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Leipziger Tageblatt und Handelszeitung : 02.10.1909
- Erscheinungsdatum
- 1909-10-02
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id84535308X-190910023
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id84535308X-19091002
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-84535308X-19091002
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Handelszeitung
- Jahr1909
- Monat1909-10
- Tag1909-10-02
- Monat1909-10
- Jahr1909
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s. Beilage Sonnabend. 2, Oktober 1SVS Leipziger Tageblatt Nr. Nis. 1VS. Jahrgang Leipziger Handelszeitirng. Vorn Znekerrnarkte. nk. Die Baissiers, Vie bis zum letzten Augenblick gezögert haben, ihre Verpflichtungen für September einzudecken, sind in eine argeKlemme geraten. Ihre Hoffnung, daß der Kurs für September am Monatsschluß sich nach unten neigen würde, ist fehlgeschlagen und das Gegenteil ist ein getreten. Und zwar in einer Weise, die in der Geschichte des Zuckermarktes als ziemlich e inzig dastehend zu bezeichnen ist. Man muß schon auf das Jahr 1889 zurückgreifen, um ähnliche Kursveränoerungen zu finden. Die hochgehenden Wogen, die das Jahr 1905 brachte, zeigten nicht im entferntesten einen so umfangreichen plötzlichen Sprung, weder nach oben, noch auch nach unten. Kur-Veränderungen von 7V-—10 Pf. pro Zentner sind unter normalen Umständen bereits eine Begebenheit am Zuckermarkte, die dazu führen, die Dispositionen zu ändern oder oocb ihre Aenderung ins Auge zu fassen. In den beiden letzten Monaten war man ja allerdings schon an umfangreichere Schwankungen gewohnt, aber selten überschritten sie den Rahmen von 15—20 Pf. pro Zentner, und ein Um schwung der Kurse von 14 «st ist auch in den an sich lebhafteren Monaten zu Ende der alten uno zu Anfang der neuen Kampagne etwas Un gewöhnliches. Und nun der Sprung von 2s4 -st für den Zentner an einem einzigen Tage! Man glaubte anfangs an einen schlechten Scherz. Ungeheure Auf regung herrschte an den Börsen, als die Notierungen schwarz auf weiß (oder hier am Börsenbrett weiß auf schwarz) die Richtigkeit dafür ergaben, daß in der Tat diese unglaublich hohen Eindeckungspreise gezahlt worden waren. Diese Einklemmung der bis zum Schlüsse wartenden Baissiers erschien um so merkwürdiger, als noch kurz vorher, an den voran gegangenen Tagen, September zum Ausgebot kam, aber gerade nicht be sondere Beachtung fand. Die zurückgebliebenen Baissiers baden ihr Vcr- säumnis schwer zu büßen, so schwer, das; weitere Komplikationen bei ein zelnen von ihnen nicht ausgeschlossen erscheinen. Vernünftige Er wägungen scheiden bei einer Lage aus, wie sie sich allmählich zugespiht batte Der sattsam bekannte Großspekulant stand mit seinen Millionen und seinem noch größeren Millionenkredit hinter der Szene und zog die Schlinge zu. Erhalte mit der Zeit allen andienungsfähigen Zucker an sich gebracht; er beherrschte das Hamburger Lager und — die letzten sind die Geschorenen. Es unterliegt keinem Zweifel, daß der legitime Handel — abgesehen von den Verlusten der Hineingefallenen, die doch schließlich nur ihre Unvorsichtigkeit zu büßen haben — durch diesen Vorgang auf Jahre hinaus geschädigt worden ist. Ein gesunder Terminmarkt ist für einen internationalen Artikel, wie ibn der Zucker darstellt, unentbehrlich; un- cntbebrlick als Regulator der Preise. Er darf aber nicht in die Hände einzelner Personen oder Gruppen geraten. Was sich jetzt an den Zucker märkten abgespielt hat, ist nach jeder Richtung hin zu bedauern. Es bringt ein Institut in Mißkredit, dessen Notwendigkeit zwar feststeht, dessen Erschütterung aber nur zum Unsegen des gesamten Artikels und der an ihm interessierten Kreise auSschlagen muß. BSrsen- «n- Handelrwesen. L Leipziger Börsenbericht. Unsere heimische Börse verkehrte gestern bei ziemlich regem Geschäft in fester Haltung. Am Fondsmarkte konnten, 3proz., 3'/>proz. und 4proz. Neichsanleihe, 3!4proz. und 4proz. Consols anziehen, esachscmcente ging zum alten Kurse um, 3!4proz. wachsen wurden etwa? billiger, 4proz. Bayern waren vergeblich gesucht und mußten gestrichen werden. 34hproz. Leipziger waren zum letzten Kurse mehrfach im Verkehr, 4proz. Leipziger Stadt wurden ettvas höher. Sonst wurden von Stadtanleihen 3^proz. Dresdner von 1905 etwas höher, während 4proz. von 1900 billiger umgingen. 4proz. Mansfelder Obliga, tionen wurden zunr alten Kurse gehanoelt, 4>/,proz. gaben etwas nach. In 3(4proz. Aujsig-lTeplitzern entwickelte sich zu altem Kurse lebhaftes Geschäft. 4proz. Busclstiehrader gingen mehrfach zu höherem Kurse um. Ungarische Goldrcnte war höher gefragt. Von Kohlenwerten gaben Erz gebirger etwas nach, Gersdorfer Aktien waren zum letzten Kurse begehrt. Meuselwitzer wurden zu ungefähr letztem Kurse wieder notiert. Am Tividendcnmarkte simd bei den beiden Leipziger Wollkämmerei-Aktien kategorien und bei den Aktien der Zwenkauer Brauerei die Kurszuschläge, bei ven übrigen Brauereien, ferner bei Halle Zucker, Reinstrom <L Pilz und Kästner die Kursabschläge wegen der Abtrennung der Dividenden- scheine zu berücksichtigen. Am Bankaktienmarkt wurden Leipziger Credit zum alten Kurse in größeren Beträgen gehandelt, Leipziger Hypotheken- bank wurden 2 Proz. Höher gehandelt. Sächsische Bank waren höher und Dresdner Bankverein zum letzten Kurse gefragt, Berliner Handelsanteile waren billiger im Verkehr. Mansfelder Kuxe büßten 2 «st ein, für Straßenbahnen bestand dagegen Interesse bei steigenden Kursen. Von Maschinenwcrten wurden Hartmann höher. Am Textilmarkt waren beide Geraer Jute weiter gefragt, Leipziger Kammgarn, Norddeutsche Wolle und Stökr zogen an, Eolbrig wurden zum Vortagskurse aus dem Markte genommen, während Tittel Ar Krüger billiger umgingen. Krietsch Stämme blieben höher gesucht, Hupfeld waren zum letzten Kurse im Ver- kehr. Gnüchtel gingen ebenfalls zum alten Kurse mehrfach um, dagegen stellten sich Hugo Schneider billiger. Die Gesamttendenz war f e st. Höher wurden kur«; London 1 Pf., kurz Pari» 8 Pf., Oesterreicyißye Noten 5 Pk., 3Z4proz. Reichsonleiho 18 Pf., Iproz. do. 8 Pf., ZZLvroz. Preubische ConsolS 10 Pf., 4proz. do. 6 Pf., 4proz. Preubische Schahanweisunaen 10 ». 20 Pf., Iprvz. Leipziger 10 Pf., 3Z4proz. Erbl. Ritterschaft!. Creditverein 15 Pf., Ivroz. do. 10 Pf., -tproz. Leipziger Hypothekenbank 10 Pf., 3ZÄ>roz. Preubische ecntralbvdencrcdit 10 Pf., 4proz. do. 20 u. 30 Pf., 4proz. Mansfelder Gewerkschaft 10 Pf., Buschtle hrader Lit. ä 1 ^lt, Graz-Köflach 80 Ps., Meridionalbahn 1 4proz. Böhmische Nordbahn 15 Pf., 4proz. Buschtiehrader 5 Pf., 4proz. Galizische Karl-Ludwig-Lahn 20 Pf., 4proz. Graz-KSflach 15 Pf., 5proz. Qcstcrreichisch« Südbahn 25 Pf., 4>/.,Vroz. Ocslerreichische Silber- u. Papierrente 18 Pf., 4Proz. Ungarische Goldrcnte 25 Ps., 4proz. do. Staatsrente 25 Pf., 4proz. Serbische amort. Staatsanleihe 20 Pf., Gers- dorser Steinkohlenbauvercin Pr.-A. I 4 Pr.-A. II 18 -44, Gottessegen Em. Ill 78 »4t, Dlcichertsche Braunkohlenwerke Z4 Proz., Leipziger Hypothekenbank 2 Praz., Sächsische Bank 1>4 Proz., Norddeutscher Lloyd HL Proz., Grobe Leipziger >4 Proz., Hallesche Straßenbahn >4 Proz., Leipziger Elektrische Z4 Proz., Hartmann 1,?5 Proz., Leipziger Kammgarnspinn. >4 Proz., Nordd. Wollt. u. Kammgarnspinn. 2i4 Proz., Stöhr L Co. 0,10 Proz., Krietsch St.-A. Zh Proz., 4proz. Große Leipziger Oblig. 0,10 Proz. Niedriger wurden 3Hproz. Sächsische Staatsanleihe 8 Pf., 3i/zproz. Sächsische Landeskultur-Rentenscheine 1,28 °4t, 3Z4Vroz. Dresdner von 1008 25 Ps., do. 1000 70 Pf., 4proz. do. 20 Pf., do. von 1008 18 Pf., 4proz. Geraer 30 Pf., 4proz. Landwirte 8 Pf., StLproz. Meininger Deutsche Hypothekenbank 20 Pf., 4proz. do. 10 u. 20 Pf., 3Z4proz. Preußische Centralbodencredit von 1804 30 Pf., 4proz. Kommunalbanr für Sachsen 10 Pf., 4Mroz. Mansfelder Gewerkschaft 10 Pf„ 4vroz. Salzkammergutbahn 30 Pf., 4proz. Oesterreichische Südbahn 10 Pf„ 4Z4Vroz. Bos- nisch-Herzegow.-Eb. Landesanleihe 20 Pf., Erzgeb. Steinkohlen-Aktienvercin 12 -44, Vereinsglück 45 -4t, Prchlitzer Braunkohlen-Aktiengesellschaft Pr.-A. 10 -4t, Berliner Dtsconto-Gesellschaft Anteile 0,08 Proz., Berliner Handels-Gesellschaft Anteile 1ZL Proz., Darmstädter Bank 1 Proz., Nationalbank 1 Proz., Oesterreichische Credtt- onftalt 1 Proz., Bochumer 3 Proz., Gelsenkirchener alte u. neue je 1 Proz., Harpener 2 Proz., Königs- u. Laurahütte 1 Proz., Mansfelder Kuxe 2 -4t, Hamburg-Amerika- Paketfahrt Z4 Proz., Tittel L Krüger Z4 Proz., Körtings Elektrizitätswerke Z4 Proz., Leipziger Pianofortefavrik Kebr. Zimmermann 1SL Proz., Hugo Schneider 3 Proz., 4>,4Proz. Thüringer Gasgesevfchaft Oblig. l4 Proz. 8 Bekanntmachung der Zulassungsstellc der Leipziger Börse. Die Allgemeine Deutsche Credit-Anstalt in Leipzig hat den Antrag gestellt: 11 Millionen Mark 4proz. Prioritätsanleihe vom Jahre 1909 der K. K. priv. Aus sig-Teplitzer Eisenbahn. Gesell schäft zum Han deln und zur Notiz an der Leipziger Börse zuzulassen. *»* Zwickauer Börsenbericht. An der gestrigen Börse herrschte viel fach Abgabelust zu weiter reduzierten Kursen. Bei vereinzelten Sorten, wie Erzgebirgern, Deutschland und Oelsnitzer Kuxen, Zwickauer Ver einsglück und Brückenbergern waren die Abschwächungen sogar ziemlich belangreich. Auch Höhndorfer Stämme, Bürgergewerkschast, Rcinsdorfer Kohlenbahn gaben leicht nach. Unverändert kamen Pölbitzer Brauerei, Gößnitzer Zementfabrik, Vereinsbank und Lugauer Prioritätsaktien in Handel. Fest« Tendenz bestand für Zwickau-Oberhohnoorfer, sämtliche -Gersdorfer und Gottessegen Aktienserien, Grube Ernst und Brückenberg 'Zehntenscheine. Der an den letzten und an der gestrigen Börse einge tretene Rückgang im Kurse der Zwickauer Vereinsglück-Aktien ist auf das Gerücht zurückzuführen, daß die bevorstehende Abschlagsdivioende niedriger als im Vorjahr ausfallen wird. 8c. Dresdner Börsenhandel. Beantragt ist die Zulassung von 390 000 «4t neuen Aktien der Braunkohlenwerkc Leonhard, Aktiengesell- schäft zu Wuitz bei Zeitz, zu je 1000 «st, zum Hansel an der Börse zu Dresden. lr. Berliner Börsenbericht. Zu Beginn des Verkehrs lagen speziell für Montanwerte eine Anzahl günstiger Momente vor, die einen recht festen Verlauf der Börse hätten erwarten lassen. Zu diesen gehören u. a. ein sehr befriedigender Bericht des „Jronmonger" über den ameri kanischen Eisenmarkt sowie weitere Erhöhungen oer amerikanischen Roh- eisenpreise. Die internationale Drahtkonvention hat ebenfalls ihre Preise erhöht. Auch am deutschen Stabeisenmarkt ist ein erfreuliches Er- eignis zu verzeichnen. Die langerstrebte Konvention für Stabeisen ist endlich zustande gekommen und die ihr angehörigen Werke haben sich verpflichtet, Stabeisen vom 1. Okrober bis zum 15. Dezember nur für Lieferungen im ersten Quartal 1910 zu verkaufen und nicht unter einem Preise von 102 «st pro Tonne. Trotz dieser anregenden Motive verkehrte dec Montanakticnmarkt von Anfang an in schwacher Haltung, die sich noch intensiver gestaltete, als ein Artikel eines rheinischen Blattes be kannt wurde, in dem die Lage des Kohlenmarktes ungünstig beurteilt wird. Es kam sehr viel Material an den Markt, wodurch ein merklicher Druck auf das Kursniveau ausgeübt wurde. Unter den Abgehern tonnte man besonders eine erste Bank sowie ein größeres Tpekulationshaus be merken. Bochumer eröffneten 2'/, Proz., Rombacher und Nheinstahl l'/r- Proz. niedriger. Phönix, Gelsenkirchener und Harpener, die auf dem Niveau des Vortages eröffnet hatten, verloren im Laufe der Börse durchweg 2 Proz. Auch Dcutsch-Lurcmburger, die 1!4 Proz. höher ein gesetzt hatten, erlitten Einbußen von über 2 Proz. Laura waren da- gegen gut behauptet. Am Bankenmarkt war das Geschäft sehr still bei leicht nachgebenden Preisen. TiLconto, anfangs steigend infolge des leb- haften Interesses, das sich für Otaviwerte kundgab, verloren weiterhin ebenfalls 1 Proz. Am Bahnenmarkt entwickelte sich zeitweise ein sehr leb- Haftes Geschäft in Canada Shares bei stark anziehenden Preisen. Das Interesse erlahmte aber späterhin, als London für Amerikaner schwächere Notierungen sandte. Stark begcbrt wurden Warschau-Wiener für ^Brüs seler Rechnung, so daß der Kurs sich zeitweise 3 Proz. höher stellte. Schifs- fahrtsaktien waren gut gehalten bis auf Paketfahrt, die leicht nachgaben. Italienische Meridionalbahn stellten sich Hh Proz. besser. Prinz Heinrich blieben behauptet. Große Berliner Straßcnlxchn waren stetig. Dyna mit nur unwesentlich schwächer. In elektrischen Werten fanden Reali sationen statt, die aber auf das Kursniveau nur unwesentlich drückten. Kaliwertc schwach auf die Vorgänge im Syndikat. Am Rent«nmarkt lagen Russen fest, auch Türkenlose waren 2'/- -st höher. Japaner waren total geschäftslos, russische Prioritäten fest. Heimische Fonds waren weiter erholt. Die 3proz. Sächsische Rente notierte 10 Pf. höher 84,00 Brief. An der Na.bbörse wurden Otavianteile mit 247(4 Proz., die Ge- nußschcine zu 138)h weiter begehrt. Im übrigen blieb die Tendenz schwach. Am Kassamarkt für Jndustriepapiere überwog das Angebot. Es gewannen Howaldtswerke 2^., Harburg-Wien, Neue photographische Gesellschaft, Sarotti und Lauchhammer je 3, Müller Speisefett 3^ und Deutsche Gasglühlicht 6 Proz. Dagegen verloren Kronprinz Metall 3, Schlegel Brauerei 4. Schöfferhof 2, Velbert Eisen 4^4, Gildemeister 2, Linke Waggon 8(4, Loewe 1(4, Concordia chemische Fabrik 3(4, Egestorfs Salz 2(4, Elberfelder Farben 6, Deutsche Spiegelglas 4(4, Gebhardt König 1, Schweig Glashütte 2(4, Gladbacher Wolle 2(4, Boesperde 2, Kattowitzer 2, Kölner Bergwerk 4^, Mannstädt Fasson 3, Rhein-Nassau 4, Thiederhall 2(4 Proz. 8 Bon der Berliner Börse wird noch berichtet: Der Privatdiskont notierte unverändert 31/2 Proz. Tägliches Geld bedang 5 Proz. Die Seehandlung war mit Geldangeboten nicht am Markte. Scheck London 20,40, Scheck Paris 81,20, Auszahlung Petersburg ca. 217,05. — Beantragt ist die Zulassung von nom. 1663 000 «st. Vorzugsaktien der Vereinigten Dampfziegeleien und Industrie-Aktiengesellschaft zu Berlin. 8 Londoner Börsenbericht. Die Börse zeigte gestern auf fast allen Gebieten ein festes Gepräge. Von Aankees Atchison stark anziehend, die übrigen Werte gut behauptet. Goldminenshares und besonders Diamant anziehend. Kupferwerte eher etwas niedriger. Rentenmarkt unverändert. I Pariser Börsenbericht. Die Börse war anfangs fest infolge der Leichtigkeit, mit welcher sich die gestrige Ultimoliquidation vollzogen hat. Später war daS Gefchäft ruhig. Die Kurse blieben trotz Abschwächung in Rio Tinto gut behauptet. Im weiteren Verlaufe verstimmte die Mattig keit der Spanierwerte allgemein. Am Schluß war die Haltung unregel mäßig auf ein Gerücht von weniger guten Nachrichten aus Marokko. Blit Beginn des neuen Quartals haben wir eine wesentliche Vermehrung der Notierungen unseres Berliner Kurszettels vorgenommen, wodurch der Inhalt unserer Handels zeitung eine neue Bereicherung erfährt. Bank- und Geldwesen. 8 Die Dresdner Bank in Leipzig eröffnet am 4. Oktober in Leip zig-Plagwitz, Karl-Hcine-Straße, eine Wechselstube und De- p 0 s i t e n ka s s e, die sich mit der Ausführung aller bankmäßigen Ge schäfte befaßt. (Vergl. Anzeige.) 8 Sächsische Bank für Bergbau und Industrie, Aktiengesellschaft, Leipzig. Herr Grstav Jacobi ist au seiner Stellung als Direk tor der Bank ausgeschieden. 6c. Bank für Bauten in Dresden. Die Gesellschaft, der das Zen traltheater und die Passagebautcn gehören, erzielte im Geschäftsjahre 1908/09 einen Bruttogewinn von 262 485 (265 132) -kl. Nach Abschrei bungen in Höhe von 53 368 «st verbleibt einschließlich 8951 -st Vortrag ein Reingewinn von 218 068 (206 693) «st, der wie solgt verteilt werden soll: zum ordentlichen Reservefonds 10 456 (9738) «st, als 5 Proz. Dividende (wie i. V.) 150 000 «st, dem Aufsichtsrat als Tantieme 3416 (3003) «st, oem Vorstand als Tantieme 2000 (0) «st, als Rückstellung auf künftige Talcnsteuer 4590 st, als Reserve für Bauten uno Reno vationen 15 000 «st und zum Spezialreservesonds 25 000 (20 000) .6, so daß 7696 (8951) «st als Vortrag auf neue Rechnung verbleiben. Wie der Vorstand hierzu ansführt, war auf dem Theaterbetriebskonto nicht der gleiche Gewinn wie im Vorjahre zu erzielen. Verschiedene Umstände, u. a. andauernde Krankheit des artistischen Leiters, haben hierbei mit gewirkt. Auch auf dem Mietekonto ist infolge Leerstehens zweier Läden ein Ausfall zu verzeichnen. Beide Lokalitäten sind aber inzwischen wie der vermietet worden. XX Rheinische Baugesellschaft in Köln. In oer gestrigen außer ordentlichen Generalversammlung wurde einstimmig die Liquidation in der von der Verwaltung vorgeschlagenen Weise beschlossen. W- Die Warrnliquidntionskasse in Hamburg verbuchte während der ersten neun Monate des laufenden Jahres an Terminkontrakten in Kaffee 3 673 000 Sack gegen 3 605 000 Sack gleichzeitig im Vorjahre und in Zucker 7 483 000 Sack gegen 10 336 500 Sack. Vereinnahmt wurden dafür an Buchungsprovisionen: Kaffee 117 536 .1/ in 1909 gegen 115 376 «st in 1908 uno Zucker 119 728 -4k in 1909 gegen 165 384 -st in 1908, zusammen dem nach 237 264 «st gegen 280 760 «4t in 1908. H Die englischen Staatseinnahmen des abgelaufenen Quartals weisen Lei einem Betrage von 29 721 194 Pfd. Sterl. netto eine Mehreinnahme von 421 187 Pfd. Sterl. gegen oen gleichen Zeitraum des Vorjahres auf. Berg- und Hüttenwesen. — Harkortsche Bergwerke und chemische Fabriken zu Schwelm und .Harkorten, Aktiengesellschaft, zu Gotha. In dem am 30. Juni beendeten Geschäftsjahr ist laut Bericht der Direktion die Goldausbeute der Sieben- bürgener Werke nicht nur um 197,211 Kilogramm geringer gewesen, son dern die Erze selbst waren minderwertiger, da die guten Stellen des Fran ziska- und des 8-Gangeö auf der 30-Meter-Sohle zu Anfang des Berichts jahres im wesentlichen abgebaut waren. Auch die chemische Fabrik in Haspe litt unter ungünstigen Absatzverhältnissen, wozu in der zweiten Hälfte ein starker Rückgang der Verkaufspreise kam. Der dort erzielte Betriebsgewinn sank von 201 604 „st auf 193 199 «st. Ebenso ist in Schwelm der Gewinn zurückgegangen, da nur geringe Mengen Ziegelsteine abgesetzt werden konn ten infolge des TaniederliegenS der Bautätigkeit. Im laufenden Kalender jahre wurde der Ziegeleibetrieb deshalb erst gar nicht ausgenommen. Nach der Gewinn- und Verlustrechnung betragen die gesamten Einnahmeüber schüsse einschließlich deS Vortrages aus 1907/08 von 109 233 1 541 824 (1958 890) «st, wovon noch die Generalunkosten von 62 778 ( 63 740) »4t abzuziehen sind, so daß 1479 045 (1 895150) <4t Bruttoüberschuß verbleiben. Davon werden für Abschreibungen 409 741 (466 045) »4t, für Zuweisung zum TrneuerungsfondS (an Stelle einer Abschreibung auf Erzgrubenkonto) 820 000 (340 000) »4t, zusammen 729 741 (806 045) ,4t verwendet. ES bleibt dann ein Reingewinn von 749 304 (1 089 104) «4t. Hieraus sollen u. a. be kanntlich 7 (10) Proz. Dividende verteilt und 84 357 ,4t vorgetragen wer- ! den. Die Bankguthaben sind von 880 586 »4t auf 694 144 »4t zurückgegangen; der Wert der Effekten hat sich von 1 225 995 «st auf 1264 222 »4t erhöht. — Otavi-Minen- und Eisenbahn-Gesellschaft. Die Verhandlungen über den Verkauf der Otavi-Eiscnbahn an den Kolonial-FiSkus sind, wie bekannt wird, nunmehr zum Abschluß gelangt. Der Vertrag ist auf der von uns bereits Ende April mitgeteilten Basis zustande gekommen, nachdem die inzwischen entstandenen Schwierigkeiten durch Entgegenkommen beider Kon trahenten aus dem Wege geräumt worden sind. Als Preis wurde danach auf der Grundlage der vermutlichen damaligen Gestehungskosten zuzüglich Bauzinsen und des üblichen Unternehmergewinns der Betrag von rund 22 Millionen Mark fixiert. Gleichzeitig mit dem Verkauf soll die Verpach tung der Bahn an die Otavi-Gefellschaft auf längstens 30 Jahre zu ca. 5,90 Proz. des Kaufpreises erfolgen. Ob der nun perfekt gewordene Ver trag in Wirksamkeit treten wird, hängt noch von der Zustimmung des Reichstags ab. 8 Deutsche Tiefbohr-Aktiengesellschaft. Wie uns vcrwaltungsseitig mitgeteilt wirb, ist bei der Gesellschaft das laufende Geschäft im ersten Halbjahr recht befriedigend verlaufen und der Gewinn gegen das Vorjahr erheblich gestiegen. Bei den elsässischen Unternehmungen beziffert sich der Mehrertrag nach Berücksichtigung der Abschreibungen auf 73 000 ««4. Auch auf dem Tiefbohrkonto wurde diesmal wieder ein Gewinn erzielt, indem sich ein Brutloüberschuß von 70 308 gegenüber 30 211 ^4 Vcriult im Vorjahre ergab. Weitere Gcwinnbcfscrungen wurden durch Herabminderung der Handlung-Zunkoften und durch höhere Zinseinnahmen hcrbeigefllhrt. Ein besonders gutes Ergebnis lieferte die Deutsche Schacht bau - G e f e l l s ch a f t mit einen, Reingewinn von 476 822 «4t gegen nur 124 073 «4t im gleichen Vorjahrsabschnitt. Wiewohl davon bei der Tiefbohrgescllschast nur ein Teilbetrag von 300 000 zur Verrechnung gelangte, stellt sich das Gesamtergebnis bei dieser in, normalen Geschäft um rund 434 000 °4k oder unter Einschluß der jetzt zum ersten Male mit 170 050 ,4t bezogenen Dividende der Vereinigten Nord deutschen Mineralölwerke um rund 605 000 «4t höher als im ersten Halb jahr 1008. Auf den, Bcrgwerlsbeteiligungskonto wurde bislang nur die mit 285 748 .4t zu Buch stehende Beteiligung bei der Kaligesellfchaft Neu sol Ist edt veräußert gegen 643 500 5proz. Obligationen der Gewerkschaft Neu- sollsledt. Ob im laufenden Jahre noch größere gewinnbringende Realisierungen mög lich sein werden, dürfte von der endgültigen Erneuerung des Kalishndikats abhängen. Im zweiten Halbjahr hat sich, so schließt die Verwaltung, daS laufende Geschäft bisher ebenfalls durchaus zufriedenstellend gestaltet. XX Rückgang des Ruhrkohlenversands. Der Versand der Ruhrzcchen an Kohlen, Koks und Briketts mit der Eisenbahn hat im September gegen über dem Vormonat bei jedesmal 26 Arbeitstagen um über 160 000 t ab genommen. Er betrug nämlich vom 1. bis 30. September 5 879 480 r gegen 5 979 520 t im August und 5 903 880 t im September 1908. Wagenmangel ist nicht aufgetreten. XX Internationale Bohrgesellschaft in Erkelenz. Nach der „Köln. Ztg." wird die Gesellschaft, obgleich sie befriedigend gearbeitet hat, für Las vergangene Geschäftsjahr keine Dividende verteilen. Das Aktien kapital der Gesellschaft befindet sich bekanntlich in den Händen Les A. Schaaffhausenschen Bankvereins. — Hessisch-Rheinischer Bergbauverrin, Berlin. Der Niedergang in Handel und Industrie beeinflußte laut Geschäftsbericht ungünstig die ein geleiteten Verbandlungen wegen Abstoßung von weiteren Bergwerkswerten der Gesellschaften, so daß Resultate nicht erzielt wurden; nur die Erz- Halde gelang es zu einigermaßen annehmbarem Preise zu verkaufen. Der Verlustvortrag erhöhte sich im Geschäftsjahre 1908/09 von 1 968 459 «4k auf 1971 460 «st. — Die Generalversammlung genehmigte den Abschluß für 1908/09 und erteilte Entlastung. XX Düsseldorfer Produktenbörse. An der gestrigen Produktenbörse wurden folgende Preisänderungen vorgenommen: Spiegeleisen 60 bis 64 (60 bis 63) ,4k, Stabeisen 57 bis 60 (56 bis 58) «st, deutsches Bessemer eisen 58 bis 61 (58 bis 60) «st, Thomaseisen ab Luxemburg 48 bis 51 «4k, (gestrichen), Pudoeleisen Luxemburger Qualität 45 bis 47 (44 bis 46) «st, Luxemburger Gießereieisen Nr. 3 48 bis 50 (47 Lis 49) -st, deutsches Gießcreieisen Nr. 1 57 bis 59 (56 bis 58) «st, dasselbe Nr. 3 56 bis 58 (55 bis 57) «4t, deutsches Hämatit 58 bis 60 (57 bis 59) «st, englisches Roh eisen Nr. 3 ab Ruhrort 72 bis 73 (71 bis 72) «st, englisches Hämatit 80 bis 81 (77 bis 78) «st, gewöhnliches Stabeisen aus Flußeisen 109 bis 106 (98 bis 104> ,4(, Schweißeiscn 122,50 bis 125 «4k (gestrichen), Bandeisen aus Flußeisen 125 bis 127,50 (122,50 bis 125) «st, Grobbleche 108 bis 115 (106 bis 112) -st, Kesselbleche 118 bis 125 (116 bis 122, -st, Feinbleche 123 bis 130 (120 bis 125)-st, Flußeisenwalzdräht 127,50 «st (gestrichen), Koks kohlen 10,25 bis 11,25 (11 bis 12) «st, Hochofcnkoks 13 bis 15 (14,50 bis 16,50) «st. — Tie New JagerSfontein Diamond Co. erklärte eine Dividende von 5 5. Die 500 000 preferred Shares werden im Verhältnis von 10 zu 7 in deferreo Shares umgetauscht. Ir. .Boni amerikanischen Eisenmarkt meldet der „Jronmonger", daß die Nachfrage nach Roheisen ruhiger geworden ist, die Preise aber bis 1/2 Doll, höher sind. In ausländischem Roheisen sind einige Käufe ge tätigt, ebenso sind große Quantitäten Stahlschrot gekauft worden. Stoffgerverbe. 8 Die Firma Otto Herold, G. m. b. H., in Thum ist in das Handels- register eingetragen worden. Gegenstand des Unternehmens ist der Be trieb eines Strumpffabrikationsgeschäfts, insbesondere die Fortführung der von dem Kaufmann Friedrich Otto Herold in Thum betriebenen Strumpffabriken. Das Stammkapital beträgt 282 500 «st. Zu Geschäfts, führern sind bestellt die Kaufleute Friedrich Otto Herold und Emil Richard Ouellmalz in Thum. — Bereinigte Kunstseidefabriken, Aktiengesellschaft. Nach Mitteilung der Verwaltung weist das Ergebnis für das erste Semester eine Besserung gegen die gleiche Vorjahrszeit aus. Die Gesellschaft ist sür fünf Monate voll besetzt. Die Abrufe der getätigten Kontrakte gehen indes gegen wärtig langsam ein, was auf die Unklarheit der nächstjährigen Mode zurüazuführen ist. — Mechanische Weberei Ravensberg in Schildrsche. Die Verwaltung schlägt 4^ (6) Proz. Dividende vor. Vraugewerbs. r. Aktien-Malzfabrik Sangerhausen. Die Generalversammlung geneh- migte die vorgeschlagene Dividende von 10^ (9) Proz. — Höcherlbräu-Aktiengrsrllschaft in Kulm. In Verwaltungskreisen wird der Plan einer Sanierung der Gesellschaft durch Zusammenlegung der Aktien erwogen. Die Frage, mit der fich der Aufsichtsrat offiziell nur kurz beschäftigt hat. ist indessen zurzeit noch nicht als spruchreif zu er achten. Die Gesellschaft, deren Aktienkapital 2 Millionen Mark beträgt, hat zum letztenmal im Jahre 1905/06 eine Dividende von 4 Proz. ge zahlt. Das Jahr 1907/08 schloß mit einem kleinen Reingewinn von 10 572 «st. Der Bierabsatz aber ist in dem Zeitraum von 1897/98 bis 1907/08 von 76 336 auf 58 491 bl zurückgegangen. Verschiedene Gesellschaften. 8 Leipziger Pianofortefabrik Gebr. Zimmermann, Aktiengesellschaft, in Mölkau. Abschluß und Bilanz befinden sich unter den Anzeigen der vorliegenden Nummer. 8c. Aktiengesellschaft Maschinenfabrik Kappel in Chemnitz-Kappel. Im Betriebsjahr 1908/09 ging der Fabrikationsgewinn auf 2 172 468 (2 458 576) «« zurück. Im Motorenbau ließ der Umsatz zu wünjchen übrig. Auch in Stickmaschinen blieb das Geschäft noch ziemlich ruhig. Leidlich bc- schäftigt war die Gesellschaft im Holzbearbeitungsmaschinenbau. In Tüllmaschinen ist das Unternehmen seit Ende vorigen Jahres wieder flott beschäftigt. Einschließlich 76 161 (71 908) »4( Zinsen, Mieten und Kurs- gewinnen sowie 11 385 (7589) »« Vortrag und abzüglich 1696 300 (1888 808) Unkosten, 7433 (52 362) -K Agio, Skonto und Verlust sowie 140 024 (153 242) «4( Abschreibungen stehen 416 257 (433 432) «A verteil barer Gewinn zur Verfügung, woraus oie, wie bereits gemeldet, mit 22 (24) Proz. in Vorschlag gebrachte Dividende 297 000 (324 000) <44 erfordert. Der Aufsichtsrat hat 15 519 (16 462) ,«(, die Direktion 40 487 (42 584) zu erhalten, während den Beamten 22 000 (24 009) »4t und den Arbeitern 13 500 (15 000) »4t zugewendet werden sollen. Zum Vortrag verbleiben 27 750 (11385) «4t. Die Aussichten für daS neue Geschäftsjahr be- zeichnet die Verwaltung als günstig. Auf längere Zeit sei die Gesellschaft mit Aufträgen versehen. Die Bilanz läßt die Betriebsanlagen, die sich nicht sehr verändert haben, mit insgesamt 1095 585 (1 112 063) «4t in Erscheinung treten. Die Warenbestände betragen 585 978 (500 516) «44, Wechsel 115 587 (80 210) «K, Beteiligung an der Sächsischen Tüllfabrik, Aktiengesellschaft, unv. 165 432 «4t, sonstige Effekten 357 550 (443 655) »4t, Aktivhypotheken unv. 74 090 «4t, Kassa und Bankguthaben 27 367 (72 176) Mark, vermietete Maschinen 10 042 (22 300) «4t, Außenstände 854 670 (855 855) Bei 1,35 Millionen Mark Kapital betrogen die Reserven unv. 735 000 «4t, die Kreditorensorderungen 501 876 (530 090) -44, Kau tionen 136 210 (100 444) «4t, die WoblfahrtSfands 146 806 (147 012) »4t. fs Holzstoff- und Holzpapprnfabrik Limmritz-Steina in Steina. Abschluß und Bilanz befinden sich unter den Anzeigen der vorliegenden Nummer. — Die auf 12 Proz. festgesetzte Dividende kann in Leipzig bei der
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