wege zu deren Abhilfe, die eine Stellungnahme der sächsischen Müller ebenso wie der Mehlhändler erfordern. Es wird angcstrebt. lokale Vereinigungen an den verschiedenen Börsenplätzen (Dresden, Leipzig, Chemnitz, Zwickaus ins Leben zu rufen, um auf diese Weise den bestehenden Miß- stäirden im Mehlhandcl wirksamer begegnen zu können. An der Chem nitzer Börse ist eine solche Vereinigung bereits vor einiger Zeit bc- aründet worden. Des weiteren wird man auf dem bevorstehenden Müllertag Stellung nehmen zu der Frage der Getreide-Detari- fierung, die vom sächsischen Eisnbahnrat in dessen Sitzung am 7. Februar mi^ nur knapper Mehrheit abgelehnt worden ist. Auch der gegenwärtige Stand des mittlerweile in den Zwischendeputationen deS Landtages durchberatencn sächsischen Wassergesctzentwurfs wird Gegenstand eines Referates sein. Angesichts der wichtigen Tages ordnung, die auch einige technische Fragen umfaßt, ist eine rege Teil- nähme aus Müllerkreisen zu erwarten. * Hotelstatistik und Jremdenstatistik. Zur Ermittelung der An- lagcwerte, Verbrauchswerte und des Fremdenverkehrs der dem Vereine angehörenden Hotels hat der Internationale Hotelbesitzer verein mit dem Sitze in Köln kürzlich Erhebungen angestellt, deren Ergebnisse folgendes Bild von der Bedeutung des genannten Verbandes geben. Der Änlagewert an Immobilien. Mobilien und Maschinen der Vereinshotels beträgt 1564 920 898 hiervon entfallen 1269 419 872 Mark auf Immobilien und 315501026 auf Mobilien und Ma schinen. Würde man diesen Werten die sonstigen Anlagewerte, wie Ilrensilien, Warenvorräte usw. noch hinzufügen, so ergäbe der gesamte Aercinsanlagewert die annähernde Summe von 2 Milliarden^Mark, einen Betrag, wie ihn wohl nicht viele wirtschaftliche Verbände aufzu- weisen in der Lage sein dürften. Die Verbandshotels weisen 126015 Fremdenzimmer mit 182 925 Fremdenbetten auf. An NahrungS- und Genußnntteln wurden im Jahre 1906 208254634 verausgabt, an direkten Steuern, wie Grund-, Gebäude-, Gewerbe- und Betriebssteuern exklusive der Einkommensteuern haben die Vcreinsbetriebe 6633060 .<l. entrichtet. Im Jahre 1906 betrug die Zahl der Fremden 8888 8^0 und die Zahl der Uebernachtungen 22 299 335. Auf einen Hotelbetrieb deS Verbandes entfallen somit: 1105 512 .< Änlagewert (882000 Im- mvbilien und 223 512 .<(. Mobilien und Maschinen), 93 Fremdenzimmer, 135 Fremdenbetten, 126 504 ckl. Ausgaben für NahrungS- und Genuß mittel, 4634 ^l. Steuerbetrog, 6560 Fremden nnd 16 457 Uebcrnachtun- gen. Jeder Fremde blieb im Jahre 1906 durchschnittlich 21- Tag' :m Hotel; die durchschnittliche Bettenbesetzung betrug bei Berechnung von 365 Tagen 33.4 Prozent. Weitere Erhebungen hat der Verband zur Er mittelung der Personolverbältnissc angestcllt; hierüber wird nach Ver- arbeitung deS Materials berichtet werden. * Arbeitsnachweis Leipzig. Im Monat August wurden in der männlichen Abteilung 1059 Arbeitslose neu eingeschrieben, dazu 80 aus dem Vormonat übernommen. Tie Zahl der verlang ten Personen betrug 954: außerdem lagen neck 37 Aufträge aus dem Juli vor. Es konnten 848 Personen vermittelt werden, darunter 47 nach auswärts. In der weiblichen Abteilung wurden 65 Arbeitslose aus dem Vormonat übernommen, 1322 neu eingeschrieben. Verlangt wurden !458 Personen, dazu lagen noch 85 Aufträge vom Juli vor. Tie Zahl der vermittelten Personen betrug 1154, darunter I8ü Dienstmädchen. * Leipziger Volksbureau, Grimmaischer Steinwcg 15 I. öi'cntlick gemeinnützige Rechtsauskunftsstelle. Im Monat Augu st wurde 440 Ar- beitern (darunter 113 weiblichen) und 50 selbständigen Personen jdarnn- ter 22 weiblichen! in 530 Fällen Rat und Auskunst erteilt. 71 Personen haben Las Bureau wiederholt in Anspruch genommen. Tie 530 Aus künfte verteilen sich wie folgt: Arbeits- und Dicnslverrragsrecht leimckl. Handlungsgekilfenrcchtl 108, soziale Vcrsicheruirgsge'ctzgebilng 66, Bür gerliches Recht 157, Gemeinde- und Staatsangelegenheiten 21, sonstige zivilrechtliche und öffentlich-rechtliche Angelegenheiten 132, Slrasrechi- licheS 37. Verschiedenes 15. Ter eingehende Schriftverkehr betrug 33. der ausgehende 127, darunter 6 Klageschriften. Ansgeiucht wurde daS Bureau von durchschnittlich 18 Personen täglich. 8. Impfungen und Impscrgcbnissc in Sachsen. Nach dem jetzt vor liegenden Bericht über das Impfwesen im Königreich Sachsen während des Jahres 1906 wurden einschließlich von 4801 Zugezogenen 151 785 Erstimpflinge jgcgcn 155 897 im Vorjahre! und 100 366 Wiederimpillnge (gegen 99 233 im Vorjahre) vorgestellt. Der schon seit Jahren beobachtete Rückgang in der Zahl der Erstimpflinge, der sich aus der allgemein be- merkbaren Verminderung der Lebendgeborenen erklären läßt, setzte sick auch im Jahre 1906 fort, während die Wiedcrimpslingc eine Vermehrung zeigten, die nicht ganz im Einklänge mit dem Rückgänge der zwölf Jahre zurückliegenden Geburtenziffer im Jahre 1894 stand, wohl aber durch die leitdcm beobachtete geringere Kindersterblichkeit begründet ist. In den einzelnen Regierungsbezirken betrug die Zahl der Geimpften: Bautzen 10 0)5, Chemnitz 22 456, Dresden 31092, Leipzig 28234 und Zwickau 21 704. Sämtliche Impfungen wurden mit Glyzerin-Kälbcrlvmphe aus geführt. Tie Bezirke Kamenz, Großenhain und Grimma zeigten keine pflichtwidrigen Entziehungen bei Erstimpfungen. Verhältnismäßig hoch gestaltete sich die Relativziffer der pflichtwidrig der Impfung entzogenen Wiederimpflinge in Tresden-Stadt mit 0,35 Proz., sowie in Zittau 0,13 Proz., in Cbemnitz-^tadt 0,12 Proz.. Tresden-Land 0,18 Proz., Döbeln 0,19 Proz. und Rochlitz 0,16 Proz. Die Betriebskosten der beiden Impsinstitutc Dresden und Leipzig betrugen 13 478,67 .» (Dresden 11 048,50 und Leipzig 2430,17 .tl). Im Dresdner Institut wurden 125 Impftiere eingestellt, und zwar 109 Kälber, 4 Kalben, 1 Kuh und 11 Bullen. Tic im Leipziger Institut zur Verwendung gekommenen Jmpskälber waren icimtlich weiblickren Geschlechts. Mit humanisierter Lymphe wurden im Dresdner Institut 20 Rinder geimpft, mit animaler , in Leun Institut selbst ge wonnener Lymphe 54, mit animaler aus anderen Anstalten be zogener Lymphe 50. Im Leipziger Institut wurde die Impfung der Kälber wie in den Vorjahren teils mit humanisierter Lymphe aus geführt, teils in Anhang, mit animaler Lymphe vorjähriger Erzeugung aus dem eigenen Institut und solcher aus dem Groyh. Imvfinstitut zu Darmstadt, und 'Väter auch mit Lymphe aus der Kgl. Bayrischen Zentral- impianstalt zu München. Tic Äbimpsung geichah im Dresdner Institut an 107 Rindern nnd der Impfstoff wurde zu Meinchenimvftingen ver wendet. Tie Menge des gewonnenen Impfstoffes schwankte in Dresden bei Kälbern zwischen l und l2 Gramm, bei Bullen zwischen 6 und 30 Gramm, in L e l P z i g bei den Kälbern zwischen 4,3 und 11,5 Gramm. InLeipzig betrug daS Gesamtergebnis von 22 Kälbern 161,6 Gramm, im Durchschnitt 7,3 Gramm. Turnfest des Nikolaigymnasiums in Taucha. In diesem Sommer, der wirklich ein „grün angestrichener Winter" ist, sind verregnete Land partien eine typische Erscheinung, und das Wettergliick, dessen sich sonst daS Nikolaigymnasium rühmt, erwies sich diesmal als trügerisch, es regnete — nein, es goß in Strömen. „Es hält sich", meinten alle, als der Exkrazug in Taucha eintraf, aber eS hielt sich nicht: erst schwach, dann immer stärker und stärker rann der Regen hernieder, die tapferen Turner wurden naß, von den Kletterbäumen sanken, noch ehe eine Hand noch ihnen griff, die Laternen aufgeweicht zu Boden, aber trotz alledem, die Jugend besiegte den Regen und amüsierte sich, dem unfreundlichen Wetter zum Trotz, sebr gut. Die Freiübungen, ausgesührt von den unteren Klassen, konnten noch im Freien abgehalten werden, aber der Fünfkampf und das Feuerwerk, die Haup'.ercignissc der Turnfeste, mußten unterbleiben: dafür wurde zuletzt getanzt, mit Eiker, Ausdauer und wirklichem Vergnügen, und kräftig erscholl am Schluß das Lied: „Deutschland, Deutschland über alles": der Regen hatte die Begeisterung nicht zu dämpfen vermocht. Die Rückfahrt erfolgte mittels Extrazuges, der Marsch nach dem Bahnhof, das Einsteigen, alles erfolgte in muster hafter Ordnung, und die Laune war allgemein so gut, daß keine bösen Folgen des feuchten Turnfestes zu befürchten sind und alle Schüler wieder fröhlich an ihre Arbeit geben werden, getreu dem Worte deS Aristoteles: „Wir spielen, um arbeiten zu können." da. Zwei Feldposten an einem Tage. Zwei Feldbries- und Paket- vostcn gehen als nächste an ein und demselben Tage, am II. September, von Hamburg ab. ^ie benutzen zwei gleichzeitig abfahrende deutsche Dampfer. Einmal ist dies der Dampfer „Eduard Woermann" von der Swakopmundlinie I. Er wird hauptsächlich zur Beförderung der Feld post nach Swakopmund benutzt. Der Dampfer trist dort planmäßig am 5. Oktober ein. Zur Beförderung der Feldpost nach Lüderitzbucht dient dagegen der ReichSvostdampfer, der ebenfalls am II. September .Ham burg verläßt. Er ist am 7. Oktober in Swakovmund. Mit beiden Sen dungen werden sowohl Briessendungei^als auw Pakete befördert. FelL- poslpokete müssen spätestens am 10. Septeniber in Hamburg vorliegen. um» von I«. rsioLksn, ,« von Xlr- I.2S NN
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder