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01-Frühausgabe Leipziger Tageblatt und Handelszeitung : 05.09.1907
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1907-09-05
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id84535308X-19070905010
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id84535308X-1907090501
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-84535308X-1907090501
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Handelszeitung
- Jahr1907
- Monat1907-09
- Tag1907-09-05
- Monat1907-09
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2. Beilage Donnerstag, 5. September 1SV7. Leipziger Tageblatt. Nr. 246. 1VL. Jahrgang Leipziger Handelszeitung. Scheckverkehr rrnd Scheckgefetz. * Die Aeltesten der Kaufmannschaft von Berlin haben soeben eine Denkschrift über Scheckverkehr und Scheckgefetz veröffentlicht; sie er statten darin ausführlichen Bericht über die von ihnen selbst und von anderer Seite cingeleiteten Bestrebungen zur Förderung des Scheckver kehrs; sie erklären, daß alle diese Bestrebungen wirksam unterstützt wer den können durch ein Scheckgesetz, wenn es den Bedürfnissen des Verkehrs Rechnung trägt und nicht Bestimmungen enthält, die die in Fluß ge- lommene Bewegung wieder einzudämmen geeignet wären; dah aber nach threr Ansicht der Entwurf die Mehrzahl der Forderungen des Handels- Aandes erfüllt und, abgesehen von einzelnen Ausstellungen, eine geeignete Grundlage für ein zu erlassendes Scheckgesetz darstellt. Das Aeltesten- kollcaium hat in der Kritik des deutschen Entwurfs in ausführlicher Weise auf das Scheckrecht anderer Länder hingewiesen, insbesondere die Geseke von Oesterreich, Holland, Frankreich, Belgien, England, Italien, der Schweiz, Spanien, Rumänien, Portugal, Skandinavien, Japan, den Vereinigten Staaten und den neuen ungarischen Scheckgesetzcntwurf be rücksichtigt. Es geht dabei davon aus, dah cs in gewißen Grenzen schon beim Erlaß unseres Scheckgesetzes möglich sei, aus eine Ueberein- strmmung mit der ausländischen Gesetzgebung, insbesondere mit dem österreichischen Schcckrecht, hinzustreben; daß es aber — davon abgesehen — von der größten Bedeutung sein würde, wenn nach der Verabschiedung des deutschen Scheckgesetzes der Reichskanzler die Schaffung eines inter nationalen Scheckrcchts anregen würde. Die hauptsächlichsten Bestimmungen des von der Regierung veröffent lichten Entwurfs werden von^den Aeltesten gutgeheitzen, insbesondere billigen sie es, daß die passive Schecksreiheit eingeschränkt wird, daß dem Scheckinhaber ein Regreß gegen Aussteller und Indossanten sowie ein unmittelbares Klagerecht gegen den Bezogenen gewährt wird; daß dem Scheck Stempelfreiheit garantiert und daß von Strafbestimmungen Ab stand genommen wird. Unter den vom Aeltestenkollegium gemachten Abänderungsvor schlägen seien insbesondere die folgenden hervorgehoben: Zu den wesent lichen Erfordernissen des Schecks rechnet der Entwurf die Zahlungs aufforderung an den Bezogenen. Die Aeltesten fordern, daß in Kiefer Aufforderung die Zahlung weder von einer Gegenleistung des Zahlungs empfängers noch von einer Bedingung abhängig gemacht werden dürfe. Der Entwurf fordert ferner die Bezeichnung des Zahlungsempfängers. Dieses Erfordernis wird nicht für nötig gehalten. Denn da Inhaber- schecks zugelassen sind, so ist'cs gleichgültig, ob in der Urkunde gesagt wird, es solle an den Üeberbringer gezahlt werden oder lediglich: es solle gezahlt werden. Auch im letzteren Falle kann nur der Inhaber gemeint fein. Die Aeltesten fordern die Angabe der Ausstcllungszcit lediglich als ein formales Erfordernis, ein Standpunkt, auf dem auch der Entwurf zu stehen scheint. Wichtiger als die Möglichkeit einer Falschdatierung ist die Verkehrssicherheit. Der Scheckindaber muß die Gewähr haben, daß der Scheck, der äußerlich alle nach dem Gesetz wesentlichen Merkmale zeigt, aucki wirklich als Scheck rechtliche Güttiakeit habe. Die Aeltesten billigen, daß der domizilierte Scheck ausgeschlossen werden soll. Sie fordern aber an Stelle der Regelung des Entwurfs eine Bestimmung folgenden Inhalts: „Als Zahlungsort kann im Scheck nur ein Ort bezeichnet werden, an dem der Bezogene eine Handelsnieder lassung >Filiale, Zweigniederlassung) hat, oder an dem sich eine Abrech nungsstelle befindet, bei der der Bezogene vertreten ist. Ist ein solcher Ort nicht angegeben, so vertritt dessen Stelle der Ausstellungsort, falls der Bezogene dort eine Niederlassung hat; in Ermangelung einer solchen der Orr, an dem die Hauptniederlassung des Bezogenen ist." Die Be stimmung, daß ein auf eine Abschrift des Schecks gesetztes Indossament keine scheckrechtliche Wirksamkeit haben solle, wird für den Jnlandsvcr- kehr gebilligt; im Auslandsverkehr dagegen ist die Ausstellung von Duplikaten und ihrer Girierung gebräuchlich und notwendig, deren Ver bot würde darum eine große Erschwerung für den Verkehr be deuten, und es würde zugleich den deutschen Scheck weniger sicher und also weniger beliebt machen als den im Auslande auf einen deutschen Platz gezogenen. Was das Indossament an den Bezogenen angcht, so will der Entwurf dieses für ungültig erklären, statt dessen wird eine Be stimmung gefordert, wonach „Has Indossament an den Bezogenen als -Ouittung gilt". Die Aufnahme einer solchen Vorschrift würde von größter Wichtigkeit sein, denn die Girierung an den Bezogenen zum Inkasso ist bei Distanzschecks um deswillen unentbehrlich, weil der Scheck inhaber bei Uebersendung des Schecks dann dem Bezogenen keinen Kredit zu gewähren braucht, sondern, ohne von der etwaigen Zahlungs einstellung des Bezogenen berührt zu werden, ihn lediglich mit der Ueber- weisung beauftragt. Daß die Vorlegunasfrist für Platzscbecks und für Distanzschecks die gleiche ist, und daß sie auf 7 Tage festgesetzt wird, ist zu billigen. Gegenüber den vielfach geäußerten Wünschen aus kaufmännischen Kreisen würden die Aeltesten aber auch eine Verlängerung der Frist um wenige Tage für unbedenklich erachten. Die im Auslände zahlbaren, inner halb Deutschlands ausgestellten Schecks sollen nach dem Entwurf nach Ablauf des Zeitraums vorgelegt werden, der erforderlich ist zur Ueber sendung mit den gewöhnlichen Transportmitteln. Statt dessen wird eine Bestimmung befürwortet, wonach nicht die gewöhnliche Reisedauer, sondern die Zeit berechnet wird, die der Transport des Schecks tatsäch lich im konkreten Falle erfordert hat. Gefordert wird, daß nicht auf den Inhaber (Ueberbringer) lautende Schecks auf Verlangen bes Bezogenen bei der Einlösung quittiert werden müssen. Weiter wird die Ausnahme folgender Vorschrift für nützlich er achtet: „Zur Annahme von Teilzahlungen ist der Inhaber des Schecks nicht verpflichtet. Hat er eine Teilzahlung angenommen, so ist sie auf dem Scheck abzuschreiben und dem Bezogenen die Ouittung zu erteilen." Von Bedeutung ist eine weitere Frage: Welche Wirkungen soll der Kon kurs des Ausstellers haben, wenn vor dessen Ausbruch ein Scheck be geben, aber nach diesem erst vorgelegt wird? Soll der Bezogene auch nach Kenntnis vom Konkurse an den Scheckinhaber zahlen dürfen, oder soll er verpflichtet sein, die Einlösung des Schecks abzulehnen und das Guthaben zur Konkursmasse abzuführen? Nach Ansicht der Aeltesten ist die Frage am richtigsten dahin zu entscheiden, daß der Konkurs des Ausstellers auf das Recht und die Pflicht des Bezogenen zur Zahlung ohne Einfluß ist, da der Scheckinhaber in der Scheckbcgebung keine zireditgewäbrung erblicken soll, sondern ein Zahlungsmittel, unb da es darum unbillig wäre, ihn mit allen Konkursglänbigcrn auf gleiche Stufe zu stellen. Der Wortlaut des Entwurfes, der die Voraussetzungen des Widerrufs enthält, soll lauten: „Der Widerruf eines Schecks durch den Ansueller ist für den Bezogenen nur wirksam, wenn er nach Versäumung der Vorlcgungssrist oder für den Fall erfolgt, daß der Scheck innerhalb der Vorlegungsfrist nicht zur Zahlung vorgelegt werden sollte. In letz terem Falle wird der Widerruf erst mit Ablauf der Präsentationsfrist für den Bezogenen wirksam." Es ist zu billigen, daß das Regreßrecht nicht von einem förmlichen Protest abhängig gemacht wird. Außer der auf den Scheck gesetzten Er klärung des Bezogenen oder der Bescheinigung einer Abrechnungsstelle kann der Beweis der Vorlegung auch durch Zeugen und durch Eides- zuschiebung, ja unter Umständen auch durch einen fehlerhaften Protest geführt werden. Es wird gewünscht, daß das Verhältnis der vom Entwurf geregelten Bercichcrungsklage zu der außerdem gegebenen Vertragsklage in näher erörterter Weise klargestcllt werde. Daß dem Scheckinhaber außer diesen Klagen ein Anspruch auf vollen Schahenersatz gegen den Aussteller zugebilliat wird, wenn letzterer zur Zeit der Scheckbegebung wissentlich ein Guthaben nicht hatte, oder wenn er über dieses innerhalb der Vor- legungsfrist verfügte, ist zu billigen. Es wird eine ausdrückliche Regelung der Frage vorgeschlagen, ob der Verlust, der durch Einlösung eines falschen oder verfälschten Schecks erwachsen ist, den Bezogenen oder den Aussteller treffen soll, wenn weder der eine noch der andere die Fälschung verschuldet hat. Dabei wird vorgeschlagen, den Schaden in ähnlicher Weise zu verteilen, wie es das österreichische Gesetz tut: „Der aus der Einlösung eines falschen oder versälschken Schecks sich ergebende Schaden trifft den an- geblichen Aussteller des falschen oder den Aussteller des verfälschten Schecks, insoweit diesen Personen in Ansehung der Fälschung oder Ver- fälschung ein Verschulden zur Last fällt oder die Fälschung oder Ver fälschung von ihren Angestellten verübt wurde; sonst hat der Bezogene her. Schaden zu tragen." Dagegen wird die weitere Vorschrift des öster reichischen Gesetzes, wonach eine abweichende Vereinbarung keine recht liche Wirkung bat, für schädlich erachtet. Nach dem Entwürfe soll die Stempelfreiheit für die Urkunden ge währt werden, „die den Anforderungen des gegenwärtigen Gesetzes ent sprechen". Ist also eins der gesetzlichen Erfordernisse nicht erfüllt, so würde nach 8 15 des Wechselstempelsteuergesetzes jeder Beteiligte mit einer Geldbuße, die dem 50sachen Betrage der hinterzogenen Abgabe gleichkommt, zu bestrafen sein. Eine Uebertretung der Gesetzesvor- jchriften wird nun aber leicht vorkommen können, auch wenn der Aus steller die Absicht hatte, einen gültigen Scheck auszustcllen; oft z. B. kann cs zweifelhaft sein, ob ein Kaufmann, der nebenher Bankier- geschäfte treibt, als Bezogener im Sinne des Gesetzes gelten darf; es ist ferner leicht möglich, daß die Klausel: „aus meinem Guthaben" ver- gessen wird, daß eine Zahlungszeit oder ein Domizilvermerk angegeben wird usw. In allen solchen Fällen wäre dringend die Aufnahme einer Vorschrift zu wünschen, wonach nur die beabsichtigte Steuerhinter ziehung straffällig gemacht wird, zum mindesten aber dürften derartige Versehen statt eine solche Strafe nur eine Ordnungsstrafe nach sich ziehen. Börsen- nnd Han-elswesen. ü. Leipziger Michaelismcssc 1SV7. Mechanische Musikwerke. Wer Gelegenheit hatte, im Laufe der Engrosivoche die Petcrssirahe zu durch wandern, dem Ian» die großarligc Musterschau der mechanischen Musivverkeindustrie und die der verwandten Sprechmaschinenbranche nicht entgangen sein. Tie von den Ausstellern dieser Tonerzeuger fortwährend veranstalteten „Freilonzerte" trugen nicht wenig zur Belebung des diesmal verhältnismätzig stillen Metzvcrkchrs bei. Eine starke Anziehungskraft wurde durch die praktischen Demonstrationen namentlich auf den Meßpalast „Großer Reiter" ausgeübt, wo neben der offiziellen Papicrmefse in den unteren Lokalitäten fast nur Leipziger Firmen der mechanischen Musikwerke branche ausgestellt halten. Was an Neuheiten gezeigt wurde, ging indes — von einigen Ausnahmen abgesehen — über die üblichen technischen Veränderungen und Vervollkommnungen der vorhandenen Modelle nicht hinaus. Auch beschickt war die Messe nicht so zahlreich, wie wir cs zur FrühjahrSschau von dieser Industrie ge wohnt sind. Line wirklich hervorragende Neuheit, von der man sich in Fachkreisen viel verspricht, war in Gestalt des Streichtones an mechanischen Klavieren bemustert worden. Diese neue Klangfarbe wird nicht durch besonders intonierte Pfeifen er zeug», sondern durch Streichen eines Bogens an Saiten. Mit diesem Streichton ist ein ganz neues Element in die bisherige BertonungSIechnik gebracht, das vielleicht berufen ist, eine Umwälzung nach dieser Richtung herbeizuführen, da die neue Technik den Ton von Streichinstrumenten recht natürlich in sich vereinigt. Don weiteren Neuheiten seien erwähnt ein Streichklavicr „Slrcophon" und ein Streich- orchestrion „Nnimochord", von denen das erstere wie jedes Streichinstrument mit Roßbaarbogen gestrichen wird. Sine andere, erfolgverbeißende Neuheit erblicken wir in den erstmalig bemusterten Metallwalzen an Stelle der bisherigen Holz, walzen. Jene sind nicht nur billiger, sondern auch im Gebrauch dauerhafter und dandlicher wie die empfindlichen Holzwalzen. Alle diese neuen Erscheinungen sind ausschließlich aus Leipziger Etablissements hervorgegangen. Tie Spre»mas»inen- Industrie war numerisch stärker vertreten als zur letzten Frühjahrsmesse: mehrere neue Firmen hatten sich dem alten Stamm hinzugcscllt. Neuheiten suchte man iu den Lagern dieser Fabrikanten jedoch vergeblich. Außer einigen Veränderungen in der Form der Schallplatte!» und -lrichter trat nichts Bemerkenswertes in die Erscheinung. Die zunehmende Konkurrenz innerhalb der Sprechmaschinenbranche hat einen starken Prcisdruck znr Folge gehabt, der sich auch im Meßgelchäft recht fühlbar machte. In einer während der Meßwoche abgebaltcnen Versammlung des Verbandes Deutscher Sprech maschinen-Jndustrieller war u. a. der Plan einer Sondermesse in Leipzig oder in Berlin erörtert worden, wobei die Berliner Fabri kanten natürlich für die RcichShauptstadt lebhaft plädierten. Entschieden wurde die Angelegenheit in jener Meßverlammlung nicht, doch wurde eine Kommission gewählt und beauftragt, in den Kreisen der Händler wegen der Wahl des Ortes der pro jektierten Sondcrmcfse in Fühlung zu treten. Sollte man sich in Verkennung der großen Bedeutung der Leipziger Messe für eine Sendermesse in Berlin entscheiden, so wäre das nur im eigenen Interesse der beteiligten Fabrikanten lebhaft zu bedauern. Die Düsseldorfer Börse zeigte gestern eine festere Tendenz. Käufer traten mehrfach hervor, so daß am Kohlen- und Kalimarkte die Preise mehrfach anzogen. Die Umsätze waren gegen frühere Börsen erhöht. Für Braunkohlen machte sich in gleicher Weise ein regeres Interesse bemerkbar, während Erzkuxe ziemlich still lagen. Bank« »nö «ßel-weken. - Sächsische Bank zn Dresden. Uebersicht am 31. August. Aktiven: KiirSsähiges deutsches Geld la 318365 Kl, Rcichskasseuscheinc 127 526 .ll, Noten anderer deutscher Banken 2572 690 .K, sonstige Kassen- bestände 962 413 F, Wechselbestände 38 451405 F, Lombardbestände 40 453 760 .<(, Effektenbestände 7 376 543 .i(. Debitoren lind sonstige Aktiven 8 397 493 .kl. Passiven: Eingczahltes Aktienkapital 30 Mij- lionen Mark, Reservefonds 7142 224 .<(, Banknoten im Umlauf 33 209 000 .11. täglich fällige Verbindlichkeiten 46t 352 Kt, an Kündi- gnngskrist gebundene Verbindlichkeiten 20 142 651 .11, sonstige Passiven- 2 731962 Hl Spar- und Vorschnßvcrcin. Aktiengesellschaft, zu Ostrau (Sachsen). Laut Geschäftsbericht wurde in dem am 30. Juni abaelausenen Ge- schästsjahr bei einem Gesamtumsatz von 8 813 421 .11 ein Reingewinn von 15 818 .E erzielt, woraus wiederum eine Dividende von 6'4 Proz. zur Verteilung gelangen soll. *— Mitteldeutsche Bodcnkreditanstalt iu Greiz. Die am 1. Oktober fälligen Zinsen der Pfand- und Grundrentenbriesc werden bereits vom 16. September ab bei den bekannten Einlöscstellen bezahlt. Berg» im- Hüttenwesen. D Kohlenvcrsand aus den Sächsischen Staatseisenbahnen vom 25. 126.) bis 31. August sl. September! in Tonnen zu 1000 kg: Steinkohlen (einschließlich Koks und Briketts! aus Sachsen: von Zwickau 39150 (45 222h von Lugau-Oelsnitz 33 635 (32 815h von Dres den 6718 (7170s, znsammen 79503 (85 2071; aus Preußen: von Schlesien 17 320 (14 298!, von Rheinland-Westfalen 6835 (3933h anderen Ur sprungs (aus Böhmen ustv.1 2360 (20351, Steinkohlen im ganzen 106 018 (105 4731. Braunkohlen aus Sachsen: Kohlen und Koks 7406 (5420h Briketts 5511 (66251: aus Sachsen-Altenburg: Kohlen und Koks 17 220 (14 051h Briketts 23 173 (18 868s: aus Preußen, Thüringen und Anhalt: Kohlen und Koks 6142 5302h Briketts 17 090 (24 510s; aus Deutschland zusammen: Kohlen und Koks 30 768 (24 773h Briketts 45 774 (50 0031: aus Böhmen 91 844 (72 326h Braunkohlen im ganzen 168 386 (147102h Kohlen aller Art 274 404 (252 575h durchschnittlich jeden Tag 39 201 (36 082h — Im August wurden 1 130 054 (1 122 7501 r zu 1000 Kx Kohlen aller Art versandt. Eisenindustrie zu Menden und Schwerte. Wie wir hören, wird die Bilanzsitzung des Aufsichtsrates am 15. September stattfinden, bei der eine gegen das Vorjahr (6 Proz.) um einige Prozent erhöhte Divi dende in Vorschlag gebracht werden dürste. — Blei- und Silberhüttc Braubach, Aktiengesellschaft, in Frank- surt a. M. In der Generalversammlung wurden die Anträge der Ver- waltung genehmigt und die Dividende auf 9 Proz. (wie i. V.s festgesetzt. Der Generalversammlung wurde noch mitgetcilt, daß für den vor wenigen Tagen verstorbenen alleinigen Direktor des Unternehmens P. Junge, dessen Verdienste um das Unternehmen der Aufsichtsrats. Vorsitzende in warmen Worten bervorhob, der Äufsichtsrat Hombcrger, Prokuristen des Bankhauses Baß L Herz, zum interimistischen Vorstand bestellte. ir. Gewerkschaft Rothenberg. Wie wir hören, bieten die Verdich tungsarbeiten auf Schacht Neuhof so große Schwierigkeiten, daß bisher das Abteufcn noch nicht wieder begonnen werden konnte. Durch diese (angandaucrnden, unvorhergesehenen Arbeiten sind natürlich die Geld mittel der Gewerkschaft außerordentlich in Anspruch genommen. In folgedessen ist an eine Wiederaufnahme der Ausbeutezahlungen vorläufig nicht zu denken. Gewerkschaft Hohenstaufen. Die gestrige außerordentliche Ge- neralvcrsammlung bewilligte einstimmig zur Fortsetzung der Bohr arbeiten 35 .E Zubuße. *— Zur Frage der Halbzeugvcrsorgung. Das Bestreben, sich in der Halbzeugversorgung unabhängig von den Stahlwerken zu machen, scheint bei den Walzwerken immer mehr an Boden zu gewinnen. Wie die „Rhein-Wests. Ztg." von gut unterrichteter Seite hört, planen die Eschwciler-Köln-Eilenwerke und das Eisenwerk Rothe Erde in Dort mund den Bau eigener Martinstahlwerkc. Während bei ersterem Werk bereits im Herbst vorigen Jahres durch die Generalversammlung die entsprechende Bausummc in Form einer Erhöhung des Aktienkapitals bewilligt wurde, soll bei letzterem der diesjährigen Generalversammlung ein entsprechender Antrag unterbreitet werden; man hofft auf seine Ge nehmigung. Auch bei einem größeren Siegerländer Hochofenwerke soll die Frage der Errichtung eines iLtahlwerks zur Erörterung stehen; die Geldbeschaffung soll dort Schwierigkeiten verursachen. Im gegenwärtigen Augenblick ist allerdings die Lösung der Geldfrage keine leichte, aber es ist auch kaum anzunehmen, daß die Anspannung aus dem Geldmarkt sich bis ins nächste Jahr hinein erhalten wird, und heute gefaßte Beschlüsse dürften deshalb bis zu ihrer Ausführung schon einen besseren Markt für die Kapitalbeschaffung finden. Tas Vorgehen der reinen Werke wird man unter den acgeocncn Verhältnissen nur billigen können. Es liefert außerdem den Beweis dafür, daß man auch in ihren Kreisen sich bezüglich einer Unterstützung durch die Stahlwerke keinen Illusionen mehr hingibt. — Vom Koksmarkt meldet die „Rhern^Westf. Ztg. : Tie Befürchtungen, die man Anfang August bezüglich der weiteren Gestaltung des KokSmarltes hegte, haben sich nicht erfüllt, wenigstens nicht in dem Maße, wie man dies ursprünglich annahm. Ter Absatz ist durch die von feiten verschieoener Hüttenwerke erfolgten Ausbestellungen nur unmerklich beeinträchtigt worden: er ist im August nur um etwa 18 000 t geringer gewesen als im Juli, der bekanntlich mit 1 171 588 t deine Shndikat eine außerordentlich hohe Versandziffer aufwie». Man .neigt in maßgebenden Kreisen beute wieder mehr der Ansicht zu, daß der Absatz wenigstens bis Ende des Jahres sich in normalen Grenzen halten und daß unter Berückflchtigung der im September an und für sich geringeren Produktion und des mir Sicherheit im Oktober und November zu erwartenden Wagenmangels die Kokereien von Einschränkungen verschont bleiben werden. Von Lagern kann vorerst gewiß noch keine Rede sein und die bei verschiedenen größeren Hüttenwerken allenfalls vorrätigen Mengen übersteigen in keinem Falle die normale Höhe dessen, was das Derk benötigt. In SyndikatSkreifcn beurteilt man die Gcsamtlage noch günstig. m Vom internationalen Eifenmarkt schreibt man uns: Weder Eisen noch Stahl bieten zurzeit eine klare Sachlage, auf die eine ver läßliche Abschätzung betreffs des zukünftigen Verlaufes der Preise zu basieren wäre. Allerdings ist nicht zu verkennen, daß der schwache Begehr in gewissem Maße mit der gegenwärtigen Ferienzeit zusammcnhängt, wobei das einzig Ersreuliche ist, daß domi: kein Nachlassen der Preise Hand in Hand ging. Sollte aber der Begehr nicht sehr bald wieder anwachscn, so wird ein Nachlassen der Preise nicht zu vermeiden sein, zumal da die Produzenten nicht gerade mit Arbeit überhäuft sind. Immerhin bleibt zu konstatieren, daß der Markt für Rohmaterialien günstiger liegt als der für Hall- oder Ganzfabrikate. In Großbritannien z. B. ist der Begehr nach Slevcland- Roheisen immer noch größer als die Produktion, so daß die Lager in den öffentlichen Lagerhäusern beständig abnchmcn. In Deutschland scheint icdoch bereits eine Uuler- strbmung von Schwäche auf nahezu sämtlichen Gebieten konstatiert werden zu können, und in Belgien gibt man offen zu, daß ihre Tendenz eine rückläufige ist. Auch in Amerika ist die Lage der Tinge keine sehr rosige, und die Preise gehen auf sämtlichen Gebieten zurück. In Großbritannien sind de Ausfällungen über die Sachlage sehr geteilt. Tie Abnahme der Vorräte von Elcveland-Robeisen Nr. 3 erreichte im August mindestens 35 000 t, so daß jetzt nur noch 188 000 t vorhanden sind. Tie Admirali tät bat Kontrakte über etwa ein Dutzend Torpedoboote mit den Werften in Eowes, Eonthampton, Dumbarton, Iarrow und Hebburn abgeschlossen, nnd wenn der Ge samtwert dieser Kontrakte auch kein besonders hoher ist, so kam die Auftragserteilung den betreffenden Werften doch sehr willkommen, da es ihnen an Arbeit zu fehlen begann. Im ganzen kann man daher die Lage des internationalen Eiscnmarktes als keine besonders erfreuliche bezeichnen, zumal da Orders auf längere Zeit im voraus zu fehlen beginnen. Stoffgerverbe. c-Ii. Baumwollspinnerei und Weberei Lampcrtsmnhle. Nach dem Geschäftsbericht für das Icchr 1906/07 betrug der Fabrikationsgewinn ohne 4961 (0) .K Vortrag 219 594 (210 2071 und nach 88 870 (90162s F Abschreibungen der Reingewinn 135 684 (120 045! .<l, woraus 3 Proz. (wie i. V.( Dividende gleich 90 000 F, 7500 .K als Gratifikationen und Geschenke verteilt, 10 000 .E der Spezialreserve zugewie'en und 21648 F ans neue Rechnung vorgetragcn werden sollen. Steigende Löhne, teures Geld, Preissteigerungen aller Hilfsmaterialien und geringere Produk- tion schmälerten den Gewinn aller Fabrikationszweige. Produziert wurden 4 029120 (4 159 488) Pfund Garn und 5 956 483 (6 147 1001 Meter Gewebe. Vsvschke-ene Irr-ustr!egesellsc»»aften. 8 Sächsische Werkzeugmaschincusabrik Bernhard Escher, Aktiengesell schaft, in Chemnitz. Ter Äufsichtsrat hat beschlossen, der für 15. Oktober cinzuberufenden Generalversammlung für das erste Geschäftsjahr die Verteilung einer Dividende von 12 Proz. in Vorschlag zu bringen. Die Abschreibungen betragen 290310 .tl, der Gewinnvortrag 25 066 .tl. 8 Metallwarenfabrik, Aktiengesellschaft, Baer L Stein in Berlin. Ein Leser unseres Blattes und Aktionär der Gesellschaft hat sich, durch den Kursrückgang der Aktien des Unternehmens beunruhigt, an die Ver waltung gewandt, die in dem uns vorliegenden Antwortschreiben den Kursrückgang auf die allgeiuciue mißliche Lage der Börsenverhältnisse zurückführen zu sollen glaubt. Nach den Ausführungen des Vorstandes ist die Gesellschaft gut beschäftigt; er erwartet auch für das lausende Jahr ein zufriedenstellendes Ergebnis. Norddeutsche Seekabclwcrke in Bremen. Ter Protest gegen die Errichtung der Mctallwerke Unterweser ist in zweiter Instanz abge- wicscu worden. Die Konzession ist der Gesellschaft unter verschärften Bedingungen, insbesondere der Verlegung der Zinkhütte 300 m nörd licher, erteilt worden. Innsrr- und Ausjenharr-el. X Ausfuhr nach den Vereinigten Staaten von Amerika. Ter Wert der direkten Warenausfuhr aus dem Distrikt der Geraer Konsular agentur während der Monate Juli und August belief sich auf 1550 953 (12793061 Transportwesen. st. Die Braunschwcig-Schöningcr Eisenbahngcscllschaft hat der Be triebspächterin, der Westdeutschen Eisenbahnge'ellschast, im abgelaufenen Geschäftsjahre 139 714 (177 241s .tt zu zahlen, wogegen sie 225000 .41 Pacht wiedcrerhält. Tas Ergebnis ist durch das Ersaufen des Kali werks Asse ungünstig beeinflußt. Hi Prignitzer Eiscirbahngescllschast. In der Generalversammlung ist der Rechnungsabschluß für das Jahr 1906, wonach, wie im Vor jahr, aus die Prioritätsstammaklien eine Dividende von 6 Proz. und auf die Stammaktien eine solche von 6'/r Proz. zur Verteilung gelangt, genehmigt, sowie dem Äufsichtsrat und der Direktion Entlastung erteilt worden. Ne»r^b»a«,«,eite. Nordhausen-Wernigeroder Eisenbahn. Juli prov. 130 198 (142 360) Mark, seit Beginn des Rechnungsjahres 316'668 (329 586) .tt. 1V-n. Böhmische Nordbahn. August 1 106 690 (-st 27 858) Kr. Die Regulierung für April ergab -st 37 329 Kr., total 7 659 051 (-)- 238 006) Kronen. ZahlungseinsteUnngen usw o. A u » Sachsen. Konkursverwalter: zu 1s Rechtsanwalt Schmor! in Oschatz; zu 2) Kauf, mann Otto Diebold in Wildenjels; zu 3) Bankvirellor a. T. Metzler in Freiberg. Nain« und S»an> Wobnorr Ami-ncricku iLrott» nun^ !»>»!>- Friü )lvl. t.Gü- Peri. Lrui.. Term. I- .u. A. wolle, Wcawiew^. 2) Paul Arno Riedel, Berg- 2öröew>tz Friedrichs- Oschatz 3.9 ü.Il „0 9 2ö 1 l arbeiter grün Wildenfels 2.9 23.9 2.10 2.10 3) M. B. Sachse, Kaufmann Freiberg Freiberg .U.8 4.10 27.9 22.10 Durch ZwaugSvergleich amgrkoben: Das gonkursvenabren ober da» Vermögen dc» Kaufmanns Albrecht Ronald Walter Heller in Dresden, in Firma Sächsisches Jnduftriewrk Dresden Walter Heller in Tolkewitz. — DaS Konkursvrriahcen über taS Vermögen ver llommanKtgesellschalt in Firma Sonntag L Löscher in Netzschkaru Ges. Kaufmann Eugen Felix Löscher in Netzschkau. d. An» dem Aeich«. August Will, Fleifchermcister Königsberg Pau! RajSki, Kaufmann Kirchenjahr, Ebrenfeld Köthen Köln Köthen, Anh Königsberg Mrwe Berlin Erfurt ,1, Freystadt, chles/ Nvr.-Schles. Aräfenhain. Gräfenhain. Jeßnitz Carl Hossmann I. Damit!! Nach,., Kaufmann Berlin P. Kurzweg, Bauunternehmer Erfurt Jul. Heym. Fabrikbesitzer, in Frey ladt, Firma Heym L Schmidt i Ndr.«S6 Karl Sperber, Maler (Nachlaß)st Th. Barthel, Brauereibesitzer sRaguhn I. Fuhrmann, Tapezierer, Pol- Köln- slerer und Dekorateur Firma Marx L Co., G. m.b. H. Paul Dick, Kasjensabrtkant München München Kefir-, KakeS- und Zwieback ¬ fabrik, G. m. b. H. Zchwelm schwrlm 2.9 31.8 29 30.8 30.8 31.8 28 8 3l.8 26.8 3l.8 30.8 12.10 3.1012.11 7.10 3.10 42.10 20 9 , 2.10 21.9 20 9 29.10!24.9 20.9 28.9 12.9 28.9 20.9 30.9 810 30.9 239 19.9 210 309 >211 30.9 22 10 15 W 27.9 28.9 18.9 26.9 26 9 *— Konkurs Gustav Berger in Wilmersdorf. In der Gläubiger- Versammlung berichtete der Verwalter laut „B. L.-A.", daß der Kridar bei dem Konkurse der falliten Firma Gebrüder Boehm in Bochum, Herne und Oberhausen mit mehreren hunderttausend Mark beteiligt ist. Er hat durch den Konkurs Klopstock 60 000 .T Verlust erlitten. Bei dem Konkurs Berger in Görlitz Ft der Kridar mit 130 000 beteiligt. Die Geschäfte in Bochum und Oberhausen sind bereits inventarisiert und haben einen Wert von 70 000 il. Die Gläubiger beschlossen, dem Ver walter einen Ausschuß zur Seite -u stellen und die Lager öffentlich aus zubieten.
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