Suche löschen...
02-Abendausgabe Leipziger Tageblatt und Handelszeitung : 06.08.1912
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1912-08-06
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id84535308X-19120806023
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id84535308X-1912080602
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-84535308X-1912080602
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Handelszeitung
- Jahr1912
- Monat1912-08
- Tag1912-08-06
- Monat1912-08
- Jahr1912
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
Sette S. Nr. 398. los. Jattrgsng. Leipziger Tageblatt) ' ' stdra-auogod« Braugewerbe. Neue Fusion in der Brauindustri«. Die B ü r- gerbräuPumascns Aktiengesellschaft oorm. Gebr. Semmler beruft eine außerordent liche Generalversammlung zur Genehmigung eines Fufionsoertragcs zwischen der Gesellschaft und den Parkbrauereien Zweibrüaen- Pirmczsens Aktiengesellschaft, wonach das gesamte Gesellschaftsvermögcn unter Ausschluß der Liquidation gegen Gewährung von 600 Inhaber aktien L 1000 .k der Parkbrauereicn Zweibrücken Pirmasens Aktiengesellschaft aus die letztgenannte Gesellschaft übergeht. Innen- unü Llubenttsnüet. » Die Aussuhr aus dem Konsularbezirk Dresden nach den Bereinigten Staaten betrug im Juli 1 888 160 gegen 1 581 938 im Juli 1912. Wesent lich höher war die Ausfuhr von Tabak, Leinemand, Porzellan und Steingut, künstlichen Blumen, Drogen und Chemikalien, während diejenige von Maschinen, lithographischen Erzeugnissen und diversen Waren beträchtliche Rückgänge aufzuweisen hat. Trsnsvorrmelen. * Süddeutsche Eisenbahn-Gesellschaft Darmstadt. Die Ergebnisse der Gesellschaft in dem am 31. März d. abgelaufenen Geschäftsjahre haben sich recht günstig gestaltet. Die Einahmen waren um 774 983 auf 8 263 660 «K angcwachsen. In folgedessen ist es wahrscheinlich, daß in der bevor stehenden Bilanzsitzung eine Erhöhung der Dividende cintritt (i. B. 6 Proz.). * Aus dem Konzern der Westdeutschen Eisenbahn- Gesellschaft in Köln. Die der Westdeutschen Eijen- bahngeselllchaft nahestehende Braunschweig-Schöniw ger Eisenoahn-Aktiengeicllschaft schlägt ihrer ordent lichen Generalversammlung eine Abänderung des Betriebspachtvertrages mit der genannten Ge sellschaft vor. Von den 3 950 000 Zl Aktien der Bahn besitzt die Westdeutsche Eisenbahn-Gesellschaft jetzt noch 3 298 000 — Kanadische Pacific-Eisenbahn. Es wurde anderweitig mitgeteilt, daß zwischen der Canadian Pacific und der Northern Pacific ein Ab kommen getroffen worden sei, das sich auf den Per sonen- und Güterverkehr im Puget-Sound-Distrikte beziehen und eine Dauer von zehn Jahren haben solle. Mit dem Abschluß dieses Vertrages hat es nach der „New Park. H.-Ztg." seine Richtigkeit; nur daß der Vertrag nichts Neues, sondern nur erneuert worden ist, nachdem er schon eine ebenfalls zehn jährige Periode in Kraft gewesen. Für das Ge rücht, daß der Abschluß resp. die Erneuerung jenes Abkommens eine besondere Bedeutung beanspruchen könne, will sich das genannte Blatt in keiner Weise verbürgen. Aber es ist jetzt gerade nicht unwahr scheinlich, daß die Canadian Pacific auf eine An näherung an amerikanische Bahnsysteme bedacht ist, nachdem eine neue Durchgangslini« in Aussicht ge stellt worden ist, die der Grand Trunk und der Great Northern Zugang bis nach der Golfküste bietet. Herr Normann Erb, der dieser neuen Linie bekanntlich mit dem Bau einer Verbindungslinie nach der kanadischen Grenze sMinneapolis, St. Louis und Canadian Ry.) demnächst das bisher fehlende Glied einfügen will, soll ja auch schon entsprechende Ab machungen mit der Grand Trunk und <dex Great' Northern getroffen haben. . Betriebsausweise. Magdeburger Ltrasieneiseubahn-MrleUichof«. Juli 261661 (mehr 8857) >, seit 1. Januar 1 767 126 (mclir «9 833) Lesterretchische rüdbahn. Leit I. Januar 86 794 631 igegen pro», mehr 5 402 473, gegen des. mehr 586 787) Kr. ^ra,.«»slacher visenbah». Juli 38» 8l5 ,weniger 12 774) Kr., seit l. Januar 2 338 816 «mehr 38 588) Kr. Vokalkahn «ickwitz.Gietzhiibl Saaerbr«»». Juli prov. 8845 iwcniger 2V2) Kr., seit 1. Januar 58 V8l «weniger 583) Kr. Die Regulierung im Marz beträgt mehr 59 Kr. verlütteaene GeleUlMskten. Lr. Aktiengesellschaft für Kartonnaaen-Jndustrie in Dresden-Loschwitz. (P r ivattelea r a m m.) Der Aufsichtsrat hat in seiner heutigen Sitzung be schlossen, der auf den 19. September einzuberufenden Generalversammlung vorzuschlagen, nach reichlichen Abschreibungen eine Dividende von wieder 15 Proz. auf die Aktien lauf die im letzten Jahre emit tierten Aktien aus 'L> Jahr) und 50 .tt Gewinnanteil für die Genußscheine zu verteilen. In das neue Geschäftsjahr wird mit einem gegen das Vor jahr wesentlich höheren Auftragsbestand eingetreten. * Verein chemischer Fabriken, Aktiengesellschaft, in Zeitz. Herr Martin Stöve. Generaldirektor der ltzescllschast, teilt über die Geschäftslage des Unter nehmens folgendes mit: „Der Absatz ist bisher etwa 50 Proz. größer gewesen als in der gleichen Zeit des Vorjahres. Die Preise sind besser als vorher. Der Auftragsbestand beträgt zurzeit rund 6 Millionen Mark gegen rund 4 Millionen Mark zur gleichen Zeit des Vorjahres, die Geschäftslage ist somit gut zu nennen. Der Export hat keine Störung oder Behin derung durch die Politik erfahren. Wenn nichts Un vorhergesehenes nachteilig einwirkt, glaubt die Ver waltung die bisherige Dividende von 8 Proz. auch für das auf 5 Millionen Mark erhöhte Kapital in Aussicht nehmen zu können. * Aktiengesellschaft für chemische Produkte vorm. H. Scheidemandcl in Berlin. Wie wir hören, haben sich die Umsätze des ersten Halbjahres gegenüber der gleichen Periode des vergangenen Jahres nicht un erheblich gesteigert. Diese Steigerung verteile sich ziemlich gleichmäßig auf alle Erzeugnisse des Unter nehmens. Das Exportgeschäft sei noch lebhafter als im vergangenen Jahre gewesen, was auf die in fast allen in Betracht kommenden Staaten herrschende Hochkonjunktur zurückzusühren sei. Die politischen Verwickelungen seien für das Unternehmen belang los gewesen, da die durch den italienisch-türkischen Krieg in Mitleidenschaft gezogenen Gebiete für den Absatz der Gesellschaft nicht in Frage kämen. Die Preisentwickelung der Produkte des Unternehmens sei gut, zum Teil sogar sehr gut gewesen, so daß die günstigen Erlöse ein gewisses Aequivalent für die immer noch sehr hohen Rohmaterialpreise bieten. — Höchster Farbwerke. Der „Frkf. Ztg." zufolge dürften die Werke die ihnen im April nächsten Jahres zustehende Option auf Uebernahme weiterer Anteile der Cassella-lpesellschaft ausüben und dabei eine grö ßere Kapitalerhöhung vornehmen. * Aktiengesellschaft Vulkan in Köln. Von den drei Millionen Mark Aktienkapital dieser Gesellschaft befinden sich zwei Millionen Mark im Besitz der Aktiengesellschaft für Gas und Elektrizität in Köln. Schon in der Generalversammlung der letztgenannten Gesellschaft wurde mitgeteilt, daß der Vulkan sehr ungünstig gearbeitet habe, so daß die Aktiengesell schaft für Gas und Elektrizität 280 000 .4t auf ihren Aktienbesitz abschrcibcn müsse. Nunmehr liegt der Rechnungsabschluß der Aktiengesellschaft Vulkan vom 31. März d. I. vollständig vor. Er liefert in der Tat ein außerordentlich ungünstiges Bild. Bei 181 543 (413 518) .it Betriebsgewinn haben allein die Hand- lungs- und Betriebsunkosten 359 645 (391 371) .4t und die Abschreibungen 114 660 ,<t erfordert. Der aus dem Vorjahre übernommene Verlustvortrag von 127 784 .1t erhöht sich infolgedessen auf 524 488 «R. Die laufenden Schulden der Gesellschaft betragen 653 673 ^t, denen 497 206 ^t Außenstände, 452 510 .4t Warenbestände und 12143 .4t in bar und Wechseln gegenüberstehen. Wie gelegentlich der General versammlung der Aktiengesellschaft für Gas und Elektrizität mitgeteilt wurde, soll das Aktienkapital der Aktiengesellschaft Vulkan von 3 auf 2 Mill. Mark heruntergesetzt werden. * Die L. A. Niedinger, Maschinen- und Bronze. Warenfabrik in Augsburg beschloß die Aufnahme einer 4>Lproz. zu 102 Proz. rückzahlbaren hypothekarisch gesicherten Anleihe von, 1 700 000 -4t. Die Anleihe dient zur Ablösung des bestehenden Annuitäten anleihekapitals, sowie zur Aufbesserung der durch den wesentlich erweiterten Geschäftsumsang erforderlichen Betriebsmittel. Der derzeitige Geschäftsgang wurde als normal bezeichnet. Die Auftragseingänge über stiegen diejenigen des Vorjahrs bedeutend. XX Vom deutschen Walzdrahtverband. (Pri vattelegramm.) Die Mitgliederversammlung des Walzdrahtverbandes, der in Köln seine Quar talssitzung abhält, beschloß, die Verkäufe für das 4. Quartal zu den bisherigen Preisen freizu- geben. Die Beschäftigung der Werke wurde all seitig als befriedigend bezeichnet. verummles. Fruchtalten 's 2,6 2,9 -S-o S ES 2,6 1,8 1,9 1511181 87 816 4 136 332 147 363 461 266 3591147 2,! 1.9 1,9 2,8 2,1 1.8 2,1 1.9 2,1 1.7 2,6 1.6 2.6 1.8 2,0 2,6 2,6 1.8 1.8 2,0 1,8 Voraussichtlicher Körnerertrag 25,04 19,79 20,50 14,85 21,53 21,17 2.0 2,4 2,0 o 8 Winterweizen Sommerweizen Winterroggen Sommerroggen Sommergerste Safer Flachs Kartoffeln Futterrüben Zuckerrüben Klee tauch mit Beimischung von Kriiscrn) Luzerne Bewässerungswiesen. , , Andere Wiesen 1.9 1.9 2.7 2.3 1.6 2.3 1.7 2,0 1.7 2.1 2,0 1,8 2,3 2,4 1,9 1.9 1.8 2.2 2.6 2,5 1.9 2.1 2.0 1.7 27,56 22,53 23,28 15,73 22,85 24,01 « 1.8 2,0 1.8 2,1 1.9 1.9 2,3 2,5 1.9 2,7 2,4 1.8 2,2 1.9 2.0 1.8 2,1 1,9 2.1 2.3 2.6 2,0 5 — sehr gering. im vom KL. SS ganzen Hektar xrZ Winterweizen 1653 002 Sommerweizen 89174 Winterroggen 4 722 257 Sommerroggen 142668 Eommergerite 480 019 Safer . . . 4 633 590 * Saatenstand im Königreiche Sachsen Anfang August 1912. (Mitgeteilt vom Kgl. Sächs. Statistischen Landesamte.) Begutachtungsziffern: 1 ---- sehr gut, 2 — gut, 3 — mittel (durchscynittl.), 4 — gering, -4- 141821 -s- 1355 -s- 585 925 - 4 725 -4- 18 753 -s-1042 441 alles Doope(7Z«ntner "" --2,52 --2,74 - - 2,78 - - 0,88 - - 1,32 - - 2,84 in der Kreishauptmannschaft H Russische Ernteergebnisse. Aus Charkow wird gemeldet: Die diesjährige Ernte in den Gouverne ments Charkow, Poltawa, Kursk, Jekatcrinoslaw, Cherson, Woronesch, Orel, Taurien und Dongebiet hat einen Ertrag von 673 315 000 Pud ergeben; das ist 19 Proz. mehr, als die mittlere Ernte im Zeit raum 1900/1909 veranschlagt war. — Belgien und die Kündigung der Zuckerkonven« tiou. Wie das „B. T." aus Brüssel meldet, verlautet Vienstas, 6. knsuv l9l2. dort betreffs Kündigung der Brüsseler Zuckerkonven, tion, daß Belgien die Initiative zur Einberufung einer neuen Konferenz vor der offiziellen Kündigung nicht ergreifen könne; da indessen in England selbst scharfer Protest einzusetzen beginnt, hält man den Aufschub der Kündigung für möglich. SstllungseinlteUunsen ulm. — Neue Lchwicriakeiie« am wroh-BerUnrr Banmarki. Laut »Boss. Zig." bestehen seitens einer Borortgemeinde Be. strebungen, einen Bauunternehmer, der von ihr große Terrain gekauft unü nun mit Schwierigkeiten zn kämpfen, hat, zu stützen. — Der Ratszimmermeister Ott» Micßner in Berlin, der im Juni einen 10jährigen Akkord erlangte, hat jetzt Konkurs be. antragen müssen. Tie Pasliven betragen nach der »Boss. Zig- 400 000-500 060 — Nachdem der Zulamnrenbrnch der Banksirma Knappe L Thomas in Javer die zwei großen Wagensabriken Lange und Bergmann in den Strudel gezogen, ist nunmehr laut „B. T." auch über das größte industrielle Unternehmen am Platze, die Fabrik landwirtschaftlicher Maschine» C. K r ä tz i g L Söhne der Konkurs auSgcbrochen. ». Die Lchnhgroßhandlvng M. Winkelhosfer in Pest, In haber Michael Sattler, besiudet sich in Zahlungö'chwierigkciten und offeriert ihren Gläubigern vergleichsweise 65 Proz. Die Passiven betragen 130 000 Kr. Die heutigen Börsen. (Eigenberichte des Leipziger Tageblattes.) Leipziger Vörie. -ib. Die Festigkeit des gestrigen New Parker Marktes und die günstigen Berichte aus der ameri kanischen Eisenindustrie wirkten in Berlin heute nicht sonderlich nach. Der dortige Markt eröffnete zwar in behaupteter Tendenz bei ruhigem Geschäft, schwächte sich jedoch weiterhin auf politische Bedenken ab. Unsere heimische Börse war dagegen etwas freundlicher veranlagt und die Umsätze übertrafen die gestrigen teilweise nicht unerheblich. Größeres Interesse bekundete man heute für Textilwerte, von denen beide Sorten Wollkämmerei höher gehandelt wurden, auch Thüringer Wolle konnten bei größeren Umsätzen Proz. anziehen, ohne daß die Nachfrage voll befriedigt werden konnte. Ferner lagen Cas seler Jute und Tränkner L Würker weiter fest. Sonst wurden von Bankaktien Leipziger Credit zum alten Kurse gehandelt, Hypothekenbank schwächten sich etwas ab. Bank für Grundbesitz und Reichsbankan teile lagen leicht gebessert. Mansfelder Kuxe gingen zum alten Kurse um. Von Transportwerten waren Große Straßenbahn Proz. höher im Verkehr. Am Markte der Maschinenfabriken lagen Chemnitzer Zimmermann, Schönherr und Sondermann gebessert, während Schubert L Salzer nach der gestrigen schar fen Steigerung heute etwas nachgaben. Interesse bestand auch heute wieder für Hupfeld-Aktien, di« abermals bei großen Umsätzen 3l4 Proz. höher ge handelt wurden, ebenso stellten sich Piano Zimmer mann bei lebhaftem Geschäft 4*/, Proz. höher. Sonst wurden noch Etzold L Kießling höher vergeblich ge sucht, auch Najork, Kalliope und Pinkau etwas ge bessert, während Färberei Glauchau zum alten Kurse umgingen, Schulz so erhältlich waren und Krietsch Vorzüge sowie Gnüchtel etwas nachgaben. Am Koh lenmarkt wurden in Zwickauer Brückenberg die Briese zum alten Kurse geräumt. Am Fondsmarkt wurden von heimischen Anleihen Z^proz. Reichs anleihen zum alten Kurse umgesetzt, 3V-proz. Consols zogen leicht an, 4proz. wurden dagegen etwas schwä cher, Sachsenrente und 3^-proz. Sachsen waren zum alten Kurse gefragt. Von Stadtanleihen wurden die 3!4proz. unverlosbaren Leipziger und die neuesten chen Müttern schützen? Wir haben (besetze, die das Abtreiben der Leibesfrucht mit den schwersten Strafen belegen, leine jedvch, die das langsame Morden im Muttcrleibc zu vcrhin- dern suchen. Gewiß, ist im natürlichen Weibe genug natürliche Mutterliebe und Instinkt vor handen, das Kind vor derartigen Schäden zu schützen. Solch eine Modedame jedoch kennt nichts Heiliges mehr. Sic ist von der Höhcnstufc des Muttertums heruiedergcsticgeu, sie hat keine Liebe, kennt kein Erbarmen. Gott sei Dank, daß die Geschilderten nur Ausnahmen sind, die meisten Mütter sind sich ihrer Pflicht bewußt, und darum rufe ich allen Frauen zu, Front zu machen gegen die Unnatur der werdenden Mutter, denn auch deren Kinder werden unsere Mitbürger werden und haben da her unseren Schutz zu beausprucl)en. Diese traurigen Betrachtungen nud Gedanken haben aber auch noch eine weitere Richtung: Das „Gcradelinicukorsctt" ist ja verhältnismäßig neu und man kennt noch fast nichts über seine schädliche Wirkung. Sollten nicht einige gewis senhafte und ernste Acrzte sich an die Spitze einer machtvollen Bcivegung stellen, welche die Gefahren der Geradelinienkorsetts für die Frau im allgemeinen und für die kommende Generation im besonderen einer breiten Masse unwissender Frauen bekannt macht und dafür durch lebhaf teste Agitation sorgt, daß, dieser sinnlose Aus wuchs der Korsettfabrikation mit allen zu Gebote stehenden Mtteln unterdrückt werde? Email'» Osrms. kin kllvetbrriveig für ältere flauen. In dieser Zeit der Dienstbotcnnot findet man selbst in vielen besseren Familien keine tveib- liche Stütze. Die Hausfrau begnügt sich mit einer Aushilfe, die sich ihr für ein paar Stunden des Tages zur Verfügung stellt, und es geht auch ganz gut so. Nur ein Uebelstand ist L^bel: sind Kinder in der Familie, so ist die Mutter abends ans Haus gefesselt; sie kann kein Theater, kein Konzert besuchen da sie ihre Lieblinge nicht allein zu Hause lassen mag, und selbst einen Spaziergang an den langen Sommerabeuden darf sie sich nicht gestatten, denn die Kinder haben tagsüber uml)ergetollt, sind nun müde und müs sen zu Bett gebracht werden. Wie wäre es nun, wenn sich ältere, an ständige Frauen, vielleicht Witwen, deren schmale Pension einen Nebenverdienst zur Bedingung macht, hier ein Erwerbsfeld suchten? Es ist in den letzten Jahren so manche Einrichtung ins Leben gerufen, deren Segen dem Haushalt zu gute kommt. Wir wissen Institute, die bei Er- krantung der Hausfrau auf Wunsch Pflegerinnen, die auch zugleich die Führung des Haushaltes übernehmen, entsenden, andere wieder haben für die großen Schcuerfeste Neinemacbcfrauen und auch Waschfrauen zu vergeben. Ferner findet mau gute Kochfrauen für Gcsellschanstage, auch Leute zum Servieren; selbst für das Dekorieren der Tafeln empfehlen sich geschickte Hände. Aber mau weiß niemand, der sich ,zur Hüterin des Heims anbietet, damit die ohste Dienstboten wirt- sckmjtendc Hausfrau einmal in Ruhe für einige Stunden das Haus verlassen kann. Wie dankbar würde sie hier eine Aushilfe annehmcn und gern den dafür gewünschten Preis zahlen! Freilich wird eine Mutter ihre Kinder nur jemand anvcrtrauen wollen, dessen Rechtlichkeit ihr bekannt ist; daher dürfte den Frauen, die cs mit solchen Wäcksterstundeu versuchen möch ten, der Anfang dieses neuen Berufs etwas schwer erscheinen. Aber welcher Anfang wäre nicht schwer! Und hier liegt ein Bedarf vor, der die Wege bald ebnen würde. Wenn die Betreffende sich zunächst bekannten Familien, wäre es auch nur Mitbewohnern des Hauses, in dem sie wohnt, zur Verfügung stellt, so könnte sie durch diese weitere Empfehlungen erhalten, und es würden sich gewiß bald Nachfragen ohne ihr Dazuuin einstellen. Ist der Verdienst auch nicht bedeutend, so hat sie auch feine besondere Arbeit dafür zu leisten. Sie wird ihre Mahlzeit vorfindcn, auch einen bequemen Ruheplatz für die späten Abendstunden, und sich der wenigen Groschen freuen, die sie mit nach Hause nimmt, da sie ihr doch immer eine bessere Verpflegung gestatten werden. veaeutultg Oer Semiire kür ciie Ueräauung. Vermöge ihres reichen Bestandes an Pflan zenfaser regen die Gemüse ganz besonders die Absonderung der Verdauungssäfte und zu gleich auch die Bewegung des Darmkanals müßig an. Diese Eigenschaft macht sie zu einem unentbehrlichen Bestandteil unserer Nahrung. Falsch ist dagegen die Ansicht, daß sie selbst einen beträchtlichen Nährwert besitzen. Derselbe ist sogar gering. Unser Darmtanal bedarf aber nicht bloß nutzbarer Nahrung, d. h. solcher, die zur Aufsaugung gelangt, sondern daneben auch unverdaulicher, nur für die Ausscheidung be stimmter Substanzen. Würde sich ein Mensch z. B. nur von reinem (kleiefreicm) Weizenbrot oder von Eiern nähren, so würde die Tätigkeit deS Verdauens immer mehr und mehr erschlaf fen: denn diese Nahrungsstoffe sind ohne jegliche tierische und pflanzliche Zellenfasern. Es würde bald die Aufsaugung der Nährungssüfte ins Stocken geraten, die Blutbildung aber geradezu Not leiden. Unter den Gemüsen haben diejeni gen einen höheren Grad der Verdaulichkeit er langt, die der Gärung unterworfen waren. Durch den Gärungsprozeß wird nicht bloß ein ange nehmerer Geschmack erzielt, sondern durch die Lockerung des Pflanzengewebes wird dessen Ver daulichkeit erhöht. Besonders reich an Pflan zenfasern sind die Blatt- und Stengelgemüse. Wurzelgemüse enthalten weniger unverdauliche Gewebe. Sie sind dazu auch reicher an Stärke, Zucker und Eiweißkörpern. Der Wassergehalt der Gemüse schwankt zwischen 70 Prozent und 90 Prozent, wogegen sie höchstens 1—2 Prozent Eiweiß enthalten. Reich sind sie an die Blut körperchen bildenden Salzen. Auch führen sie Extraktivstoffe (Pektin) uno ätherische Oele. Konservierung öer Aärche. Daß fürsorgliche Behandlung beim Ein- tveichen, Einseisen, Kochen und Waschen usw. die Wäsche vor frühzeitigem Zugrundegeyen bewahrt, ist eine bekannte Tatsache. Nicht so allgemein aber dürfte es bekannt sein, daß auch die Stärke zur längeren Erhaltung der Wäsche dient. Wenn die mühevoll gereinigte Wäsche trocken geworden ist, so wird sie gerollt und ge plättet. Dies geschieht aber nicht nur aus ästhe tischen Gründen, den Augen und der Mode zu Gefallen; gut geplättete Wäsche bleibt viel länger sauber und brauchbar als weniger gut behan delte, bei der bald eine Faser nach der andern sich löst, Staub und Schmutz leichter festhält, infolge der dadurch entstehenden Reibung ab bröckelt, bis die Wäsche gänzlich unbrauchbar wird und durch neue ersetzt werden muß. Dieser letztere Nachteil kann auch bei der Leib-, Bett- und Tischwäsche wesentlich eingeschränkt werden; es kann auf Grund von Erfahrungen und Beobachtungen das Stärken jeglicher Wäsche, also auch der Leib-, Bett- und Tisch wäsche, nur empfohlen werden. Selbstver- stündlich darf das nicht in dem Maße geschehen wie bei der feinen Stärkwäsche, sondern nur ganz wenig, damit die Elastizität und Durch lässigkeit so gut wie gar nicht beeinträchtigt wird. Wieviel Stärke hierzu notwendig ist, dar über lassen sich bestimmte Vorschriften kaum an geben. Es muß sich dies nach den verschiedenen Stoffen bezüglich ihrer Feinheit und Webeart richten, worüber sich jede Hausfrau durch Pro bieren Gewißheit verschaffen kann. Das passende Quantum Stärke wird daun zu einem bestimmten Maß reinem Wasser oder Blauwasser getan, gut aufgelöst und die Wäsche durchgezogen. Durch diese Behandlungsweise erhalten die einzelnen Fäden wie der ganze Stoff eine gewisse Glätte ohne eigentliche Steifheit, indem die Fäserchen von der dünnen Stärk nur gerade glatt an liegend gemacht und gehalten werden. Infolge dessen trägt sich die Wäsche nicht so leicht ab, schmutzt nicht so schnell und bleibt länger nutzbar erhalten. stranßrnpflegr. Heben und Tragen der Kranken. Dieses muß mit Sorgfalt, Schonung, Ruhe und Sicherheit ausgeführt werden. Das He ben und Tragen durch eine Person geschieht am besten auf diese Weise: der Kranke um schlingt mit beiden Armen den Hals des Trä gers, der Träger legt den einen Arm unter den Rücken des Kranken, so daß seine Hand die gegenüberliegende Achselhöhle faßt, mit der an dern umfaßt er die Knie des Kranken und hebt ihn möglichst hoch gegen die Brust. Geschieht es durch zwei, so stellen sich diese auf dieselbe Seite des Kranken. Der eine nimmt mit dem einen Arm Kopf und gegenüberliegende Schul ter den andern legt er unter das Kreuz, der andere legt den einen Arm ebenfalls unter das Kreuz, den andern unter die Knie. Haltung des Kranken steif; Arme über die Brust gekreuzt, Becken hochgehalten. Geschieht es durch drei, so stellen sich alle aus dieselbe Seite. Der erste nimmt Kopf und Schulter, der zweite Rücken und Becken, der dritte Ober- und Unterschenkel. Der Kranke muß auf den Armen, nicht auf den Händen getragen werden. Das Heben geschieht auf das Kommando: Hebt auf!" — das Absetzcn auf: „Setzt ab!" Der Kranke muh wagerecht gehalten werden. Beim Tragen auf der Fahr bahre oder Tragbahre legt man den Traggürtel über die Schultern, packt die Tragstangen mit der Hand und geht im Gebirgsschritt, d. h. in ungleichem Schritt, langsam mit seiner Last, ab. Beim Passieren von Treppen und sonsti gen Steigungen ist das Kopf-, beim Abstei gen das Fußende vorn zu tragen; bei einem Beinbruch ist das Fußende immer hoch zu halten. pralttkcde Mnke. Sehr ost findet di« Haussran beim Einstecke« der Wäsch« Stücke mit Stock- oder Moderflecken vor, die durch die Nachlässigkeit der Mädchen entstehen, tvelchc feuchte Wäschestücke nicht erst zum völ ligen Trocknen auf die Leine hängen, bevor sie sie in die Wäschekiste legen. Besonders bei
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder